Aufruf zur Einreichung von Beiträgen für ein Themenheft der Zeitschrift für Religionskunde zum Thema „Hochschuldidaktik in der Religionswissenschaft“ Schlagwörter: Religionswissenschaftliches Studium, Disziplingeschichte, Bologna-Reform, Didaktische Reflexion, Forschendes Lernen, Didaktische Methoden, Religionswissenschaft in der Gesellschaft Herausgeberin: Gesellschaft für Religionskunde / Société pour la didactique des sciences des religions, Schweiz / Suisse Redaktion: Isabel Laack (Universität Heidelberg), Martin Radermacher (Universität Bochum), Sabrina Weiß (Universität Leipzig) Während die theoretische Reflexion und praktische Umsetzung der Lehramtsausbildung für Religionswissenschaftler/-innen seit vielen Jahren voranschreitet, vollzieht sich die fachinterne Auseinandersetzung mit der Hochschuldidaktik für Studierende der Religionswissenschaft eher punktuell. Seit der Unterzeichnung der Bologna-Erklärung im Jahr 1999 wurde beispielsweise auf der IAHR-Konferenz in Toronto im Jahr 2010 über die pädagogische Ausrichtung der Religionswissenschaft und die in ihr zu vermittelnden Kompetenzen diskutiert (Engler/Stausberg 2011; Stausberg 2011). Des Weiteren wurden Berufsperspektiven von Religionswissenschaftler/-innen (Westermann/Diemling 2011) sowie Lernziele und handlungsorientierte Lehrmethoden (Laack 2014, Weiß/Radermacher 2015) besprochen. Hochschuldidaktische Schulungen gehören inzwischen zum Basisprogramm universitärer Fort- und Weiterbildungsabteilungen und werden zunehmend auch von Religionswissenschaftler/-innen wahrgenommen, während ihre Notwendigkeit und Nützlichkeit vielerorts jedoch noch debattiert werden. Hochschuldidaktische Fragen werden auch auf religionswissenschaftlichen Fachtagungen und an den verschiedenen Standorten der Religionswissenschaft rege diskutiert. Mit diesem Aufruf für Beiträge für ein Themenheft der Zeitschrift für Religionskunde/Revue de didactique des sciences des religions soll diesen Diskussionen Raum gegeben werden und 17 Jahre nach Beginn der Bologna-Reform einerseits Bilanz gezogen und andererseits neue Perspektiven aufgezeigt werden. Wir rufen dementsprechend zur Einreichung von deutschsprachigen Beiträgen zur Didaktik in der Religionswissenschaft auf. Dabei können folgende Schwerpunkte berücksichtigt werden: • Disziplingeschichtliche Reflexion der religionswissenschaftlichen Lehre an Universitäten in der Schweiz, in Deutschland und Österreich (auch im Vergleich zu weiteren Ländern). o Welche religionswissenschaftlichen Schwerpunkte wurden an den verschiedenen Standorten gesetzt und wie wirkte sich dies auf die Lehre aus? o Wie wirk(t)en sich verschiedene religionswissenschaftliche Erkenntnisinteressen in den geschichtlichen und regionalen Kontexten der Religionswissen- schaft (z. B. Phänomenologie, deutschsprachige Gegenbewegung zur Phänomenologie in den 1970/80er Jahren, Diskurstheorie, W. C. Smith, Ninian Smart, Eliade etc.) auf die Lehre aus? Welche Erkenntnisinteressen fordern oder erzeugen welche didaktischen Methoden? o Wie wirk(t)en sich epistemologische Ausrichtungen (z. B. Hermeneutik, (inter)religious studies, poststructuralism, postcolonialism, cultural relativism aus der Anthropologie, Wissenschaftsgläubigkeit, cognitive studies, etc.) auf die Fachdidaktik aus? • Bologna-Reform und Modularisierung der Studiengänge: o Welche Auswirkungen hat(te) die Reform auf hochschuldidaktische Strategien, die Organisation der religionswissenschaftlichen Studiengänge und die Lehre? o Welche Erfahrungen wurden mit den Folgen der Bologna-Reform gemacht (positiv und negativ)? • Didaktische Reflexionen: o Welche didaktischen Methoden werden in der Religionswissenschaft angewandt, um theoretisches, historisches und systematisches Wissen zu vermitteln? o Welches Verständnis von Wissensaneignung und Tradierung von Wissen stellt(e) die Basis für die jeweilige religionswissenschaftliche Lehre? o Welche kulturell und historisch geprägten Konzepte und Menschenbilder liegen diesen didaktischen Methoden (implizit oder explizit) zugrunde? o Inwiefern werden die didaktischen Methoden der Vielfalt der kulturellen Hintergründe der Studierenden gerecht? • Beiträge aus der didaktischen Praxis o Verknüpfung von Forschung und Lehre: Inwiefern wird forschendes Lernen in der Lehre angewandt? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen birgt die forschungsorientierte Lehre im Bachelor und Master? o Inwiefern können didaktische Idealvorstellungen im realen universitären Alltag umgesetzt werden? o Wie konzeptualisieren Sie religionswissenschaftliche Einführungsveranstaltungen oder Seminare? Welche didaktischen Modelle und Unterrichtsmethoden verwenden Sie? Welche Kompetenzen fördern Sie damit bei Ihren Studierenden? o Inwiefern werden die didaktischen Methoden und religionswissenschaftlichen Inhalte der kulturellen Vielfalt der Studierenden gerecht? Zeitplan Senden Sie bitte bis zum 31.12.2016 ein Abstract (ca. 300 Wörter) Ihres geplanten Artikels an folgende E-Mail-Adresse: [email protected] Nach Rücksprache mit den Redakteur/-innen des Themenhefts reichen Sie bitte Ihren Artikel bis zum 31.3.2017 ein. Das Themenheft zur Didaktik in der Religionswissenschaft soll Ende 2017/Anfang 2018 veröffentlicht werden. Die Beiträge werden in einem Peer-Review-Verfahren begutachtet. Richtlinien zur Einreichung Beachten Sie bei der Einreichung eines Beitrags bitte folgende Punkte: • Bei dem Beitrag muss es sich um eine Erstveröffentlichung handeln, die noch nicht in einem anderen Medium eingereicht oder publiziert worden ist. • Der Beitrag soll einen der oben aufgeführten Schwerpunkte behandeln. • Der Beitrag soll einen Umfang von 75.000 Zeichen inkl. Leerzeichen nicht überschreiten und im APA-Style verfasst sein (Details siehe Stylesheet der Zeitschrift unter http://religionskunde.ch/images/pdf-info/Style_Sheet_ZFRK_11122015.pdf). • Er kann in folgenden Formaten geschickt werden: MS Word (DOC) oder Rich Text Format (RTF). • Tabellen und Grafiken müssen separat eingereicht werden, in: TIFF, JPG, PDF.
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