SWM | Zschokkestraße | Westendstraße städtebaulicher & landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb [ Informationsveranstaltung 2 ] W es te nd st ra ße Zschokkestraße Laim Zentrum Ausloberin Stadtwerke München GmbH Landeshauptstadt München Eisenbahner-Baugenossenschaft München-Hauptbahnhof eG Federführung: Stadtwerke München GmbH Bereich Immobilienentwicklung Emmy-Noether-Straße 2 80287 München Wettbewerbsbetreuung DRAGOMIR STADTPLANUNG GmbH Nymphenburger Straße 29 80335 München Ansprechpartner: Herr Martin Birgel, Dipl.-Ing. (FH) Architekt und Stadtplaner ByAK Frau Veronika Maier, M.A. Architektur Frau Stefanie Glanzer, Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitektur Tel: 089 189 339 77 Fax: 089 189 339 50 E-Mail: [email protected] Stand: November 2016 Inhalt Ablauf der Veranstaltung 05 Anlass und Ziel des Wettbewerbs 07 Auswertung der Themenstellwände 10 Allgemein Städtebau Leben im Quartier Freiraum Mobilität mündliche Frage & Anregungen 14 Gegenüberstellung | Konzepte 15 Wettbewerbsbeiträge | Preisgruppe 16 2. Informationsveranstaltung | Ablauf 27.10.2016 | 18:30 Uhr – 21:30 Uhr | ÄBKB, Foyer Erdgeschoss, Elsenheimerstr. 63, 80687 München 16:30 Uhr - 18:30 Uhr Möglichkeit zur Besichtigung der Pläne und Modelle vorab 18:30 Uhr - 18:35 Uhr Begrüßung und kurze Einführung in die Veranstaltung durch Herrn Birgel, DRAGOMIR STADTPLANUNG 18:35 Uhr - 18:40 Uhr Begrüßung durch die Auslober: Frau Faßl, SWM 18:40 Uhr - 18:50 Uhr Infos bzgl. des Wettbewerbsverfahrens und kurze Erläuterung zu den Zielen des Wettbewerbs durch Frau Biller, Referat für Stadtplanung und Bauordnung 18:50 Uhr - 19:00 Uhr Erläuterung zu den Entscheidungen des Preisgerichts bzgl. der 1. Preisgerichtssitzung durch Herrn Auer, Fachpreisrichter 19:00 Uhr - 20:40 Uhr Vorstellung der jeweiligen Entwürfen durch die Wettbewerbsteilnehmer Möglichkeit für Rückfragen zu den jeweiligen Entwürfen aus dem Publikum 1003 | Blaumoser Architekten, Starnberg mit zaharias Landschaftsarchitekten, München Herr Blaumoser, Frau Zaharias 1005 | LAUX Architekten GmbH, München mit STUDIO VULKAN Landschaftsarchitektur, Zürich Frau Laux, Herr Prof. Dr. Laux, Herr Karl 1011 | deffner voitländer architekten, Dachau mit Burger Landschaftsarchitekten, München Frau Prof. Voitländer, Herr Prof. Deffner, Herr Kühn 1012 | Teleinternetcafe GbR, Berlin mit Treibhaus Landschaftsarchitektur, Hamburg Herr Krauth, Herr Kumberger, Herr Schröder 1014 | bbzl – böhm benfer zahiri landschaften städtebau, Berlin - Herr Dr. Zahiri 1018 | Riegler Riewe Architekten GmbH, Berlin mit yellowz, Berlin und lad+ landschaftsarchitek- tur diekmann, Hannover - Herr Prof. Riewe 20:40 Uhr - 21:00 Uhr Bildung von 4 Themenwänden zu den Bereichen Städtebau, Mobilität, Freiraum, Leben im Quartier Fragen und Anregungen durch das Publikum; schriftlich auf Karten 21:00 Uhr - 21:15 Uhr Grobe Zusammenfassung der Anregung je Stellwand durch Herrn Birgel, Herrn Clausen und Frau Maier; DRAGOMIR STADTPLANUNG 21:15 Uhr - 21:25 Uhr mündlich gestellte Fragen und Anregungen durch das Publikum 21:25 Uhr - 21:30 Uhr Ausblick auf weitere Termine | Hinweis auf Mailingliste Verabschiedung durch Auslober: Herr Herrscher, SWM 5 Anlass und Ziel des Wettbewerbs München ist eine der wirtschaftsstärksten und attraktivsten Städte Deutschlands und belegt in bundesweiten Städterankings regelmäßig einen der Spitzenplätze. Dies führt nicht zuletzt zu einem stetigen Wachstum der Einwohnerzahl und damit zu einer hohen Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt, die sich auch in den nächsten Jahren unvermindert fortsetzen wird. Im Zeichen dieser Herausforderung steht auch die Entwicklung des Wettbewerbsareals im 25. Stadtbezirk München-Laim. Die Grundstückseigentümer Stadtwerke München GmbH (SWM), Landeshauptstadt München (LHM) und die Eisenbahner-Baugenossenschaft München-Hauptbahnhof eG (ebm) beabsichtigen, das Gelände des Bus- und ehemaligen Straßenbahnbetriebshofs der SWM zwischen Zschokke-, Westend-, Hans-Thonauer- und Barmer Straße zu einem neuen Wohnquartier zu entwickeln. Um für diese Konversion ein qualitätsvolles Gesamtkonzept zu finden, loben die SWM in Federführung gemeinsam mit der LHM und der ebm einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb aus. Bereits 2007 fand auf der nördlichen Teilfläche des heutigen Planungsgebiets ein Wettbewerb statt. Die ursprünglich geplante Sanierung des bestehenden Busbetriebshofs (südlicher Teil des Planungsgebiets) wird mittlerweile durch die SWM nicht mehr weiterverfolgt, und stattdessen ein neuer Standort im Stadtbezirk Moosach entwickelt. Mit der daraus resultierenden deutlichen Erweiterung des ursprünglichen Planungsumgriffs und dem Wegfall der Lärmimmissionen und Verkehrsbelastungen besteht nun die Möglichkeit, den gesamten Bereich aufzuwerten und ein schlüssiges Gesamtkonzept für das neue Quartier zu entwickeln. Bereits im Vorfeld des Wettbewerbs wurden hierzu Testentwürfe entwickelt, um mögliche Nutzungsverteilungen und Erschließungsszenarien hinsichtlich Ihrer Qualität zu bewerten. Ziel des vorliegenden Wettbewerbs ist es, die städtebaulichen und freiraumplanerischen Voraussetzungen für ein langfristig attraktives und nachhaltig zukunftsfähiges Stadtquartier auf dem ca. 8,7 ha großen Planungsgebiet zu schaffen. Vor dem Hintergrund des wachsenden Wohnungsbedarfs auf der einen und den begrenzten Flächenreserven Münchens auf der anderen Seite, sollen innovative Lösungen für zeitgemäßen und qualitätvollen verdichteten Wohnungsbau entwickelt und ein planerisches Konzept für ein lebendiges neues Stadtquartier mit eigenständiger Identität gefunden werden. Hierbei sind die Wettbewerbsteilnehmer aufgerufen, auch innovati- ve Baustrukturen und Gebäudetypologien zu prüfen, die mutig und jenseits des Konventionellen neue Lösungsansätze etwa bei Erschließung, Wohnungsorientierung oder Baukörpertiefe aufzeigen und Beiträge zum kostensparenden Bauen liefern. Gesucht wird ein Planungskonzept, das bei einem Nutzungsmix aus genossenschaftlichem und nicht genossenschaftlichem Wohnungsbau, insbesondere Mietwohnungsbau, (jeweils frei finanziert und gefördert) hohe Dichte und hohe Qualität in Einklang bringt, Nutzungsvielfalt und langfristige Nutzungsflexibilität gewährleistet und die Voraussetzungen für eine energiesparende und ressourcenschonende Lebensweise seiner künftigen Bewohner schafft. Ziel ist die Schaffung von mindestens 850 Wohnungen, wobei von den Teilnehmern zu prüfen ist, inwieweit bei unverändert hoher Wohnqualität möglichst bis zu 1.100 Wohnungen optimal realisiert werden können. Im Sinne einer vielfältigen Nutzungsmischung und kurzer Wege sind im Planungsgebiet neben Wohnungstypen für verschiedene Nutzergruppen auch Kerngebietsnutzungen sowie Flächen für soziale Infrastruktureinrichtungen inkl. einer Grundschule vorzusehen. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei der Nutzung der Erdgeschosszonen gewidmet werden, um so die Schaffung lebendiger öffentlicher Räume zu unterstützen. Als weitere wichtige Grundlage für die soziale Interaktion der künftigen Bewohner ist zusätzlich zu den privaten Freiflächen eine ausreichend dimensionierte öffentliche Grünfläche mit Integration einer Jugendspielfläche im Planungsgebiet zu schaffen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität dieser Flächen zu legen. Im Sinne einer Vernetzung von Freiräumen und der Schaffung einer hohen Wohnqualität soll im Wettbewerb auch geprüft werden, ob eine Neuorganisation der verkehrlichen Erschließung zu einem deutlichen Mehrwert für das Areal führt. Hierbei spielt insbesondere die Durchlässigkeit zum zentralen ÖPNV- Knotenpunkt Westendstraße eine wichtige Rolle. Die Lage und die gute ÖPNV-Anbindung des Planungsgebiets bieten nicht zuletzt beste Voraussetzungen zur Förderung einer zeitgemäßen, umweltverträglichen Mobilität. Dies umfasst die intelligente Kombination aller Verkehrsträger, aber auch die Schaffung von planerischen Anreizen zur Verkehrsvermeidung. Dieser Entwicklung hin zu integrierten Mobilitätskonzepten soll auch das neue Stadtquartier Rechnung tragen und hierbei auch alternative Konzepte zur Unterbringung des ruhenden Verkehrs aufzeigen. 7 2. Informationsveranstaltung | 27.10.2016 2. Informationsveranstaltung | 27.10.2016 9 Allgemein | Themenstellwand Jury Jedes Jurymitglied soll bindende Erklärungen abgeben, dass keine Interessenkonflikte mit den bedachten Architekturbüros bzw. beauftragten Bauträgern vorliegen! Städtebau | Themenstellwand Wünschenswert wäre ein großer Anteil Einheimischer Bewohner Durchmischung im Quartier. Nicht nur geförderter Wohnungsbau. Wohnungen für die Mittelschicht. Nachbarhaus Hans-ThonauerStraße Block berücksichtigen. (Freiraum, Ausblick, Spielplatz) Noch nicht realisiertes Stadtteilkulturzentrum berücksichtigen und auf der anderen Straßenseite (B-Plan Gebiet) im Entwurf reagieren Bezüge über die Zschokkestraße sind nicht relevant. „Plaza“ im Nordosten kann Bestenfalls ein Anfang sein. Die Zschokkestraße mit: Grünstreifen, Tramgleisen, Straße, Mittelgrün ... macht definitiv eine Verknüpfung unmöglich. Alle anderen Kreuzungsecken sind tot und abgeschnitten. Insofern ist ein Supermarkt im UG der U-Bahn eine richtige Reaktion: Die Leute vom Norden oder Osten sind bereits „Unten“ wenn sie zum Wettbewerbsgebiet wollen. Laim fehlt Gastronomie + Kultur! LIch finde den Entwurf von „1012“ Teleinternetcafe am besten, weil es für dieses Areal wichtig ist, dass eine ideenreiche „neue“ Urbanität entsteht. Bisher hat dieser Stadtteil null Identität, der „Laimer Anger“ ist weit weg. Bei einem Wettbewerb zur Platzgestaltung sollte mindestens auch die Kreuzungsecke beim Altenwohnen-Hochhaus einbezogen sein. Atelierwohnungen für Künstler, wo Wohnen + künstlerisches Arbeiten verbunden ist; ebenso Kleingewerbe Studenten-Wohnungen Jeder 10. Münchener ist Student; also sollten auch ausreichend Studenten-Wohnungen in der neuen Wohnlage geplant werden Altersheim? Leben im Quartier | Themenstellwand Wird Mehrgenerationenwohnen berücksichtigt? Supermarkt: Anordnung der Schule: Kann sich hier ein Supermarkt Behaupten gegen die Enormität des „Hit“-Marktes (inkl. Gastronomie) in der Elsenheimerstraße? Achtung: Im Nordosten und Südosten wohnt niemand,, im Süden gibt es zur Zeit wenige Kinder, Orientierung der Schule eher im Westen scheint sinnvoll Was wird aus Leerstand von zu viel gewerblichen EG-Flächen? Ein Spiel- und Bolzplatz für Jugendliche über 14 Jahren ist wichtig und so zu planen, dass es keine Lärmbelästigung der Anwohner gibt. Hochhäuser strahlen im Winter Wärme aus bei Kalt-Luft! Kaltluft auf Warmluft entsteht Wind auch Fallwind! Viel Energie für Aufzüge + pumpen für Wasserleitungen Kalt + Warm Laim fehlt ein Kaufhaus Raumhöhe? Wohnqualität in niederen Räumen ist nicht zu verwirklichen Freiraum | Themenstellwand Trennung durch Grünverbindung in Hans-Thonauer-Straße weiter verfolgen Hochwertige Freiraumgestaltung mit pflegeleichter Instandhaltung (z.B. Kirschbäume nicht pflegeleicht) Übergang zur „Burkmair“-Wiese als Bestandsgrün („Schlittenberg“ als Anknüpfungspunkt) gestalten Hans-Thonauer-Straße an dieser Stelle entsprechend gestalten Beim Entwurf von „1012“ (Teleinternetcafe Berlin, Vortrag 4) fand ich gut, dass der „Quartierspark“ an das West-Ende gelegt wurde, so dass ein Grünzug mit dem Stadtteilpark am Kiem-Pauli-Weg entsteht. Die von Blockbebauung „eingekastelten“ Mittelparks finde ich gar nicht so gut – die Nutzer fühlen sich ausgesetzt und beobachtet. 11 Mobilität | Themenstellwand Keine Schließung der Hans-Thonauer-Straße Befürchtung: Verkehrschaos in der Friedenheimerstraße Tiefgaragen ok – aber es sollen keine Flächen des Quartiers für Autoparkplätze verwendet (verschwendet!) werden. P+R Garage integrieren Wendechaos auf der Westendstraße Erschließung auch von der Zschokkestaße erforderlich Parkmöglichkeiten in den angrenzenden Straßen sind jetzt schon sehr begrenzt und überlastet. Zschokkestraße durch Straßenbahn, Westendstraße mit Straßenbahn KiemPauli-Weg neu bebaut, als Sackgasse Stellplatz-Schlüssel durch Wohnen ohne Auto weiter senken z.B. genossenschaftliche MobiKonzepte Es ist fraglich, wie die Westendstraße den zusätzlichen Verkehr für 800 Wohneinheiten bzw. deren Erschließung verkraften soll. Lieferverkehr, An-Abfahrten über die Westendstraße durch Straßenbahn nur nach Süden vom Quartier aus befahrbar. In der alten Heimat entstehen neue Wohnungen, Stellplatzschlüssel ist dort sehr niedrig! Sollte bei der Planung der Stellplätze bzw. Garagenplätze mit berücksichtigt werden. Durch Wegfall der Parkplätze in der Westendstraße und zu knappe Berechnung von Stellplätzen für das Quartier werden in der Nähe unbedingt Park Ride-Plätze gebraucht werden. Bedenken Sie, dass viele Auswärtige hier auch in die öffentlichen Verkehrsmittel Radl-Abstell-Plätze einschließlich E-Bike Ladestationen an ÖV-Haltestellen zusätzlich zu den Wohngebäuden Radl-Abstell-Plätze mit Wetterschutz Ausreichend Fahrradparkplätze in der Nähe der U-Bahn/ Tram, damit Platz nicht zugestellt wird. Werden Fahrradunterstellplätze am Verkehrsknoten Westend-/ Zschokkestraße berücksichtigt? bzw. geschaffen Mobilität | Themenstellwand Lift von U-Bahn ins neue Quartier Wie weit müssen die AWMAutos in das Quartier gelassen werden? Verkehrsentwicklungsplan? Bus-Anbindung vom Hotel soll konfliktfrei möglich sein Gibt es ein Verkehrskonzept für dieses Projekt ? Gibt es einen neuen ? Anschluss U-Bahn: Bitte weiteren Zugang zur U-Bahn unter den Gleisen da Trambahn! (Nord-Ost-Ecke des Planungsbereiches) Auswirkungen Verkehr! Strategische Umweltplanung ? Schadstoffbelastung Westendstraße! Zufahrt über Zschokkestraße für E-Bikes? (Dies würde E-Bikes wünschenswert begünstigen!) Elektromobilität -“Tankstellen“ für E-Autos -“Tankstellen“ und ausreichend Stellplätze für E-Bike, (siehe Friedenheimer Brücke als extremes Negativbeispiel) 13 mündliche Fragen & Anregungen Hinweis: Auf eine schöne und ansprechende Fassadengestaltung achten. Kein Schachtelbau z.B. Fenster welche oben abgerundet sind wären zu bevorzugen. Schadstoffbelastung der Westendstraße ist bereits jetzt kritisch bzw. zu hoch. Für das neue Baugebiet, insbesondere mit Hinweis auf die geplante Grundschule sollte die Schadstoffbelastung geprüft werden. Dies sollte in einem Umweltplan festgehalten werden, zusammen mit möglichen Lösungen. Der Lichteinfall soll im nächsten Bearbeitungsschritt von den Teilnehmern auf den Plänen dargestellt werden. Diese sollen zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten die verschiedenen Verschattungen deutlich machen. Frage zu der Verbindlichkeit der städtebaulichen Ergebnisse des Wettbewerbes für die Architekten, welche das Quartier später beplanen /bebauen. Frage ob die momentanen Eigentümer der Grundstücke das Ergebnis der Preisgerichtssitzung und somit des Wettbewerbes im Nachhinein nicht anerkennen und somit kippen können. Bitte, ob die Pläne und auch das Protokoll der Preisgerichtssitzung online abrufbar und einsehbar gemacht werden können. Wunsch die Pläne der Teilnehmer bereits vor der 3. Informationsveranstaltung im März einsehen zu können. Frage nach dem genauen Datum der 3. Informationsveranstaltung im März. Frage /Bitte einer Teilnehmerin um eine Ausweitung des Plangebietes. Insbesondere im Bereich der Kreuzung Westendstraße und Zschokkestraße wäre eine Möglichkeit der Einbeziehung dieses Gebietes in die Ausschreibung zu wünschen und vorteilhaft. Gegenüberstellung | Konzepte 1003 1005 1011 1012 1014 1018 15 1003 | Preisgruppe Blaumoser Architekten, Starnberg Albert Blaumoser Mitarbeiter: Roland Essl, Lisa Luksch, Michal Marsik, Sabrina Spanl, Andreas Nunn zaharias landschaftsarchitketen, München Gabriella Zaharias Beurteilung durch die Jury Die vorgeschlagene Lösung basiert auf der Grundidee einer Blockrandbebauung, diese bestehend aus vier Elementen, die so auch dem Gedanken einer Realisierung in Bauabschnitten Rechnung trägt. Sie wird ausformuliert mit einer an sinnvollen Stellen aufgelösten, mäandrierenden Gebäudestruktur und erfährt sensible Erhöhungen zur Betonung der Eckpunkte der von ihr gebildeten zentralen öffentlichen Freifläche. Die Blockrandstrukturen bilden zum Einen intimere private Freiflächen, ermöglichen durch ihre Öffnungen jedoch einen Dialog zur öffentlichen Freifläche. Am Kreuzungspunkt Zschokke-/ Westendstr. weicht die Bebauung einschließlich des zur städtebaulichen Identifikation gesetzten markanten Hochpunkts zurück, um einen attraktiven öffentlichen „Stadtteilplatz“ als Entrée in das Quartier zu bilden. Die Situierung der Schule im Süden des Grundstücks sowie der durch die Schule selbst gebildete passive Schallschutz für die Wohnbebauung und das öffentliche Grün vor den lärmintensiven Sportflächen sind positiv zu bewerten. Die Verteilung des Einzelhandels – angegliedert am „Stadtteilplatz“ und kleinteiliger an den Platzkanten wird zur Belebung dieser Flächen beitragen. Die Nutzung des Hochpunkts als Hotel und als Wohnen ist in ihrer strukturellen Ausformulierung nicht ausreichend erkennbar. Die Wohnungstypologien sind als sinnvolle Lösungsansätze zu sehen, die in Verbindung mit den Blockrandstrukturen zu einer bemerkenswerten, die Vorgaben übertreffenden Dichte führen. Neben der guten Lösung für die Lage der Schule ist auch die Anordnung der KiTas auf jedem der vier Baufelder aufgrund der möglichen, zeitversetzten Realisierung positiv zu bewerten. Kurze Erschließungen und ihre Lage am öffentlichen Grün unterstreichen den Ansatz. Die geplante Wohnnutzung in dem Hochpunkt am Verkehrsknotenpunkt ist möglicherweise an der Nord- und Südostseite teilweise Pegeln von mehr als 65 dB(A) am Tage ausgesetzt. Darauf ist mit einer entsprechenden Zuordnung der Nutzungen bzw. der Grundrissorientierung zu reagieren. Kritikpunkte bestehen in der Erschließung der Wettbewerbsfläche: Die Erschließung der Tiefgarage und des Einzelhandels von der Zschokkestr. ist nicht möglich. Diese Problemstellung ist in der zweiten Phase des Wettbewerbs zu lösen und gemeinsam mit den nicht ausreichend bzw. widersprüchlich dargestellten quartiersinternen Erschließungen (PKW, Radfahrer, Ver- und Entsorgung EZH und Hotel, Vorfahrt Hotel) schlüssig darzustellen. Die Ost-West-Achse als Verbindung des „Stadteilplatzes“ zum Kiem-Pauli-Weg und der „Alten Heimat“ sollte beibehalten werden, muss allerdings genau definiert werden. (Fußgängerzone, Verkehrsberuhigter Bereich oder Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) Der öffentliche Freiraum verzahnt das Gebiet attraktiv mit seiner Umgebung. Die Abfolge des „Stadtteilplatzes“, welcher mit dem erhaltenen Baumbestand sinnvoll räumlich gefasst wird, über den zentralen grünen Anger bis hin zum südwestlichen Anschluss an den benachbarten öffentlichen Grünzug ermöglicht vielfältige Aufenthaltsangebote. Allerdings sind öffentliche und private Grünflächen flächenmäßig deutlich zu gering ausgewiesen. Zudem fehlt die geforderte Jugendspielfläche. Diese soll einen Mindestabstand zum Wohnen von 39 m aufweisen. Hier wäre zu untersuchen, inwieweit eine Verlagerung des Überangebots an öffentlichen Platzflächen hin zu öffentlichen Grünflächen zu einer besseren Flächenbilanz führen würde. Die privaten Wohnhöfe, welche sich jeweils leicht zum öffentlichen Grün hin öffnen, könnten gute Angebote darstellen, werden allerdings von den Feuerwehrzufahrten deutlich beeinträchtigt. Es gelingt den Verfassern, ihre Entwurfsidee eines „Introvertierten Quartiersparks“, der sich mit dem „Stadteilplatz“ und der Umgebung vernetzt, überzeugend darzustellen. Für die Erschließungsthematik muss eine schlüssige Gesamtlösung erarbeitet werden. Eine Verbesserung der Bilanz der Grünflächen wäre zu begrüßen.“ 17 1005 | Preisgruppe LAUX Architekten GmbH, München Ina Laux, Prof. Dr. Gunther Laux Mitarbeiter: Sebastian Laub STUDIO VULKAN Landschaftsarchitektur, Zürich Dominik Bueckers, Lukas Schweingruber Mitarbeiter: Simon Enemaerke, Michael Karl Beurteilung durch die Jury Die Arbeit zeigt eine überzeugende, städtebauliche Lösung mit einer ganz eigenständigen Identität. Der Z-förmige Freiraum verbindet sich in selbstverständlicher Art und Weise mit den umliegenden Stadtquartieren und verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Baufelder werden von teilweise aufgelösten Stadtblöcke belegt und sind mit ihren Innenhöfen gut proportioniert. Die Übergänge zwischen den Höfen in dem zentralen öffentlichen Freiraum sind gut gelungen. Die städtebauliche Referenz der Autoren an die Bebauung des Kaiser-Ludwig-Platzes wird vom Preisgericht gewürdigt. Eine stärker gestalterische Durchgängigkeit zwischen „Stadtvillen“ und „Lärmschutzbebauung“ ist jedoch wünschenswert. Der südliche Hochpunkt an der Kreuzung Westendstraße / Zschokkestraße gliedert sich selbstverständlich in die Kontinuität des östlichen Stadtblocks ein. Dagegen wirkt der nördliche Hochpunkt in seiner Volumenbildung noch eher fremd. Die geplante Wohnnutzung im Hochpunkt am Verkehrsknotenpunkt ist möglicherweise an der Nord- und Ostseite teilweise Pegeln von mehr als 65 dB(A) am Tage ausgesetzt. Darauf wäre mit einer entsprechenden Zuordnung der Nutzungen bzw. der Grundrissorientierung zu reagieren. Der Supermarkt im Untergeschoss mit Anbindung an die U-Bahn wird aus städtebaulichen Gründen begrüßt, in Bezug auf Vermarktung und Brandschutz wird vom Auslober die unterirdische Lage jedoch kontrovers diskutiert. Der Entwurf sieht einen neue Verbindung (Einbahnstraße) über die nach Osten verlängerten Kiem-Pauli-Weg zur Zschokkestraße auf Höhe der vorhandenen Tiefgaragenzufahrt vor. Eine Anbindung dieser Verbindung mit Querung der Tramgleise an der Zschokkestraße ist hier nicht möglich. Es sind Alternativen aufzuzeigen, die keine Gleisquerung vorsieht. Die Hotelvorfahrt und Hotelandienung, inklusive Busse müssen aufgezeigt werden. Die in der Auslobung geforderten 20.000 qm öffentliche Grünflächen konnten im vorliegenden Entwurf nicht erreicht werden. Das Defizit kann jedoch möglicherweise mit einem stärker durchgrünten Stadtraum im Bereich der Hochpunktes kompensiert werden. Die Lage der Schule im Norden des Plangebietes erscheint im vorliegenden Entwurfskonzept richtig positioniert. Die Organisation der Schule insgesamt und der Sportplatz auf dem Dach der Sporthalle im Speziellen werden von der Jury ausdrücklich begrüßt. Im Weiteren ist die Funktionalität der Grundschule darzustellen. Zudem erfordert der Sportplatz auf dem Dach vsl. eine Abschirmung zum Schutz der benachbarten Wohnbebauung. Die Anzahl der Wohneinheiten wurde mit rund 990 WE ermittelt. Die dargestellten Stellplätze reichen für diese Anzahl an Wohneinheiten nicht aus und sind entsprechend zu optimieren. Der Nachweis des in der Auslobung geforderten Jugendspiels fehlt. Diese Fläche soll einen Mindestabstand zum Wohnen von 39 m aufweisen. Insgesamt zeigt die Arbeit einen fein komponierten städtebaulichen Entwurf, der insbesondere im Zusammenspiel zwischen Bebauung und Freiraum zu überzeugen weiß. 19 1011 | Preisgruppe deffner voitländer architekten, Dachau Prof. Dorothea Voitländer, Prof. Konrad Deffner Mitarbeiter: Sven Abe Tjalma, Rafael Zehntner Burger Landschaftsarchitekten, München Peter Kühn Mitarbeiter: Philipp Hoß, Michael Wenzel, Yun Kyeong Hoh Fachplaner: Peter Schlederer 1011 | Beurteilung durch die Jury Drei große Blockeinheiten begrenzen eine innen liegende, zusammenhängende offene Freifläche. An der Ecke Westendstraße/ Zschokkestraße wird der Quartiersauftakt durch einen freistehenden kleineren Block mit einem 15- geschossigen Turm gebildet. Dieser bildet nach Osten zur Westendstraße einen räumlichen Abschluss und nach Westen einen Platz aus, welcher ins Innere des Quartiers überleitet.Zur Zschokke- und Westenendestraße präsentiert sich das Quartier durch klare Blockkanten. An der Westendstraße entsteht durch den zur Straße zurückversetzten Blockrand eine lange Fassadenfront. Die Auflockerung der langen Gebäudeansicht sollte durch die Gestaltung der Fassade nachgewiesen werden. Die Blöcke lösen sich zum Quartiersinneren in Punkthäuser auf. Der gemeinschaftliche Freiraum ist als höher liegendes Plateau ausgebildet, welches zusammen mit den Fassadenkanten eine Art Mauer ausbildet. Diese gewährt zum öffentlichen Freiraum hin die notwendige Distanz und kann gleichzeitig weitere notwendige Funktionen aufnehmen. Dies wäre im Detail genauer aufzuzeigen. Die räumliche Abfolge der öffentlichen Freiräume vom Stadteingangsplatz über einen zentralen Park und das Jugendspiel im Südwesten, stellt ein attraktives und abwechslungsreiches Angebot dar. Die Anbindung an den westlich gelegenen Grünraum wird durch die Auflösung der Straße in diesem Bereich optimiert.Allerdings sind die öffentlichen und privaten Freiflächen insgesamt zu gering dimensioniert. Das Jugendspiel hat keinen ausreichenden Abstand zur angrenzenden Wohnbebauung. Die geforderte Mindestabstandsfläche beträgt hierfür 39 m. Die zusätzlichen quartiersinternen Erschließungsstraßen wirken relativ aufwändig und beeinträchtigen diese Zonen. Der Entwurf sieht eine neue Stichstraße über den nach Osten verlängerten Kiem-Pauli-Weg und parallel zur Zschokkestraße vor. Am östlichen Ende der Stichstraße sind Wendemöglichkeiten für Kfz-Verkehr erforderlich. Diese müssen aufgezeigt werden. Zudem sollte eine Öffnung des Gebietes zum westlichen U-Bahn-Zugang ermöglicht werden. Es ist zu prüfen, ob die Anzahl der Tiefgargen Einfahrten reduziert werden kann. Die Anzahl der Wohneinheiten liegt an der unteren Grenze. Es ist zu prüfen inwiefern der Entwurf Potenzial für mehr Wohnflächen hat. Die Grundrissorientierung der Eckwohnungen an der Zschokke- und Westendstraße ist in Bezug auf die Möglichkeit einer Belüftung über Fenster an einer lärmabgewandten Seite zu überprüfen. In den Erdgeschossen zu den beiden großen Straßen liegen neben einigen wenigen Wohnungen die Erschließungs- und Nebenraumzonen. Die Treppenhäuser sind auch in den oberen Geschossen an der Fassade platziert und teilweise als Laubengänge ausgebildet. Dadurch bieten die meisten Wohnungen einen durchgesteckten Wohnraum und zum Hofinneren orientierte Individualräume an. Die Punkthäuser erhalten auf Erdgeschossniveau großzügige Eingangsbereiche und jeweils einen Galeriewohntyp der mit einem höheren Geschoss an die öffentliche Erschließungsebene anschließt. Alle weiteren Grundrisse der Punkthäuser sind nach zwei Seiten orientiert. Die privaten Freiräume sind größtenteils zu den Innenhöfen orientiert. Der Einzelhandel konzentriert sich an den Gebäudekanten zum Platz. Zur Westendstraße wirkt der auf dem Platz freistehende Block, mit Sondernutzungen im Erdgeschoss, durch die Tiefgaragenabfahrt wenig attraktiv. Die Lage der Hotellobby erscheint im funktionalen Ablauf (Vorfahrt etc.) nicht sinnvoll angeordnet. Die Tiefgarageneinfahrt für das Hotel bzw. die Büros sollte von der Kreuzung Zschokke-/Westend-/Tübinger Straße weiter von der Kreuzung abgerückt werden. Die Hotelvorfahrt und Hotelandienung, inklusive Busse müssen, soweit dies nicht über die Tiefgarage erfolgen soll, aufgezeigt werden. Die Ver- und Entsorgung des Einzelhandels wurde über die Parallelfahrbahn angedacht. Um eine geordnete Funktion der Parallelfahrbahn zu gewährleisten, ist aufzuzeigen, wie dies erfolgen sollen (Ladezone auf privatem Grund, Ladetasche, ggf. Rangierflächen,...). Durch die Platzierung der Schule am westlichen Quartiersrand wird eine ruhige Lage im Quartier belegt. Diese Entscheidung bedingt eine Auflassung der Hans-Thonauer-Straße, da das Schulgrundstück mit dem Gebäude der Turnhalle bis zur Grundstücksgrenze des benachbarten Grundstückes reicht. Dies wäre zu prüfen. Der Baukörper der Schule wirkt kompakt. Seine Funktionalität auch in Bezug auf seine Freiräume ist nachzuweisen. Diesbezüglich ist der Abstand der Schulsportanlage von den nächstgelegenen Wohnhäusern deutlich zu gering. 21 1012 | Preisgruppe Teleinternetcafe GbR, Berlin Andreas Krauth Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg Gerko Schröder 1012 | Beurteilung durch die Jury Die Arbeit bildet zwei sehr markante und räumlich spannende Stadträume: Einerseits den sehr kompakten, netzartig gegliederten Stadtcluster der entlang der Zschokke- und Westendstraße den Raum urban besetzt. Andererseits den im Kontrast hierzu stehenden, großzügigen Quartierspark, der als Raumkontinuum den westlich angrenzenden Grünzug fortsetzt und bis an die Zschokkestraße heranführt. Durch die polygonal, netzartigen Freiräume weist das Bauquartier trotz seiner Kompaktheit eine hohe Durchlässigkeit auf. Die infolge der Netzstruktur entstehenden, trapezförmigen Baukörper weisen teilweise erhebliche Bautiefen und schalltechnisch problematische Orientierungen auf. In der weiteren Bearbeitung sind hierzu an den neuralgischen Bereichen Grundrisslösungen zu erarbeiten die zu den Themen Schallschutz, Rettungswege und Belichtung konkrete Aussagen treffen. Dabei ist auch aufzuzeigen, wie für die einzelnen Baufelder und den dazu gehörenden privaten Freiräumen eigenständig funktionierende Entwurfslösungen entwickelt werden können. Die Quartiersadresse am Kreuzungspunkt Zschokke/ Westendstraße wird mit 3 Hochpunkten auf einem Gewerbesockel gebildet. Hier werden eine gewisse räumliche Großzügigkeit und Aussagen zur Anlieferung der Einzelhandelsflächen vermisst. Die geplante Wohnnutzung in dem Hochpunkt am Verkehrsknotenpunkt ist möglicherweise an der Nord, Nordost- und Südostseite teilweise Pegeln von mehr als 65 dB(A) am Tage ausgesetzt. Darauf wäre mit einer entsprechenden Zuordnung der Nutzungen bzw. der Grundrissorientierung zu reagieren. Auch die Fassaden entlang der Hauptstraßen, speziell an der Westendstraße, weisen voraussichtlich Pegel von mehr als 65 dB(A) am Tage auf. Daher muss nachgewiesen werden, wie für die dort situierten Wohnungen eine Belüftung über Fenster an einer lärmabgewandten Seite ermöglicht wird. Die verkehrliche Erschließung von der Westendstraße her und über eine gebietsquerende Verlängerung des Kiem-Pauli-Wegs wird funktional und konzeptionell stimmig bewältigt. Für die Verbindungsstraße (nach Osten verlängerter Kiem-Pauli-Weg) zwischen Hans-Thonauer-Straße und Westendstraße wird eine Begegnungszone vorgeschlagen. Diese muss definiert werden (Verkehrsberuhigter Bereich, verkehrsberuhigter Geschäftsbereich). Die Tiefgaragenanbindung der an dieser Straße liegenden Nutzungen sollte auf die Verbindungsstraße ausgerichtet werden. Die Tiefgaragenanbindung für das östliche Baufeld (an der Westendstraße) sollte weiter nach Süd/West abgerückt werden. Die Hotelvorfahrt und Hotelandienung, inklusive Busse müssen aufgezeigt werden. Für die Ver- und Entsorgung des Einzelhandels ist die Andienung aufzuzeigen. Der Schulkomplex wird, dem Konzept folgend, ebenfalls als sehr kompakter Stadtbaustein angeboten. Dessen Funktionalität, insbesondere im Hinblick auf die innere Erschließung und die Belichtungssituation der überbauten Sporthalle, muss jedoch detaillierter nachgewiesen werden. Der urbanen, dichten Struktur steht ein großzügiger und gut proportionierter Freiraum entgegen, der sich mit den anschließenden öffentlichen Grünflächen entlang des Kiem-Pauli-Wegs sinnig verbindet. Die vorgeschlagenen Freibereiche der westlich angeordneten KiTa’s und der Schule gliedern sich hier selbstverständlich an. Durch die günstige Situierung der Grünfläche und der emissionslastigen Freispielbereiche werden Konfliktpotenziale zur westlichen Nachbarbebauung von vorherein vermieden. Die geforderte Jugendspielfläche, die nicht gesondert ausgewiesen wurde, soll einen Mindestabstand zum Wohnen von 39 m aufweisen. Die privaten Freiflächen innerhalb des Quartiers werden kontrovers diskutiert. Diese wirken teilweise wie Restgrün. Inwieweit in den, konzeptbedingt, steinernen Zwischenbereichen ein qualitätsvoller, privater Freiraum funktionieren kann, muss weiter untersucht werden. Auch die Unterbringung von notwendigen Kinderspielflächen erscheint schwierig. Inwieweit hierzu die begrünten Dachflächen genutzt werden sollen, ist aus den Darstellungen nicht erkenntlich. Im Quartier selbst bildet ein gut verorteter Quartiersplatz einen klaren Schwerpunkt innerhalb des Netzclusters. Die Arbeit wird als ein erfrischender Beitrag mit spannenden räumlichen Bezügen und einem sehr hohen Identifikationspotenzial gewürdigt. Von Seiten der Verfasser gilt es vertiefte Antworten zu den angesprochenen Problempunkten zu erarbeiten, ohne dass das Gesamtkonzept hierbei verunklärt wird. 23 1014 | Preisgruppe bbzl - böhm benfer zahiri landschaften städtebau, Berlin Prof. Ulrike Böhm, Prof, Katja Benfer, Cyrus Zahiri Mitarbeiter: Hugo Anaximandro Rodríguez Rial, Jonathan Lapel Garagatti, Kerstin Paul, Georgios Anagnostopoulos, Madlen Fink, Milan Möller Modellbau: Fernando Gonzáles 1014 | Beurteilung durch die Jury Durch die Verteilung des Bauprogramms auf lediglich vier große Baufelder gelingt es dem Verfasser, eine ruhige und großzügige Gesamtstruktur für das neue Stadtquartier zu entwickeln. Durch die polygonale Ausformung der vier Quartiersbausteine („Flügel“) wird zum Quartiersinneren ein angenehm großzügiger, dynamisch geformter Quartierspark definiert, der eine attraktive Hauptdurchwegung vom Knoten Zschokke- / Westendstraße in Richtung der westlich und südlich des Planungsgebietes gelegenen Quartiere und Grünräume ermöglicht. Die Quartierszugänge mit ihren Platzflächen an den Kreuzungspunkten Zschokke- / Westendstraße und Hans-Thonauer- / Barmerstraße werden ihrer Bedeutung entsprechend, mit richtig positionierten und adäquat dimensionierten Hochpunkten markiert. Die vorgeschlagene Promenade zwischen Zschokkestraße und Quartierspark bildet eine attraktive urbane Achse des neuen Quartiers. Zu ihr orientiert werden folgerichtig die stark frequentierten Funktionen Hotel, Einzelhandel und Teile der sozialen Infrastruktureinrichtungen angeordnet.Die beiden großen Baufelder entlang der Zschokke- und der Westendstraße werden durch gut dimensionierte Bauräume gegliedert, die jeweils abgeschlossene Hofräume anbieten. Die vorgeschlagene 7-geschossige Ausbildung der Blockränder zur Zschokkeund Westendstraße stärkt die Fassung des Quartiers, unterstreicht seine öffnende Geste nach Südwesten und die Orientierung auf den zentral gelegenen Quartierspark. Die vertikale Zonierung der Wohnblöcke aus der Überlagerung einer eingerückten, zweigeschossigen Basiszone aus Maisonette-wohnungen mit darüber angeordneten Laubengang- oder Spännertypen führt zu einer interessanten Staffelung in der Schnittfigur der Gebäude und damit zu guten räumlichen Qualitäten entlang der Erschließungswege und in den Wohnhöfen, obschon gerade in den Erdgeschosszonen relativ exponierte Wohnsituationen entstehen. Die Fassaden entlang der Hauptstraßen, speziell der Westendstraße und am Knotenpunkt Zschokke-/ Westendstraße weisen voraussichtlich z.T. Pegel von mehr als 65 dB(A) am Tage auf. Daher muss nachgewiesen werden, wie für die dort situierten Wohnungen eine Belüftung über Fenster an einer lärmabgewandten Seite ermöglicht wird. Die Anordnung der Schule mit Kitas im Süden des Quartiers wird positiv gesehen. Die U-förmige Typologie des Gebäudes leistet eine gute Einfassung der Freisportflächen und schirmt die Wohnbebauung und den Quartierspark von entstehendem Lärm effektiv ab. Die Anordnung des Rasenspielfeldes auf dem Dach der Sporthalle ist prinzipiell denkbar, wäre aber hinsichtlich der architektonischen Umsetzung und der schalltechnischen Abschirmung im weiteren Planungsprozess zu konkretisieren. Das vorgeschlagene Verkehrskonzept einer Erschließung aller Baufelder aus den bestehenden umgebenden Straßen ist prinzipiell schlüssig und unterstützt das Bestreben nach einem weitestgehend vom KFZ- Verkehr befreiten Quartier. Im Sinne dieser Zielsetzung wird empfohlen, die Zufahrten der Tiefgaragen in den Stichstraßen des Baufeldes Ost weiter in Richtung Westendstraße zu verlagern, um die Tiefe der Stichverkehre in das Quartier und damit Beeinträchtigungen der Wohnqualitäten zu verringern. Die Erschließung der Tiefgaragen des Baufeldes Nord erfolgt derzeit stichförmig aus der Verlängerung des Kiem-Pauli-Wegs und beeinträchtig dadurch die Qualitäten der vorgeschlagenen Promenade entlang des Quartiersparks. Es wäre zu prüfen, inwieweit eine direktere Erschließung des Baufeldes aus Richtung Westen möglich ist. Die angedachte „Stichstraße“ ist für „temporäre Anlieferung“ (entspricht einer Fußgängerzone?) sowie für die Erschließung der beiden nördlichen Blöcke vorgesehen. Alternativen für diese Erschließung werden empfohlen. Weiter muss die Aussage „temporäre Anlieferung“ genauer erläutert werden. Die Hotelvorfahrt und Hotelandienung, inklusive Busse müssen aufgezeigt werden. Zudem ist für die Ver- und Entsorgung des Einzelhandels die Andienung aufzuzeigen. Im Zentrum der klaren städtebaulichen Blockstruktur entsteht eine öffentliche Grünfläche mit hoher Raumqualität. Positiv gesehen wird die leichte Absenkung der Parkfläche, die so auch an ihren Rändern qualitätsvolle Aufenthaltsfläche generiert. Wie ein großes Gelenk bindet der Freiraum den gesamten Innenbereich schlüssig in sein Umfeld ein. Besonders gelungen ist das Spiel aus platzartigen Aufweitungen, die als Entrées den Freiraum positiv anreichern. Auch der Übergang zum Quartiersauftakt am Knoten Zschokkestraße/ Westenendstraße kann überzeugen. Die gut proportionierten Innenhöfe versprechen hochwertige private Freibereiche.Zu beachten ist, dass die Jugendspielfläche einen Mindestabstand zum Wohnen von 39 m aufweisen soll. Die Arbeit weist eine im Verhältnis relativ geringe GF im Bereich der Wohnnutzung aus. Das robuste Konzept bietet aus Sicht der Jury hier durchaus Flächenpotentiale. Im Rahmen der Überarbeitung sollte eine weitere Verdichtung zu Gunsten der Wohnnutzung geprüft werden. Insgesamt bietet die Arbeit ein robustes räumliches und funktionales Gesamtkonzept an, das vielfältige Wohnformen zulässt, hohe Freiraumqualitäten anbietet und insgesamt den formulierten Erwartungen an ein qualitativ ansprechendes, entwicklungs- und zukunftsfähiges Stadtquartier gerecht wird. 25 1018 | Preisgruppe Riegler Riewe Architekten GmbH, Berlin Prof. Roger Riewe Mitarbeiter: Thomas Schütky, Jan Thoelen, Niklas Kuckeland, Diego Martinez, Marta Nowotarska, Nilhan Tezer yellow z, Berlin Oliver Bormann; Mitarbeiter: Mario Abel, Ane Crisan lad+ landschaftsarchitektur diekman, Hannover Martin Diekmann Mitarbeiter: Florian Depenbrock, Maren Leyendecker 1018 | Beurteilung durch die Jury Durch die Arbeit wird eine sechsgeschossige Blockrandbebauung schlüssig vorgeschlagen, die sich zum Park hin auflöst. Im Bereich der aufgebrochenen Blöcke werden leicht erhöhte Punkthäuser mit acht Geschossen platziert. Dadurch ergibt sich inmitten des Siedlungsgebietes ein großer zusammenhängender Freiraum. Die Freiraumgestaltung differenziert sich klar in die große, zentrale öffentliche Grünfläche, die privaten Höfe innerhalb der Blockstrukturen und die promenadenartige Ost-WestVerbindung mit ihrem Auftakt am Knoten Zschokke-/ Westendstraße. Die sequenzielle Abfolge der Räume überzeugt. Die Einbindung in das städtische Umfeld ist logisch. Die Ausrichtung der öffentlichen Grünfläche zur Barmer Straße wirkt im stadträumlichen Gefüge jedoch nicht ganz glücklich, unter der Berücksichtigung der östlich angrenzenden Freibereiche der KiTa und der Schule aber nachvollziehbar. Nicht geklärt sind der Umgang mit der Höhendifferenz der privaten Freiflächen zur benachbarten öffentlichen Grünfläche, sowie die Andienung durch die Feuerwehr, sofern diese in den Hofbereichen erforderlich ist. Die in der Auslobung geforderten 20000 qm öffentliche Grünfläche werden nicht erreicht. Die Erschließung ist in der Überarbeitung weiter zu entwickeln und notwendige Wendemöglichkeiten vorzusehen. Der nordöstliche Gebäudeblock, der an die Zschokkestraße grenzt, ist nur über die Tiefgartenzufahrt anfahrbar. Sofern eine Anfahrt über die Oberfläche erfolgen soll, ist diese aufzuzeigen. Die Hochpunkte im Eckbereich Zschokke-/Westendstraße bilden hier mit einer Höhenentwicklung von 8, 12 und 16 Geschossen eine Art Dreiklang und sind zusammen mit dem vorgesehenen Stadtplatz ein angemessener Auftritt für das neue Quartier. Die geplante Wohnnutzung in dem Hochpunkt am Verkehrsknotenpunkt ist möglicherweise an der Nordost- und Südostseite teilweise Pegeln von mehr als 65 dB(A) am Tage ausgesetzt. Darauf wäre mit einer entsprechenden Zuordnung der Nutzungen bzw. der Grundrissorientierung zu reagieren. Die Grundrissorientierung der Eckwohnungen an der Zschokke- und Westendstraße ist in Bezug auf eine Belüftung über Fenster an einer lärmabgewandten Seite zu überprüfen. Eine attraktive Zugänglichkeit vom öffentlichen Raum zu dem vorgeschlagenen Nahversorgungsangebot im Untergeschoss ist herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang ist auch die Ver- und Entsorgung zu prüfen. Sofern die Hotelvorfahrt und Hotelandienung, inklusive Busse nicht ausschließlich über die Tiefgaragenzufahrt angedacht sind, soll diese aufgezeigt werden. Die Größenordnung der Kitas ist konkret nachzuweisen und zu überprüfen, die Zuordnung der Freispielflächen ist noch deutlicher herauszuarbeiten. Ansonsten ist das geforderte Nutzungsprogramm erfüllt. Die in der Auslobung formulierte Aufgabe, das Wohnungsbaupotential bei einer gleichzeitig hohen städtebaulichen Qualität auszuschöpfen, wird in diesem Entwurf gut erfüllt. 27
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