Weiterlesen... - DIE LINKE Marburg

“Salon-Soziokultur” - Trauriger Tiefpunkt tiefschwarzer Kulturpolitik
Die öffentlichen Äußerungen von Dirk Bamberger und anderen Stadtverordneten der
CDU zu den Sanierungskosten des Erwin-Piscator-Hauses (Stadthalle) stoßen bei der
Marburger Linken auf Unverständnis und ernten harsche Kritik. Henning Köster,
Stadtverordneter der Marburger Linken und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss
erklärt:
“Die Sanierung des Erwin-Piscator-Hauses ist die erste größere kulturpolitische
Bauinvestition seit 20 Jahren. Der CDU war sie von Anfang an ein Dorn im Auge - dass
Marburger Schauspiel , das KFZ, klassische Konzerte , Ballett, Musical,
Weihnachtsmärchen , Kabarett, Rockmusik , Feste wie das zum Tag der kulturellen
Vielfalt - all das scheint nicht zu passen in die allzu beengte kleine Parkplatzwelt von
Dirk Bamberger . Es wird als ‚Salon-Soziokultur’ abgetan - und dagegen wird dann
noch die Kinderbetreuung und Schulsanierung ausgespielt. Ein trauriger Tiefpunkt
tiefschwarzer Kulturpolitik der Marburger CDU.
Ja – die Sanierung war teuer – und auch teurer als erwartet. Aber sie war und ist keine
Geldverschwendung. Sie ist eine Investition in die Lebensfreude, die kulturelle
Qualität und die Attraktivität unserer Stadt. Marburg hat dieses hochmoderne
Kulturzentrum im Herzen der Stadt verdient. Dieses auch architektonisch
ansprechende Haus ist jetzt da und kann nicht mehr dem Kürzungsrausch des
Magistrats/BfM und der CDU anheimfallen . Und das ist gut so - auch wenn der
Vorplatz baumlos kalt ist, Fahrradabstellplätte fehlen, der geplante Stadtplatz mit
einer Verbindung zum Platz vor dem Audimax über eine weitgehend
verkehrsberuhigte Biegenstraße offensichtlich heimlich, still und leise begraben
wurde. Und es nach wie vor dank fehlender Geschwindigkeitsbegrenzung und
wirklich gesicherter Übergänge lebensgefährlich ist, die Biegenstraße an dieser Stelle
zu überqueren.
Der Frontalangriff der bürgerlichen Opposition gegen das EPH lässt Schlimmstes
befürchten, sollte die SPD sich entgegen dem Willen ihrer Basis für eine GroKo
entscheiden. Die dringend erforderlichen Millionen für qualifizierte Kinderbetreuung ,
für Schulrenovierung , Sporthallenbau , ÖPNV und vieles mehr sind nicht aus den
Taschen der Bevölkerung zusammenzukratzen und auch nicht aus dem
Kulturhaushalt zu finanzieren, , sondern durch die überfällige Erhöhung der
Gewerbesteuer auf das Niveau von fast ¾ der übrigen hessischen Städte von 50 – bis
100 000 Einwohner – so wie es der Hessische Rechnungshof schon 2011 Marburg
vorschlug. Das hätte von `08 bis `15 schon fast 117 Millionen zusätzlich für dringend
notwendige öffentliche Ausgaben eingebracht. Und das würde auch ganz andere
koalitionspolitische Alternativen ermöglichen als die zur Zeit diskutierten”.