- WM Sport Abtenau

Ausgabe 07, November 2016, € 2,50, Zugestellt durch Österreichische Post, www.wmsport2000.at
Winter 2016/17
Ist der Skirennsport noch zu retten?
Schwerpunkt: TRÄUMEN
Die Rückkehr der Fassdauben
Die Kunst des Unterwegs-Seins
Wer kennt sie? Die Trud.
Bioidente Hormone
GÜNSTIG SKIFAHREN AM KARKOGEL:
Tageskarte 1+1 GRATIS. Gutschein auf Seite 8 oder bei WM-Sport im Geschäft.
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herbst voll im trend.
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TORIAL
Liebe Gangartfreunde,
ich freue mich, Euch die neue Gangart
vorstellen zu dürfen. Der Schwerpunkt
„Träumen“ zieht sich diesmal wie ein roter
Faden durch diese Ausgabe, der an den
unterschiedlichsten Orten zum Vorschein
kommt.
Winter 2016/17 – wie die Zeit vergeht! Als
wir 2013 nach einer längeren Nachdenkund Konzeptionsphase starteten, kannten
wir gerade einmal die Richtung, die wir
einschlagen wollten. Wir teilten die Vision
– oder den Traum – von einem Medienprojekt, das gleichzeitig auch ein Projekt der
Regionalentwicklung ist; das Impulsgeber,
Brückenbauer und Netzwerkpartner sein
kann; das die „Eigenart“ der Region zum
Ausdruck bringt und gleichzeitig über sie
hinausweist; das nicht nur Bestehendes abbildet, sondern Neues sich zu denken traut.
„Träume sind Nahrung auf dem Weg zum
Ziel“, meint der Filmregisseur Alexander
Kluge und er hat recht. Und so ist uns auch
jede Ausgabe, die wir fertigstellen, immer
wieder Nahrung und Wurf zugleich. Ein
Wurf voraus ins Ungewisse. Die Richtung
ist klar. Das WIE steht in den Sternen. Wir
hanteln uns weiter, unterstützt durch eine
immer größere Zahl von Freunden, die dieses Projekt mittragen und befeuern.
Wir werden neu denken müssen. Wir werden Neues
denken und neue Wege anlegen müssen. Gerade in
schwierigen Zeiten, in denen unsere Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung bedroht sind. Nicht
von außen, wie viele meinen, sondern von innen.
(Fast) jeder weiß, wenn er auch nur eine Sekunde
innehält, dass uns der entfesselte Konsum in eine
Sackgasse führt. Weil unsere wahren Bedürfnisse in
eine andere Richtung weisen.
„Wenn etwas nicht funktioniert, dann mach etwas anders“ – flüstern uns weise Berater ins Ohr. Der Traum
von diesem anderen Land ist uns dabei ein Wegweiser.
In unserer Tiefe wissen wir sehr genau, welche Spielregeln wir dort ersehnen. Gehen müssen wir selber.
Im brennstoff meines Freundes Heini Staudinger las
ich neulich einen Satz, der mich zutiefst bewegte: „Ich
habe dich gewollt, obwohl du mich nicht kanntest. So, wie
du bist, bist du gewollt.“ Mit dieser Sicherheit möchten
wir uns bewegen. Aufeinander zu. Denn wir wissen,
dass wir nur im Miteinander eine Zukunft haben.
In diesem Sinn wünsche ich Euch eine Lektüre,
die verbindet.
Manfred Wallinger
gangart
3
Der Chef macht’s
persönlich.
SCHÖN, DASS ES DAS IN DER
HEUTIGEN ZEIT NOCH GIBT
Wer schon einmal ein Auto im
Autohaus Buchegger gekauft hat
oder dort zur Reparatur war, hat
selbst erlebt, mit welchem Engagement alle Mitarbeiter für die
Kunden da sind. Das Autohaus
Buchegger ist zwar eine kleine
Werkstatt, dafür bietet sie alle
Vorteile, die man an den großen
vermisst – persönliche Betreu-
ung, Flexibilität und dass wir
da sind, wenn es brennt – auch
wenn die Werkstatt eigentlich
schon seit einer halben Stunde
geschlossen wäre. Dabei wird
jedem geholfen – egal, welche
Marke das Auto hat.
„Das Schönste an unserem Job
ist es, die Freude unserer Kunden
zu sehen, wenn sie ihr ‚neues‘
Auto abholen. Dabei spielt es
keine Rolle, ob Neu- oder Gebrauchtwagen. Wichtig ist für uns,
dass unsere Kunden 100-prozentig davon überzeugt sind, IHR
Auto gefunden zu haben“, sagt
Adrian Buchegger, Chef vom Autohaus Buchegger (oben im Bild).
Und man glaubt ihm das sofort.
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Impressum
Medieninhaber, Verleger & Herausgeber:
W.M. Sport GesmbH, Markt 113, 5441
Abtenau | Chefredaktion: Wolfgang Tonninger, Almblitz; Manfred Wallinger, WMSport | Grafik/Design: c.i. Werbeagentur
| Für den Inhalt verantwortlich: Manfred
Wallinger – namentlich gekennzeichnete
Artikel geben die Meinung der Autoren
wieder und können von der Meinung der
Redaktion abweichen | Lektorat: Thomas
Franke, Helga Aichinger, Maria Promok,
Elisabeth Engel | Erscheinungsweise: 2x
im Jahr, Auflage: je 30.000 Stk. | Titelbild:
Manfred Wallinger, Acryl auf Karton 30,5
x 23,5 cm – Skimotiv/Alfons Walde. Fotos:
Mathias Krimplstätter (mehr Bilder unter
www.krimplstaetter.at/index.php/foto),
Fotolia | Irrtümer, Satz- und Druckfehler
vorbehalten. | Leserbriefe, Rückmeldungen und Ideen an office@wmsport2000.
at (WM-Sport 2000 Abtenau, Markt 113,
5441 Abtenau, Tel.: 06243-3644, Fax:
06243-3244, Web: www.wmsport2000.at) |
Inserate: Martina Gsenger und Manfred
Wallinger Nächste Ausgabe: Gangart 08 –
April 2017 | Öffnungszeiten WM-Sport:
Montag bis Freitag 9–12 und 14–18 Uhr,
Samstag 9–12 Uhr
INHALT
Ausgabe 07, Winter 2016/17
30/31 Bioidente Hormone
6/7/9 IST DER SKIRENNSPORT
NOCH ZU RETTEN?
Ein Gespräch mit Reinhard Ebner und
Manfred Wallinger
36/37 Zellgift C2H5OH
von Isabella Seidl
38/39 ELEKTROMOBILITÄT
Peugeot iOn – Der
Werbeagentur Lichtblitz
bei WM-Sport 2000, Markt 113,
5441 Abtenau, Tel. 06243-3644
12/13/14/15/17
Schwerpunkt: TRÄUMEN
Träume begleiten unser Leben und sind eine
Spielwiese des Geistes
19
Na dann – gute Nacht!
21
Der Traum als Spiegel der Seele
Wie oft wiederholt sich die
Geschichte der Elektromobilität?
41
Small is beautiful
Bioidente Hormone
1
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Schwerpunkt: TRÄUMEN
Die Rückkehr der Fassdauben
Die Kunst des Unterwegs-Seins
Wer kennt sie? Die Trud.
I
OKTOBER / NOVEMBE
noch zu retten?
Ist der Skirennsport
I
Zugestellt durch
Österreichische Post
JOURNAL 04
durch Post.at, www.wmsport2000.at
2016, € 2,50, Zugestellt
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Winter 2016/17
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42/43 Erfolg ist ein Erlebnis
Über den Unternehmer Markus Gutjahr
45
Gehört. Gesehen. Gelesen.
Es gibt viele Wege,
die Erde zu küssen!
Ein Beitrag von Karin Wimmeder
46/47 Ausgeträumt? Aufgewacht!
Projekt „Bank für Gemeinwohl“
26/27 Die Kunst des Unterwegs-Seins
Ein Portrait von Romana Hasenöhrl
28
Wer kennt sie? DIE TRUD
Ein Beitrag von Hans Gfrerer
29
0 zwischen 1. Ein Prolog
von Querdenker Werner Pfeffer
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Das Journal für Freunde
TORGELEN – Ein Kommentar von Torge Ugur
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34
Das Beste vom Bauern direkt ums Eck
35Voglbeerzeit
von Frank Tichy
Manfred und Wolfgang bei der Arbeit
Ein Beitrag von Dr. Sylvia Glück
32/33 Gut ESSEN & TRINKEN
48/49 Vom Handwerker in der Region
51
52
Wald- & Holzgeschichten
von Herbert P. Lechner
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Verändern wir gemeinsam ein bisschen „die Welt“
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5
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Ist der
SKIRENNSPORT
noch zu retten?
Ein Gespräch mit Reinhard Ebner und Manfred Wallinger.
Als Ex-Ski-Rennläufer und minutiöse Beobachter des
Sports wissen beide, wovon sie sprechen.
„Vielleicht fahre
ich nur hin,
mache Party
und trinke Bier.“
Bode Miller über die
Olympischen Spiele
Die Titelfrage ist suggestiv. Geht es dem Skirennsport wirklich so schlecht, dass wir sie
stellen müssen?
Reinhard: Dem Skirennsport geht es nicht
schlecht. Es haben sich nur die Rahmenbedingungen entscheidend geändert. Früher war das
Skifahren ein fixer Bestandteil des Winters. Heute werden die Gebiete, wo man Skifahren kann,
weniger und ohne Maschinenschnee geht fast
gar nichts mehr. Das macht die Sache aufwendiger und kostenintensiver.
Manfred: Es klingt vielleicht paradox: Früher
war der Skisport ein Volkssport, aber die Dichte
war nicht so groß. Im Rückblick ist uns vieles
sehr leichtgefallen – auch weil es engagierte
Leute gab, die uns mitnahmen.
Reinhard: Die funktionierenden Strukturen
(Verein, Landesskiverband, ÖSV), in denen ein
Talent gefördert wird, gibt es immer noch. Nur
sind heute die Eltern mehr gefragt als früher –
auch weil die vielen ehrenamtlichen Helfer mehr
und mehr wegfallen. Welcher engagierte Lehrer
übernimmt heute noch die Verantwortung, wenn
sich jemand außerhalb der Schule verletzt?“
Diese ehrgeizigen Eltern – sind sie nicht Fluch
und Segen zugleich?
Reinhard: Es ist schon richtig, dass die Zusammenarbeit nicht immer einfach ist. Der Marcel
Hirscher ist in dieser Hinsicht sicherlich ein
Vorbild, weil seine Eltern – vor allem der Vater –
immer eng mit dem Landesskiverband kooperierten. Da muss alles zusammenpassen.
Gut, dass der Name Hirscher fällt. Der sitzt als
absoluter Superstar auf der Spitze des Eisbergs und kann jederzeit weiterspringen. Wir
wollen aber über den Eisberg reden und ob er
6
gangart
eine Chance hat. Was bringt der Skirennsport jenen, die kein
Hirscher werden?
Manfred: Dass der Skirennsport durch und durch kommerzialisiert ist, ist nichts Neues. Und dass die großen Skifirmen immer
weniger in den Skisport investieren und sich meist nur auf die
Stars konzentrieren, dürfte ebenso wenig überraschen. Das ist
der Gang der Zeit. Aber geht es wirklich nur darum, dass mein
Kind Weltmeister oder Weltcupsieger wird, oder geht es darum,
dass mein Kind über den Sport ein paar grundsätzliche Dinge
lernt? Ich glaube, dass der Skirennlauf eine gute Ausbildung parallel zum normalen Leben sein kann.
Reinhard: Der junge Mensch kann über den Rennsport Gemeinschaft erfahren und sich an seinen Grenzen abarbeiten. Und
durch den Wettbewerb, das Gewinnen und Verlieren, lernt er, die
ganze emotionale Klaviatur zu spielen. Das sind die Höhen und
Tiefen, die eine Persönlichkeit formen.
Sind das nicht alles Gemeinplätze? Kann der junge Mensch sein
soziales und emotionales Lernen nicht auch bei der Trachtenmusikkapelle erledigen – und das viel kostengünstiger?
Reinhard: Entscheidend ist, dass man die Kinder nirgends hineindrängt. Dass man sehr genau schaut, ob es vor allem die Eltern
wollen oder wirklich die Kinder. Und JA: Natürlich kostet das
heutzutage auch Geld. Früher haben wir die Ausrüstung von den
Skifirmen geschenkt bekommen, heute muss man im Normalfall
dafür zahlen. Das sind im Zeichen der Spezialisierung 6–10 Paar
Ski im Jahr. Dann kommt das Internat dazu, die Tagespauschale
für Trainingstage, die Übernachtungen bei den Skirennen. Da
reden wir von bis zu 10.000 Euro pro Saison. Erst wenn man es in
den ÖSV-Kader geschafft hat, wird es einfacher.
Manfred: Zu mir kommen immer wieder Eltern ins Geschäft und
stellen mir die Frage, ob es Sinn macht, ein Kind zu fördern. Aber
ein Kind, das von etwas begeistert ist, zu fördern, macht immer
Sinn. Natürlich muss man das ganze Bild im Auge behalten und
realistisch mit seinen Erwartungen bleiben.
Reinhard: In jedem Jahrgang junger Skirennläufer gibt es von 40
eine/n oder zwei, die etwas erreichen können. Und es gibt auch
Jahre, wo gar niemand dabei ist. Es braucht Feuer, es braucht ein
Reinhard Ebner kam mit 21 Jahren in
den Vorstand des Salzburger Landesskiverbands. Er war 11 Jahre Bezirksvertreter Tennengau, 16 Jahre Kinderund Schülerfunktionär und 9 Jahre
Referatsleiter. In seiner Zeit wurde der
Salzburger Landesskiverband zum
Vorbild für den ÖSV.
Manfred Wallinger
...eh schon wissen.
Bild: Mathias Krimplstätter
gutes Umfeld, es braucht Talent und es braucht viel Eigeninitiative. Denn
ohne die geht gar nichts.
Stichwort Talent: Wie viel braucht man davon und wie kann man es
erkennen?
nicht mehr Rennsportleiter des ÖSV war. Ich war 23 und flog aufgrund einer neuen Altersregelung plötzlich aus allen Kadern. Das
war mein Ende, obwohl ich nach heutigen Regeln einen Fixplatz
im Weltcup gehabt hätte.
Aber das ist ja kein Alter!
Reinhard: Mit Prognosen muss man vorsichtig sein, weil es ganz unterschiedliche Entwicklungskurven gibt. Wir haben Leute gehabt, die sind
im Schülerbereich den anderen um zwei Sekunden davongefahren, und
die hat man mit 18 nicht mehr gesehen. Den Hannes Reichelt hatten
sie schon ausgemustert. Das heißt, dass man mit 12 nicht immer Erster
sein muss. Aber es hat sich auch statistisch gezeigt, dass man bei den
österreichischen Jugendmeisterschaften unter den Top Ten eines Jahrgangs dabei sein sollte. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass
Talent nur 50 % des Erfolgs ausmacht. Der Rest sind Begeisterung und
Fleiß. Nimm den Kostelic, der war nie ein Übertalent, aber ungeheuer
fleißig. Oder den Muster im Tennis. Das Übertalent war Skoff, aber
dem ist alles zu leichtgefallen.
Die Frage ist auch, was mit den 38 anderen passiert. Ihr wart beide
österreichische Jugendmeister und habt dann auch FIS- und Europacuprennen bestritten und gewonnen. Was hat zum absoluten Durchbruch gefehlt?
Reinhard: Um wirklich ein ganz Großer zu werden, braucht man diesen
Killer-Instinkt. Den hatte ich nicht. Und dann kam noch dazu, dass ich
mir mit 18 zum fünften Mal das Bein gebrochen hab. Das war das Aus.
Manfred: Und ich war einfach zu blöd. (lacht) Im Ernst: Ich glaube, ich
war Anfang der 70er ganz knapp vor diesem Durchbruch. Aber ich
hätte mir das Umfeld besser organisieren müssen. Fitness, Material
und vor allem für den mentalen Bereich hätte ich jemanden gebraucht
(wie Hirscher). Mit 16 Jahren natürlich nicht so einfach. Dazu kam,
dass Prof. Franz Hoppichler, der mein Talent gefördert hatte, plötzlich
Manfred: Das war damals so üblich. Wir waren alle angestellt, ich
bei Atomic und der Reinhard bei der Gemeinde, und wir mussten
an unser Leben nach dem Skisport denken. Als ich in den Europacup gekommen bin, ist der Karl Schranz noch gefahren. Der war
30 und uralt für die damalige Wahrnehmung. Heute ist das das
beste Alter.
Reinhard (schmunzelt): Mein Sargnagel war der Hansi Hinterseer.
Manfred (lacht): Meiner eher sein Vater.
Da seid ihr euch also einig. Könnt ihr mich aufklären?
Reinhard: Da muss ich etwas ausholen. Das war eine Zeit, in
der man als Salzburger ohnehin schon zwei Sekunden schneller
fahren musste. Der Skirennsport war fest in Tiroler Hand. Und
dann war da noch der Hansi, der von seinem Vater Ernst total
protegiert und abgeschirmt wurde.
Manfred: Das muss man dem Schröcksnadel hoch anrechnen.
Er hat als Tiroler in seiner Amtszeit dafür gesorgt, dass auch
Läufer, die nicht aus Tirol sind, mit der gleichen Uhr gestoppt
werden.
Beim System ÖSV hat sich ja einiges getan, oder?
Reinhard: Wir haben in den 80ern im Salzburger Skiverband
> Fortsetzung Seite 9
gangart
7
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Strukturen geschaffen, die der ÖSV später übernommen hat. Wir haben viel Wert auf die Technik gelegt
und bei den ganz jungen Läufern und Läuferinnen
die Rennen stark reduziert, um das Skifahren und den
Spaß in den Vordergrund zu rücken. Das war damals
revolutionär.
Spaß ist ein gutes Stichwort: Warum hat man den
Eindruck, dass die Norweger viel mehr Spaß haben?
Reinhard: Bei uns gibt es einen enormen Druck,
während die Norweger relativ schnell im Weltcup starten können. Die müssen sich nicht laufend im Team
beweisen, auch wenn es vielleicht einmal nicht so rund
läuft. Ich glaube, den norwegischen Langläufern geht
es ähnlich wie den österreichischen Skifahrern. Wenn
zu viel Dichte da ist, dann wird es mit dem Spaß eng.
Atomic Racing Team 1972 vlnr: Manfred Wallinger, Reinhard Tritscher, Annemarie Pröll,
Wiltrud Drexel, Julia Spettel, Brigitte Totschnig, David Zwilling, Hansi Waltl, Ernst Winkler
Deswegen hat der ÖSV ja auch ein bisschen den Ruf
eines Talente-Killers ...
Skiweltcup, weil man mit hohen Geschwindigkeiten ohne Trainingsläufe
zurechtkommen muss.
Reinhard: Das System ÖSV funktioniert, weil die
Vielzahl der Talente auch Fehler verzeiht. Das gleiche
System würde in Norwegen nicht funktionieren. Da
muss man schon mit feinerer Klinge arbeiten.
Das Problem ist nur, dass man auch im Super-G mittlerweile fast
überall mit voller Geschwindigkeit fahren kann. Wer sagt, dass man
in einem Rennen nicht auch bremsen können muss?
Wir haben vorher über Verletzungen gesprochen.
Wie gefährlich ist der Skirennsport?
Reinhard: Er ist vor allem brutal schädlich geworden. Diese Materialzuspitzung richtet sich gegen den
Körper. Das Zeug kann man ja kaum mehr richtig
fahren, ohne körperlich Schaden zu nehmen. Ich
denke da an den Riesentorlaufski – da gibt es nur eine
Handvoll Leute, die ihn beherrschen.
Manfred: Das Material ist ein Wahnsinn. In der letzten Saison war der halbe Weltcup verletzt. Von vielen
weniger Bekannten hört man ja gar nichts.
Reinhard: Interessant ist auch, dass sich die Art der
Verletzungen geändert hat. Früher gab es vor allem
Fußbrüche, heute fast nur mehr Bänderverletzungen.
Manfred: Diese Dominanz des Materials ist wie in der
Formel 1. Darunter leidet auch der Sport. Das Geld
regiert, und die Läufer werden verheizt. Wer kann
heute noch alle Disziplinen fahren? Das geht beinahe
physisch nicht. Das ‚Wunder’ Hirscher – wenn man es
so nennen will – sind nicht die 5 Kristallkugeln, sondern dass er 5 Saisonen unverletzt geblieben ist.
Ich finde schade, dass heute so etwas wie fahrerische Intelligenz kaum mehr gefördert wird. Nehmt
den Super-G – das waren Anfang der 1980er-Jahre,
als er eingeführt wurde, richtige Ausscheidungsrennen mit einer Handvoll qualifizierter Leute. Und dann
wurde gegen die Kurssetzer gewettert – dabei waren
diese Kurssetzer die einzigen, die verstanden haben,
worum es geht.
Reinhard: Ich gebe dir absolut recht: Der Super-G
ist sicher die anspruchsvollste Disziplin im alpinen
Reinhard: Es kann nicht sein, dass man den Ski querstellen muss,
damit man runter kommt, das hat mit Rennlauf nichts mehr zu tun.“
Manfred (vermittelnd): „Tempo rausnehmen, vom Gas gehen – das ist
sicherlich erlaubt. Aber bremsen? Da hört sich der Rennsport auf!
Aber in der Formel 1 werden die Kurven ja auch angebremst?
Manfred: Es ist und bleibt ein Spiel mit den Grenzen, und gewinnen tut
der, der das Ganze gerade noch fahren kann.
Die Frage ist, warum der Skirennsport heute nicht mehr so attraktiv ist.
Manfred: Es hat sicher mit der Vielzahl der Rennen zu tun. Ein Rennen
wie die legendäre Abfahrt auf der Streif hat nach wie vor sensationelle
Reichweiten.
Reinhard: Ich glaube, da muss man etwas ausholen. Die Ski-Euphorie in
der Nachkriegszeit rund um Toni Sailer war Balsam für die österreichische Seele. Wir waren plötzlich wieder wer. Da hat man gerne ein Auge
zugedrückt und übersehen, dass Skifahren eine Randsportart ist, die in
ein paar Ländern, wo es Berge gibt, betrieben wird. In diesem Sinn war
der Begriff Skiweltcup von Anfang an ein Etikettenschwindel.
Das mit der Randsportart gefällt mir. Vielleicht ist das die Antwort:
Suche dir eine Randsportart – dort geht es zwar nur um die Lorbeeren
und nicht um das große Geld, aber es ist lustiger!
Manfred: Meine Antwort ist, dass junge Menschen sich Dinge suchen
sollten, für die sie brennen. Wohlgemerkt: Die Kinder sollen sich die Dinge suchen, nicht die Eltern. Die Eltern sollen den Kindern den Freiraum
geben, den sie auf diesem Weg brauchen.
Reinhard: Dann hätten wir auch nicht mehr die Situation, dass bei
Kinderrennen lauter kleine Weltmeister fahren. Das ist schon alles
ziemlich affig geworden.
Danke für das Gespräch.
gangart
9
Noch bis zum 21. November 2016
gibt es die ERWACHSENENSAISONKARTE für die Skiregion
Dachstein West, Gosau – Russbach – Annaberg, im Vorverkauf
schon um 308 Euro.
„Skifahren soll eine leistbare Sportart bleiben und all jene auf die
Skier bringen, die fernab der Massen-Skizentren in den Alpen die
Lust am Skilauf (wieder-)entdecken wollen“, sagt Barbara Kronreif,
eine von zwei Geschäftsführern der ARGE Dachstein West. Ski-
fahren zählt bekanntlich zu den gesündesten Kraft-Ausdauer-Sportarten. Es kräftigt die Muskeln, kurbelt das Herz-Kreislauf-System
an, fördert Kondition, Koordination und Gleichgewicht und mehrere
Sinne gleichzeitig. Und Geschäftsführer Alfred Bruckschlögl erim Preiszuckerl-Vorverkauf bis
21.11.2016
gänzt: „Darüber hinaus wirken sich das ‚weitsichtige’ Bergerlebnis
und die Bewegung in der frischen Winter- und Höhenluft positiv auf
das Wohlbefinden aus, tragen zur Erholung und zum Stressabbau
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und Oberösterreich von immer mehr Skifans ein „like“. Den Kick
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SCHWERPUNKT TRÄUMEN
WAS VON DEN
TRÄUMEN BLEIBT
Die einen träumen vom besseren Leben. Die anderen von einer Einbauküche. Die einen haben Sex mit ihrem Hollywood-Star. Die anderen
reden mit ihrer toten Oma. Träume sind eine Spielwiese unseres Geistes. Bei Tag und bei Nacht. Wir sollten sie nicht verbauen.
Ein Beitrag von Wolfgang Tonninger
„Wenn es Wirklichkeitssinn gibt, muss
es auch Möglichkeitssinn geben.“
Robert Musil:
Der Mann ohne
Eigenschaften
Martin Luther King hatte einen Traum. An der Spitze der Bürgerrechtsbewegung und in einer Zeit, in der die Rassentrennung zum politischen Alltag gehörte, malte er in sich das Bild
eines anderen Zustands, das er wortgewaltig in den Köpfen
von hunderttausenden Menschen verankerte. Der Traum, von
dem er sprach, war nur ein anderes Wort für sein erweitertes
Vorstellungsvermögen, mit dem er eine Gegenwirklichkeit
schuf und heraufbeschwor. Fünf Jahre nach seiner denkwürdigen Rede in Washington, die in die Geschichte eingehen sollte,
wurde er am 4. April 1968 bei einem Attentat ermordet. Sein
Traum von der prinzipiellen Gleichheit aller Menschen – „dass
eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer
Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am
Tisch der Brüderlichkeit sitzen können und meine vier kleinen
Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie
nicht nach ihrer Hautfarbe“ – ihrer Kultur, Kleidung oder Religion! –, „sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird“ – blieb
lebendig bis zum heutigen Tag.
„Die großen Träume“, schreibt der Autor und Regisseur Alexander Kluge, „dienen zur Horizont-Erzeugung. Das ist nicht das
Gleiche wie die Träume, die man nachts hat. Früher sagte man
zu den großen Träumen auch Utopie. Das ist ein falsches Wort.
Utopie bedeutet: kein Ort. Ein Traum hat aber immer einen Ort.
Der Träumende ist nicht irgendwo im luftleeren Raum, sondern
in einer konkreten Situation. Darauf antworten die Träume.
Träume sind nicht nur ein Ausdruck von Wünschen, sie sind auch
der Ausdruck von Not. Wären wir im Paradies, müssten wir nicht
träumen. Träume sind keine Utopien, es sind Heterotopien, also
andere Orte, eine andere Wirklichkeit, die gleich neben der ersten
Wirklichkeit liegt.“
Gleich daneben und doch ganz anders
Ich sitze am Gipfel des Fritzerkogels und träume vor mich hin.
Es ist Nacht. Aber ich halte die Augen offen. Der Himmel über
mir und die Stille um mich herum lassen mich demütig werden. Langsam setzt sich die Unruhe in mir – nimmt Platz. Und
12
gangart
nach einer Weile frage ich mich, wie der kleine
Prinz in der gleichnamigen Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry, ob die Sterne vielleicht
deswegen so leuchten, damit jeder den seinen
wiederfinden kann. Wenn ich sage, „ich träume
vor mich hin“, dann meine ich diese Art schwereloser Bildproduktion, die von woanders aus
mir kommt als im geschäftigen Wachzustand,
wo jeder Gedanke auf seine Nützlichkeit hin
überprüft wird.
Träume stellen eine eigene Wirklichkeit her.
Egal, ob sie im Schlaf produziert werden oder
im Wachen. Die einen werfen ein Licht in die
Regionen des Unbewussten, die anderen
in die Regionen des noch nicht Dagewesenen, Unbezogenen. Wobei diese strikte
Trennung nur auf den ersten Blick einfach
scheint. Denn bei näherem Hinsehen zeigt
sich, dass vom Unbewussten her gedacht
das Bewusste einen blinden Fleck markiert
und unsere Träume – solange wir träumen
– für uns ebenso wirklich sind, wie nur irgendein Erlebnis unseres wachen Lebens
sein kann. Das ist keine postmoderne
Spitzfindigkeit, sondern eine Einsicht,
die schon vor mehr als 2000 Jahren den
taoistischen Philosophen Dschuang
Dsi stutzig machte, als ihm im Traum
Flügel wuchsen: „Ich habe letzte Nacht
geträumt, ich sei ein Schmetterling,
und jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich
ein Mensch bin, der träumt, er sei
ein Schmetterling, oder ob ich
vielleicht ein Schmetterling
bin, der träumt, ein Mensch
zu sein.“
Der englische Dichter Samuel Taylor Coleridge hat Ende des 18. Jahrhunderts festgehalten, dass im Wachen die Bilder Empfindungen
hervorrufen, während im Traum die Empfindungen Bilder inspirieren.
Das könnte ein Einstieg sein – in eine Wirklichkeit, die ihr Geheimnis
hütet bis zum heutigen Tag.
Historische Spuren I
Die Welt der Träume hat von jeher Menschen angezogen, inspiriert
und verunsichert. Traumbücher, in denen Träume als Offenbarungsmedium göttlichen oder dämonischen Ursprungs, aber auch als
Spiegel der menschlichen Seele gehandelt und systematisiert wurden,
sind spätestens seit der Antike fixer Bestandteil einer privatreligiösen Subkultur. Bis das grelle Licht der Aufklärung auf sie fiel und als
nutzlose, verzerrende oder gefährliche Truggespinste brandmarkte.
Francisco de Goya malte sich aus, was viele zu dieser Zeit dachten
und betitelte damit 1799 eine seiner Radierungen aus den Caprichos:
El sueño de la razón produce monstruos. Der Schlaf der Vernunft gebiert
Ungeheuer. Mit der Aufklärung wird das Auge zum bevorzugten
Sinnesorgan. Um in der Tageshelle die Wahrheit zu erblicken, war man
bereit, dafür die anderen Sinne zu opfern und das, was in der Nacht
mit uns passiert, geflissentlich auszuklammern. Wer beiden Welten
lauschen wollte, war auch zuvor schon ein Grenzgänger – wie jener
Odysseus aus Ithaka, der sich auf seinen Irrfahrten dem betörenden
Gesang der Sirenen nur hingeben konnte, indem er sich von seinen
Gefolgsleuten an den Schiffsmast binden ließ – nicht ohne vorher deren Ohren mit Wachs verschlossen zu haben, damit sie weiterrudern
konnten.
Doch es wäre falsch, sich die fortan verbotenen Verlockungen,
von denen hier die Rede ist, nur als entrückte Ungeheuerlichkeit vorzustellen. Der Albtraum der neuen Rationalität beginnt schon dort, wo der Mensch sich nicht in die Apparatur der maschinellen Produktion hineinzwängen lässt. In
diesem Sinne hat auch die Taugenichts-Figur, die Joseph
von Eichendorff 1823 entwirft, gegen-aufklärerische
oder zumindest Industrie-kritische Züge. Es ist für
die Zeit skandalös, wie sehr dieser Figur die bürgerlichen
Kardinaltugenden Fleiß und Effektivität fehlen. Seine
Abneigung gegen das Arbeitsame drückt sich in seiner
Schlafsucht aus: keine Reise, kein Tun, ohne dass er dem
Schlaf verfällt: „Ich wollte mir doch Italien recht genau besehen und riß die Augen alle Viertelstunden weit auf. Aber
kaum hatte ich ein Weilchen so vor mich hingesehen, so
verschwirrten und verwickelten sich mir die sechzehn Pferdefüße vor mir wie Filet so hin und her und übers Kreuz,
daß mir die Augen gleich wieder übergingen, und zuletzt
geriet ich in ein solches entsetzliches und unaufhaltsames
Schlafen, daß gar kein Rat mehr war.“
Nicht nur sein Geigenspiel ist „brotlose Kunst“, durch
sein Schlafen verweigert er sich einer auf Nutzen und
Gewinn ausgerichteten Welt und begibt sich in das für
die Vernunft unzugängliche Reich der Träume. Daneben
frönt er einer weiteren symptomatischen Verhaltensweise: dem Ersteigen von Bäumen. Um zu fliehen, sich zu
verstecken, zur eigenen Belustigung oder – um zu schlafen; in der Blätterkrone entzieht er sich den Forderungen
seiner Umgebung, ist unauffindbar, und wird noch dazu
mit einem weiten Ausblick in das Land hinaus belohnt.
Die Sicherheit, mit der Taugenichts in diesem Land
unterwegs ist, hat etwas Traumwandlerisches – jenseits
geläufiger Kategorien und Wegweiser.
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gangart
13
© Jure Vukadin
wichtig. Er zeigt dir, dass du
nicht ewig Zeit hast, deine
Träume zu verwirklichen.
Und der Weihnachtsmann
schenkt dir dieses kindliche
Vertrauen in die transformative Kraft deiner Bilder.“ Ich
hole tief Luft und übersetze
für mich: Egal, was du tust
im Leben – du brauchst das
Bild des Gelingens in dir,
damit die Welt weiß, wohin
sie zu gehen hat.
Historische Spuren II
Im Weltraumanzug
durch die Wirklichkeit –
Harald Katzenschläger
vom Dreamicon Valley
Ausfahrt Dreamicon Valley
Dass Träumer landläufig als Taugenichtse gelten, davon weiß
Harald Katzenschläger, der Gründer des Dreamicon Valley, ein Lied
zu singen. Er sitzt im 9. Stock eines blauen Glaszylinders, der wie
ein Leuchtturm in der pannonischen Landschaft an der Grenze zu
Ungarn steht. Man könnte ihn als Traumflüsterer bezeichnen, der
Menschen dabei hilft, ihre Träume zu benennen, zu befreien und in
die Welt zu begleiten. „Viele Menschen trauen sich nicht zu träumen,
weil die Angst, ihren Status zu verlieren, größer ist als die Sehnsucht,
das, was in ihnen brennt, zu verwirklichen. Das hat auch damit zu tun,
dass in unserer Gesellschaft ein Träumer als Nichtsnutz gilt, der auf
einer Bank sitzt und wartet, dass sich alles von alleine erfüllt.“
Diesem Mythos setzt Katzenschläger seinen Slogan "Your dream
works" entgegen. „Wir fragen alle Menschen, die zu uns kommen,
konsequent, was ihr Traum ist, wie er funktionieren könnte und was sie
für den nächsten Schritt benötigen. Zum Träumen gehört eine gewisse
Naivität, zweifellos, aber man muss auch bereit sein, etwas dafür zu
tun.“ Katzenschlägers Gefährten in diesen Flüstersitzungen sind
vorzugsweise der Weihnachtsmann und der Tod: „Der Tod ist ganz
14
gangart
Anfang des 20. Jahrhunderts, sorgt Sigmund Freud
für eine erste Renaissance
der Träume, indem er sie
ordnet und als Ausdruck unserer geheimsten Wünsche
beschreibt. Allerdings war er
davon überzeugt, dass viele
Fantasien nur in maskierter
Form in Träumen auftauchten. Nur in der Verfremdung
gelinge es dem Unbewussten, sie am „inneren Zensor“,
an unserer Kontrollinstanz
im Kopf, vorbeizuschleusen.
Doch damit der Schwierigkeiten nicht genug: Denn das
Material seiner Psychoanalyse sind ja nicht die Träume
selbst, sondern die Traumberichte der Klienten, die Rückerinnerung an das Träumen
nach dem Aufwachen.
Wir alle wissen, wie schwierig es ist, einen guten Traum gut zu erzählen.
Die Wörter lassen uns im Stich. Die Reihenfolge wird auf den Kopf gestellt. Man kündigt
etwas Wunderbares an, und am Ende bleiben
ein schaler Geschmack und die Frustration,
dass der Traum beim Erzählen seinen Glanz
verloren hat. Folgerichtig beschreibt Walter
Benjamin den Traum als einen unscheinbaren
Mantel, den man nicht wenden kann. Außen die
graue Langeweile des Schlafes und innen mit
einem wunderbaren und schillernden Seidenfutter ausgestattet: „Wenn wir träumen, sind wir
in den Arabesken dieses Futters zu Hause.“
Auch wenn Freuds Theorie die Resonanz in der
Wissenschaft versagt blieb, ist die Zeit vorbei,
in der die Verachtung der Träume als sinnloses
Synapsengeflimmer ihr kleinster gemeinsamer
Nenner war. Heute sind Neurobiologen in der
Lage, dem träumenden Gehirn bei der Arbeit zuzuschauen. Und
dabei hat sich gezeigt, dass beim Träumen – wenn auch mit anderer Gewichtung – das ganze Gehirn beteiligt ist. Bildgebende
Verfahren (wie fMRT und PET) zeigen auch, dass in den eigentlichen Traumphasen während des REM-Schlafes das limbische
System, das Emotionen verarbeitet, sogar aktiver ist als im
Wachzustand; und dass der präfrontale Cortex – jenes Areal, das
für die eigene Persönlichkeit, für Logik, Sinn und Moral und die
langfristigen Folgen des eigenen Handelns zuständig ist – im
Traumzustand irgendwie betäubt ist. Damit ist das Denken von
Zwängen, Geboten und Verboten befreit, und die Phantasie kann
sich austoben. Weil der Traum ein kreativer Mischvorgang ist, ist
er auch so schwer zu erzählen. Alte Erfahrungen verbinden sich
mit neuen Erlebnissen und werden phantasievoll weitergesponnen – in immer neuen Verstrickungen.
Warum das so ist, darüber kann man trefflich spekulieren.
Allan Hobson vergleicht das träumende Gehirn mit einer „Simulationsmaschine“, die ihre eigene virtuelle Realität erzeugt, um
in dieser für das Wachleben zu trainieren: Motorik, Wahrnehmung, Triebe. Nachts ist Spielzeit für das Gehirn. Abgekoppelt
von der Außenwelt, darf es, was es sonst nicht darf. Und der
finnische Neurowissenschaftler Antti Revonsuo geht so weit,
die Träume für ein Installationsprogramm unserer genetischen
Software zu halten: Die im Erbgut codierten Überlebenstricks
werden in der Ruhe der Nacht ins Gedächtnis übertragen. Weil
der präfrontale Cortex der evolutionsgeschichtlich jüngste Teil
unseres Gehirns ist, der beim Heranwachsen als letztes heranreift, vermuten andere Forscher, dass wir im Traum in den
Bewusstseinszustand unserer Ahnen zurückfinden. Wieder
andere vergleichen das Traumbewusstsein mit dem Denken und
Fühlen kleiner Kinder. Auch ihnen fallen ja Dinge ein, auf die
kein Erwachsener kommt, solange er wach ist.
Sehapparate, um eine Welt außerhalb von uns zu entdecken,
sondern auch Projektoren, die das, was in uns wirklich ist,
nach außen werfen. Was unter anderem zur Folge hat, dass
die Geschichten, die wir über uns erzählen (oder singen),
bestimmen, wie und was wir von der Welt wahrnehmen; und
dass es nicht egal ist, ob wir dabei unserer Angst oder unserer Liebe das Drehbuchschreiben überlassen. Diese Entscheidung treffen wir jeden Tag. Und sie weist weit hinein in die
Welt unserer Träume.
Erinnerungslücken
Wir alle träumen. Nur haben wir zum einen verlernt, uns
daran zu erinnern, und zum anderen brav verinnerlicht, die
Tagträume als nutzlos oder gefährlich abzutun. Gleichzeitig
tun wir so, als ob im Schlaf nichts Seltsames in uns vorginge, „seltsam“ wenigstens verglichen mit unserem logischen,
zweckorientierten Denken im Wachzustand. „Wir sind tüchtig,
doch dabei erschreckend phantasiearm“, wie Erich Fromm es
auf den Punkt bringt. Wir sind wahre Meister im Finden von
Argumenten, warum etwas nicht funktionieren kann und
schicken Menschen mit Visionen vorzugsweise zum Arzt.
Und wir tun dies, weil wir Angst haben, dass da einer wirklich innovativ wird und die Regeln bricht, in denen wir uns
komfortabel eingerichtet haben.
Hannes Treichl hat ein Buch über die Meuterei des Denkens
geschrieben. Darin geht es um Innovation, aber auch um
eine träumende Form der Kreativität. Er nennt diese Dinge in
einem Atemzug: „Neues wächst in Stille. Kreativität ist jenseits
von Worten und Etiketten. Gedeiht dort, in der lautlosen Lücke.
Zwischen Wahrnehmung und Interpretation.“
Für die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, ist die ganze
Welt von einem dichten Netz aus Traumpfaden, den ‚Songlines’
überzogen, die wie Spaghetti aus Iliaden und Odysseen ein
feinmaschiges Gewebe aus Schöpfungsmythen bilden. Sie berichten von den Ahnen, die in der Traumzeit über den Kontinent
wanderten und singend alles benannten, was ihre Wege kreuzte.
Dabei besangen sie nicht, was da war, sondern brachten mit
ihrem Gesang die Welt erst ins Dasein. Sie schufen sie mit ihren
Liedern.
Das Refugium der Träume sind die Lücken, Zwischenräume
und schlecht beleuchteten Winkel in einer Welt, in der alles
Information ist, die man nutzen kann. Aufgeklärt und an
allen Ecken und Enden erschlossen, spielen wir die Tatsachen
gegen die Träume aus und merken nicht, was wir uns damit
nehmen. Denn jeder Traum verweist auf einen Reichtum und
öffnet uns in Richtung Möglichkeitsform, die wichtig ist, um
in einer bis ins kleinste Detail durchgetakteten Wirklichkeit
nicht den Verstand zu verlieren. Diese Dramatik unterstreicht der deutsche Schriftsteller Heiner Müller: „Menschen, die man daran hindert zu träumen, werden entweder
sterben oder untergehen.“
„Manchmal“, erzählt Arkady, ein Aborigines-Vertrauter in den
Traumpfaden des Bruce Chatwin, „wenn ich meine ‚alten Männer’ durch die Wüste fahre und wir zu einer Kette von Sandhügeln
kommen, fangen sie plötzlich an zu singen. ‚Was singt ihr Leute
da?’, frage ich sie, und sie antworten: ‚Wir singen das Land herbei,
Boss. Dann kommt das Land schneller.“ Sie besingen damit noch
heute das Geheimnis der Einbildungskraft, dass etwas erst in
den Köpfen vorgestellt werden muss, bevor es zu existieren
beginnen kann. Unser Bild, das wir von der Welt haben, geht uns
auf unserem Weg durch die Welt voran.
Ausfahrt Tokio
Es war kurz vor der Jahrtausendwende, da wuchs in Japan
eine neue Generation heran. Ihre Vertreter werden Otaku
genannt, was im Japanischen eine sehr distanzierte Form der
Anrede bedeutet. Die Otaku bevorzugen kleinste Informationshäppchen und meiden jeden körperlichen Kontakt. Sie
verfügen über ein ausgezeichnetes Gedächtnis und hassen
Zusammenhänge. Sie leben in künstlich geschaffenen Informationsnischen und kommunizieren ausschließlich über ihr
Fachgebiet.
Das deckt sich übrigens auch mit neuesten Erkenntnissen der
Kognitionspsychologie, die zeigen, wie selektiv unsere Wahrnehmungsprozesse laufen. Unsere Augen sind demnach nicht nur
In Japan ist alles Zeichen und Information: Man nährt sich
von Information, und man kleidet sich in Information. Man
Ausfahrt Alice Springs
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gangart
15
„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die
Zukunft gestalten will.‘‘
VICTOR HUGO
Döllerers Genusswelten
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lässt sich den linken Arm bräunen, um zu
signalisieren, dass man ein prestigeträchtiges
importiertes Auto fährt – mit dem Lenkrad auf
der linken Seite.
Die Otaku leben in der Welt der digitalen
Medien wie Fische im Wasser. Sie sind selbst
Medium, durch das jeder Inhalt hindurchgehen kann, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Sie verarbeiten alles, was ihnen unterkommt,
ohne Verzögerung. Die Otaku unterscheiden
nicht zwischen Belebtem und Unbelebtem. Sie
behandeln Menschen wie Dinge und Dinge wie
Menschen. Sie sind dem Fetisch der Information verfallen. Sie lesen nicht mehr, sie scrollen
sich durch ihr Daumenkino. Unaufhörlich. Und
wenn sie müde werden, nehmen sie Tabletten
oder fallen in einen traumlosen Schlaf.
Vom endlosen Erbsenzählen
Im WIRED-Magazin spricht Chris Anderson
von einem neuen Zeitalter des Daten-Totalitarismus und vom Glauben, die ganze Welt in
Daten und Information übersetzen zu können.
Daten schaffen Fakten. Zweifellos. Doch diese
Fakten – das ist die Ironie der Geschichte
– verlieren immer mehr an Bedeutung. Wir
leben in einem postfaktischen Zeitalter, in
dem jeder alles behaupten und niemand mehr
nachprüfen kann, was richtig ist. Im Zuge
der totalen Informationsüberflutung hat sich
mehr oder weniger aus Versehen parallel zur
Informationsgesellschaft eine „Nichtwissenwollengesellschaft“ etabliert – ein Zusammenschluss an Menschen, die jeder Information
misstrauen und nur mehr aus ihrem Bauch
heraus, in dem sie ihre eigenen Vorurteile
nähren, entscheiden. Dass widerliche und
gefährliche Menschen wie Donald Trump sich
heute knapp an der Mehrheitsfähigkeit bewegen, ist nicht anders zu erklären.
Und die sozialen Netzwerke tragen das Ihre
dazu bei, dass im Dauerregen der Informationen nur das als Faktum zählt, was man
ohnehin schon glaubt. Winston Smith wird in
Orwells «1984» durch Folter dazu gebracht,
zu glauben, dass zwei und zwei fünf ist. Der
Punkt, so erläutert der Folterer, sei, dem Gefolterten klarzumachen, dass es keine Wahrheit
außer der von der Partei verkündeten gibt.
Computer sind heute in der Lage, in einer Sekunde soviel Daten zu verarbeiten,
dass sie Dinge tun können, die lange Zeit
dem Menschen vorbehalten waren. Maschinen sind die besseren Schachspieler,
Maschinen sind die besseren Autofahrer,
Maschinen schlagen uns in Gebieten, wo
wir dachten, dass es um Intuition also
um etwas zutiefst Menschliches geht.
Die US-Daten-Firma Acxiom handelt
heute mit persönlichen Daten von rund
300 Millionen US-Bürgern, also von
beinahe allen. Acxiom weiß inzwischen
mehr über die US-Bürger als das FBI. Bei
Acxiom werden Menschen in 70 Kategorien eingeteilt und werden im Katalog
wie Waren angeboten. Mit Daten ist (fast)
alles möglich. Wir können beinahe jedes
Kaufverhalten vorhersehen. Wir können
die Zukunft ableiten, aber gestalten können wir sie damit nicht.
Vor diesem Hintergrund wird klar, wie
wichtig es ist, das Träumen nicht zu verlernen. Das Dunkle, das Opake, das uns
Menschen eben auch ausmacht, hochzuhalten. Der totalen Transparenz ein
kleines, sorgsam behütetes Geheimnis
entgegenzuhalten. Ein letztes Refugium
zu behaupten, das sich nicht quantifizieren lässt.
Unser Gehirn ist eine Baustelle. Lebenslang. Und das ist gut so. Denn wären
wir irgendwann fertig, wären wir auch
satt. Wir würden zwar weiter Informationen durch uns hindurchziehen lassen,
aber wir würden aufgehört haben zu
lernen; neugierig oder begeistert zu
sein. Es wäre still in uns. Gespenstisch
still. Keine Synapsen mehr, die feuern.
Keine Brücken, die geschlagen werden.
Nur noch ein dumpfes Verdauen von
Information. Und alles wäre in ein fahles
Licht getaucht. Kein Licht der Aufklärung und Selbstbestimmung, sondern
ein bläulich-weißes Licht der Apparatur,
an die wir angeschlossen sind.
Wenn ein Mensch im
Traum das Paradies
durchwanderte, und
man gäbe ihm eine
Blume als Beweis,
dass er dort war, und
er fände beim Aufwachen diese Blume
in seiner Hand – was
dann?
S. T. Coleridge
gefunden im ‚Buch der Träume’
von Jorge Luis Borges
BUCHTIPPS:
Wolfgang Tonninger,
Udo Bräu:
Wegmarken im
Möglichkeitenland.
Wie der narrative Zugang
Menschen und Unternehmen beweglicher macht.
Jorge Luis Borges: Buch der Träume
Bruce Chatwin: Traumpfade
Joseph von Eichendorff:
Aus dem Leben eines Taugenichts
Gerald Hüther: Was wir sind und was wir sein
könnten. Ein neurobiologischer Mutmacher
Hannes Treichl: Meuterei des Denkens
Informationen füttern den Geist. Träume
machen ihn hungrig.
gangart
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GEA_Album_80_Wallinger.qxp_Winteralbum_2008 21.09.16 11:23 Seite 1
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Bei den Taschen hat das »in sich« eine natürliche Doppelbedeutung. Nämlich: Top-MateWaldviertler
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so sagt ein afrikanisches Sprichwort. Das
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und Papa sind wichtig,
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sicher
zu wenig. Also,
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ganzes
Dorf
es braucht ein ganzes Dorf und gute Schuhe
so sagt ein afrikanisches Sprichwort. Das
können nicht schaden. Das stimmt auch
stimmt sicher. Mama und Papa sind wichtig,
sicher. Geh Ninjo, Geh Gu Ti Gut und die
aber die allein sind sicher zu wenig. Also,
G10-Bande.
es braucht ein ganzes Dorf und gute Schuhe
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Im Laufe der Nacht wechselt unser Gehirn zwischen dem erholsamen Tiefschlaf und der traumreichen REM-Phase (Englisch: Rapid
Eye Movement bzw. die schnelle Bewegung der Augen unter den
Lidern). Während die Aufmerksamkeit und das kritische Denken
sinken, werden die Gefühlszentren aktiviert. Dies ist auch der
Grund, warum unsere Träume oft sehr emotionsgeladen und
verworren sind. Das Unterbewusstsein legt Wahrgenommenes in
verschiedenen Arealen ab. So werden z.B. die Bilder eines schönen
Sonnenunterganges im Sehzentrum, das Rauschen eines Wildbaches im Hörzentrum gespeichert. In der REM-Phase werden
diese Ereignisse aber nicht zeitlich geordnet aus der Tiefe geholt,
sondern es werden die Erfahrungen gemischt, sodass sie unserem
momentanen Gefühlszustand am besten entsprechen.
Jeder kennt diese Träume, bei denen sich gewonnene Empfindungen aus der Jugend mit aktuellen Gegebenheiten vermischen.
Um einen guten, entspannten Schlaf zu erhalten sind die Tiefschlafphasen von großer Bedeutung. Diese tiefen Schlafphasen treten vor allem in den ersten fünf Stunden des Schlafes auf. Danach
kommen vermehrt die aktiven Traumphasen in den Vordergrund.
Deshalb ist es so wichtig, den ersten Teil der Nacht ungestört zu
verbringen.
Störungen der Nachtruhe können aber nicht nur von außen kommen sondern auch von innen, nämlich durch unsere Organe.
Wer spät abends isst und Alkohol zu sich nimmt oder unter psychischer Spannung steht, wird schwer in diese entspannten Phasen
kommen. Viele Menschen wachen zwischen 1 und 3 Uhr morgens
auf. Laut Organuhr der traditionell chinesischen Medizin (TCM)
ist in dieser Zeit die Hochphase der Leber. Wer also immer wieder
innerhalb dieses 2-Stunden-Zeitfensters wach wird,
kann eine mögliche Ursache der Beschwerden in dem
dazugehörigen Organ und dessen Energieversorgung
vermuten. Gerade in dieser Zeit ist auch die höchste
Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, welches
sowohl für die Entspannung, aber bei vorzeitigem
Erwachen auch für das Grübeln verantwortlich ist.
Da man nahezu ein Drittel seines Lebens (im Durchschnitt 25 Jahre) verschläft, sollte man seine täglichen Handlungen so abstimmen, dass sie mit den
Körper-Rhythmen einhergehen.
In der chinesischen Medizin gibt es ein schönes Bild
für einen gesegneten Schlaf:
„Nur wenn die Leber friedlich schlummert, kann der
Geist im Herzen schlafen gehen.“
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Früher wurde angenommen, dass der Schlaf „der kleine Bruder
des Todes“ sei.
Die moderne Hirnforschung bewies jedoch das genaue Gegenteil.
Nicht alle Hirnregionen sind beim Schlafen im Ruhemodus.
Der Leistungsumfang in gewissen Hirnregionen sinkt beim Einschlafen gerade einmal um ein Zehntel, während die Aktivitäten
in anderen Zentren sogar gesteigert werden.
Es wird Erlebtes verarbeitet, kommende Ereignisse vorbereitet oder
Erkenntnisse gewonnen.
GEA_Album_80_Wallinger.qxp_Winteralbum_2008 21.09.16 11:24 Seite 4
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ALS SPIEGEL DER SEELE
Parallelen zwischen Traum und Kunst
Ein Beitrag von Maria Griesser-Krimplstätter
Name Maria Griesser-Krimplstätter
Malerin, Pädagogin, Kreativtrainerin,
Mentorin für existenzanalytische und
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Begleitung nach Viktor Frankl
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„Jedes Ding, das wir
sehen, verdeckt ein
anderes, und wir würden sehr gerne sehen,
was uns das Sichtbare
versteckt …“
René Magritte, Maler
Träume senden u. a. auch Inspirationen und Ideen.
In der expressionistischen und surrealistischen Malerei zeigen Traumdarstellungen in der Regel das der
Kontrolle der Vernunft entzogene seelische Geschehen.
Wie weit sich meine eigenen Träume auf die Leinwände
zu dieser Ausstellung verirrt haben, bleibt im Verborgenen, aber eines steht fest: Das Unbewusste malt
immer mit!
Seit meiner Ausbildung zum „Traumbegleiter“ (Existenzanalyse) bin ich fasziniert von den Bildern, die uns der
Traum aus dem Unterbewusstsein schickt. Ich erkenne
immer mehr Zusammenhänge zwischen Traumbild
und Bilddarstellung.
Meine Bilder zeigen Schlafende, der Welt „Ent-rückte“.
Mit meinen Collagen versuche ich mit vielen Schichten
von Papier und Texten, ähnlich wie im Traum, Teile
sichtbar zu machen, während sich einige Abschnitte
dem Betrachter entziehen und verhüllt bleiben. So wie
der Traum, der nur Sequenzen preisgibt.
Ich sehe die Leinwand als eine Art Bühne, auf der sich
der Traum in Farben und Formen neu inszenieren und
somit auch die Verarbeitung von unbewussten Inhalten
ermöglichen kann.
AUSSTELLUNG:
4. November 2016 – 26. Februar 2017
Malerei und Collage
zum Thema „Traum“
Zu den Öffnungszeiten von
WM-Sport und GEA Abtenau
HINWEIS:
Ab November
Kunstdrucke auf Papier
oder Leinwand
Handsigniert
Verschiedene Formate
Infos im GEA-Shop
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Daher ist es mir ein Anliegen, bei meinen Malkursen
und Seminaren die Teilnehmer dorthin zu führen
und zu begleiten. Es ist immer wieder spannend und
erkenntnisreich, wenn meine Kursteilnehmer ihre
Träume malen.
Im Erzählen, im Schreiben oder in der Gestaltung von
Bildern wird es möglich, dass wir uns wieder mehr um
unsere Träume kümmern. Damit der Kummer leichter
wird. Denn der Traum ist ein wunderbarer Vermittler
zur Selbsterkenntnis.
gangart
21
Kraftplatz
SEEWALDSEE
1 Durch den Wald
Zwischen Kuchl und Golling zweigt die Straße nach St. Koloman ab. Nach dem Ortsteil
Wegscheid folge ich dem Hinweis TrattbergPanoramastraße, und bald danach weist mich
ein Schild zum Seewaldsee. Je nach Schneelage
lasse ich den Wagen stehen und genieße den
erfrischenden Spaziergang durch den Winterwald. Ein sanftes Becken breitet sich vor mir
aus – hier liegt der Seewaldsee.
2 Die Betrachtung
Die glitzernde Schneedecke lädt mich zu
genauerem Betrachten ein. Welcher Geist lässt
22
gangart
so eine Geometrie entstehen? Eine geordnete Gitterstruktur
erzeugt Einheit – alles ist gleich – oder doch nicht? Kleine
Abweichungen erschaffen Individualität – sind wir etwa auch
nur Schneekristalle? Nun zieht der leicht verborgene See
meine Aufmerksamkeit an sich: Diese milden Formen der
Landschaft, einer Welle gleich schwingt der Horizont, schärfere Konturen erzeugen Spannung. Sanft und schroff – dieser
Wechsel beschenkt mich mit Kraft und Energie!
3 Kraft tanken
Nimm dir einen Platz, auf dem du sicher stehst und spüre die
Verbundenheit mit dem Erdzentrum. Nun dehne dich mit Genuss und strecke beide Arme gegen den Himmel, die Handflächen und Fingerspitzen nach oben ausgebreitet. So bildet
Name Helga Aichinger
betrachtet die Erde als
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ganz intensiv diese Kraft des Universums ein – während du ausatmest, stellst du dir vor, dass der Atem
durch deine Beine und Füße in die Erde abfließt. Wenn
du magst, sage laut: „Tut das gut!“ Vielleicht wird dir
dabei leicht schwindlig, sei ohne Sorge, dein Körper
freut sich über diese Energieladung!
Bild: Dr. Mathias Krimplstätter
4 Versiegeln
Zum Abschluss kreuze die Arme vor der Brust, spüre
nochmals ganz deutlich die Verbundenheit mit der
Erde und stelle dir vor, in einer leichten, durchlässigen Hülle zu stehen. Sei voll Dankbarkeit und kehre
gestärkt in deinen All-Tag zurück.
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23
Die Rückkehr der
FASSDAUBEN
Mit seinen KLEMskis stößt der Salzburger
Klem Loskot die Sparte vor den Kopf und
eine Tür ins Neuland auf.
Ein Beitrag von Wolfgang Tonninger
Es passierte kurz nach der Jahrtausendwende. Da war Klem Loskot in der Boulder- und
Sportkletterszene das Maß aller Dinge; die
Nummer 1 der Welt, obwohl er nie an einem
dieser Wettkämpfe teilgenommen hatte, die
für solche Rankings maßgeblich sind.
Klem schüttelt beinahe abwesend den Kopf.
Die großen Zahlen reizen ihn weniger als das,
was sie erzählen. Für ihn waren es zehn Jahre
des träumenden Vagabundierens; zehn Jahre
auf der Suche nach dem absoluten Flow; ausgelassene Momentaufnahmen mit einer Handvoll
Gleichgesinnter, die sich in das Bewusstsein
gruben; verrückte Bewegungsabläufe, die für
wenige Eingeweihte die Grenzen des Möglichen
um Bruchteile verschoben; und eine beinahe
mönchische Lebensform im Dienste des Gesteins, die er so weit ausreizte, bis er sie – von
einem Tag auf den anderen – wieder lassen
und sich neuen Dingen zuwenden konnte.
Aber der Pionier und Tüftler ist er geblieben.
Einer, der nicht nur tut, sondern einer, der das
Getane gedanklich zu durchdringen versucht,
ausreizt, auflädt und auf die Spitze treibt.
Wohlgemerkt nicht, um am Ende gescheiter zu
sein, sondern, um am Ende diesen Flow, diesen
Zustand, wo alles ganz einfach und intuitiv
passiert, noch intensiver zu erleben. Womit
wir dort angekommen wären, wo das Projekt
der KLEMskis begonnen hat: „Wir wollten im
Schneegelände so unmittelbar auf unsere Um-
24
gangart
gebung und die Elemente reagieren können wie beim
Surfen. Mit einem leichten Ski für alle Fälle. Einem Ski,
der nicht nur auf Butterpulver, sondern auch im kalten
Staubschnee, im Kugelfirn und auf Bruchharsch perfekt
funktioniert, nicht nur auf weichen Hängen, sondern
genauso in bockharten, steilen Rinnen und auch beim
Aufstieg in heiklen Querungen greift, wenn andere ins
Rutschen kommen. Und wir fanden am Markt einfach
nichts, was in diese Richtung ging.“
Auf die klassischen Tourenski ist Klem nicht gut zu
sprechen. Er vergleicht sie mit den modischen SUVs
der Autobranche: „Sie suggerieren für die Stadtbewohner Offroad-Tauglichkeit und spielen mit dem Duft des
Abenteuers, aber wenn du wirklich ins Gelände willst,
nimmst du einen richtigen Geländewagen und brauchst
kein Parfum.“
Die KLEMskis schauen aus, als hätte Adolf Loos, der
im Ornament ein Verbrechen sah, daselbst Hand
angelegt. Mattschwarz, taillenlos und mit einer gegen
die Zeit gerichteten Vorspannung wirken sie irgendwie krumm und erinnern nicht von ungefähr an die
Fassdauben der Pionierzeit. Denn wer so kompromisslos zur Sache geht wie Klem Loskot, der opfert der
Ästhetik kein Funktionsdetail; der geht zielstrebig
dorthin, wo das Feuer brennt und die Begeisterung
ihren Ursprung hat.
Klems Augen funkeln, wenn er beschreibt, was man
mit diesen Skiern machen kann: „Du kannst den Radius frei wählen und wenn du willst im selben Schwung
vom Carving-Mode in einen Surf-Mode wechseln, indem
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du die Ski flacher hinstellst, oder du kannst im
unübersichtlichen Waldgelände einen Schwung
auch mal unterbrechen und in die andere Richtung weiterdrehen, wenn ein Baum im Weg steht.
Diese Drehfreudigkeit pfeift dir beim Fahren derart durchs Hirn, dass du süchtig danach wirst.“
Ob er die Skier schön findet, frage ich Klem. Er
lacht, als hätte er auf meine Frage gewartet: „Er
ist so schön, dass ich ihn weit wegstellen muss,
damit ich es aushalte.“ Seine Schönheit sind seine Fahreigenschaften – form follows function.
Plötzlich sehe ich ihn anders, den KLEMski. Er
braucht in der Tat kein Make-up. Und krumm
ist er nur, wenn man ihn mit den herkömmlichen Skiern vergleicht, die für die Masse gebaut
sind und eben nicht für den anspruchsvollen
Individualisten, den nichts weniger kümmert
als die Meinung der anderen und nichts mehr
als sein eigener Flow-Zustand, in
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Es sind Skier für Komplizen.
10–20 Stück will Klem in diesem
Winter mit seiner pneumatischen Skipresse fertigen. An
Skalierung denkt er nicht. Für
ihn ist jeder Ski, den er macht,
ein Mittel, um seine Freiheit zu
leben und hinauszugehen – in
den Winter. Um irgendwo eine
neue Spur anzulegen. Eine Spur,
die vergänglich ist, aber in seinem Kopf Bestand hat. Es ist die
Einsamkeit, das Abenteuer vor
der Haustür, das ihn reizt.
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Materialien: Esche und Carbon
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25
Die Kunst des
UNTERWEGS-SEINS
Vom Leben, vom Blues und
was dazwischen liegt ...
Ein Beitrag von Wolfgang Tonninger
„Wege entstehen
dadurch, dass man
sie geht.“
Franz Kafka
Ich erreiche Romana nicht. Als ich auf ihr Blog-Tagebuch schaue, lese ich folgenden Eintrag und weiß,
dass sie wieder mal abgetaucht ist: „Was'n los, sagt
Carissima. Du glaubst es nicht, sage ich. Der Blues.
Wie jetzt, meint sie, der ist doch in Neapel geblieben?
Dachte ich auch, sage ich. Gestern kam ich nach Hause
und da saß er auf der Couch, bei mir zu Hause! Nicht
wahr, sagt sie. Doch, sage ich. Und jetzt will er nicht
mehr gehen. Er raucht dermaßen viel, dass ich keine
Luft mehr bekomme, mir ist schon ganz schwer ums
Herz. Baby, sagt Carissima, wir sollten fahren. Still und
heimlich, irgendwann mitten in der Nacht. Ja, sage ich
und schlucke, weil ich schon wieder ein bisschen weinen
muss, das machen wir. Wir hauen einfach ab.“
Romana Hasenöhrl ist viel unterwegs. Ohne Smartphone und Navigationssystem, wie sie betont. Aber
Urlaub, wie Außenstehende meinen, macht sie kaum.
Sie fährt mit ihrem so himmelblauen wie klapprigen
VW-Bus, den sie liebevoll Carissima nennt, durch halb
Europa und lässt das Leben geschehen. So gut es geht.
Sie reist vorzüglich allein, weil sie in der Bewegung
spontan sein will; spontan für das Existenzielle. „Ich
war an der Dune du Pilat – mit dem Gleitschirm. Da
sitzen 20 komplett frustrierte Piloten und warten auf
den Wind. Und was hab ich gemacht? Ich habe über
die Piloten geschrieben, die auf den Wind warten und
nachgeschaut, wie lang die Düne ist. Bin stundenlang
unterwegs gewesen, bis in die Nacht. Es war ein Traum.“
Diese Spontaneität, sagt sie, ist zu zweit nur schwer
möglich. Der Andere, wenn es einen gibt, sollte wissen, was er tun will, wenn sie arbeitet. Denn sie arbeitet viel, wenn sie unterwegs ist. Sie schreibt fast täglich zwei Stunden für eine Internet-Agentur oder sie
arbeitet an dem Buchprojekt, das gerade aktuell ist.
Meist abends, wenn andere Leute den Fernseher auf-
26
gangart
drehen oder ihr Facebook checken. Und wenn es
mal regnet, kann es sein, dass sie ein paar Tage
einfach durcharbeitet, weil es passt: „Schreiben
kann man von überall, das ist richtig. Aber da
musst du schon konsequent und gut strukturiert
sein, wenn du ein solches Leben führst.“
Wie dieses Leben zu ihr gekommen ist, frage
ich sie. Und Romana verdreht schmunzelnd
die Augen: „Das war schon ein hartes Ding.“
Sie erzählt von ihrer Zeit als Regieassistentin
beim ORF und von dem Moment als sie nach 17
Jahren wie aus heiterem Himmel ihre Kündigung in Händen hielt. Wie der Boden unter ihr
wegglitt, als sie beim AMS vorsprach und man
ihr unmissverständlich zu verstehen gab, dass
sie – als Frau mit 44 und einem abgeschlossenen Studium überqualifiziert wie sie war – so
gut wie keine Aussicht auf einen adäquaten Job
hätte. „Nach vier Monaten Heulen und Schockstarre habe ich mich hingesetzt und aufgeschrieben, was ich kann und was ich gerne tue. Das
war 2013. Und dann kam irgendwann beim
Kaffeetratsch mit der Tante die Buchidee mit dem
Taschengarten. Das war der Moment, in dem ich
mich neu erfunden habe.“
Seitdem schreibt sie. Jedes Jahr ein neues Buch.
Und es scheint ihr plötzlich vieles leichtzufallen,
was vorher unerreichbar schien. „Ich bin bei mir
angekommen,“ sagt sie. „Das macht mich stark.
Und heute bin ich froh, dass ich gekündigt wurde.
Weil ich weiß, dass ich dort zugrunde gegangen
wäre. Zum Schluss war ich acht Mal krank in einem Jahr. Der Körper schrie NEIN, nur konnte ich
es nicht hören, weil es extrem schwerfällt, etwas,
das man im Grunde liebt, loszulassen.“
War es ein Wechsel von einem Traum zum anderen? Romana lacht. Dann erzählt sie von ihrer
Begegnung mit Harald Katzenschläger* und seiner Frage nach ihrem Traum. Sie war überrumpelt und doch war da eine Antwort in ihr, an die
sie sich Jahre später erinnern sollte: „Ich möchte
einmal in meinem Leben in meinen Bus einsteigen
und erst dann heimfahren, wenn ich will. Wenn
es genug ist. Und nicht, wenn der Job es verlangt
oder der Partner nach Hause will.“
Diese kompromisslosen Auszeiten gehören
mittlerweile zu ihrem Leben, das eines voller
Überraschungen ist. Wie ihr Auto, das sie gegen
kein anderes eintauschen würde. Denn eigentlich, sinniert sie, hatte sie die denkwürdigsten
Begegnungen, wenn es nicht mehr lief; irgendwo
ohne Vorwarnung stehen blieb. „So etwas ist ja
nur dann schlimm, wenn man keine Zeit hat.“
„Keine Zeit wofür?“, frage ich sie. „Zu warten,
dass eine Tür aufgeht. Und die geht immer auf.“
Romanas Optimismus ist ansteckend. Genauso
wie ihr Lachen. Sie lacht nicht ein bisschen, genauso wenig wie sie ein bisschen nachdenklich
ist. Sie ist beides in ihrer unverwechselbaren Art ganz. Und wenn es sein muss,
schnell hintereinander. „Es gibt einen
Moment, an dem man am Grund seiner
Seele aufschlägt,“ sagt sie. „Da kann es
schon mal ganz schön düster werden,
wenn dich deine Geschichten einholen.
Ich nenne diesen Moment den Reise-Blues.
Der passiert jedem, der alleine reist.“ Romana hat ihrem Blues sogar ein Gesicht
gegeben. Er nimmt neben ihr am Beifahrersitz Platz und raucht wie ein Schlot.
Dunkelhaarig, hager. Er kommt und
geht, wie es ihm gefällt. Und manchmal
trinken sie ein Glaserl miteinander.
DIE BÜCHER VON ROMANA HASENÖHRL
erschienen alle im Stocker-Verlag
Der Garten in der Tasche (2015)
Natürlich färben mit Pflanzen (2016)
Stoffdruck mit Model und Pflanzen (2016)
Geplant: Astrologisches Kochbuch (2017)
ROMANAS CREDO:
„Nicht das Staunen beschreiben, sondern
Menschen zum Staunen bringen.“
* siehe auch: Schwerpunkt Träumen
Wie es weitergeht, will ich wissen, mit
ihr und dem Schreiben. „Einfach dranbleiben“, meint sie, „und immer wieder
aufbrechen. Schritt für Schritt den Weg
gehen, der beim Schreiben entsteht. Und
wenn mir einmal ein Bestseller passieren
sollte, dann kauf ich mir Alufelgen für
meine Carissima. Das wär doch zum
Schießen!“
gangart
27
Dune du Pilat © CRT Aquitaine
Wer kennt sie?
DIE TRUD
Gesehen hat sie noch niemand, aber gefürchtet,
ja, gefürchtet haben sich alle vor ihr. Manche
behaupten zwar, sie gesehen zu haben, aber
wie viel Quargel wird erzählt, dieweil viel
Wasser die Lammer hinunterfließt.
A LTES
VOLKSWISSEN
Name Hans Gfrerer
Beruf früher: Lehrer, jetzt: alles
andere als beschäftigungslos
fasziniert vom Werden und
Vergehen in der Natur
schätzt Menschen, die sich
einer guten Idee und deren
Verwirklichung zuwenden
Ein Beitrag von Hans Gfrerer
„Kua' gwampert“ soll sie sein und schwer wie ein Zementsack, wenn sie
sich nächtens draufsetzt auf ihr Opfer. Und da sitzen bleibt, bis dir die Luft
wegbleibt und du blaurot anläufst im Gesicht. Ist kein Spaß, wennst Besuch
kriegst von der Trud. Es gibt welche, einzelne, die's überlebt haben, viele aber
hat sie derdruckt, und die können nix mehr erzählen über sie.
Dem alten Arier in der Au soll sie ganz arg zugesetzt haben, als er schwer
krank daniederlag. Sie soll an sein Bett herangekrochen sein und sich dann
quer über seinen Brustkorb gewälzt haben, dass ihm die Luft weggeblieben
ist. Abgelassen, so sagte der Alte, hätte sie von ihm, als Schritte im Vorhaus
zu hören waren. Sonst, ja sonst wär's aus gewesen mit ihm. Und die Stalldirn
vom Auerbauern in der Scheffau, die wurde von der Trud sogar öfter drangsaliert. Aber ab dem Tag, als das beste Pferd von dem Ungeist heimgesucht
tot im Stall lag, hatte die Dirn ihre Ruh'.
Gibt's denn gar nichts gegen die Trud? Ein Kräutl oder Weihbrunn oder ein
Breverl? Was, du kennst kein Breverl? Dann kannst es nur mit Kräutl oder
Weihbrunn probieren. Du fürchtest dich zu Tode? Da braucht dich die Trud
ja gar nicht mehr zu drücken! So schnell darf niemand aufgeben. Ein paar
sichere Mittel hätt' ich beinahe vergessen – den Trudenfuß etwa, den fünfzackigen Stern, der in sich geflochten einen Bannknoten (nix zu tun mit
Banknoten, die helfen nix) bildet. Der Trudenfuß an einer Stalltür oder an
einem Kinderbett lässt den Plagegeist nicht vorbei. Könnt' aber sein, dass
die Trud schon drin ist im Stall oder im Bett, dann lässt der Knoten sie nicht
heraus! Zu helfen musst du dir wissen: Eine Sternzacke muss an der Spitze
offen bleiben als Fluchtweg.
Guten Schutz versprechen auch die Fraisenketten, die, als Abwehrzauber
über Kinderbetten aufgehängt, die Kleinen vor Unheil bewahren. Auch Spiegel zeigen erstaunliche Wirkung: Erblickt die Trud sich selber, so weicht sie
angewidert vor dem grauslichen Gegenüber zurück. Auch ein Trudenmesser
könntest du einstecken. Seine Klappklinge muss aber neun Hexenkreuze tragen
und der Griff muss aus einer Gamskrucke
sein. Wenn das nicht alles stimmt mit
dem Messer, dann hilft's nit.
Dann wär's besser, einen Zauberspruch
anzuwenden, wie ihn die Abtenauer seit
alters her kennen und aufsagen:
„Trud alloan,
zähl' alle Nägel und Stoan,
alle Sandkörnd'l im Mier (Meer),
dann kummst erst zu mir!“
28
gangart
Viel Geist scheint der Ungeist nicht zu haben,
das ist tröstlich. Wenn aber wider Erwarten
wirklich alle Mittel versagen und dir die Trud
gegen Mitternacht aufsitzt, dann könntest
auch, wie's heute gottlob möglich ist, ärztlichen Beistand holen (lassen). Vielleicht erkennt der Doktor, wer dir die Luft auspresst.
Und wenn der dir helfen kann, dann kannst
alle angesammelten Hilfsmittel wie Trudenfüße, Trudenmesser, Fraisenketten, Breverl,
Hexenkraut und Zaubersprüch dem Heimatmuseum, unserem Arlerhof überlassen. Die
Museumsleute freuen sich, wenn's gruselt.
Garantiert!
Einer, der sich auskennt mit den uralten Hilfsmitteln ist Hofrat Arno Watteck aus Salzburg.
Auch ihm, so erzählt er, ist die Trud ans Bett
gekommen, als schöne Frau herabgeschwebt,
aber dann ist alle Schönheit abgefallen,
sie wurde zum hässlichen Weib, und er ist
schweißgebadet und schreiend aufgewacht.
Hofrat Watteck hat mir freundlicherweise erlaubt, Bilder aus seinem Buch „Amulette und
Talismane“ hier zu verwenden. Herzlichen
Dank!
Name Werner Pfeffer
Zeremonienmeister,
Ideen-Coach und Künstler,
wird in Zukunft diese
Kolumne schreiben.
Sein Buch querDENKEN erscheint diesen November.
www.pepperworks.at
QUER
DENKEN
0 ZWISCHEN 1
Ein Prolog
Ich lernte Programmieren. Vor 45 Jahren. Mich faszinierte der
Anspruch, exakt und klar denken zu müssen. Alle Überlegungen folgten einem Prinzip: ENTWEDER – ODER. Wann immer
ich programmierte, etwa eine Formel, und es mich zu einer
Entscheidung drängte, hieß es: ENTWEDER es ist so, dann
passiert Folgendes. ODER es ist so, dann passiert das andere.
Es gab nur das ENTWEDER-ODER-Prinzip. Ich musste nach ihm
entscheiden.
Heute triumphiert die Digitalisierung. Wir halten sie täglich in
der Hand, sehen ihr am Bildschirm in die Augen; werden von
ihr gelenkt und geschoben und versuchen, ihren Empfehlungen und Hinweisen zu folgen oder zu entkommen – entweder,
oder, wie auch immer. Apps, Algorithmen, Soziale Netzwerke,
Suchmaschinen, Postings, Passwörter. Es gibt nur 0 oder 1. Im
binären System, das dem zugrunde liegt; kein Dazwischen,
keine Übergänge, keine Zwischentöne, kein Vielleicht.
Genau da sind wir jetzt. Genau das haben wir geschaffen:
0 oder 1. So sieht unser Umgang miteinander aus. Es gibt
RICHTIG oder FALSCH, WEISS oder SCHWARZ, DAFÜR oder
DAGEGEN. Strikt JA oder strikt NEIN. Es gibt kein „na ja“, kein
„Wie wäre es denn, wenn“, kein „Nehmen wir doch was von dem
und von dem“, kein „Wie wäre es, wenn ich dieses und jenes gemeinsam denke“ und auch kein „So eindeutig ist das vielleicht
gar nicht“.
Gibt es nicht. Es gibt nur mehr 0 oder 1. So sehen unsere Diskussionen aus, unsere Wahlmöglichkeiten, unsere Positionen,
unsere Zugänge. Das stimmt mich traurig, macht mich hilflos,
drängt mich in die EINE (0) oder die ANDERE (1) Position. Was
ich nicht will!
Deshalb rufe ich auf zur Rückeroberung der Zwischenräume.
Zum Wiederauffinden der Übergänge. Zum Wiederbehaupten
der Zwischentöne. 0 und 1 definieren keinen Raum. Die Räume,
in denen ich leben möchte, sind dazwischen. Zwischen 0 und 1.
0 zwischen 1.
gangart
29
BIOIDENTE
Hormone
Name Dr. Sylvia Glück
geboren am 26.12.1962
Kinder 2 (Bub 23 Jahre, Mädchen 25 Jahre)
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Laufende Ausbildung in der Therapie
für „Bioidente Hormone“, Diplome für
Orthomolekularmedizin, Ohrakupunktur,
begleitende Krebstherapie
Hormone haben in unserem Körper lebenswichtige Aufgaben.
Sie regulieren Stoffwechsel, Körpertemperatur, Blutdruck,
Puls, Blutzuckerspiegel, Wasserhaushalt, unser sexuelles
Lustempfinden, Fortpflanzung, Schwangerschaft, Schlaf und
anderes mehr. Absolut wichtig sind sie für unsere Stimmung,
unsere Gefühle. Nur, wenn sich unserer Hormone im Gleichgewicht befinden, sind wir gesund und fühlen uns auch so.
Östriol, Testosteron, DHEA hergestellt werden. Für den Körper ist
es eigentlich egal, woher die Hormone kommen – ob sie vollständig
im Labor produziert wurden, ob sie aus einer Pflanze extrahiert
und dann noch chemisch bearbeitet wurden, oder ob er sie selbst
erzeugt hat – das Wichtigste ist, dass das Produkt exakt und in allen
Punkten identisch ist mit unseren körpereigenen Hormonen. Sie
wirken – richtig angewandt – sanft und ohne Nebenwirkungen.
Außer den Geschlechtshormonen, wie Östrogen, Progesteron,
Testosteron, DHEA, gibt es noch einige andere Hormone, die
zur gesundheitlichen Stabilität beitragen: Insulin – notwendig
zur Verwertung der Nahrung; die Schilddrüsenhormone, die
das gesamte Hormonorchester der (Steroid)Hormone dirigieren; das Wachstumshormon – bei Erwachsenen für Regeneration und Gesundheit zuständig; die Stresshormone Adrenalin
und Noradrenalin; Prolactin – reguliert die Milchbildung; das
Schlafhormon Melatonin; das Glückshormon Serotonin, …
Alle diese Hormone müssen in einem Gleichgewicht vorhanden sein und entscheiden so über Krankheit oder Gesundheit.
Das Zusammenspiel der Hormone verläuft wie in einem Regelkreis. Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns) und
Hypophyse (Hirnanhangdrüse) sind unsere Schaltzentralen,
die über Steuerhormone Regelkreise steuern. Der Hypothalamus steuert die Bildung und die Ausschüttung von Hormonen
in der Hypophyse. Die Hypophyse ist das Steuerungsorgan für
alle endokrinen Drüsen im Körper, z. B. die Schilddrüse, die
Nebennieren, die Eierstöcke und die Hoden.
Eine zentrale Rolle spielt das natürliche Progesteron. Es hat harmonisierende Wirkung auf alle Organe (wie die Schilddrüse), wirkt
auf Geschlechtsorgane (hilft bei prämenstruellem Syndrom – PMS,
Brustspannen, Vorblutungen, vermindert Wechselbeschwerden,
verhilft zu innerer Ausgeglichenheit). Es ist ein wichtiges Hormon
in der Schwangerschaft, wirkt auf unser Gehirn (antidepressive Wirkung, hilft bei Schlafproblemen und Angststörungen), unterstützt
das Herz-Kreislauf-System, den Knochenstoffwechsel, … ohne bekannte Nebenwirkungen! Es wird vom Körper und den Rezeptoren
an allen Zielzellen, egal ob im Gehirn, in der Gebärmutter oder an
anderen Stellen, akzeptiert und verwertet.
Die Ergänzung erfolgt immer in Balance zu Östrogen, dem Mit- und
Gegenspieler. Diese beiden Hormone benötigen sich gegenseitig, um
ihre volle Wirkung zu entfalten.
Testosteron ist zuständig für Muskelkraft, Energie, Durchhaltevermögen, Leistungsfähigkeit, Kondition, Libido (sexuelles Lustempfinden). Es fördert die Fettverbrennung und die Bildung von
gefäßschützendem HDL-Cholesterin, verbessert die Gehirnfunktion,
verstärkt die Körperbehaarung, fördert das Wachstum, die Bildung
von Aminosäuren, von roten Blutkörperchen. Es verstärkt aggressives Verhalten, ist wichtig für das Wachstum und die Erektionsfähigkeit des männlichen Gliedes, die Spermienreifung. Es bremst
Bluthochdruck, stärkt das Immunsystem, bessert die Blutzuckerregulierung, fördert die Lebensfreude.
Bei Hormonmangel können bioidente Hormone eine große
Hilfe sein. Auch Krankheiten, die scheinbar nichts mit Hormonen zu tun haben, wie Depressionen, Schwindelzustände,
Schlafstörungen, Übergewicht, Blasenprobleme, Migräne,
Fibromyalgie oder andere Schmerzzustände können durch
eine Behandlung mit bioidenten Hormonen geheilt oder gebessert werden. Künstliche Hormone sind immer Fremdstoffe
für unseren Körper. Kleinste molekulare Veränderungen an
diesen Hormonen haben enorme Auswirkungen. Sie können
z. B. zu Thrombosen, Krebs und Schlaganfall führen. Die
Struktur, der Aufbau, wird im Körper nicht als eigen erkannt,
die Hormone können nicht verarbeitet, nicht ausgeschieden
werden – „der Schlüssel passt nicht ins Schlüsselloch“ – so
sind Nebenwirkungen vorprogrammiert. Gleichzeitig werden
die Rezeptoren für natürliche Hormone blockiert.
Bioidente (= körperidente) Hormone werden meist aus
Diosgenin gewonnen. Dieser Stoff kommt überwiegend aus
der wilden Yamswurzel. So können Progesteron, Östradiol,
30
gangart
DHEA wird hauptsächlich in der Nebennierenrinde gebildet. Unser Körper kann daraus sowohl männliche (Androgene) als auch
weibliche (Östrogene) Hormone bilden. Progesteron kann allerdings
nicht aus DHEA entstehen. DHEA reguliert den Blutzuckerspiegel,
den Blutdruck, das Herz-Kreislauf-System, den Hormonhaushalt. Es
verbessert die Immunabwehr, die Stresstoleranz, kontrolliert das
Körpergewicht, steigert Libido und Potenz. Unverzichtbar ist DHEA
für unsere Energie, die Stabilität unserer Knochen, die Muskelkraft,
Kondition, unsere Körperformen, die Fettverbrennung und für unser Gedächtnis. Es kann zu größerem Wohlbefinden führen, gegen
Depressionen helfen, den Schlaf verbessern, die Stimmung, unsere
Energie und Leistungskraft heben.
BUCHTIPP: Annelie Scheuernstuhl – „Natürliche Hormontherapie“
Name Karin Planitzer
Beruf Apothekerin, Studium Pharmazie
gelernt so vieles, was mich interessierte
… aber meistens mit dem Herzen!
ABTENAU
liebe die Menschen, die Natur, Musik und Reisen
Neue Eindrücke und der Kontakt mit Menschen
bereichern mich täglich und zeigen mir neue Wege
Gehen. Sitzen. Liegen. Tragen. Schenken.
KUNST und KULTUR.
FRAUENMANTEL
– im Frausein bewahrt …
Ein besonders wertvoller Schatz von
Mutter Natur ist der Frauenmantel.
Diese Eigenschaften wurden schon in frühesten Zeiten erkannt
und geschätzt. Bereits bei den Germanen war der Frauenmantel der Freya (Erdgöttin) zugeordnet, später übertrug sich diese
Verehrung auf den heiligen Marienmantel. Der lateinische Name
Alchemilla weist auf die Vorliebe der Alchemisten hin, die jene
„Tauperle“, die sich im schüsselförmigen Blatt noch nach Abtrocknung des Morgentaus hält, als besonders reines Wasser zur
Herstellung ihrer Elixiere sammelten. Noch heute findet dies in der
Naturkosmetik seine Anwendung.
Bereits in den frühen Jahren des Frauseins bis hin zur Zeit des
Wechsels wird der Marienmantel, wie er auch genannt wird, verwendet, um Unregelmäßigkeiten zu beheben.
In konzentrierter Form eingenommen (am besten als Urtinktur)
regt er in der ersten Zyklushälfte den Eisprung an, fördert die
Hingabefähigkeit und erhöht die Empfängnisbereitschaft. In der
zweiten Hälfte reguliert er hingegen die Gelbkörperhormone,
gleicht prämenstruelle Stimmungsschwankungen aus und beugt
Regelbeschwerden vor. Seine mild hormonartige Wirkung lässt
sich mit der von Gelbkörperhormonen vergleichen (gestagenartig), wobei er im Gegensatz zu schulmedizinischen Progesterongaben natürlich sehr viel sanfter wirkt. Ein Mangel an Progesteron
kommt ab dem 30. Lebensjahr häufig vor und wird durch Stress
oder Drüsenschwäche (Schilddrüsenfehlfunktion) begünstigt. Beschwerden wie Heißhungerattacken, tränenreiche Stimmungstiefs
bis hin zu Unterbauchbeschwerden, Brustschwellungen vor der
Regel und im äußersten Fall unerfüllter Kinderwunsch oder Fehlgeburten kennzeichnen das Bild des Progesteronmangels. Bei
einer gezielten therapeutischen Anwendung des Frauenmantels
lassen sich die körpereigene Gelbkörperhormonbildung verbessern, die Geburtsorgane stärken und Fehlgeburten verhindern.
Das Wesen dieser Pflanze ist es, das Frausein in all seinen Facetten zu unterstützen. Das Allfrauenheil, ein weiterer Name des
Frauenmantels, hat generell die Tendenz, die weiblichen Organe
in einem guten Zustand zu halten und psychologisch ein Gefühl
der Sicherheit zu bewahren.
All diese Dinge zeigen, dass der Frauenmantel nicht nur ein
sanftes Hormonregulans ist, sondern auch eine Heilpflanze für die
Seele. Er gleicht nicht nur Stimmungsschwankungen aus, sondern
verhilft auch zu einer besseren Abgrenzung. Der Frauenmantel ist
eigentlich eine „Zauberpflanze“ für uns Frauen, welche die weibliche Ausstrahlung verbessert und uns als Frau im Dasein bewahrt.
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TIERGEFLÜSTER
Hallo ihr Lieben, ich bin „Lilly“.
So haben mich die Kinder meines
Bauernhofs genannt. Ich bin die Enkelin von Vroni, die ihr ja schon in
der letzten Ausgabe kennengelernt
habt. Heute möchte ich euch gern
von meinem bisherigen Leben etwas
erzählen.
Ich bin erst vor ein ein paar Wochen
in unserem Laufstall auf die Welt gekommen. Es ging alles schnell und
einfach. Wir hatten da eine Abkalbebox, wo ich und meine Mama 3 Tage
zusammenbleiben durften. Das war
sooo schön, da konnte ich immer
mit Mama kuscheln und ihre Milch
trinken, wenn ich Hunger hatte. Die
hat ja in den ersten Tagen nach der
Geburt besonders viele Nährstoffe,
die für meine Gesundheit sehr stärkend sind. Meine Mama bekam dann
nach der Abkalbung auch noch ihre
Nachgeburt, die sie gleich mit voller
Hingabe gefressen hat. (Schaute echt
witzig aus wie sie die „gezangelt“
hat!) Was viele oft gar nicht wissen,
daß auch in der Nachgeburt ganz
viele Stoffe drin sind, die Mama
stärken. Außerdem hat sie ganz
viel warmes Wasser zum Trinken
und ein paar „Arnica Kugerl“ (ist
was homöopathisches zur besseren
Wundheilung) bekommen. Am 3.
Tag durfte ich dann zu den anderen
Kälbchen und meine Mutter ging
wieder zu ihren Freundinnen, den
Kühen. Da waren wir am Anfang
etwas traurig, was wir auch lauthals
verkündeten, aber als wir merkten
das wir zu den Melkzeiten wieder
zum Milch trinken beisammen sein
durften, waren wir sehr glücklich.
Mittlerweile bin ich schon ganz
schön gewachsen und ich darf noch
immer 2 mal am Tag bei meiner
Mama Milch saugen. Danach wird
sie gemolken, weil ich ja nicht alles
trinken kann. Der mütterliche
Kontakt fördert meine Vitalität und
meine Abwehrkräfte auf natürlichem Wege. Auch meiner Mama tut
das sehr gut, was sich ebenfalls auf
ihre Gesundheit positiv auswirkt.
Im Großen und Ganzen fühle ich
mich sehr wohl hier, vor allem, weil
ich auch viel Liebe und Wertschätzung von den Menschen erfahre.
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BIOBAUER AUS LEIDENSCHAFT.
EINE SELBSTBESCHREIBUNG ...
Bio-Obst naturbelassen und ungespritzt anzubauen ist unsere
große Leidenschaft und Vision. Seit 1990 bewirtschaften wir
unseren Hof biologisch. Äpfel, Birnen, Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer) Ölkürbis, Sonnenblumen, Erbsen, Pferdebohnen und Kleegras wachsen auf unseren Feldern.
Wir halten den technischen Aufwand auf unseren Obst- und
Ackerflächen gering, um die natureigenen Kräfte möglichst
wenig zu behindern.
Die breite Vielfalt in der Fruchtfolge und im Umfeld sowie die
Gabe von gutem Kompost aus hofeigenen Abfällen (Stroh, Trestern, Kleegras, ...) und energetische Maßnahmen gehören zur
weiteren Unterstützung unserer Kulturen und Pflanzen.
Das Annehmen von Problemen und Disharmonien auf unseren Feldern und im Obstgarten (Krankheiten, Schädlinge) und
das daraus resultierende Lernen ist eine große Herausforderung und erfordert viel Mut und Geduld: Wir wollen Ursachen
beheben und weniger Symptome bekämpfen. Bei der Verarbeitung unserer Produkte ist uns wichtig, sie so ursprünglich wie
möglich zu belassen, um die Lebendigkeit zu erhalten.
Hohe Lebensmittelqualität und die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen sind für uns Freude und Motivation zugleich.
Was gibt es?
Äpfel, Birnen, Zwetschken, Frühäpfel und Pfirsiche.
Dörrzwetschken, Walnüsse, Apfelsaft, Birnensaft, Birnen-Apfelsaft, Apfel-Karottensaft, Energiebündel (Apfel-Karotten-Rote
Rüben), Apfelmost, Apfelessig, verschiedene Kräuteressige,
Sonnenblumenöl, steir. Kürbiskernöl, Kürbiskerne, Kartoffel,
Zwiebel, Karotten, steir. Bio-Honig, Apfel-Basismüsli, Weizen und Weizenmehl, Roggen und Roggenmehl, Dinkel und
Dinkelmehl, Dinkelreis und Dinkelflocken, Hafer (geschält),
Haferflocken, Buchweizen, Polenta.
Mehr Infos zu den Produkten: www.biohof-schreiber.at
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Etzengut – Geiersberger Michael u. Elisabeth
06244/20931, 0676/842214520,
Wallingwinkl 6a, 5441 Abtenau, [email protected]
Produkte: Kalbfleisch und Würste
Fischhof – Wallinger Johanna
0664/75067644, 06463/8643, Salfelden 13,
5524 Annaberg, [email protected]
www.facebook.com/FischhofDasZiegenparadies,
Produkte: Ziegen-Käse – Ziegenspitz, eingelegter Knoblauchkäse, Schnittkäse
Fürstenhof – Rettenbacher Nikolaus
06244/6475, 0676/4556605, Fürstenweg 15,
5431 Kuchl, [email protected],
www.fuerstenhof.co.at,
Produkte: Käse, Chutney, Marmelade,
Essig, Öle, Bio-Kosmetik, Molke
Hochberg – Winkler Josef
06244/8791, 0664/5019682, Scheffau 10a,
5440 Scheffau, [email protected]
Produkte: Gallowayprodukte
Hutzelhof – Auer Waltraud
0664/5867744, Kehlhof 7, 5441 Abtenau,
[email protected], Produkte: Wildkräutersalz,
Bio-Obst und Marmeladen (saisonal)
Kainhof – Quehenberger Matthias
06243/2208, Erlfeld 2, 5441 Abtenau,
[email protected], Produkte: Eier,
Brot, Käse, Vollmilchtopfen, Rindfleisch
Oberstöcklhof – Rettenbacher
0664/7970990, Saag 20, 5442 Rußbach
Produkte: Rind und Jungrind
Schnitzhof – Schnitzhofer Johann
06243/2518-0, 0664/4118033
Möselberg 10, 5441 Abtenau
[email protected], www.schnitzhof.eu
Produkte: Verkauf in Schnitzhofhütte
(Postalm), Bergkäse, täglich frisch
gebackenes Brot
Seethal – Rußegger Sanja
0650/8550650, Au 24, 5441 Abtenau
[email protected], Produkte: Jungrind,
Rindfleischwurst
Seiwaldbauer – Harlander Gertraud
06244/7134, Haarbergweg 340, 5440 Golling,
[email protected], www.seiwaldgut.at, Produkte: Edelbrände, Liköre, Säfte, Marmeladen
Sonnleiten – Gschwandtner Anton
Schratten 5, 5441 Abtenau, 06243/28813,
0664/3079223, www.sonnleitn-abtenau.at
Produkte: Käse, Butter, Brot, Würste, Fruchtsäfte, Schnäpse, Liköre, Speck, Honig und
Marmelade, TIPP: die Sonnleitn Geschenkskiste
Wiesbachgut – Kronreif Petra u.
Johann
06243/3749, 0664/3429249
Rigaus 42, 5441 Abtenau
[email protected]
www.wiesbachgut.at, Produkte: Jungrind
Wieserbauer – Wallinger Andrea
0650/4118362, Weitenau 20, 5441 Abtenau,
[email protected]
Produkte: Wachtel- u. Hühnereier
NaturLaden Bhanu
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– Naturkosmetik
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– Emil die Flasche
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34
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Bachrain – Siller Manfred u. Ulrike
06244/6166, 0664/2422969, Moosegg 19,
5440 Scheffau, [email protected],
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Jungrind-, Kalb- und Schweinefleisch
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VOGLBEERZEIT
von Frank Tichy
Ja, der Vogelbeerbaum, vulgo Vuglbärbaam, wie er im Erzgebirge heißt und in einem der populärsten deutschen Volkslieder
besungen wird: Kaan schinn-rn Baam gippt´s, wie dann
Vuglbärbaam, Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam.
As wärd a su lächt nett ann schinn´rn Baam gahm …
Der Text stammt von einem Max Schreyer, die Melodie geht
kurioserweise auf die in in Nieder- und Oberösterreich und der
Steiermark seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreiteten Volkslieder im Walzertakt Mir sein ja die lustign Hammerschmiedgsölln und Der Weg zu mein Dirndl is staoni zurück.
Der Vogelbeerbaum trägt tatsächlich eine der schönsten Fruchtdolden alpiner Baumarten. Seine knallig roten, von harter Haut
umgebenen Beeren bergen ein Fruchtfleisch von bitter-harziger
Süße, das in manchen Gegenden zu Marmelade von PreiselbeerQualität verarbeitet wird, anderswo werden wieder Liköre
erzeugt, doch nur in den alpinen Gegenden von Salzburg, Tirol
und der Steiermark wird ein einzigartiger Voglbeerschnaps
destilliert. Kein Wunder, dass diese Baumart – auch Eberesche,
Drosselbeere, Quitsche, Krametsbeere genannt – schon zu frühesten Zeiten mythische Verehrung aufzuweisen hatte.
Der Vogelbeerbaum kann bei uns bis in eine Höhe von 2000
Metern ü. M. angetroffen werden, ist äußerst frost- und windresistent, ja für den Edelbrand wäre ein erster Frostbefall sehr
wünschenswert, wenn da nicht der alljährliche Wettlauf mit
den Vögeln wäre. Der hohe Parasorbin- und Vitamin-C-Gehalt
hilft den Tieren, den Winter zu überleben, und die Spatzen,
Drosseln, Rotkehlchen und Gimpel wissen und schätzen das.
Nebst der traurig machenden Tatsache, dass sie uns die Grundlage für einen herrlichen Schnapsgenuss wegfressen, ist dabei
ein Naturschauspiel zu beobachten, so man die Geduld dazu
hat. Erst kommt ein Kundschafter, der den Baum begutachtet,
von den Beeren kostet und wieder wegfliegt. Stunden später,
meist nachts, kommt der ganze Schwarm und frisst in kurzer
Zeit einen Baum ratzeputz leer.
Der Mensch, in früheren Zeiten noch nicht von einem heute
üblichen Heizkomfort verwöhnt, schätzte den Voglbeerschnaps
als innere Hitzequelle. Überdies hatte er im Damals Zeit
genug, sich im Herbst der aufwendigen Gewinnung solcher
Heizmethoden zu widmen. Das Sammeln der Beeren ist nicht
so einfach, wie man meinen möchte, Stamm und Äste des
Baumes sind sehr brüchig, also nicht erkletterbar wie etwa ein
Frank Tichy
ist Journalist, Autor und Fotograf
Biografische Bücher über Friedrich
Torberg und Franz Innerhofer
Reisebücher über Guatemala
und China
Apfelbaum. Da die Äste stark nach außen ausladen, müssen sie entweder per A-Leiter oder mit
Zwickstangen gepflückt werden. Im Lungau, wo
der Voglbeerschnaps kultartige Verehrung genießt,
so meine Erfahrung, ist man besonders penibel, ja
auch erfinderisch. Man darf die Dolden ja nicht vom
Ast schneiden, sondern muss pflücken, möglichst
händisch und knapp am Ast. Die Profis verwenden
sogar Pick-ups mit Hebebühne, wie man sie etwa bei
Malern antrifft, um von außen an die begehrten Beeren zu gelangen. Nach diesem Stadium eins kommt
der nächste Arbeitsgang. Das Abrebeln von den
Dolden. Das kann in stunden-, ja abendlanger Heimarbeit geschehen, oder man bedient sich einer Maschine, etwa vom Maschinenring ausgeliehen (fast
immer schon verliehen, wenn man sie braucht) oder
lässt sie von Hans Maurer in St. Johann durch die
von ihm konstruierte Maschine jagen. Als nächstes
braucht man einen guten Destillierbetrieb wie wir in
Abtenau einen haben, den Matthias „Hias“ Buchegger vom „Haslerhof“. Dort wird das Beerengut durch
eine Art Beerenwolf (Retzmühle) mit etwas Wasser
versetzt zermanscht. Wasser ist wichtig, damit die
Maische keimfähig wird, da die Parasorbinsäure der
Hefe zuwider ist. Erstere wird dann beim Brennen
abgebaut. Da aus 100 Litern Maische nur etwa zwei
Liter Brand gewonnen werden, erklärt sich ein Preis
von 100 bis 120 Euro pro Liter. Wer also auf der Alm
ein Stamperl Voglbeerschnaps angepriesen sieht,
möge sich fragen, was für ein Gesöff er da vorgesetzt bekommt. Der echte Voglbeerene muss deutlich nach Marzipan riechen und auch leicht danach
schmecken. Schmeckt er zu intensiv danach, ist
möglicherweise mit einem Geschmacksverstärker
nachgeholfen worden. Prost!
gangart
35
t
f
i
g
l
l
Ze
H
O
C2H5
C2 H 5 OH wird konsumiert, weil es eine tolle Wirkung hat. Um
das Fest noch lustiger zu machen. Um das Leben zu genießen.
Zum Aufmuntern, wenn die Stimmung schlecht ist. Um über
sich selbst hinauszuwachsen. Um Medikamente zu ersetzen.
C2 H 5 OH … hat aber auch eine andere Seite: Laut dem „Fond
gesundes Österreich“ sterben rund 8000 Menschen pro Jahr
in Österreich an den Folgen des Konsums, die Dunkelziffer ist
wesentlich höher. Rund 100 Personen sterben durch eine akute Vergiftung durch C2H5OH, 1,2 Millionen ÖsterreicherInnen
sind gefährdet, rund 360.000 sind bereits erkrankt.
C2 H 5 OH … 26,4 g pro Tag werden statistisch betrachtet von
jedem Österreicher/jeder Österreicherin im Alter zwischen
15 und 99 Jahren konsumiert. Dramatisch: Immer Jüngere
konsumieren immer mehr, heute greifen bereits 12–13-Jährige
in erhöhtem Ausmaß zu der Substanz.
C2 H 5 OH … beeinflusst Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und
Reaktionsvermögen, hat sogar einen Einfluss auf grundlegende körperliche Systeme wie die Regelung der Körpertemperatur und der Atmung. C2H5OH wirkt sich aber auch auf
Emotionen und Verhalten aus, unsere Hemmungen fallen, die
Risikofreude steigt, und die Fähigkeit, uns selbst und unser
Verhalten einzuschätzen und zu kontrollieren, sinkt.
C2 H 5 OH … ist neben Nikotin die gesellschaftlich anerkannteste psychotrope Substanz.
C2 H 5 OH … ist die chemische Formel für Ethanol – umgangssprachlich: Alkohol.
36
Name Isabella Seidl
Psychologin, Einrichtungsleitung
SOALP (Selbstbewusst Ohne
Alkohol Leben Projekt)
Caritasverband der ED Salzburg
Tel.: +43/(0)662/625638
E-Mail: [email protected]
www.caritas-salzburg.at
nebeneinander: als Schuld der einzelnen Person,
die zu schwach ist, um sich zu kontrollieren. Aber
auch allgemein verteufelt und verboten, wie z.
B. als in den USA 1920 ein absolutes Alkoholverbot erlassen wurde – 13 Jahre war das Gesetz in
Kraft –, jedoch boomte das organisierte Verbrechen dermaßen, Verbrecherbosse wie Al Capone
scheffelten Millionen Dollar, sodass das absolute
Alkoholverbot und der Plan, Amerika trockenzulegen, wieder aufgehoben wurden.
Alkohol hat einen festen Bestandteil in unserer Kultur – in
unserem Leben – in unserem Alltag. Kein Wunder, er begleitet
uns schließlich bereits seit sehr langer Zeit. Eine Art Ur-Bier
soll es schon vor mehr als 8000 Jahren als Nebenprodukt des
Getreideanbaus gegeben haben. Auch der Weinanbau wird
schon lange betrieben – das alte römische Reich und das antike
Griechenland waren Weinhochkulturen. Hochprozentiges gibt
es noch nicht so lange – wahrscheinlich erst seit ca. 1000 Jahren – und war aufgrund der komplizierten Herstellung – medizinischen Zwecken und den Reichen und Adeligen vorbehalten.
Was macht den Reiz des Alkohols aus?
Alkohol ist das Suchtmittel Nr. 1 in unserer
Gesellschaft. Es besteht ein gesellschaftlicher
Druck, zu gewissen Anlässen ein Glas Sekt oder
auch „ein Schnapserl“ zu konsumieren. Man wird
lockerer, entspannter, es fällt leichter zu reden,
der Antrieb und die Motivation zu Aktivitäten
steigen.
Die Gefahr darin besteht jedoch, wenn er immer
mehr oder immer häufiger gebraucht wird, um
sich gut zu fühlen, wenn Alkohol zum Vergessen
oder Verdrängen von Schwierigkeiten eingesetzt
wird. Ab einem gewissen Punkt – der bei jedem
Menschen unterschiedlich ist – fängt eine Suchtentwicklung an. Dabei spielen verschiedene Gründe eine Rolle: körperliche Voraussetzungen, Persönlichkeitsfaktoren und die sozialen Umstände.
Auch die psychische Verfassung spielt eine große
Rolle. Vielfach besteht ein enger Zusammenhang
und auch eine Wechselwirkung zwischen anderen
psychischen Erkrankungen wie Depressionen,
Panikattacken, Schlafstörungen und Angststörungen mit einer Alkoholabhängigkeit. So ist z. B.
die Wahrscheinlichkeit, eine Alkoholerkrankung
zu entwickeln, bei Kindern alkoholabhängiger
Elternteile dreimal höher als bei Kindern nicht
abhängiger Eltern.
Alkohol wurde und wird ignoriert, erforscht, verteufelt,
hochgelobt und als Heilmittel gepriesen. Unterschiedliche
Sichtweisen wechselten sich ab und bestehen nach wie vor
Bin ich Alkoholikerin / Alkoholiker?
Diese Frage wird häufig erst dann vom Betroffenen selbst gestellt, wenn das private oder be-
gangart
rufliche Umfeld schon längst an eine Alkoholkrankheit denkt. Man erkennt selbst meist
viel zu spät, oder will nicht hinsehen, dass die
Anzeichen für ein Alkoholabhängigkeitssyndrom bestehen – verheimlichen vor sich selbst
und vor anderen ist die Regel. Anzeichen für
einen kritischen Konsum und einen Selbsttest
finden Sie unter: www.kenn-dein-limit.de
Was kann ich tun, wenn ich abhängig bin?
Der erste Schritt ist mit dieser Frage bereits
getan – denn dann haben Sie erkannt und
akzeptiert, dass Sie ein Problem mit Alkohol
haben und Ihre Motivation gefunden, dass Sie
an Ihrer Situation etwas ändern möchten.
Der erste Ansprechpartner ist meist der
Hausarzt, der Sie über die Therapieangebote
informieren kann. Sie können sich auch direkt
an den Psychosozialen Dienst des Landes Salzburg wenden. Hier finden Sie multiprofessionelle Ansprechpartner, die mit Rücksicht auf
Ihre individuelle Situation einen Behandlungsplan mit Ihnen erarbeiten (Kontakt:
[email protected] oder unter der
Telefonnummer: +43 662 8042 – 3599).
Eine Behandlung erfolgt in mehreren Schritten. In der ersten Phase muss der Betroffene
verstehen und akzeptieren, dass er krank ist
und Hilfe benötigt. Die zweite Phase ist die
Entgiftungsphase, die stationär oder ambulant
durchgeführt werden kann, jedoch aufgrund
der gesundheitlichen Gefahr immer mit medizinischer Begleitung erfolgen soll. Darauf folgt
der schwierige Teil der Entwöhnungsphase, in
der es darum geht, sich an ein Leben ohne Alkohol zu gewöhnen, neue Perspektiven zu gewinnen, „Ja“ zum Leben und zu neuen Zielen
zu sagen, sich ein neues „Selbst-Bewusstsein“
aufzubauen. Aber auch, sich der Aufarbeitung
der „nassen“ Zeit zu stellen, was in der ersten
Zeit ohne Alkohol oft sehr beängstigend erlebt
wird. Nach der Entgiftung stehen Ihnen für
diese Zeit Langzeittherapieeinrichtungen in
verschiedenen Bundesländern von Österreich
zur Auswahl. Üblicherweise können Sie
dort in 12 Wochen, oder auch mit Verlängerung, diese Themen angehen. Da
eine Alkoholabhängigkeit als chronische
Erkrankung eingestuft ist und vielfach
aufgrund des Alkoholkonsums der eigene
Wohnraum verloren gegangen ist, gibt es
im Anschluss an die Langzeittherapie die
Möglichkeit, sich weitere Unterstützung
zur Aufrechterhaltung der Abstinenz und
zum Aufbau eines Lebens ohne Alkohol
zu holen. Übergangswohneinrichtungen
bieten dabei ein sicheres, „trockenes“ Umfeld sowie psychologische und sozialarbeiterische Unterstützung – um die wichtigen
Lebensbereiche wie Abstinenz, Arbeit,
Wohnen, tragbare soziale Netzwerke und
Freizeitgestaltung wieder aufzubauen.
Auch Rückfälle, die zum Krankheitsbild
gehören und leider häufig vorkommen,
können so bearbeitet werden.
WEITERFÜHRENDE LINKS IM INTERNET:
Selbsttest-Möglichkeiten
https://www.kenn-dein-limit.de/selbst-tests/
alkohol-selbst-test/
https://www.psychotherapiepraxis.at/
surveys/test_alkoholismus.phtml
Wo kann ich mich in Salzburg hinwenden?
https://www.salzburg.gv.at/themen/soziales/psychosoziale-beratung-und-betreuung/
psd-zustaendigkeiten
http://www.selbsthilfe-salzburg.at/alleselbsthilfegruppen/selbsthilfegruppen-imueberblick/24-sucht-erkrankungen/
Zahlen Daten Fakten in Österreich
http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/6/4/1/CH1039/CMS1305198709856/
handbuch_alkohol_-_oesterreich_2009__
Wie kann ich als Angehöriger einem alkoholkranken Menschen helfen?
Angehörige befinden sich in einer schwierigen Situation: zerrissen zwischen Loyalität dem Betroffenen gegenüber und dem
Bedürfnis, etwas gegen den übermäßigen
Alkoholkonsum und den daraus resultierenden Folgen unternehmen zu wollen.
Oft unterstützt auch das Umfeld die Sucht,
indem es den Betroffenen beschützt oder
kontrolliert. Ein solches Verhalten nennt
man Co-Abhängigkeit. Sie trägt oft nicht
unwesentlich dazu bei, dass das Suchtverhalten aufrechterhalten wird. In eine
Behandlung sollte deshalb auch, wenn
möglich, das Umfeld miteinbezogen werden, um nicht den Menschen isoliert zu
sehen, sondern als Teil eines Systems.
Wichtig ist jedenfalls, dass so früh und
so schnell wie möglich Schritte gesetzt
werden und Hilfe in Anspruch genommen
wird. Je kürzer das Bestehen der Suchterkrankung, desto besser ist die Prognose!
zahlen,_daten_fakten_trends.pdf
Informationen über das SOALP
https://www.caritas-salzburg.at/hilfe-angebote/armut-krisen-und-praevention/soalp/
gangart
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DIE ENERGIEWENDE MACHT SINN!
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Der elektrisierende Selbstversuch
im Tennengau.
Eine Kooperation von WM-Sport 2000,
Autohaus Jäger und der Peugeot Bank
Im Bild: Manfred Wallinger mit Peugeot iOn – ein kritischer Selbstversuch
Daten und Fakten
– Unterwegs: seit 6 Monaten
– Gefahrene Kilometer: 7.000
– Bewertung: 1 bis 5 Sterne
•Peugeot-Vertragspartner
• Vertragshändler der Marken Microcar und Ligier
• §57A-Begutachtung, Reparatur aller Marken
• Karosserie- und Spenglerarbeiten/Versicherungsabwicklung
• Reifenhandel und Hauseigener Abschleppservice
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zu viert auf kurzen Strecken kein Problem ✶ ✶ ✶ ✶
Wendekreis: 4,5 m – hervorragend ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Einparken: hervorragend ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Ausstattung: vom Radio bis zur Klimaanlage alles da ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h – ausreichend ✶ ✶ ✶
Beschleunigung: TOP! 0 auf 50 km/h in 5 Sekunden ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Batterie aufladen unterwegs: dauert zu lange ✶
Batterie aufladen zu Hause:unkompliziert, die Ladezeit von 6 h
spielt zu Hause keine Rolle ✶ ✶ ✶ ✶
Fahrkomfort: ausgezeichnet ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Bremsen:aufgrund der Motorbremse (Energierückgewinnung)
fast nicht nötig, fantastische Bremswirkung ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
Reichweite:die angegebenen Reichweiten von 130 km stimmen
nur bedingt. Im Schnitt sind 100 km realistisch ✶
Stromkosten: wissen wir noch nicht ganz genau (erst im Früh
jahr) – liegt aber bei ca. € 1,70 / 100 km ✶ ✶ ✶ ✶ ✶
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Fußgänger aufpassen, die hören dich nicht). Einziges Manko ist
(noch) die Reichweite und die nicht flächendeckenden Ladestationen. In den Städten ist diese wesentlich besser als am Land. Trotz
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38
gangart
Wie oft wiederholt sich die Geschichte der
ELEKTROMOBILITÄT?
Ein Beitrag von gottfried herrmann
Im zweiten Teil der Artikelreihe „Elektromobilität“ betrachten wir die Anfänge der Automobilentwicklung. Als Antriebsenergie für die
Fahrzeuge, die in den Jahren um 1900 gebaut
wurden, verwendete man damals neben Benzin
und Dieseltreibstoffen auch Elektrizität. Beide
Technologien boomten mit zahlreichen Patenten.
Erfinder wie Nicolaus August Otto und Rudolf
Diesel sind für die entwickelten Verbrennungsmotoren bekannt. Der Name Nikola Tesla kommt
erst seit einigen Jahren wieder in das Bewusstsein
der Menschen, trägt doch eine aktuelle E-Automarke diesen Namen. Nikola Tesla hat durch die
Entwicklung der Wechselstromtechnologie vor
etwa 120 Jahren die effiziente Stromübertragung über große Distanzen ermöglicht. So wurde
elektrischer Strom als Antriebsenergie auch für
Kraftfahrzeuge immer beliebter. Bei den Schienenfahrzeugen wurden die Pferde-Straßenbahnen
bald durch elektrische Triebfahrzeuge ersetzt.
Die meisten Großstädte hatten damals gut ausgebaute Straßenbahnnetze. Auch Oberleitungsbusse
wurden immer populärer. So ist der „Obus“ auch
in der Stadt Salzburg seit 1940 in Betrieb. Die abgebildeten historischen Fahrzeuge im öffentlichen
Dienst hatten ebenfalls Elektroantriebe. Im Ersten
Weltkrieg wurden Lastkraftwagen eingesetzt, wo
der Allradantrieb durch elektrische Radnabenmotoren beste Geländetauglichkeit ermöglichte.
In der Region des heutigen Österreich hat die
Produktion von Elektrofahrzeugen eine große
Geschichte. Wer da ins Detail gehen möchte, findet im Internet auf der Seite der Österreichischen
Nationalbibliothek unter ANNO die „Allgemeine
Automobil-Zeitung“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verloren Elektrofahrzeuge immer
mehr an Bedeutung. Erst in den 90er Jahren des
20. Jahrhunderts erregten elektrisch angetriebene
Name gottfried herrmann
wirkt als selbständiger Unternehmer
im Bereich Menschlichkeitsentwicklung und Organisationsentwicklung
für Zivilgemeinschaften
Tel. +43 660 8812 883
Mail [email protected]
worum es geht …
Bewusstmachung für die Ursachen
der derzeitigen gesellschaftlichen
Situation und der langfristigen
Auswirkungen
Pkws und Geländewagen in den USA und Japan Aufsehen
und Aufregung. Diese Fahrzeuge von großen Automobilherstellern konnten nur „geleast“ werden. Nach Ablauf der
Vertragsdauer wurden diese Modelle wieder zurückgeholt
und verschrottet! Die Nutzer dieser Fahrzeuge kämpften um
den Erhalt dieser praktischen und im Betrieb kostengünstigen Fahrzeuge. In den meisten Fällen allerdings erfolglos.
Weit emotionsloser veränderte sich die Welt im Bereich des
öffentlichen Verkehrs in den Großstädten. Die elektrischen
Straßenbahnen mussten immer öfter Autobussen mit Verbrennungsmotoren weichen.
Wieso setzte sich die Technologie der Verbrennungsmotoren so lange gegen den Elektroantrieb durch, wo doch der
Wirkungsgrad von Stromaggregaten deutlich höher ist?
Wieso wurden die Fahrzeuge mit hocheffizienten Stromspeicherelementen/Batterien nur für kurze Zeit den Menschen
zur Verfügung gestellt? Wieso wurden elektrische Straßenbahnen oft nach der „Privatisierung“ durch Busse der großen
Automobilkonzerne ersetzt? Könnte der enorme Einfluss
der Ölkonzerne dahinterstecken? Doch wieso haben diese
Konzerne so eine Macht? Wieso überlassen Milliarden von
Menschen einigen tausend Mächtigen „da oben“ die Entscheidungen? Aber das ist eine andere Geschichte …
Eine Geschichte von Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung
und davon, sich mit seinen Mitmenschen zu organisieren!
Die Bilder sind dankenswerter Weise vom Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken (www.historische-fahrzeuge.eu) zur Verfügung gestellt
gangart
39
Werte wichtiger
denn je!
Vom regionalen
Wirtschaften in der
Raiffeisenbank Abtenau
Regionalität darf gerade in unsicheren
Zeiten kein Lippenbekenntnis sein, sondern
muss auch aktiv gelebt werden. Jeder Euro,
der im Land bleibt, bringt uns allen Vorteile.
Mit jedem Einkauf vor Ort werden Arbeitsplätze in Salzburg gesichert und Gewinne
bleiben in der Region.
Kleinen Betrieben wird damit die Zukunft gesichert. Somit leistet jeder einen Beitrag zum
Wohlstand im Land. Das betrifft natürlich
auch das Bankgeschäft. Bei Geldanlagen
gibt es manchmal anderswo höhere Zinsen.
Das Geld fließt damit aus dem Land heraus.
Unsere Kunden aber haben eine qualitativ
gute Beratung und immer einen Ansprechpartner vor Ort. Das regional veranlagte Geld
bleibt – auch für Kreditvergaben – im Land
und die Gewinne der Raiffeisenbanken kommen somit der Region zugute.
Wir sind natürlich keine Träumer: Der Kunde
schaut natürlich auf seinen Vorteil, und ein
Produkt muss auch konkurrenzfähig sein.
Trotzdem glaube ich, dass es eine steigende
Zahl von Menschen gibt, die nicht auf jeden
Cent achten, sondern auf Qualität und den
Nutzen für die gesamte Region.
Unsere Kunden tragen aktiv dazu bei,
unseren Lebens- und Wirtschaftsraum für
uns und die kommenden Generationen
positiv mitzugestalten. Ein simpler Kreislauf
ist die Basis dafür: Mit unserem klassischen
Bankgeschäft nehmen wir Einlagen an bzw.
begeben Anleihen. Diese wiederum werden
für Menschen und Betriebe in der Region
in Form von Krediten zur Finanzierung zur
Verfügung gestellt.
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wird, für Häuser und Eigentumswohnungen,
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Was sagt uns das?
Ungeachtet der politischen Situation tummeln sich im Internet Tauschbörsen, eine
Vielzahl von Handwerksanbietern und Doit-yourself-Messen, die an Popularität zunehmen und kaum mehr zu bremsen sind.
Es entstehen ganze Communitys kreativer
Menschen, die wieder auf die Natur zurückgreifen und mit dem, was vorhanden
ist, unsere Gemeinschaft neu beleben und
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Wie sieht die Zukunft nun wirklich aus?
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begünstigte Steuerschlupflöcher plädieren (so, wie Apple die irische Regierung
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Wenn’s um die Zukunft geht, setze ich
auf die ruhigen Leute, die ihre Wurzeln
suchen und leben wollen. Jene, die die
Geschichte der Menschheit und Menschlichkeit neu entdecken und interpretieren
und so ihre Ziele verfolgen. Denn auf diese
Leute ist Verlass.
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ERFOLG
ist ein Erlebnis
Wir sitzen in der großzügig verglasten Sky-Loge des Hotels Gutjahr
und lassen den Blick schweifen – auf Abtenau und über Abtenau
hinaus. Obwohl es früher Abend ist, dauert es eine Weile, bis er sich
losreißen kann von seiner Arbeit. Und dann noch ein bisschen, bis
er wirklich da ist, der Max.
Ein Beitrag von Wolfgang Tonninger
Dann geht alles sehr schnell. Er erzählt und erzählt
– aus seinem Leben, als wäre es ein Kinofilm. Vom
Automechaniker zum Vier-Sterne-Superior-Chef.
Von seinen Chauffeur-Tagen in den Bavaria Studios
München, seinen Begegnungen mit Berühmtheiten
und sein beinahe Naheverhältnis mit Roy Black.
Nur manchmal wird er nachdenklich, der Max. Dort
setzen wir an: „Das war schon komisch. Alle waren
immer so zufrieden, und ich hab mich gefragt, was
die an mir finden. Bis ich dann als Bus-Chauffeur
bei meiner ersten Reise für eine Woche 5.000 Schilling Trinkgeld zugesteckt bekam. Damals dämmerte
es mir, dass Dienstleistung die Königsdisziplin ist.
Plötzlich wurde mir klar:“ – er wird jetzt ganz leise,
der Max, beinahe konspirativ und flüstert über den
Tisch – „Mein Zuhause ist der Gast.“
Name Markus Gutjahr
erbte das Service-Gen von seiner Mutter
Josefine und hat, zusammen mit seiner
Frau Barbara, die kleine Pension Gutjahr
1985 von seinen Eltern übernommen
Kinder: Markus – Küchenchef, Cornelia –
Wellness-Verantwortliche
„Diese Gewissheit ist wichtig“, meint er, „wenn du
Millionen Euro in die Hand nimmst und in einen Hotelbetrieb investierst – in einem Umfeld, in dem viele
nur jammern und Ausreden suchen für Dinge, die sie
eigentlich selbst in der Hand haben.“ Zum Beispiel
der Standort. Für Max ist Abtenau ein perfekter
Platz: „Kein Talschluss, rundherum offen, nicht
eingeengt zwischen Bergen, ein tolles Panorama, eine
tolle Höhenlage mit Top-Grasbergen auf der einen
und einem Top-Hochgebirge auf der anderen Seite.
Und die Bischofsmütze – das musst du wissen – ist der
schönste Berg der Welt.“ Mit einem Mal ist die Nachdenklichkeit verflogen, und geblieben ist der, der
einem die Welt erklärt. Ob man es will oder nicht.
Der Max ist nicht nur ein Service-Fanatiker, er ist
auch ein Vollblutverkäufer, wie er im Buche steht.
30 Tage im Jahr ist er unterwegs, auf Messen und
Spezial-Veranstaltungen in halb Europa, um den
Menschen sein Produkt nahezubringen: „Das Hotel
ist nur die Basis. Die muss stimmen. Aber letztendlich zählt das konkrete Produkt. Zu sagen, dass man
bei uns wandern kann, reicht nicht, wenn du auf
der Wandermesse in Antverpen bist. Da brauchst du
schon ein Wanderpaket, das rundum überzeugt.“
42
gangart
Der Erfolg gibt ihm recht, dem Max, der mit seinem Wellness-Hotel neue Maßstäbe bei den Zimmerpreisen in Abtenau setzt und eine Auslastung vorweisen kann, von der andere träumen. Auf 40.000 Nächtigungen wird es der Max mit
seiner „touristischen Werkstätte“, wie er sein 70-Betten-HighEnd-Domizil in einem Anflug von Bescheidenheit nennt, im
Jahr 2016 bringen. Mit einem Konzept, das so einfach klingt
wie verrückt: „Ich möchte breitflächig möglichst alles aus
einer Hand bieten. Und alles auf Top-Niveau“ – mit Tochter
Cornelia, die den Wellness-Bereich betreut, seiner Frau Barbara, die mit Sohn Markus die Küche regiert, einer eigenen
Alm, eigenen Fahrrädern, eigenen Schneeschuhen, eigenen
Bussen. Sogar die Tagesausflüge nach Salzburg bleiben mit
seinem Bruder, der staatlich geprüfter Stadtführer ist, in der
Familie. „Ich möchte von niemandem abhängig sein“, sagt
Max. „Außer von der Bank“ fügen wir hinzu. Aber die ist dem
umtriebigen Unternehmer naturgemäß wohlgesonnen.
Alles aus einer Hand – im Bild: Tochter Cornelia bei ihrer Arbeit im Wellnessbereich
Was Erfolg für ihn bedeutet, fragen wir ihn im Aufstehen.
Max denkt nach, um dann mit einer Klarheit zu punkten, die
überzeugend ist: „Erfolg ist ein Erlebnis. Geld interessiert mich
nicht. Ich habe einen Freund, der ist Regierungsrat und wirkt
niedergeschlagen. Was ihm fehlt, ist das unmittelbare und
direkte Feedback. Das bekomme ich jeden Tag.“
Und sein Geheimnis? „Man muss in diesem Gewerbe extrem
beweglich sein. Und man muss die Menschen mögen, wenn
man in so einem Beruf alt werden will. Ein Hund merkt, ob
man ihn mag oder nicht. Warum sollte es beim Menschen
anders sein?“
gangart
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Hanna Sukare – „Staubzunge“
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„Am Morgen sinkt das Gebet des Vaters auf
Kakao und Haferflocken, mittags schliert
es in der Suppe, abends riecht es aus den
Käsebroten.“ Adele und ihr Bruder Matthias
wachsen in einer evangelischen – freikirchlichen Familie auf. Ihr Vater ist der Pastor der
Gemeinschaft und exekutiert die Seinigen
selbstherrlich, hart und autoritär. Letztendlich
wird auch ein jahrzehntelang verdrängtes
Familiengeheimnis gelüftet.
Hanna Sukare erzählt diese Geschichte in
einer klaren, eleganten Sprache mit wechselnden Perspektiven, die das Geschehen
mit unterschiedlichen Blickweisen aufzeigt.
Hanna Sukare wurde für ihr Erstlingswerk
„Staubzunge“ im März 2016 der Rauriser
Literaturpreis verliehen.
besonders lesenswert
Josef Haslinger – „Jachymov“
S. Fischer Verlag, ISBN: 978-3-10-030061-4
Josef Haslinger schrieb einen aufwühlenden, fesselnden Roman mit einem sorgfältig
recherchierten Stück Zeitgeschichte. Eine
unbekannte Episode aus dem Kapitel
Stalinismus in der ehemaligen CSSR. Die Lebensgeschichte des Torwarts der Eishockey
Nationalmannschaft Bohumil Modry, der
wegen politischen Querelen zu Zwangsarbeit im Uranbergwerk verurteilt wurde, und
schlussendlich an den Folgen stirbt.
Das Thema Eishockey wird sehr detailreich
erzählt und erklärt.
Der Autor verknüpft Fakten und Fiktion
ausgezeichnet miteinander und setzt somit
seinem Protagonisten mit „Jachymov“ ein
würdiges Denkmal.
sehr lesenswert
Joachim Meyerhoff – „Ach, diese Lücke,
diese entsetzliche Lücke“
KiWi, ISBN: 978-3-462-04828-5
Auf höchst unterhaltsame Weise präsentiert
Joachim Meyerhoff die Tragikomik menschlicher Existenz.
Im dritten Teil der Familiensaga werden die
Jahre, die der Autor in der Schauspielschule
in München verbrachte erzählt, vor allem das
Zusammenleben mit den Großeltern wird auf
humorvolle Weise beschrieben.
Wir begegnen einer ständigen Abfolge von
Ritual, Disziplin und Skurrilität. Die Meyerhoffsche Erzähllust schwappt über zu einer
unvergesslichen Leselust.
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ES GIBT VIELE WEGE,
die Erde zu küssen!
Ein Beitrag von Karin Wimmeder
Einer davon liegt in der geomantischen Wahrnehmung
und Betrachtung unserer wunderbaren Landschaft!
Es spielt dabei keine Rolle, ob wir uns einem kleinen
Ausschnitt wie einer Waldlichtung oder einem komplexeren Thema, wie den Gartenanlagen von Hellbrunn
widmen.
Wir gehen in der Geomantie, was wörtlich übersetzt „die
Erde fühlen, spüren“ heißt, davon aus, dass die Empfindungen jedes Einzelnen für wahr genommen werden.
Es gibt kein Richtig oder Falsch, es ist eben genau das
Gefühl, das an einem Ort auftaucht, eine Momentaufnahme, ein Zustand, der sich genau jetzt an diesem
bestimmten Ort zeigt. Das, was wir wahrnehmen, ergibt
sich aus der Wechselwirkung der Energie des Ortes und
unserer eigenen Offenheit und unserem Befinden.
Bleiben wir bei der Waldlichtung! Sind wir am Morgen da
und erleben, wie die Sonne durch den schützenden Wald
und den aufsteigenden Nebel hereinstrahlt, einzelne
Ausschnitte der Lichtung durch die Sonne wachgeküsst
werden, die Farben klar und intensiv, gibt es im nächsten Moment schon wieder ein neues Bild. Wir werden so
etwas wie Ehrfurcht oder eine Aufbruchstimmung erleben, fühlen uns belebt, angenommen und angebunden.
Vielleicht fühlen wir eine Geborgenheit wie bei einer
Mutter oder an einem heiligen Ort.
Besuchen wir diese Landschaft öfter, so kann es sein,
dass wir immer wieder mit ähnlichen Empfindungen an
diesem Ort in Resonanz gehen und uns dort sehr wohlfühlen – er wird zu unserem besonderen Kraftplatz! Den
unterschiedlichen Jahreszeiten entsprechend können
die Wahrnehmungen variieren, uns jedoch immer wieder in die zugrunde liegende Stimmung versetzen.
Jeder Mensch, der eine Verbundenheit mit Naturlandschaften empfindet, mag für sich Gegenden ausfindig
machen, die ihn unterstützen, mit seinem eigenen Wesen in eine gesunde Balance zu gelangen.
gangart
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AUSGETRÄUMT?
AUFGEWACHT!
Das Projekt „Bank für Gemeinwohl“ biegt in die Zielgerade. Wir sprachen mit
Sabine Lehner (Koordination Regionalgruppe Salzburg und Referentin, Bank
für Gemeinwohl) und Mike Drechsler (Referent, Bank für Gemeinwohl).
offene Türen eingerannt haben. Die Eintragung als Genossenschaft gelang dann schlussendlich über eine ‚regionale Ausweichroute’: Anstatt in Wien fand die Eintragung in Wr. Neustadt statt.
Zum anderen hat das auch damit zu tun, dass das Projekt nicht
von einer Handvoll potenter GeldgeberInnen gegründet wurde,
sondern von einer großen Anzahl engagierter Personen und aus
der Zivilgesellschaft heraus; mit nicht-hierarchischen Entscheidungsprozessen und einer Haltung, die den Unterschied zum
klassischen Finanzmarkt in jedem Schritt erkennen lässt.
Sabine Lehner
Mike Drechsler
Stichwort Unterschied zu herkömmlichen Banken. Wie kann
man diese Haltung auf den Punkt bringen?
Die Idee eines ersten ethischen Finanzinstituts für
Österreich, das den Prinzipien des Gemeinwohls
verpflichtet ist, wurde 2010 geboren. Was waren
die bisherigen Meilensteine und wo steht das
Projekt jetzt?
SabineL: Ein ganz großer Schritt passierte im
Dezember 2014 mit der Eintragung der Genossenschaft ins Firmenbuch. Damit wurde die rechtliche
Grundlage für den nächsten Schritt geschaffen:
Genossenschaftskapital sammeln. Der Plan war, mit
ca. 40.000 GenossenschafterInnen ein Startkapital
von ca. 10–15 Mio Euro zu generieren. Jetzt halten
wir bei 4.000 GenossenschafterInnen und gezeichneten Anteilen von knapp 3 Mio Euro. Das heißt,
dass wir die Hälfte der 6 Mio Euro, die wir für die
Banklizenz benötigen, bereits erreicht haben. Und
das mit einem Zehntel der geplanten GenossenschafterInnen! Die restlichen 3 Mio wollen wir im
nächsten halben Jahr schaffen – auch durch unsere
erste Werbeoffensive, die sehr frisch, lebendig und
aktivierend daherkommt!
Das ist ja auf den ersten Blick sehr erfolgreich.
Warum habe ich das Gefühl, dass es trotzdem viel
zu langsam geht?
SabineL (lacht): Das Gefühl haben wir auch. Aber,
um das zu verstehen, muss man ein paar Dinge
wissen. Da ist zum einen die FMA (Finanzmarktaufsicht), bei der wir mit unserem alternativen
Bankprojekt – sagen wir es einmal so – nicht gerade
46
gangart
MikeD: Dass wir anders mit dem Geld umgehen, das uns anvertraut wird; und dass wir keine spekulativen Eigengeschäfte
machen, sondern nur Projekte unterstützen, die den Gemeinwohlgedanken fördern; und dass wir Geld nicht als Zweck sehen,
sondern als Mittel begreifen, die Welt sinnvoll zu gestalten. Das ist
auf den ersten Blick nicht so leicht zu verkaufen, weil es Gewohntes aus den Angeln hebt.
Meinst du, dass die Menschen vor dem Neuen Angst haben?
MikeD: Es gehört schon eine Portion Mut dazu, Neues zu denken
und nicht alles schicksalsergeben hinzunehmen. Zu denken, dass
es auch ganz anders sein kann, dass die Dinge von Menschen
gemacht und von Menschen verändert werden können. Und dass
man selbst aktiv wird und aufhört, die Schuld beim anderen zu
suchen.
Als Referenten seid ihr ja bei euren Infoveranstaltungen laufend
mit potenziellen GenossenschafternInnen in Kontakt. Was sind die
unangenehmsten Fragen für ReferentInnen?
MikeD: Was mich fasziniert, ist, dass die Leute oft Dinge ansprechen, die sehr weit in der Zukunft liegen oder so unwahrscheinlich sind wie die Nebenwirkungen von Medikamenten auf den
Beipackzetteln …
SabineL: … oder es werden Maßstäbe an unser Bankenprojekt
angelegt, die man bei klassischen Banken nie anlegen würde. Da
kommt es zum Beispiel vor, dass Leute nach den Lebensläufen
unserer Aufsichtsräte fragen …
MikeD: … was ja grundsätzlich kein Problem ist. Es ist nur
erstaunlich, dass bei diesem Gemeinwohl-orientierten Projekt viel
kritischer hinterfragt wird, was wir tun und was wir vorhaben.
Das Gute daran ist, dass die neue Bank für Gemeinwohl gerade
hier punkten kann, weil sie vor allem die regionale Wirtschaft
und nachhaltige Projekte, wie ökologische Landwirtschaft, sozialen Wohnbau, erneuerbare Energien etc. unterstützt.
Haben die Vorbehalte gegenüber dem Neuen auch damit zu tun,
dass das Projekt noch nicht so ganz abhebt und so richtig Fahrt
aufnimmt?
MikeD: Zugegeben: Wir haben auf einen Schneeballeffekt gesetzt,
der bislang noch nicht eingetreten ist. Die Krux ist einfach die,
dass es jetzt darum geht, dass möglichst schnell möglichst viele
Menschen GenossenschafterIn werden und Anteile erwerben, um
damit die Banklizenz zu ermöglichen. Wenn es dann die Bank
gibt und es damit möglich wird, ein Konto anzulegen, wird das
um vieles leichter gehen. Ich glaube, dann wird sich auch dieser
virale Effekt einstellen.
SabineL: In der jetzigen Situation geht es um eine Grundsatzentscheidung: Wenn ich als österreichischer Staatsbürger mit dem
derzeitigen Banken- und Finanzsystem unzufrieden bin, wenn ich
den zerstörerischen Spekulationswahnsinn stoppen möchte, dann
ist jetzt(!) der Zeitpunkt da, zu handeln! Jetzt gilt es, Genossenschaftsanteile zu zeichnen und damit die erste ethische Alternativ-Bank in Österreich ins Leben zu rufen. Wir sind so knapp
dran, so knapp dran werden wir nie mehr sein …
MikeD: … wer jetzt nichts tut, wer jetzt nicht aufsteht und h
andelt, der braucht sich nie mehr darüber zu beschweren, dass es
keine Alternative zu einer Unrecht und Ungleichheit produzierenden Kapitalwirtschaft gibt.
Wir träumen nicht, wir realisieren Träume. Eine geniale
Danke für das Gespräch!
Idee für Ihren Werbeauftritt ist der Anfang, deren konsequente und zielgerichtete Umsetzung die Herausforderung
MikeD: … und danke fürs Lesen. An alle, die es bis hierher
geschafft haben, mein Appell: Zeichnen Sie einen Anteil! Es war
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ARCHITEKTUR
Blitzblau ist nicht nur eine positive und
leuchtende Farbe, sondern im Falle des
Architekturbüros von Otmar Essl und
Anton Ferle auch, und vor allem, eine
Einstellung: zum Leben, zu den Menschen, zur Natur und zum Bauen.
von Otmar Essl, GF vom Architekturbüro blitzblau
Seit 2001 gibt es die +blitzblau Architektur GmbH
mit Hauptsitz in Mondsee und einer Außenstelle in
Hallein. Geführt werden die beiden Büros von Anton
Ferle und mir. Von Anfang an, war uns klar, dass wir
im Einklang mit der Natur bauen wollen. Das reicht
von der Auswahl der Baumaterialien bis zur Expertise alternativer Energieformen über unser Netzwerk
erfahrener Partner und Partnerbetriebe. Wir arbeiten
ausschließlich mit regionalen Firmen zusammen,
einem Netzwerk aus Baumeistern, Holzbaumeistern,
Fachleuten für Bauphysik, Gebäude- und Solartechnik und Architekten. Die sind auch eines unserer
Geheimnisse für eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit. Denn sie sind es, die nicht nur eine
möglichst kurze Bauzeit garantieren, sondern auch
die Einhaltung des Baubudgets, sowie eine ständige
Kontrolle. Wir prüfen, ob alle Vorgaben erfüllt werden
und die versprochene Qualität eingehalten wird.
Aber der wichtigste Ansprechpartner für uns bleiben
Sie. Denn bis es soweit ist, hören wir Ihnen einfach
mal nur zu. Wie sind Ihre finanziellen Möglichkeiten?
Wollen Sie umbauen, sanieren oder nachverdichten?
Arbeiten Sie von Zuhause aus? Sollen mehrere Generationen unter einem Dach leben? Sind Sie alleine,
zu zweit, oder (bald) eine Familie? Wie wichtig sind
Ihnen alternative Energieformen? Wir bieten Ihnen
maßgeschneiderte Lösungen in solarer und ökologischer Architektur an – für und mit unseren Kundinnen und Kunden. Mit einer strengen Budgetkontrolle
und einem festgelegten Fixpreis.
Natur. Design. Handwerk
Besuchen Sie
unseren Schauraum
Montag bis Freitag: 9:00 –17:00
(Beratung am Freitag Nachmittag
nur nach telefonischer Vereinbarung)
Sie sagen uns, was sie sich wünschen, und wir
sagen Ihnen was möglich ist. Sprich, wir behalten die
Bodenhaftung, damit Sie abheben können.
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Voglauer Möbelwerk
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Pichl 55, 5441 Abtenau
Tel.: +43 6243 2700 0
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Kontakt:
BLITZBLAU Architektur GmbH
Auhof 59, 5311 Innerschwand am Mondsee,
Mobil: 0664/88 67 80 10, E-Mail: [email protected], www.blitzblau.at
KÜCHEN | WOHNEN | SCHLAFEN | INNENEINRICHTUNG
Entdecken Sie mit ewe ein Küchenkonzept, das in der knalligen Trendfarbe lime green in perfektem Hochglanz Colorlack
einzigartige Akzente setzt. Besonders akzentuiert wird dies
im Mix mit Fronten in Wildeiche geölt. Da wir aber immer
auch ein Auge auf der Funktionalität haben, finden Sie in dem
raumhohen Regalsystem eine kreative Stauraumlösung, die
Sinn macht.
Besuchen Sie uns in unserer Ausstellung - wir beraten Sie
rund um Ihre neue ewe Küche.
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Die Tischlerei Laserer
...feiert heuer ihr 11-jähriges Jubiläum
am Standort Hallein
Laserer ist ein Traditionsunternehmen das seit über 100 Jahren in Gosau am Dachstein von der Familie Laserer geführt
wird. Von der Küche mit Esszimmer bis zum Eingangsbereich
und Schlafzimmer planen die Laserer Einrichtungsberater
komplette Wohnräume. Gefertigt werden die Möbel je nach
Kundenwunsch in der eigenen Tischlerei oder es werden
Markenprodukte von vorwiegend österreichischen Herstellern
wie EWE, Anrei, Voglauer, Joka oder Gaulhofer eingeplant.
Zum 11-jährigen Jubiläum gibt es viele Einrichtungshighlights:
zum Beispiel ein Zirbenbett mit Lodenkopfhaupt aus der
eigenen Tischlerei. (siehe Bild unten)
Wieso Sie bei der Planung Ihrer Inneneinrichtung oder beim
Kauf eines Möbelstücks viel Holz einplanen sollten, verrät uns
Tischlermeister Alfred Laserer:
Holz sorgt für Gemütlichkeit. Holz strahlt eine natürliche
Gemütlichkeit, Wohnlichkeit und Wärme aus. Daher wurden
auch früher besonders viele Gaststuben mit Holz gestaltet.
Holz steigert das Wohlbefinden. Nicht nur Zirbenholz
sondern auch andere Holzarten tragen zu einem angenehmen Raumklima und herrlichem Duft im Raum bei.
Holz – Jedes Stück ein Unikat. Durch verschiedene
Maserungen, Äste und Risse sind Ihre Möbelstücke echte
Einzelstücke.
Holz – Langlebigkeit. Mit der richtigen Pflege haben Sie Ihr
Möbelstück aus Holz ein Leben lang oder es erfreuen sich
sogar mehrere Generationen an dem Möbelstück.
Das Atelier für Küchen & Wohnkultur Laserer hat von
Montag bis Freitag 9-18 Uhr und samstags 9-12 Uhr geöffnet
– direkt neben dem Gasthof Hager.
Atelier für Küchen & Wohnkultur
Salzachtalstraße 10, 5400 Hallein
Tischlerei, Küchenstudio Laserer
4824 Gosau, Nr. 499
Tel. +43 6136 / 8228
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5400 Hallein, Salzachtalstr. 10
Tel. +43 6245 / 742 74
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Atelier für Küchen & Wohnkultur
WALD- &
HOLZGESCHICHTEN
Holz: Grundlage für Leben und Wirtschaft im alpinen Raum
„Holz ist genial“, das ist der Slogan der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft. Diese
Aussage drückt den Brückenschlag von Tradition
und Moderne treffend aus. Unsere Wälder haben
alle eine lange Geschichte, eine Fichte braucht zumindest 120 Jahre, bis sie erntereif ist. In diesem
Alter ist sie am Höhepunkt ihrer Vitalität, ihre Lebenskraft reicht aber zumindest noch einmal 100
Jahre. Die berühmten Tannen im Lammertaler
Urwald sind über 300 Jahre alt. Laubbäume werden oft hunderte Jahre alt, sie wachsen langsamer
und brauchen mehr Platz und Licht. Im bewirtschafteten Wald wird das Holz dann geschlagen,
wenn es erntereif ist, also vital und gesund, und
so für die Verarbeitung am besten geeignet ist.
In Salzburg ist das Verhältnis von Ökologie und
Ökonomie durchwegs ausgewogen, ein Drittel des
Waldes steht außer Nutzung und etwa zwei Drittel
werden wirtschaftlich genutzt. Zur ökologischen
und sozialen Funktion des Waldes gerne ein
andermal mehr, diese Zeilen wenden sich den
ökonomischen Funktionen des Holzes zu.
Eine große wirtschaftliche Bedeutung kommt bei
uns im Lammertal der Holzwirtschaft zu. Lange
Jahre wurde das Holz nur für den Eigenbedarf
genutzt. Holz wurde vor allem als Brennholz und
als Baumaterial für Gebäude- und Gebrauchsgüter
verwendet. Holz als Handelsware war kein großes
Thema, wenn dann nur für den Bergbau, insbesondere Tannen kamen im Stollenbau vorwiegend
zum Einsatz. Große Mengen an Fichtenholz wurden für die Salzgewinnung in Hallein verwendet.
Es gab Perioden, wo über 25 % der Holzbestände
des Landes Salzburg für das Aufheizen der Sudpfanne in Hallein verwendet wurden.
Links der Lammer war der Wald im Besitz von
St. Peter, rechts der Lammer war der Salzburger
Erzbischof Grundherr, der über die Nutzungsrechte des Waldes verfügte. Als Salzburg 1816
Name Herbert P. Lechner
Beruf Clustermanager
Studium Soziologie und Geschichte
www.holzcluster.at
www.proholz.at
endgültig zu Österreich, zur Habsburgermonarchie kam, änderten
sich auch die Besitzverhältnisse. Im Bundesland Salzburg besitzen
die Österreichischen Bundesforste, Nachfolger des sogenannten
k.k. Forstärars, heute noch 40 % der Waldfläche. Im Lammertal
sind ihre Besitzverhältnisse besonders groß, es gibt keinen anderen Großwaldbesitzer. Die meisten Bauern, aber auch vereinzelt
Bürger, besitzen Servitutsrechte, d. h. sie haben ein bestimmtes
jährliches Bezugsrecht an Holzfestmetern.
Mit der Elektrifizierung und Technisierung entstanden dann auch
bei uns die ersten gewerblichen Sägewerke. Die Keimzelle des
Kaindl-Konzernes, der mehrere Standorte in Europa hat, liegt in
Lungötz, wo die Familie Kaindl 1897 ein kleines Sägewerk gründete. An den zwei Standorten in Salzburg und Lungötz sind heute
etwa 800 Personen beschäftigt. Man hat zwar noch ein kleines
Sägewerk in Hüttau, die Kernkompetenz des Unternehmens liegt
heute aber in der Holzindustrie. Früher gab es eine relativ große
Anzahl von Sägewerken im Lammertal, durch den Strukturwandel
sind aber nur noch drei Sägewerke im Lammertal verblieben. Ein
größerer Holzindustriebetrieb ist noch die Firma Weinberger Holz,
vormals SHI – Salzburger Holz Industrie, auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaft Rain, wo noch mehrere andere holzverarbeitende Betriebe angesiedelt sind.
Mit dem Voglauer Möbelwerk in Abtenau verfügt die Region über
einen weiteren international erfolgreichen Betrieb. Diese Firma hat
ihre Wurzeln in einer kleinen Bau- und Möbeltischlerei und ist heute
Arbeitgeber für über 400 Beschäftigte. Neben diesen Leitbetrieben
gibt es noch eine Reihe von anderen Handwerksbetrieben, insbesondere die Zimmerei- & Holzbaubetriebe sind sehr innovativ. Der moderne Holzbau entwickelt sich zur Speerspitze der Holzwirtschaft,
auch in unserer Region setzt man vermehrt auf den Holzbau.
gangart
51
Die Kooperation mit der
LEBENSHILFE ABTENAU
Die weihnachtliche Geschenksidee zum Selberschenken
UNTERSTÜTZEN
– eine Bereicherung für beide Seiten.
Unsere gemeinsamen Ausflüge sind jedesmal spannend und herausfordernd für beide Seiten.
Unsere bisherigen Ausflüge:
Sommer 2014:
Floßbau auf dem
Hallstättersee
SIE UNSERE PROJEKTE!
Verändern wir gemeinsam ein bisschen „die Welt“.
Sommer 2015:
Kajakfahren auf
der Lammer
Gemeinsam
statt einsam.
TEAMWORK
Sommer 2016:
Fischen in Lungötz
WIRD GROSS
GESCHRIEBEN.
Im Bild: Johann Lanner und Josef Kainhofer arbeiten seit zwei
Jahren bei WM-Sport. Unter dem Motto „zwei gute Geister rund
ums Haus“ halten sie den gesamten Außenbereich sauber.
Jeden 1. des Monats holen sie voller Freude und Stolz ihren
Lohn ab und wir freuen uns noch mehr.
HELFEN SIE MIT
Schon jetzt DANKE, DANKE, DANKE!
Das Spendenkonto lautet:
„FÜR DIE, DIE ES BRAUCHEN KÖNNEN“
IBAN: AT54 3500 1000 0009 3716
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Mama, komm zu uns ins Lammertal – sei unsere
Gästin. Bringe deine Kinder mit. 5 Tage Abtenau,
Zimmer mit Dusche und WC, Kinderbetreuung und
Mütter-Entspannungsprogramm und viel Natur
rundherum. Gratiseintritt Schwimmbad ganz in der
Nähe. 1 Tag Sommerrodeln am Karkogel und 1 Tag
Flusswandern. Preis: ab € 50,– für alle 5 Tage. Für
dich Mama und deine (egal wie viele) Kinder.
Mamas, bitte schätzt selber ein, je nach euren finanziellen Möglichkeiten, wie viel ihr vom tatsächlichen
Preis (€ 250,– für 5 Tage) bezahlen könnt/wollt.
Termin: 7. – 11. August 2017
Alle Infos: 06243-3644 oder [email protected]
Auch heuer gibt es den weihnachtlichen Glasperlenschmuck vom Frauenprojekt in Tansania.
zB Weihnachtssterne:
1 Stern € 9,–, 2 Sterne € 15,–, 3 Sterne 19,–
PS: Schon jetzt vormerken:
ABTENAUER ADVENTMARKT
17.–18. Dezember 2016, ab 13:00 Uhr.
Wir sind mit einem Stand auf dem
Adventmarkt vertreten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Alle Erlöse gehen im Wesentlichen in die drei nebenstehenden Projekte.
Infos im Detail zu allen Projekten bei Manfred Wallinger,
Tel. 0676-88780517
52
gangart
FRAUENPROJEKT IN AFRIKA / TANSANIA
NAAPOK bedeutet in der Sprache der Massai „Das,
was geschaffen wurde“. Bethany Friberg begleitet
eine Gruppe von 50 Massai-Frauen in einem Projekt
in Tansania, das den Frauen durch ihre Perlenhandarbeiten ein kleines geregeltes Einkommen
ermöglicht. Hausbau ist in der Massai-Kultur reine
Frauensache. Und das „Baumaterial“ dieser Frauen
sind diese winzig kleinen traditionellen Glasperlen
bzw. „das, was daraus geschaffen wurde“.
Diesen Glasperlenschmuck gibt es im Advent im
neuen GEA-Shop Abtenau zu kaufen, die Erlöse
gehen direkt zu den Frauen nach Tansania.
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gangart
53
Denk Durchblick
in Hinblick auf
Ihre PENSION.
Wir
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Mit 1.1.2014 wurden unterschiedliche Pensionsmodelle
auf ein einheitliches System – das Pensionskonto –
umgestellt.
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auch auf Satellit“.
Gemeinsam mit R9
(Vereinigung der wichtigsten Regionalsender
Österreichs) strahlt RTS
sein Programm via Satellit aus.
RTS gibt es auf dem Sendeplatz „R9 Österreich“ täglich
von 15 – 16 Uhr und in der
Primetime von 21 –22 Uhr zu
sehen. Den Zuseher/Innen
wird auf diesem Sendeplatz
ein breites Spektrum aus
ganz Österreich geliefert.
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Wie wirkt sich dieses System auf Ihre Pension aus?
n Wie sind Sie versorgt, wenn Sie Ihren Beruf plötzlich
nicht mehr ausüben können?
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RTS empfangen:
n Wie haben Sie sichergestellt, dass Ihre Familie im
Ablebensfall finanziell abgesichert ist?
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Im Kabelnetz der Salzburg AG.
Via A1 TV österreichweit
Im Kabelnetz von WasiTV
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Saalbach/Hinterglemm
n Welche finanziellen Folgen zieht ein Freizeitunfall
nach sich?
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FRÜHJAHR 2017
AUSBLICK GANGART 08
SCHWERPUNKT:
MENSCH –
MASCHINE
BRENNSTOFF
1
für Herz und Seele
2
3
Brennstoff(e)
Alle Brennstoffe sind Energieträger. Egal, ob
Holz, ob Gas, ob Kohle, Benzin, ob Brot oder
Sauerstoff ... – immer steckt Energie drin.
Wir Menschen brauchen Energie.
Zumindest Luft, Nahrung, Wärme.
Jedoch die wichtigste Energie für den Menschen
ist der Spirit, der Geist, der Glaube; der Glaube,
der Berge versetzen kann.
In unserer materialistischen Welt wird diese
geistige Energie meist unterschätzt, oft einfach
vergessen. Und doch ist sie überall. Jeder
Mensch, der im Fluss des Lebens ist, brennt
in dieser Energie.
Jede Nummer von unserem brennstoff liefert
»Brennstoff für Herz und Seele«.
Jede Nummer will dich, mich, uns alle dazu
ermutigen, das Leben selbst ernst zu nehmen,
denn das Leben kann sich nur denen öffnen,
die sich ihm öffnen. Schwierig? Ja und Nein.
Auf jeden Fall liefert jeder brennstoff Energie.
Energie zum Brennen. Das wärmt. Das hilft.
Nicht um jeden Preis einen angesehenen
Platz in der Welt finden wollen, sondern
die Welt lieber so zu gestalten versuchen,
dass man in ihr einen Platz finden möchte –
und sich immer wieder neu darüber Rechenschaft
ablegen, welche Ziele ich für die mir noch
verbleibende Lebensspanne ansteuern möchte:
Dieses Bemühen kann mir zu dem Erlebnis
verhelfen, Teil eines größeren Zusammenhangs
zu sein, dem ich meinen Wert und meine Würde
verdanke.
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auf der Suche nach
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