Abschlussbericht Deutsche Ländermeisterschaft 2016 Die Jugendherberge Hannover hat sich als Austragungsort der Deutschen Ländermeistersaft etabliert und so trat auch dieses Jahr ein Thüringer Team unterstützt von den Betreuern Stefan Koch und Peter Michalowski den Weg nach Niedersachsen an. Nach den überragenden 6. Plätzen in den Vorjahren hatten wir auch bei dieser DLM wieder die Top-10 als Ziel ausgegeben. Schon im Vorfeld war allerdings klar, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde. Zwar war das Thüringer Team nominell ein Stück stärker als in den vergangenen Jahren be- und damit auch weiter vorn gesetzt, doch wussten wir bereits vor Turnierbeginn, dass unser Spitzenbrett Lars nur die ersten fünf Runden spielen würde. Eine deutliche Schwächung in den gerade im Schweizer System entscheidenden letzten Runden! Ergänzend zu den Tagesberichten während des Turniers folgen hier noch einige der entscheidenden Momente aus den einzelnen Runden. Die Lösungen zu den Diagrammen stehen am Artikelende. 1. Runde Zum Auftakt ging es wie in den letzten beiden Jahren gegen Schleswig-Holstein. In Führung brachte uns Dat nach einem Geschenk seines Gegners: 1 Stellung nach 32.Tc2 in Beeck – Nguyen. Leider nutzte seine Schwester nach passivem Eröffnungsspiel, die sich unvermittelt bietende Chance nicht: 2 Stellung nach 17...f5 in Nguyen - Rosmait. Bei einem 3,5-4,5 trauert man im Nachhinein immer den vergebenen Chancen nach, beispielsweise dieser aus Richards Partie: 3 Stellung nach 54...c5 in Scheftlein – Kololli. Andererseits hätte Sebastian sein Endspiel an dieser Stelle auch verlieren können: 4 Stellung nach 52.Lxe5 in Grund - Kopylov. 2. Runde Wir wurden hochgelost und so gab es mit Württemberg den nächsten starken Gegner. Einen Schreckmoment mussten wir bei Lars überstehen, dessen Gegner sich hier die Chance zum Konter bot: 5 Stellung nach 25...f5 in Walter - Urban. Moritz‘ Ausnutzen einer Fesselung am Partieende war sehenswert: 6 Stellung nach 35...h5 in Weishäutel - Leser. Mit einem 4-4 bei acht entschiedenen Partien waren wir durchaus zufrieden, wobei Meike ihr Endspiel wohl mit einer interessanten Idee hätte retten können: 7 Stellung nach 50...Lxg2 in Ratay - Brunner. 3. Runde Ein klarer Sieg gegen Mecklenburg-Vorpommern. 4. Runde Zurück an den Livebrettern wartete das Team des Ausrichters aus Niedersachsen auf uns. Die Runde startete verheißungsvoll als Ha Thanh im Beschleunigten Drachen eine typische Kombination anbringen konnte: 8 Stellung nach 11.De2 in Mönster - Nguyen. Unsere Stimmung trübte sich jedoch, als ihr Bruder in guter Stellung Remis bot, denn in den noch laufenden drei Partien verwalteten wir schlechtere Stellungen. Richard hatte Glück, dass sein Gegner es hier verpasste, ambitionierter zu spielen: 9 Stellung nach 45...Le4 in Reuker - Scheftlein. Und Meikes Gegner vergab den Gewinn im Turmendspiel, indem er in folgender Stellung 48…Kb3 spielte: 10 Stellung nach 48.Ta7 in Ratay - Evering. Zu guter Letzt sicherte Moritz mit einem Remis gegen die aktuelle Deutsche U18-Meisterin den Mannschaftssieg, wobei sich beide Seiten in Zeitnot ein spannendes Finale lieferten. Das 4,5-3,5 hätte ebenso leicht umgekehrt lauten können. 5. Runde Hier verloren wir chancenlos gegen Rheinland-Pfalz. Zwischendurch befürchteten wir sogar eine höhere Niederlage. 6. Runde Die erste Runde ohne Lars und dann auch noch gegen den Setzlistenzweiten Baden. Da diese ihr 3. Brett pausieren ließen, war uns Vorbereitungsvorteil halbiert. Doch trotzdem konnte Maike einen frühen Sieg einfahren: 11 Stellung nach 14.f3 in Visvikis - Ratay. Richardverlor in Folge von Unkonzentriertheit früh eine Figur und später die Partie. Damit ging für ihn eine Serie von 23(!) DLM-Partien ohne Niederlage zu Ende. Bereits aus der Eröffnung heraus deutlich besser stand hingegen Elisa. Sie ließ aber gleich mehrere gute Chancen aus. In nachstehender Stellung spielte sie Se4, um die Rochadestellung des Schwarzen zu öffnen. Es gab allerdings eine deutlich bessere Möglichkeit… 12 Stellung nach 18...d4 in Reuter - Basovskiy. Hier wäre es nun an der Zeit gewesen die schwache Bauernstruktur der Schwarzen auszunutzen: 13 Stellung nach 30...Tg8 in Reuter - Basovskiy. Letztlich hieß es 3,5-4,5 und wir standen mit leeren Händen da. 7. Runde Zu unserer Überraschung wartete in der letzten Runde mit Nordrhein-Westfalen wieder einer der stärkeren Gegner auf uns. Diesmal kamen wir nicht annähernd in den Bereich einer Überraschung und wir kassierten mit 2-6 unsere deutlichste Niederlage. Fazit Letztlich steht am Ende ein 14. Platz, was vor allem nach den Vorjahresergebnissen etwas enttäuschend wirkt. Allerdings muss man hier das Fehlen unseres Spitzenbrettes in den Finalrunden, wo starke Gegner auf uns warteten, berücksichtigen. Um die Leistung der Spieler besser einzuschätzen, schlage ich stattdessen einen Blick auf die DWZ-Auswertung vor: Hier wurden mit einem Plus von 243 mehr Punkte hinzugewonnen als in den letzten beiden Jahren. Wie auch in den letzten Jahren bleibt noch die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft hervorzuheben. Die Spieler fahren gern und motiviert zur DLM und schaffen es dort regelmäßig, gute Leistungen abzurufen. Bemerkenswert ist außerdem das hohe Maß an Selbstständigkeit, gerade auch bei den jüngsten wie Moritz und Sebastian, sowie der starke Kampfgeist. Lösungen zu den Diagrammen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 32...Sg5 0–1 18.Sxh4 Dxh4 19.Sxf5 Lxf5 20.exf5 Txf5 21.Lb3+ Kh8 22.Le6+55.Tcf3 Dd5+ 56.Tb3+ Kc6 57.Txf4+52...h2 53.Kxh2 Lxf3-+ 26.Tbe1 Dc7 (26...h6 27.c4 Tdd8 28.Sg5+-) 27.Sg5+36.Tf5 Te6 37.Tg5 Le7 38.Txg6 Txg6 39.Lg5 Ld6 40.g4 1–0 51.Sg5= und der schwarze Läufer bleibt eingesperrt. 11...Sxe4-/+ 46.h5 Tb2 47.h6 Txf2+ 48.Kg1 Tg2+ 49.Kf1 Th2 50.a5 Kg6 51.Ta4+48...c5-+ 14...Sd5 15.Lf2 Sf4 16.g3 Sxe2+ 17.Kh1 La6 18.Tfe1 Ld3 19.Dd1 Tab8 20.Sb3 Dh5 21.g4 Dh3 0–1 12. 19.Sd5 Lxd5 (19...Df8 20.Sxf6+ gxf6 21.Lxf6+-) 20.Txe7 Txe7 21.Lxf6 gxf6 22.Dd3+13. 31.Te6+-
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