Stöchiometrie-Seminar 4 2. November 2016 Pascal Heitel 1 Themen des heutigen Seminars 1) 2) 3) 4) 2. November 2016 Zusammenfassung des letzten Seminars Besprechung der Hausaufgaben Theorie Übungsaufgaben Pascal Heitel 2 Themen des heutigen Seminars 1) 2) 3) 4) 2. November 2016 Zusammenfassung des letzten Seminars Besprechung der Hausaufgaben Theorie Übungsaufgaben Pascal Heitel 3 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Allgemeine Definitionen Molare Masse π= π π π =πβπβπ Stoffmengenkonzentration π= π π π½ = πβπ Massenkonzentration 2. November 2016 π½= π π Pascal Heitel 4 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Chemisches Gleichgewicht - Der βApfelkriegβ (Opa vs. Enkel) c = Konzentration der Äpfel im jeweiligen Garten k = Geschwindigkeit, die Äpfel vom Boden aufzuheben (konstant) v = Geschwindigkeit, Äpfel über den Zaun zu befördern =k·c Dickerson, R.; Geis, V.: Chemie - eine lebendige und anschauliche Einführung, Verlag Chemie, Basel 1983. 2. November 2016 Pascal Heitel 5 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Chemisches Gleichgewicht - Der βApfelkriegβ (Opa vs. Enkel) Nach einiger Zeit β’ Enkel wird es nie schaffen, alle Äpfel in den Garten des Opas zu bekommen, da es immer Zeit braucht, die Äpfel aufzuheben! β ein (dynamisches) Gleichgewicht hat sich eingestellt β’ Die Anzahl an Äpfeln auf jeder Seite bleibt konstant, auch wenn welche hin- oder hergeworfen werden! β’ Da kE > kO, ist das GGW auf der Seite des Opas (mehr Äpfel) Opa 2. November 2016 Pascal Heitel Enkel 6 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Massenwirkungsgesetz Definition: Eine chemische Reaktion befindet sich im Gleichgewichtszustand, wenn der Quotient aus dem Produkt der Konzentrationen der Reaktionsprodukte und dem Produkt der Konzentrationen der Edukte bei gegebener Temperatur und Druck einen konstanten Wert erreicht. Wichtig: Die Koeffizienten der Produkte und Edukte in der Reaktionsgleichung gehen im Massenwirkungsgesetz in den Exponenten über! ππ΄ + ππ΅ β ππΆ + ππ· π π (πΆ) β π π (π·) πΆ πΎ = π ππππ πΎ = π (π΄) β π π (π΅) π΄ 2. November 2016 Pascal Heitel π β π· πβ π΅ π π 7 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Was passiert, wenn ein schwerlösliches Salz in Wasser gelöst wird? Beispiel: Lösen von Silberchromat in Wasser (βElektrolytische Dissoziationβ) π΄π2 πΆππ4(π ) β π΄π2 πΆππ4 (ππ) β 2 π΄π+(ππ) + πΆππ42β (ππ) β 2 π΄π+(ππ) + πΆππ42β (ππ) β π΄π2 πΆππ4(ππ) π΄π2 πΆππ4(π ) 2. November 2016 Gesättigte Lösung Index aq für Wasser (lat. aqua) β Die Lösung eines Salzes AxBy ist gesättigt, wenn beide GGWReaktionen im GGW sind. Bodenkörper Index s für solid bzw. f für fest Pascal Heitel 8 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Das Löslichkeitsprodukt π΄π₯ π΅π¦(π ) β π₯ π΄ π¦+ πΎπΏ = π΄π¦+ 2. November 2016 ππ π₯ + π¦ π΅ π₯β · π΅ π₯β Pascal Heitel ππ π¦ 9 1) Zusammenfassung des letzten Seminars Allgemein Die molare Löslichkeit eines Salzes AxBy ist: π₯+π¦ πΏ π΄π₯ π΅π¦ = πΎπΏ . π₯π₯ β π¦π¦ Der Begriff Sättigungskonzentration ist ein Synonym für die molare Löslichkeit. Sie gibt die Konzentration eines schwerlöslichen Salzes in gesättigter Lösung an. 2. November 2016 Pascal Heitel 10 Themen des heutigen Seminars 1) 2) 3) 4) 2. November 2016 Zusammenfassung des letzten Seminars Besprechung der Hausaufgaben Theorie Übungsaufgaben Pascal Heitel 11 2) Besprechung der Hausaufgaben Frage zur Bedienung des Taschenrechners: Berechnen Sie folgenden Term: 5 5,4 β 10β5 16 β 4 a) 2,5 · 10-10 1 2 100% b) 1,8 · 10-3 90% c) 8,4 · 10-5 70% d) Kein Ergebnis 3 80% 60% 50% 40% 30% Umfrage zurücksetzen 20% 10% ID = [email protected] 59 Teilnehmer 2. November 2016 0% A Pascal Heitel B C D 12 2) Besprechung der Hausaufgaben Wie sind Sie mit den Hausaufgaben zurecht gekommen? Es gab Probleme bei β¦ (Mehrfachabstimmung möglich!) a) b) c) d) e) Aufgabe 1 Aufgabe 2 Aufgabe 3 Aufgabe 4 Aufgabe 5 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% A Umfrage zurücksetzen 2. November 2016 B C D E ID = [email protected] 127 Teilnehmer Pascal Heitel 13 2) Besprechung der Hausaufgaben Aufgabe 1: Die Löslichkeit von Silberchlorid in reinem Wasser beträgt bei Raumtemperatur 2,0 mg/L. Berechnen Sie das Löslichkeitsprodukt von Silberchlorid! [M(AgCl) = 143,4 g/mol] 2. November 2016 Pascal Heitel 14 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 1: 2. November 2016 Pascal Heitel 15 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 1: 2. November 2016 Pascal Heitel 16 2) Besprechung der Hausaufgaben Aufgabe 2: Berechnen Sie das Löslichkeitsprodukt eines schwer löslichen Salzes vom Typ A3B mit der Sättigungskonzentration des Salzes c(A3B) = 10-6 mol/L! 2. November 2016 Pascal Heitel 17 2) Besprechung der Hausaufgaben Aufgabe 3: Mit wie viel mL Wasser dürfen 150 mg eines Calciumoxalat-Niederschlags maximal gewaschen werden, wenn sich nicht mehr als 0,2% (Massenprozent) des Niederschlags lösen sollen? [KL(CaC2O4) = 1,8 · 10-9 mol²/L², M(CaC2O4)= 128 g/mol] 2. November 2016 Pascal Heitel 18 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 3: 2. November 2016 Pascal Heitel 19 2) Besprechung der Hausaufgaben Aufgabe 4: Wie viel Gramm Silberphosphat lösen sich in 200 mL Wasser? Leiten Sie hierbei zunächst den Formelausdruck der molaren Löslichkeit von Silberphosphat über den Einsatz der stöchiometrischen Verhältnisse her! [KL(Ag3PO4) = 1,8 · 10-18 (mol/L)4, M(Ag3PO4) = 418,58 g/mol] 2. November 2016 Pascal Heitel 20 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 4: 2. November 2016 Pascal Heitel 21 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 4: 2. November 2016 Pascal Heitel 22 2) Besprechung der Hausaufgaben Aufgabe 5: In einem geschlossenen 1 Liter-Gefäß reagieren Iod und Wasserstoff beim Erhitzen zu Iodwasserstoff. Nach einiger Zeit stellt sich ein Gleichgewicht ein. Geben Sie die Stoffmengenkonzentrationen von Wasserstoff und Iod nach der Gleichgewichtseinstellung an und nehmen Sie hierzu an, dass Iodwasserstoff im Gleichgewicht in einer Stoffmengenkonzentration von 0,65 mol/L vorliegt. [K = 54,5] 2. November 2016 Pascal Heitel 23 2) Besprechung der Hausaufgaben Lösung Aufgabe 5: 2. November 2016 Pascal Heitel 24 Themen des heutigen Seminars 1) 2) 3) 4) 2. November 2016 Zusammenfassung des letzten Seminars Besprechung der Hausaufgaben Theorie Übungsaufgaben Pascal Heitel 25 3) Theorie Ionenprodukt und Fällungsreaktionen: Das Löslichkeitsprodukt π΄π₯ π΅π¦(π ) β π₯ π΄ π¦+ πΎπΏ = π΄π¦+ ππ π₯ + π¦ π΅ π₯β · π΅ π₯β ππ π¦ gilt nur für gesättigte Lösungen! Wie sieht das für ungesättigte Lösungen aus? β’ KL kann keine Aussage zur aktuellen Ionenkonzentration in Lösung treffen! β’ Eine neue Größe wird benötigt! 2. November 2016 Pascal Heitel 26 3) Theorie Das Ionenprodukt Das Ionenprodukt IP gibt das Produkt der aktuellen Konzentrationen der Ionen an, die sich in Lösung befinden. Beispiel: πΆπ’ ππ» 2 π β πΆπ’2+ ππ + 2 ππ» β gesättigte Lsg. πΎπΏ = 2. November 2016 πΆπ’2+ ππ»β ππ ungesättigte Lsg. 2 πΌπ = πΆπ’2+ ππ»β Pascal Heitel 2 27 3) Theorie Wie hängen IP und KL zusammen? Unterscheidung zwischen drei Fällen: 1. IP < KL: Lösung ist nicht gesättigt, keine Niederschlagsbildung, Salz ist vollständig gelöst 2. IP = KL: Lösung ist gesättigt, keine Niederschlagsbildung, Salz ist vollständig gelöst, bei weiterer Zugabe jedoch, wird das Löslichkeitsprodukt überschritten und es bildet sich ein Niederschlag (Bodensatz)! 3. IP > KL: Lösung ist übersättigt, es kommt zur Niederschlagsbildung. Es fällt so viel Salz aus, bis das Ionenprodukt den Wert von KL erreicht und sich das GGW zwischen gelöstem und ungelöstem, sowie zwischen dissoziiertem und nicht dissoziiertem Salz einstellt. 2. November 2016 Pascal Heitel 28 3) Theorie Achtung! Negative Hochzahlen Bsp.: IP = 10-16 (mol/L)2 KL = 10-20 (mol/L)2 Kommt es zur Niederschlagsbildung? IP > KL ο Niederschlag! Anwendung des Ionenprodukts: Hydroxid- und Sulfidfällungen: pH-abhängige Gleichgewichte, KL-Wert wird durch Änderung des pH-Werts überschritten (Stoff der Abschlussklausur) 2. November 2016 Pascal Heitel 29 3) Theorie Zusammenfassung: Ionenprodukt β’ Das Ionenprodukt ist das Produkt der aktuellen Konzentrationen der Ionen, die sich in Lösung befinden (unter Berücksichtigung der stöchiometrischen Koeffizienten). β’ Das Löslichkeitsprodukt ist ein Spezialfall des Ionenprodukts und gilt für gesättigte Lösungen! β’ Durch Vergleich der beiden Größen kann eine Aussage über die Sättigung der Lösung getroffen werden! 2. November 2016 Pascal Heitel 30 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Bsp. 1: Kommt es zur Fällung, wenn 10 mL einer Silbernitrat-Lösung (c = 1 · 10-2 mol/L) mit 10 mL einer Natriumchlorid-Lösung (c = 1 · 10-4 mol/L) vermischt werden? [KL(AgCl) = 1,7 · 10-10 (mol/L)2] 2. November 2016 Pascal Heitel 31 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Lösung Bsp.1: 2. November 2016 Pascal Heitel 32 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Lösung Bsp.1: 2. November 2016 Pascal Heitel 33 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Bsp. 2: 2,53 g NaF werden in Wasser gelöst und zu einem Endvolumen von 50,0 mL mit Wasser ergänzt. Diese Lösung wird mit 37,0 mL einer Calcium-Ionen enthaltenden Lösung c(Ca2+) = 0,75 mol/L gemischt. Wird aus diesem Gemisch ein CaF2Niederschlag ausfallen? [M(NaF) = 41,988 g/mol; KL(CaF2) = 3,9 · 10-11 (mol/L)3] 2. November 2016 Pascal Heitel 34 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Lösung Bsp. 2: 2. November 2016 Pascal Heitel 35 3) Theorie Ionenprodukt: Beispielaufgaben Lösung Bsp. 2: 2. November 2016 Pascal Heitel 36 Themen des heutigen Seminars 1) 2) 3) 4) Zusammenfassung des letzten Seminars Besprechung der Hausaufgaben Theorie Übungsaufgaben (Lösungswege werden nur im Seminar vorgetragen und sind im Handout nicht vorhanden) 2. November 2016 Pascal Heitel 37 4) Übungsaufgaben Aufgabe 1: a) Zeigen Sie, dass es zur Fällung von Silberbromid kommt, wenn 500 mL einer Natriumbromid-Lösung der Konzentration 100 ΞΌmol/mL mit 1,5 L einer 1,5 ΞΌM Lösung von Silbernitrat gemischt werden! b) Löst sich der Niederschlag wieder auf, wenn die Mischung durch Zugabe von 48 L Wasser verdünnt wird? [KL(AgBr) = 6,3 · 10-13 (mol/L)2] Lösung: a) IP(AgBr) > KL(AgBr) ο Es kommt zur Niederschlagsbildung! b) IP(AgBr) > KL(AgBr) ο Niederschlag löst sich nicht wieder auf! 2. November 2016 Pascal Heitel 38 4) Übungsaufgaben Aufgabe 2: (bearbeitet nach SS16) Sowohl Blei als auch Silber bilden schwer lösliche Iodide. Sie mischen unter Vernachlässigung der Volumenkontraktion eine Bleinitrat-Lösung mit einer Silbernitrat-Lösung und einer Natriumiodidlösung, sodass im Becherglas eine Iodidkonzentration von 0,0003 mol/L resultiert. Dabei fällt Silberiodid aus und Blei bleibt in Lösung. Ab welchem Verhältnis Blei:Silber beginnt auch der zweite Niederschlag auszufallen? [pKL(Bleiiodid) = 8,07; pKL(Silberiodid) = 16,07] Lösung: 3,3 β 1011 : 1 2. November 2016 Pascal Heitel 39 4) Übungsaufgaben Aufgabe 3: Welche Masse zu 15% verunreinigten Kaliumpermanganats müssen Sie zu 180 mL einer alkalischen Kaliumazidlösung (Ο = 1,09 g/mL) mit der Konzentration 80 g/L geben, um das enthaltene Azid vollständig in elementaren Stickstoff zu überführen? [M(KMnO4) = 158 g/mol; M(KN3) = 81 g/mol] Lösung: 11 g 2. November 2016 Pascal Heitel 40 β¦bei der Klausur! 2. November 2016 Pascal Heitel 41
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