Referenzbericht

Energie, Umwelt und Technik l Winterdienst
Winterdienst l Energie, Umwelt und Technik
sondern diese auch noch vor Ort führen
und die Anliegen von Polizei und den
Verkehrsbetrieben koordinieren. «Das
war für ihn jeweils sehr stressig. Er sollte
sich auf den Einsatz konzentrieren können», so Zahner. Insbesondere wenn man
bedenkt, dass es im Durchschnitt 90
Winterdiensteinsätze pro Jahr gibt.
Darum führte ERZ auf den letzten
Winter hin eine neue Alarmierungslösung ein, das Imasys-Alert-System von
Swissphone. Das webbasierte Alarmierungstool wurde exakt an die Bedürfnisse und Anforderungen von ERZ angepasst. «Wir konnten grossen Einfluss auf
das Programm nehmen, speziell auf die
Benutzeroberfläche und den Auslösungsmechanismus», sagt Zahner. So wurde
sichergestellt, dass das ERZ genau erhielt, was für den Zürcher Winterdienst
benötigt wird.
Auf der Plattform sind alle notwendigen Alarmierungsszenarien und -pläne hinterlegt. Je nach aktueller Strassensituation und Wetterprognose nimmt
Richtig alarmiert,
schnell geräumt
Der Winterdienst in einer grossen Stadt ist eine organisatorische Herausforderung.
In Zürich müssen bei Schneefall innert drei Stunden die wichtigen Verkehrsachsen geräumt
werden. Damit die Mitarbeiter schnellstmöglich im Einsatz sind, ist seit letztem Jahr
ein neues Alarmierungssystem im Einsatz. Von Patrick Aeschlimann
Winterdienst in der
Stadt Zürich:
Dank effizienter
Alarmierung sind
die Mitarbeiter
pünktlich im Einsatz.
Bild: zvg
R
und 1800 Kilometer Strassen und
Gehwege gibt es in der Stadt Zürich. Bei Schneefall wartet auf
die 230 für den Winterdienst zuständigen Mitarbeiter von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) mit ihren 170 Fahrzeugen eine Herkulesaufgabe – denn die
Steuerzahler erwarten, dass die Verkehrswege auch bei garstigsten Verhältnissen
fast so gut benutzbar sind, wie an einem
sonnigen Sommertag. «Die Strassendich-
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te auf dem Stadtgebiet von Zürich ist
sehr hoch», sagt Jonas Zahner, Leiter der
Gruppe Services der Stadtreinigung bei
ERZ. «Um die Sicherheit und Mobilität
aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten, ist bei Schneefall viel Personal
notwendig. Die gesetzliche Vorgabe der
Schneeräumung der wichtigsten Strassen beträgt drei Stunden.» Und die
Pendler erwarten, dass die Strassen geräumt sind, wenn sie sich auf den Weg
zur Arbeit machen. Aus diesen Gründen
ist es für ERZ unabdingbar, dass alle
Mitarbeitenden für den Winterdienst
schnellstmöglich im Einsatz sind. Das
funktioniert nur mit einer schnellen und
zuverlässigen Alarmierung.
Auf den Einsatz konzentrieren
Bis vor einem Jahr musste der Einsatzleiter bei einem Wintereinbruch nicht
nur manuell die Mitarbeiter aufbieten,
Nr. 5 Oktober/November 2016
der Einsatzleiter des Winterdienstes
seine Arbeit zwischen zwei und vier
Uhr nachts auf. Er alarmiert nun per
Knopfdruck gemäss passendem Plan
und nach Bedarf die benötigten Fahrzeuge und Personen. Dies geschieht je
nach Wunsch mit einer Sprach-, SMSoder Paging-Nachricht. ERZ nutzt für
die Alarmierung des Winterdienstpiketts
die Sprachnachricht.
Das System ist cloudbasiert und somit ortsunabhängig einsetzbar: Der Einsatzleiter kann die Messaging-Plattform
mit Webbrowser und Internetverbindung
im Büro am PC oder unterwegs mit dem
Smartphone oder dem Tablet bedienen.
So weiss er auch im Einsatz bei Schnee
und Kälte jederzeit über den Stand der
Arbeiten Bescheid. Mit der Cloud-Lösung
wird auch der Status der Rückmeldung
der Einsatzkräfte im System laufend aktualisiert und angezeigt. Denn nicht nur
die Alarmierung ist in der Stadt Zürich
akribisch geplant: Die Pikettmannschaften folgen vorgegebenen Plänen, in de-
nen jeder Strasse eine Dringlichkeit zugeordnet wurde.
Effizienzgewinn dank Technik
«Wir haben mit dem neuen System positive Erfahrungen gemacht. Die Alarmierung ist sehr zuverlässig und auch von unterwegs einfach zu bedienen. Mit dieser
Lösung können wir gut arbeiten. Sie ist
flexibel und deckt unsere Bedürfnisse ab»,
sagt Zahner. Die beste Technik nützt aber
nichts, wenn der Mensch dahinter versagt:
«Wie jedes System funktioniert unsere
Alarmierung nur so gut, wie die Daten
eingegeben werden.» Man kann sich also
nicht blind auf die Technik verlassen, sondern muss die Daten auch gut pflegen.
Das Beispiel der Alarmierung in Zürich
zeigt, dass sich auch der Winterdienst
nicht dem technischen Fortschritt verschliessen kann. Schneefräse, Schaufel,
Auftausalz und Geräteträger bleiben dieselben – in Sachen Organisation kann man
sich das Leben heute aber mit Unterstützug des Computers massiv erleichtern. ■
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