Ass. Prof. Priv. Doz. Dr. Martin Thaler, MSc HÜFTARTHROSE - COXARTHROSE Die Hüftgelenksarthrose, auch Koxarthrose genannt, ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenkes, der ein Verschleiß der Gelenkknorpel von Hüftpfanne und Oberschenkelkopf zu Grunde liegt. Mit zunehmendem Alter tritt sie häufiger auf, sie ist auch die häufigste Form der Arthrose beim Menschen. Beschwerdebild bei Hüftarthrose Belastungsschmerzen sind bei einem Gelenkverschleiß oft die ersten Symptome. Diese treten anfänglich nach außergewöhnlichen Belastungen, in weiterer Folge auch bei Alltagstätigkeiten auf. Typisch sind auch ein Anlaufschmerz und eine zunehmende Gelenksteifigkeit im Hüftgelenk. Morgens nach dem Aufstehen oder bei den ersten Schritten nach längerem Sitzen sind die Beschwerden oft besonders ausgeprägt. Im späteren Verlauf sind Ruhe- und Nachtschmerzen typisch. Schmerzen werden vor allem in der Leiste und an der Hüftaußenseite angegeben. Weiters berichten Patienten auch von Schmerzen im Bereich der Gesäßmuskulatur und sowie an der Vorderseite des Oberschenkels, welche zum Teil auch bis zu den Knien ausstrahlen können. Konservative Therapie der Koxarthrose Zur Linderung der Symptome bei Patienten mit Koxarthrose können Entzündungshemmende und Schmerzstillende Medikamente verwendet werden. Gewichtsreduktion, Orthopädietechnische Maßnahmen zur Veränderung der Beinachse, Physikalische Therapie und intraartikuläre Injektionen können einem Arthrosepatienten ebenfalls empfohlen werden. Allerdings werden durch diese Maßnahmen nur die Symptome wie Schmerz und Bewegungseinschränkung gelindert, und nicht die Ursache für die Schmerzen behandelt: die Arthrose. Operative Therapie der Koxarthrose Wenn alle nicht-operativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind, regelmäßig Schmerzmedikamente eingenommen werden müssen, um den Schmerz erträglich zu halten, oder wenn eine deutliche Beeinträchtigung der alltäglichen Tätigkeiten besteht, so ist von einem hohen Leidensdruck auszugehen. In diesem Fall kann als operative Therapie die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks durchgeführt werden. Kaum eine Operation ist so erfolgreich wie die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks. Die Hüftprothese wurde vor kurzen als Operation des Jahrhunderts bezeichnet und kann für die betroffenen Patienten in einem sehr hohen Prozentsatz (>95%) zu einer vollkommenen Schmerzfreiheit führen. Aufgrund der hohen Patientenzufriedenheit und der niedrigen Komplikationsrate bei erfahrenen Operateuren wurde die Implantation einer Hüftprothese vom Lancet zur Operation des Jahrhunderts gewählt. Minimal Invasiver Hüftprothese Direkt Anteriore Zugang für die Implantation der Für die Implantation der Prothese verwenden wir einen gewebeschonenden minimalinvasiven Zugangsweg. Dieser ermöglicht unter eine schnellere Mobilisierung. Schon am ersten Tag nach der Operation erfolgen die ersten Schritte de Patienten gemeinsam mit unserer Physiotherapie. Diese minimal invasive Operationstechnik wurde vor 15 Jahren in der Orthopädie Innsbruck entwickelt. Seit 15 Jahren finden regelmäßig Operationskurse über diese spezielle Technik in Innsbruck und auf der ganzen Welt statt. Organisiert und durchgeführt werden diese Operationskurse von Hüftchirurgen der Orthopädie Innsbruck. In diesen 15 Jahren ist Innsbruck zu einem international renommierten Zentrum für Minimal Invasive Hüftendoprothetik gewachsen. Bis heute sind über 3000 Chirurgen aus mehr als 50 Nationen der Welt in dieser Technik in Innsbruck ausgebildet worden. Die Ärzte des Hüftteams werden wegen dieser Minimal Invasiven Technik regelmäßig als Vortragende und Lehrende zu nationalen und internationalen Kongressen, Fortbildungsveranstaltungen und Operationskursen eingeladen. Femoro - Azetabuläres Impingement (FAI) Das femoro-azetabuläre Impingement ist eine Erkrankung des Hüftgelenks. Hierbei kommt es zu Schmerzen beim Anschlagen des Oberschenkelhalses am Pfannenrad des Azetabulums. Betroffene Patienten berichten voranging über Schmerzen in der Leiste, beispielweise bei sitzenden Tätigkeiten oder bei sportlicher Aktivität. Konservative Therapiemöglichkeiten (Schmerzmittel, Physiotherapie, Infiltrationen etc.) bleiben meist erfolglos und erbringen nicht die gewünschte langfristige Schmerz- und Beschwerdebesserung. Ursachen für ein FAI können unter anderem der Morbus Perthese und die Ephysiolysis capitis femoris sein. Arten des FAI Es werden zwei Formen des FAI unterschieden: Zum Einem das CAM-Impingement und zum Anderem das PINCER-Impingement. Oftmals besteht jedoch eine Mischformen aus den beiden genannten Impingement Formen. • CAM-Impingement: Hierbei finden sich knöcherne Anbauten am FemurkopfSchenkelhals Übergang (Bump, Nockenwelle, „Pistolengriff“-Deformität etc.). Auf Abbildung 1 ist ein typisches CAM-Impingement mit fehlender Schenkelhalskonturierung dargestellt. • PINCER-Impingement (Beißzangen-Impingement): Die Beschwerden werden ausgelöst entweder aufgrund einer zu starken Überdachung des Oberschenkelhalses (degenrative Anbauten) oder eine Fehlstellung der Hüftpfanne (Retroversion, Protrusio acetabuli etc.). Auf Abbildung 2 sehen sie ein typisches PINCER-Impingement mit einer Mehrüberdachung des Oberschenkelkopfes. In beiden Fällen kommt es zu biomechanischen Problemen im Bewegungsablauf im Hüftgelenk. Durch das Anschlagen des Femurkopf-Schenkelhals-Übergangs am Pfannenrand des Azetabulums, wird die Gelenkslippe (Labrum), als auch im weiteren Verlauf der Gelenksknorpel geschädigt, was zu einer vorzeitigen Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) führen kann. Therapie des FAI Bei der Therapie des FAI stehen arthroskopische und offene Therapieverfahren zur Verfügung. Beide erfolgen durch kurze Hautschnitte und haben als Ziel, die knöchernen Anbauten abzutragen, damit das Hüftgelenk wieder schmerzfrei beweglich ist. Bei Bestehen eines Labrumrisses im Bereich des Hüftgelenks kann dies ebenfalls genäht werden, Periazetabuläre Osteotomie (PAO): Periazetabuläre Osteotomien (PAO), ermöglichen die Korrektur einer dysplastischen Hüftgelenkspfanne am Beckenknochen, um dadurch die Arthroseentwicklung zu verzögern oder gar aufzuhalten. Der Begriff Osteotomie bedeutet Knochenschnitt bzw. Knochendurchtrennung. Ziel einer gelenksnahen Korrekturosteotomie ist es, optimale biomechanische und physiologische Verhältnisse zwischen den Gelenkspartnern herzustellen. Die operative Umsetzung einer periazetabulären Osteotomie erfolgt durch eine Mobilisation der Gelenkspfanne, um diese im Beckenknochen frei schwenken zu können und dadurch eine ausreichende Überdachung des Hüftkopfes zu erreichen.
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