Analyse von Savills Hochschulstädte weiterhin attraktiv für defensive Investoren Das dynamische Wachstum der Studierendenzahlen in Deutschland, das die Wohnungsnachfrage in den Hochschulstädten in den letzten Jahren kräftig angeschoben hat, lässt langsam nach. Demgegenüber steht eine überdurchschnittlichen Bauaktivität. Savills ging in einer Analyse der Frage nach, ob Wohnimmobilien in Hochschulstädten sich immer noch lohnen. Auf der Suche nach risikoarmen Investitionsmöglichkeiten am Wohnungsmarkt wurde in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Hochschulstädte als Alternative zu den Top-7-Städten verwiesen. Sie würden erstens von dem starken Wachstum der Studierendenzahlen in besonderem Maße profitieren und böten dadurch höheres Mietwachstumspotenzial als andere Städte. Zweitens seien diese Märkte unter Investoren nicht so heiß umkämpft wie die Top 7, sprich günstiger im Einkauf. Investoren, die diesen Argumenten gefolgt sind, dürften ihre Investitionen nicht bereut haben. Denn ein Blick auf die entsprechenden Daten bestätigt beide Argumente. Die Bevölkerung in den Hochschulstädten wuchs zwischen 2011 und 2015 um 4,2 Prozent, während sie in den NichtHochschulstädten (ohne Top 7) um lediglich 3,6 Prozent zunahm. Die hier verwendete Abgrenzung umfasst alle Städte mit einem Studierendenanteil von mindestens 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Aktuell sind dies die folgenden 13 Städte: Aachen, Darmstadt, Erlangen, Gießen, Göttingen, Greifswald, Heidelberg, Jena, Marburg, Passau, Regensburg, Tübingen, Würzburg Zwei Drittel des Bevölkerungswachstums in den Hochschulstädten resultieren aus dem Anstieg der Studierendenzahl in diesen Städten. Dieses Nachfragewachstum wiederum ließ die Wohnungsmieten kräftig steigen. In den Hochschulstädten legten sie zwischen 2011 und 2015 um knapp 17 Prozent zu und damit um drei Prozentpunkte mehr als in den Nicht-Hochschulstädten und sogar einen Prozentpunkt stärker als in den Top 7. Trotz dieser überdurchschnittlichen Mietentwicklung waren (und sind) Mehrfamilienhäuser in den Hochschulstädten im Durchschnitt um etwa drei Faktoren günstiger als in den Top 7 (siehe Abbildung oben). Der jährliche Gesamtertrag im Zeitraum 2011 bis 2015 belief sich auf 14,3 Prozent (ohne Berücksichtigung von Kosten) und fiel damit um 0,5 Prozentpunkte höher aus als in den Top 7. „Das dynamische Wachstum der Studierendenzahlen in Deutschland, das die Wohnungsnachfrage in den Hochschulstädten in den letzten Jahren kräftig angeschoben hat, lässt langsam nach. Während die Wachstumsrate 2011 noch bei plus 7,4 Prozent lag, betrug sie 2015 nur noch plus 2,2 Prozent. Das Mietwachstum an den Wohnungsmärkten der Hochschulstädte dürfte folglich nachlassen, zumal dort inzwischen deutlich mehr gebaut wird“, erläutert Matthias Pink, Forschungschef Deutschland. Die nachlassende Dynamik auf der Nachfrageseite wird flankiert von einer überdurchschnittlichen Bauaktivität. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 entsprach die Zahl der in den Hochschulstädten jährlich genehmigten Wohnungen 0,8 Prozent des Wohnungsbestands. In den Nicht-Hochschulstädten beliefen sich die Genehmigungen auf lediglich 0,4 Prozent des Bestands und auch in den Top 7 war das Genehmigungsvolumen mit jährlich zirka 0,6 Prozent des Bestands geringer als in den Hochschulstädten. Durch das schwächer werdende Nachfragewachstum auf der einen und die vergleichsweise schnelle Angebotsausdehnung auf der anderen Seite trübt sich die Mietwachstumsperspektive in den Hochschulstädten ein. „Trotz getrübter Mietwachstumsperspektive werden Hochschulstädte zukünftig für stabilitätsorientierte Investoren weiterhin attraktiv bleiben. Für chancenorientierte Investoren sind die Nicht-Hochschulstädte allerdings wahrscheinlich die bessere Wahl”, so Marcus Lemli, Investmentchef Europa. Dieser Artikel erschien am 04.11.2016 unter folgendem Link: http://www.dieimmobilie.de/analyse-von-savills-hochschulstaedte-weiterhin-attraktiv-fuer-stabilitaetsorientierte-inv estoren-1478275577/ Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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