Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Methoden zur Entfernung von Tätowierungen Operative Entfernung Diese Methode eignet sich nur für die Entfernung von Mini-Tattoos. Bei größeren Tätowierungen reichen die umliegenden Hautareale nicht aus, um die herausgeschnittene Fläche zu bedecken. Risiko: Eine Narbe bleibt zurück. Chemisches Peeling Das Abtragen der oberen Hautschichten wird zur Tattooentfernung angeboten, aber die Ergebnisse sind unbefriedigend, da sich die Tätowierfarben in tiefer liegenden Hautschichten befinden. Davon ist abzuraten. Risiko: Narben unterschiedlichen Ausmaßes bleiben zurück. Milchsäurebehandlung Zur Tattooentfernung werden Verfahren mit Lösungen angeboten, die z. B. hoch konzentrierte Milchsäure enthalten. Ähnlich wie beim Tätowiervorgang wird mit einer Nadel in die Oberhaut gestochen und die Lösung unter die Haut gespritzt. Aufgrund der dadurch ausgelösten Entzündungsreaktion sollen die Farbpigmente aus der künstlich gesetzten Wunde abtransportiert werden. Davon ist abzuraten. Risiko: Das Risikospektrum reicht von Entzündungen über Wundheilungs- und Pigmentstörungen bis hin zur Narbenbildung. und Polin der Klinik vo r le tsm äu Universitä Prof. Dr. B ologie des at m er D r klinik fü rg rät: Regensbu klinikums te unüberleg ntane und o sp rung e ie n w ei K e Täto ung für ein Entscheid b au eise im Url beispielsw r sicheren ng nur unte Tätowieru ngen u en Beding hygienisch Farben rtifizierten g nur mit ze n ru ie w o Tät fürs tscheidung ist eine En g n ru ie w Täto Leben Laserbehandlung Die effektivste und bekannteste Methode zur Entfernung von Tattoos ist die Laserbehandlung. Laserblitze werden von den Pigment-Partikeln in der Haut absorbiert und erzeugen in diesen sehr hohe Temperaturen. Die Pigment-Partikel zerplatzen und werden durch den Lymphstrom aus der Haut in den Körper abtransportiert. Dieses Laserverfahren ist meistens hautschonend. In Abhängigkeit von der Tattoo-Farbe müssen unterschiedliche Laser verwendet werden. Risiko: Als Folge von Laserbehandlungen können Entzündungen und Narben auftreten. Durch den Laserstrahl können auch hauteigene Pigmente zerstört werden, die aber in der Regel wieder gebildet werden. Bereits durch das Stechen eines Tattoos kommt es oftmals zu einem Verlust des hauteigenen Pigments in diesen Hautstellen. Wird die Tattoo-Farbe mit dem Laserverfahren entfernt, bleibt an den tätowierten Stellen ein heller „Negativ“-Abdruck. Experten vermuten, dass es sich bei den Spaltprodukten, die bei der Laserbehandlung entstehen, um gefährliche Substanzen handelt. Bei Blau-Pigmenten wurden beispielsweise die zellschädigenden Spaltprodukte Benzol und Blausäure nachgewiesen. Es wird angenommen, dass diese Spaltprodukte in innere Organe des menschlichen Körpers (Leber, Milz, Lymphknoten) abtransportiert werden und es ist derzeit unklar, ob dort möglicherweise Langzeitschäden verursacht werden. Wer bezahlt die Entfernung einer Tätowierung? Die Entfernung der Tätowierung zahlt der Tätowierte selbst. Bei einem handflächengroßen Tattoo und zehn Sitzungen Laserbehandlung ist derzeit mit ca. 1.500 Euro (Stand 2015) zu rechnen. Tätowieren n e k i Ris und seine Risiko von Infekten Risiko von allergischen Reaktionen Krebsrisiko in Diskussion Weitere Informationen: lgl.bayern.de/produkte/kosmetika/taetowiermittel Hinweise des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: safer-tattoo.de Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) Rosenkavalierplatz 2, 81925 München E-Mail: [email protected], Internet: www.stmuv.bayern.de Fotos: Titelbild und Tätowierfarben: fotolia.com, Seiten 2 und 3: Universitätsklinikum Regensburg Druck: StMUV Stand: November 2016 © StMUV, alle Rechte vorbehalten Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – wird um die Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars gebeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Broschüre wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Diese Publikation wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich. BAYERN I DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung. Tätowieren ist in. Die Zahl der Tätowierten nimmt zu. Tätowieren ist aber keineswegs risikolos. Dieses Faltblatt will die Risiken von Tätowierungen aufzeigen. Jeder, der sich eine Tätowierung stechen lassen will, sollte bedenken: Derzeit ist Tätowieren in Mode. Aber wie wird es um das Image von Tattoos in zehn oder zwanzig Jahren stehen? Die Spannkraft der Haut lässt mit dem Altern nach. Werden die Bilder im Alter an Schönheit verlieren? Die Entscheidung zu einer Tätowierung ist eine Entscheidung für das ganze Leben. Denn die Möglichkeiten für die Entfernung von Tätowierungen sind ebenfalls mit Risiken für die Gesundheit verbunden. Risiken beim Tätowieren Infektionen Beim Tätowieren wird in tiefere Hautschichten eingestochen. Daher besteht die Möglichkeit der Übertragung von Krankheiten, die durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden (wie z. B. Hepatitis, HIV, bakterielle Hautinfektionen). Ursache für die Übertragung von Infektionen sind z. B. unhygienische Räumlichkeiten und Arbeitsweise, fehlende Sterilität der Tätowiergeräte oder keimbelastete Tätowierfarben. Nässende Wunden, Granulome usw. Weitere unerwünschte Reaktionen können sein: Rötungen, nässende Wunden und sogenannte Fremdkörpergranulome. Granulome sind Gewebewucherungen, die sich um vom Körper erkannte Fremdkörper – wie Farbpigmente – bilden. Allergische Reaktionen An den tätowierten Hautstellen können allergische Reaktionen (Kontaktdermatitis) auftreten. Wanderung der Farbpigmente im Körper Der Transport der Farbpigmente in die Lymphknoten ist vielfach beobachtet worden. Die Lymphknoten von Tätowierten nahmen die Farben der Tätowierung an. Dieses Phänomen ist ein Beleg dafür, dass die Farbpigmente im Körper auch an weiter entfernte Stellen transportiert werden. Krebs Insbesondere Hautkrebs ist eine immer wieder diskutierte Folge der Hautverzierungen. Welches Krebsrisiko von den eingetragenen Farben und ihren Spaltprodukten im Körper ausgeht, ist bisher wenig erforscht. Granulome entstehen zuweilen auch bei PermanentMake up. Wenn z. B. der empfindliche Lippenrand mit roter Farbe nachgestochen wird, können sich entlang dieser Tätowierlinie Granulome bilden, die hervortreten und das Gesicht verunstalten. Welche Folgen für medizinische Behandlungen gibt es? Eine Tätowierung überdeckt Veränderungen der Haut. Eine Tätowierung kann die Diagnose von Hauterkrankungen, z. B. Borreliose infolge eines Zeckenstichs, Veränderungen an Muttermalen oder ein malignes Melanom erschweren oder verhindern. Für Patienten mit Tätowierungen oder PermanentMake-up kann die Untersuchung im Kernspintomographen problematisch werden, weil es dabei zu Verbrennungen durch das Eisen in den Tätowierfarben kommen kann. Tätowierfarben und ihre Risiken Tätowierfarben unterliegen seit 2009 der Tätowiermittel-Verordnung, die eine Negativliste mit verbotenen Substanzen enthält. Verbotene Substanzen sind z. B. potentiell krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder lichtechte Azo-Verbindungen, die in der Autoindustrie in Lacken einsetzt werden. Neben den Farbpigmenten enthalten Tätowierfarben eine ganze Reihe weiterer Stoffe wie Weichmacher, Emulgatoren und Metalle (z. B. Eisen, Nickel). Abheilende Infektion Wer bezahlt eine notwendige medizinische Behandlung ? Bei Erkrankungen in Folge von Tätowierungen (z. B. Infektionen, Allergien usw.) hat der Patient selbst für die Kosten aufzukommen. Ulrike Scharf MdL Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Granulome in den dunklen Abschnitten der Tätowierung Tätowierfarben
© Copyright 2024 ExpyDoc