Rundschreiben Berlin vom Oktober 2016

Hausärzteverband Berlin und
Brandenburg e.V. (BDA)
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Berlin, 31. Oktober 2016
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach der Wahl:
Lange hatte sich der Wahlausschuss Zeit gelassen mit der Bekanntgabe des KV Wahlergebnisses. Doch
inzwischen steht fest, wer gewählt wurde. Es wird viele neue Gesichter in der neuen Vertreterversammlung
geben, aber auch „alte Hasen“. Einige Kolleginnen und Kollegen müssen nun ihre Wunden lecken, weil die
eigenen Erwartungen höher waren als das jetzt amtliche Ergebnis. Nicht nachvollziehbar erscheint mir die hohe
Zahl der ungültigen Stimmen von rund 16 %. Ebenfalls ist die Wahlbeteiligung bei Hausärzten niedriger als bei
Fachärzten. Auch das ist für mich nicht nachvollziehbar. Den Rückschluss, es geht uns als Hausärzten
wirtschaftlich und im Allgemeinen so gut, dass uns unsere eigene Interessenvertretung egal ist, kann und will ich
nicht akzeptieren. So wird auch in dieser zukünftigen VV das Verhältnis von Haus- und Fachärzten unverändert
sein.
vor dem Wechsel:
Schaut man sich die Wahlergebnisse im Detail an, steht eindeutig fest, dass die Wähler dem alten Vorstand und
seinen Unterstützern das Vertrauen entzogen haben. Während vor 6 Jahren die FA Liste auf 20 Sitze kam, sind es
jetzt nur noch 12 Sitze. Mit 8 Sitzen zieht eine neue FA Liste in die VV ein, diese Kandidaten hatten sich von den
anderen Fachärzten abgespalten und inhaltlich vom Vorstand distanziert. Unverändert ist die Anzahl der Sitze für
uns Hausärzte. Erschwert war die Wahl, weil 4 „Hausarztlisten“ angetreten waren. Relevant ist neben unserer
Liste nur die Liste der hausärztlichen Internisten: beide Listen haben je 5 Sitze. Das ist in der Summe eine
konstante Zahl seit 3 Wahlperioden, wenngleich sich das Verhältnis zu Gunsten der Internisten verschoben hat.
Dies entspricht der Tendenz von weniger niedergelassenen Allgemeinärzten und zunehmend mehr hausärztlichen Internisten!!
Chancen nutzen:
Wenn sich Anfang 2017 die neue Vertreterversammlung konstituiert, muss ein neuer Anfang gelingen, denn zu
groß sind die Probleme, die aus der derzeitigen Amtsperiode resultieren: mangelnde Transparenz, fehlendes
Kontrollsystem innerhalb der Verwaltung, massiv gestörte Handlungsfähigkeit der KV als Selbstverwaltungsorgan. Die gewählten Listen stehen vor der Aufgabe, einen wirklichen Neuanfang zu gestalten. Das geht nur
gemeinsam, um neue Grabenkämpfe zu vermeiden. Alle Beteiligten sollten sich auf Augenhöhe begegnen und
fair miteinander umgehen.
Mit kollegialen Grüßen
Dr. med. Wolfgang Kreischer
Vorsitzender