maz-26-10-2016 - klaerwerk

Die·Räder greifen noch nicht ineinander
Heiko Vesper und Udo M. Strenge über die Entwicldung der Flughafenregion zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort
Schönefeld. Beim Forum Mittelstand LDS am 3. November in Schönefeld diskutieren Experten darüber, wie die Region das erwartete
Wachsturn bewältigen kann. Aus
Sicht der Wirtschaft ist noch einiges
zu tun, sagen Udo M. Strenge von
der Interessenvereinigung Wirtschaft und Heik.o Vesper von der
Handwerkskammer Cottbus.
Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming stehen wirtschaftlich gut da.
Warum sehen Sie die Lage trotzdem kritisch?
Udo M. Strenge: Firmen haben nicht
nur Probleme, qualifizierte Leute
zu finden, sondern auch, sie herzuholen. Gerade hat uns der Hilferuf
eines Unternehmers erreicht. Er
suchte in Wildau drei Mietwohnungen für Mitarbeiter, konnte aber
kerne finden.
Heiko Vesper: Wohnungen mit Größen von 50 bis 60 Quadratmetern,
die mehr gebraucht werden, gibt es
derzeit nicht auf dem Markt. Die
Flexlbilität der Arbeitnehmer und
neue familiäre Lebensformen erzeugen einen Bedarf an unterschiedlichen Wohnungsangeboten, das spiegeltsich im Wohnungsmarkt nicht wider.
Gastgeber für die
Brandenburger
Landpartie gesucht
Luckenwalde. Das Landwirtschaftsministerium, der Landesbauernverhand und Brandenburgs Agrar-
grüne Konzepte mit zu verwirklichen.
Warum ist es so schwer, Wohnungsbau-Pläne oder Plänen I ür die benötigte Infrastruktur abzustimmen?
Vesper: Unsere Erfahrung ist, dass
die Räder nicht ineinander greifen.
Wir brauchen Lösungen über Gemeindegrenzen und vor allem Ländergrenzen hinweg. Die Gemeinden und der Kreis Dahme-Spreewald haben schon eine gute Eigeninitiative entwickelt. Aber es hakt
beim Miteinander von Bund und
den Ländern Berlin und Brandenburg.
Strenge: Eine Abstimmung zwischep Berlin und Brandenburg findet derzeit nicht statt. Mein Eindruck ist, dass sie auch gar nicht angestrebt wrrd.
Was ist damit gemeint?
Vesper: Zum Beispiel das Konzept
einer Smartcity mit Angeboten für
die E-Mobilität und vielem mehr. Es
geht darum, dem Bedarf nicht hinterherzulaufen, sondern vorausschauend und zukunftsweisend zu
agieren. Beim Wohnungsbau heißt
das etwa, heute Angebote zu schaffen, die morgen tatsächlich nachgefragt werden.
Sind da nicht auch die Gemeinden
selbst mehr gefordert?
1st die Entwicklung der Flughafenregion ein SelbsUäuier?
Strenge: Ich glaube, es gibt schon
den Vorschlag für einen Infrastrukturgipfel der Flughafen-Nachbarn.
Mit dem Forum zur Beschäftigung
wollen wir die Aufmerksamkeit der
Landespolitiker und des Bundes
auf all diese Themen lenken. Wir
hoffen, dass die Verantwortlichen
erkennen: wir haben Probleme, die
wir nur gemeinsam lösen können.
Vesper: Keineswegs. Wir haben
eine einmalige Chance in der Region. Es gibt Zuzug von Anwohnern, Beschäftigten und wir brauchen eine bessere Infrastruktur.
Das schreit geradezu danach, auch
e lnfo: Forum Mittelstand, 3. November, 18.30 Uhr, Mercedes-Benz Airport
Center Schönefeld, Hans-Grade-Allee
61. Anmeldung: WFG til03375/5238-0
oder E-Mail: [email protected]
Was genau wird beim Forum besprochen werden?
Strenge: Es geht um zukünftiges
Wohnen und Arbeiten und um
mehr Beschäftigung in DahmeSpreewald. Fachleute schildern m
der Podiumsdiskussion ihre Vorstellungen und Erfahrungen. ~
ChefderWildauerWohnungsbaugesellschaft ist dabei, der zum Beispiel fordert, dass Kommunen mehr
Vorgaben für den Wohnunqsbau
machen sollten. Ein Unternehmer
Heiko Vesper (1.) und Udo M. Strenge.
berichtet aus Sicht der Bauherren,
der Baudezement von DahmeSpreewald erklärt aktuelle Planungen für eine bessere Infrastruktur
und eine Vertreterirr der Landesinvestitionsbank erläutert Fördermöglichkeiten im sozialen Wohnungsbau.
FOTO: FRANK PAWLOWSKI
Interview: Frank Pawlowski
Baum des Jahres 2017 ist es in der Region
Die in Deutschland weitverbreitete Fichte kommt in Dahmeland-Fläming nur selte
Von Anja Meyer
Dahmeland-Fiäming. Förster und
Quadratmeter. • Ein Klima, das etwa in Hochlagen wie dem Mittelgebirge herrscht. In Brandenburg