Ankündigung - Universität Wien

Tim Schanetzky
Ökonomie der Erfahrung.
Zur Wirtschafts- und
Konsumgeschichte des
Dritten Reiches
Moderation: Sybille Steinbacher
Dienstag, 22. November 2016
18:00 Uhr
Seminarraum I,
Institut für Zeitgeschichte,
Universität Wien
Altes AKH
Spitalgasse 2-4, Hof 1, 1.13
1090 Wien
„Auch heute gilt die Parole: Kanonen statt Butter“, schärfte Rudolf Hess den
Deutschen bereits im Oktober 1936 ein. Er prägte damit eine Fügung, die
sich rasch verselbständigte und bald auch das wissenschaftliche Bild vom
Dritten Reich mitprägte. Andere Stimmen verglichen die Lebensumstände an
der „Heimatfront“ mit den Hungerwintern des Ersten Weltkrieges und nannten
den Nationalsozialismus wegen seiner konsumpolitischen Leistungen eine
„Gefälligkeitsdiktatur“. Der Vortrag resümiert die neuere Forschung zur Wirtschaftsund Konsumgeschichte des Dritten Reiches: Profitierten die „Volksgenossen“ von
der rassistischen Politik des Regimes? Wie stark trugen Konsumversprechen zur
Stabilität der Diktatur bei? Wie sind die höchst widersprüchlichen Interpretationen
zu erklären?
Tim Schanetzky ist Privatdozent für Neuere und Neuste Geschichte an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena und lehrt derzeit als Gastprofessor am Institut für
Zeitgeschichte in Wien. Zuletzt erschienen von ihm „Regierungsunternehmer. Henry
J. Kaiser, Friedrich Flick und die Staatskonjunkturen in den USA und Deutschland“
bei Wallstein und „‚Kanonen statt Butter‘. Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich“
bei C.H. Beck.
Eine Veranstaltung des Forschungsschwerpunkts „Diktaturen, Gewalt, Genozide“ der
Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien.