Artikel aus der Aargauer Zeitung und Neuen Zürcher

MONTAG, 24. OKTOBER 2016
AARGAUER ZEITUNG
www.aargauerzeitung.ch
WAHLEN 16
25
AZ Aarau, 24.10.2016
Frau gegen Frau, rechts gegen links
Regierungsrat Franziska Roth (SVP) und Yvonne Feri (SP) liegen vorn im Kampf um Platz 5, Maya Bally lauert
VON FABIAN HÄGLER
Wer in den Regierungsrat will, muss konsensfähig sein, lösungsorientierte Sachpolitik betreiben, Kompromisse schliessen
und nach aussen vertreten können – das
sagten Urs Hofmann (SP), Stephan Attiger
(FDP), Alex Hürzeler (SVP) und Markus
Dieth (CVP) im Regierungsratstalk bei Tele
M1. Deutlich weniger harmonisch als das
Gespräch der vier Gewählten dürfte die
Entscheidung um den freien fünften Sitz in
der Regierung verlaufen. Am 27. November
kommt es mit grosser Wahrscheinlichkeit
zu einer Frauen-Wahl: Franziska Roth
(SVP) und Yvonne Feri (SP) haben die besten Chancen auf die Nachfolge der abtretenden Susanne Hochuli (Grüne).
Roth, die im ersten Wahlgang deutlich
unter dem absoluten Mehr blieb, jedoch
471 Stimmen mehr erzielte als Feri, gibt
sich noch bedeckt. «Ich stehe zur Verfügung, über eine Kandidatur im zweiten
Wahlgang entscheidet aber der Parteitag.»
Sie sei erfreut über ihr Abschneiden, entgegen manchen Prognosen und Umfragen
habe ihr Resultat gezeigt, «dass ich die
Voraussetzungen für ein Regierungsamt
mitbringe». Ob für eine Kandidatur die
Unterstützung der anderen bürgerlichen
Parteien nötig sei, lässt Roth offen.
SVP tritt mit Roth nochmals an
SVP-Präsident Thomas Burgherr wird
deutlicher: «Wir werden nochmals mit
Franziska Roth antreten.» Ob sich für den
zweiten Wahlgang ein bürgerlicher Schulterschluss ergibt, den sich die SVP seit
langem wünscht, ist jedoch offen. FDPPräsident Matthias Jauslin ist nicht sicher,
«ob Franziska Roth über die eigene Partei
hinaus zulegen kann». Die FDP nehme das
sehr gute Abschneiden der SVP-Kandidatin zur Kenntnis, sagt Jauslin, sie halte
sich aber weiter alle Optionen offen.
CVP-Präsidentin Marianne Binder gesteht
derweil ein: «Franziska Roth hat ein besseres Resultat gemacht, als man ihr zugetraut hat.» Auch bei Binder ist die SVPFrau noch nicht als Kandidatin gesetzt.
«Wir brauchen eine Einigung auf bürgerlicher Seite», sagt Binder. Sie will sich nicht
auf einen Namen festlegen, nennt aber
Kriterien: «Eine bürgerliche Ausrichtung,
die Fachkompetenz, um das Gesundheitsund Sozialdepartement zu übernehmen,
ein ausreichender Bekanntheitsgrad, um
Yvonne Feri zu schlagen.»
«Unser Ziel ist eine
bürgerliche Regierung. Yvonne Feri
ist zu links, es gilt,
sie zu verhindern.»
Thomas Burgherr Präsident SVP
«Die Aargauer wollen einen progressiven, modernen Kanton – das kann nur
eines bedeuten:
Yvonne Feri in den
Regierungsrat.»
Cédric Wermuth Co-Präsident SP
Linke für gemeinsame Kandidatur
Diese äussert sich nach dem Wahlsonntag zufrieden. «Ich freue mich über mein
sehr gutes Resultat, obwohl die SVP-Haus-
macht viel grösser ist, liege ich nur ganz
knapp hinter Franziska Roth.» Nachdem
im ersten Wahlgang vier Männer gewählt
worden seien, müsse jetzt «definitiv eine
Frau antreten». Feri, die in einem Politrating als Linksaussen-Nationalrätin eingereiht wurde, sieht sich als tauglich für ein
Amt im Regierungskollegium. Vor dem
Entscheid über eine Kandidatur im zweiten Wahlgang müssten nun Gespräche mit
der Parteileitung geführt werden.
Betrachtet man die Situation im linken
Lager, wäre es ziemlich abwegig, würde
Feri nicht antreten. Die SP hat im Grossen
Rat fünf Sitze und 3,7 Prozentpunkte Wähleranteil gewonnen, Feri liegt gut 14 500
Stimmen vor dem Grünen-Kandidat Robert Obrist. Dieser sagt, im zweiten Wahlgang würden sicher nicht mehr zwei linke
Kandidaten antreten. Ob die Grünen verzichten und Feri unterstützen, müsse die
Partei entscheiden – es scheint aber wahrscheinlich. SP-Co-Präsident Cédric Wermuth will für den zweiten Wahlgang «eine
gemeinsame Kandidatur von links», von
SP und Grünen. Deren Präsident Daniel
Hölzle will Robert Obrist aber noch nicht
aus dem Rennen nehmen. «Wir werden
die Sachlage genau anschauen», sagt er.
Auf Nachfrage ergänzt Hölzle, für ihn persönlich sei immer klar gewesen, dass von
den linken Kandidierenden «jene Person
in den zweiten Wahlgang geht, die im ersten mehr Stimmen holt». Entscheiden
müsse aber der Parteivorstand, der bei
den Grünen am Dienstag tagt.
Bally «nur mit Unterstützung»
Denkbar ist auch, dass es im zweiten
Wahlgang einen Dreikampf um den freien
Sitz gibt. Maya Bally (BDP) liegt zwar mit
rund 10 000 Stimmen klar hinter Roth
und Feri zurück, kann sich aber dennoch
vorstellen, noch einmal zu kandidieren.
«Gerade mein Resultat hat gezeigt, dass
bei Regierungsratswahlen die Persönlichkeit zählt, allein mit den Stimmen der
BDP-Wähler wäre dies nie möglich gewesen», sagt sie. Bally hält mit Blick auf den
27. November fest, ohne Unterstützung
von FDP, CVP oder anderen Mitteparteien
wäre eine erneute Kandidatur nicht sinnvoll. Sollte die SVP mit Roth und die SP
mit Feri antreten, sieht sie die Lücke zwischen den Polparteien als Chance.
BDP-Präsident Roland Basler sagt, in
den kommenden Tagen müssten nun konkrete Gespräche mit möglichen Unterstützer-Parteien für Maya Bally geführt werden. BDP-Nationalrat Bernhard Guhl sieht
Ballys Wahlresultat gar als Auftrag des
Volks, nochmals anzutreten. Um Erfolgsaussichten zu haben, müsse sich die Mitte
allerdings auf eine Kandidatin einigen.
Auf freisinnigen Support kann Bally
nicht zählen. FDP-Präsident Matthias Jauslin hält es für unrealistisch, auf die BDPFrau zu setzen. Die Kandidatin sei gut,
doch ihr fehle eine wählerstarke Partei im
Rücken, sagt er in der «Elefantenrunde»
der Parteipräsidenten auf Tele M1.
SP gewinnt und überholt die FDP
Wiedergewählt
Grosser Rat Die meisten Parteien veränderten sich unspektakulär. Einige Ergebnisse
haben es aber in sich.
Das beste Resultat bei den Regierungsratswahlen erzielte Urs Hofmann. Mit seinen 94 407 Stimmen
schwang der Sozialdemokrat eindeutig obenaus. «Es freut mich natürlich, dass auch ein SP-Vertreter den
ersten Platz belegen kann bei einer
solchen Wahl, aber ich hätte das
meinen Kollegen ebenso gegönnt»,
sagt Hofmann. Für den fünften Sitz
wünscht er sich eine Frau, «und dass
mir Yvonne Feri von der politischen
Ausrichtung her deutlich näher
liegt, ist kein Geheimnis».
Sehr zufrieden mit seinem zweiten Rang und den 88 788 Stimmen
zeigt sich Stephan Attiger. Für den
Freisinnigen war es die erste Bestätigung im Regierungsamt. «Obwohl
ein Bisheriger einen gewissen Vorteil
hat, ist jede Wahl immer eine Ent-
Bisherige: Alle auf dem Podest
GROSSRATSWAHLEN
Wähleranteile der Parteien in Prozent
35
30
25
0
LOVB : 0 .0 4 (+0.0 4)
SLB : 0 .17 (-0.32)
EDU : 1.77 (+0.0 9)
EVP : 4 .0 5 (+0.15)
BDP : 2.71 (-1.65)
g lp : 5.26 (-0.24)
Grüne : 7.0 5 (-0.32)
5
CVP : 12.1 (-1.16)
10
SP : 18.92 (+3.72)
15
FDP : 16 (+0.64)
20
SVP : 31.94 (-0.06)
Die SVP bleibt mit 31,94 Prozent Wähleranteil klar stärkste Partei im Grossen Rat.
Sie konnte im Vergleich zu den letzten
Wahlen aber nicht mehr zulegen. Auch
Grüne, GLP und EVP blieben praktisch
gleich. Als einzige Partei markant zugelegt hat die SP. Sie verbessert sich von
15,2 auf 18,92 Prozent und überholt die
FDP, die minim gewonnen hat (neu: 16,0
Prozent). Zu den Verliererinnen gehören
die CVP und die BDP. Die CVP hat aber
weniger verloren als befürchtet: 12,1 Prozent (bisher 13,3). Auf 2,71 Prozent ist die
BDP geschrumpft. (AZ)
Videos-Interviews und interaktive Grafiken finden Sie online
auf www.aargauerzeitung.ch.
scheidung der Bevölkerung, vor der
ich Respekt habe», hält er fest. Attiger sagt, er könnte sowohl mit Franziska Roth als auch mit Yvonne Feri
als Kollegin zusammenarbeiten.
Alex Hürzeler, der im Vergleich zu
2012 vom zweiten auf den dritten
Platz zurückfiel, führt dies unter
anderem auf die umstrittenen Sparmassnahmen in seinem Bildungsdepartement zurück. «Letztlich spielt
die Reihenfolge keine Rolle, entscheidend ist, dass die Wähler uns
als Kollegium das Vertrauen ausgesprochen haben», sagt er. Den neu
gewählten Markus Dieth sieht Hürzeler als gute Ergänzung im Gremium.
Und er macht keinen Hehl daraus,
dass der fünfte Platz «nach ihrem
hervorragenden Ergebnis» an Franziska Roth gehen sollte. (FH)
AZ Aarau, 24.10.2016
Alle Regierungsratsresultate in den Gemeinden
Urs
Hofmann,
SP,
bisher
Alex
Hürzeler,
SVP,
bisher
Stephan
Attiger,
FDP,
bisher
Maya
Bally,
BDP,
neu
Markus
Dieth,
CVP,
neu
Yvonne
Feri,
SP,
neu
Mia
Gujer,
Juso,
neu
Mia
Jenni,
Juso,
neu
Pius
Jil
Lischer,
Lüscher
parteilos, parteilos,
neu
neu
Ariane
Müller,
Juso,
neu
Robert
Obrist,
Grüne,
neu
Franziska
Roth,
SVP,
neu
Ruth Jo.
Scheier,
GLP,
neu
Bezirke
Aarau
Biberstein
Buchs
Densbüren
Erlinsbach
Gränichen
Hirschthal
Küttigen
Muhen
Oberentfelden
Suhr
Unterentfelden
Aarau
416
1126
135
826
1241
243
1483
575
1090
1542
768
14324
3046
297
916
144
742
1057
255
1096
615
945
1108
629
10850
3668
364
979
133
794
1086
235
1213
567
977
1244
694
11954
1844
173
477
44
368
539
96
601
246
455
581
318
5742
2398
218
657
72
527
656
141
794
322
611
802
455
7653
2799
219
538
46
371
592
92
787
249
492
836
366
7387
635
33
107
4
47
81
5
130
36
82
168
46
1374
504
23
97
6
48
81
13
106
40
73
164
47
1202
239
22
52
6
26
63
6
55
17
35
65
18
604
462
36
121
20
89
167
58
136
121
146
165
101
1622
380
26
57
6
40
62
6
78
25
66
113
54
913
2224
166
384
37
231
355
53
581
150
294
622
233
5330
1458
122
477
91
385
596
156
505
361
500
589
309
5549
1029
73
200
17
107
199
32
281
97
144
288
117
2584
Baden
Bellikon
Bergdietikon
Birmenstorf
Ehrendingen
Ennetbaden
Fislisbach
Freienwil
Gebenstorf
Killwangen
Künten
Mägenwil
Mellingen
Neuenhof
Niederrohrdorf
Oberrohrdorf
Obersiggenthal
Remetschwil
Spreitenbach
Stetten
Turgi
Untersiggenthal
Wettingen
Wohlenschwil
Würenlingen
Würenlos
Baden
3456
262
193
451
643
815
750
223
775
195
224
216
548
601
615
777
1324
286
506
243
348
1099
3309
217
682
829
19587
2091
240
274
451
587
457
642
167
602
168
229
249
556
560
561
720
1043
309
466
236
228
883
2544
196
693
876
16028
3080
280
287
521
684
683
789
211
686
205
253
243
634
639
677
875
1302
347
523
268
281
1046
3201
208
748
928
19599
1084
105
165
223
250
273
284
79
265
101
96
111
263
206
342
377
509
155
214
131
108
389
1094
92
245
368
7529
2383
193
157
439
567
562
657
173
544
198
179
200
459
615
515
708
1117
253
444
186
216
866
3294
180
605
835
16545
2183
125
107
209
331
519
336
137
395
121
108
85
249
350
278
348
740
136
323
113
226
576
1991
115
260
458
10819
639
21
30
39
60
123
62
22
115
25
26
16
41
73
51
65
130
23
71
38
82
118
530
12
31
85
2528
527
20
20
41
45
109
50
30
89
20
23
12
39
63
37
57
217
16
75
24
72
133
342
23
38
63
2185
209
9
20
20
23
46
33
13
37
14
20
4
20
26
18
24
58
18
32
11
32
53
170
13
19
31
973
307
42
68
49
96
82
81
24
83
42
42
39
85
109
59
90
164
37
97
33
28
135
421
39
87
118
2457
304
20
18
24
35
66
30
10
65
11
23
17
33
45
25
30
82
17
51
22
52
71
198
11
24
41
1325
1751
88
69
145
223
404
229
111
274
65
59
43
137
213
165
227
482
91
129
83
169
428
1213
85
160
244
7287
972
159
203
258
329
194
299
86
347
102
142
140
299
296
274
361
530
189
288
144
130
476
1246
116
414
474
8468
902
57
103
97
151
241
138
57
142
62
48
44
113
122
104
173
265
77
104
44
71
205
778
46
72
194
4410
Arni
Berikon
Bremgarten
Büttikon
Dottikon
Eggenwil
Fischbach-Göslikon
Hägglingen
Islisberg
Jonen
Niederwil
Oberlunkhofen
Oberwil-Lieli
R.stetten-Friedlisberg
Sarmenstorf
Tägerig
Uezwil
Unterlunkhofen
Villmergen
Widen
Wohlen
Zufikon
Bremgarten
171
592
1027
105
429
157
227
413
73
260
410
266
312
398
403
207
70
190
716
558
1886
529
9399
165
580
822
131
441
160
265
352
92
229
438
283
364
409
404
188
79
201
740
527
1547
564
8981
216
578
890
127
433
158
236
418
77
268
454
305
369
400
432
205
77
186
696
589
1628
591
9333
107
298
370
54
233
73
97
185
46
130
172
126
193
206
173
90
36
83
319
282
707
253
4233
144
398
693
73
306
112
157
280
63
206
333
195
247
291
303
162
53
123
502
403
1214
402
6660
117
310
592
36
195
66
81
167
36
157
179
118
162
204
180
93
31
94
292
267
981
243
4601
34
71
144
7
36
16
14
24
4
28
32
26
34
54
28
24
8
27
55
60
213
40
979
23
54
118
8
18
16
11
24
9
28
25
18
23
46
27
21
5
16
45
44
182
37
798
14
35
77
9
30
13
8
19
4
15
29
21
23
26
24
3
6
21
36
42
106
40
601
61
119
155
23
50
41
24
50
16
56
56
56
70
80
39
30
12
40
107
127
178
83
1473
21
53
152
12
33
17
22
27
10
35
29
26
21
28
39
18
5
23
63
53
235
34
956
79
187
329
18
111
41
62
116
28
97
105
80
119
125
103
51
15
65
177
172
561
175
2816
122
334
496
92
248
118
200
211
61
141
278
159
253
265
258
106
49
134
483
308
828
359
5503
75
135
229
23
66
36
36
75
32
82
64
90
109
104
61
47
12
48
132
134
293
132
2015
Auenstein
Birr
Birrhard
Bözberg
Bözen
Brugg
Effingen
Elfingen
Habsburg
Hausen AG
Lupfig
Mandach
Mönthal
Mülligen
Remigen
Riniken
Rüfenach
Scherz
Schinznach-Bad
Schinznach
Thalheim
Veltheim
Villigen
Villnachern
Windisch
Brugg
341
398
97
291
99
2109
109
44
109
558
355
69
64
168
238
320
190
134
544
178
192
242
307
307
1220
8683
285
366
120
282
112
1454
87
32
103
519
345
76
73
158
220
269
159
105
437
180
173
186
324
252
758
7075
314
408
115
293
101
1793
104
32
111
579
357
79
74
161
241
316
183
100
495
186
185
220
317
265
907
7936
147
161
48
131
32
700
45
16
44
222
143
27
35
52
88
108
76
43
178
66
76
87
118
135
354
3132
179
267
67
195
55
1233
63
23
78
398
226
44
53
95
158
213
127
58
298
121
106
137
222
169
684
5269
152
194
45
129
30
1220
43
26
49
245
151
18
24
84
98
149
93
67
191
85
55
104
146
145
751
4294
19
35
5
23
2
257
6
10
11
42
30
3
4
12
12
16
11
13
34
14
11
22
23
29
184
828
18
25
5
19
6
235
8
8
11
42
30
2
1
7
12
18
11
12
31
11
8
13
16
27
140
716
8
18
2
15
7
120
6
9
0
17
13
6
1
2
5
17
16
8
18
8
7
9
8
16
68
404
26
53
11
29
11
180
12
5
16
65
40
6
10
11
26
26
21
15
44
16
16
19
41
36
101
836
19
24
6
15
3
153
7
5
4
26
18
2
2
12
12
12
6
9
23
15
6
14
17
17
102
529
163
138
29
137
23
1160
37
26
43
189
126
18
22
52
95
152
90
61
343
86
84
142
101
130
638
4085
145
234
74
195
82
796
47
18
58
311
204
54
53
92
135
159
89
72
256
114
126
109
199
123
430
4175
59
59
4
47
15
395
20
14
20
60
69
8
16
20
36
40
34
32
83
24
18
32
37
50
233
1425
Beinwil am See
Birrwil
Burg
Dürrenäsch
Gontenschwil
Holziken
Leimbach
Leutwil
Menziken
Oberkulm
Reinach
Schlossrued
Schmiedrued
Schöftland
Teufenthal
Unterkulm
Zetzwil
Kulm
531
246
79
231
326
160
96
121
535
389
797
141
195
721
230
414
267
5479
460
224
79
264
349
212
102
162
554
425
851
150
208
657
201
423
282
5603
480
233
74
235
316
174
97
138
506
380
790
128
173
643
209
390
275
5241
245
103
31
99
128
62
32
77
215
132
317
60
65
300
89
158
106
2219
274
135
46
152
166
83
39
79
288
205
427
76
77
373
102
236
128
2886
261
102
34
56
110
55
36
40
236
158
347
43
49
337
105
173
87
2229
47
20
6
8
23
2
3
7
50
17
57
4
17
30
16
22
11
340
50
17
6
7
12
3
2
4
43
19
67
4
14
39
15
24
10
336
31
17
8
12
21
8
6
9
29
24
48
7
14
25
10
10
8
287
66
29
15
36
52
36
12
22
89
62
97
27
44
124
35
66
33
845
34
16
3
6
14
3
2
1
34
23
42
6
6
34
8
28
6
266
214
80
23
40
73
32
32
32
146
108
237
26
40
238
67
121
62
1571
293
131
55
198
215
136
79
130
351
280
517
106
150
387
134
266
177
3605
100
28
7
27
30
10
9
18
56
50
86
18
20
108
36
39
20
662
4879
Freude beim bestgewählten Regierungsrat Urs
Wie gehts weiter bei der SVP? Franziska Roth und
Der Grüne Robert Obrist studiert die Resultate.
Maya Bally (r.) wartet mit Grossrätin Antoinette
AARGAUER ZEITUNG
MONTAG, 24. OKTOBER 2016
REGIERUNGSRATSWAHLEN 29
AZ Aarau, 24.10.2016
Urs
Hofmann,
SP,
bisher
Alex
Hürzeler,
SVP,
bisher
Stephan
Attiger,
FDP,
bisher
Maya
Bally,
BDP,
neu
Markus
Dieth,
CVP,
neu
Yvonne
Feri,
SP,
neu
Mia
Gujer,
Juso,
neu
Mia
Jenni,
Juso,
neu
Pius
Lischer,
parteilos,
neu
Jil
Lüscher
parteilos,
neu
Ariane
Müller,
Juso,
neu
Robert
Obrist,
Grüne,
neu
Franziska
Roth,
SVP,
neu
Ruth Jo.
Scheier,
GLP,
neu
Bezirke
Eiken
Frick
Gansingen
Gipf-Oberfrick
Herznach
Hornussen
Kaisten
Laufenburg
Mettauertal
Münchwilen
Oberhof
Oeschgen
Schwaderloch
Sisseln
Ueken
Wittnau
Wölflinswil
Zeihen
Laufenburg
Hofmann.
SANDRA ARDIZZONE
der wieder gewählte Alex Hürzeler.
ALEX SPICHALE
SANDRA ARDIZZONE
Eckert gespannt.
SANDRA ARDIZZONE
306
763
219
730
272
130
398
533
437
121
116
183
73
110
112
249
217
242
5211
296
658
239
581
291
131
371
506
414
136
114
192
74
113
108
239
224
229
4916
263
670
222
613
275
133
316
501
403
121
97
174
70
103
90
220
204
209
4684
113
309
82
265
111
30
119
145
125
47
48
56
25
43
33
85
85
99
1820
172
492
187
410
172
71
243
352
273
84
63
103
34
60
72
158
132
142
3220
145
357
79
407
110
48
192
253
181
46
63
70
29
56
51
107
100
99
2393
29
85
6
86
23
9
23
50
28
10
5
12
5
10
7
17
19
19
443
33
54
4
66
23
9
26
40
23
4
12
7
6
10
9
19
13
16
374
22
37
8
27
8
8
6
34
15
6
2
9
3
3
6
9
10
15
228
41
91
12
82
45
17
46
56
33
24
14
12
9
22
9
14
32
24
583
35
47
5
50
23
6
14
33
13
5
9
10
2
7
6
14
9
9
297
98
273
73
284
110
46
135
185
147
23
48
58
16
28
43
91
77
91
1826
157
354
143
327
161
82
178
273
237
83
65
120
48
82
56
111
142
151
2770
38
149
31
141
42
25
49
61
50
19
18
30
6
18
23
34
34
37
805
Ammerswil
Boniswil
Brunegg
Dintikon
Egliswil
Fahrwangen
Hallwil
Hendschiken
Holderbank
Hunzenschwil
Lenzburg
Meisterschwanden
Möriken-Wildegg
Niederlenz
Othmarsingen
Rupperswil
Schafisheim
Seengen
Seon
Staufen
Lenzburg
80
277
84
236
228
215
88
168
115
440
1666
430
781
645
300
706
485
710
799
627
9080
88
253
84
274
209
211
99
179
137
473
1107
480
660
447
276
645
434
716
657
533
7962
82
271
83
262
217
226
84
167
126
453
1380
482
728
502
297
666
435
735
687
571
8454
41
114
49
148
132
114
66
104
59
194
751
249
325
239
180
323
245
392
350
327
4402
33
150
66
160
144
141
48
103
57
264
896
273
425
317
181
390
251
459
463
400
5221
48
130
30
87
119
100
34
74
38
172
928
182
372
396
135
329
231
271
388
310
4374
2
22
4
17
14
14
2
9
5
29
181
36
56
81
28
55
36
39
53
55
738
6
23
7
15
22
16
3
12
5
29
156
42
42
75
21
58
35
36
63
48
714
4
7
4
12
6
4
13
7
13
21
93
19
28
36
10
40
29
24
29
35
434
7
31
13
29
28
37
21
28
23
62
147
68
78
78
45
111
63
65
89
79
1102
7
15
6
21
19
14
3
11
8
30
145
34
39
64
27
36
36
25
57
40
637
35
91
32
58
74
59
19
48
29
96
652
106
260
270
89
221
150
200
219
236
2944
53
162
49
189
117
124
74
109
109
287
528
304
351
243
165
352
261
445
403
280
4605
18
48
14
35
43
51
15
25
13
57
417
72
116
135
51
102
86
114
92
144
1648
Abtwil
Aristau
Auw
Beinwil/Freiamt
Besenbüren
Bettwil
Boswil
Bünzen
Buttwil
Dietwil
Geltwil
Kallern
Merenschwand
Mühlau
Muri
Oberrüti
Rottenschwil
Sins
Waltenschwil
Muri
82
163
172
179
84
92
346
163
179
99
37
62
478
115
1087
132
89
399
421
4379
105
140
195
214
87
117
388
180
178
129
38
68
454
142
955
144
104
484
384
4506
91
151
190
192
66
112
357
155
184
122
36
67
499
129
1012
148
88
493
403
4495
35
62
81
79
35
41
148
47
78
76
18
30
231
62
381
82
38
236
184
1944
57
113
169
139
52
73
268
113
138
101
29
48
399
94
778
130
64
415
288
3468
40
72
60
47
43
21
125
70
72
26
8
25
223
47
534
76
48
156
201
1894
6
14
10
13
6
4
19
8
11
4
3
5
36
12
112
15
15
19
39
351
7
16
9
9
8
3
25
7
12
8
2
5
23
14
98
18
14
19
29
326
10
7
8
9
6
6
18
11
7
5
3
3
35
8
50
3
3
22
16
230
21
23
18
13
14
13
42
8
28
8
5
6
70
11
104
11
13
51
52
511
4
17
8
18
14
4
43
37
18
5
6
9
52
16
154
17
10
25
56
513
30
38
47
43
28
15
69
50
68
21
9
14
142
34
333
41
30
99
118
1229
75
93
123
112
57
75
256
116
105
87
26
52
260
91
520
95
88
297
232
2760
19
34
41
25
15
8
43
23
41
16
4
12
105
32
187
53
23
116
72
869
Hellikon
Kaiseraugst
Magden
Möhlin
Mumpf
Obermumpf
Olsberg
Rheinfelden
Schupfart
Stein
Wallbach
Wegenstetten
Zeiningen
Zuzgen
Rheinfelden
112
366
528
957
106
122
68
1457
135
241
227
136
256
93
4804
119
309
490
914
90
113
67
1035
141
250
245
140
267
99
4279
105
328
490
834
87
107
61
1129
139
220
218
131
261
83
4193
47
150
240
410
49
53
27
540
38
92
89
56
114
38
1943
67
182
357
539
57
73
33
717
92
164
143
93
167
61
2745
35
233
327
550
50
57
44
914
44
113
103
52
139
47
2708
6
50
62
110
11
5
7
236
2
26
16
14
21
15
581
6
43
60
121
8
6
6
197
2
27
13
11
24
15
539
4
22
49
65
6
7
3
177
4
20
11
3
16
9
396
18
98
97
173
24
11
13
279
13
51
25
17
40
20
879
6
41
43
122
12
6
2
176
3
25
11
4
13
14
478
40
140
190
364
38
44
26
594
23
61
77
52
99
35
1783
79
192
283
536
56
63
33
570
82
142
152
75
144
60
2467
27
98
183
262
31
29
15
459
6
51
48
31
67
11
1318
Aarburg
Attelwil
Bottenwil
Brittnau
Kirchleerau
Kölliken
Moosleerau
Murgenthal
Oftringen
Reitnau
Rothrist
Safenwil
Staffelbach
Strengelbach
Uerkheim
Vordemwald
Wiliberg
Zofingen
Zofingen
701
65
137
615
120
580
120
303
1253
182
930
418
146
588
199
292
45
2057
8751
602
69
135
570
134
498
136
354
1108
172
935
435
159
506
207
280
45
1497
7842
629
67
129
556
127
517
119
318
1110
170
937
410
160
512
196
284
44
1764
8049
208
18
49
228
70
219
48
129
442
82
342
165
67
183
81
105
13
735
3184
335
37
74
290
70
303
65
156
669
106
550
211
81
288
94
161
25
1021
4536
410
26
53
338
58
282
56
135
678
58
448
209
63
283
89
162
20
1194
4562
89
6
15
48
8
43
4
21
120
4
65
25
4
46
18
26
2
232
776
77
10
13
44
9
48
4
29
118
8
61
22
4
42
14
21
4
218
746
35
2
3
25
5
31
5
11
74
12
38
19
5
26
13
10
1
120
435
165
15
28
145
29
103
29
77
322
37
210
76
19
128
51
67
4
503
2008
64
9
8
48
6
45
3
13
108
13
58
19
4
38
14
17
3
171
641
222
20
30
208
38
179
31
86
381
77
242
111
49
176
63
117
10
825
2865
371
46
81
384
82
292
109
248
700
106
641
281
107
325
141
181
26
892
5013
107
13
9
105
19
86
14
47
237
29
145
46
15
103
32
47
8
485
1547
504
38
37
455
444
441
49
140
59
527
185
179
433
413
47
96
89
39
191
67
195
82
4710
94407
425
38
49
514
449
361
49
143
43
477
190
204
405
509
27
104
68
41
232
76
194
63
4661
82703
464
43
41
509
479
427
51
145
46
507
186
208
456
466
42
93
68
30
230
71
219
69
4850
88788
190
12
19
167
147
170
15
40
15
195
77
63
164
131
10
30
18
5
101
15
71
23
1678
37826
386
31
27
401
356
320
41
108
24
395
151
149
363
363
24
69
47
25
167
49
146
45
3687
61890
270
17
7
161
178
212
22
55
36
257
77
54
215
135
21
45
41
17
99
35
76
29
2059
47320
51
4
1
28
23
45
8
8
14
40
14
4
38
17
6
10
14
4
20
5
17
11
382
9320
49
3
2
29
24
37
4
9
10
31
18
8
37
22
2
10
13
2
17
7
14
8
356
8292
19
0
3
27
17
14
6
6
8
20
8
9
13
19
3
4
6
1
10
5
7
1
206
4798
63
7
2
71
58
38
6
25
10
63
35
26
39
52
5
19
9
7
33
14
16
8
606
12922
28
2
2
18
25
22
2
13
7
28
18
6
19
18
7
6
10
1
10
6
12
4
264
6819
134
13
7
108
96
117
22
32
28
144
44
32
118
75
30
30
15
17
61
17
45
25
1210
32946
240
22
33
323
275
182
28
89
31
268
138
135
256
346
10
74
31
27
143
53
131
41
2876
47791
73
7
9
72
50
54
13
10
9
84
33
15
82
51
12
8
5
4
44
16
21
9
681
17964
Bad Zurzach
Baldingen
Böbikon
Böttstein
Döttingen
Endingen
Fisibach
Full-Reuenthal
Kaiserstuhl
Klingnau
Koblenz
Leibstadt
Lengnau
Leuggern
Mellikon
Rekingen
Rietheim
Rümikon
Schneisingen
Siglistorf
Tegerfelden
Wislikofen
Zurzach
Total Kanton Aargau
SCHWEIZ 13
Neuö Zürcör Zäitung
Montag, 24. Oktober 2016
NZZ, 24.10.2016
Die SP kann im Aargau das Blatt wenden
Überraschungen kennzeichnen die Regierungs- und Parlamentswahlen im Mittellandkanton
Der SVP gelingt es nicht, einen
zweiten Sitz in der Aargauer
Exekutive zu holen. Doch ihre
Chancen für den zweiten
Wahlgang sind besser, als
man aufgrund der schwierigen
Ausgangslage erwarten konnte.
CVP kann Sitz verteidigen
Wahlen in die Aargauer Regierung (5 Sitze)
94 407 Stimmen
Urs Hofmann (bisher)
SP
88 788 Stimmen
Stephan Attiger (bisher)
FDP
82 703 Stimmen
ERICH ASCHWANDEN, AARAU
Nach dem ersten Wahlgang sind erst
vier von fünf Sitzen im Aargauer Regierungsrat besetzt. Als einziger Neuer
schaffte Markus Dieth von der CVP
(61 890 Stimmen) den Sprung in die
Exekutive. Er ersetzt seinen Parteikollegen Roland Brogli. Die neue SVP-Kandidatin Franziska Roth (47 791) schnitt
zwar leicht besser ab, als es Umfragen
und Prognosen hatten erwarten lassen.
Doch bloss 471 Stimmen Vorsprung auf
Yvonne Feri (sp.) stellen Roth kein
überzeugendes Zeugnis aus. Sie blieb
deutlich unter dem absoluten Mehr.
Spannung bleibt erhalten
Das Rennen um den letzten Regierungssitz wird daher im zweiten Wahlgang am
27. November entschieden. Die Ausgangslage ist nicht nur wegen des knappen Abstandes spannend. Nach dem
Sonntag präsentiert sich die Regierung
vorübergehend als reines Männergremium. Neben dem Neuling Dieth schafften nämlich Urs Hofmann (sp.) mit
94 407 Stimmen, Stephan Attiger (fdp.,
88 788) und Alex Hürzeler (svp., 82 703)
problemlos die Wiederwahl. Keine
Chance hatten die Grünen mit ihrem
Kandidaten Robert Obrist, die damit
den von Susanne Hochuli gehaltenen
Exekutivsitz verlieren.
Wenn die bürgerlichen Parteien die
Karten für den zweiten Wahlgang
mischen, wird die Frauenfrage zum
Thema. Das gilt für die SVP, die damit
geliebäugelt hatte, ihre Kandidatin auszuwechseln und allenfalls mit einem bekannteren Mann anzutreten. Kantonalpräsident Thomas Burgherr hat jedoch
angekündigt, man steige erneut mit
Roth ins Rennen. Gespannt ist man auf
den Entscheid der FDP, bei der sich die
IN KÜRZE
Innerschweizer Klub
gegen Grossraubtiere
(sda) V In der Innerschweiz formiert sich
Widerstand gegen die Präsenz von Grossraubtieren. Im November soll eine entsprechende Vereinigung gegründet werden. Wölfe, Bären und Luchse sollen zum
Schutz der Landwirtschaft leichter «reguliert» werden können. In der Ost- und der
Westschweiz bestehen bereits ähnliche
Vereine, und im Herbst 2015 ist ein nationaler Dachverband gegründet worden.
Überraschendes Konzert
gegen Sparmassnahmen
(sda) V Das Luzerner Sinfonieorchester
hat am Samstag in Luzern mit einem unangekündigten Open-Air-Konzert gegen Sparpläne der Kantonsregierung
protestiert. Das Orchester soll ab 2018
eine halbe Million Franken weniger
Subventionen erhalten. Dies sei existenzgefährdend, sagen die Musiker.
Wäscherin zu Unrecht
wegen Kopftuch entlassen
(sda) V Eine Grosswäscherei hat einer
Muslimin, die aus religiösen Gründen
mit Kopftuch zur Arbeit erschien, missbräuchlich gekündigt. Das hat ein Berner Einzelrichter entschieden. Das Unternehmen hatte Argumente der Sicherheit und der Hygiene angeführt, was als
nicht stichhaltig qualifiziert wurde.
Alex Hürzeler (bisher)
SVP
61 890 Stimmen
Markus Dieth (neu)
CVP
47 791 Stimmen
Franziska Roth
SVP
47 320 Stimmen
Yvonne Feri
SP
37 826 Stimmen
Maya Bally
BDP
Robert Obrist
Grüne
32 946 Stimmen
17 964 Stimmen
Ruth Jo. Scheier
GLP
Jil Lüscher
Parteilos
12 922 Stimmen
Absolutes Mehr: 56 687 Stimmen
Ausserdem erhielten Stimmen: Mia Gujer (Juso, 9320 Stimmen), Mia Jenni
(Juso, 8292 Stimmen), Ariane Müller (Juso, 6819 Stimmen), Pius Lischer (IGG, 4798 Stimmen)
SP ist die grosse Gewinnerin
Wahlen in den Aargauer Grossen Rat
SP: 27 (+5)
FDP: 22
CVP: 17 (–2)
Grüne: 10
SVP: 45
GLP: 7 (–1)
EVP: 6
140 Sitze
QUELLE: KANTON AARGAU
BDP: 4 (–2)
EDU: 2
NZZ-Infografik/lvg.
Begeisterung für die SVP-Anwärterin in
engen Grenzen hielt.
Besser haben es in dieser Hinsicht die
Sozialdemokraten. Der erste Testlauf
für ihre Kandidatin Yvonne Feri ist
durchaus erfolgversprechend verlaufen.
Die Tatsache, dass Feri klar auf dem linken Flügel ihrer Partei verortet ist, hat
ihr offenbar kaum geschadet.
Linksrutsch im Parlament
Bei den Wahlen in den 140-köpfigen
Grossen Rat gab es nur eine lachende
Siegerin. Entgegen den Prognosen und
Umfragen konnte die SP relativ stark
zulegen. Mit 5 zusätzlichen Sitzen überholte sie die FDP, mit der sie bisher
gleichauf bei 22 Sitzen lag. Profiliert
haben sich die Sozialdemokraten in erster Linie mit dem Widerstand gegen die
allgegenwärtigen Sparmassnahmen. Die
Polarisierung im Aargau dürfte sich weiter verstärken. Der Aufschwung erfasste
jedoch nicht das gesamte linke Lager.
Ohne ihr Zugpferd Susanne Hochuli
büssten die Grünen 0,32 Prozentpunkte
ein und bleiben bei 10 Sitzen.
Mit grossem Abstand stärkste Kraft
im Aargau bleibt jedoch die SVP, die
minim verlor und ihre 45 Sitze verteidigen konnte. Der Wähleranteil bleibt
bei immer noch fast 32 Prozent. Einiges
mehr erhofft hatte man sich beim
Freisinn, wo man mit breiter Brust in
den Wahlkampf stieg und Gewinne in
allen Bezirken anstrebte. Doch die bescheidenen Wählergewinne von lediglich 0,64 Prozentpunkten reichten für
einen Sitzgewinn nicht aus. Status quo
statt Eroberung der absoluten Mehrheit,
heisst daher das Fazit für das rechtsbürgerliche Lager.
Die grosse Verliererin war die BDP,
die einbrach und 2 ihrer bisher 6 Sitze
verlor. Nur dank dem guten Abschneiden im Bezirk Lenzburg bleibt die BDP
überhaupt im Rat vertreten. Etwas
glimpflicher kamen die Grünliberalen
davon, die einen Sitz abgeben mussten.
Die CVP konnte den Abwärtstrend der
vergangenen Jahre nicht stoppen und
verlor 2 ihrer bisher 19 Sitze. Doch blieb
den Christlichdemokraten das schlimmste Szenario erspart, nämlich der Fall
unter die 10-Prozent-Marke.
Kontroverse über aussenpolitische
Präsenz Liechtensteins
Unterschiedliche Auffassungen in Liechtenstein über Botschaften im Ausland
Liechtenstein unterhält
Botschaften in einigen Ländern
und bei internationalen
Organisationen. Ob und wie
viel Repräsentation in der Welt
notwendig ist, darüber sind sich
Politik und Wirtschaft uneins.
GÜNTHER MEIER, VADUZ
Das Finanzsystem des Fürstentums
Liechtenstein sei von einer gut funktionierenden internationalen Kooperation
abhängig, betont der Liechtensteinische
Bankenverband in seiner «Roadmap
2020». In diesem Strategiepapier lautet
die «klare Forderung an die Politik», das
internationale Netzwerk weiter auszubauen und die Aussenbeziehungen gezielt zu verstärken.
Hürden abbauen
Zurückhaltender formuliert die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer in der eben veröffentlichten
«Vision 2025» die Empfehlung, die Aussenwirtschaftsbeziehungen auszubauen,
um den Exportunternehmen einen möglichst ungehinderten Zugang zu den
Hauptmärkten zu ermöglichen. Für die
Standortattraktivität, betont der Ban-
kenverband ausserdem, sei die Mitgliedschaft Liechtensteins in internationalen
Gremien und Organisationen nicht nur
richtig, sondern auch wichtig.
Andere Auffassungen werden dagegen in der Politik vertreten. Die
Oppositionspartei «Die Unabhängigen»
hält, zumindest was die finanziellen Aufwendungen betrifft, die Aussenpolitik
für «nicht mehr grössenverträglich».
Etwas Rückenwind erhielten die Unabhängigen durch eine von Fürst HansAdam II. in einem Interview gemachte
Äusserung, im Rahmen der Sparanstrengungen zur Sanierung des Staatshaushalts müsste die Notwendigkeit der
Aussenvertretungen ebenfalls hinterfragt werden.
Mit einem Postulat wollten die Unabhängigen deshalb die Regierung dazu
bringen, alle Botschaften unter dem
Aspekt von Einsparmöglichkeiten genau unter die Lupe zu nehmen. Der Vorstoss scheiterte zwar im Parlament an
den Koalitionsparteien, doch gänzlich
vom Tisch scheint die Angelegenheit
noch nicht zu sein.
Aus den Stellungnahmen von Parteien wird ersichtlich, dass die Botschaften in den Nachbarländern nicht angetastet werden sollen, ebenso nicht die
Vertretung bei den Vereinten Nationen
in New York und die Präsenz bei der
Europäischen Union in Brüssel. Bei
einem früheren Vorstoss der grün-alternativen Freien Liste ist jedoch ein Fragezeichen hinter die Vertretung beim
Europarat in Brüssel sowie die Botschaft in Washington gesetzt worden.
Nichts von einer Reduktion der Aussenvertretungen hält Landtagspräsident
Albert Frick, nach dessen Einschätzung
die liechtensteinische Aussenpolitik im
Vergleich mit anderen Ländern «äusserst schmal aufgestellt» ist. Das Netz an
Aussenstellen hält Frick für das Minimum, was ein eigenständiger Staat mit
weltweit wirtschaftlicher Verflechtung
unterhalten müsse.
Weitere Anträge absehbar
Interessant bei diesen Überlegungen in
politischen Kreisen ist, dass sich bisher
nur die Oppositionsparteien für Einsparungen bei den Aussenvertretungen
starkgemacht haben. Im Rahmen der
Budgetdebatte, die für die Novembersession des Landtags vorgesehen ist,
dürften entsprechende Kürzungsanträge erneut auf der Tagesordnung stehen.
Anlass dafür könnte sein, dass die
Regierung keine Kürzungen bei den
aussenpolitischen Vertretungen vorschlägt, sondern mit geplanten Aufwendungen von knapp 16 Millionen Franken
leicht über dem Budget des laufenden
Jahres liegt.
Kommentar
Trübe Zukunft
für die Mitte
VON ERICH ASCHWANDEN
Die Aargauer Wahlen stossen jeweils
auf grosses Interesse, weil sie ein Jahr
nach den Nationalratswahlen stattfinden. Ausserdem gilt der Kanton als Seismograf für politische Trends. Die Nadel
des Messgeräts hat ausgeschlagen und
zeigt, dass sich im Verlauf des letzten
Jahres einiges getan hat. Nicht unbedingt zu erwarten waren die fünf Sitzgewinne für die SP. Auch Kantonalpräsident und Nationalrat Cédric Wermuth
hatte nicht mit einer so frühen und sichtbaren Morgenröte gerechnet. Doch den
Sozialdemokraten ist es offensichtlich
gelungen, sich als einsame Kämpfer
gegen den sogenannten Rechtsrutsch zu
profilieren. Dies gilt nicht für die Grünen, die stagnieren und den Regierungssitz von Susanne Hochuli verlieren.
Auf der anderen Seite des politischen
Spektrums wachsen die Bäume nicht in
den Himmel. Enttäuschend ist das vor
allem für die FDP, die den nationalen
Aufwärtstrend nur gebremst fortsetzen
und keine Sitzgewinne einfahren konnte. Da war der Freisinn mit deutlich
grösseren Hoffnungen ins Rennen gestiegen. Die SVP konnte auf kantonaler
Ebene nicht davon profitieren, dass sie
sich bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative als Opfer der anderen Parteien inszeniert. Allerdings ist
es auch schwierig, noch einmal zuzulegen, wenn man bereits einen Wähleranteil von 32 Prozent hat.
Bedenklich sind die Resultate an den
Polen für die Mitte, die eindeutige Verliererin der Parlamentswahlen. Nachdem man in den letzten Jahren Wähler
an die Rechte verloren hat, scheint es
nun auch Richtung links zu bröckeln.
Bei der BDP wäre es beinahe zum totalen Absturz gekommen. Nur weil sie im
Bezirk Lenzburg die 5-Prozent-Hürde
übersprang, ist sie überhaupt noch im
Grossen Rat vertreten. Die Strahlkraft
von Regierungsratskandidatin Maya
Bally reicht nicht, um den Abgang von
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf
aufzuwiegen. Düster sieht es auch für
die CVP aus, die ihren Krebsgang fortsetzte. Mit der Aargauerin Doris Leuthard wird auch sie ihr bundesrätliches
Zugpferd in absehbarer Zeit verlieren.
Volk und Stände
sollen Verhältnis
zu EU bestimmen
Resolution der BDP
(sda) V Die Delegierten der BürgerlichDemokratischen Partei (BDP) haben
sich am Samstag in Grenchen deutlich
gegen die Atomausstiegsinitiative der
Grünen ausgesprochen. Das Volksbegehren, das am 27. November vor
Volk und Stände kommt, würde die Versorgungssicherheit und den Schutz von
Investitionen gefährden. Dass in der
Schweiz keine neuen Atomkraftwerke
gebaut werden sollen, hatten der Bundesrat und das Parlament bereits nach
der Atomkatastrophe in Fukushima im
Grundsatz entschieden. In der Energiestrategie wurde das Verbot des Baus
neuer Atomkraftwerke verankert. Die
bestehenden sollen aber so lange laufen,
wie die Atomaufsichtsbehörde sie als
sicher einstuft. Würde die Initiative angenommen, müssten die Reaktoren zwischen 2017 und 2029 abgeschaltet werden. Die BDP-Delegierten diskutierten
auch über das Verhältnis Schweiz Europa. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordert die Partei, die
vertragliche Beziehung zur EU in der
Verfassung zu verankern und dem Souverän vorzulegen. Eine Gelegenheit,
dies zu tun, bietet sich aus Sicht der BDP
am Mittwoch, wenn der Bundesrat voraussichtlich über einen allfälligen Gegenvorschlag zur Rasa-Initiative entscheidet. Diese will eine ersatzlose Streichung des Zuwanderungsartikels.