24 AARGAU AARGAUER ZEITUNG DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 AZ Aarau, 18.10.2016 Hofmann ist der Social-Media-König Wahlkampf SVP-Kandidatin Franziska Roth setzt auch auf Facebook – Parteikollege Alex Hürzeler ist nicht dabei NICHT BEI FACEBOOK VON FABIAN HÄGLER ✴ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ● ● ● ● ● ● ● ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ● ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ✲ ● ● ● ● ● ❒ ❒ ❒ ❒ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Hürzeler verzichtet Urs Hofmann – hier im analogen Wahlkampf bei der Auftaktveranstaltung – setzt wie Yvonne Feri stark auf Social Media. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● FANS: FACEBOOK, STAND: 17. OKTOBER, 14 UHR LIKES: AUSWERTUNG BLUE OCEAN ZEITRAUM: 14. JULI BIS 13. OKTOBER ● Likes 1884 896 756 1024 709 421 242 ● Fans 1798 1202 1079 810 592 457 273 ● Kandidat Urs Hofmann (SP, bisher) Yvonne Feri (SP, neu) Stephan Attiger (FDP, bisher) Markus Dieth (CVP, neu) Franziska Roth (SVP, neu) Maya Bally (BDP, neu) Robert Obrist (Grüne, neu) ● Facebook: Fans und Likes ● QUELLE: AUSWERTUNG BLUE OCEAN ZEITRAUM: 14. JULI BIS 13. OKTOBER ● Beiträge 171 130 88 60 52 48 11 ● Kandidat/Kandidatin Urs Hofmann (SP, bisher) Franziska Roth (SVP, neu) Yvonne Feri (SP, neu) Markus Dieth (CVP, neu) Maya Bally (BDP, neu) Stephan Attiger (FDP, bisher) Robert Obrist (Grüne, neu) Maya Bally (BDP) sagt, ohne Facebook sei man «für einen Teil des Zielpublikums nicht sichtbar», darum gehöre der Online-Auftritt im Wahlkampf dazu. Bally glaubt, dass es noch etwas Zeit braucht, «bis eine wirklich breite Relevanz erreicht wird». Die Wirkung der sozialen Medien werde heute wohl noch etwas überschätzt. «Es ist eine spannende Sache, auch wenn man dabei immer das richtige Mass haben muss, was für die Öffentlichkeit bestimmt ist», sagt Markus Dieth (CVP) über Facebook. Er habe sich sehr gefreut, dass ihn das Portal «wahlhelfer.ch» im August als positives Beispiel für die Facebook- und Internet-Anwendung genannt habe. Ruth Jo. Scheier (GLP) schrieb am 19. August: «Ich erstelle gerade meinen Facebook-Account und bitte um Verständnis, wenns vorerst noch nach Anfänger ausschaut.» Weil sie nur eine private Seite hat, wurde sie in der Auswertung nicht berücksichtigt. ● Facebook: Beiträge Wirkung noch überschätzt? ● QUELLE: AUSWERTUNG BLUE OCEAN, ZEITRAUM: 14. JULI BIS 13. OKTOBER ● Nennungen 606 600 525 521 455 359 353 335 162 ● Kandidat/Kandidatin Urs Hofmann (SP, bisher) Franziska Roth (SVP, neu) Alex Hürzeler (SVP, bisher) Yvonne Feri (SP, neu) Markus Dieth (CVP, neu) Robert Obrist (Grüne, neu) Stephan Attiger (FDP, bisher) Maya Bally (BDP, neu) Ruth Jo. Scheier (GLP, neu) Menschen seien über diese Plattform prima zu erreichen. «Bei älteren Wählern setze ich ein Fragezeichen.» Für FDP-Regierungsrat Stephan Attiger war von Anfang an klar, dass er für seinen Wahlkampf auch auf Online setzt. «Ein Teil der Wählerschaft ist heute nur noch so zu erreichen», sagt er. Neben dem Facebook-Auftritt hat der Baudirektor deshalb auch seine Website aktualisiert und ausgebaut. ● Online: Erwähnungen FACEBOOK FÜR POLITIKER Selber machen oder auslagern? F acebook gilt für Politikerinnen und Politiker als gute Möglichkeit, mit der Wählerschaft in Kontakt zu treten. Doch wie authentisch sind die Seiten der Regierungsratskandidaten im Aargau? Betreuen sie diese selber oder stammen die Posts und Antworten auf Kommentare von beauftragten Agenturen? Urs Hofmann (SP) sagt: «Ich beantworte die Posts auf Facebook persönlich, mit dem Risiko, dass es mal etwas länger dauert oder dass einer vergessen geht.» Nur so mache die Kommunikation über Facebook für ihn Sinn. Parteikollegin Yvonne Feri kann bei der Bewirtschaftung ihres Facebook-Auftritts auf ihr Wahlteam zählen. Einen Teil der Arbeit erledigt Feri selber, ohne Unterstützung wäre eine zeitgerechte Bewirtschaftung der Seiten neben der Berufsarbeit eine Überforderung, findet sie. «Ob Social Media künftig überhaupt noch ohne professionelle Unterstützung möglich ist, stelle ich infrage, weil der Zeitaufwand zu gross wird», sagt Feri. Dies trifft auf Franziska Roth (SVP) zu: Die Gerichtspräsidentin sagt, durch ihre berufliche Aufgabe bleibe ihr wenig Zeit, «um selbst die Social-MediaKanäle zu bewirtschaften». Dies übernimmt der frühere Wohler SVP- Ein- Grippe Zwilag Würenlingen Impfaktion in Apotheken gestartet Letzter Transport aus Sellafield Gestern ist zum dritten Mal die Grippeimpfaktion der Aargauer Apotheken zusammen mit Hausärzten aus der Region angelaufen. Dieses Jahr beteiligen sich 13 Apotheken daran. Eine Grippe – vom Ausbruch bis zur vollständigen Erholung – zieht sich meist über mehrere Wochen hin. Gerade bei älteren Personen schwächt eine Grippe das ganze Immunsystem und bietet Boden für weitere gefährliche Erreger. Mit der Impfaktion sollen weitere Kreise für die Impfung sensibilisiert werden. Apotheker-Präsident Urs Humbel erklärt: «Mit unserem Angebot wollen wir einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Durchimpfungsrate in der Bevölkerung leisten.» Die Aktion dauert bis zum 26. November. In dieser Zeit kann man sich in ausgewählten Apo- theken für 29 Franken von Ärztinnen und Ärzten impfen lassen. Die Kosten beinhalten die medizinische Abklärung, den Impfstoff und die Impfung. Eine Voranmeldung ist möglich, aber nicht in jeder Apotheke notwendig. Die genauen Impfdaten und -zeiten sind auf der Website des Apothekerverbandes www.apotheken-aargau.ch abrufbar. Der Apothekenmonitor weist nach, dass die Kunden die Dienstleistung schätzen. Eine Umfrage im Auftrag des Schweizerischen Apothekerverbandes bei rund 1200 Personen ergab, dass insbesondere bei Jungen und Berufstätigen neue Angebote der Apotheken sehr gefragt sind. Damit erreiche man auch mit der Grippeimpfaktion neue Bevölkerungsschichten, so der Apothekerverband. (AZ) SANDRA ARDIZZONE SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler nutzt soziale Medien wie Facebook nicht. «Auch wenn Kommunikationsspezialisten und Wahlstrategen der Meinung sind, dass es heute nicht ohne geht: Ich fände es falsch, hier contre coeur aktiv zu werden, und nehme es in Kauf, allenfalls etwas altmodisch zu wirken», sagt Hürzeler. Die Geschwindigkeit dieser Medien führe zu unüberlegten und für den politischen Prozess nicht hilfreichen Aussagen. Zudem fehle ihm auch die Zeit, um auf Facebook aktiv zu sein. Es gebe genügend andere Kanäle, wie man ihn erreichen könne. «Wer mich kennt, der weiss, dass ich den persönlichen Kontakt mit der Bevölkerung sehr schätze und gerne pflege», hält Hürzeler fest. Die direkte Art der Kommunikation bereite ihm Freude und er nehme sich dafür gerne etwas mehr Zeit. «Ich stelle mich den Fragen der Bürger und komme mit ihnen ins direkte Gespräch, dies gerade auch ausserhalb des offiziellen Teils.» ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● INSERAT ▼ ● ● Facebook: Nicht nur Likes zählen Auch bei den Fans und den Likes, die Kandidierende von Besuchern erhalten, liegt Urs Hofmann vorne. Wie wichtig ist dem SP-Mann sein SocialMedia-Auftritt? «Die Fanseite auf Facebook hatte ich schon länger, ich habe sie aber früher weniger intensiv betrieben als im Wahlkampf», sagt er. Wie bei allen Werbemitteln sei die effektive Wirkung schwer abzuschätzen. «In meinem Wahlteam sind wir davon ausgegangen, dass die traditionellen Mittel sinnvollerweise noch durch Aktivitäten auf Facebook ergänzt werden.» Yvonne Feri hat schon im vergangenen Jahr im Nationalrats-Wahlkampf Twitter und Facebook genutzt. «Deshalb war es klar, dass ich dies auch für den Regierungsrats-Wahlkampf einsetzen möchte.» Feri ist sich bewusst, dass längst nicht alle Wähler internetorientiert sind. Deshalb sei es wichtig, auch andere Kanäle zu bewirtschaften. Dies tut auch Franziska Roth (SVP) – aber noch nicht lange. «Mein Mann hat mich zu diesem Schritt ermutigt. Wer heute von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte, braucht ein Facebook-Profil», sagt Roth. Jüngere ▼ ● ● In den letzten drei Monaten wurden rund 2300 Online-Beiträge zu den neun ernsthaften Regierungsratskandidaten publiziert. Darin kamen ihre Namen insgesamt 3900-mal vor. Dies zeigt eine Auswertung, die Leo Keller aus Erlinsbach, Managing Director bei Blue Ocean Semantic Web Solutions, für die az erstellt hat. Am häufigsten (606-mal, siehe Tabelle) wurde SP-Regierungsrat Urs Hofmann erwähnt, nur knapp seltener SVP-Kandidatin Franziska Roth. Einfluss auf die Zahlen haben die Kandidierenden nur bedingt: Welche Themen die Medien aufnehmen – ausgewertet wurden diverse Newsportale –, hängt von der redaktionellen Auswahl ab. Beeinflussen können die Politiker ihren Auftritt in sozialen Medien – mit 605 Beiträgen entfällt mehr als ein Viertel aller Artikel auf diese Kategorie. Ergänzung für traditionelle Mittel ▼ ● ● ● Den grössten Teil macht mit 560 Beiträgen Facebook aus. Am meisten Posts auf der eigenen Facebook-Seite hat wieder Urs Hofmann, gefolgt von Franziska Roth, Yvonne Feri und Markus Dieth. Massgebend für den Erfolg, also die Beachtung, ist aber nicht nur die reine Menge der Beiträge. Wichtig ist auch die Zahl der User, die einen Beitrag lesen, und die Zahl der Leser, die kommentieren, liken oder teilen. Hier kommt Keller zu einem klaren Befund: «Urs Hofmann führt deutlich: mehr Beiträge, grössere Reichweite und mehr Engagement bzw. Reaktionen der Leser als alle anderen.» Von den insgesamt 171 Beiträgen (siehe zweite Tabelle rechts) postete Hofmann selber nur 42, die restlichen 129 kamen von Besuchern seiner Facebookseite. ▼ ● Seit 2001 werden die radioaktiven Rückstände aus der Wiederaufarbeitung aus den Anlagen in La Hague (F) und Sellafield (GB) in die Schweiz zurückgeführt. Vier Behälter mit hochaktivem Abfall, der im Eigentum der Kernkraftwerke Beznau und Mühleberg ist, erreichten am 13. Oktober das Zwischenlager Würenlingen. Damit ist die Rückführung aus der Anlage Sellafield abgeschlossen, es werden keine weiteren Abfälle mehr aus dieser Anlage in die Schweiz transportiert. Der Transport und die Einlagerungsarbeiten, die unter der Aufsicht der Polizei und des eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats Ensi standen, verliefen planmässig und ohne Zwischenfälle. (AZ) wohnerrat Peter Tanner für sie. «Er macht dies wunderbar und schickt mir direkte Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern zu», sagt Roth. FDP-Regierungsrat Stephan Attiger hat für den Aufbau seines politischen Facebook-Auftritts sowie für einen Teil des Inhalts eine Agentur beauftragt. «Die Posts und Kommentare meiner Follower beantworte ich aber persönlich und möglichst zeitnah», hält er fest. Die Bürger schätzen laut Attiger den direkten und unkomplizierten Austausch mit den Kandidierenden – «nach dem Motto Dialog statt Einbahn-Kommunikation». CVP-Kandidat Markus Dieth bewirtschaftet seinen Facebook-Auftritt selber. «Meine Werbefirma hat mir aber beim Aufbau geholfen», sagt Dieth, der erst auf diesen Wahlkampf hin ins Facebook eingestiegen ist, wie er sagt. «Ich hatte das vorher nicht.» Die Anfrage an Robert Obrist (Grüne) beantwortet Parteisekretär Itamar Piller. «Grundsätzlich bewirtschaftet das Sekretariat die Facebook- und TwitterProfile, wobei Robert Obrist Zugang zu diesen hat.» Auf Twitter sei vermerkt, dass persönliche Tweets von Obrist die Endung «-ro» hätten. Kurz und knapp antwortet Maya Bally (BDP): «Das mache ich selber.» (FH) INSERAT
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