Betriebssicherheit in Gefahr: Mitarbeiter der Uniklinik

Betriebssicherheit in Gefahr:
Mitarbeiter der Uniklinik Halle
protestieren
Beschäftigte, Studierende und Auszubildende der Universitätsmedizin Magdeburg
und der Universitätsmedizin Halle (Saale) demonstrieren am
Donnerstagvormittag auf dem Domplatz in Magdeburg vor dem Landtag.
Wegen unzureichender Investitionsmittel sei die Betriebssicherheit in Gefahr.
Allein die Uniklinik brauche pro Jahr für medizintechnische Geräte, Softwareund Hardwareausstattung sowie kleine Baumaßnahmen etwa 6,5 Millionen Euro.
Davon habe das Land nur 2,3 Millionen Euro zugesagt, heißt es.
Die Erklärung der Beschäftigten im Wortlaut:
Wir wollen die Abgeordneten ab 9.30 Uhr vor Beginn der Landtagssitzung auf
das derzeitige Drama der Investitionspolitik für die beiden
Universitätsklinika in Sachsen-Anhalt aufmerksam machen und sie auffordern,
sich mit dieser Problematik im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung
konstruktiv auseinanderzusetzen.
Wir, die Universitätsklinika Halle und Magdeburg, stehen für eine sichere,
zuverlässige und hochmoderne Medizin jeden Tag des Jahres, rund um die Uhr.
Wir helfen Menschen mit seltenen Erkrankungen oder besonders schwerkranken
und aufwändig zu therapierenden Patienten. Damit kommen wir dem Anspruch an
die Hochschulmedizin nach hochqualitativen Behandlungskonzepten und einem
ständigen Innovationstransfer nach. Beide Uniklinika sind über die Grenzen
des Bundeslandes hinaus anerkannt.
Wir werden uns mit Vehemenz dafür einsetzen, unseren Patientinnen und
Patienten diese hohe Qualität auch in Zukunft zu garantieren.
Die beiden Standorte der Universitätsklinika in Magdeburg und Halle sind laut
Koalitionsvertrag gesichert, aber der exzellente Ruf und die
Betriebssicherheit beider Klinika sind aufgrund unzureichender
Investitionsmittel in Gefahr. Die Universitätsmedizin Halle (Saale) braucht
pro Jahr für medizintechnische Geräte, Software- und Hardwareausstattung
sowie kleine Baumaßnahmen etwa 6,5 Millionen Euro. Davon hat das Land nur 2,3
Millionen Euro zugesagt. Auch für die Universitätsmedizin Magdeburg wurden
die ohnehin schon knapp bemessenen Investitionsmittel für 2016 um zwei
Drittel gekürzt und sollen in diesem geringen Umfang bis 2019 fortgeschrieben
werden.
Bereits in den vergangenen Jahren hat sich deshalb ein Investitionsstau
aufgebaut, obwohl der Landesrechnungshof bereits 2015 angemahnt hat, die
Universitätsklinika finanziell auskömmlich auszustatten. Trotz jahrelanger
Appelle ist die Landespolitik nicht bereit, dringend benötigte
Investitionsmittel bereitzustellen und es gibt keine verlässliche Bauplanung.
Dies veranlasst uns, nach der Demonstration vor drei Jahren gegen die
Sparpläne im Hochschulbereich, nun erneut auf die Straße zu gehen und zu
protestieren. Wir werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen, unseren Patienten
auch künftig eine sichere und zeitgemäße Maximalversorgung auf universitärem
Niveau zu bieten.