AUSSTELLUNGEN 2016 21er Haus Rück – Blick: Kinetika 1967 27. April bis 28. August 2016 Die Sprache der Dinge - Materialgeschichten aus der Sammlung 10. Juni 2016 bis 22. Januar 2017 Cornelius Kolig – Organisches 10. Juni bis 09. Oktober 2016 21er Pavillon 2016 – Leben in der Wand 22. Juni bis 23. Oktober 2016 AI WEIWEI translocation - transformation 14. Juli 2016 bis 20. November 2016 Anna Jermolaewa – Beide Weiß 14. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017 Franz West 8. Dezember 2016 bis 26. März 2017 Rück – Blick: Kinetika 1967 27. April bis 28. August 2016 Zeitgleich zu Abstract Loop Austria werden Aspekte der einflussreichen Ausstellung Kinetika von 1967 rekonstruiert. Vor fast fünfzig Jahren fand im 20er Haus im Schweizergarten initiiert von Direktor Werner Hofmann die Ausstellung Kinetika statt. Internationale Künstler zeigten in Wien ihre Werke, die damals allgemein als Op-Art bzw. als kinetische Kunst bezeichnet wurden. Es war die Zeit der künstlerischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen zu den Themen menschliche Wahrnehmung, Bewegung und transmediale Eigenschaften von Kunst. Vertreten waren in der Wiener Ausstellung Künstler wie Josef Albers, Hartmut Böhm, Gianni Colombo, Toni Costa, Marcel Duchamp, Günter Fruhtrunk, Richard Paul Lohse, Heinz Mack, François Morellet, Jesús Raphael Soto, Victor Vasarely oder Ludwig Wilding – und eben auch die österreichischen Künstler Marc Adrian, Richard Kriesche und Helga Philipp. Es war auch die Zeit international beachteter Ausstellungen wie The Responsive Eye in New York, Trigon in Graz oder Neue Tendenzen in Zagreb, die eine neue Auseinandersetzung mit den Grundstrukturen der Kunst in den Mittelpunkt rückten. Die analytische Herangehensweise an Fragen der Struktur, des Intervalls, der Serie sowie des Zufalls in Kunst, Literatur, Musik und Film wurde in Kinetika beispielhaft thematisiert. Die historische Referenz und Befragung jener Ausstellung ist der Kern unserer Präsentation, die als Einführung in die zeitgleich laufende Ausstellung Abstract Loop Austria dient und den internationalen Aspekt der damals weniger beachteten österreichischen Konkreten Kunst von Marc Adrian, Richard Kriesche und Helga Philipp hervorhebt. Die Sprache der Dinge - Materialgeschichten aus der Sammlung 10. Juni 2016 bis 22. Januar 2017 Eine Kunstsammlung spiegelt nicht nur die Geschichte einer oft wechselvollen Ankaufspolitik wider, ihre Präsentation verdeutlicht gleichzeitig auch die Programmatik einer Institution. Die regelmäßig wechselnden Sammlungsausstellungen zeitgenössischer Kunst werden auch 2016 fortgeführt: Die Sammlung #6 zeigt fokussierte Einblicke in die aktuelle künstlerische Produktion in Österreich und verknüpft diese mit internationalen Arbeiten. Ausgehend von den jüngsten Erwerbungen für die Sammlung ermöglicht die Ausstellung ein Neu- und auch Wiederentdecken künstlerischer Positionen, die ihre Relevanz im Hier und Jetzt unter Beweis stellen. Cornelis Kolig – Organisches 10. Juni bis 09. Oktober 2016 Der 1942 in Vorderberg (Kärnten) geborene Maler, Bildhauer, Installations- und Objektkünstler Cornelius Kolig ist durch seine kompromisslosen Arbeiten bekannt geworden, die um den menschlichen Körper und die Psyche, Sexualität und Tod, Obsessionen und Tabus kreisen. In den 1960er- und 1970er-Jahren experimentierte er mit neu entwickelten Werkstoffen wie Plexiglas und Polyester und schuf in erster Linie Skulpturen, die der technoiden Ästhetik der Zeit verpflichtet waren, zugleich aber schon auf die körperbezogenen Arbeiten vorauswiesen. 1980 begann er mit der Errichtung seines Lebens- und Gesamtkunstwerks: einer Architekturanlage in Vorderberg an der Gail in Kärnten namens Das Paradies. Die Präsentation bietet fokussierte Einblicke in unterschiedliche Werkgruppen seines umfangreichen künstlerischen Schaffens. Anna Jermolaewa – Beide Weiß 14. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017 Welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Machtverhältnissen sind wir ausgesetzt? Und wie lassen sich im Alltag Erfahrungsund Handlungsräume erschließen? Fragen wie diese beschäftigen die 1970 in St. Peterburg geborene und seit 1989 in Wien lebende Künstlerin Anna Jermolaewa schon lange. Sie findet ihre Bilder im Hier und Jetzt, richtet die Aufmerksamkeit auf Nebensächlichkeiten, auf Selbstverständliches, dem letztlich das große Ganze menschlicher Existenz eingeschrieben ist. Jermolaewas Motive bestechen gerade in ihrer Einfachheit und zeugen zugleich vom analytischen Interesse der Künstlerin an Strukturen, in denen sich soziale, politische oder auch geschlechtsspezifische Ungleichheit äußert. Ihr Blick ist dabei niemals selbstgefällig oder pathetisch, vielmehr entlarvend ironisch, manchmal sogar von beißendem Humor und stets emphatisch. Die Ausstellung Beide Weiß versammelt Werke von den frühen 1990erJahren bis heute und umfasst neben Jermolaewas bevorzugten Medien Fotografie und Video auch malerische, zeichnerische, skulpturale und installative Arbeiten. 21er Pavillon 2016 – Leben in der Wand 22. Juni bis 23. Oktober 2016 Das 21er Haus realisiert gemeinsam mit der TU Wien eine experimentelle Wohninstallation, die in den Sommermonaten im Tiefhof des Museums aufgestellt wird. Nach The Art of ReCreation (2014) über Freizeit wird heuer das Wohnen der Zukunft thematisiert. Wie kann Wohnraum optimal genutzt werden? Welche räumlichen Voraussetzungen sind heute maßgeblich, um günstig und angenehm zu wohnen? Wie wirken sich neue Grundbedürfnisse der Menschen in Krisenzeiten auf die Architektur von temporären Behausungen wie Notunterkünften, den sozialen Wohnbau oder auf die Revitalisierung von Altbau in den Städten aus? Braucht es einen Paradigmenwechsel in der Wohnbauauffassung? All diesen Fragen geht das diesjährige Pavillon-Projekt Leben in der Wand nach. Die Wand als konstruktives und funktionales Element soll im finalen Entwurf innovativ und neu interpretiert werden. Das Projekt wird von Architektur-Studierenden der TU Wien unter der Leitung von Christine Hohenbüchler (Leiterin des Instituts für Kunst und Gestaltung, Zeichnen und visuelle Sprachen) und Architekt David Calas (Lektor in der Abteilung Wohnbau und Entwerfen) umgesetzt. Das 1:1 Modell soll zudem in den Sommermonaten auch von den Studierenden als aktiver Ort der Auseinandersetzung genutzt werden. Leben in der Wand, ein Ort der Begegnung. AI WEIWEI translocation - tranformation 14. Juli bis 20. November 2016 Ai Weiwei (* 1957) ist ein chinesischer Konzeptkünstler, Bildhauer, Architekt und Kurator. Mit seiner Kunst und der gezielten Verwendung von Social Media übt er Kritik am Regime in seiner Heimat. Sein Ruhm als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der internationalen Kunstwelt spiegelt sich in zahlreichen Einzelausstellungen wider, die innerhalb des vergangenen Jahrzehnts gezeigt wurden, u.a. im Haus der Kunst, München (2009), im Mori Art Museum, Tokio (2009), in der Turbine Hall der Tate Modern, London (2010), im Martin-Gropius-Bau, Berlin (2014), und in der Royal Academy of Arts, London (2015). Architektur ist eine der vielen Sprachen, die Ai Weiwei als Träger seiner Botschaften verwendet. Auf Wien angesprochen, reagiert er mit philosophischem Wissen über Ludwig Wittgenstein und begeistert sich für das vom berühmten Philosophen für seine Schwester Margarethe 1926 bis 1928 geplante Wiener Stadtpalais. Die klare Struktur diente Ai Weiwei als Vorbild für sein Pekinger Studio. Architektur schafft Identifikation, unabhängig davon, ob es sich um den 1958 für die Weltausstellung in Brüssel errichteten ÖsterreichPavillon, das heutige 21er Haus, oder um den Ahnentempel einer bedeutenden chinesischen Familie aus der späten Ming-Dynastie handelt.Beiden außerordentlichen Bauwerken ist eigen, dass sie später abgetragen und mit neuen Funktionen aufgeladen wurden. Im 21er Haus werden die Pavillons ab 29. Juni einen kraftvollen Dialog eingehen und im Zusammenspiel mit weiteren Werken Ai Weiweis Translozierung und Transformation zum Thema machen. Franz West 8. Dezember 2016 bis 26. März 2017 Die Ausstellung stellt Franz Wests Künstler-Kollaborationen in den Mittelpunkt des Interesses. Seine Zusammenarbeit fand sowohl mit internationalen Größen der Kunstwelt wie Albert Oehlen, Douglas Gordon oder Mike Kelley statt, bezog aber auch heimische Künstlerpersönlichkeiten wie Heimo Zobernig, Peter Kogler und die Künstlergruppe Gelatin mit ein. Nicht zuletzt tauschte Franz West mit Kollegen Kunstwerke aus und legte so über die Jahre hinweg eine überaus interessante Sammlung an. Eine Auswahl derselben wird in die Ausstellung integriert. Kontakt Presse 21er Haus M: [email protected] T: +431 795 57 338 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst Quartier Belvedere Arsenalstraße 1, 1030 Wien www.21erhaus.at
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