erinnerungen: wie wir uns irren

Programminfo
10/12/2016
samstag, 10. dezember 2016, um 22.00 Uhr
erinnerungen: wie wir uns irren
dokumentation von Raphaël hitier
arte France, scientifilms
frankreich 2016, 53 Min., Erstausstrahlung
Unser Gedächtnis ist alles andere als verlässlich:
Erinnerungen
können
täuschen,
verschwimmen
oder sogar gänzlich verschwinden. Heute haben
Wissenschaftler
viele
Erinnerungsmechanismen
entschlüsselt und können sogar in das Gedächtnis
eingreifen, um unangenehme Erinnerungen zu löschen,
künstliche Erinnerungen einzuspeisen oder verdrängte
Ereignisse zu rekonstruieren. Müssen wir derartige
Experimente als Anlass zur Sorge nehmen? Wie sehr
können wir den Erinnerungen trauen, die uns so kostbar
sind? Aus welchem verrückten Grund erzählt uns unser
Gehirn derartige Lügenmärchen?
Wie funktioniert das Gedächtnis? Viele vergleichen es mit
einer Festplatte, auf der Erinnerungen sorgfältig geordnet
und gespeichert werden. Dies trifft jedoch nur teilweise
zu und genügt nicht, um die komplexe Funktionsweise
des Gedächtnisses und seiner Fehlbarkeit zu erklären.
Kann man sich wirklich an seine Kindheit erinnern? Und
wie zuverlässig sind diese Erinnerungen? Handelt es sich
nicht um „Pseudo-Erinnerungen“, rekonstruiert nach
einem Foto oder den Erzählungen eines Verwandten?
Irre. Seiner Unzuverlässigkeit war man sich schon immer
bewusst; neu ist jedoch, dass Erinnerungen absichtlich
verfälscht und völlig unbemerkt manipuliert werden
können. Dutzende Forscher am MIT, an der Universität
Löwen in Belgien, in einem kalifornischen Labor und an
der New York University haben die Existenz „falscher“
Erinnerungen bewiesen und erforschen die Mechanismen
dieser „Verzerrung“ mit bildgebenden Verfahren und
empirischen Experimenten. Ihre neuesten Entdeckungen
sind schwindelerregend: Kann man seinem Gedächtnis
noch trauen? Wenn nein, was bedeutet dies für die
Identitätsbildung? Welche Rolle spielt das Gedächtnis
bei der Alzheimer-Krankheit? Und wie bewertet man nun
Erinnerungen an Tathergänge vor Gericht?
Neben diesen Fragen beschäftigt sich die Dokumentation
auch mit der zielgerichteten Manipulation von
Versuchstieren: So kann man Mäusen falsche
Erinnerungen „einspritzen“ oder traumatische Ereignisse
aus ihrem Gedächtnis löschen. Eine Übertragung dieser
Errungenschaften auf den Menschen wäre ein wichtiger
Schritt im Kampf gegen Gedächtniserkrankungen.
Die Wissenschaft weiß mit zunehmender Sicherheit:
Das Gedächtnis irrt sich, aber noch öfter führt es in die
Die Dokumentation für Sie in voller Länge auf presse.arte.tv zur Ansicht bereit.
Pressekontakt: Michel kreß / [email protected] / T +33 388 14 24 18
Manuel Schönung / [email protected] / T +33 388 14 20 09
Mehr Infos unter www.PRESSE.ARTE.TV / FOtos unter www.PRESSE.ARTE.TV oder per Mail an [email protected]
BILDer: © scientifilms
Folgen Sie uns auf Twitter
@ArtEpresse