Weitere Veranstaltungen 2015 Frauenleben im Mittelalter Im mittelalterlichen Skriptorium Eröffnung: 02. März 2015 – 19:00 Uhr Kurhaus Bad Vilbel Dauer: 03. März – 30. April 2015 Während der Öffnung des Kurhauses Eröffnung: 01. Juni 2015 – 19:00 Uhr Kurhaus Bad Vilbel Dauer: 02. Juni – 31. August 2015 Während der Öffnung des Kurhauses Bad Vilbeler Verein für Geschichte und Heimatpflege Das Leben im Mittelalter fand auf dem Land statt und insbesondere die Frauen arbeiteten unvorstellbar hart. Neben der anstrengenden Feldarbeit erledigten sie vielfältige Aufgaben: Sie bereiteten die täglichen Mahlzeiten zu, wuschen Wäsche, schleppten Wasser, stellten die Kleidung für ihre Familien her, produzierten Körbe und Matten, Gürtel und Taschen. Die Ausstellung zeigt die Buchherstellung in den Schreibstuben der Klöster vor der Erfindung des Buchdrucks. Der Besucher taucht ein in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien und erfährt, mit welch außergewöhnHerstellung von Eisengallustinte lichen Materialien Bücher von Hand produziert wurden, wie aufwendig ihre Herstellung und welches Wissen dazu nötig war. Eine Gutswirtschaft im Spiegel der Interaktion von Pächtern und Domänenverwaltung (1638 – 1866). Eintritt frei Farben, Tinte und Bindemittel fertigte man aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Stoffen, sogar Schildkrötengalle, Läuse und Grünspan wurden verwendet. Der Beschreibstoff Pergament wurde in einem aufwendigen Verfahren vorbereitet, als Schreibwerkzeuge dienten Kiel- und Rohfedern, Farben wurden in Muschelschalen angerührt. Spezialisten, die ihr Handwerk in jahrelanger Ausbildung mühevoll erlernen mussten, waren für Schrift, Illustration und Initialen zuständig. Viele Informationen zur Bedeutung des Buches im Mittelalter ergänzen die Ausstellung: wie kostbar ein Buch war, wie der Leihverkehr organisiert wurde, welche Bücher kopiert wurden und zu welchem Zweck. Remise Alte Mühle, jeweils 19.30 Uhr 5 Abende 40,- € pro Person, 30,- € ermäßigt Erst in den aufblühenden Städten des späten Mittelalters boten sich für die Frauen neue Möglichkeiten. Frauen waren im Handel erfolgreich, sie arbeiteten in vielen Handwerken, betrieben Krämerläden oder verAusstattung einer Hökerin kauften als Hökerinnen ihre Produkte. Die Stellung der Frau veränderte sich durch die wirtschaftliche Entwicklung der Städte nachhaltig. In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Rollen der Frauen im Mittelalter betrachtet: als Nonnen oder Mystikerinnen, als Prostituierte oder Heilerinnen, als Bäuerinnen, Handwerkerinnen und Händlerinnen. Die vielen häuslichen Aufgaben, die Frauen bewältigen mussten, werden in Vitrinen anschaulich dargestellt, vom Korbflechten bis zum Federnschleißen, vom Kräutersammeln bis zum Bierbrauen. 14. April 2015 – 19.30 Uhr Kurhaus Bad Vilbel Vortrag von Dr. Jochen Ebert – Der Gronauer Hof in der Wetterau 16. April 2015 – 19.30 Uhr Kino Alte Mühle Bad Vilbel im Film Erleben Sie bewegte Bilder unserer Stadt, so haben Sie Bad Vilbel noch nie gesehen (Dokumentarfilm). 6,50 € normal / 5,50 € ermäßigt Seminarreihe mit Dr. Hans-Joachim Lotz „Glanzlichter der französischen Kultur“ Vom Mittelalter bis zur Gegenwart 1.Der Sonnenkönig in Versailles: Die europäische Ausstrahlung Frankreichs (15. April 2015) 2.Triumph der Gotik und Schönheit der Loire-Schlösser: Architektur, Kunst, Literatur und Musik in Mittelalter und Renaissance (22. April 2015) 3.Im Zeichen von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und zweier Kaiserreiche: Von der Romantik zum Realismus und Impressionismus (29. April 2015) 4.Unter dem Eindruck dreier Kriege (1870 – 1945): Naturalismus, Symbolismus, Surrealismus (06. Mai 2015) 5.Existenzialismus, Chanson und (P)OP-Art: Architektur, Kunst, Literatur und Musik der Gegenwart (20. Mai 2015). Anmeldungen im Kartenbüro Bad Vilbel: Tel. 06101-55 94 55 und unter [email protected] 01. bis 04. Oktober 2015 Mehrtagesfahrt nach Regensburg (in Planung) ➞ Hinweis: Über die diesjährigen „Stadt- und Kostümführungen“ informiert ein gesondertes Faltblatt. Webstuhl Schreibpult Der Bad Vilbeler Verein für Geschichte und Heimatpflege hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Interesse an Geschichte zu wecken sowie Informationen über die Vergangenheit von Bad Vilbel und seinen heutigen Stadtteilen Dortelweil, Gronau und Massenheim zugänglich zu machen. Mitglieder unseres Vereins betreuen deshalb die drei Museen (Brunnen- und Bädermuseum, Römer-Mosaik, Heimatmuseum Massenheim) sowie das Archiv unserer Stadt. Außerdem organisieren wir die Stadt- und Kostümführungen in Bad Vilbel. Darüber hinaus führen wir Exkursionen mit speziellen Themen, Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen durch. Als Medium für geschichtliche Veröffentlichungen stehen uns die Bad Vilbeler Heimatblätter zur Verfügung. Alle Vereinsmitglieder erhalten diese Publikation kostenlos zugestellt. Gab es die Päpstin wirklich? von Bad Homburg / B3 von Frankfurt Veranstaltungsorte von Bad Homburg / B3 von Frankfurt Kartenbüro Bad Vilbel Kulturzentrum Alte Mühle e Ausstellung straß Nidda Ausstellung Hallenbad Kurhaus ße stra Park Stadtbibliothek Kurhaus Stadtbibliothek Nidda-Platz Herausgeber: Bad Vilbeler Verein für Geschichte und Heimatpflege e.V. , Kulturzentrum Alte Mühle, Lohstraße 13, 61118 Bad Vilbel, [email protected] Grafik/Layout: Friedemann Kuhl Historische Hintergründe zur Inszenierung „Die Päpstin“ der Burgfestspiele Bad Vilbel Vorträge | Ausstellungen | Exkursion Sehr geehrte Damen und Herren, im bitterkalten Winter des Jahres 814 – dem Todesjahr Karl des Großen – bringt Gudrun, die Frau des Dorfpriesters in Ingelheim, ein Mädchen zur Welt: Johanna. Ihre Mutter ist eine heidnische Sächsin, ihr Vater ein christlicher Franke. Zwei Welten prallen aufeinander. Johanna wächst in einer Welt düsteren Aberglaubens auf, gegen den ihr Vater grausam zu Felde zieht; er lässt sogar die Hebamme des Ortes als Hexe verfolgen. Ein Mensch erkennt bei Johanna besondere Gaben: Aeskulapius, der Pädagoge aus dem fernen Byzanz, weist sie als einziges Mädchen in die Lehren der Philosophie und Logik ein, obwohl sie als Mädchen kein Recht auf Bildung hat. Doch beinahe wird Johanna ihr Wissensdurst zum Verhängnis. Nur der Ritter Gerold, ihr Freund und späterer Liebhaber, vermag sie vor dem grausamen Magister Odo zu bewahren. Nach einem verheerenden Feldzug der Normannen weiß sie endgültig: Frauen wie sie überleben in dieser Welt nicht. So geht sie als Mönch verkleidet ins Kloster Fulda. Als Medicus betritt sie Jahre später Rom, die Stadt des Papstes - wo die Wechselfälle des Schicksals sie schließlich selbst auf den heiligen Stuhl bringen. Die Bad Vilbeler Wasserburg, deren erste Ursprünge bis in karolingische Zeit zurück reichen, ist ein idealer Ort dafür, diese Geschichte auf die Bühne zu bringen. Zugleich steigen wir tief ein in die mittelalterliche Welt der Karolinger. Dies ist uns ein willkommener Anlass, das historische Umfeld näher zu beleuchten und Einblicke in diese weit zurückliegende Zeit zu geben. Claus-Günther Kunzmann Vorsitzender des Bad Vilbeler Vereins für Geschichte und Heimatpflege Vortrag von Michael Münchow Vortrag von Prof. Dr. Caspar Ehlers Vortrag von Elisabeth Skrzypek Exkursion Die Päpstin – Mythos oder Wirklichkeit? Die Integration der Sachsen in das fränkische Reich Welterbestätte Kloster Lorsch 24. Februar 2015 – 20:00 Uhr Stadtbibliothek Bad Vilbel 19. März 2015 – 20:00 Uhr Stadtbibliothek Bad Vilbel Starke Frauen hinter Klostermauern - Klosterfrauen vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit 20. April 2015 – 20:00 Uhr Stadtbibliothek Bad Vilbel Gab es die Päpstin Johanna wirklich? Wenn nicht, so hätte es sie zumindest geben können! Eine Statue, die der Vatikan im Jahre 1550 in Rom entfernen ließ, zeigte nämlich eine Frau mit einem Neugeborenen im Arm. Im Volksmund wurde die Figur „Päpstin Johanna“ genannt. Vor 1000 Jahren lag das politische Zentrum Deutschlands im heutigen Sachsen-Anhalt. Es war die Heimat der Liudolfinger, aus deren Familie Otto der Große hervorging. Von ihrem Beseitz im Harz aus errangen sie in Aachen die fränkische (deutsche) Königskrone und in Rom die römische Kaiserkrone. Wer war nun diese legendäre Johanna von Ingelheim, die als Mönch verkleidet in das Kloster Fulda eingetreten und später den Papstthron bestiegen haben soll. Spätestens seit dem Sensationserfolg des Romans „Die Päpstin“ von Donna W. Cross ist eine neue Debatte darüber entbrannt, wie viel Wahrheit hinter den Vermutungen steckt. Karl der Große hat in zielstrebigen Kriegen die für das Frankenreich gefährlichen heidnischen Sachsen in sein christlich-abendländisches Reich integriert. Bereits ein Jahrhundert später bestieg das sächsische Herrschergeschlecht den Thron Karls des Großen und sicherte das Land vor den ungarischen Einfällen. Dieser Vortrag zeichnet die Integration Sachsens in das Frankenreich der Karolinger bis zum Ende der ottonischen Herrschaft nach. War sie eine Hure oder eine Heilige auf dem Stuhl Petri? War sie gar nur eine Erfindung? Die katholische Kirche jedenfalls, die alle Spuren über die Päpstin aus ihren Annalen getilgt hat, will nichts von diesem weiblichen Papst wissen. Doch gerade in den heutigen Tagen, wo die Priesterschaft für Frauen heiß diskutiert wird, ist es höchste Zeit, die wahre Geschichte hinter dem Mythos aufzudecken. Der Historiker Michael Münchow begibt sich auf Spurensuche. Michael Münchow, 1975 in Greifswald geboren, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und schloss sein Studium mit dem Magister Artium ab. Er lebt heute in Bernburg (Saale) und ist als freier Historiker, Publizist und Dozent in der Erwachsenenbildung tätig. Als solcher hält er u.a. Vorträge zu historischen, aber auch populärwissenschaftlichen Themen. Prof. Dr. phil. Caspar Ehlers ist wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main und lehrt Geschichte des Mittelalters an der Universität Würzburg. Karlsbüste ➞ Der Eintritt zu den Vorträgen beträgt 7,- EUR, für Mitglieder des Geschichtsvereins 5,- EUR. Freie Platzwahl, keine Reservierungen erforderlich. Im Mittelpunkt des Vortrages stehen die Biographien von Klosterfrauen, die die Möglichkeiten der Frauenklöster konsequent genutzt haben: Hrotsvit von Gandersheim, Hildegard von Bingen, Mary Ward und Maria Clementine Martin. Elisabeth Skrzypek ist Geologin und Historikerin. Sie ist als Dozentin an den Frauenakademien Stuttgart und Neckarsulm sowie der Schiller-VHS Ludwigsburg tätig. Hildegard von Bingen Vortrag von Dr. Oliver Ramonat Die karolingische Zeitenwende 5. Mai 2015 – 20 Uhr Stadtbibliothek Bad Vilbel 23. Mai 2015 – 09:00 bis ca.16:00 Uhr Kosten 30,- € (inkl. Busfahrt und 2 Führungen) Anmeldungen: Kartenbüro 06101-55 94 55 und unter [email protected] Kloster Lorsch, um 764 als kleines Kloster gegründet, gehört schon wenige Jahrzehnte danach zu den reichsten Grundbesitzern östlich des Rheins. Bad Vilbel verdankt seine Ersterwähnung einer im Jahre 774 erfolgten Schenkung von Landbesitz in unserer Gemarkung an das Kloster Lorsch. Ein Streit um die Frage nach den Eigentumsverhältnissen wurde vor Karl den Großen getragen. Karl entschied und erhielt daraufhin das Kloster, samt Grundbesitz, geschenkt. So wurde Lorsch zum Königskloster. Neben dem Klostergelände ist die weltberühmte Klosterhalle immer eine Reise wert. Zurzeit entsteht vor den Toren Lorschs das „Experimentalarchäologische Freilichtlabor karolingischer Herrenhof Lauresham“, ein idealtypischer Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts, samt diversen Wohn-, Wirtschafts-, Stall- und Speicherbauten, sowie einer Kapelle. Hinzu kommen verschiedene landwirtschaftliche Nutzflächen - Wiesen, Äcker und Gärten - und die Haltung von Nutztieren, deren Erscheinungsbild eine Annäherung an das der mittelalterlichen Artgenossen ermöglichen soll. Auf dem Programm der Exkursion stehen Führungen durch die historische Klosteranlage und das Freilichtlabor „Lauresham“ Karl der Große begann als Feldherr und Krieger, machtvoll erweiterte er das Reich der Franken. Doch noch lange vor seiner Krönung zum römischen Kaiser im Jahre 800 begann er ein ehrgeiziges Reformwerk, dessen Auswirkungen noch heute spürbar sind. Gelang es ihm tatsächlich, ein neues Europa zu schaffen? Mit welchen Mitteln und aus welchen Gründen betrieb er diesen Aufwand? Wir halfen ihm Kunst und Kultur bei seiner täglichen Arbeit als König der Franken? Dr. Oliver Ramonat, Studium der Geschichte, Politik und Philosophie in Frankfurt am Main, M.A. 1995, Dr. phil. 2000 im Bereich Mittelalter. Zur Zeit freiberuflicher Historiker und Redakteur. Königshalle Lauresham Klosteranlage
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