„Die ‚Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit` im Freistaat ist

Pressemitteilung
„Die ‚Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ im Freistaat
ist beunruhigend hoch“
Nürnberger Regionalbischof Nitsche bewertet neue Studie
Als „beunruhigend hoch“ hat der Regionalbischof des Kirchenkreises Nürnberg, Stefan Ark Nitsche, die
‚Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ in Bayern bezeichnet. Damit reagierte er auf die Ergebnisse
einer repräsentativen Studie, die heute in München vorgestellt wurde. „Als Evangelisch-Lutherische
Kirche in Bayern sehen wir uns aufgrund der Daten bestätigt in unserem langjährigen Engagement gegen
Rechtsextremismus, das auch in einem eigenen, von unserer Synode verabschiedeten Handlungskonzept
seinen Niederschlag fand“, äußerte Nitsche. Dies sei jedoch kein Anlass zum Stolz, sondern Ansporn, auf
dem eingeschlagenen Weg beharrlich weiterzuarbeiten.
Die vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München erarbeitete Studie fragte
unter anderem nach der jeweiligen Einstellung zu Antisemitismus, Rassismus und der Abwertung von
Homosexuellen, Ausländern oder Muslimen. Die Ergebnisse erbrachten, dass ‚Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit‘ in Bayern in allen gesellschaftlichen Bereichen ein verbreitetes Phänomen sei,
insbesondere im Blick auf die Abwertung von Muslimen, Sinti und Roma sowie Flüchtlingen. Bei
Menschen mit hoher Bildung sowie Kontakt zu den betroffenen gesellschaftlichen Gruppen sei die
‚Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ geringer.
„Misstrauen in die politischen Institutionen gehört zu den wichtigsten Gründen der Herausbildung von
‚Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit‘. Hier stehen uns allen, Politik, Religionsgemeinschaften und
Zivilgesellschaft, große Aufgaben bevor“, mahnte Nitsche.
Die bayerische Landeskirche ist die erste, die eine solche Studie mit angestoßen hat – gemeinsam mit
dem Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, dem DGB Bayern, dem
Bayerischen Jugendring, dem BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie der Landeshauptstadt
München. Im Internet ist sie nachzulesen unter http://www.ls4.soziologie.lmu.de/einstellungen2016
München, 24. Oktober 2016
Michael Mädler, Stellv. Pressesprecher
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (Leiter: KR M. Mädler) – Postfach 20 07 51 – 80007 München
Telefon: 089 / 55 95 – 552; Telefax 55 95 – 666; E-mail: [email protected]; http://www.bayern-evangelisch.de