Nr. 8, 22. Oktober 2016 DIE LINKE. Fraktion im Rat der Stadt Köln FRAKTION IM RAT DER STADT KÖLN Jetzt doch: Kölner Grüne für DomSchutzzone mit Gitter Nachdem Oberbürgermeisterin Reker und Polizeipräsident Mathies vor einigen Wochen eine Schutzzone mit Zaun von ca. 80 Metern rund um den Dom ins Spiel gebracht hat, kritisierten SPD, Grüne und LINKE diesen Vorschlag. Die Oberbürgermeisterin ruderte zurück und erklärte in der Ratssitzung am 22. September, es werde keinen Zaun geben. DIE LINKE forderte in der Ratssitzung eine sozialraumorientierte Polizeiarbeit und präventive Maßnahmen. Auch die Grünen argumentierten in eine ähnliche Richtung. Alles Weitere sollte dann in der Sitzung im Hauptausschuss am 6. Oktober diskutiert werden. Erst zwei Stunden vor der Sitzung des Hauptausschusses lag eine schriftliche Vorlage vor, die Oberbürgermeisterin Reker und Polizeipräsident Mathies der Presse vorstellten. Erst danach fand die Sitzung mit der Politik statt. Polizei und Verwaltung stellten ihr Konzept vor, das mit insgesamt 1000 Polizisten und 400 Personen aus dem Ordnungsamt umgesetzt werden soll. Also ein gigantischer Aufwand. Allein dieses massive Aufgebot reicht Oberbürgermeisterin Reker nicht. In einem Abstand von 80 Metern um den Dom wird zwar kein Zaun errichtet, aber Drängel-Gitter in einer Höhe von 1,10 Meter. Polizeipräsident Mathies machte eine leichte Andeutung, dass man das auch anders sehen könnte, d.h. der Zaun war nicht der Wunsch der Polizei, sondern der von OberbürgermeisFortsetzung Seite 2 V.i.S.d.P. DIE LINKE, Rathaus, Spanischer Bau, Rathausplatz 1, 50667 Köln, Tel. 221-278 40, Fax 221-278 41, E-Mail: [email protected], www.linksfraktion-koeln.de Kein Raum für Rassismus! Kabarett- und Musikfestival am 29.10. in den Sartory Sälen Für den 29. Oktober 2016 hatte das Compact-Magazin, das sich mit seinen rassistischen, nationalistischen und demokratiefeindlichen Positionen zum Sprachrohr der rechtspopulistischen AfD und der PEGIDABewegung entwickelt hat, eine Konferenz unter dem Titel „Für ein Europa der Vater- länder – Gegen Islamisierung und Fremdherrschaft!“ in Köln angekündigt. Der Ort der Veranstaltung wurde geheim gehalten. Sprechen sollten auf dem Kongress u.a. Björn Höcke, Rechtsaußen der AfD, Johannes Hübner, außenpolitischer Sprecher der FPÖ, Österreich, Martin Sellner, Sprecher der Identitären Bewegung, Oskar Freysinger, populärer Moscheebaugegner aus der schweizerischen Rechtspartei SVP und Jürgen Elsässer, Herausgeber von Compact selbst. Mitte September wurde dem Bündnis „Köln gegen Rechts“ zugetragen, dass die Compact-Konferenz in den Sartory-Sälen stattfinden sollte. Daraufhin informierten wir Herrn Markus Sartory über den Charakter der Veranstaltung. Die Firma hatte bei Vertragsabschluss schlicht und ergreifend nicht gewusst, wen und was sie sich da eingehandelt hatte. Herr Sartory kündigte umgehend trotz aller Risiken den Vertrag mit Compact. www.facebook.com/Linksfraktion.Koeln +++ www.linksfraktion-koeln.de Städtepartnerschaft Köln – Istanbul Am 4. Oktober hatte Frieder Wolf, Leiter des Büros für Internationale Angelegenheiten, Vertreter aus Verwaltung, Bezirksvertretungen, der Ratsfraktionen und zwei Wissenschaftler zu einer Beratungsrunde Istanbul – Türkei - Köln eingeladen. Der Hintergrund sind die aktuellen politischen Entwicklungen in der Türkei, die auch Auswirkungen auf die Stadt Köln haben. Vor Einstieg in eine Diskussion haben die beiden Wissenschaftler Prof. Dr. Uslucan (Psychologe, Leiter der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung) und Burak Copur (Politikwissenschaftler / Migrationsforscher am Institut für Turkistik der Universität Duisburg-Essen) einen Einblick in die aktuellen Verhältnisse gegeben, insbesondere die innenund außenpolitischen Folgen des Putschversuchs. Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei und die Reaktionen haben nach Ansicht der Wissenschaftler deutlich gezeigt, wie gespalten die türkische Gesellschaft, auch in Deutschland und Köln ist. Erneut geht es um die Frage der Integration von Türkeistämmigen in Deutschland. Tatsächlich ist es schwer nachzuvollziehen, dass hier aufgewachsene junge Türken auf Veranstaltungen AKP-naher Organisationen türkische Fahnen schwenken und aus ihrer Begeisterung für den türkischen Staatspräsidenten keinen Hehl machen. Die gegenwärtige politische Kultur der Türkei sei nicht geprägt von Werten wie Selbstentfaltung, bürgerliche Freiheiten, pluralistische Lebensentwürfe und gleichberechtigte Teilhabe von Minderheiten am gesellschaftlichen Diskurs. Prof. Dr. Uslucan erklärte, dass die Reaktion der Türkeistämmigen in Deutschland auch eine individualpsychologische Grundlage habe. Wenn es um die Billigung von Gewalt und eine Distanz zur Demokratie gehe, spielen autoritäre Muster der Sozialisation eine große Rolle. Autoritarismus ziele auf die Neigung von Menschen zu einer klaren, rigiden sozialen Ordnung, wobei den rechtsstaatlichen und demokratischen Strukturen misstraut und ein härteres Durchgreifen staatlicher Instanzen gefordert wird. Angst und Verunsicherung sind die motivationalen Grundlagen. Die autoritäre Reaktion führt dazu, sich an denjenigen zu orientieren, die Macht haben; sie stellt eine symbolische Partizipation an der Macht dar, die die erfahrene eigene Machtlosigkeit kompensiert. Im gegenwärtigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan wird von vielen genau diese starke, Orientierung gebende, mächtige Figur gesehen. Die Teilnehmenden interessierte aufgrund dieser Bestandsaufnahme, was politisch getan werden könne. Die beiden Wissenschaftler erläuterten, dass die zentrale Voraussetzung für eine Identifikation von Zuwandern mit Deutschland im Wesentli- von S. 1: Schutzzone mit Gitter terin und Stadtdirektor. In der Sitzung kritisierten dann nur DIE LINKE und die SPD die Gitter-Absperrung. Jörg Frank von den Grünen behauptete gar, das sei doch die übliche Absperrung von EventVeranstaltungen. Das ist Blödsinn. Eine solche Absperrung hat es rund um den Dom noch nie gegeben. Auffällig ist, dass die Grünen sich vor ihre Oberbürgermeisterin schmeißen, auch wenn sie einen repressiven Kurs einschlägt. Die CDU und die FDP frohlockten. Sie hatten sich mit ihrem repressiven Kurs schließlich doch durchgesetzt und hatten die Oberbürgermeisterin im Bündnis. Dabei wird es aber nicht bleiben. Darüber hinaus wird eine mobile Videoüberwachung stattfinden. Insgesamt werden 14 Sicherheitsbereiche besonders in den Fokus genommen. Ob nun noch eine Veranstaltung am 31.12. vor dem Dom stattfinden wird, ist völlig offen. Auf jeden Fall wird die Fläche rund um den Dom die bestbehütete Sicherheitszone in ganz Deutschland sein. Jörg Detjen, Güldane Tokyürek 2 Platzjabbeck 8/2016 chen die staatsbürgerliche, soziale und kulturelle Gleichberechtigung sowie ihre Akzeptanz bilden. Unerlässlich sind eine aktive Antidiskriminierungspolitik in den Bereichen Arbeit, Bildung, Wohnen sowie eine glaubwürdige Kommunikation über die Chancen von Zuwanderung. Ebenfalls sollte die politische Partizipation von Zuwanderern gestärkt werden. Die Forderung, die hiesigen Werte anzunehmen, könne nur scheitern. Nur in gemeinsamen Erfahrungs- und Begegnungskontexten können diese individuell angeeignet werden. Nachhaltige Wertbindungen sind nur jene, die von den Individuen bewusst übernommen und anerkannt werden. Wichtig sind daher Autonomie im Handeln und Entscheiden des Einzelnen – und nicht die Reaktionen auf sozialpolitischen Druck. Im Hinblick darauf, dass die Städtepartnerschaft Köln – Istanbul nächstes Jahr ihr 20- jähriges Jubiläum feiert, werden uns die politischen Entwicklungen in der Türkei weiter beschäftigen. Insofern war die Beratungsrunde wichtig und wird weiter fortgeführt werden müssen. Die Einschätzung der Wissenschaftler hat erneut vor Augen geführt, wie komplex die Umstände sind, und dass einfache Antworten nicht zu erwarten sind. Die Verwaltung und die Ratsfraktionen müssen in Kommunikation bleiben und Erfahrungs- und Begegnungsräume schaffen. Güldane Tokyürek von S. 1: Keinen Raum für Rassismus P.S.: Bei einem Treffen mit Herrn Sartory beschlossen wir gemeinDank der Entschlossenheit der Firma Sartory sind wir in Köln sam statt der abgesagten rechtsJürgen Elsässer mit seinem Compopulistischen Hetzveranstaltung am gleichen Ort und am pact Kongress losgeworden. Aber demnächst muss sich Berggleichen Tag ein buntes antirassistisches Benefiz-Kulturfestival heim mit ihm rumschlagen. Wir haben vor kurzem erfahin den Sartory-Sälen zu organiren, dass der für Köln am sieren. Und – mit Unterstützung 26./27.11. angekündigte 3. Quervon „Kein Veedel für Rassismus“ Denken.TV-Kongress, nicht in und „Köln stellt sich quer“, KölKöln, sondern in der ner Flüchtlingsrat, Kein Mensch Medio.Rhein.Erft Halle (Betreiist illegal, der AG Arsch Huh, des ber ist eine Tochtergesellschaft der Stadt Bergheim) im Zentrum Refugee-Solidaritätsfestivals „Covon Bergheim stattfindet. Auf logne act“, pop nrw und der Musik- und Kabarettszene Köln – diesem esoterischen und rechten Kongress wird auch Jürgen Elklappte es. Am 29. Oktober um 18:30 sässer von Compact reden. Wir fordern alle Künstler*inUhr beginnt das Fest, Einlass ist nen auf, auf den Eigentümer der bereits um 17:30 Uhr. Der EinHalle in Bergheim einzuwirken, tritt beträgt 7 bis 10 Euro. Eindiesen Vertrag zu kündigen. Die trittskarten gibt es bei Köln Ticket. Der Ertrag aus dem Karten- Stadt Bergheim sollte sich ein Beispiel an Herrn Sartory nehverkauf geht an sea watch. Reiner Schmidt men. Aus den Bezirken Gerade in Meschenich und Godorf, zwei Stadtteile, die am äußeren Stadtrand liegen, ist die Schließung auch für die soziale Infrastruktur schädlich. Die dort lebenden Menschen müssen nun lange Wege in Kauf nehmen, um ihre Geldgeschäfte abwickeln zu können. Die Entscheidung des Rates ist nicht nur enttäuschend, sondern auch im hohen Maße ärgerlich. Berthold Bronisz denkirchen hatten sich für eine andere Lösung eingesetzt, deshalb Berthold Bronisz, Bezirksvertreter in der BV: "Die einmalige Chance, jetzt eine zweite Gesamtschule in Rodenkirchen zu beschließen, wurde vertan." Die Machtverhältnisse im Rat blockieren aber zur Zeit einen Ausbau der Gesamtschulen, der von vielen Eltern Kölns gewünscht wird. Auch dies ist eine Frage der kommunalen Demokratie. Heiner Kockerbeck Rodenkirchen Die Filialen der Sparkasse Koeln-Bonn in Meschenich, Godorf und Raderthal werden geschlossen. – Bild: Berthold Bronisz Rodenkirchen Schließung von Sparkassenfilialen im Bezirk In der letzten Ratssitzung hatte der Rat der Stadt Köln mehrheitlich gegen den Wunsch der Bezirksvertretung, die Sparkassenfilialen der Sparkasse Köln/Bonn in Meschenich, Godorf und Raderthal zu erhalten, votiert. Bereits in der Juli-Sitzung gab es eine Debatte zur geplanten Schließung dieser Filialen in der Bezirksvertretung. Die eingeladenen Vertreter der Sparkasse brachten dabei zum Teil abstruse Vorschläge, wie z.B. einen „Geldbringdienst“ ein, um die mit den geschlossenen Filialen entstehenden Probleme abzumildern. Zudem sollten Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker vor Ort bestehen bleiben. Die Bezirksvertreter sprachen sich mehrheitlich gegen eine Schließung der Filiale Meschenich aus und fassten in einem gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und FDP folgenden Beschluss: „Vor dem Hintergrund des städtischen Antrags zum EU-Förderprogramm „Starke Veedel – Starkes Köln“ und des Sozialraumprogramms „Lebenswerte Veedel“ wird der Rat der Stadt Köln gebeten, den Verwaltungsrat der Sparkasse zu bitten, dass die Zweigstelle in KölnMeschenich angesichts des sozialen Umfeldes sowie der peripheren Stadt- und Verkehrslage innerhalb des Stadtbezirks K-Rodenkirchen erhalten bleibt. An allen, etwaigen Schließungsstandorten sollen neben den zugesagten Geldautomaten auch Kontoauszugsdrucker zur Verfügung gestellt werden.“ Mit dem Ratsbeschluss vom 22. September hat der Rat u.a. gegen die Stimmen von DIE LINKE, FDP, Piraten, Deine Freunde und den Vertreter der „Freien Wähler“ den Beschluss der Bezirksvertretung ignoriert und die Schließung der Filialen beschlossen. Lediglich Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker werden zur Verfügung gestellt. Auch Rodenkirchen braucht jetzt eine weitere Gesamtschule! Das Schulangebot Kölns ist zu knapp bemessen: Bei den Anmeldungen für weiterführende Schulen fehlten in diesem Frühjahr an Gymnasien 600 Plätze und - schon gewohnheitsmäßig - an Gesamtschulen 800 Plätze. Für die einen Schüler*innen wurden an Gymnasien 20 Klassen zusätzlich eingerichtet, für die anderen blieb nur die Anmeldung an einer anderen Schulform. Im Laufe von zehn Jahren sind dies rund 7000 Kinder und ihre Eltern, denen dies widerfuhr. Die langjährigen Versäumnisse der Stadt bei der Einrichtung neuer Schulen führten in der aktuellen Ratssitzung vom 22.9. dazu, dass per Beschluss fünf Gymnasien und zwei Gesamtschulen erweitert wurden, also mehr Züge (Klassen je Jahrgang) bilden mussten. Auch im Stadtbezirk Rodenkirchen zeigte sich dieses Problem. CDU, Grüne und SPD sind derweil noch unschlüssig, welch eine weiterführende Schule denn im Neubaugebiet Rondorf errichtet werden soll: Eine Hauptschule? Ein Gymnasium? Gar eine Gesamtschule? Letztere Möglichkeit hat die Schuldezernentin Agnes Klein in der Ratssitzung am 22.9. erneut ins Gespräch gebracht, nachdem die Bezirksvertretung Rodenkirchen dies in einem Beschluss am 12.9. vorgeschlagen hatte. Doch vor allem das grünschwarze Bündnis im Rat blockt solche Überlegungen ab, die SPD ist gewohnheitsmäßig zögerlich. Die Schulversorgung in Rodenkirchen verschärft sich weiterhin dadurch, dass die Hauptschule Ringelnatzstraße mangels Anmeldungen zum Schuljahr 2017/2018 geschlossen wird. Auf Antrag von CDU und Grünen hat der Rat vorerst, gegen die Stimme der Linksfraktion, eine Scheinlösung beschlossen: Die ebenfalls von der Schließung bedrohte traditionsreiche Hauptschule Großer Griechenmarkt in der Innenstadt, die Schule an der "Kayjass", soll für Hauptschüler aus dem Kölner Süden offenstehen. Ob dies auf Gegenliebe stößt? DIE LINKE im Rat und in der BV Ro- Wir sind mehr wert! – Kostenlose Bildung für Alle Petition der LandesschülerInnenvertretung Der Wert der Bildung ist unermesslich, darüber braucht offenbar niemand mehr zu streiten. Man sollte also meinen, für ein so hohes Gut würden keine Kosten und Mühen gescheut. Trotzdem erleben wir täglich das Gegenteil, denn unser Schulsystem ist seit Jahren unterfinanziert! Den Problemen, die durch diese chronische Unterfinanzierung verursacht werden, begegnen wir SchülerInnen täglich. Auch eine WDR Umfrage unter SchulleiterInnen bestätigt das: 85% der Schulen haben schwere bauliche Mängel, es fehlt an Geld für Essen während des Schulalltags, die LehrerInnen- und SozialarbeiterInnen-Stellen reichen nicht aus und die Ausstattung ist miserabel und für lange Schultage an Ganztagsschulen völlig ungeeignet. Daher fordern wir als LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen, n eine flächendeckende und nachhaltig höhere Investition in Schulen, n die Beseitigung des (strukturell bedingten) Lehrermangels, n großangelegte Sanierungen und die Beseitigung baulicher Mängel auf Schulhöfen, in Turnhallen, Aulas und Schulgebäuden, n eine unbefristete Finanzierung der Schulsozialarbeit und dem tatsächlichen Bedarf entsprechend viele Stellen, n kostenloses, gesundes Essen für alle, entsprechende Räumlichkeiten in der Schule und die Zeit hierfür im Stundenplan, n ein kostengünstiges NRW-weites SchülerInnenticket, n die Modernisierung der im Unterricht verwendeten technischen Mittel, n die (räumliche, architektonische) Anpassung der Schule auf den ganztägigen Schultag; eine Schule, die nicht nur Lern-, sondern Lebensort ist. www.openpetition.de/petition/online/wirsind-mehr-wert-kostenlose-bildung-fuer-alle Platzjabbeck 8/2016 3 Stickstoffdioxid-Belastung: Maßnahmen kurzfristig umsetzen! Seit 2010 gibt es Grenzwerte für Stickstoffdioxid, die theoretisch nicht überschritten werden dürfen. Praktisch passiert das täglich an stark befahrenen Straßen, z. B. dem Clevischen Ring oder der Bergisch-Gladbacher-Straße in Köln-Mülheim. So liegt zwar der festgelegte Grenzwert bei 40 Mikrogramm im Jahresmittel, am Clevischen Ring in Mülheim ergeben Messungen des Jahresmittels 66 Mikrogramm. Das ist eine dauernde Überschreitung um über 50 Prozent! Die Deutsche Umwelthilfe hat nun Klage gegen die Stadt Köln eingereicht. In Düsseldorf wurde der Umwelthilfe vor einem Monat bereits in vollem Umfang Recht gegeben. Für Köln ist dasselbe Ergebnis zu erwarten. Doch statt dem Schadstoffausstoß jetzt energisch entgegenzusteuern sollen erst mal Konzepte erarbeitet werden! Anfang September hatte der LINKE Bezirksvertreter Nijat Bakis einen Antrag in der Bezirksvertretung Mülheim gestellt, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Schadstoffbelastung abzumildern. Auf Initiative des Mülheimer SPD-Bürgermeisters wurde der Antrag dann in einen Prüfantrag umgewandelt und angenommen. In der letzten Ratssitzung stellte dann die SPD einen Dringlichkeitsantrag, ein Maßnahmenkonzept zu erarbeiten, um die Stickoxidbelastung im Stadtgebiet zu senken. Das ist besser als nichts. Wichtiger und machbar wäre es aber, Sofortmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Deshalb forderte DIE LINKE: ein konsequentes LKW-Durchfahrtverbot der betroffenen Gebiete n generelle Temporeduzierung im Stadtgebiet n zunächst temporärer und später dauernder Wegfall von Auto-Fahrspuren zugunsten von Bus, Rad und Fußgängern im gesamten Stadtgebiet n den zügigen Ausbau des Schienennetzes und bis dahin der Einsatz von Schnellbussen, wie zum Beispiel bei einer Verlängerung der Linie 3 nach Bergisch Gladbach n die sofortige Planungsaufnahme für eine Straßenbahnverbindung von Deutz über Stammheim und Flittard bis nach Leverkusen. Bis zur Umsetzung der Einsatz von Elektrobussen oder schadstoffarmen Bussen (der Klasse Euro 6) für alle Linien auf der Strecke n Aufforderung an das Land, eine sofortige Umleitung für LKW über die Fleher Brücke einzurichten und zu überwachen n Aufforderung an die Bezirksregierung 4 Platzjabbeck 8/2016 zur Ausweitung der Umweltzone in Richtung Leverkusen und Bergisch Gladbach Alle diese und weitere konkrete Maßnahmen hätten sofort beantragt und beschlossen werden können, statt erneute Pläne und Konzepte zu fordern. Aber selbst zur Erstellung eines weiteren Konzeptes konnte sich schwarz-grün nicht durchringen. Der Antrag wurde in den Umweltausschuss verschoben, und wird dort erst im November diskutiert. Betrachtet man das Verhalten von Bundes- und Landesregierung wundert das einen nicht mehr. Die schwarz-rote Bundesregierung unterstützt diesen Gesetzesbruch durch Verzögerung der Blauen Plakette und schon seit Jahren durch alle Koalitionen hindurch mit einer verfehlten Steuerpolitik, die nach wie vor falsche Anreize für Dieselfahrzeuge bietet. Die rot-grüne Landesregierung bekleckert sich bei der Luftreinhaltung nicht mit Ruhm, egal ob sich der Verkehrsminister gegen eine „durchgrünte Gesellschaft“ wehrt oder den Autobahnausbau im Verkehrswegeplan feiert, ganz zu schweigen von Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke oder Braunkohleabbau. Wenn Landesumweltminister Remmel sagt: „Solange nicht feststeht, was die Fahrzeuge tatsächlich an Schadstoffen ausstoßen, können darüber hinaus gehende Maßnahmen zur Senkung der Luftschadstoffbelastung weder diskutiert noch beschlossen werden.“, dann ist das ein Freibrief für den KFZ-Verkehr und die Autoindustrie. Stattdessen sollte die dem Land unterstellte Bezirksregierung effektive Luftreinehaltepläne erstellen und auf deren konsequente Umsetzung bestehen. Aber die Stadt Köln mit ihren mal rotgrünen und mal schwarz-grünen Mehrheiten darf nicht einfach mit dem Finger auf Land und Bund zeigen. Sie ist dringend verpflichtet, Maßnahmen umzusetzen, die kurzfristig und nicht erst in zehn Jahren dazu führen, dass Grenzwerte eingehalten werden. Wenn es nach einem Urteil in der Klage gegen die Stadt Köln zu Fahrverboten kommen muss, dann ist das ein Versäumnis der Politik der letzten 10 bis 20 Jahre. Seit fast genau 10 Jahren ist der Luftreinhalteplan in Köln zwar in Kraft, aber er reicht nicht aus. Darum wird DIE LINKE weiter für sofort wirkende Luftnotmaßnahmen kämpfen. Hamide Akbayir Menschen statt Fahrzeuge Aktion gegen die Schadstoffbelastung am Clevischen Ring DIE LINKE in Mülheim war Teil eines breiten Bündnisses, das eine gelungene Aktion gegen die Schadstoffbelastung am Clevischen Ring organisierte. Am Freitag , den 16. September, protestierten 200 Menschen gegen den überhandnehmenden Autoverkehr, der für die hohen Stickoxidwerte verantwortlich ist. Dafür wurde der Ring von der Mülheimer Brücke bis zur Bergisch Gladbacher Straße für den Verkehr gesperrt. Stattdessen wurden dort Waffeln gebacken, mit Kreide gemalt oder die Straße für Gespräche genutzt. Mit einem „Gehzeug“ verdeutlichten die Demonstranten, wie viel Platz ein Auto wegnimmt, das meist nur eine Person befördert. In die Holzkonstruktion mit den Abmessungen eines Autos passen an die 15 Fußgänger. Andrea Kostolnik Grundstücksverkauf nur noch nach Konzept Der Rat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass städtische Grundstücke nur nach Konzept veräußert werden sollen. Nur der Investor, der ein gutes Konzept vorlegt, soll auf dem Grundstück bauen dürfen. Der Kaufpreis soll nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Grundstücke sollen in erster Linie an Investoren vergeben werden, die Wohnungen für bestimmte Zielgruppen realisieren wollen, zum Beispiel für Studierende, Geflüchtete oder behinderte Menschen. Es soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Der Beschluss ist gut, aber nicht konsequent und konkret genug. Deswegen hat DIE LINKE einen Änderungsantrag eingebracht. Dieser ist abgelehnt worden. Die linken Kriterien werden im Folgenden dokumentiert. Sie können zum Teil in der Beratung um die einzelnen zu verkaufenden Grundstücke eingebracht werden: Unsere Forderungen sind: Die Vergabe muss nach Konzeptqualität und nicht nach Preis erfolgen! Der Verkauf städtischer Grundstücke in Konzeptvergabe erfolgt immer zum Verkehrswert. Über die Vergabe entscheidet allein die Qualität des Konzeptes. Eine Konkurrenz von Bewerbern über die Höhe des Gebotes soll ausgeschlossen werden. Ein gutes städtebauliches Konzept und das Ziel, möglichst hohe Einnahmen durch Grundstücksverkäufe zu generieren, stehen miteinander in Konflikt. Um die Ziele zu erreichen, sollte die Stadt diesen Zielkonflikt aufheben und die Flächen zu einem Festpreis veräußern. Die Stadt München hat diesen Wechsel in ihrem Modell der Konzeptvergabe 2013 vollzogen. Der Verkauf von städtischem Grund muss an Bindungen geknüpft werden! Die Stadt Köln hat beim Verkauf städtischer Grundstücke die Möglichkeit, mit dem Käufer Bindungen zu vereinbaren, die dinglich gesichert werden. Diese Bindungen dienen der Durchsetzung städtebaulicher und wohnungspolitischer Ziele. Es ist nur der Bau von Mietwohnungen zulässig. Sie müssen für mindestens 40 Jahre Mietwohnungen bleiben. Eigenbedarfskündigungen sind unzulässig. Erstund Wiedervermietungsmiete werden bei nicht geförderten Mietwohnungen an den Mietspiegel gekoppelt und dadurch begrenzt. Die Möglichkeit zur Mietanpassung wird an den Verbraucherpreisindex gekoppelt und dadurch begrenzt. Somit kann erreicht werden, dass Wohnraum dauerhaft preiswert bleibt. Baugruppen brauchen eine Chance im Vergabeverfahren! Der Beschluss sieht vor, dass die Konzeptvergabe außerhalb des Geschosswoh- nungsbaus erst bei Projekten ab zehn Wohnungen Gültigkeit haben soll. Die Erfahrung zeigt, dass Baugruppen oft weniger als zehn Einheiten verwirklichen. Deshalb fordern wir die Konzeptvergabe ab acht Wohneinheiten. Effektiv und flächensparend bauen! Die für Wohnungsbau geeigneten Flächen in Köln sind begrenzt. Es ist daher notwendig, die verfügbaren Flächen möglichst gut zu nutzen. Für starken Flächenverbrauch sorgen zum Beispiel Luxuswohnungen, in denen wenige Personen große Wohnflächen besetzen. Daher ist eine Begrenzung der Wohnfläche nötig und auch durch die Gesetze im Baurecht möglich. Die Konzeptvergabe muss auch von städtischen Unternehmen angewendet werden! Wenn städtische Unternehmen Grundstücke veräußern, dann muss dies ebenfalls im Rahmen der Konzeptvergabe geschehen. Denn große Teile der potentiellen Baugebiete sind in Besitz des Stadtwerkekonzerns, so zum Beispiel die zur Entwicklung anstehenden Flächen im Deutzer Hafen. Die Konzeptvergabe kann somit dazu beitragen, städtebauliche Fehlentwicklungen, wie beispielsweise auf der ehemaligen HGK-Fläche im Rheinauhafen, künftig zu verhindern. Michael Weisenstein Die Installation des kurdischen Künstlers Ahmet Ögüt „Bakunins Barrikade“ aus den Jahren 2014/ 2016 ist Teil der Ausstellung „Wir nennen es Ludwig!“ zum 40jährigen Bestehen des Museum Ludwig. Keine Abschiebungen nach Afghanistan! In Afghanistan kann von Sicherheit keine Rede sein „Abschiebungen müssen auch in Krisengebiete möglich sein, etwa in den Norden Afghanistans, wo wir uns seit Jahren mit der Bundeswehr für Frieden und Freiheit engagieren“, sagte der bayrische Innenminister Hermann der „Bild“. Protestieren Sie mit uns: Vielerorts kommt es zu heftigen Kämpfen, Bombenanschläge sind an der Tagesordnung, Teile des Landes kontrollieren die Taliban. Durch die bewaffneten Konflikte verlieren jedes Jahr Tausende Menschen ihr Leben, ihre Häuser, ihre Lebensgrundlage. Hunderttausende Afghanen befinden sich bereits auf der Flucht – viele davon als Binnenflüchtlinge oder in den direkten Nachbarländern. Die Bundesregierung will Menschen trotz der sich verschlechternden Sicherheitslage im Land nach Afghanistan abschieben. PRO ASYL fordert die Bundesregierung auf, von der Idee verstärkter Abschiebungen nach Afghanistan sofort Abstand zu nehmen. Abschiebungen nach Afghanistan bedeuten für die Betroffenen Abschiebungen in lebensgefährliche Zustände. Über 1.600 Tote und mehr als 3.500 Verletzte unter der afghanischen Zivilbevölkerung im ersten Halbjahr 2016 sprechen eine deutliche Sprache: Afghanistan ist kein sicheres Land! Nicht für die Menschen, die dort leben, und erst recht nicht für Asylsuchende, die dorthin abgeschoben werden sollen. Afghanische Flüchtlinge müssen in Deutschland und anderen EU-Staaten weiterhin Aufnahme finden und Schutz erhalten! Unterstützen Sie den Protest von PRO ASYL!“: https://www.proasyl.de/thema/unsicheres-afghanistan/ Platzjabbeck 8/2016 5 Mindeststandards für Flüchtlinge Bereits in der Sitzung des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen am 01.07.2016 zeigten die Mitglieder wegen der Verzögerungen bei der Umsetzung von Mindeststandards für die Unterbringung von Flüchtlingen ihren Unmut. Geplant und gehofft hatte man, dass der Rat auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einen seit langem geforderten Katalog von Minimalanforderungen beschließt. Der Katalog geht auf einen Ratsbeschluss zurück, der mehr als ein Jahr zurückliegt. Er sieht unter Anderem eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels von derzeit 1 zu 80 auf künftig 1 zu 60 Bewohner sowie zusätzliches Personal für die Betreuung der Ehrenamtsarbeit vor. Die Verwaltung sollte dazu noch vor der Sommerpause eine Beschlussvorlage für den Rat vorbereiten. Hierzu kam es jedoch nicht. Die Verwaltung nannte als Grund eine fehlende Kalkulation, was die Maßnahmen kosten werden. Weiterhin gebe es Diskussionsbedarf über einen bestimmten Passus im Anforderungskatalog. Der sieht vor, dass die Betreiber von Flüchtlingseinrichtungen Meldung erstatten müssen, wenn die Mindestanforderungen für mehr als drei Monate unterschritten werden. Diese Formulierung konnte innerhalb der Verwaltung nicht durchgesetzt werden. In der Sitzung des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen im September wurden die Kosten beziffert. Nach Berechnungen der Verwaltung würden die zusätzlichen Sozialarbeiterstellen 3,5 Millionen Euro pro Jahr betragen. Die Koordinierung der Ehrenamtler würde weitere drei Millionen Euro kosten. Der Sozialdezernent Herr Rau erklärte, dass es dafür in der Verwaltung derzeit keine Zustimmung gebe. Als Kompromiss schlug er vor, dass der Katalog nun im November zunächst ohne die kostenintensiven Punkte in den Rat eingebracht werden solle. So könnte zumindest mit der Umsetzung der übrigen Punkte begonnen werden. Dem Runden Tisch geht es dabei insbesondere um eine unabhängige Kontrolle der Einrichtungen sowie um die Einführung eines Belegungsmanagements. Damit soll verhindert werden, dass besonders Schutzbedürftige wie etwa Behinderte, Traumatisierte oder Hochschwangere künftig noch länger als eine Woche in Notunterkünften bleiben müssen. Die Arbeitsgruppe Mindeststandards des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen werde die Punkte des Betreuungsschlüssels Sozialarbeiter und Betreuung der Ehrenamtsarbeit weiterbearbeiten. Im ersten Quartal des Jahres 2017 könnten die beiden Punkte abgestimmt werden. Güldane Tokyürek Im Alevitischen Kulturzentrum Porz diskutierten Kölner Bundestagsabgeordnete mit rund 100 Porzer*innen auf Einladung der alevitischen Gemeinde über Fragen der Integration und der Rechtsentwicklung in Deutschland und der Türkei. Für DIE LINKE war Matthias W. Birkwald dabei und erhielt viel Applaus für seine am 22.09.2016 im Porzer Lokalteil des Kölner Stadtanzeiger zitierte Aufforderung zur Zivilcourage: „Man muss sich zu Wort melden, damit nicht der Eindruck entsteht, die Mehrheit sei antidemokratisch gesinnt.“ Frischemarkt-Neubau: Mühsame Fortschritte und doppelte Standards Kleine Fortschritte machen die von der LINKEN im Rat unterstützten Planungen für den Neubau eines Frischemarktes in Marsdorf. Das von der Verwaltung bevorzugte ÖPP-Finanzierungsmodell ist nicht nur am Widerstand der LINKEN krachend gescheitert. Damit die Planungen für den Neubau weitergehen, haben Rat und Wirtschaftsausschuss mit einer Art Doppelbeschluss gesorgt: Demnach soll der im Grundsatz bereits beschlossene Umzug nach Marsdorf von der Verwaltung weiter geplant werden. Parallel werden jedoch noch von den Umlandgemeinden vorgeschlagene Alternativstandorte außerhalb der Stadtgrenzen geprüft. Konkret geht es bei diesen Alternativstandorten um die z.T. noch in Betrieb befindliche Kiesgruben ‚Am Kalscheurer Hof‘ in Hürth sowie ‚Am Brühler Heckelchen‘ in Brühl sowie einen weiteren Standort in 6 Platzjabbeck 8/2016 Bornheim. Abgeschlossen werden sollen diese Prüfungen von der Verwaltung so, dass der Rat im April 2017 eine endgültige Entscheidung über den Neubaustandort treffen kann. Nötig geworden ist dieser Doppelbeschluss, damit der wohnungspolitisch sinnvolle Umzug des Großmarktes von der Brühler Straße ebenso wie die Arbeitsplätze auf dem Frischemarkt und die Möglichkeit einer hochwertigen Versorgung konzernunabhängiger Lebensmittelhändler in der Region mit frischem Obst und Gemüse nicht dem Kalkül der Kölner CDU zum Opfer fallen, den Neubau im Interesse ihrer Lindenthaler Klientel auf den St. Nimmerleinstag zu vertagen. Die Kommunikation der CDU mit ihren Lindenthaler Wähler*innen hat bei Schwarz-Grün einen so hohen Stellenwert, dass der Steuerzahler für ein externes Gut- achten mit rund 30.000 Euro zur Kasse gebeten wird. Es soll prüfen, ob die Fläche in Hürth wegen ihrer unmittelbaren Nähe zur chemischen Industrie überhaupt in Frage kommt. Weniger Rücksicht nimmt Jamaika hingegen auf die Interessen der Kölner Wirtschaft: In einem an die Ratsfraktionen gerichteten Schreiben fordert die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V., in der sich die Marktbeschicker zusammengeschlossen haben, endlich Klarheit, wie es für sie nach dem bislang für 2020 geplanten Umzug weitergeht. Nach eigenen Angaben haben sie von den Alternativstandorten in Hürth, Brühl und Bornheim aus der Zeitung erfahren. DIE LINKE wird sie zu einem Gespräch einladen, damit der neue Frischemarkt nicht über die Köpfe der zukünftigen Nutzer hinweg geplant wird. Wolfgang Lindweiler GAG: SPD, CDU, Grüne und FDP auf Privatisierungskurs Es ist schon interessant, wie angepasst und machtverliebt die Kölner Grünen inzwischen sind. Die Fraktionsvorsitzende Kirsten Jahn beschimpfte DIE LINKE und insbesondere mich als Fraktionsvorsitzenden mehrfach als „asozial“, weil wir die Mieterinnen und Mieter in Wesseling auf die Privatisierung von 440 Wohnungen aufmerksam gemacht haben. Einige saßen auf der Ratstribüne und rieben sich die Augen vor so viel Dreistigkeit. Auf den Antrag der LINKEN, die Privatisierung der GAG-Wohnungen in Wesseling zu stoppen, reagierten die bürgerlichen Parteien mit einem Kotau-Antrag. Die GAG solle „den Schwerpunkt ihres Tätigwerdens auf Kölner Stadtgebiet“ konzentrieren und deshalb sei die Privatisierung gerechtfertigt. Dass die GAG wenige Tage vor der Ratssitzung den Ver-Kaufvertrag unterschrieben hatte, war den meisten Ratsmitgliedern unwichtig. SPD und Grüne übten diesen Schulterschluss mit CDU und FDP. Das ist schon bemerkenswert. In den letzten 10 Jahren wurden CDU und FDP immer wieder wegen der geplanten Privatisierung der GAG im Jahre 2002 kritisiert. Das wird jetzt nicht mehr möglich sein. CDU und FDP haben jetzt die SPD und Grünen mit in ihrem Privatisierungs-Boot. Und auf das Argument der LINKEN, es gäbe doch einen regionalen Wohnungsmarkt und die Stadt würde völlig falsche Zeichen setzen, antworteten sie mit dem billigen Argument „regionale Kooperationen in der Wohnungsmarktregion“ müssen ausgebaut werden. Dass die Stadt Köln an der GWG, der Wohnungsgesellschaft im Erft-Kreis beteiligt ist, und dass Jochen Ott im Aufsichtsrat vertreten ist, verschwie- gen sie wissentlich. Die GAG will noch bis zum 31. Dezember 150 weitere Wohnungen in Wesseling verkaufen. Auf dem weitläufigen Grundstück sollen dann alle geförderten Wohnungen abgerissen werden und Eigenheime gebaut werden. Dagegen formiert sich jetzt Protest und Widerstand. Haben kommunale Wohnungsgesellschaften wie die GWG im Erftkreis oder Wohnungsbaugenossenschaften in der Region noch eine Chance, dieses Grundstück zu kaufen? Jörg Detjen Wesseling: GAG hat 444 Wohneinheiten verkauft Wesselinger Bürgermeister schaute tatenlos zu Dank der guten Vernetzung zwischen der Wesselinger Ratsfraktion „SBW - Soziales Bündnis Wesseling“ und der Kölner Ratsfraktion „DIE LINKE“ erfuhr die Wesselinger Politik erst vom geplanten Verkauf der 444 Wohneinheiten der GAG in Wesseling. Auf Anfrage des Sozialen Bündnisses unter dem Fraktionsvorsitzenden Sascha Jügel (DIE LINKE) in der Wesselinger Ratssitzung vom 6. September hüllte sich die Verwaltung zunächst noch in Schweigen. Laut Verwaltung wolle man lediglich etwas von den weiteren in Frage stehenden 152 Wohneinheiten gewusst haben, an deren städtebaulichen Neuordnungen die Verwaltung, der Rat sowie Flächenpool NRW intensiv arbeiten. Der Anfrage ging eine gemeinsame Aktion der KollegInnen der Kölner Ratsfraktion „DIE LINKE“, Kalle Gerigk vom Bündnis „Recht auf Stadt“ und der Wesselinger SBW-Fraktion voraus, die die betroffenen Bewohner persönlich durch ein Informationsblatt über den geplanten Verkauf informierten. In den geführten Gesprächen mit den betroffenen Bewohnern wurde erst das Ausmaß der persönlichen Schicksale eines jeden Bewohners richtig deutlich. Anstatt in der Ratssitzung die Karten auf den Tisch zu legen, kritisierte Bürgermeister Erwin Esser vielmehr das Soziale Bündnis Wesseling und DIE LINKE. Köln wegen ihrer vorangegangenen Aktion, die die Bewohner nur verängstigt und verunsichert hätten. Sascha Jügel erwiderte daraufhin, dass die Bewohner ein Recht auf eine solche weitreichende Information hätten, obgleich dies sicherlich vor einem Verkauf die Aufgabe der GAG gewesen wäre. Die GAG solle sich ihrer sozialen Verantwortung stellen, und bei einem scheinbar nicht mehr aufzuhaltenden Verkauf sozial verträgliche Klauseln in den Kaufvertrag mit einbauen, forderte Jügel. Daraufhin forderten neben dem Sozialen Bündnis auch die CDU/Grünen den Bürgermeister auf, den geplanten Verkauf detailliert zu prüfen, und zur kommenden Ratssitzung, welche am 20.9. stattgefunden hat, Bericht zu erstatten. Zwischenzeitlich hatten die Bewohner mit Unterstützung der Kölner LINKEN und dem Sozialen Bündnis Wesseling am 10.09. eine Bürgerversammlung veranstal- tet, bei der gut 150 Bewohner teilnahmen. Die Presse hat darüber ausführlich berichtet. Zur Ratssitzung am 20.09. kamen rund 60 Bewohner, um sich den Bericht des Bürgermeisters anzuhören, und um Fragen an den Bürgermeister zu stellen. Der Bürgermeister berichtete, dass der Verkauf bereits Tage zuvor abgeschlossen wurde, und man darauf keinen Einfluss mehr nehmen könne. Der Bürgermeister musste harsche Kritik seitens der Bewohner als auch des Rates einstecken. Nur der Fraktionsvorsitzende der SPD Helge Herrwegen (Gewerkschaftssekretär IGBCE) sprach davon, man müsse dem Investor doch erstmal eine Chance geben, was für verärgerte Aufschreie in der Ratssitzung gesorgt hatte. Der Rat beschloss daraufhin, dass der Bürgermeister mit dem Investor „INDUSTRIA“ eine Sozialcharta zu vereinbaren habe. Sascha Jügel ist Mitglied der LINKEN und Fraktionsvorsitzender des Sozialen Bündnis im Stadtrat von Wesseling Platzjabbeck 8/2016 7 Kölner Rat appelliert an das Land: Mehr für die Bildung! Aber nur ein bisschen und nur für Geflüchtete Landauf, landab haben die Schulen in Zeiten der Schuldenbremse Probleme, die Erwartungen von Eltern und Kindern zu erfüllen. Hinzu kommen neue Anforderungen durch die Inklusion von Kindern mit Behinderung und jungen Geflüchteten. Bundesweit ist die Hälfte die Geflüchteten jünger als 25 Jahre, ein Drittel unter 18 Jahren. In Kürze werden die Schülerzahlen demzufolge um bis zu 400.000 steigen. Das bedeutet personell einen Mehrbedarf von 16.000 Lehrenden und Sozialarbeitern ganz zu schweigen von Gebäuden, pädagogischen Konzepten und Medien. Wer bezahlt das in diesen Zeiten? Die novellierte Erbschaftssteuer? Als Antwort auf diese Fragen hat die Ratsmehrheit von Grünen, CDU, SPD und FDP erst einmal gesagt: In Köln muss es bei der Bildung dringend Verbesserungen geben – aber nicht zu viele und nur beim aktuell drängendsten Problem, das jeden Tag in den Medien ist, der Integration der Flüchtlinge. Zur Ratssitzung vom 22.9. hatten Linksfraktion und Piraten eine Resolution ausgearbeitet, von der der Platzjabbeck berichtete. In Bezug auf fünf Punkte sollte das Land NRW aufgefordert werden, die Angebote an öffentlichen Bildungseinrichtungen für Geflüchtete und Einheimische zugleich zu verbessern. Teilweise war dies bei demokratischen Parteien konsensfähig. In den beiden ersten Punkten des Antrags veränderte ein Ersetzungsantrag von Grünen, CDU und FDP, unterstützt von der SPD, die Stoßrichtung jedoch erheblich: Punkt 1: Das NRW-Schulgesetz nimmt die Kinder Geflüchteter eigens vom Schulbesuch aus, solange sie nicht offiziell einer Kommune zugewiesen werden. Linksfraktion und Piraten meinten, das Land solle diese Bestimmung streichen, damit geflüchtete Kinder nicht viele Monate in ihrer Unterkunft auf den ersten Schulbesuch warten müssen. Nach der Gesetzesänderung müsste das Land den Schulen entsprechend mehr Personal und Räume geben. Unbezahlbar? Nach dem Jamaika-Antrag soll das Land nun „Bildungsangebote“ zur Überbrückung ermöglichen - sprich: preiswerte Kurse durch Studierende, pensionierte Lehrer- und Ehrenamtler*innen. Punkt 2: Ausgerechnet Bayern hat seine Berufskollegs für Geflüchtete bis 25 Jahre geöffnet, damit diese einen Schulabschluss machen können. Für NRW wurde dies im Juli 2015 von Bildungsministerin Löhrmann abgeschafft. Geflüchtete über 18 Jahren sollen nun kostensenkend im Bereich nichtstaatlicher Träger unterrichtet werden, bei Dumpinglöhnen für Lehrende. Dieses Kursangebot bezahlt die Arbeitsagentur, damit auch die Beitragszahler*innen! Es ist ein halber Erfolg für Linksfraktion und Piraten, dass der Stadtrat von Köln das Land nun auffordert, die Berufskollegs wieder für junge Geflüchtete bis 21, teilweise bis 25 Jahren zu öffnen. Im ganzen Land hatte die Entscheidung der Bildungsministerin zu Kritik geführt. Wenn Rats- fraktionen der in NRW regierenden Grünen und SPD diese aufgreifen, zeigt sich, dass bei Kommunalpolitiker*innen der Regierungsparteien in Land und Bund über viele einzelne Auswirkungen der neoliberalen Austeritätspolitik Unmut herrscht. Jedoch: Wer hätte schon einmal davon gehört, dass dieser Unmut einen ganzen Parteitag von SPD, Grünen oder CDU prägte? Die kommunalpolitischen Mandatsträger wissen letztlich, wie weit sie in ihren Wortmeldungen gehen können oder wollen. Im Fall der Ratsdebatte am 22.9. sprachen sich nur DIE LINKE und die Piraten dafür aus, dass die Berufskollegs nicht nur für Geflüchtete über 18 Jahren zu öffnen seien, sondern für alle. Damit hätte der Staat wieder die Verantwortung für ein soziales Problem übernommen: In NRW verlassen seit Jahren 5-6 Prozent eines Jahrgangs die Schule ohne Abschluss - meist Jugendliche aus ärmeren Familien oder mit Migrationshintergrund. Ohne Chance auf einen Ausbildungsplatz geraten sie in eine jahrelange Warteschleife von Kursen im Auftrag der Arbeitsagentur, bis sie sich mit einem Job im Niedriglohnsektor abfinden. Die vier Parteien der Politik der Schuldenbremse tarieren also die Grenzen der Finanzierbarkeit auch von Appellen des Rats an das Land genau aus. Zugleich haben sie die Bildungschancen der einen gegen die Bildungschancen der anderen ausgespielt. Zukunftsfähige Politik geht anders. Heiner Kockerbeck DIE LINKE. Köln wählt ihr Spitzentrio für den Landtag NRW Auf einer Mitgliederversammlung hat die Kölner LINKE ihre Vorschläge für die Landesliste der DIE LINKE.NRW bestimmt. Die Kölner Genoss*innen möchten künftig mit drei Abgeordneten im Landtag NRW vertreten sein. Nach einer sehr kontroversen und spannenden Diskussion über Inhalte und Ziele und Erwartungen an eine Landtagsfraktion erhielten die bekannte Sozialpolitikerin und Wissenschaftlerin Dr. Carolin Butterwegge (42 Jahre) sowie die Ratsfrau und Migrationsexpertin Hamide Akbayir (57 Jahre) die Empfehlung der Mitglieder für eine Kandidatur auf einem der vorderen Listenplätze. Zum Spitzentrio der Kölner LINKEN für den Landtag NRW zählt auch der parteilose Kölner „Recht-auf Stadt-Aktivist“ Kalle Gerigk (59 Jahre). Er überzeugte die Genoss*innen durch sein Engagement für die Interessen von Mieterinnen und Mietern und sein Fachwissen in der Wohnungspolitik. Der Kölner Kreisverband unterstützt seine Kandidatur auf einem sicheren Listenplatz auf der Landesliste. „DIE LINKE steht für die Bekämpfung von Armut und für soziale Gerechtigkeit, gegen Rassismus und für Integration und ist Teil der sozialen Bewegung gegen Mietenwucher und Wohnungsnot. Da8 Platzjabbeck 8/2016 Dr. Carolin Butterwegge, Kalle Gerigk und Hamide Akbayir für stehen wir als Partei und dafür stehen unsere Kandidat*innen“, freut sich die Kreissprecherin Angelika Link-Wilden über die Kölner Empfehlung für die Landesliste der NRW-LINKEN. Über die endgültige Zusammensetzung der Landesliste NRW beschließt ein Parteitag im Dezember 2016 in Essen. Wenn DIE LINKE in NRW bei den Wahlen im Mai 2017 die 5 % Hürde überspringt, werden mindestens die ersten 10 Kandidat*innen dieser Landesliste für die Partei in den Landtag NRW einziehen. Die Direktkandidaturen für die 7 Kölner Wahlkreise bestimmt die Kölner LINKE auf einer Mitgliederversammlung im Januar 2017. Gemeinsam für eine gute, preisgünstige und faire Daseinsvorsorge kämpfen! Rede des Fraktionsvorsitzenden Jörg Detjen auf der Kommunalpolitischen Konferenz von DGB und Verdi am 27. September 2016 Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte mich für DIE LINKE Ratsfraktion, aber auch für unsere Partei ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedanken, in den politischen Zusammenhängen wie „Köln stellt sich quer“ und der tollen Mobilisierung gegen TTIP und CETA vor zwei Wochen. Nach der Kommunalwahl 2014 ist DIE LINKE. Ratsfraktion in mehr Aufsichtsräten vertreten als in der Vergangenheit. Auch hier gibt es eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern. Mit dem Gesamtpersonalrat der Stadtverwaltung pflegen wir eine gute Zusammenarbeit. Jörg Dicken war schon einige Male in unserer großen Fraktionssitzung gewesen und wir haben gemeinsam erreicht, dass die Befristungen deutlich zurückgedrängt wurden. Und mit dem Personalrat der Feuerwehr und den Aktionen der freiwilligen Feuerwehr vor dem Rathaus wurde der Brandschutzbedarfsplan durchgesetzt. Seit Jahren kämpfen wir darum, dass beim Stadtwerke-Konzern eine Ausbildungsquote eingeführt wird, und dass die beschlossene 6 %-Quote bei der Stadtverwaltung eingehalten wird. Bei der Stadtverwaltung rächt sich das Unterschreiten der Quote in den letzten Jahren jetzt. Uns fehlt Fachpersonal im mittleren Dienst und vor allem in den technischen Berufen. Seit Jahren setzen wir uns mit dem Personalrat dafür ein, dass gerade im Bereich Gebäudewirtschaft, Straßen- und Brückenbau die Fachkräfte besser bezahlt werden. Schon unter Rot-Grün wurde eine Korrektur verschlafen. Inzwischen wacht die Verwaltung auf, aber eine Korrektur ist jetzt schwer, weil der Arbeitsmarkt leer gefegt ist. An diesem Thema müssen wir dran bleiben. 1. Wir sind ja hier bei der KVB zu Gast und ich möchte meine Aussagen von vor drei Jahren unterstreichen: Wir brauchen die Zukunftsfähigkeit des Stadtwerkekonzerns. In den nächsten Jahren stehen nicht nur Investitionen im ÖPNV an, sondern im gesamten Stadtwerke-Konzern. Wir stehen zu unseren Aussagen in den vergangenen Jahren zur Bildung von Rücklagen. Deshalb hat DIE LINKE im Rahmen der Haushaltsberatungen Schwarz-Grün scharf kritisiert. Die Gewinne im Stadtwerke-Konzern sind leicht rückläufig. 2. Schwarz-Grün will aber die Gewinnabführung von 50 auf 90 Mio. Euro verdoppeln. Diesen Kurs lehnen wir entschieden ab. Das Ansehen, der Respekt und das Verständnis gegenüber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihren Gewerkschaften sind in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden. Die prekäre Arbeit hat deutlich zugenommen. Das macht der LINKEN große Sorge. Es muss fair zugehen, nicht nur am Arbeitsplatz, sondern in der gesamten Gesellschaft. Hier sehe ich ein großes Defizit aller demokratischen Kräfte. DIE LINKE würde gerne in Köln mit den Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft viel entschiedener gegen prekäre Arbeitsbedingungen auftreten. Wir werden im Rat die Forderungen von verdi unterstützen, nach § 108 die Mitbestimmung in städtischen Beteiligungsunternehmen zu verbessern. 3. Der Kölner Flughafen muss in öffentlicher Hand bleiben. Hier stehen der Rat und auch das Land NRW im Wort. Gemeinsam müssen wir einen Verkauf an einen Dritten verhindern. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Unternehmen in Köln bleiben, wie z.B. die Ellmühle. Diese Firma und die Aurora-Sonne gehören traditionell nach Köln. 4. Ich hatte in den vergangenen Jahren gehofft, kommunale Privatisierungen gehören der Vergangenheit an, nachdem es 2002 auch mit tatkräftiger Unterstützung der Gewerkschaften und des Mietervereins gelungen ist, die Privatisierung der GAG zu verhindern. Vor zwei Wochen hat die GAG über 400 Wohnungen in Wesseling verkauft und will bis Ende des Jahres noch einmal 150 Wohnungen an private Investoren verkaufen. In Zeiten von Wohnungsnot im Ballungsraum Köln ein schwerer Fehler. 5. Und wenn ich jetzt höre, dass es in der Stadtverwaltung Überlegungen gibt, das städtische Krematorium zu privatisieren, weil das kostengünstiger sei, frage ich mich nach den Wertvorstellungen zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir brauchen mehr öffentlich geförderte Wohnungen, wir brauchen mehr soziale und kulturelle Angebote und Einrichtungen in einer wachsenden Stadt Köln. Vor Jahren sollten einmal die städtischen Sargträger privatisiert werden. Ein kritischer Express-Artikel und das Thema war vom Tisch. Ob das diesmal so einfach wird, weiß ich nicht. Lassen Sie uns gemeinsam für eine gute, preisgünstige und faire Daseinsvorsorge kämpfen. Nur mit dem Engagement der Gewerkschaften kann das gelingen. 6. Platzjabbeck 8/2016 9 termine Benefizkonzert mobiles Krankenhaus für ein n (Rojava)/Nordirak für die Regionen Nordsyrie 22.10.2016 19.00 Uhr Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln Gronewaldstraße 2, 50931 Köln Dieses Konzert wird organisiert vom Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Köln (NAV-DEM Köln e.V.) und Heyva Sor a Kurdistanê (Kurdischer Roter Halbmond e.V.) als aktive Unterstützung für CADUS. PROGRAMM: Eröffnung: Hamide Akbayir (NAV-DEM Köln) Rojvan Bilgin (Heyva Sor a Kurdistanê) Moderatorin: Nihal Bayram REDNER*INNEN: Vertreter*in der DFG-Köln (angefragt) Matthias W. Birkwald (MdB - DIE LINKE) Rohat Haidar (PYD Deutschland) Fatih Çevikkollu (Kabarettist/Comedian) PRÄSENTATION: Sebastian Jünemann (CADUS) Kurdischer Roter Halbmond e.V. Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Köln e.V. KULTURPROGRAMM: Dengê Xwazayê (Kurdische Frauen Gesangsgruppe) AnyWay (Singer/Songwriter) Govenda Baran (Kurdische Folklore Gruppe) Deniz Deman (kurd. Sängerin) Die Argonauten (Griechische Folklore-, und Tanzgruppe) Gruppe Gehörwäsche (ICOR - Brigadistinnen in Kobanê) www.mobile-hospital .org V.i.S.d.P: Hamide Akbayir, Neustraße 38, Sa., 22. Oktober Der NSU-Prozess. RA Eberhard Reinecke spricht über den aktuellen Stand des Verfahrens. Ort: Schauspiel Köln im Depot, Carlsgarten, 17 Uhr. Mo., 24. Oktober Di., 25. Oktober Starke Frauen in der Landwirtschaft. Beispiele der wiedergewonnenen Ernährungssouveränität indischer Frauen, VA: Misereor u. Fian. Ort: Alte Feuerwache, Raum 1, Brandschutzdirektion, 1. OG, 19 Uhr Der Deutzer Hafen. Deutz bekommt ein neues Veedel ans Ufer gesetzt, Wohnungen für 4500 Menschen, dazu 5000 geplante Arbeitsplätze. Und jetzt wird auch noch die Ellmühle Teil des Projekts. Baudezernent Franz-Josef Höing ist voller Euphorie. Aber man habe »nur einen Schuss frei«, sagt er immer wieder. Wohin 10 Platzjabbeck 8/2016 40213 Düsseldorf der Dezernent zielt, erklärt er heute. 19 Uhr, Haus der Architektur Leben im Netz. Welche digitalen Grundrechte braucht die Gesellschaft? Diskussion mit Markus Beckedahl (netzpolitik.org), Ulrich Kelber (Staatssekretär BMVJ), Prof. Dr. Wolfgang Kleinwächter (Uni Leipzig) u. Dr. Julia Pohle (Wissenschaftszentrum Berlin), Anm. erbeten: fes.de/medienpolitik Ort: Komed, Im MediaPark 7, 18 Uhr Wie heulen Graue Wölfe? Bestandsaufnahme und aktuelle Entwicklungen der türkischen Rechten in Deutschland. Referent: Dr. Emre Arslan, Universität zu Köln, Herbert-Lewin-Str. 2, IBW Gebäude (Gebäude 211), Humanwissenschaftliche Fakultät, Raum 114, Veranstalter: Kölner Bündnis gegen Rechts, 19 Uhr Dienstag, 15. November 2016, 19:30 h Paul Mason – Postkapitalismus, kritisch gelesen Mit einem Input von Fiete Sass, Köln Salon Freiraum, Gottesweg 116 a, 50939 Köln Der Kapitalismus kommt nicht mehr aus der Krise von 2008 heraus. Sie hat keinen Innovationsschub ausgelöst, der zu neuen, qualifizierten Arbeitsplätzen und damit auch zu höheren Löhnen und mehr Konsum geführt hätte. Und so sieht Paul Mason in seinem Buch „Postkapitalismus“ und diversen Aufsätzen den Kapitalismus an seinem Ende. Doch das wird nicht durch die gute alte Arbeiterbewegung herbeigeführt. Neue Wirtschaftsmodelle entwickeln sich jenseits von Geld und Knappheit. Das ist die Botschaft Paul Masons. Darüber wollen wir an diesem Abend diskutieren. Donnerstag, 1. Dezember 2016, 19:30 h Der rechte Rand - wer ist anfällig für Autoritarismus und Rassismus? Diskussion mit Prof. Dr. Michael Vester, Universität Hannover, Milieuforscher, und Dr. Oliver Decker, Universität Leipzig, Vorstandssprecher des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung an der Universität Leipzig (KReDo) Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, zusammen mit der Sowi-Hochschulgruppe, dem SoFoR und dem El-De-Haus-Verein Mi., 26. Oktober Nationalsozialistische Täterschaften. Nachkommen stellen sich ihrer NS-Familiengeschichte, mit Oliver von Wrochem u. Alexandra Senfft, im Rahmen der Sonderausstellung »Jugend im Gleichschritt!?«, Ak 4,50. Ort: EL-DE Haus, 19 Uhr. Sichere Herkunftsstaaten und Widerstand gegen Abschiebung von Roma. Berichte u. Filme zur Lage von abgeschobenen Roma, weitere Themen: die aktuelle Situation in Deutschland, Selbstorganisation, Widerstandsstrategien, Gäste: Kenan Emini u. Allegra Schneider, Konzert: Rollin’ Hopp. Ort: Rom e.V., 19 Uhr. Do., 27. Oktober Flüchtlinge willkommen heißen. Netzwerk- treffen rund um die Kölner Wohnheime, Eintritt frei. Ort: Melanchthon Akademie, 19 Uhr Ideen und Praxen der Ungleichheit, Tagung, Info: mbrkoeln.de, Anm.: [email protected], Eintritt frei. Ort: Forum-VHS im RautenstrauchJoest-Museum. 9.30 bis 18.30 Uhr. BDA Montagsgespräch, VA: Bund Deutscher Architekten. Ort: Domforum, 19.30 Uhr Mi., 2. November Stadtgespräch mit Henriette Reker (Oberbürgermeisterin). Ort: Bezirksrathaus Lindenthal, Aachener Str. 220, 19 Uhr. Sa., 29. Oktober Antirassistisches Benefizfestival in den Sartory-Sälen. Kabarett: Jürgen Becker, Wilfried Schmickler, Fatih Cevikkollu, Musik: Kasalla, Miljö und viele andere. Danach: Dj’s und Party. Veranstalter: „Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis“, “Kein Veedel für Rassismus“ und „Köln stellt sich quer“, mit Unterstützung des Kölner Flüchtlingsrats, Kein Mensch ist illegal, Künstler*innen aus der AG Arsch Huh, Pop NRW und Refugees-Solidaritätsfestival „Cologne act“. Einlass: 17.30 Uhr, Beginn: 18.30 Uhr, 7,- bis 10,- Euro 3. Mietenpolitischer Ratschlag der Bundestagsfraktion DIE LINKE „Mietwucher u. fortschreitende Gentrifizierung“, Parlamentarier diskutieren mit außerparlamentarischen Initiativen, öffentliche Veranstaltung. Ort: Bürgerzentrum Ehrenfeld, 11 bis 18 Uhr. So., 30. Oktober Konfliktregion Naher und Mittlerer Osten. Frieden in Syrien oder ein vierter Golfkrieg? Kooperation: Friedensbildungswerk, Melanchthon Akademie u.a., Eintritt frei. Ort: VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum, 17 Uhr Mo., 31. Oktober Wohnungsbau u. Städtebau: ein ungeklärtes Verhältnis. TTIP - Mehr als Chlorhühnchen und Hormonfleisch? Neue Freihandelsabkommen - pro et contra, Streitgespräch mit Dr. Petra Pinzler u. Prof. Dr. Ulrich van Suntum, Ak 11,-. Ort: Karl Rahner Akademie, Jabachstr. 4-8, 19 Uhr So., 6. November Rund um den Schulhof der Jawne. Historischer Spaziergang mit Besuch des Lern- u. Gedenkortes Jawne, VA: jawne.de, Treffpunkt: Erich-Klibansky-Platz (Zugang über St. Apern Str.), 12 Uhr. Mo., 7. November Über den Tellerrand. Hochhäuser weltweit, Vortrag, Reihe Türme in der Stadt, VA: architektur-forum-rheinland.de, Eintritt frei. Ort: Domforum, 19.30 Uhr. Di., 8. November Mo., 10. November Parkstadt Süd Freiräume. Infos zur aktuellen Planung, anschl. Diskussion. Ort: Aula, Michaeli Schule, Vorgebirgswall 4-6, 19 Uhr. Gedenken an die Edelweißpiraten. 18 Uhr, Treffpunkt Körnerstraße in Ehrenfeld (an der ehemaligen Synagoge), ab 19 Uhr Beginn der Gedenkveranstaltung an der Bartholomäus-SchinkStr./Ecke Schönsteinstr. vor der Gedenktafel Sa., 12. November Di., 15. November Mitgliederversammlung der VVN-BdA, Alte Feuerwache, Kleines Forum, 15 Uhr. Tilman Harlander. „Wohnraum für alle. .Vielfalt und soziale Mischung der Stadtgesellschaft“, Diskussion über die Möglichkeiten u. Grenzen zum Erhalt u. zur Stärkung urbaner Vielfalt, Mod.: Burkard Dewey, Reihe wissenswert Gespräche am Puls der Zeit, Ak 8,-. Ort: Zentralbibliothek, 19 Uhr. Do., 17. November Zwischen Schlurf und Gleichschritt. Die Musik der Jugend im »Dritten Reich«, Vortrag: Michael Lang. Ort: NS-Dokumentationszentrum im EL-DE Haus, 19 Uhr. Kölner Ratssitzung. (mit Liveticker auf stadtrevue.de!). Ort: Ratssaal, Spanischer Bau, Rathaus, ab 15.30 Uhr. Fr., 18. November Die Krise des demokratischen Kapitalismus. Vortrag: Nancy Fraser, anschl. Gespräch mit Wolfgang Streeck, VA: Engl./Dt., Reihe wissenswert Gespräche am Puls der Zeit, Ak 10,-. Ort: Zentralbibliothek, 19.30 Uhr. Postdemokratie. Vortrag von Dr. Matthias Burchardt, im Rahmen des Studientages »Warum braucht es einen Staat?«, Info: karl-rahner-akademie.de. Ort: Karl Rahner Akademie, Jabachstr. 4-8, 19 Uhr. So., 20. November Bunkerleben - Köln, Herthastr. 43-45. Doku, Regie: Yvonne Wellie, im Rahmen der Ausstellung »Vom Krieg zur Kunst«. Ort: Hochbunker Ehrenfeld, Körnerstr. 101, 16 Uhr. Mexiko im Mittelpunkt. Eröffnung der Themenwoche Migration und kulturelle Identität in Mexiko in Vergangenheit und Gegenwart, Rautenstrauch-Joest-Museum, 17.30 Uhr Wir sind Juden aus Breslau. Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933 (Film). Ort: NS-Dokumentationszentrum im EL-DE Haus, 18 bis 20 Uhr. Mo., 21. November Sa., 26. November Di., 29. November Die soziale Frage. Historisches Rollenspiel um Karl Marx u. Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler, Ak 11,. Ort: Karl Rahner Akademie, Jabachstr. 4-8, 19 Uhr. Frauen*Party. Soli-Party für die Kölner Frauenhäuser mit Live-Act u. Kassettenparty 2.0., vorher (19:30h) Film: »Weggehen, um anzukommen - 40 Jahre autonome Frauenhäuser Köln«, Trans & Inter willkommen. Ort: Amaro Kher, Venloer Wall 17, 21 Uhr. Anti-Feminismus in der Neuen Rechten. Vortrag von Charlie Kaufhold, unterstützt durch den Feministischen Arbeitskreis Köln FAK, Reihe _fill in the blanks. Ort: Autonomes Zentrum, 19 Uhr. Termine der Fraktion Di, 25.10., 16 Uhr AK Frauen Di, 25.10., 18 Uhr AK Soziales und Integration Do, 27.10, 18.30 Uhr AK Stadtentwicklung und Verkehr Do, 3.11., 18 Uhr Sondersitzung AK Stadtentwicklung & Ak Soziales und Integration Do, 3.11., 20 Uhr Sondersitzung AK Jugend und Schule Di, 8.11., 18 Uhr AK Gesundheit und Inklusion Do, 10.11., 20 Uhr AK Jugend und Schule Mo, 14.11., 16.45 Uhr AK Umwelt Di, 22.11., 18 Uhr AK Soziales und Integration Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 20.11.2016 Platzjabbeck 8/2016 11 Bitte kosten los schicken Ja, ich möchte regelmäßig Informationen über die Arbeit der Fraktion DIE LINKE. Köln im Rat der Stadt Köln erhalten. Bitte schicken Sie den „Platzjabbeck“ kostenlos und unverbindlich an folgende Adresse: ............................................... ...... Name, Vorname ...................................................... Straße, Postleitzahl, Ort DIE LINKE. 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