Fluch oder Segen? von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz41/quiz/1463930562/Fluch-oder-Segen Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Lily Weasley wird gefoltert und bei den Malfoys erst einmal aufgenommen. Daraufhin wird sie von ihrer Familie verstoßen. Wie wird es nun weitergehen? Seite 2 Kapitel 1 Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin Lily Weasley, die Cousine von Ron Weasley, den ihr alle kennen müsstet. 16 Jahre jung, genau wie Ron, und habe ebenfalls rote Haare und blaue Augen. Von außen also eine typische Weasley. Doch innen bin ich ganz anders. Um das alles zu verstehen, müsst ihr alles von Anfang an verstehen. Meine Geschichte beginnt in meinem achten Lebensjahr. Wir sind bei meinem Onkel Arthur auf dem Geburtstag: ?Jungs, geht mit Lily, Ron und Ginny nach draußen und spielt was mit ihnen!? sagte Molly zu meinen großen Cousins. ?Ja Mom!? antwortete Charlie. Zusammen mit Bill, Charlie, Fred und George, Ron und Ginny hinaus. ?Also, was wollt ihr spielen?? fragte Bill. ?Verstecken!? riefen Ginny und ich. Wir waren die besten Freundinnen und unzertrennlich. ?Na gut? sagte Bill, ?Ich zähle bis dreißig. Eins?.. zwei?.. drei?.. vier?.. fünf?..? Ich rannte als einzige in den nahegelegenen Wald. Nun sollte sich mein ganzes Leben ändern: ?Was machst du denn hier alleine im Wald So ein junges Mädchen schmeckt bestimmt gut!? ?Fenrir? Wer ist das?? Eine schwarz gekleidete Frau mit schwarzen Haaren kam auf uns zu. ?Warum frage ich überhaupt? Rote Haare, blaue Augen. Eindeutig eine Weasley. Wie heißt du?? fragte sie scharf. Ich hatte so Angst, dass ich einfach keinen Ton raus brachte. ?Du willst also nicht reden? Na schön! Dann kommst du eben mit uns!? sie packte mich am Arm und disapparierte. Wir standen in einem großen dunklen Raum. ?Willst du immer noch nichts sagen? Crucio!? Schmerzen durchströmten meinen ganzen Körper. Schmerzen, die nie aufhören wollten. Ich schrie und schrie. ?Bella! Was machst du hier?? Endlich hörte der Schmerz auf. Ich lag auf dem Boden und weinte. ?Aber doch nicht so!? ?Narzissa! Wenn du an meinen Methoden zweifelst, dann beschwer dich beim Dunklen Lord!? dann drehte sie sich um und verschwand. Die andere Frau kam auf mich zu und ich hatte Angst. Angst vor dem, was sie mir antun würde. ?Keine Angst, ich tu dir nichts. Ich bin Narzissa Malfoy und du?? ?Li?..Lily We?..Weasley.? stotterte ich. ?Es ist alles in Ordnung, Lily. Ich tu dir nichts. Komm, steh auf. Ich bringe dich erst mal in das Gästezimmer, wo du Seite 3 dich ausruhen kannst. In der Zwischenzeit werde ich einen Brief an deine Eltern schreiben, wo du bist. dir also darüber keine Sorgen. Mein Mann und mein Sohn müssten auch gleich kommen. Wie alt bist du denn?? ?Acht.? Langsam fasste ich Vertrauen zu Narzissa. So schlimm wie meine Familie immer meinte sind die Malfoys gar nicht, jedenfalls Narzissa. ?Mein Sohn ist in dem gleichen Alter. Vielleicht versteht ihr euch ja? So, hier ist dein Zimmer im Moment. Ruh dich aus. Zum Abendessen rufe ich dich runter.? Ich nickte und sah mich um. Das Gästezimmer war etwas heller als der Raum, den ich zuerst gesehen hatte. Ich legte mich in das Bett und schlief ein. ?Hey, Wach auf! Mutter will, dass du mit uns Abend isst.? Ich öffnete die Augen. Vor mir stand ein Junge mit blonden Haaren. ?Wer bist du?? fragte ich. ?Hier stelle ich die Fragen! Ist das klar?? Ich nickte. Er war genau wie die Frau mit den schwarzen Haaren. Der Junge ging aus dem Zimmer und ich ging hinterher. Als wir in das große Esszimmer kamen, saßen an dem langen Tisch bereits ein Mann, den ich nicht kannte und Narzissa. ?Guten Abend Lily. Komm, setz dich.? Sie zeigte neben sich auf den Stuhl. ?Das sind mein Mann Lucius und mein Sohn Draco.? Nun wandte sie sich an ihren Mann und ihren Sohn. ?Das ist Lily Weasley. Sie wurde hier von Bella gefoltert.? Lucius sah mich mit hasserfülltem Blicke an. ?Sie hatte sicherlich ihre Gründe. Warum hast du diese Blutsverräterin überhaupt aufgenommen? Du hättest sie sofort wegschicken müssen!? ?Lucius, sie tat mir leid. Für ihre Abstammung und Familie kann sie doch nichts. Gib ihr eine Chance!? Im gleichen Moment zersplitterte eine Fensterscheibe und eine Eule kam zu mir geflogen. Ich erkannte sie. Es war die Eule von Molly und Arthur. Der Brief landete genau vor mir, es war ein Heuler und schrie mich sofort an: ?Lily! Was hast du dir dabei gedacht, einfach zu diesen Malfoys zu gehen? Geht´s dir noch gut? Und dann hast du nicht einmal den Anstand, uns selber zu schreiben wo du bist, oder wegzulaufen? Wir sind sehr enttäuscht von dir! Du brauchst erst gar nicht wieder hier aufzutauchen, du hast ja schon eine neue Familie, wir wollen dich nie wieder sehen! Du bist für uns gestorben!? Ich sank in meinen Stuhl und weinte. Ich hatte meine Familie verloren. Ich wollte doch nie mit zu den Malfoys! Ich wurde von dieser? dieser Bella mitgenommen! ?Beruhig dich. Alles wird wieder gut!? versuchte Narzissa mich zu beruhigen und nahm mich in den Arm. ?Nein! Nein! Nichts wird wieder gut!? Ich löste mich aus Narzissas Armen. ?Habt ihr nicht gehört, was meine ?Mutter? gesagt hat? Ich bin für sie gestorben!? Immer noch weinend rannte ich nach oben und suchte Pergament und eine Feder. Im Büro fand ich alles. Schnell ging ich in mein Zimmer und schrieb: ?Hallo ehemalige Eltern, Bei Lucius und Narzissa ist es gar nicht so schlecht und freundlich sind sie auch, nicht wie ihr immer behauptet habt! Zuerst war ich nicht freiwillig bei ihnen. Eine ?Bella? hat mich mit nach hier genommen, weil ich ihr nicht meinen Namen sagen konnte-vor Angst. Da sind ihr ihre Nerven durch gebrannt und ist mit mir zu den Malfoys appariert und hat mich gefoltert. Das ging so lange, bis Narzissa einschritt. Sie hat mich gerettet, versteht ihr? Wahrscheinlich nicht, doch das kann mir jetzt egal sein. Ich bin hier gut aufgehoben. Als letztes möchte ich noch gerne allen etwas sagen: 1. An meine ?Mutter?: Ich dachte immer, du würdest mich nie im Stich lassen und ständest immer hinter mir. Da habe ich mich wohl getäuscht. 2. An meinen ?Vater?: Bei dir dachte ich auch immer, dass du immer hinter mir ständest und mich nie im Stich lassen würdest. Ich dachte, du würdest mich immer verstehen. 3. An Ginny: Du bist die beste Freundin, die ich je hatte. So eine gute Freundin werde ich wohl nie Seite 4 wieder finden. Behalte mich bitte so in Erinnerung, wie du mich das letzte Mal sahst. Denn so bin ich Vergiss mich nicht, bitte! Es tut mir Leid? 4. An Bill, Charlie, Fred und George und Ron: Ihr wart die besten großen Cousins, die man sich nur wünschen kann. 5. An Molly und Arthur: Ihr könnt wirklich stolz auf eure Kinder sein. Verstoßt sie nicht so, wie meine ?Eltern? mich verstoßen haben. 6. An alle: Lebt wohl Lily? Auf dem gesamten Brief waren Tränen, doch das war mir egal. Ich gab den Brief der Eule, die gerade vor mir saß und legte mich auf das Bett. Wie würde mein Leben nun weiter gehen? Schließlich schlief ich ein. Seite 5 Kapitel 2 Das Licht schien durch mein Zimmer. Ich stand auf und ging nach unten. Dort saß Narzissa und las den Tagespropheten. ?Morgen Narzissa.? ?Ah, guten Morgen Lily. Wie geht es dir nach gestern Abend?? ?Gut. Wirklich! Es ist zwar ein bisschen schwer, aber ich verkrafte es. Du, Narzissa, darf ich bei euch leben?? Sie stand auf und ging auf mich zu. ?Lily, das ist eine Entscheidung, die ich nicht alleine treffen kann. Heute Abend beim Abendessen sprechen wir alle gemeinsam darüber, okay? Ansonsten kannst du so lange bei uns bleiben, bis du ein vernünftiges zu Hause gefunden hast, versprochen?? ?Ja, danke Narzissa.? Nach dem Frühstück erkundete ich die Landschaft. Auf einer Wiese hinter dem Haus sah ich Draco mit einem Jungen Quidditch spielen. Ich liebte dieses Spiel. Zu Hause hatten wir es jeden Tag gespielt. ?Hey, Blutsverräter! Was starrst du so?? rief ein dunkelhäutiger Junge von oben. ?Ich starre nicht, ich schaue!? ?Das ist das gleiche! Was machst du hier?? Mittlerweile waren beide vor mir gelandet. ?Ich erkunde die Gegend.? ?Ach, ist die Gegend bei dir zu Hause langweilig geworden?? fragte er spöttisch. ?Das glaube ich nicht.? ?Und warum bist du dann hier?? er schien etwas verwirrt zu sein. Nun wandte ich mich an Draco. ?Möchtest du deinen Freund nicht aufklären?? Der dunkelhäutige Junge schaute zu Draco, der mich finster anblickte. ?Sie wohnt für eine kurze Zeit bei uns.? ?Was? Das ist nicht dein ernst Draco, oder? Sie ist eine Blutsverräterin!? ?Ich weiß! Denkst du, dass ich es gut finde, dass sie bei uns lebt? Wenn es nach mir ginge hätte Bella sie zu Tode foltern können!? ?Sie wurde gefoltert?? er klang entsetzt. ?Ja, ich wurde gefoltert. Was dagegen?? mischte ich mich nun auch ein. ?Nein, gar nicht! Mich wundert es nur, dass du dann noch hier bist. Haben deine Eltern nicht den Mut gehabt, hier aufzutauchen?? ?Welche Eltern?? fragte ich gespielt erstaunt. ?Tu nicht so!? ?Blaise, ihre Familie hat sie verstoßen. Deswegen besteht meine Mutter auch darauf, dass sie erst einmal hier bleibt.? ?Ach, die Blutsverräter haben dich verstoßen? Das tut mir ja so leid!? meinte er ironisch. ?Das braucht dir nicht Leid zu tun. Ich hab sie schon vergessen und hoffe, dass ich sie nie wieder sehen muss!? ?Draco? Lily? Blaise? Wo seid ihr?? rief Narzissa. ?Hier, Mom!? antwortete ihr Draco. ?Ah ja. Kommt ihr? Es gibt essen!? Draco und Blaise rannten vor. ?Und was hast du gemacht, Lily?? ?Ich habe mir ein bisschen die Gegend angeschaut und dann habe ich Draco und Blaise beim Seite 6 Quidditch zugeschaut.? ?Wie gefällt dir denn die Gegend?? ?Sie ist toll! Viel Platz und es gibt viele etwas weiter weg. Das gefällt mir.? ?Das ist beruhigend. Lucius hat früher Schluss gemacht und wir haben uns zusammengesetzt. Wir haben beschlossen, dass du bei uns bleiben darfst. Allerdings nur unter einer Bedingung: Du musst den Nachnamen ?Malfoy? annehmen. Darauf hat Lucius bestanden.? ?Ich darf wirklich bei euch bleiben?? Sie nickte. ?Danke!? stürmisch umarmte ich sie. ?Entschuldigung.? Murmelte ich, als ich merkte, was ich getan habe. ?Ist doch nicht so schlimm. Komm rein. Die Anderen warten bestimmt schon auf uns.? ?Gut, dass wir jetzt komplett sind. Narzissa und ich haben dir etwas zu sagen Draco. Soll Blaise dabei sein, oder soll er rausgehen?? ?Er kann hier bleiben!? ?Nun gut, Draco, Lily wird bei uns wohnen bleiben.? Entsetzen stand in Dracos und Blaises Gesicht geschrieben. ?Weiter wird sie den Namen ?Malfoy? tragen und nicht mehr den der Blutsverräter. Fragen?? ?Kann ich kurz raus gehen?? ?Wenn es sein muss.? Draco ging hinaus und Blaise hinterher. ?Nun, Lily Malfoy, Willkommen in der Familie. Damit du unsere, und jetzt auch deine Familie, besser kennen lernst, wird Narzissa dir jeden Tag zwei Stunden Unterricht erteilen. Genauso wie jeden Tag eine Stunde, wo sie sich um deine Erziehung kümmert.? ?Okay. Wann beginnt der Unterricht?? Lucius schaute verwundert. Wahrscheinlich, weil ich nichts dagegen hatte. ?Morgen um neun.? Heute war meine erste Stunde. Draco war mir gestern den restlichen Tag aus dem Weg gegangen. Er fand es nicht gut, dass ich jetzt seine ?Schwester? war. Aber was soll?s. Ist nicht mein Problem. Ich ging in Narzissas Büro. ?Schön, dass du da bist, Lily. Setzt dich. Fangen wir mit etwas leichtem an. Nämlich wie deine Großeltern heißen. Druella und Cygnus Black und wie die Eltern von Lucius heißen ist unwichtig. Weitere wichtige Personen sind deine Tante, Bellatrix Lestrange geb. Black und Rodolphus Lestrange. Kannst du dir das merken?? Ich nickte. ?Gut, fahren wir fort: ?? Die restlichen ein, ein halb Stunden erzählte Narzissa etwas über eine Person aus der Familie und ich musste es wiederholen. Danach erklärte Narzissa mir eine Stunde wie ich mich wem gegenüber wie verhalten sollte. So ging es jeden Tag-außer am Wochenende. Dann prüfte Lucius, was ich in der vergangenen Woche neues gelernt hatte und wiederholte alte Sachen. Langsam akzeptierte Draco mich auch und kannte mich als seine Schwester an. Äußerlich wirkte ich nach einem Jahr wie eine richtige Malfoy. Doch im inneren war ich immer noch eine Weasley. Ich hatte die Befürchtung, dass irgendwann die Weasleygene hervorkommen würden. Fluch oder Segen? Teil 2 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz41/quiz/1464513410/Fluch-oder-Segen-Teil-2 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Lily Weasley wird gefoltert und bei den Malfoys erst einmal aufgenommen. Daraufhin wird sie von ihrer Familie verstoßen. Wie wird es nun weitergehen? Seite 9 Kapitel 1 Kapitel 3 Zwei Jahre Später: ?Lily, Lily! Die Eulen sind da. Lily, wach auf!? ?Schon gut, schon gut, ich bin ja wach. Was ist denn los?? nuschelte ich. Völlig verschlafen schaute ich Draco an. ?Die Eulen von Hogwarts sind da!? ?Was?? ?Cool, oder? Komm runter!? Ich nickte. Er verstand nicht. Wenn ich dieses Jahr nach Hogwarts kommen würde, würde ich meine ehemaligen Geschwister wiedersehen und Ron würde dieses Jahr auch nach Hogwarts gehen. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht nach Hogwarts. Nächstes Jahr konnte ich auch nicht eingeschult werden, denn dann käme Ginny nach Hogwarts. Und noch ein Jahr später würde auffallen. ?Beruhig dich Lily!? ermahnte ich mich selber. ?Du bist keine Weasley mehr, du bist eine Malfoy!? Mit neu geschöpftem Mut ging ich nach unten. Meine Eltern und Draco saßen am Tisch. ?Hier, dein Brief!? Lucius gab mir ihn. ?Danke.? Ich machte ihn auf und laß: HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI Schulleiter: Albus Dumbledore (Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz. Hexenmst. Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer) Sehr geehrte Mrs Malfoy, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Seite 10 Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli. Mit freundlichen Grüßen Minerva McGonagall Stellvertretende Schulleiterin ?Wann gehen wir in die Winkelgasse?? fragte Draco. ?Nach dem Frühstück.? Antwortete Narzissa ihm mit einem Lächeln. Wir apparierten in die Winkelgasse und gingen direkt zu Madam Malkins-Anzüge für alle Angelegenheiten. Madam Malkins persönlich steckte unsere Schuluniformen ab. Danach gingen wir zu Ollivander. Draco bekam den Zauberstarb aus Weißdornholz. Meiner war aus Eichenholz und der Kern war aus Drachenherzfasern. Nun war der erste September gekommen und ich würde meine ehemaligen Geschwister treffen. Wie würden sie reagieren? ?Macht?s gut ihr beiden. Enttäuscht uns nicht.? ?Machen wir nicht Narzissa. Mach dir keine Sorgen.? ?Genau. Auf Wiedersehen.? ?Bis zu den Ferien!? ?Bis bald ihr beiden!? Draco und ich suchten uns ein leeres Abteil im Zug. Nach kurzer Zeit setzten sich unsere Freunde zu uns und Pansy Parkinson. Ich konnte dieses Mädchen nicht ausstehen. Immer hing sie an Draco. Es nervte. Jeder Blinde konnte sehen, wie sehr sie ihn liebte und Draco ihr immer wieder einen Korb gab. Darauf war ich stolz. Nein, ich bin nicht in ihn verliebt, es ist eher eine Geschwisterliebe. Der Zug kam endlich zum Stehen und ein großer Mann nahm uns in Empfang. Vor der großen Halle wartete eine Frau auf uns. Als sie weg war, um den Schulleiter zu benachrichtigen, trat Draco nach vorne und ging zu zwei Jungen. ?Also stimmt es?? fragte er. ?Man sagt, dass du Harry Potter bist. Also bist du es?? ?Ja.? Sagte Potter. ?Mein Name ist Malfoy. Draco Malfoy.? Von dem anderen Jungen kam ein leichtes Husten, das sich anhörte wie ein verdrucktes Kichern. Draco sah ihn an. ?Meinst wohl, mein Name ist komisch, was? Lily? wandte er sich nun an mich. ?Schau mal wer hier ist.? Ich stellte mich neben Draco. ?Wer das wohl ist?? fragte er mich. ?Ein Blutsverräter!? sagte ich voller Abschaum. ?Musstest dich wohl mit dem berühmten Harry Potter anfreunden, um etwas zu sein! Lächerlich.? ?Du warst auch mal eine von uns. Vergiss das nicht.? ?Genau, ich war! Aber das ist schon lange her. Damals war ich dumm, genau wie ihr. Doch nun bin ich schlauer und gebe mich mit euch Blutsverrätern nicht mehr ab. Komm Draco, der ist kein guter Umgang für uns!? Ich ging, doch ich konnte hören, was Draco sagte. ?Das war?s wohl mit Familie Weasley!? Professor McGonagall, wie sie sich uns vorgestellt hatte, kam zurück und wir gingen in die große Halle. Ich blickte nicht zum Gryffindortisch. Ich hätte den Anblick nicht ertragen können. Wir stellten uns unten an die Treppen und wurden der Reihe nach aufgerufen. Schließlich war Draco an der Reihe. ?Malfoy, Draco!? Er stieg selbstbewusst die Treppen hinauf und setzte sich auf den Hocker. Der Hut hatte seinen Kopf noch nicht einmal berührt, da rief er schon: ?SLYTHERIN!? Der rechte Tisch klatschte laut. ?Malfoy, Lily!? Jetzt war ich dran. Würden die Weasleygene hervorkommen oder nicht? Ich setzte mich auf den Hocker und mir wurde der Hut aufgesetzt. ?Ah ja. Eine Weasley. Aber keine typische. Du hast den Namen Malfoy angenommen. Sehr interessant. Mh? Ja. Wo stecke ich dich denn hin? Hufflepuff kann ich ausschließen. Ravenclaw auch. Bleiben noch Gryffindor und Slytherin.? ?Bitte zu meinem Bruder, bitte zu meinem Bruder.? Wiederholte ich still in Gedanken. ?Sicher? Na gut, wenn es dein Wunsch ist: SLYTHERIN!? Wieder klatschte der linke Tisch. Als ich an Ron vorbeikam warf ich ihm einen Seite 11 arroganten Blick zu. ?Willkommen in Slytherin, Lily.? Begrüßte mein Bruder mich. ?Warum hat das so lange bei dir gedauert?? ?Der Hut war sich nicht sicher, ob ich besser nach Gryffindor passe oder nach Slytherin.? ?Wäre gar nicht auszudenken gewesen, wenn du nicht nach Slytherin gekommen wärst.? ?Stimmt. Hey Blaise. Auch in Slytherin?? Er setzte sich gerade zu uns ?Na klar! Was denkst du denn?? Wir lachten. Ja, in Slytherin war ich gut aufgehoben. Seite 12 Kapitel 2 Kapitel 4 Ich teilte mir ein Zimmer mit Millicent Bullstrode und Pansy Parkinson, die schnell den Spitznamen ?Mopsgesicht? hatte. Wie ich sie hasste! Immer fragte sie mich über Draco aus. Konnte sie nicht mal mich und meinen Bruder in Ruhe lassen? Ich hing immer mit Draco, Blaise und Theodore ab. Wenn Blaise und Theo nicht bei uns waren, waren dafür Vincent und Gregory da. Schnell hatte Draco seine Mobbingopfer gefunden: den berühmten Harry Potter und die Muggelstämmige Hermine Granger. Ich hielt mich zurück. Das, was ich immer befürchtet hatte, geschah. Die Weasleygene kamen zum Vorschein. Ich hatte Mitleid mit den Beiden. Dennoch hielt ich mich im Hintergrund und sagte nichts zu denen. Doch heute ging Draco zu weit. Potter und Weasley kamen uns entgegen. ?Hey Potter!? ?Was willst du, Malfoy?? schrie Weasley ihn an. ?Halt du dich daraus, du Blutsverräter! Potter, Duell? Um Mitternacht unten in den Kerkern? Oder hast du Angst?? ?Ich werde da sein. Nur, ob du genug Mut hast, mag ich zu bezweifeln!? ?Also abgemacht? Heute um Punkt Mitternacht unten in den Kerkern?? ?Nein!? schrie ich und stellte mich zwischen den Beiden. ?Was hast du Lily? Geh bei Seite! Das ist eine Sache zwischen ihm und mir!? schrie er mich an und schubste mich weg. ?Nein! Könnt ihr nicht mal aufhören euch die ganze Zeit zu streiten? Draco, er hat dir nichts getan. Und du? wendete ich mich an Harry, ?halt dich von meinem Bruder fern. Das gleiche gilt für dich, Weasley!? Ich zog Draco wieder den Gang zurück. ?Sag mal, was sollte das eben?? ?Ich habe es satt, dass ihr nicht einmal aneinander Seite 13 vorbeilaufen könnt, sondern euch immer bekriegen müsst! Weißt du eigentlich, wie nervig das ist? ich bin deine Schwester und verstehe dich! Doch irgendwann ist auch mal Schluss. Ich kann und will das nicht länger mit ansehen!? ?Was soll das heißen?? ?Wenn Potter in der Nähe ist, gehe ich. Akzeptier es einfach, bitte!? Ich drehte mich um und ging in das Schlafzimmer. Milli saß auf ihrem Bett und schaute mich fragend an. ?Frag nicht!? herrschte ich sie an. Ich zog mich um und schlief ein. Es war ein sonderbarer Traum. Es war der Tag, an dem ich zu den Malfoys kam. Ich rannte in den Wald, als achtjähriges Mädchen und als Bill mich fand, war ich elf Jahre. Auf der Wiese waren schon alle Anderen und ich fiel Ginny um den Hals. Wir gingen zurück zum Haus und feierten weiter Arthurs Geburtstag. Was hatte der Traum zu bedeuten? Was will er mir sagen? ?Lily, wach auf! Dein Bruder will dich sprechen!? weckte Milli mich. ?Wie spät ist es denn?? völlig verschlafen schaute ich zu ihr auf. ?Gleich neun.? ?Sag ihm, ich komme.? Wortlos ging sie hinaus. ?Was ist denn so wichtig, dass er mich so früh weckte?? dachte ich. ?Was ist?? fragte ich ihn als ich unten im Gemeinschaftsraum war. ?Ich will, dass du wieder mit mir redest und mir nicht aus dem Weg gehst.? ?Und?? ?Nichts und.? Ich sagte nichts und schaute ihn vielsagend an. ?Ja, okay, es tut mir Leid, zufrieden?? ?Was tut dir leid?? ich blieb ruhig, während Draco immer aufgebrachter wurde. ?Das weißt du ganz genau!? ?Ich will es aber aus deinem Mund hören.? ?Muss das sein?? ?Ja. Denn so schnell verzeihe ich dir nicht.? ?Aber nicht hier.? ?Doch, Draco. Hier, vor allen Leuten. Du musst endlich mal über deinen Schatten springen.? ?Das kann ich nicht. Für wen sollen die mich denn halten?? ?Für denjenigen, der du bist. Oder willst du, dass alle dir zustimmen und dich gewinnen lassen, weil sie Angst vor dir haben? Mach endlich die Augen auf und komm wieder auf den Boden! Du bist nicht allen überlegen, im Gegenteil: Es gibt Zauberer und Hexen die dir weit überlegen sind und du ihnen nicht mal annähernd das Wasser reichen könntest.? ?Was willst du damit sagen?? jetzt musste ich aufpassen was ich sagte. ?Dass es auch mal okay ist zu verlieren, dass es Zauberer und Hexen gibt, gegen die du immer verlieren wirst, denen du weit unterlegen bist, dass du nicht immer gewinnen kannst. Keiner kann das. Es wird immer jemanden geben, der besser ist als man selber. Damit müssen alle Leben, du, ich, unsere Eltern, die Lehrer, alle Schüler, ja sogar der Dunkle Lord ist nicht allmächtig. Doch wir alle können das Beste aus unserem Leben machen, wenn wir wollen.? ?Das stimmt nicht!? schrie er durch den ganzen Raum. ?Was stimmt nicht?? Draco und ich drehten uns zur Tür. Professor Snape stand vor uns. ?Dass?? fing Draco an. Ihm fiel keine Lüge ein. ?Dass wir gegen Gryffindor verlieren. Es gibt Gerüchte, dass die Gryffindors einen neuen Sucher hätten, den Besten den sie seit Jahren gesehen hätten.? Kam ich ihm zu Hilfe und es war keine Lüge. Die Gerüchte existierten wirklich. ?Leider ist es so. Potter ist der Neue Sucher. Deswegen werden wir noch härter trainieren müssen. Ich gebe es nur ungern zu, aber wenn er nur halb so gut ist wie sein Vater, haben wir nur geringe Chancen. Strengt euch also an. Das nächste Spiel ist in zwei Wochen!? Er ging hinaus. Potter war Sucher? Ein Erstklässler? Das konnte nicht gut gehen. Am Tag des Spieles: Gryffindor gegen Slytherin: Die beiden Hausmannschaften kamen auf das Spielfeld. Marcus und der Kapitän der Gryffindors, Wood, gaben sich die Hände und die gesamte Mannschaft stieg auf ihre Besen. ?Sag mal, Lil, ist der Besen von Potter nicht der Nimbus 2000?? fragte ich Milli. Draco und ich redeten nur das nötigste. ?Ja, du hast Recht! Von wem hat er den denn bekommen?? ?Keine Ahnung. Warum kann er ihn nicht selber gekauft haben?? ?Denkst du, dass er sich so etwas kaufen würde? Nein. Er muss es von jemand Seite 14 geschenkt bekommen haben. Nur von wem?? Sie zuckte mit den Schultern. Lee Jordan kommentierte Jahr das Spiel. ?Und Angelina Johnson von Gryffindor übernimmt sofort den Quaffel-was für eine glänzende Jägerin dieses Mädchen ist, und außerdem auffallend hübsch-? ?JORDAN!? schrie ihn Professor McGonagall an. ?Verzeihung, Professor.? Er war ein Freund von Fred und George. Früher hatten mir alle drei öfters Streiche gespielt. Wie sehr ich es manchmal vermisste. ?Und sie hat wirklich ein Höllentempo drauf da oben, jetzt sauberer Pass zu Alicia Spinnet, eine gut Entdeckung von Oliver Wood, letztes Jahr noch auf der Reservebank-wieder zu Johnson und-nein, Slytherin hat jetzt den Quaffel, ihr Kapitän Marcus Flint holt sich ihn und haut damit ab? ?Jaaa! Komm schon Marc, mach ihn rein!? schrien wir. ?Flint fliegt dort oben rum wie ein Adler-gleich macht er ein To?-nein, eine glänzende Parade von Gryffindor-Torwart Wood stoppt ihn? ?Nein!? schrien wir. ?Marc hätte auch mal besser aufpassen können. Dieser Wood kam doch direkt auf ihn zu!? meckerte Milli. ?Stimmt. Ich hoffe, dass er den Fehler nicht noch einmal macht!? Doch dann machte Gryffindor ein Tor. ?Bletchley! Was machst du da?? schrie ein Junge. Bletchley war abgetaucht und hatte den Quaffel verfehlt. Wir stöhnten und manche Heulten fast. Von dem Schnatz war noch nichts zu sehen. Wir waren im Quaffelbesitz als Jordan meinte: ?Moment mal-war das der Schnatz?? Potter und Terence flogen dem Schnatz hinterher, doch Potter war schneller. Kein Wunder, er hatte ja auch den besseren Besen. Doch noch war nichts verloren. ?Terence Higgs! Terence Higgs!? feuerten wir unseren Sucher an. Potter legte noch etwas zu und Wumm! Marcus hatte ihn absichtlich geblockt. ?Foul!? schrien die Gryffindors. Madam Hooch knöpfte sich Marcus vor und gab Gryffindor einen Freiwurf. Wieder machten sie ein Tor. Nun ging es hin und her. Mal hatten wir den Quaffel, mal die anderen. Doch dann stürzte Potter auf den Boden und es sah so aus, als müsste er sich übergeben. Er spuckte etwas in die Hand und hielt es hoch. Es war der goldene Schnatz. Die Gryffindors jubelten. ?Er hat ihn nicht gefangen, er hat ihn fast verschluckt! Das kann nicht gültig sein!? rief Marc immer wieder. Auch noch, als wir im Gemeinschaftsraum waren. Fluch oder Segen? Teil 3 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz42/quiz/1466967313/Fluch-oder-Segen-Teil-3 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Lily Weasley wurde von ihrer Familie verstoßen und lebt nun bei den Malfoys. Wie wird es nun weitergehen? Seite 17 Kapitel 1 Sorry, dass so lange kein Kapitel mehr kam. Ich hatte einfach viel zu tun und deswegen keine Zeit zum Schreiben. Erst wollte ich warten, bis ich mehr Kapitel geschrieben habe, doch ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. Ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel. Wenn ich Wünsche/Vorschläge/Lob/Kritik habt, dann schreibt sie mir bitte. Bei Lob und Kritik würde ich mir wünschen, dass ich wirklich ehrlich zu mir bin, denn nur so kann ich etwas verbessern. So und nun viel Spaß beim Lesen! Kapitel 5: Bald war Weihnachten und die Ferien fingen an. Ich packte das nötigste zusammen und verabschiedete mich von Milli. ?Wir sehen uns dann nach den Ferien. Schöne Weihnachten!? rief sie mir noch zu bevor sie Richtung Hogsmeet ging. Ihre Eltern warteten auf sie im ?Tropfender Kessel? um mit ihr in den Urlaub zu reisen. Ich ging zum Zug und suchte mir ein leeres Abteil und schickte alle weg, selbst meine anderen Freunde. Ich wollte alleine sein und lesen. Herrlich diese Stille!, dachte ich. Doch sie hielt nicht lange an. ?Wieso?? fragten zwei bekannte Stimmen. Ich schaute auf, die Zwillinge Fred und George standen vor mir. ?Lasst mich in Ruhe!? giftete ich die beiden an. ?Erst, wenn du uns unsere Frage beantwortet hast.? ?Welche Frage?? fragte ich gelangweilt. ?Wieso du mit Seite 18 diesem Malfoy abhängen musst und du in Slytherin bist natürlich.? ?Eine richtige Weasley gehört Gryffindor!? ?Ihr fragt mich allen Ernstes, warum ich mit Draco abhänge? Das kann ich euch sagen: Die Malfoys hatten mich aufgenommen, nachdem ich von Bella gefoltert wurde. Narzissa hat einen Brief zu eurem Haus geschickt, in dem sie alles erklärt hat. Daraufhin habt ihr mich doch verstoßen. Dann haben Lucius und Narzissa gesagt, dass ich bei ihnen bleiben kann. Natürlich habe ich sofort zugestimmt, denn ich hatte ja kein zu Hause mehr. Und warum ich in Slytherin bin? Ich wollte zu meinem Bruder. Da ja nur richtige Weasleys in Gryffindor sind, bin ich wohl keine Weasley.? Ich musste meine Tränen zurück halten. Vor Fred und George wollte ich auf keinen Fall anfangen zu heulen. ?Du hast keinen Bruder, Lil.? Erinnerte mich George. ?Nenn mich nicht Lil!? schrie ich ihn an, ?Und ich habe einen Bruder!? ?Du kannst Malfoy doch nicht als Bruder bezeichnen!? ?Seine gesamte Familie sind Todesser!? ?Geht aus meinem Abteil!? ?Was ist denn hier los? Alles okay Lil?? fragte mich Gemma, unsere Vertrauensschülerin, als sie hereinkam. ?Nein. Die Blutsverräter gehen nicht aus meinem Abteil!? ?Weasleys, raus! Sonst ziehe ich euch Punkte ab!? ?Ist schon gut!? ?Wir gehen ja schon!? Gemma schaute ihnen hinterher bis sie nicht mehr zu sehen waren. ?Danke, Gem.? ?Kein Problem. Was wollten die beiden von dir?? ?Sie wollten wissen, warum ich immer mit Draco abhänge und warum ich in Slytherin bin.? ?Aber du bist doch die Schwester von Draco, oder? Und alle Malfoys sind in Slytherin, wenn ich mich nicht irre.? Sie wusste nichts von dem, was vor zwei ein halb Jahren geschehen ist. ?Stimmt. Ich habe keine Ahnung, warum sie das gedacht haben.? Vor der Abteiltür erblickte ich Draco. Allein. ?Okay, ich gehe dann mal. Schöne Ferien!? sagte sie, als sie meinen Blicken gefolgt war. ?Schöne Ferien, Draco.? ?Danke gleichfalls.? Er schloss die Tür und setzte sich auf die andere Bank. ?Was willst du?? fragte ich ihn. ?Können wir unseren Streit vergessen? Wenigstens über die Ferien?? Ich überlegte. Eigentlich hatte ich ihm schon längst verziehen, doch ich war halt stur. ?Ich spiele mit ab dann, wann wir aus dem Zug steigen und höre mit der Spielerei auf, wenn wir wieder im Zug sind.? ?Und was ist dann, wenn wir in Hogwarts sind?? ?Dann ist alles so, wie es in den letzten Wochen war.? Am Gleis 9 ¾, King`s Cross: ?Hallo Draco, hallo Lily! Wie war denn euer Schuljahr bis jetzt?? fragte uns Narzissa. ?Abgesehen davon, dass wir gegen Gryffindor verlohen haben, ganz gut.? Antwortete ich. ?Ich habt gegen diese Angeber verloren? Wie konnte denn das passieren?? erkundigte sich Lucius. ?Die haben einen neuen Sucher, diesen Potter.? Sagte Draco. ?Potter? Gegen ihn müsst ihr doch gewinnen! Slytherin hat seit Jahren nicht mehr verloren. Ich muss mich unbedingt mit eurem Hauslehrer in Verbindung setzen!? Ich verdrehte heimlich die Augen. In den Ferien kamen uns Blaise, Vincent und Gregory besuchen und wir spielten Quidditch. Ja, ich, ein Mädchen, durfte Quidditch spielen. Das erste Mal seit zwei ein halb Jahren und ich war nicht schlecht. Blaise spielte als Hüter, während sich Vincent und Gregory als Treiber versuchten. Aber keiner von ihnen konnte sich länger als 30 Sekunden auf dem Besen halten, sodass sie sich nach Zehn Minuten auf eine Bank setzten und uns zuschauten. Draco spielte als Sucher und ich als Jägerin. ?Was ist los Draco? Siehst du nicht den Schnatz?? ?Lach nicht so blöd, Lil! Mach du es doch besser!? ?Mit Vergnügen!? Er hatte den Schnatz noch kein einziges Mal gesehen, ich schon zwei mal. ?Hier, der Quaffel. Wetten, dass ich ihn in weniger als einer viertel Stunde fange?? ?Abgemacht!? Er schlug ein und flog auf Blaise zu. ?Draco! Draco!? sangen Vincent und Gregory im Chor. Ich schwirrte um die Seite 19 fünf Minuten in der Luft, als ich endlich den Schnatz sah. Ich lenkte meinen Besen ein Stück tiefer, ich ihn mit einer schnellen Handbewegung fangen konnte. Mein Bruder wollte gerade werfen als ich rief: ?Stopp! Ich hab die Wette gewonnen!? und hielt stolz den kleinen goldenen Ball in die Luft. ?Tja Draco, deine Schwester ist scheinbar dieses Mal besser gewesen. Aber gib nicht auf, nächstes Mal gewinnst du!? versuchte Blaise ihn zu trösten. Wie gut, dass die anderen nicht wussten, dass ich früher immer gegen Ginny gespielt hatte. Wäre gar nicht auszudenken, was Draco sagen würde. Wieder die Weasleys! Lily, reis dich zusammen! Ermahnte ich mich wieder mal selbst. ?Mrs Malfoy schickt Dobby. Er soll ihnen ausrichten, dass das Essen fertig ist und sie reinkommen sollen.? ?Wir kommen. Richte es meiner Mutter aus!? befahl Draco ihn. ?Danke? formte ich meine Lippen zu Dobby und lächelte. Ich mochte diesen Hauselfen. ?Lil!? ermahnte mich Blaise leise. Sofort wurde meine Miene wieder kalt. Zeitsprung: Ende der Ferien: ?Draco! Lily! Kommt runter, wir müssen los!? rief Narzissa. ?Wir kommen!? rief ich zu ihr hinunter und wollte die Treppe runtergehen, als mich Draco festhielt: ?Können wir unseren Streit vergessen? In Hogwarts meine ich.? ?Wenn du dich nicht mit Harry anlegst, ja.? Er holte tief Luft. ?Okay.? ?Versprochen?? ?Versprochen!? ?Draco, Lily! Jetzt kommt!? Eilig hasteten wir hinunter. ?Schon da, Mum!? Wir apparierten zum Gleis 9 ¾, verabschiedeten uns von Lucius und Narzissa und stiegen ein. Wir suchten unsere Freunde und setzten uns zu ihnen. Sofort redete das Mopsgesicht auf meinen Bruder ein. Ich seufzte und verdrehte die Augen. ?Mir geht?s genauso.? raunte Blaise mir zu. ?Und was soll mir diese Information bringen?? er zuckte mit den Schultern. Wenn ich eins in den vergangenen Jahren gelernt hatte, dann, dass man sich nicht von Jungen verführen lassen sollte und schon gar nicht von Blaise. Fast alle Mädchen der Schule lagen ihm zu Füßen. Schrecklich. Heute würde Hufflepuff gegen Gryffindor spielen und wir wollten uns es nicht entgehen lassen. Wir wollten Gryffindor verlieren sehen. Aber ich war mir sicher, dass Hufflepuff verlieren wird. Ich meine, Gryffindor hat Harry, den besten Sucher seit langen. Oh nein! Nur ein paar Meter weiter vorne standen die Gryffindors. ?Schau-weg sind sie. Autsch!? schrie Ron. Draco hatte ihn gegen den Hinterkopf gestoßen. ?Oh, tut mir leid, Weasley, hab dich gar nicht gesehen.? Mit breitem Grinsen schaute er Vincent, Gregory, Blaise und mich an. Ich schüttelte leicht den Kopf. Ein Zeichen, dass er es lassen sollte. Doch er wandte sich wieder den anderen zu. ?Frag mich, wie lange Potter sich diesmal auf seinem Besen hält? Will jemand wetten? Wie wär?s mit dir, Weasley?? Ron antwortete nicht, worüber ich ziemlich froh war. Wir entfernten uns etwas, als Draco wieder das Wort erhob: ?Wisst ihr eigentlich, wie sie die Leute für die Gryffindor-Mannschaft aussuchen? Sie nehmen Leute, die ihnen leidtun. Seht mal, da ist Potter, der keine Eltern hat, dann die Weasleys, die kein Geld haben-du solltest auch in der Mannschaft sein, Longbottom, du hast kein Hirn.? Neville wurde hellrot, drehte sich jedoch um und sah Draco ins Gesicht. ?Ich bin ein Dutzend von deines gleichen wert, Malfoy.? Stammelte er. Schnell zog ich Draco weg. ?Danke.? Hauchte ich Neville noch zu. ?Was sollte das denn schon wieder?? fragte ich meinen Bruder. ?Wir hatten nur abgemacht, dass ich nicht Potter beleidigen soll!? ?Du hast Harry indirekt beleidigt. Das ist genauso schlimm wie direkt, wenn nicht sogar schlimmer!? Plötzlich sprangen die Gryffindors auf und tobten auf ihren Plätzen. Harry hatte den Schnatz gefangen, sie hatten gewonnen. Niemand konnte sich daran erinnern, dass der Schnatz jemals so Seite 20 schnell gefangen worden war. ?Mist!? fluchte Blaise. ?Die gehen damit in Führung!? ?Jetzt müssen alle Spiele gewinnen! Sonst gewinnen noch diese Verlierer!? ?Komm mal runter! Wir schaffen das.? Nicht. Fügte ich in Gedanken hinzu. Fluch oder Segen? Teil 4 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz42/quiz/1468416158/Fluch-oder-Segen-Teil-4 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Lily hat sich nun schon gut bei den Malfoys eingelebt. Doch ihr zweites Schuljahr wird eins ihrer verwirrendsten Jahre Seite 23 Kapitel 1 Kapitel 6: An Halloween war das ganze Schloss in Aufruhe. Professor Quirrell kam während des Abendessens in die Halle gestürmt und verkündete, dass ein Troll in den Kerkern sei. Die Vertrauensschüler sollten uns in unseren Gemeinschaftsraum bringen und kein Schüler sollte ihn bis morgen verlassen. Ich konnte gerade noch sehen, wie Harry und Ron ihre Gruppe verließen. Was sollte ich tun? Sie verpetzen? Ihnen hinterherlaufen? Ich entschied mich dazu, sie nicht gesehen zu haben. Im Gemeinschaftstraum wüteten die wildesten Theorien, wie der Troll ins Schloss gekommen war. ?Die Zentauren haben sich mit den Trollen verbündet!? ?Nein, doch nicht die! Das war bestimmt Filch! Der kann Halloween doch sowieso nicht leiden!? ?Er hat sich den Todessern angeschlossen!? Es ging sogar soweit, dass behauptet wurde, Der dunkle Lord sei auferstanden und es sei der Beginn eines Vormarsches. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Bestimmt hatte sich jemand nur einen Scherz gegönnt. Ich vermutete, dass Fred und George waren. ?Scherz? und ?Unfug? waren schließlich ihre zweiten Vornamen. Der Vorfall mit dem Troll konnte nicht geklärt werden, sagten jedenfalls die Lehrer. Wir glaubten allerdings, dass sie uns etwas verheimlichten. Das restliche Halbjahr verflog wie im Flug. Die Lehrer häuften uns mit Hausaufgaben zu. Dann war der große Tag gekommen: die Verleihung des Hauspokals. Wir standen auf Platz eins mit 472 Punkten, vor Ravenclaw(426 Punkte) und Hufflepuff(352Punkte). Auf dem letzten Platz war Gryffindor mit nur 312 Punkten. Jubel und Fußgetrappel brach an unserem Tisch los. Dann setzte Dumbledore seine Rede fort: ?Ja, ja, gut gemacht, Slytherin. Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden.? Wir schauten uns verwundert an. Was meinte er damit? ?Solange wir in Führung bleiben.? Raunte Blaise mir zu. Ich nickte. ?Ähem? sagte Dumbledore und es wurde wieder still. ?Ich habe hier noch ein paar letzte Punkte zu vergeben. Schauen wir mal. Ja?Zuerst-an Mr. Ronald Weasley, für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor 50 Punkte.? Seite 24 Mist! Dachte ich. Damit war Gryffindor schon auf Platz drei. Wie viele würden noch folgen? ?Mein müsst ihr wissen! Mein jüngster Bruder! Ist durch McGonagalls riesiges Schachspiel gekommen!? ließ Percy uns alle wissen. Endlich kehrte wieder Ruhe ein. ?Zweitens-Miss Hermine Granger? ?War ja klar.? Sagte ich gelangweilt zu meinem Bruder. Er nickte und lächelte mir zu. ?Für den Einsatz kühler Logik im Angesicht des Feuers verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte.? ?Wie viele Punkte haben die jetzt?? fragte Draco mich. ?412, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Immer noch auf Platz drei.? ?Hoffentlich bleibt das auch so!? ?Drittens? Wir stöhnten genervt. Wie viele extra Punkte wollt der denn noch geben? ? An Mr. Harry Potter, für seine Unerschrockenheit und seinen überragenden Mut verleihe ich Gryffindor 60 Punkte.? Die Halle Tobte. Sie waren gleich auf mit uns. Nur an unserem Tisch war lautes Empören zu hören. ?Niemals werde ich mir den ersten Platz mit den Angebern teilen!? ?Ich glaube das musst du auch nicht. Es gewinnen nie zwei Häuser.? ?Es gibt viele Arten von Mut? redete Dumbledore weiter als wir wieder ruhiger waren. ?Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, sich genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Deshalb vergebe ich zehn Punkte an Mr. Longbottom.? Neville hatte zehn Punkte geholt? Ich war stolz auf ihn. Ich fand, er hatte es am meisten verdient. Draco warf seinen Hut auf den Tisch und wollte gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest. ?Bleib hier! Das ist es doch, was die anderen Häuser sehen wollen, dass du ausrastest und dich nicht mehr beherrschen kannst. Willst du denen den Gefallen tun?? Ohne mir eine Antwort zu geben setze er sich wieder hin. In der Zwischenzeit wurde um dekoriert: rot-goldene Girlanden traten an die Stelle, wo vor ein paar Sekunden noch grün-silberne hingen. Wir waren geknickt. ?Nächstes Jahr zeigt ihr es ihnen!? rief Gemma über den Tisch. ?Gewinnt nächstes Jahr den Hauspokal und macht die Gryffindors in den Namen derer, die nächstes Jahr nicht mehr hier sind und im Namen Salazar Slytherins fertig!? feuerte sie uns weiter an. Bahnhof King?s Cross: Ich verabschiedete mich von meinen Freunden, nur Milli konnte ich nirgendwo entdecken. ?Bella holt uns ab. Vater wurde im Ministerium aufgehalten und Mutter ist noch bei Freundinnen.? Na super! Ich kam zwar mit ihr klar, doch ganz warm wurde ich mit ihr nicht. ?Okay. Ist Bella schon da?? ?Ja, da vorne steht sie.? Er zeigte auf eine Frau, die ca. zwanzig Meter von uns entfernt stand. ?Lil!? Ich drehte mich um und wurde schon stürmisch von Milli umarmt. ?Ich dachte schon, das sich dich nicht mehr erwische!? ?Und ich dachte, du wärst schon weg!? Wir lachten. ?Sind deine Eltern noch nicht da?? ?Nein. Sie haben keine Zeit. Unsere Tante Bella holt uns ab. Da vorne steht sie.? Ich zeigte unauffällig mit dem Kopf in ihre Richtung. ?Na dann, viel Spaß in den Ferien! Du musst mich unbedingt mal besuchen kommen!? ?Ich rede mit meinen Eltern. Lässt sich bestimmt einrichten. Wir sehen uns!? Sie drehte sich um und verschwand in der Menge. ?Hallo Draco!? sagte Bella freundlich und umarmte ihn. ?Lily.? Sagte sie zu mir in einem sehr formellen Ton. ?Guten Tag, Tante Bella.? Schon am Anfang hatte Narzissa mich gelehrt, sie mit ?Tante? anzusprechen, egal wie unfreundlich sie zu mir war. ?Narzissa wartet schon auf euch. Sie ist vor ein paar Minuten nach Hause gekommen.? An dem Fenster in meinem Zimmer saß eine braune Eule und pickte mit ihrem Schnabel gegen die Scheibe. Ich ging hin und öffnete das Fenster. Schnell flog die Eule auf mein Bett und legte den Kopf schief. In ihrem Schnabel trug sie einen Brief. ?Ist der für mich?? fragte ich sie und setzte mich neben ihr auf das Bett. Sie ließ den Brief in meinen Schoß fallen. Ich faltete ihn aus einander und begann zu Seite 25 Hallo Lily, ich bin Neville. Du fragst dich bestimmt, warum ich dir schreibe. Ich wollte dich nicht in Hogwarts fragen oder dir dort schreiben, weil ich es besser fand, bis zu den Ferien zu warten. Erinnerst du dich noch an die Partie Gryffindor gegen Hufflepuff? Malfoy hatte mich vor dem Spiel beleidigt und ich habe ihm Contra gegeben. Du hast ihn dann weggezogen und mir ?danke? gesagt. Warum? Warum hast du danke gesagt? Wofür? Ich habe deinen ?Bruder? beleidigt und dafür dankst du mir? Harry, Ron, Fred und George und ich haben keine Antwort gefunden und nicht einmal Hermine wusste was du damit meinst, und das soll schon etwas heißen! Antworte mir bitte. Viele Grüße Neville L.((ecur) Neville schrieb mir? Erst war ich verdutzt doch dann war ich neugierig. Dieses ?danke? hatte ich schon wieder vergessen. Sie hatten sich wirklich Gedanken darüber gemacht. Selbst Hermine war nicht weitergekommen! Schnell suchte ich Pergament, Feder und Tinte zusammen und begann eine Antwort zu schreiben: Hallo Neville, dein Brief hat mich erst verwundert. In der Tat, es hat mich gewundert, dass du schreibst. Doch ich habe eine Antwort auf deine Frage: Ich habe mich bei dir bedankt, weil du, der größte Tollpatsch der Schule, dich endlich mal gegen ihn gewehrt hast. Das fand ich wirklich gut. Ich entschuldige mich in seinem Namen bei dir. Er weiß nicht, wo seine Grenzen liegen. Vielleicht wundert es dich, dass ich mich entschuldige, aber dafür habe ich ebenfalls eine Erklärung: Ich lebe zwar bei den Malfoys, doch ich strebe nicht nach Macht. Nach den drei Jahren, die ich jetzt bei den Malfoys lebe, habe ich mich auch zu einer entwickelt, aber im Kern bin ich noch eine Weasley. Du weißt doch noch, was Jenny immer gesagt hat? ?Die ersten zehn Jahre eines Kindes sind die Wichtigsten. Davon hängt ab, wie dieser Mensch einmal werden wird.? Da ich die ersten acht Jahre dort und nur zwei Jahre davon bei den Malfoys gelebt habe, hatte ich die Chance, im Kern eine Weasley zu bleiben. Weißt du, was damals, vor drei Jahren, geschehen ist? Wenn nicht, frag am besten mal Fred und George. Grüß die Weasleys, Harry und Hermine von mir. Sie sind nicht an dem Schuld, was geschehen ist. Allein Jenny, die Schwester deines Vaters, und Oliver sind schuld. Viele Grüße, Lily M. (W.) PS: Herzlichen Glückwunsch für deine zehn Punkte für Gryffindor. Wie hast du das geschafft? Ich faltete den Brief zusammen und übergab ihn der Eule. Warum vertraute ich ihm? Klar, er war mein leiblicher Cousin, aber wir hatten uns nur selten gesehen. Warum hatte ich mit Malfoy und Weasley unterschrieben? Hatte ich etwa doch noch nicht mit dem Thema abgeschlossen? In der zweiten Ferienwoche reiste ich zu Milli an den Strand. Leider hatten ihre Eltern darauf bestanden, dass wir auch Pansy einladen sollten. Schließlich wären wir doch Zimmergenossinen. Ja, ZIMMERgenossinen! Mehr nicht! Jedenfalls Pansy. Niemand konnte sie leiden. Und so wurden die zwei Wochen nicht ganz so toll, wie ich mir sie vorgestellt hatte. Aber das war immer noch besser als Seite 26 zu Hause, wo Bella zu Gast war. Eine Woche hatte mir genügt. In der vierten und fünften Woche die Malfoys und ich in den Bergen. Wo auch sonst? Sie mochten den Strand nicht besonders. In der letzten Woche gingen wir in die Winkelgasse. Im Bücherladen trafen wir die Weasleys mit Harry. Er und Draco stritten. Konnten sie sich nicht einmal zurück halten? Dann sah ich, dass Lucius die Bücher von Ginny aufhob und ihr zusätzlich ein anderes unterschob. Was hatte er vor? Seite 27 Kapitel 2 Kapitel 7: Die Schule fing wieder an. Ich freute mich alle wieder zu sehen. Wir verabschiedeten uns von unseren Eltern und stiegen in den Zug. ?Draco, ich such mir ein eigenes Abteil. Ich brauche etwas Zeit für mich, okay?? ?Solange keine Angeber, Streber oder Flaschen auf die Idee kommen sich zu dich zusetzen ist das in Ordnung.? Ich versprach es ihm und suchte ein leeres Abteil. Alle Abteile waren belegt, also suchte ich nach einem, wo die Zweitklässler saßen. Lange brauchte ich nicht zu suchen. ?So, die Party ist hier zu Ende! Macht, dass ihr raus kommt!? ohne zu murren gingen sie hinaus, während ich hineinging. Ja, es hatte schon seine Vorteile Draco als Bruder zu haben. Mir fiel auf, dass ich weder Ron noch Harry gesehen hatte, dafür aber Ginny. Dieses Jahr war ihr erstes in Hogwarts. Natürlich würde sie nach Gryffindor kommen, sie war schließlich eine ?echte? Weasley. Wir fuhren mit Kutschen hoch zum Schloss. Sie wurden scheinbar von nichts gezogen, scheinbar. In Wirklichkeit zogen Thestrale die Kutschen. Zwar konnte ich sie nicht sehen, doch auf irgendeine Art und Weise mochte ich diese Wesen. In der Halle setzte ich mich nach ganz außen, weit weg vom Lehrertisch. Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und sah der Häusereinteilung Gedanken verloren zu. Erst als Ginny aufgerufen wurde, war ich mit meinem Geist wieder in Hogwarts. ?GRYFFINDOR!? schrie der Hut. Sie setzte sich auf die Bank neben Hermine. Erst da fiel mir auf, dass Harry und Ron immer noch nicht da waren. Was hatten die beiden nur wieder angestellt? Erst, als wir schon eine Weile beim Essen waren, kamen sie herein. Mit ihnen auch Professor Dumbledore, McGonagall und Snape. Mir war gar nicht aufgefallen, dass auch die drei gefehlt hatten. ?Ist alles gut?? fragte mich Blaise. ?Was? Ja, klar. Ich war gerade nur in Gedanken versunken.? ?Und deswegen starrst du die ganze Zeit Potter und Weasley an?? ?Tu ich das?? Er nickte. ?Ich glaube,? ich gehe in mein Zimmer.? Es war dunkel und alle schliefen. Doch ich saß in einer Nische am Fenster. Mal wieder stellte ich mir die Frage ?Was wäre wenn Bella mich nicht mitgenommen hätte?? Eine braune Schuleule ließ sich auf meiner Schulter nieder. Ich hob den Kopf und schaute sie an. In ihrem Schnabel hielt sie einen Brief, den ich nahm und las: ?Hallo Lily, komm bitte um 23 Uhr auf den Astronomietum. Es ist wichtig. Draco? Warum schrieb Draco mir? Er konnte doch immer mit mir sprechen. Ich schaute auf die Uhr, erst 22 Uhr. Also noch genug Zeit zum Dösen. Ich kraulte die Eule an Kopf und sah in die Ferne. Alles war so wunderbar still. Um 22:50 Uhr machte ich mich auf dem Weg. So konnte ich ganz gemütlich durch die Gänge gehen. Als ich um punkt 23 Uhr auf den Turm kam, war ich nicht alleine. Eine Gestalt war schon da und die hieß nicht Draco. ?Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst.? Sagte ich. Die Gestalt drehte sich zu mir um. ?Warum?? Harry. ?Wenn mein Bruder, der gleich hier sein müsste, dich sieht, dann gibt?s Seite 28 ärger.? ?Dein Bruder wird nicht kommen.? Ich sah ihn verwirrt an. ?Woher willst du das wissen? Er mir geschrieben, dass ich heute, um punkt 23 Uhr hier sein soll. Also warum sollte er nicht kommen?? Meine Stimme wurde immer lauter, bis ich ihn anschrie. Doch er grinste mich einfach nur an. ?Weil ich dir geschrieben habe. Ich konnte nur nicht mit ?Harry? unterschreiben, weil ich wusste, dass du nicht kommen würdest.? Ich konnte ihn nur anstarren. ?Ich? Ich glaube? ich muss mich setzen.? Brachte ich schließlich hervor. Er hatte die Schrift meines Bruders gefälscht. Er hat mich hierher gelockt. Er ist ein Gryffindor, ein Löwe. ?Okay!? Sagte ich laut und stand auf. ?Beleidige mich, schlag mich. Tu, was auch immer du tun musst, um mir wehzutun. Mein Bruder ist nicht hier um dich zu bestrafen und von mir wird er es auch nicht erfahren. Also?? Erwartungsvoll sah ich ihn an. Doch in seinen Augen spiegelte sich Verwirrtheit. ?Was meinst du? Ich will dir nicht wehtun! Wie kommst du darauf?? Jetzt war ich verwirrt. Er wollte mir nichts? ?Du?Du willst dich nicht an mir rächen was Draco dir angetan hat?? Er schmunzelte. ?Nein. Das mit deinem Bruder ist eine Sache zwischen ihm und mir und wenn ich mich rächen will, dann an ihm.? ?Okay? Und warum sollte ich dann herkommen?? Er seufzte, setzte sich auf den Turmrand und ließ seine Beine baumeln. ?Setz dich.? Bat er mich. Also setzte ich mich ca. einen Meter von ihm entfernt. ?Du bist ein Rätsel. Tu tust Dinge, einfach so, die man von dir nicht erwartet hätte. Im nächsten Moment bist du wieder eine typische Malfoy.? Er schaute mich an. ?Du bist anders. Anders, als die Mädchen, die ich bis jetzt kennen gelernt habe. Du faszinierst mich.? ?Was willst du mir sagen?? ?Lily, ich habe versucht, in den Ferien nicht an dich zu denken. Es ist mir nicht gelungen.? ?Und?? Musste man ihm wirklich alles aus der Nase ziehen? Er antwortete mir nicht, sondern schaute in Richtung Wald. Ich weiß nicht wie lange wir da saßen, als er plötzlich sagte: ?Ich liebe dich.? Ich schaute ihn an. Nein, ich starrte. ?Wa?Was?? ?Ich liebe dich und deswegen frage ich dich, ob wir zusammen sein wollen.? Okay, ich hatte mit allem gerechnet, außer mit dem. ?Okay, ich glaube, ich muss das jetzt erst einmal verdauen.? Sagte ich verdattert. ?Ich sage dir dann bescheid, okay?? Er nickte. Benommen ging ich in den Kerker. ?Lil! Lil!? ?Mhm?? ?Wach auf! Wir wollen Frühstücken gehen!? Murrend stand ich auf und zog mich an. Wie beim gestrigen Abendessen setzte ich mich mit Milli nach ganz außen. Ich spürte, dass mich jemand beobachtete. Fluch oder Segen? Teil 5 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz43/quiz/1471295442/Fluch-oder-Segen-Teil-5 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Lily hat sich entschieden und ist glücklich. Doch merkwürdige Dinge passieren... Seite 31 Kapitel 1 So, nun nach langer Zeit, fast schon eine kleine Ewigkeit, ein neuer Teil. Tut mir leid, dass ich so lange keinen weiteren Teil hochgeladen habe, aber ich hatte einfach keine Idee. Danke an alle, die so fleißig Kommentare geschrieben haben und ich hoffe, ihr bleibt mir treu. Kapitel 8 Wir hatten jetzt bei Lockhart Unterricht. Milli und ich waren gespannt, wie der Unterricht werden würde. ?Hoffentlich ist sein Unterricht besser als er ist. Wenn der nur die ganze Zeit von sich redet, dann gehe ich raus!? ließ ich Milli wissen. Sie nickte. Wir setzten uns nach ganz hinten. Als alle einen Platz gefunden hatten, griff Lockhart nach einem Exemplar von Neville. ?Trips mit Trollen? hieß es. Er hielt es hoch, um sein eigenes zwinkerndes Bild auf der Titelseite zu zeigen. ?Ich? sagte er, deutete darauf und zwinkerte ebenfalls. ?Gilderoy Lockhart, Orden der Merlin dritter Klasse, Ehrenmitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunklen Kräfte und fünfmaliger Gewinner des Charmantesten-Lächeln-Preis der Hexenwoche-aber das ist nicht der Rede wert. Die Todesfee von Bandon bin ich schließlich nicht losgeworden, indem ich sie angelächelt habe!? Er hielt inne, um uns Gelegenheit zum Lachen zu lassen. Ein paar lächelten matt. Ich stupste Milli an und verdrehte die Augen. Sie lächelte und nickte mir zu. Sie dachte das gleiche wie ich. ?Wie ich sehe? fuhr er fort ?habt ihr alle die komplette Ausgabe meiner Werke erworben- gut so. Ich dachte, wir könnten heute mit einem kleinen Quiz beginnen. Was ganz Leichtes, keiner Sorge- wollte nur sehen, wie gründlich ihr sie gelesen habt, wie viel ihr behalten habt.? Nicht sein ernst, oder? Ich lese doch nicht freiwillig so welche Bücher! Doch als ich die Fragen sah, war ich vollkommen entsetzt. Alles waren Fragen über ihn! ?Ihr habt dreißig Minuten- los geht?s!? Na toll! Frage 1: Was ist Gilderoy Lockharts Lieblingsfarbe? ?Ist egal.? Schrieb ich. Frage 2: Wie lautet sein geheimer Wunsch? ?Sterben? das glaubte ich nicht, aber hoffte es. Ich konnte ihn nicht leiden. Hoffentlich ist er nächstes Schuljahr nicht mehr hier! Es kamen nur noch Fragen wie: Was ist ihrer Meinung nach Gilderoy Lockharts größte Leistung bisher? Oder Wann hat Gilderoy Lockhart Geburtstag und was wäre das ideale Geschenk für ihn? Davon gab es 54 Stück! Ich schrieb nur Müll dahinter und schaute auf Millis Blatt. Auch sie schrieb nichts Gescheites. Ich musste lächeln. Endlich konnten wir abgeben. ?Tjaja. Kaum einer von Seite 32 euch weiß noch? oder hat nie gewusst, fügte ich in Gedanken hinzu, ?dass meine Lieblingsfarbe Lila Ist der schwul? Lila ist hässlich! ?Das schreibe ich in ?Ein Jahr bei einem Yeti? und ein paar von euch müssen ?Wanderung mit Werwölfen? sorgfältiger lesen. Dort mache ich in Kapitel zwölf deutlich, dass mein ideales Geburtstagsgeschenk die Harmonie zwischen allen magischen und nicht magischen Menschen wäre. Auch wenn ich zu einer großen Flasche Ogdens Old Firewhisky nicht nein sagen würde!? ? ?Hast du die alle gelesen, Lil?? flüsterte Draco mir zu, als er sich umdrehte. ?Ne! So ein Mist les ich ganz bestimmt nicht, auch nicht, wenn es die einzigen Bücher auf der Welt währen!? erwiderte ich leise. ?Doch Miss Granger kennt meinen geheimen Wunsch, die Welt von allem Bösen zu befreien und meine eigene Serie von Haarpflegeprodukten zu vermarkten. Gutes Mädchen! Tatsächlich, die volle Punktzahl! Wo ist miss Hermine Granger?? Sie hob zitternd die Hand und bekam zehn Punkte. Endlich machten wir etwas Vernünftiges: Er nahm einen Käfig, der mit einem Tuch zu gedeckt war hoch und stellte ihn auf das Pult. Wir sollten ruhig bleiben, denn uns könnte nichts passieren, solange er bei uns wär. ?Und Schweine können fliegen!? raunte Milli mir zu. Dann zog er das Tuch vom Käfig. ?Ja, frisch gefangene Wichtel aus Cornwall.? Finnigan musste lachen. ?Nun, sie sind nicht? sie sind nicht sehr? gefährlich, oder?? fragte er lachend. ?Da wär ich mir nicht so sicher!? erwiderte Lockhart. ?Teuflisch trickreiche kleiner Biester können das sein!? Sie waren leuchtend blau und etwa zwanzig Zentimeter groß, mit spitzen Gesichtern und so schrillen Stimmen, dass man meinen könnte, einen Haufen streitender Wellensittiche vor sich zu haben. Außerdem sind sie ziemlich hässlich, wie ich finde. Lockhart öffnete den Käfig, denn wir sollten praktische Erfahrung machen. Ja, klar! Als ein Zauber von ihm nicht wirkte und die hässlichen Viecher ihm den Zauberstarb weggenommen hatten, verschwand er durch die Tür und ließ uns allein zurück. Dank Granger schafften wir es, die Wichtel in ihren Käfig zu sperren. ?Hey Lil, kommst du mit an den See?? fragte mich Milli auf dem Rückweg. ?Nein. Ich hab keine Lust. Außerdem muss ich noch Hausaufgaben machen.? ?Wenn du meinst, bis dann!? rief sie mir zu und rannte in Richtung See. Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und dachte über die letzte Nacht nach. Ich mochte Harry, ja. Aber liebte ich ihn? Bestände überhaupt eine Möglichkeit für uns? Wir könnten nur im Verborgenen zusammen sein und es nicht unseren Freunden erzählen. Außerdem waren wir doch erst zwölf! Würden wir es aushalten, jeden Tag verstecken zu spielen? Stöhnend ließ ich mich nach hinten fallen und schloss die Augen. ?Verstand aus, Herz an.? sagte ich mir. Mein Herz sagte ?Ja? und mein Verstand, der sich wieder zu schaltete ?Nein?. Mist! Wieso musste alles so verdammt kompliziert sein? Meine Gedanken wurden von etwas unterbrochen. Mein Buch war heruntergefallen und an dessen Stelle saß eine Ratte. ?Krätze? Bist du das? fragte ich. ?Was machst du denn hier? Bist du wieder abgehauen?? Er haut gerne ab. Das wusste ich noch von früher. Kurzer Hand beschloss ich, ihn zurück zu bringen. Dort würde nicht viel los sein. Also nahm ich die Ratte und suchte den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. ?Eine Slytherin? Was willst du denn hier?? kreischte die fette Dame. ?Ja, ich bin eine Slytherin, ja und? Ich möchte nur eine Ratte abgeben, die abgehauen ist.? ?Passwort?? ?Woher soll ich das denn wissen? Können sie eigentlich denken?? ?Unfreundliches Kind! Ohne Passwort, kein Zutritt!? Ich seufzte und setzte mich vor das Portrait. ?Willst du da etwa sitzen bleiben?? Ich hörte empören in ihrer Stimme. ?Natürlich. Bis jemand kommt, der hier durch muss. Der Person werde ich die Ratte geben und wieder verschwinden, noch Fragen?? Konnte sie mich nicht Seite 33 Plötzlich hörte ich Schritte von denen ich aufschreckte. War ich etwa eingeschlafen? Stimmen kamen immer näher. ?Und morgen gehen wir zu Hagrid!? ?Aber nur wenn wir mit Fang spielen.? ?Klar! Ahh!? ein Mädchen kreischte als sie mich sah. ?Ja, ich bin eine Slytherin! Was dagegen? Ich wollte euch nicht nerven oder so.? ?Nein. Nur mich nervt dieses blöde Kind!? mischte sich die fette Dame mit ein. ?Können sie nicht einmal die Klappe halten?? schrie ich sie an. ?So, ich wollte nur diese Ratte abgeben, die sich in mein Schlafzimmer verirrt hat. Passt besser auf die auf!? Ich drückte Krätze einem Mädchen in den Arm und verschwand. Ich ging die Stufen zum Eulenturm hinauf, denn ich hatte einen Endschluss gefasst: Ich wollte es mit Harry versuchen. Vielleicht würde ich mir sonst immer Vorwürfe machen, dass wir es wenigstens nicht versucht hätten. Wenn es jetzt doch nicht klappen würde, wüssten wir es wenigstens. Hey Harry, ich habe eine Endscheidung getroffen und würde sie dir gerne persönlich sagen. Erwarte dich heute um 23 Uhr auf dem Astronomieturm. L. Den Brief faltete ich zusammen und gab ihn der erst besten Eule. Zufrieden ging ich hinunter, ging zurück in mein Zimmer und laß mein Buch weiter. Plötzlich schreckte ich hoch und schaute auf die Uhr. 23 Uhr. Mist! Schnell legte ich das Buch auf meinen Nachttisch und rannte hoch auf den Astronomietum. Dort saß schon Harry und schaute in Richtung See. ?Da bist du ja. Ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr kommen.? Sagte er zu mir und drehte sich um. ?Tut mir leid. Ich war so in mein Buch vertieft, dass ich die Zeit vergessen habe.? ?Schon okay. Du hast geschrieben, dass du dich entschieden hättest?? Ich nickte. ?Ja. Ich finde wir können es versuchen. Es wird schwierig werden, aber ich denke, dass wir es schaffen können.? Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. ?Danke.? Wir grinsten uns an und schauten auf den See hinaus. ?Es ist schon spät. Ich glaube, wir sollten zurück in unseren Schlafsaal.? Sagte er zu mir. ?Du hast Recht. Morgen Abend, gleiche Zeit?? Er nickte. Zum Abschied küssten wir uns und jeder ging in eine andere Richtung. Plötzlich schreckte ich hoch. Ich wollte heute unbedingt Draco beim Spielen zuschauen. Ich zog mir Jogging-Sachen an und ging auf das Spielfeld. Dort sah ich Marcus, unseren Quidditchkapitän, und Wood, den Kapitän der Gryffindors, stehen. Hinter ihnen die jeweilige Mannschaft. ?Ich hab?s gebucht!? schrie Wood gerade, als ich ankam. ?Aah? sagte Marcus? Ich habe hier allerdings eine von Professor Snape persönlich unterzeichnete Erklärung: Ich, Professor S. Snape, erteile dem Slytherin-Team die Erlaubnis, am heutigen Tage auf dem Quidditch-Feld zu trainieren aufgrund der Notwendigkeit, ihren neuen Sucher auszubilden.? ?Ihr habt einen neuen Sucher? Wen?? fragte Wood verwirrt. ?Ich!? sagte Draco und trat hervor. Marcus und Wood stritten sich immer noch, als Granger und Ron kamen. ?Was ist los?? fragte er Harry. ?warum spielt ihr nicht? Und was macht eigentlich der hier?? Das letzte galt Draco. ?Ich bin er neue Sucher der Slytherins, Weasley. Wir sind gerade dabei, die Besen zu bewundern, die mein Vater unserer Mannschaft geschenkt hat. Aber vielleicht schaffen es die Gryffindors ja, ein wenig Gold aufzutreiben und sich ebenfalls neue Besen zuzulegen. Ihr könntet eure Sauberwischs Fünf verscheuern, vielleicht hat ein Museum Interesse dran.? Die anderen Slytherins lachten. ?Zumindest musste sich keiner von den Gryffindors in das Team einkaufen? erwiderte Granger. ?Die sind nämlich nur wegen ihres Könnens reingekommen? Dracos Gesicht begann zu flackern. ?Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, du dreckiges kleines Seite 34 Schlammblut!? schrie er sie an. Mit einem Hechtsprung stellte sich Marcus vor Draco, damit Fred und sich nicht auf ihn werfen konnten und Alicia Spinnet schrie: ?Wie kannst du es wagen!? Ron zog seinen Zauberstarb aus seinem Umhang und rief: ?Dafür wirst du bezahlen Malfoy!? Ein grüner Strahl schoss aus dem falschen Ende, direkt in seinen Magen und schleuderte ihn in hohem Bogen rücklings ins Gras. Granger rannte zu ihm und mit Harry zog sie ihn hoch und zu Hagrids Hütte. Die Slytherins trainierten und ich schaute zu. Sie spielten fair! Warum konnten sie es beim Training, aber nicht beim Spiel? Am Nachmittag, als ich auf meinem Bett saß, bekam ich eine Eule. Hey Lil, aus unserem Treffen heute wird nichts. McGonagall hat Ron und mir eine Strafaufgabe verpasst. Ron muss alle Pokale putzen-ohne Zauberei und ich muss Lockhart helfen die Fanpost zu beantworten. Das kann Jahre dauern. Tut mir leid, H. Na Halleluja! Harry tat mir Leid. Fanpost beantworten und dann noch bei Lockhart! ?Hey Milli? ?Ja? ?hast du Lust Zauberschach zu spielen?? ?Klar!? Wir spielten drei Stunden Schach und nur weil wir noch etwas zu Essen haben wollten, hörten wir auf. ?Sag mal, kennst du ?Mühle?? Das Spiel ist erst letzte Woche neu raus gekommen.? Fragte Milli mich. ?Klar! Soll ich es dir beibringen?? ?Auf jeden Fall!? Wir aßen schnell unsere Teller leer und gingen dann in unseren Gemeinschaftsraum. Milli verstand das Spiel schnell und war ein echtes Naturtalent. Seite 35 Kapitel 2 Kapitel 9 Es war mittlerweile Oktober und etwas wurde kühler. Mit Harry traf ich mich jeden Abend um 23 Uhr, es sei denn, er musste Nachsitzen. Er erzählte mir, dass er Stimmen hörte, die niemand sonst hören konnte. Das fand ich sehr beunruhigen. Aber als er von dem Umschlag sprach, den Filch auf seinem Tisch liegen hatte. Er besuchte einen Zauberkurs. Ich musste so lachen, dass ich fast von der Mauer gefallen wäre. Ich lief gerade mit Draco und den Affen durch die Gänge, als Draco plötzlich stehen blieb. Dort standen Harry und seine beiden Freunde, dann sah ich an die Wand und laß: ?DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEÖFFNET: FEINDE DES ERBEN, NEHMT EUCH IN ACHT.? Harry schaute mich an und schüttelte leicht den Kopf, sodass es niemand außer mir mitbekam. Ich verstand: Er war es nicht. Es wurde immer voller im Korridor und das Gekicher und der Lärm erstarben. Alle starrten abwechselnd zu Mrs Norris, die Katze von Filch, und zu Harry. ?Feinde des Erben, nehmt euch in Acht! Ihr seid die Nächsten, Schlammblüter!? unterbrach Draco die Stille. ?Was geht hier vor? Was ist los?? Unser geliebter Hausmeister kam angelaufen. ?Meine Katze! Meine Katze! Was ist mit Mrs Norris passiert?? jammerte er. Draco stöhnte. Das Gejammer war schrecklich! Es ist doch nur eine Katze, die keinen leiden kann, mit Ausnahme von Filch. ?Du! Du!? schrie er Harry an. ?Du hast meine Katze ermordet! Du hast sie getötet! Ich bring dich um! Ich-? ?Argus!? schrie Professor Dumbledore, der den Schauplatz mit den anderen Lehrern betrat. Er nahm Filch, Harry, Hermine und Ron mit in Lockharts Büro. Wir anderen wurden von unseren Vertrauensschülern in den Gemeinschaftsraum gebracht. Am nächsten Abend erzählte Harry mir besorgt von Hermine. Sie würde seit dem Vorfall mit Mrs Norris nur dann das Lesen unterbrechen, wenn sie zum Unterricht müssen, sie etwas essen oder schlafen müsste. ?Es nimmt sie sehr mit. Versucht doch, sie um Hilfe in allen Fächern zu bitten. So werdet du und Ron besser und Hermine wird abgelegt. Aber pass auf, dass Ron sich nicht verplappert!? ?Und du meinst, das funktioniert?? ?Ich glaube schon. Natürlich kann ich für nichts garantieren.? ?Danke!? ?Kein Problem. Aber lass uns mal über die Stimmen nachdenken, die du immer hörst. Hast du eine Ahnung, was das sein kann?? Er schüttelte den Kopf. ?Okay, dann werde ich mal die Bibliothek durchsuchen. Warte, frag doch mal Hermine! Vielleicht hat sie eine Ahnung.? Am nächsten Tag hatten wir Geschichte der Zauberei bei Binns. Alle Slytherins schliefen fast ein. Wir schauten erst wieder auf, als er, auf Hermines bitten, anfing von der Kammer des Schreckens zu erzählen. ?Sie alle wissen natürlich, dass Hogwarts vor über tausend Jahren gegründet wurde-das genaue Datum ist nicht bekannt-und war von den vier größten Hexen und Zauberern des damaligen Zeitalters. Die vier Häuser der Schule sind nach ihnen benannt: Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw und Salazar Slytherin. Sie haben dieses Schloss gemeinsam erbaut, fern von neugierigen Muggelaugen, denn es war ein Zeitalter, als das einfache Volk die Zauberei fürchtete und Hexen und Zauberer unter grausamer Verfolgung zu leiden hatten.? Er hielt inne, schaute sich mit trüben Augen im Raum um und fuhr dann fort. Ich hörte neugierig zu. ?Ein paar Jahre lang arbeiteten Seite 36 die Zauberer einträchtig zusammen. Sie suchten sich junge Leute, denen sie magische Kräfte ansahen, brachten sie auf das Schloss, um sie auszubilden. Doch dann kam es zum Streit. Zwischen Slytherin und den anderen tat sich eine wachsende Kluft auf. Slytherin wollte die Schüler, die in Hogwarts aufgenommen wurden, strenger auslesen. Er glaubte, das Studium der Zauberei müsse den durch und durch magische Familien vorbehalten sein. Schüler mit Muggel Eltern wollte er nicht aufnehmen, denn sie seien nicht vertrauenswürdig. Nach einiger Zeit kam e darüber zu einem heftigen Streit zwischen Slytherin und Gryffindor, und Slytherin verließ die Schule.? Wieder machte Professor Binns eine Pause, schürzte die Lippen und sah dabei aus wie eine schrumpelige alte Schildkröte. ?Zuverlässige historische Quellen sagen uns jedenfalls so viel. Doch diese klaren Tatsachen werden überwuchert durch die phantasiereiche Legende von der Kammer des Schreckens Dieser zufolge at Slytherin eine Geheimkammer in das Schloss eingebaut, von der die anderen gründer nichts wussten. Und die Legende sagt weiter, dass Slytherin diese Kammer versiegelt hat, sodass keiner sie öffnen kann, bis sein eigener wahrer Erbe zur Schule kommt. Der Erbe allein soll in der Lage sein, die Kammer des Schreckens zu entsiegeln, den Schrecken im Innern zu entfesseln und mit seiner Hilfe die Schule von all jenen zu säubern, die es nicht wert seien, Zauberei zu studieren.? Ein Schweigen trat ein, als er zu Ende erzählt hatte, doch es war nicht das übliche, schläfrige Schweigen, das Binns? Unterricht erfüllte. Die Stimmung war unangenehm gespannt, denn wir alle sahen ihn an und warteten auf mehr. Binns sah ein wenig ungehalten aus. ?Die ganze Geschichte ist natürlich blühender Unsinn! Natürlich haben die gelehrtesten Hexen und Zauberer die Schule nach einer solchen Kammer durchsucht, viele Male. Es gibt sie nicht. Eine Mär, die dazu taugt, den Leichtgläubigen Furcht einzujagen.? Hermines Hand war schon wieder oben. ?Sir- was genau meinen sie mit dem Schrecken in der Kammer?? ?Das soll eine Art Monster sein, das nur der Erbe von Slytherin im Griff hat.? Wir tauschten beunruhigte Blicke aus. ?Ich versichere ihnen, dieser Wesen existiert nicht. Es gibt weder eine Kammer noch ein Monster!? beteuerte er. ?Aber Sir? Finnigan. ?wenn die Kammer nur von Slytherins wahrem Erben geöffnet werden kann, dann kann sie ja kein anderer finden, nicht wahr?? ?Unsinn. Wenn eine lange Reihe von Schulleitern und Schulleiterinnen in Hogwarts das Ding nicht gefunden hat-? ?Aber Professor? piepste Parvati Patil ?man braucht wahrscheinlich schwarze Magie, um sie zu öffnen-? ?Wenn ein Zauberer keine schwarze Magie gebraucht, heißt das noch lange nicht, dass er sie nicht auch beherrscht.? Antwortete Professor Binns barsch. ?Ich wiederhole, wenn Leute wie Dumbledore-? ?Aber vielleicht muss man mit Slytherin verwandt sein, also konnte Dumbledore nicht-? begann Dean Thomas, doch Binns hatte genug. ?Das reicht jetzt!? schrie er. ?Es ist ein Mythos! Die Kammer existiert nicht! Es gibt nicht den Zipfel eines Beweises, dass Slytherin auch nur einen geheimen Besenschrank gebaut hat! Ich bereue es, ihnen eine so hanebüchene Legende erzählt zu haben! Wir werden jetzt, wenn sie erlauben, zur Geschichte zurückkehren, zu den harten, glaubhaften und nachprüfbaren Tatsachen.? Und sofort waren wir wieder in unserem wachschlaf gesunken. Zum Glück war die Stunde kurze Zeit später um. Am Abend traf ich mich wieder mit Harry, nachdem ich ihn den restlichen Tag nur zum Mittagessen gesehen hatte. Er erzählte, dass Ron Angst vor den Spinnen gehabt hätte, die nach draußen gekrabbelt sind. Danach seien sie zu Myrte gegangen. ?Und dann kam Percy rein. ?Ron! Das ist ein Mädchenklo! Was habt ihr-? ahmte Harry Percys Stimme nach. ?Ron hat ihm erklärt, dass wir Spuren suchen. Er schwoll auf eine Weise an, die mich stark an Mrs Weasley erinnerte. ?Verschwindet- auf- der ?Stelle!? Seite 37 hat er gesagt.? Mir kamen schon die Tränen vor Lachen. Ich konnte mir bildlich Percy im Mädchenklo Harry, Ron und Hermine stehen sehen, mit einem hoch roten Kopf. ?Aber dann hat er uns auch noch fünf Punkte abgezogen, weil Ron ihm gesagt hat, er mache sich doch nur Sorgen, dass er ihm die Chance vermassle, Schulsprecher zu werden!? ?Die Punkte bekommt ihr doch bestimmt am Ende des Schuljahres gutgeschrieben. ?Auf dem letzten Platz ist Gryffindor mit so und so viel Punkten. Auf den dritten Platz hat es Hufflepuff mit so und so vielen Punkten geschafft. Gut gemacht. Auf dem zweiten Platz ist Ravenclaw mit so und so viel Punkten. Eine gute Leistung. Und unsere Sieger mit so und so vielen Punkten ist Slytherin! Herzlichen Glückwunsch. Aber es gibt noch extra Punkte zu verteilen. Für Hermine Granger, dank ihres fabelhaften Verstandes, Ron Weasley, weil er sich den Spinnen gestellt hat und schließlich noch Harry Potter, für die Rettung der Zauberer Welt! Wenn ich richtig gerechnet habe, landen Gryffindor mit so und so vielen Punkten, noch vor Slytherin, auf Platz eins!? amte ich Professor Dumbledores Stimme nach. Wir lachten wieder. ?Übrigens glaubt Ron, dein Bruder ist der Erbe Slytherins.? ?Draco?? fragte ich erstaunt. ?Der weiß doch noch überhaupt nicht, wie man eine Schleife bindet und außerdem sind wir noch nicht einmal mit Slytherin verwandt. Kannst Hermine ja mal unauffällig überzeugen, unsere Familie nachzuschlagen. Dort wird sie nur finden, dass wir eine sehr alte Zaubererfamilie sind, Wert auf unser Blut legen und alle in Slytherin waren außer ein paar Aufnahmen. Vielleicht verwirft Ron dann ja seine Vermutung.? ?Ja. Hermine will jetzt aber einen Zaubertrank brauen. Vielschlaftrank, oder so, hat sie ihn genannt.? ?Vielsafttrank!? ?Ja, genau! Wir sollen Malfoy unauffällig Fragen stellen.? ?Okay, hat sie schon angefangen ihn zu brauen?? Er schüttelte den Kopf. ?Okay, dann haben wir noch einen Monat Zeit. Du musst mir auf jeden Fall schreiben, wenn du weißt, wann ihr zu uns kommt und in wen ihr euch verwandelt habt. Ich komme dann rein zufällig vorbei und möchte in den Gemeinschaftsraum zu meinem Bruder. Ihr folgt mir und könnt ganz unauffällig mit ihm reden. Einzige Voraussetzung: Die Personen, in die ihr euch verwandelt, müssen viel Kontakt zu meinem Bruder haben. Wen hätten wir denn da? Blaise, die beiden Affen und ich. Ich denke, Hermine wird zu dem selben Schluss kommen.? ?Aber wenn Hermine sich in dich verwandelt-? ?Das glaube ich nicht? viel ich ihm ins Wort. ?Sie weiß, dass mich Draco sehr gut kennt und wenn ich nicht ich bin wird er misstrauisch. Also wird sie jemanden anderes wählen. Naja, egal.? ?Und wen wird sie für uns wählen?? ?Die Affen. Die hängen immer zusammen ab. Von daher bleiben die nur für euch.? ?Oh nein! Warum gerade die?? ?Weil die dumm sind. Da fällt es nicht auf, wenn sie eine Frage zwei- oder dreimal fragen. Dir traue ich es zu, dass du keine Frage zweimal stellst, aber bei Ron bin ich mir nicht so sicher?? ?Du hast Recht. Was ich dich aber noch Fragen wollte: Woher kennst du dich mit den Tränken so gut aus?? Ich musste grinsen. ?Snape hat bei uns mal Bücher untergebracht. Eins konnte er nicht finden- ?Höchst potente Zaubertränke?. Er hat es sich dann neu gekauft und ich habe es zirka ein Jahr später gefunden und ein wenig auswendiggelernt. Nein! Ich mutiere nicht zu einer Hermine!? fügte ich zu, als ich seinen fragenden Blick sah. ?Ich interessiere mich nur für Tränke. Außerdem hatte ich vor der Schule sehr viel Zeit zum Lesen.? Heute war das erste Spiel der Saison: Gryffindor gegen Slytherin. Wir saßen schon alle auf der Tribüne. Die Affen, Blaise, Milli und ich saßen nebeneinander, weil Draco heute das erste mal spielen würde. Die Kapitäne gaben sich die Hand, bestiegen die Besen und Pfiff! Alle vierzehn Spieler stiegen hoch in den Himmel. Harry flog höher als alle anderen. Doch plötzlich kam ein Klatscher auf ihn Seite 38 zugeflogen. Ich hielt die Luft an. Harry konnte gerade noch ausweichen. Erleichtert atmete ich aus. Klatscher hätte Potter ruhig erwischen können. Dann wäre der wenigstens weg!? ?Angst?? fragte ich Blaise grinsend. ?Quatsch! Ich meinte nur, dass es das dann etwas abkürzen können.? Ich schmunzelte. Dann wurde es kurios: Es schien, als würde der Klatscher ihn verfolgen und es begann zu regnen. Es stand zwar sechzig zu null für uns, doch ich machte mir Sorgen um Harry. Madam Hooch pfiff eine Auszeit. Doch sie dauerte nur fünf Minuten. Dann pfiff Madam Hooch wieder. Der Klatscher verfolgte ihn wieder. Er musste ihnen mit einer Art Tanz ausweichen. Wo blieben denn Fred und George? Dann passierte das unvermeidbare: Harry wurde getroffen! Zum Glück nur am Arm, doch ich konnte nicht ausschließen, dass er nicht gebrochen war. Draco war dicht bei ihm und hatte wahrscheinlich das Gefühl, Harry wollte ihm etwas antun. Deshalb raste er weg. Doch Harry dachte gar nicht daran, ihm zu folgen, sondern streckte seinen Arm aus und griff den goldenen Schnatz. Doch er hing nur noch mit einem Bein am Besen, als er wieder von dem Klatscher getroffen wurde und stürzte. Die Gryffindors rannten runter von der Tribüne und zu Harry. Die Slytherins gingen traurig in Richtung Schloss. ?Lil?? ?Mhm?? ?Kommst du?? fragte Milli. ?Gleich. Geht schon mal vor, okay?? Sie zuckte mit den Schultern. ?Wenn du meinst.? Lockhart beugte sich über Harry. Der wollte ihn doch nicht wirklich heilen, oder? Der konnte doch gar nichts, außer fast alle täuschen! Dann sah ich, wie Harry, Ron und Hermine auch in Richtung Schloss gingen. Harrys Arm hing seltsam herab. Das gesamte Gryffindor-Team folgte ihnen mit ein bisschen Abstand. Ich nahm mir vor, ihn heute Abend oder heute Nacht besuchen zu gehen. Fluch oder Segen? Teil 6 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz43/quiz/1472411303/Fluch-oder-Segen-Teil-6 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Der nächste Teil Seite 41 Kapitel 1 Kapitel 10: Leise schlich ich durch die Gänge. Es war 22:50 Uhr. Seltsamer Weise traf ich niemanden. ?Vielleicht sind die Gryffindors bei Harry??, überlegte ich. Ich schlich weiter, bis an die Tür des Krankenzimmers und horchte. ?Harry Potter ist in die Schule zurückgekehrt. Dobby hat Harry Potter immer wieder gewarnt. O Sir, warum haben sie Dobby nicht geglaubt? Warum ist Harry Potter nicht nach Hause zurückgefahren, als er den Zug verpasst hat?? ?Was machst du hier? Und woher weißt du, dass ich den Zug verpasst habe?? ?Du warst es! Du hast verhindert, dass die Absperrung uns durchließ!? ?In der Tat, Sir. Dobby hat sich versteckt und nach Harry Potter Ausschau gehalten und den Durchgang verschlossen, ja, und danach musste Dobby seine Hände schienen, aber Dobby war das egal, Sir, denn er glaubte, Harry Potter sei sicher und er hat sich nie erträumen lassen, dass Harry Potter auf einem anderen Weg zur Schule kommen würde! Dobby war so entsetzt, als er hörte, dass Harry Potter zurück in Hogwarts war, dass er das Essen seines Herrn anbrennen ließ! Eine solche Tracht Prügel hat Dobby noch nie bekommen?? ?Wegen dir sind Ron und ich fast rausgeworfen worden. Du verschwindest besser, bevor meine Knochen zurückkommen, Dobby, oder ich erwürge dich noch.? ?Dobby ist an Todesdrohungen gewöhnt, Sir. Zu Hause kriegt er sie fünfmal am Tag.? ?Warum trägst du dieses Ding, Dobby?? ?Das, Sir? Das ist ein Zeichen für den Sklavenstand des Hauselfen, Sir. Dobby kann nur freikommen, wenn seine Gebieter ihm Kleider schenken, Sir. Die Familie achtet aber darauf, Dobby nicht einmal eine Socke zu geben, Sir, denn dann wäre er frei, ihr Haus für immer zu verlassen. Harry Potter muss nach Hause gehen! Dobby dachte, sein Klatscher würde reichen, um ihn-? ?Dein Klatscher?? Jetzt hatte ich genug. Bevor es brenzlig werden würde. ?Dobby!? sagte ich laut und mit fester Stimme, als ich den Raum betrat. Harry und Dobby erschraken. ?Lil!? ?Miss!? Dann griff er nach der Tischlampe und schlug sich damit gegen den Kopf. ?Hör auf! Sofort!? Er stellt die Lampe wieder hin. ?Wie soll Dobby sich denn bestrafen?? ?Gar nicht. Mir nur eine Frage beantworten: Warum wolltest du, dass Harry nicht zur Schule kommt?? ?Eine schreckliche Kreatur ist in Hogwarts, Seite 42 die Harry Potter vernichten wird.? ?Was für eine Kreatur?? fragte ich misstrauisch. ?Dobby weiß nur, es riesig ist. Spinnen laufen davor weg. Es tötet alles, was ihm in die Quere kommt, Tiere, Menschen und auch Geister bringt es noch einmal um.? Antwortete er mir schüchtern. ?Mehr weiß Dobby nicht.? ?In Ordnung. Geh nach Hause und erzähle von unserer Begegnung nichts. Hast du mich verstanden?? fragte ich energisch. ?Ja, Miss.? ?Gut. Dann geh!? als er verschwunden war, ließ ich mich seufzend auf das Bett neben Harry fallen. ?Warum hast du so.. so minderwertig mit ihm gesprochen?? ?Ach Harry. Wenn du meine Art mit ihm zu sprechen minderwertig nennst, wie würdest du die Art nennen, mit der meine Eltern und Draco mit ihm sprechen? Eigentlich habe ich einen guten Kontakt zu Dobby. Du weißt gar nicht, wie oft ich ihn schon bei etwas erwischt habe, was er eigentlich nicht tun darf und ihn nicht auffliegen habe. Ich musste ihm sogar verbieten, sich selber weh zu tun. Einmal erwischte ich ihn beim Verfluchen von meiner Tante Bella. Er wollte sich daraufhin zwei Finger abtrennen.? Er starrte mich entsetzt an. ?Nicht war!? ?Doch war, leider. Dobby tut mir leid, aber ich musste ihn jetzt so anfahren, damit er auch ja nichts erzählt. Mein Vater würde weiß Gott was denken und dich schlimmstenfalls versuchen umzubringen. Aber lass uns das Thema wechseln: Was ist mit deinem Arm los.? Harry war bleich geworden, als ich ihm das erzählte. Also hatte ich beschlossen, dass Thema zu wechseln. ?Erst war er nur gebrochen. Lockhart meinte, er könne ihn heilen, aber hat alles nur schlimmer gemacht. Er hat meine Knochen verschwinden lassen.? Ich hörte etwas. ?Dobby! Komm!? rief ich leise. Vor mir tauchte der kleine Hauself auf. ?Was kann Dobby-? Ich unterbrach ihn. ?Mach mich unsichtbar. Jemand kommt!? befahl ich ihm. ?Lil? Bist du noch da?? fragte Harry irritiert. ?Ja.? Antwortete ich ihm schnell, denn die Tür wurde aufgemacht. ?Hohlen sie Madam Pomfrey? flüsterte Professor Dumbledore und McGonagall, die ich als zweite Person erkannt hatte, hastete davon. Ich näherte mich vorsichtig dem Bett, in das sie etwas hineingelegt hatten. Dann schaute der Schulleiter kurz in meine Richtung. Konnte er mich etwa sehen? Nein, das war unmöglich. Ich war unsichtbar! Dann tauchte McGonagall wieder auf, dicht gefolgt von Madam Pomfrey, die eine Strickjacke über ihr Nachthemd zog. ?Was ist passiert?? flüsterte Madam Pomfrey zu Professor Dumbledore gewandt und beugte sich über die Statue auf dem Bett. ?Ein zweiter Angriff. Minerva hat ihn auf der Treppe gefunden.? Antwortete er. Schon der zweite? Wann war der erste? Oder meinte er damit vielleicht den Klatscher, der mit dieser ganzen Sache nur indirekt etwas zu tun hatte? ?neben ihm lag ein Bündel Trauben. Wir glauben, er hat versucht sich hier heraufzuschleichen, um Potter zu besuchen.? Jetzt wusste ich, wer da im Bett lag-Colin Creevey. ?Versteinert?? flüsterte Madam Pomfrey. ?Ja.? Bestätigte ihr McGonagall. ?Aber ich darf nicht daran denken? wenn Albus nicht nach unten gegangen wäre, um sich heiße Schokolade zu holen-wer weiß, was dann-? Alle drei starrten auf Colin hinunter. Dann beugte sich Professor Dumbledore vor und zerrte die Kamera aus Colins verklammerten Händen. ?Sie denken, es ist ihm gelungen, ein Foto seines Angreifers zu schießen?? wollte McGonagall wissen. Professor Dumbledore antwortete nicht, sondern zog den Kameradeckel ab. ?Du meine Güte!? sagte Madam Pomfrey. Ein Dampfstrahl zischte aus der Kamera. Mir stieg der beißende Geruch von verbranntem Plastik in die Nase. ?Geschmolzen. Alles geschmolzen?? bemerkte Madam Pomfrey und schüttelte den Kopf. ?Was bedeutet das, Albus?? McGonagall wirkte ängstlich. ?Es heißt, dass die Kammer des Schreckens tatsächlich wieder offen ist.? Ich erstarrte. Die Kreatur trieb tatsächlich wieder sein Unwesen. Genauso wie vor fünfzig Jahren! Madam Pomfrey schlug sich die Hand gegen den Mund und McGonagall starrte ihn an. ?Aber Albus?wer?? ?Die Frage ist nicht, Seite 43 wer. Die Frage ist, wie?? antwortete er, während er die Augen auf Colin richtete. Daraufhin gingen sie Ich wartete noch etwas, als ich Dobby bat, mich wieder sichtbar zu machen. Erleichtert atmete ich aus. ?Alles okay mit dir??, fragte Harry mich. ?Ja, schon, aber ich hatte das Gefühl, als McGonagall hinaus gegangen war und ich mich dem Bett genähert hatte, dass Professor Dumbledore mich irgendwie? bemerkt hat.? ?Ich weiß was du meinst. Wenn er einen bestimmten Zauberspruch sagt, kann er die Leute unter dem Tarnumhang sehen. Wie das mit Elfenkräften ist, keine Ahnung.? ?Naja, jetzt ist es ja eh nicht mehr zu ändern. Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.? ?Du hast Recht. Gute Nacht.? ?Nacht.? Zum Abschied gab ich ihm noch einen Kuss und verschwand ebenso lautlos, wie ich gekommen war. Die Nachricht, dass Colin Creevey wie Tod im Krankenzimmer lag, verbreitete sich am nächsten Morgen wie nichts. Die Erstklässler liefen nur noch in Gruppen durch die Gänge. Abends berichtete Harry mir, wie weit Hermine mit dem Trank ist. In der zweiten Dezemberwoche kam wie üblich Snape zu uns und notierte die Namen, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben wollten. Draco und ich trugen uns ein. Lucius und Narzissa würden sowieso über Weihnachten viel zu tun haben. Von Harry erfuhr ich, dass der Vielsaft-Trank erst halb fertig war. Es fehlten noch Zweihorn-Horn und die Baumschlangenhaut, die es nur in Snapes privaten Vorratsraum gab. Der Zaubertrankunterricht fand in einem der großen Kerker statt. Am Donnerstagnachmittag ging es wie üblich zu. Zwanzig Kessel brodelten zwischen den Holztischen, auf denen Messingwaagen und Töpfe mit Zutaten standen. Snape durchstreifte die Dampfwolken und machte, wie immer, abfällige Bemerkungen über die Arbeit der Gryffindors. Ich hatte mich möglichst weit von Gregory, weil ich wusste, was Harry vorhatte. Gerade als ich die letzte Zutat in meinen Topf geworfen hatte, explodierte Gregorys Gebräu und regnete auf uns herab. Zum Glück bekam ich nur einen kleinen Tropfen auf meinen Unterarm. Draco hatte einen Spritzer mitten auf die Nase bekommen, die nun begann, sich zu blähen wie ein Luftballon. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. ?Ruhe! RUHE!? schrie Snape durch das Durcheinander. ?Alle, die einen Spritzer abbekommen haben, hier herüber zum Abschwelltrank-wenn ich raus kriege, wer das war-? Die halbe Klasse ging nach vorne, darunter auch ich. Das Zeug, was Snape uns gab, schmeckte widerlich! Aber als alle das Gegenmittel genommen hatten und die verschiedenen Schwellungen abgeklungen waren, fegte Snape die verhedderten schwarzen Überreste des Feuerwerkskörpers aus Gregorys Kessel heraus. Wir verstummten. ?Wenn ich je rauskriege, wer das getan hat, dem garantiere ich, dass er rausfliegen wird.? Zischte Snape. Ich hatte eine Vorahnung, dass er wusste, dass es Harry war. Am Abend erzählte er mir, dass der Vielsaft-Trank in zwei Wochen fertig ist. Also hatten sie die fehlenden Zutaten. Seite 44 Kapitel 2 Kapitel 11: Eine Woche später wurde bekannt gegeben, dass Lockhart einen Duellierclub gegründet hatte. Das erste Treffen würde am selben Abend um acht Uhr stattfinden. Draco, Blaise, Milli und ich wollten uns das auf keinen Fall verpassen. Kurz vor acht waren wir in der großen Halle. Die langen Speisetische waren verschwunden und an einer Wand war eine goldene Bühne aufgetaucht, erleuchtet von tausenden über ihr schwebenden Kerzen. Unter der wieder samtschwarzen Decke schien sich fast die ganze Schule versammelt zu haben, alle mit aufgeregter Miene und bewaffnet mit dem Zauberstarb. Dann betrat Lockhart, mit einem pflaumenblauen Umhang, die Bühne. Ihm folgte, zu unserer Überraschung, unser Hauslehrer in seinem üblichen schwarzen Umhang. ?Wenn Snape den nicht fertig macht, dann dreh ich durch!? raunte Milli mir zu. ?Ich auch.? Flüsterte ich zurück. Mit einer Armbewegung gebot Lockhart Ruhe. ?Kommt näher, hier herüber! Können mich alle sehen? Könnt ihr mich alle hören?? ?Wir sind weder blind noch taub!? sagte Blaise gut hörbar. Wir Slytherins kicherten. Lockhart ignorierte es und Snape nickte Blaise kaum merklich zu. ?Sehr schön! Nun, Professor Dumbledore hat mir die Erlaubnis erteilt, diesen kleinen Duellierclub zu gründen und euch auszubilden für den Fall, dass ihr euch verteidigen müsst, wie ich selbst es in zahllosen Fällen getan habe. Die Einzelheiten lest ihr bitte in meinen Veröffentlichungen nach. Ich möchte euch meinen Assistenten Professor Snape vorstellen. Er hat mir anvertraut, dass er selbst ein klein wenig vom Duell versteht und sich freundlicherweise bereit erklärt hat, mir anfangs bei einer kleinen Vorführung zu helfen. Nun, ihr jungen Leute braucht euch keine Sorgen zu machen, wenn ich mit ihm fertig bin, bekommt ihr euren Zaubertranklehrer unversehrt wieder, keine Angst!? ?Der hat doch keine Chance gegen Snape. Lockhart sollte sich lieber Gedanken darum machen, was er tut, wenn er aus dem Duell raus ist!? sagte Draco Blaise. ?Er wird sich in eine Ecke setzen und seine Bücher lesen, die er doch sooo liebt!? Sie lachten. Lockhart und Snape wandten sich einander zu und verbeugten sich. Dann hoben sie ihre Zauberstäbe wie Schwerter in die Höhe. ?Wie ihr seht, halten wir unsere Zauberstäbe in der herkömmlichen Kampfstellung? erklärte Lockhart. ?Ich zähle bis drei und dann sprechen wir unsere ersten Zauberflüche. Natürlich hat keiner von uns die Absicht zu töten. Eins- Zwei-Drei-? Beide schwangen ihren Zauberstäbe über die Schultern und Snape rief: ?Expelliarmus!? Ein blendend scharlachroter Blitz riss Lockhart von den Füßen. Rücklings flog er über die Bühne, knallte gegen die Wand, rutschte an ihr herunter und blieb, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Boden liegen. Wir lachten. Lockhart rappelte sich schwankend auf. Er hatte den Hut verloren und sein Wellenhaar stand spitz in die Höhe. ?Nun, ihr habt?s gesehen!? sagte er. ?Das war ein Entwaffnungszauber, wie ihr seht, hab ich meinen Zauberstarb verloren, ah, danke Miss Brown, ja, treffliche Idee,, ihnen das zu zeigen, Professor Snape, aber verzeihen sie, wenn ich ihnen dies sage, es war recht offensichtlich, was sie vorhatten und ich hätte es verhindert, wenn ich hätte es verhindert, wenn ich nur gewollt hätte-allerdings meinte ich, es sei lehrreich, wenn die Schüler es sehen würden?? Snapes Gesicht hatte einen mörderischen Ausdruck angenommen. ?Genug der Vorführung! Ich komme jetzt runter und stelle euch alle zu Paaren zusammen. Professor Snape, wenn sie mir helfen würden?? machte Lockhart Seite 45 weiter. Draco und Harry sollten sich duellieren. Na das kann ja heiter werden, dachte ich. Hermine Milli, ?Und Mr Weasley geht zu Miss Malfoy.? Nein! Das konnte nicht deren Ernst sein! Draco warf mir einen vielsagenden Blick zu. ?Stellt euch zum Partner gewandt auf!? rief Lockhart. ?Ich mach dich fertig!? flüsterte Ron mir zu. ?Du weißt doch, dass du gegen mich keine Chance hast!? erwiderte ich. ?Und verbeugt euch! Zauberstäbe bereiten, ich zähle bis drei, dann sprecht ihr eure Zauberflüche und entwaffnet den Gegner, nur entwaffnen, wir wollen keine Unfälle! Eins-Zwei-Drei!? ?Expelliarmus!? rief ich und Ron fiel nach hinten. ?Hab ich es dir nicht gesagt?? fragte ich gelangweilt und half ihm auf. ?Das war nur Glück!? meint er. ?Wie du meinst?? In dem Moment schrie Lockhart: ?Ich sagte, nur entwaffnen!? Wir drehten uns zu ihm und sagen Draco lachend am Boden liegen und Harrys Beine tanzten. Alle lachten. ?Aufhören! Aufhören!? schrie Lockhart immer wieder doch Snape nahm die Sache in die Hand. ?Finite Incantatem!? rief er und Draco hörte auf zu lachen und stand wieder auf. Auch Harrys Beine hörten auf zu tanzen. Ich schaute zu Milli, die Hermine im Schwitzkasten hatte. Ich ging zu ihr. ?Hey Milli? sagte ich. ?Ich glaube, du kannst sie loslassen. Sie ist es nicht wert!? murrend ließ sie sie los. ?Danke?? Hermine wusste nicht, ob sie mir dankbar sein sollte oder nicht, das sah man ihr an. Ich drehte mich weg, nachdem ich ihr mit dem Kopf kaum merkbar zugenickt hatte. Lockhart hüpfte durch die Menge und begutachtete das Trümmerfeld. ?Aufstehen, Macmillan? vorsichtig da, Miss Fawcett? drücken sie stark dagegen, Boot, es wird gleich aufhören zu bluten. Ich denke, ich zeige euch lieber wie ihr feindseligen Zauber abblocken könnt. Ich brauche Zwei Freiwillige, Longbottom und Finch-Fletchley, wie wär?s mit ihnen?? ?Eine schlechte Idee, Professor Lockhart? mischte sich Snape ein. ?Longbottom richtet mit den einfachsten Zaubersprüchen Verheerungen an, da können wir das, was von Finch-Fletchley übrig bleibt in einer Streichholzschachtel hoch ins Krankenquartier schicken. Wie wär?s mit Malfoy und Potter?? Lockharts Gesicht hellte sich auf. ?Glänzende Idee!? Draco und Harry stiegen hoch auf die Bühne. Nicht schon wieder! Dachte ich. Lockhart zeigte Harry die Abwehr Bewegung und zählte bis drei: ?Eins-Zwei-? ?Serpensortia!? rief Draco, den Zauberstarb auf Harry gerichtet. Aus seinem Zauberstarb schoss eine Schlange hervor. Sie richtete sich auf, bereit um jemanden zu Beißen. Wir wichen zurück und bildeten einen weiten Kreis um sie. ?Nicht bewegen, Potter.? Sagte Snape gleichmütig. Er genoss offensichtlich den Anblick des erstarrten Harry, Auge in Auge mit der gereizten Schlange. ?Ich schaff sie fort?? ?Erlauben sie.? Rief Lockhart und schwang drohend seinen Zauberstarb gegen die Schlange. Doch es gab nur einen lauten Knall und die Schlange, anstatt zu verschwinden, hob sich vier Meter in die Luft und fiel dann mit einem lauten Klatsch zurück auf den Boden. Das war wohl nichts, dachte ich. Rasend vor Wut und erregt zischend glitt sie direkt auf Justin Finch-Fletchley zu und richtete sich abermals mit gebleckten Giftzähnen auf. Doch plötzlich ging Harry auf die Schlange zu und sprach mit ihr. Die Schlange sackte zu Boden und richtete ihre Augen auf Harry. Er sah zu Justin und grinste ihn an. ?Was treibst du da eigentlich für ein Spiel?? schrie er panisch und rannte aus der Halle. Snape trat vor, wedelte mit seinem Zauberstab und die Schlange löste sich in ein Wölkchen aus schwarzem Staub auf. Auch Snape musterte Harry. Ron war hinaufgestiegen und versuchte ihn hinunter zu ziehen. Ron und Hermine nahmen ihn in die Mitte und führten ihn aus der Halle. Ich ging, ohne auf meine Freunde zu warten, ebenfalls hinaus und an den See. Harry war ein Praselmund! Warum hatte er mir das verschwiegen? Naja, jetzt konnten wir davon ausgehen, dass eine Schlange, oder Schlangenähnliches, es war, dessen Stimme Harry öfters hörte. Seite 46 Schnell verbreitete sich die Neuigkeit, dass Justin Finch-Fletchley auch versteinert wurde und Harry neben ihm stehen gefunden haben. Der Verdacht der Schüler festigte sich, dass er der Erbe Slytherins ist. Ich konnte das nicht glauben. ?Wenn Potter dieses Mal nicht von der Schule geworfen wird, dann sage ich es meinen Vater und der hat sehr gute Kontakte im Ministerium!? beteuerte Draco. ?Draco!? rief ich. Überrascht drehten sich alle zu mir um. ?Es ist gut jetzt, Ja! Wenn Dumbledore wirklich der Meinung ist, dass Potter der Erbe Slytherins ist, dann wird er schon die richtige Endscheidung treffen!? Danach ging ich in den Schlafsaal. Fluch oder Segen? Teil 7 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz44/quiz/1475167337/Fluch-oder-Segen-Teil-7 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Nun nach langer Zeit endlich der 7. Teil Seite 49 Kapitel 1 Kapitel 11 Endlich hatten die Weihnachtsferien begonnen und an Weihnachten ließ mir Harry eine Nachricht zukommen, dass der Trank fertig ist und sie heute Abend kommen würden. Ich war Crabbe und Goyle unauffällig aus der großen Halle nach dem Abendessen gefolgt. Es war sonst niemand auf den Gängen zu sehen, doch vor ihnen schwebten zwei kleine Kuchen, die sie sofort griffen und aßen. Schnell versteckte ich mich in einer Nische. Als ich vorsichtig hervorschaute, sah ich gerade noch Harry und Ron um die Ecke rennen. Ich rannte ihnen hinterher, bis vor dem Klo von Myrte. Ich versteckte mich mal wieder und wartete. Nach einer Weile kamen sie heraus und gingen in Richtung Gemeinschaftsraum. Wahrscheinlich wussten die beiden nicht, wo er lag, denn Ron sprach ein Mädchen an: ?Verzeihung, wir haben vergessen, wie wir in unseren Gemeinschaftsraum kommen? ?Wie bitte? Ich bin eine Ravenclaw!? fragte sie irritiert und ich schlug mir leise die Hand vor den Kopf. Wie konnte man nur so blöd sein? Naja, viel schlimmer konnte es ja nicht werden! Doch ich lag falsch: Wir begegneten Percy etwas weiter unten im Kerker. ?Was machst du denn hier?? fragte Ron. ?Das geht dich nichts an. Du bist Crabbe, nicht wahr?? ?Wa?-o ja? sagte Ron schnell. Hoffentlich verplapperte er sich nicht. ?Nun-schleicht euch in den Schlafsaal. Zur Zeit ist es keine gute Idee, in dunklen Gängen herum zustreunern.? ?Das tust du gerade.? Antwortete Ron. ?Ich? Percy richtete sich auf, ?Ich bin Vertrauensschüler. Mich greift niemand an.? Jetzt konnte ich nicht mehr anders und trat zu ihnen. ?Dich greift niemand an? Das glaubst aber nur du! Ich sag dir was, Percy Ignatius Weasley, irgendwann wird es jemanden geben, der dich angreift. Warte nur ab! Und dann, kannst du noch einmal sagen, dass dich niemand angreifen würde, weil du Vertrauensschüler warst!? sagte ich im bestimmt. ?Hey, Lil! Was ist hier denn los?? fragte Draco, der gerade ankam. ?Was machst du eigentlich hier unten, Weasley?? ?Etwas mehr Respekt vor einem Vertrauensschüler, bitte!? ?Bitte abgelehnt!? sagte ich. Percy sah mich streng an, sagte aber nichts dazu. ?Euer Verhalten gefällt mir nicht.? Draco grinste ihn frech an. ?Kommt, wir gehen!? ?Ich komm gleich nach. Hab noch was kurz Seite 50 zu erledigen!? ?Gut, beeil dich.? Ich nickte und schon waren sie um die nächste Ecke verschwunden. wandte mich zu Percy. ?Ich gebe dir einen Rat, Percy: Verlange niemals, ja? Niemals! Respekt von uns. Und Schnüffel hier unten nicht weiter herum. Ich sage dir, der Erbe Slytherins ist niemand von den Schülern und treibt sich nicht hier unten herum!? Ich wollte mich grade weg drehen, da fiel mir noch etwas ein: ?Ach, Percy, hast du heute schon den Tagespropheten gelesen? Wenn nicht, ließ dir mal den Abschnitt: ?Untersuchung im Zaubereiministerium? durch. Steht was über Arthur drin.? Damit ging ich endgültig. ?Du musst doch irgendeine Vermutung haben, wer hinter alldem steckt?? hörte ich Goyle sagen. ?Du weißt, ich habe keine Ahnung, Goyle, wie oft soll ich dir das noch sagen? Und Vater will mir nichts über das letzte Mal erzählen, als die Kammer geöffnet wurde. Natürlich, das war vor fünfzig Jahren, also vor seiner Zeit, aber er weiß alles darüber, und er sagt, es wurde alles unter der Decke gehalten und wenn ich zu viel darüber wüsste, würde das nur Verdacht erregen. Aber eins weiß ich-das ein Schlammblüter gestorben ist! Also wette ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis einer von ihnen dieses mal umgebracht wird. Hoffentlich diese Granger.? ?Hey!? ich trat ein. Draco nickte mir kurz zu. Ron ballte seine Hand zu einer Faust. Harry warf ihm einen warnenden Blick zu uns sagte: ?Weißt du, ob derjenige, der die Kammer das letzte Mal geöffnet hat, erwischt wurde?? ?O ja. Wer immer es war, er wurde aus der Schule verbannt. Sitzt wahrscheinlich immer noch in Askaban.? ?Askaban?? fragte Harry verwirrt. ?Das Zaubergefängnis.? Antwortete ich. ?Ehrlich, wenn du noch langsamer wärst, würdest du rückwärtsgehen, Goyle.? Fügte Draco hinzu. ?Draco, beruhig dich. Er denkt halt viel langsamer als wir.? ?Du hast ja recht. Also, Vater sagt, ich solle mich zurückhalten und den Erben von Slytherin machen lassen. Die Schule müsse von allen schmutzigen Schlammblütern gereinigt werden, doch ich soll mich nicht einmischen. Natürlich hat er im Augenblick viel am Hals. Wisst ihr, dass das Zaubereiministerium letzte Woche unseren Landsitzt durchsucht hat? Tja, glücklicherweise haben sie nicht viel gefunden. Vater hat ein paar sehr wertvolle Sachen für schwarze Magie. Aber zum Glück haben wir unsere eigene Geheimkammer unter dem Fußboden des Salons.? ?Ja, das stimmt. Aber Grabbe, ich glaube, du solltest wirklich zu Madam Pomfrey gehen.? Sagte ich ernst und warf Harry einen vielsagenden Blick zu. Rons Haare färbten sich langsam wieder rot. ?Äh, ja. Komm Vincent, wir gehen.? Sagte nun auch Harry. Draco sah mich verwirrt an. ?Was hast du?? fragte er mich irritiert. ?Das Ministerium hat unser Haus durchwühlt und du sagst mir nicht davon?? fragte ich sauer. Er zuckte mit den Schultern. ?Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht.? ?Dein Ernst? Gut, dann werde ich dir auch nichts mehr sagen, was dich etwas angehen würde.? ?Das kann nicht dein Ernst sein!? ?Nicht? Dann kennst du mich aber schlecht.? Die Ferien waren vorbei und die Schule fing wieder an. Hermine musste für mehrere Wochen noch im Krankenflügel bleiben. Sie wollte sich in Milli verwandeln, erwischte doch ein Katzenhaar. Es verbreitete sich das Gerücht, dass die angegriffen worden war. An einem Abend zeigte Harry mir ein schwarzes Buch. Das einzige was darin stand war: T.V. Riddle. Hermine meinte, dass es verborgene Kräfte haben könnte, sagte mir Harry. Wir teilten uns die Aufgaben: Er versuchte heraus zubekommen was genau das für ein Buch war und ich suchte die Person, der er es gehörte. Ich fand einen Tag später heraus, dass das T.V. für Tom Vorlost stand. Gut, demjenigen, dem das Buch gehörte, hieß Tom Vorlost Riddle und ging in Hogwarts nach Slytherin. Soweit, so gut. Doch ich fand nirgendwo einen Seite 51 Heute war Valentinstag. Lockhart hatte veranlasst, dass komische kleine Zwerge Liebesbotschaften austeilten. Ein solcher Zwerg rannte Harry hinter her. ?Was geht hier vor?? sagte Draco belustigt, als er den Zwerg sah. Harry wollte wegrennen, doch der Zwerg hielt ihn fest und Harry fiel zu Boden. ?Schön. Hier ist dein Valentinstags Lied? sagte der Zwerg. ?Seine Augen, so grün wie frisch gepökelte Kröte Sein Haar, so schwarz wie Ebenholz? Waren wir jetzt schon bei Schneewittchen in maskuliner Form angekommen? Fragte ich mich. Ich wünscht?, er wär mein, denn göttlich muss sein Der die Macht des Dunklen Lords schmolz? Draco, Blaise, Grabbe, Goyle und ich lachten los. Alle wussten, wer ihm das geschrieben hatte. Percy, der gerade um die Ecke kam, mischte sich ein: ?Weitergehen, weitergehen, es hat vor fünf Minuten geläutet, ab in die Klassenzimmer jetzt. Auch du, Malfoy!? sagte er bestimmt und schaute Draco dabei durchdringend an. Draco hielt inne und hob ein Buch auf: Toms Kalender! ?Gib das zurück.? Sagte Harry mit ruhiger Stimme. ?Was Potter wohl da reingeschrieben hat?? fragte Malfoy. Er hatte die Jahreszahl auf dem Umschlag nicht bemerkt und glaubte, es wäre Harrys. ?Als Vertrauensschüler-? Doch weiter kam Percy nicht, denn Harry schrie: ?Expelliarmus!? genauso wie Snape Lockhart entwaffnet hatte, musste Draco zusehen, wie ihm das Buch in hohem Bogen aus der Han flog. Ron, über das ganze Gesicht grinsend, fing es auf. ?Harry!? schrie Percy auf. ?Keine Zauberei in den Korridoren. Ich muss das berichten, das weißt du!? Zusätzlich zog er Gryffindor fünf Punkte ab. Draco sah wütend aus und als Ginny an ihm vorbei in ihr Klassenzimmer ging, rief er ihr hämisch nach: ?Ich glaube nicht, dass Potter deinen Valentinsgruß besonders gemocht hat!? Ginny bedeckte das Gesicht mit den Händen und verschwand durch die Tür. Schnaubend zog Ron seinen Zauberstab hervor, doch Harry hielt ihn zurück. Die Quidditch-Spiele wurden abgesagt, da es einen weiteren Doppelangriff gab. Eine Ravenclaw und Hermine wurden versteinert. Hermine hatte einen Zettel in ihrer Hand gehabt, auf dem ?Rohre? stand. Wir schlossen daraus, dass ein Basilisk in der Kammer lebte. Professor Dumbledore wurde des Schulleiteramt enthoben, weil angelblich die Schulräte der Auffassung waren, es sei an der Zeit, dass er einem anderen Platz machen sollte. Laut einer Anordnung sei er beurlaubt und darunter waren alle zwölf Unterschriften. Gleichzeitig wurde Hagrid festgenommen, weil das Ministerium dachte, er sei der Erbe Slytherins. Doch das konnte niemand so recht glauben. Hagrid und der Erbe Slytherins? Nie im Leben! Eher würden Harry und Draco sich auf der Stelle versöhnen und beste Freunde sein. Aber nun herrschte Angst in ganz Hogwarts. Doch schon drei Tage vor unserer ersten Prüfung wurde verkündet, dass er wiederkommen wird Harry erzählte mit, dass Ron und er herausgefunden hatten, wie sie in der Kammer des Schreckens kommen. Einen Tag später wurde uns durch eine magisch verstärke Stimme von Professor Dumbledore befohlen, dass wir in unseren Gemeinschaftsraum gehen sollten. Ginny wurde in die Kammer des Schreckens verschleppt. Warum sie? Sie war eine Reinblüterin. Harry und Ron gingen zu Lockhart, um ihm alles zu sagen, was sie wussten, da er damit beauftragt wurde, in die Kammer zu gehen und Ginny zu retten. Das konnte ja nur schief gehen! In einem angemessenen Abstand lief ich ihnen hinterher. ?Professor, wir haben ihnen etwas Wichtiges zu sagen. Wir glauben, es wird ihnen helfen.? Erklärte Harry grade. ?Ähm- nun- es ist nicht unbedingtich meine- nun- also gut-? ?Gehen sie etwa fort?? fragte Harry. ?Ähm, nun, ja. Dringender Seite 52 Ruf-unvermeidlich-muss gehen-? ?Was ist mit meiner Schwester?? stieß Ron hervor. ?Nun, was das Sache- Keiner Bedauert das mehr als ich.? Hatte ich das etwa richtig gehört? Er wollte Ginny und damit ganz Hogwarts im Stich lassen? Also, das ist doch wohl das letzte! Den Rest hörte ich nicht mehr richtig zu. Kurze Zeit später liefen alle drei, Lockhart, Harry und Ron, zum Klo von Myrte. Dort sprach Harry kurz mit ihr und dann hörte man auch schon ein zischen. War der Basilisk etwa dort? Ich hoffte es nicht. Erleichtert atmete ich auf, als ich Harrys Stimme hörte. Lockhart hörte man kurz aufschreien. Ich wartete noch eine Weile und dann ging ich hinein. Sie waren verschwunden. Nur Myrte schwebte in der Luft. ?Hallo Myrte.? ?Eine Slytherin!? kreischte sie. ?Was willst du?? ?Nur wissen, ob Lockhart mit Harry und Ron in das Loch gesprungen sind.? Ich zeigt auf das Loch, wo eigentlich das Waschbecken stehen sollte. Sie nickte. ?Danke? sagte ich und sprang hinunter. Ich landete auf etwas hartem und schaute mich um. Felswände. Nun sah ich auch auf was ich gelandet war: Schlangenhaut. Der Basilisk hat sich also vor kurzem gehäutet. Langsam ging ich weiter. Nach ein paar weiteren Schritten sah ich Ron, wie er große Steinblöcke weghob und Lockhart, der nicht gut aussah und an der Wand saß. Wo war Harry? ?Wer bist denn du?? fragte er mich stark verwirrt. Ron drehte sich um und erstarrte. Wir schauten uns direkt in die Augen. Ich konnte Angst, Wut und Verwirrung in seinen Augen lesen. ?Lily.? Beantwortete ich Lockharts Frage knapp während ich mich nicht von Ron abwandte. ?Was machst du hier?? fragte mich Ron. ?Tja Ronald, das könnte ich dich genauso fragen.? Erwiderte ich ihn herausfordernd. ?Das kommt mir bekannt vor. Irgendwo habe ich das schon einmal gehört?? meinte er nachdenklich. ?Natürlich hast du das schon mal gehört!? meinte ich aufgebracht. ?In manchen Dingen habe ich mich eben nicht verändert! Aber lass die Vergangenheit für heute ruhen, wir müssen die Steinblöcke wegräumen, damit wir Ginny retten können.? ?Harry holt sie schon.? ?Ich wei- Was ist mit dem Basilisken?? beinahe hätte ich mich versprochen. Zum Glück ging Ron aber darauf nicht ein. ?Harry ist drüben und versucht Ginny zu retten, bevor der Basilisk sie tötet.? Ohne etwas zu sagen hoben wir weiter die Steinblöcke weg. ?Ginny leidet immer noch.? Sagte Ron nach einer Weile. Er sagte es nicht, als würde er es mir vorwerfen, nein. Es war eher eine Feststellung. ?Ja.? Traurig starrte ich die Wand an. Ich wusste, dass Ginny emotional war, doch dass es ihr immer noch zu schaffen machte, überraschte mich. Endlich hatten wir einen Durchgang freigelegt. Lockhart ließen wir zurück und gingen den Gang entlang. Schließlich kamen wir an eine runde Tür, die mit Schlangen verziert war uns die offen stand. Langsam und leise schlichen wir hindurch. Dann kamen wir in eine große Halle und sahen gerade noch, wie eine Person verblasste und Ginny am Boden lag. Harry kniete neben dem Basilisken uns hatte irgendetwas in seinen Hals gesteckt. Ron und ich rannten zu Ginny. Als Ron sah, dass es ihr gut ging, ging er weiter zu Harry. Ich blieb bei Ginny. Wir hatten lange genug nicht mehr miteinander gesprochen, das wusste ich nun. ?Alles gut, du bist in Sicherheit.? Beruhigte ich Ginny und musste meine eigenen Tränen zurückhalten. ?Li..Lily?? fragte sie ungläubig. Ich nickte. Ja, ich war hier. Hier, bei Ginny und nicht woanders und es fühlte sich verdammt richtig an. Fawkes half uns allen aus der Kammer hinaus. Harry und Ron stützten Lockhart, der noch schwach war und nicht alleine laufen konnte und ich half Ginny. Wir gingen durch die leeren Gänge, bis wir vor McGonagalls Büro standen. Harry klopfte und öffnete die Tür. Einen Moment lang herrschte Stille und alle starrten uns an. Dann ertönte ein Schrei. ?Ginny!? Es war Molly, die vor dem Kamin gesessen hatte. Sie sprang auf und stürzte sich auf ihre Tochter, Arthur Seite 53 hinterher. Ich ließ Ginny los und drehte mich um. Ich war froh, dass Ginny nichts Schlimmeres war und lief zurück in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Am nächsten Abend gab es ein Fest, weil alles gut ausgegangen war. Ginny ging es gut, Harry und Ron wurden nicht von der Schule verwiesen und das Tagebuch von Voldemort war vernichtet worden. Doch das Beste an dem Abend war, dass alle Schüler die versteinert worden waren, an dem Fest teilnehmen können. Justin Finch-Fletchley entschuldigte sich tausend mal bei Harry, dass er ihn für schuldig gehalten habe, Hagrid kam um halb vier in der Nacht und klopfte Harry und Ron so fest auf die Schulter, dass die beiden mit der Nase in den Pudding fielen, was wir Slytherins ihnen wahrscheinlich noch öfters vorhalten werden. Gryffindor erhielt das zweite mal in Folge den Hauspokal, da Harry und Ron zusammen noch vierhundert Punkte erhalten hatten. Doch auch ich wurde nicht ausgelassen. Professor Dumbledore hatte mir per Brief zukommen lassen, dass ich hundert Punkte dafür erhielt, dass ich über meinen Schatten gesprungen war uns Harry und Ron geholfen hatte. Er wusste auch wirklich alles, oder? Die Prüfungen vielen, zum Glück, aus. Unser Schulleiter gab bekannt, dass Lockhart nächstes Jahr leider nicht wiederkommen würde. Lucius wurde aus dem Schulrat herausgeworfen, weil er die anderen Schulratsmitglieder bedroht hatte, wer hätte das gedacht? Unser Hauself Dobby war frei, da Lucius ihm das Tagebuch gegeben hatte und Harry darin eine seiner Socken versteckt hatte. Ich kann nicht sagen, dass ich ihm hinterher trauere. Er war ein guter Hauself, ja, aber Dobby hatte sich immer die Freiheit gewünscht. So ging nun das Schuljahr zu Ende und wir fuhren nach Hause. Mit Ginny hatte ich nur einmal kurz gesprochen, weil sie sich bei mir bedankt hat, da ich zu ihr in die Kammer gekommen war. Vielleicht werden wir sogar irgendwann mal wieder Freundinnen? Fluch oder Segen? Teil 8 von Lily Geen online unter: http://www.testedich.de/quiz44/quiz/1477084343/Fluch-oder-Segen-Teil-8 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Der 8. Teil Seite 56 Kapitel 1 Kapitel 13 An meinem 14. Geburtstag, 16.08., kamen Milli, Blaise und Theodore. Wir feierten alle Gemeinsam bis in die Nacht hinein. Theodore wurde gegen halb eins nachts abgeholt und Milli und Blaise übernachteten bei uns. Milli schlief bei mir im Zimmer und Blaise bei Draco. Am nächsten Tag, als Milli und Blaise gegangen waren und Draco und ich am Tisch saßen, räusperte Lucius sich: ?Ihr kennt doch noch Sirius Black?? ?Der die Potters bei dem Dunklen Lord verraten hat?? wollte ich mich versichern. ?Genau der.? ?Was ist mit ihm, Vater?? wurde Draco neugierig. ?Er ist aus Askaban ausgebrochen und wir vermuten, dass er hinter Potter her ist.? ?Und wo ist der Haken?? fragte ich. ?Die Dementoren werden, bis Black gefangen genommen wurde, um Hogwarts wachen.? Na, dass konnte ja super werden! Wie immer saßen Milli, Blaise, Theodore, Draco und ich in einem Abteil, als der Zug plötzlich anhielt und das Licht ausfiel. ?Was ist denn jetzt los?? fragte Milli ängstlich. ?Die Dementoren durchsuchen den Zug nach Black.? Antwortete Blaise. ?Angst?? ?Nein!? sagte Milli entsetzt. Ich musste schmunzeln. Draco und Theodore sahen mich verwirrt an, doch ich schüttelte den Kopf. Kurze Zeit später kam ein Dementor vorbei, schaute sich im Abteil um und ging weiter. Im Gang hörten wir, dass Longbottom zu einem anderen Schüler sagte, dass Harry ohnmächtig geworden ist. Draco fing an zu grinsen. Der Zug hielt am Bahnhof von Hogwarts und wir stiegen in Kutsche. Als wir in Hogwarts Seite 57 angekommen waren, lief Draco direkt zu Harry. ?Du bist in Ohnmacht gefallen, Potter? Sagt die Wahrheit? Du bist tatsächlich ohnmächtig geworden?? Draco stieß Hermine mit dem Ellbogen beiseite und stellte sich Harry auf den steinernen Stufen hoch zum Schloss in den Weg. ?Hau ab, Malfoy!? sagte Ron. ?Bist du auch ohnmächtig geworden, Weasley? Hat der schreckliche alte Dementor dir auch Angst eingejagt, Weasley?? ?Gibt es ein Problem?? fragte eine unbekannte Stimme. Wir drehten uns um und vor uns stand ein Mann. Es war Lupin. ?O nein-ähm-Professor? sagte Draco, während er ihm einen überheblichen Blick zu warf und seine Augen über die Flicken auf seinem Umhang und den zerbeulten Koffer wandern ließ. ?Wie sie sehen, Professor, ist hier alles in Ordnung. Oder sehen sie jemanden, der verletzt ist? Nein? Dann ist auch alles in Ordnung. Kommt Leute, wir gehen!? mischte ich mich ein. Die Häusereinteilung war ziemlich langweilig. Nur am Ende wurde es interessant: ?Weasley, Emilia Joenna? wer war sie? ?GRYFFINDOR!? rief der Hut ziemlich schnell. Sie sah nicht nach einer typischen Weasley aus. Sie hatte blonde glatte Haare. ?Was ist?? fragte mich Draco. ?Sie ist keine typische Weasley.?, raunte ich ihm zu, ?Ich muss herausfinden, wer sie ist!? Am Abend traf ich mich also mit Harry auf dem Turm. ?Hey Harry.? Begrüßte ich ihn und gab ihm einen Kuss. ?Hey. Gute Ferien gehabt?? ?Ja, eigentlich schon. Waren halt wie immer, mit dem einzigen Unterschied, dass Lestrange nicht da war. Ich sag?s dir, die ist echt die Grausamkeit in Person! Haben dich die Dursleys dich in Ruhe gelassen?? ?Nein, nicht wirklich. Aber seit ich hier bin, ärgert mich Dudley nicht mehr so viel. Ich habe dem nicht gesagt, dass ich außerhalb von Hogwarts nicht zaubern darf.? Als er das erzählte, musste er unbemerkt grinsen. ?Und dann?? Harrys grinsen verschwand und er wurde ernst. ?Dudleys Tante kam zum Besuch und sie hat meine Eltern beleidigt. Da bin ich wütend geworden und dann hat sich aufgeblasen. Sie ist federleicht geworden und hinaus in den Garten geschwebt. Kurze Zeit später habe ich einen Brief vom Ministerium zu einem gerichtlichen Verfahren bekommen. Es sah ziemlich schlecht für mich aus, doch dann kam Dumbledore und hat mich da irgendwie rausgeschlagen.? ?Harry!? rief jemand, bevor ich etwas sagen konnte. Harry und ich drehten uns erschrocken um und sahen hinter uns Hermine stehen. ?Hermine?? fragte Harry ungläubig. ?Harry, wie kannst du das alles ihr sagen? Sie ist eine Slytherin und eine Malfoy!? Ich schaute zu Boden. ?Was macht ihr eigentlich hier?? ?Hermine, schrei doch nicht so, sonst weckst du noch das ganze Schloss auf!? ?Es ist meine Schuld! Ich hab ihm gesagt, er soll nach hier kommen.? Mischte ich mich ein. ?Eine Malfoy, die sich entschuldigt?? fragte sie misstrauisch. ?Entschuldigt sich Ron auch manchmal?? ?Ja, aber was hat das denn jetzt mit Ron zu tun?? ?Das wüsste ich auch mal gerne!? Sollte ich es ihnen sagen, oder nicht? ?Bevor ich euch das sage, wisst ihr wer diese Emilia Joenna ist?? Hermine schaute erst Harry an, der ebenso verwirrt war wie sie, und dann mich. ?Sie ist die Cousine von Ron.? Die Cousine? Meine leibliche Adoptiev Schwester? Ich sackte zu Boden. ?Lil, was ist los?? fragte Harry mitleidig. ?Also gut, setzt euch bitte.? Sagte ich kraftlos zu den Beiden. Sie kamen meiner Bitte nach und setzten sich vor mich hin. ?Ihr müsst mir aber versprechen, dass ihr mit niemanden außer Ron, Ginny, Fred und George, Percy und Draco darüber sprecht, okay?? Harry und Hermine nickten. ?In Ordnung, bitte unterbrecht mich jetzt nicht mehr: Alles fing an, als ich acht Jahre alt war?? ich erzählte ihnen alles, wirklich alles. Von meiner Folterung von Bellatrix Lestrange über die Verstoßung von meinen Eltern Jenny und Oliver, dass ich darunter litt, dass Ginny und ich keine Freundinnen mehr waren bis zu dem Gespräch, dass ich gerade mit ihnen führten. ?Und dann bist du Seite 58 gekommen.? Schloss ich. Harry und Hermine saßen mit offenen Mündern vor mir. ?Nur, damit ich das verstanden habe: Du heißt eigentlich Weasley mit Nachnamen und bist die Cousine von Ron, Ginny, Fred und George und Percy?? fragte Hermine. Ich nickte. ?Ja. Jedenfalls die leibliche. Bis vor kurzem hatte ich auch keine Schwester, nur einen Bruder.? ?Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?? in Harrys Stimme konnte ich die Enttäuschung hören. ?Weil die Malfoys es geheim halten wollten.? ?Okay, ist ja eigentlich auch nicht der Rede wert, aber bist du im inneren eher wie die Weasleys oder die Malfoys?? fragte Hermine. ?Eigentlich wie die Weasleys. Nicht umsonst hätte mich der Hut fast nach Gryffindor gesteckt. Aber gegenüber euch allen muss ich wie eine Malfoy sein. Die einzigen Menschen, bei denen ich sein kann, sind Draco und Harry. Ich weiß, dass ihr mich nicht verstehen könnt, aber bitte, ihr müsst mir glauben: ich bin bei den Malfoys eingezogen, weil ich sonst kein Dach über dem Kopf gehabt hätte.? ?Ich glaube dir, Lily.? Sagte Hermine. ?Ich auch. Wie könnte ich denn anders?? ?Übrigens Lily, Ginny redet immer von einem Mädchen mit dem sie mal befreundet war und die dann plötzlich nicht mehr da war. Dieses Mädchen ist bis heute verschwunden und nur ihre Hülle ist zurück. Aber manchmal erscheint es ihr, als wäre in dieser Hülle das Mädchen, das verschwunden ist.? ?Hat sie einen Namen genannt?? Hermine schüttelte den Kopf. ?Nein. Immer wenn jemand danach gefragt hat, hat sie das Thema gewechselt und Fred und George sind dann immer ganz anders gewesen. Irgendwie? fürsorglich und verständnisvoll.? Ich schmunzelte. ?Ja, Fred und George können auch ganz anders sein, als man es erwarten würde.? Es tat gut, dass Harry wusste, wer ich wirklich war. So brauchte ich mich nicht mehr verstellen. Am Mittwoch hatten wir Pflege magischer Geschöpfe mit den Gryffindors bei Hagrid. Hagrid und Lehrer-zwei Dinge die, wie ich finde, nicht zusammen passen. Hagrid kennt sich gut mit den Geschöpfen aus, ja, aber er liebt die Gefährlicheren. Das ist nichts für Drittklässler. Hagrid erwartete uns an der Tür seiner Hütte. Da stand er in seinem Umhang aufs Maulwurffell, Fang, den Saurüden, an den Fersen, und schien kaum erwarten zu können, endlich anzufangen. ?Kommt, bewegt euch! Hab `ne kleine Überraschung für euch! Wird `ne tolle Sunde! Sind alle da? Schön, dann folgt mir!? Wir gingen in Richtung Wald. Wir würden doch nicht? doch dann standen wir nach ungefähr fünf Minuten am Rand einer Art Pferdekoppel. Sie war leer. ?Stellt euch dort drüben am Zaun auf!? rief Hagrid. ?Sehr schön-passt auf, dass alle etwas sehen können-und jetzt schlagt erst mal eure Bücher auf-? ?Wie denn?? fragte Draco. Das fragte ich mich allerdings auch. ?Was denn?? Stellte Hagrid sich jetzt blöd? ?Wie wir unsere Bücher öffnen sollen!? schrie ich ihn fast an. Wir zogen unsere Bücher heraus und ich hielt meins unter Hagrids Nase. ?Hat denn?hat denn kein Einziger sein Buch öffnen können?? fragte er ganz verdattert. Wir schüttelten die Köpfe. ?Ihr müsst sie streicheln. Seht mal-? Er nahm Hermines Buch und riss das Zauberband herunter. Das Buch versuchte zu beißen, doch Hagrid fuhr mit seinem riesigen Zeigefinger an seinem Rücken entlang und das Buch fing an zu zittern, klappte auf und blieb ruhig in seiner Hand liegen. ?Oh, wie dumm wir doch alle waren!? höhnte Draco. ?Wir hätten sie streicheln sollen! Da hätten wir doch von allein draufkommen können!? Ich musste ihm da recht geben. Wie hätte man auch darauf kommen sollen? ?Ich-ich dachte, sie sind ganz lustige Dinger.? Sagte Hagrid unsicher zu Hermine. ?Total lustig.? meinte ich ironisch. ?Wirklich super uns Bücher zu geben, die uns fressen wollen!? ?Na denn? sagte Hagrid, der den Faden verloren zu haben schien, ?also-ihr habt jetzt eure Bücher-und-jetzt braucht ihr die magischen Tiere. Ja. Also geh ich sie mal holen. Wartet mal?? Er ging in Richtung Wald davon und verschwand. ?Mein Gott, diese Schule Seite 59 geht noch vor die Hunde. Dieser Hornochse gibt auch noch Unterricht? beschwerte sich Draco laut Vater kriegt ?nen Anfall, wenn ich ihm das erzähle.? ?Halt den Mund Malfoy? sagte Harry. ?Pass auf, Potter, hinter dir steht ein Dementor!? ?Uuuuuuh!? kreischte Lavender Brown und deutete auf die andere Seite der Koppel. Ein Dutzend der wunderlichsten Kreaturen, die wir jemals im Unterricht hatten, trotteten auf sie zu. Sie hatten die Körper, Hinterbeine und Schwänze von Pferden, doch die Vorderbeine, Flügel und Köpfe waren die riesiger Adler mit grausamen, stahlfarbenen Schnäbeln und großen, leuchtend orange Augen. Die Krallen an ihren Vorderbeinen waren lang wie Hände und sahen todbringend aus. Jedes Tierwesen hatte einen dicken Lederkragen um den Hals, an dem eine lange Kette befestigt war, und alle Ketten liefen in den Pranken Hagrids zusammen, der hinter den Wesen in die Koppel gelaufen kam. ?Uuiii, hoch da!? brüllte er mit den Ketten klirrend und trieb die Tierwesen an die Stelle des Zauns, wo wir standen. Alle wichen ein wenig zurück, als Hagrid uns näher kam und die Geschöpfe an den Zaun band. ?Hippogreife.? Donnerte Hagrid glückselig und winkte uns zu. ?Herrlich, nicht wahr?? Wenn man einmal den ersten Schreck angesichts einer Kreatur überwunden hatte, die halb Pferd und halb Vogel war, lernte man den Anblick der Geschöpfe zu schätzen, deren schimmerndes Gefieder allmählich in Fell überging. Sie waren alle von ganz unterschiedlicher Farbe: sturmgrau, Bronze, rostrot, schimmernd kastanienbraun und tintenschwarz. Hagrid rieb sich die Hände und strahlte uns an. ?So? sagte er ?wollt ihr nicht ein wenig näher kommen?? Wir blieben stehen. Ich traute diesen Tieren nicht. Doch Harry, Ron und Hermine näherten sich vorsichtig dem Zaun. ?Nun, als erstes müsst ihr wissen, dass Hippogreife stolz sind. Sind leicht beleidigt, diese Hippogreife. Beleidigt nie einen, denn das könnte eure letzte Tat gewesen sein.? Lehrte er uns. Draco, Vincent und Gregory hörten nicht zu, sondern heckten einen Plan aus. Ich hörte nur Wortfetzen. ?Hippogreif?beleidigen ?Na super! Da hatte Draco sich ja was vorgenommen. ?Ihr müsst immer abwarten, bis der Hippogreif den ersten Schritt macht.? Fuhr Hagrid fort. ?Das ist höflich, versteht ihr? Ihr geht auf ihn zu und verbeugt euch und wartet. Wenn er sich auch verbeugt, dürft ihr ihn berühren. Wenn er?s nicht tut, dann macht euch schleunigst davon, denn diese Krallen tun weh. Also, wer will als Erster?? Wie die meisten anderen auch ging ich weiter zurück. Die Hippogreife warfen ihre grimmigen Köpfe in die Luft und spannten ihre mächtigen Flügel. Offenbar konnten sie es nicht leiden, angebunden zu sein. ?Keiner?? fragte Hagrid mit flehendem Blick. ?Ich mach?s? sagte Harry dann. Hinter ihm wurde laut Aufgeatmet und Brown und Patil flüsterten: ?Ooooo nein, Harry, denk an deine Teeblätter!? Teeblätter? Was hatte das denn zu bedeuten? Die beiden glaubten doch nicht ernsthaft, dass Teeblätter(!) die Zukunft voraussagten. Mittlerweile war Harry über den Zaun geklettert. ?Mutiger Junge, Harry!? polterte Hagrid. ?Gut, schauen wir mal, wie du mit Seidenschnabel zurechtkommst.? ER löste eine der Ketten, zog den grauen Hippogreif von seinen Artgenossen fort und befreite ihn von seinem Lederkragen. Ich schaute zu Draco, der seine Augen gehässig verengt hatte. ?Was habt ihr gemacht?? flüsterte ich ihm zu. ?Nicht.? Skeptisch schaute ich ihn weiter an. ?Wirklich nicht. Du musst mir glauben. Naja, noch haben wir nichts gemacht.? Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder Harry, Hagrid und dem Hippogreif zu. ?Ruhig jetzt, Harry.? sagte Hagrid leise. ?Du blickst ihm in die Augen und versuch jetzt, nicht zu blinzeln?Hippogreife trauen dir nicht, wenn du zu viel blinzelst?? Dann war es für einen Moment still und Hagrid erhob wieder das Wort. ?Sehr gut, Harry, sehr gut?und jetzt verbeug dich?? Harry verbeugte sich kurz und sah dann auf. Der Hippogreif starrte ihn immer noch herablassend an. Er rührte sich nicht. ?Ah? sagte Hagrid ?Na gut, zieh dich Seite 60 zurück, Harry, und ganz vorsichtig-? Doch zur Überraschung aller knickte der Hippogreif plötzlich geschuppten Vorderknie ein und neigte unmissverständlich den Kopf. Wir atmeten erleichtert auf. Das hätte auch gewaltig schieflaufen können! ?Gut gemacht, Harry! Schön, du kannst ihn anfassen! Tätschel seinen Schnabel, nur zu!? sagte Hagrid ganz begeistert. Langsam ging Harry auf den Hippogreif zu und streckte die Hand nach ihm aus. Er tätschelte ein wenig den Schnabel und der Hippogreif schloss entspannt die Augen, als würde es ihm gefallen. ?Jetzt weiter, Harry.? Sagte Hagrid. ?Ich schätze, er lässt dich reiten!? Moment! Hatte ich da gerade richtig gehört? Harry sollte auf dem Vieh reiten? ?Super Hagrid! Wirklich ganz große Klasse! Ist ja auch gar nicht gefährlich auf so einem Hippogreif zu reiten. Ich meine, man kann sie nicht wirklich lenken und dann einen Looping fliegen, fällt man auch überhaupt nicht runter und bricht sich sämtliche Knochen!? sagte ich in Gedanken. ?Steig auf, gleich hinter dem Flügelansatz? sagte Hagrid. ?und pass auf, dass du keine Federn rausziehst, das mag er gar nicht?? Harry setzte den Fuß auf den Flügel des Hippogreifs und schwang sich auf seinen Rücken. Seidenschnabel erhob sich. ?Dann mal los!? polterte Hagrid und klatschte dem Hippogreif auf den Hintern. Ohne Vorwarnung spannte das Geschöpf seine vier Meter langen Flügel zu beiden Seiten dann schoss er in die Höhe. Das Vieh flog einmal um die Koppel herum, neigte den Kopf zur Erde und dann gab es einen schmerzhaften Aufprall, als die vier schlecht zusammenpassenden Hufe auf dem Boden aufschlugen und der Hippogreif stehen blieb. Ich war erleichtert. Harry hatte den Flug unbeschadet überstanden. ?Gut gemacht, Harry!? rief Hagrid und alle Gryffindors brachen in Jubel aus. ?Gut, wer will als Nächster?? Vorsichtig kletterten wir über den Zaun. Hagrid löste die Hippogreife nacheinander von ihren Ketten und verteilten uns auf der Koppel und verbeugten uns vor den Hippogreifen. Draco, Gregroy und Vincent nahmen sich Seidenschnabel vor. Langsam richtete ich mich wieder auf, da sich mein Hippogreif ebenfalls verbeugt hatte. Ich streichelte vorsichtig seinen Schnabel und setzte mich anschließend auf einen Stein, um meinen Bruder zu beobachten. Ich konnte ihnen nicht trauen. Irgendetwas hatten sie vor. ?Das ist doch kinderleicht.? Rief Draco. ?Hab ich doch gleich gewusst, wenn Potter es schafft?ich wette, du bist überhaupt nicht gefährlich, oder?? sagte er zu Seidenschnabel. ?oder doch, du großes hässliches Scheusal?? Ja, na toll! Jetzt hatte Draco ihn gereizt. Ein stählernes Blitzen der Krallen. Draco schrie und schon war Hagrid zur Stelle. Ich riss Draco nach hinten, während Hagrid versuchte Seidenschnabel zu beruhigen. Das Vieh hatte Draco am Arm getroffen. Ich vermutete dass er geprellt war. Auf seinem Umhang erschienen Blutflecken, die Langsam größer wurden. Na gut, dann hatte er alt noch ein paar Schürfwunden, aber nichts, wo man groß Theater machen muss ?Ich sterbe!? schrie Draco und Panik machte sich breit. ?Ich sterbe, seht her! Es hat mich umgebracht!? ?Draco!? raunte ich ihm ernst zu. ?Du stirbst nicht!? sagte Hagrid mit todbleichem Gesicht. ?Helft mir mal, ich muss ihn hier raubringen.? ?Schon gut Hagrid, ich kümmere mich schon um ihn. Vincent mach mal das Tor auf und Gregory hilf mir mal!? wies ich die beiden an. Die Klasse folgte uns und die Slytherins schimpften lauthals über Hagrid. Auch wenn ich die Aktion mit den Hippogreifen von Hagrid nicht gut fand, war es allein Dracos Schuld, dass Seidenschnabel ihn angegriffen. Hagrid hatte schließlich gesagt, dass man Hippogreife nicht beleidigen sollte. ?Sie sollten ihn sofort rauswerfen!? sagte das Mopsgesicht. ?Malfoy war doch selber schuld? herrschte Dean Thomas sie an. Vincent und Gregory warfen ihm einen fiesen Blick zu und Hagrid blieb mit den Gryffindors unten an den Treppenstufen stehen, als wir mit Draco zum Krankenflügel gingen. ?Schaut euch nur an, wie es ihm geht!? rief das Seite 61 Mopsgesicht. ?Das ist alles nur die Schuld von diesem Wildhüter!? ?Was ist denn das für ein Madam Pomfrey kam aus der Tür heraus, die direkt in den Krankenflügel führte. Dann sah sie Dracos Arm. ?Was haben sie denn gemacht? Kommen sie, kommen sie.? Wir legten Draco in ein freies Bett. ?So, nun geht ihr alle! Ich muss mir das ansehen!? Sie gingen, doch ich blieb bei ihm. ?Auch sie, junge Dame!? Sie wusste nicht, wer ich war. Naja, das konnte sie ja auch nicht wissen. Wir waren ja noch nie im Krankenflügel gewesen. ?Ich bin seine Schwester.? ?Oh, dann dürfen sie natürlich bleiben.? Sie schaute sich seinen Arm genau an. Dann sah sie zu mir, nachdem sie ihm etwas zu trinken gegeben hatte, damit er einschlief. ?Eine Wunde. Nicht sehr tief. Die kann ich eben heilen.? Ich nickte. Dann wandte sich Dracos Arm zu und murmelte einen Zauber. Die Wunde verschwand. ?So, dass war?s. Mr Malfoy sollte in fünf Minuten aufwachen. Dann ist er entlassen.? ?Danke, Madam Pomfrey.? Schweigend ging sie davon. Seite 62
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