23. Oktober 2016 - Basler Liberale Nachrichten

Basler Liberale Nachrichten
UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM EU ROPA S
H E R AU S GE BE R ROL A N D K E L L E R
H I N T E RG R U N D I N F O R M AT I O N E N AU S G E S E L L S C H A F T, K U LT U R , W I S S E N S C H A F T U N D W I R T S C H A F T
5. Jahrgang Nummer 42
Basel, 23. Oktober 2016
Energie: Lithium statt Uran?
Ein Kernkraftwerk in Bolivien mit Lithium statt Uran?
Nachruf
Strategie
Das Interview
Maha Bhumibol Adulyadej
Maha Rama IX.
„Der König ist tot!
Es lebe das Interregnum!“
In der Geschichte
der USA ist der Verrat an
„Alliierten“
keine Ausnahme.
Russische Journalisten
interviewen Willy Wimmer
Ex-Vizepräsidenten der
OSZE «Wir werden in den
Krieg geprügelt!»
Basel-Stadt
Wahlen: 23. Oktober 2016
Gesamterneuerungswahlen in
den Grossen Rat
den Regierungsrat
das Regierungspräsidium
Gewählt werden
die 100 Mitglieder des Grossen Rates
die 7 Mitglieder des Regierungsrates.
das Regierungspräsidium.
Jetzt müssen wir wirklich etwas ändern!
Jammern hilft nichts!
Nur Wählen wirkt! Selber Wählen!
Basler brauchen keine
störende Regulierung!
Mehr Freiheit und Selbstverantwortung!
Keine sozialistische Bevormundung!
Schweizer dürfen wählen! Viele andere haben keine Wahl!
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
3
Basel, 23. Oktober 2016
Inhalt
Editorial
- Unsicherheit in der Zelle - Ungereimtheiten zum Fall al-Bakr
- Grössenwahn des kleinen „Sultans“
-
Nachruf
Der König von Thailand, Maha Bhumibol Adulyadej Maha Rama IX. ist verstorben
Unsichere Nachfolge. Der Kronprinz ist eher zweite Wahl.
Titel Energie: Lithium statt Uran
Ein Kernkraftwerk in Bolivien mit Lithium statt Uran?
Im März dieses Jahres informierte die «Neue Zürcher Zeitung» ihre Leser darüber, dass die bolivianische Regierung Abkommen mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom geschlossen hat, wonach Rosatom ein nukleares Forschungszentrum
in El Alto aufbauen wird. Die Rede war unter anderem von einem atomaren Forschungsreaktor, der Bolivien zur Nutzung von
Atomenergie führen solle. Bolivien wäre nach Brasilien und Argentinien das dritte Land Südamerikas mit Nuklearenergie.
Das Interview
Russische Journalisten interviewen Willy Wimmer
«Wir werden in den Krieg geprügelt»
Was hat sich in einem Jahr des russischen Engagements in Syrien verändert, und gibt es eine reelle
Chance auf Frieden? Sputnik- Korrespondentin Ilona Pfeffer hat den ehemaligen Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium und Ex-Vizepräsidenten der OSZE, Willy Wimmer, um seine Einschätzung der Lage in Syrien gebeten.
Das Ponsonby-Morelli-Modell
Wie politische Propaganda funktioniert. Zehn Prinzipien der Kriegspropaganda
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
4
Basel, 23. Oktober 2016
Inhalt
Zeitenlauf
Basel, Schweiz, Europa: Alles wird heruntergefahren
Satire
Schweiz/Naher Osten
Die Weisheit eines Ägypters
Presseschau
Geheimer Artikel zeigt Boris Johnsons Brexit-Spiel
Es ist ein entlarvendes Dokument des britischen Außenministers Boris Johnson: Der Kopf der Pro-Brexit-Kampagne
listet in einem bisher geheimen Artikel Argumente für einen Verbleib in der EU
auf - kurz bevor er die Seiten wechselte.
... aufgeschnappt ...
USA
Die USA haben ihre jeweiligen „Alliierten“ immer verraten
In der Geschichte der USA ist der Verrat an „Alliierten“ keine Ausnahme. So haben sie in den Kriegen gegen die nordamerikanischen Indianer immer wieder ihre indianischen Verbündeten nach einem erfolgreichen Krieg fallengelassen und
verraten. Das bekannteste Beispiel ist aber ihr Verrat an Nationalchina.
Geschichte
Alarichs Lektion: „Merkmale des Staatszerfalls“
Anführer der „Westgoten“ 370 - 410n.Chr.
Ähnlichkeiten zum heutigen Zeitgeschehen sind rein zufällig ...
Russland
Muss Putin vor Gericht?
Im Zweiten Weltkrieg ließ der französische Staatschef Philippe Pétain, der die Republik aufgehoben hatte, seinen späteren Nachfolger Charles De Gaulle, der Chef des Freien Frankreichs geworden war, vor Gericht stellen und zum Tode
verurteilen.
BLN-Team
BLN-Links
BLN-Impressum
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
5
Editorial
- Unsicherheit in der Zelle - Ungereimtheiten zum Fall al-Bakr
- Grössenwahn des kleinen „Sultans“
- Nach VW, Bayer-Monsanto, Deutscher-Bank nun BASF?
Von Roland Keller, Herausgeber
rigen Syrers mit einem Kontaktmann
man sicher nur, wenn man dort einen
der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in
Anschlag plant, dann allerhöchstens
Syrien abgehört haben.
Monate vorher!
„Zwei Kilo sind fertig“, soll Dschaber alBakr seinem IS-Kontaktmann am Mobi-
Wie die „Welt“ berichtet, soll al-Bakr
le mitgeteilt haben. Damit war wohl der
Ende August wieder nach Deutschland
von ihm produzierte Sprengstoff ge-
zurückgekehrt sein. Diese Informatio-
meint. Al-Bakr nannte auch die mög-
nen belegen, dass al-Bakr lückenlos
lichen Anschlagsziele. Ein großer Berli-
überwacht wurde.
ner Flughafen sei viel besser als Züge.
Schliesslich floh al-Bakr vor der Polizei
Nach Recherchen von „MDR exakt“ rei-
zu Landsleuten in eine Leipziger Woh-
ste der Syrer im Herbst 2015 mehrere
nung. Dort wurde er überwältigt und
Male in die Türkei, war möglicherweise
gefesselten und der Polizei übergeben.
auch in Syrien unterwegs.
Gefesselt
Dschaber al-Bakr wird am 19. Februar
Auch seine Facebook-Seite soll über-
Stromkabel. Die Frage stellt sich aber:
2015 in der Erstaufnahme München re-
wacht worden sein! Die Auswertung
Warum flieht er zu Landsleuten, welche
gistriert und einen Tag später in die
seiner Facebook-Seite zeigt, dass al-
sich anschliessend rechtfertigen müs-
Erstaufnahme Chemnitz gebracht, wo
Bakr spätestens seit Januar 2016 mit
sen, sie hätten nichts mit al-Bakr zu tun.
er im Wohnhotel Kappel unterkommt.
dem IS sympathisierte.
Sehr unglaubwürdig.
antrag.
Al-Bakr soll sich auf einem Flugplatz
Ein alter Bekannter
Al-Bakr war den US-Geheimdiensten
und auf Bahnhöfen nach geeigneten
Fest steht al-Bakr war dem BGS, BND
wohl kein Unbekannter.
Anschlagplätzen umgesehen haben.
und den US-Geheimdiensten bekannt.
Medienberichten zufolge sollen sie dem
Dies ist ziemlich unwahrscheinlich.
So wie das Geschäft lief, kann man so-
Ungereimtheiten
zum Fall al-Bakr
mit
dem
filmklassischen
Im gleichen Monat stellt er einen Asyl-
BND den entscheidenden Hinweis auf
gar davon ausgehen, dass sein Service
den Terrorverdächtigen Dschaber
Es gibt wenig Orte, die so extrem Vi-
von verschiedenen Geheimdiensten in
al-Bakr geliefert haben. Der Geheim-
deo-überwacht werden wie Flugplätze
Anspruch genommen wurde. Dies wird
dienst soll die Telefonate des 22-jäh-
und Bahnhöfe. Diese Plätze besucht
speziell mit jungen Agenten oft so ge-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
6
handhabt. In der Regel wissen sie nie,
Haider al-Abadi eine schwere Krise
schon immer.
für wen sie wirklich arbeiten.
zwischen beiden Staaten heraufbe-
Es ist die panische Angst des kleinen,
Dies würde gut zu al-Bakr passen.
schworen.
wütenden „Sultans“. Die Kurden sind
Perser, also Indogermanen und diese
Sein Tod in unbewachten 15 Minuten,
zwischen den Kontrollgängen der Ge-
Heuchelei, Machtanspruch und unkal-
hatten mit den Turkvölkern schon im-
fängnisbeamten, sieht nach einer Zeu-
kulierter Grössenwahn, ergänzen sich
mer ein konfliktreiches Verhältnis.
genbeseitigungsaktion aus. Vielleicht
mit dem islamischen Dauernd- Belei-
wurde er medikamentiert, was bei al-
digtsein, des eitlen Tayeb Erdogan.
Bakr eventuell schwere Angstzustände
Er scheint zerrissen zwischen Real-
und Depressionen auslöste.
Nach VW, Bayer-Monsanto,
Deutscher-Bank nun BASF?
politik und Wahn.
Grössenwahn
des „Kleinen „Sultans“
Dem irakische Regierungschef Haider
N-24, berichet:
al-Abadi muss man zustimmen:
Explosion in Ludwigshafen.
Ankara hat die Souveränität des Iraks
Die seltsame Häufung von Unglücken
„eklatant verletzt“.
bei BASF.
Auch 24 Stunden nach der gewaltigen
Der türkische Präsident Erdogan hat
unter der Gürtellinie ausgeteilt. Der
Der Grund des türkischen Einmar-
Explosion
irakische
sches ist schnell ausgemacht.
BASF nach Antworten. Was führt zum
solle sich gefälligst in seine Rolle fü-
Es geht um die Angst Erdogans, dass
Unglück, welche Chemikalien gingen
gen.
die Kurden ihren eigenen Staat ausru-
mit in die Luft? Anwohner und Um-
fen.
weltschützer sind entsetzt.
Regierungschef
al-Abadi
in
Ludwigshafen
sucht
„Benimm dich“, sagte er in Istanbul
Das unabhängige, reiche Arbil ist ihm
vor Religionsgelehrten an die Adresse
schon ein Dorn im Auge - obwohl nie-
Nach dem schwersten Störfall seit
al-Abadis gerichtet.
mand so viel Geld an den Öltranspor-
Jahren gerät der weltgrößte Chemie-
ten
Kur-
konzern BASF zunehmend in die Kri-
„Du bist sowieso nicht mein Ansprech-
denstaat verdient, wie die Familie Er-
tik. Die Informationspolitik des Pfälzer
partner, du hast nicht meinen Rang,
dogan.
Chemieriesen nach der Explosion im
du bist auch nicht mein Kaliber, du
Er profitiert von der Uneinigkeit der
Hafen sei „völlig unzureichend“, kriti-
hast auch nicht meine Qualität“,
Kurden, welche sich wie kleine Kinder
sierte Oliver Kalusch vom Bundesver-
sagte Erdogan weiter.
im Sandkasten benehmen.
band Bürgerinitiativen Umweltschutz
aus
dem
unabhängigen
(BBU).
Und er setzte noch einen drauf:
„Ihr Herumschreien und Herumbrüllen
„Türkische Sorgen über eine Verände-
im Irak ist für uns ohne Bedeutung. Sie
rung der demografischen Struktur“ ,
Offensichtlich scheint die deutsche
sollten wissen, dass wir unseren eige-
des überwiegend von Kurden be-
Grossindustrie Angriffsziel zu sein im
nen Weg gehen.“ (AFP/SDA)
wohnten
weltweiten Wirtschaftskrieg.
Mossuls,
zugunsten
von
Schiiten, der Bevölkerungsmehrheit
Der türkische Präsident Recep Tayyip
im Irak , sind nicht das Problem.
Erdogan hat mit kruden Äußerungen
gegen den irakischen Regierungschef
Schiiten und Kurden verstanden sich
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
7
Schweizer Medien: SRG
Werbung im Schweizer Fernsehen versus Konsumenteninteresse
Ein Kommentar von Thomas Moeckel, Musiker, Komponist und Produzent
Es ist erstaunlich, wie täglich wie-
jährlich weit über eine satte Milliarde
Mit welchem Argument will der Staat
derkehrend
Schweizer
Franken zur Verfügung stellt, um ein
dereinst noch Billag-Gelder eintreiben
Fernsehen sein kann. Ellenlange,
gutes, attraktives und möglichst wer-
lassen, wenn die Marke SRG weichge-
sich ständig wiederholende Werbe-
befreies Fernsehprogramm bieten zu
spült ist und ihre Glaubwürdigkeit bei
blöcke, die garantiert niemand mehr
können..
den Konsumenten verspielt hat?
zuverlässig Vergnügen und Interes-
Warum ist das so? Wieso akzeptiert
Wir zahlen jetzt Billaggebühren und
se, einen Film ohne Unterbrüche ge-
das BAKOM diese enervierende Be-
ebenso die Löhne der Fachbeamten-
niessen zu dürfen.
schaulichkeit?
schaft des BAKOM, damit diese im
Nicht einmal die Zuschauerzahlen ge-
Sinne des Volkes Gesetze umsetzen,
Dank der Werbung gibt es nach dem
ben diesem Trend recht.
Verordnungen erlassen und vollziehen.
Film auch keinen, dem Werk gebüh-
Wenn man jetzt einwendet, der Markt
renden Abspann mehr.
gehe eben in diese Richtung, dann fol-
Deshalb: Was dürfen wir Wählenden,
empfindet
gen wir denen, die heute zwar keine
Zahlenden, Hörenden und Zusehenden
man auch die plötzlichen Werbeunter-
Fünfjahresprognose machen können,
von unserer Regierung für dieses Geld
brüche während des Films, die den Be-
in drei Jahren weg sind, aber zuerst
im Falle der SRG noch erwarten?
trachter sofort aus der Geschichte
noch ordentlich abkassieren.
ärgerlich
wirklich sehen will, verderben stets
Besonders
unangenehm
herausreissen und jeden Reflektionsprozess abbrechen, sofern Denken
Vielmehr wird der Markt das nicht mit-
überhaupt noch möglich ist.
tragen.
Selbst die älteren Konsumenten wer-
Kein einziger anderer Staatssender
den jetzt zunehmend ins Internet ge-
in Europa (z.Bsp. ARD, ZDF, WDR,
trieben, wo sie mittlerweile auf Youtu-
NDR, ORF 1 und 2 etc.) erlaubt sich
be, Clipfish, mykino, Kinox etc. die
dieses Werbesperrfeuer gegenüber
meisten Filme ansehen können.
der Rezipientenschaft.
Auch die unter 30jährigen Digital-Na-
Und dies in der reichen Schweiz, wel-
tives wird die SRG mit diesem Werbe-
che ihrem Staatsfernsehen immerhin
Inferno nicht zurückgewinnen.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
8
Nachruf
Maha Bhumibol Adulyadej Maha Rama IX.
Phrabat Somdet Phra Paraminthara Maha Bhumibol Adulyadej Mahittalathibet Ramathibodi Chakkrinaruebodin Sayamintharathirat Borommanatthabophit.
„Der König ist tot!
tigste Position nach dem König und
des Krisenmanagements. Seit seiner
Es lebe das Interregnum!“
dessen Stellvertretung.
offensichtlichen Hinfälligkeit wurde der
Kronprinz Maha Vajiralongkorn – ob-
weise Machtpolitiker von seinem Ver-
Nach dem Tode Bhumibol Adulyadejs
wohl unbestrittener Primus in der
trauten Prem Tinsulanonda beraten
am 13. Oktober 2016, übernahm das
Thronfolge, liess sich nicht unmittelbar
und vertreten. Offiziell wäre eigentlich
Interregnum zunächst der Vorsitzende
zum neuen König ausrufen. Der Kron-
der Kronprinz der Stellvertreter des Kö-
des Kronrats, Prem Tinsulanonda. Er
prinz bat zunächst um „Zeit zum Trau-
nigs. Aber die Präsenz von Kronprinz
amtete von 1980 bis 1988 als Minister-
ern“.
Maha Vajiralongkorn welche, durch
präsident. Seit 1998 ist er Präsident
Dies lässt aufhorchen.
monatelange
des Kronrats. Dies ist die zweitwich-
Der verstorbene König war ein Meister
zeichnet war, lässt ihn als schwachen
Abwesenheit
gekenn-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
9
und vermutlich politisch nicht sehr
stätsbeleidigungs-Gesetze, (Lèse-Ma-
sachkundigen Prinzen erscheinen. Er
jesté) niemals öffentlich diskutiert wird,
hat wohl seinen Draht zur palastinter-
gilt doch er als eher unbeliebt.
nen Machtpolitik der Hofschranzen
verloren.
Dies aber genau wäre für den künftigen
König von Bedeutung. Der Kronprinz
hatte sich wohl auch nicht sonderlich
um seinen kranken Vater gekümmert,
weilte Maha Vajiralongkorn doch mehr
in Deutschland am Starnberger See,
als am thaländischen Hof. Er wusste ja,
Bild: König Bhumibol Adulyadej Maha
dass sein Vater nur noch kurz zu leben
Mit seiner Nähe zum ehemaligen, ab-
Rama IX. 1948 nach seiner Thronbe-
„Bedenkzeit“
gesetzten und geflohenen Ministerprä-
steiung
der Thronbesteigung wird wohl auf
sidenten Thaksin Shinawatra, schaffte
„Anraten“ des Vorsitzenden des Kron-
er sich viele Feinde.
Offene Spekulationen über die Hinter-
rats, Prem Tinsulanonda, zustande ge-
Den Rest gab wohl die würdelose An-
gründe dieser Vorgänge gibt es nicht.
kommen sein.
kunft auf dem Flugplatz München, im
Das verbieten die Gesetze gegen Maje-
Juli 2016, als der Kronprinz und seine
stätsbeleidigung, die in Thailand so
Prem wurde vom König selbst ernannt.
Gemahlin Prinzessin Srirasmi im ultrak-
streng sind, wie kaum anderswo in der
Seine Rolle: stirbt der König, wird er au-
nappen Shirt, er mit grossflächigen,
Welt.
tomatisch Regent. Zu seinen Pflichten
farbigen
Oberkörper-Tätowierungen,
Format und imperiale Grösse seines
gehören vor allem zeremonielle Aufga-
fast nacktem Oberkörper, bauchfreiem
verstorbenen Vaters wird er kaum mehr
ben, sowie die Bestätigung neuer Mini-
Gammelleibchen
erreichen. Der Vierundsechzigjähige ist
ster und die Unterzeichnung von Ge-
Schamhaarhöhe.
setzen. Da Thailand eine konstitutionelle
Kronprinz
Monarchie ist, muss das Parlament
künftiger König von Thailand? Sein
Eine alte Weissagung sagt voraus, die
den neuen König proklamieren. Dies
„Auftritt“ auf dem Münchener Flugfeld
Chakri-Dynastie ende mit dem neunten
kann im Falle von Kronprinz Maha Vaji-
repräsentierte keinesfalls den künftigen
Monarchen.
ralongkorn ein Weile dauern. Es könnte
König. Es ist der völlige Verlust der mo-
Der am 5. Dezember in den USA gebo-
durchaus sein, dass ihm seitens des
ralischen Autorität und eines Vorbilds
rene König Bhumibol Aduljadej, war der
Kronrats und General Prayuths, der
als künftiger König.
neunte Rama der Chakridynastie…
hatte.
Seine
vorgeschobene
Maha
und
Jeans
auf
wohl kaum mehr lernfähig.
Vajiralongkorn
als
Verzicht auf die Regentschaft „angeraten“ wird.
In Thailand bekam diese Bilder niemand zu sehen. Zensur. Der Hof wandt
König Bhumibol Adulyadej - sein
Der Kronprinz, dessen Lebensstil, we-
sich mit Argumenten und deutete die
Handeln
gen der strengen thailändischen Maje-
Pressebilder als Fälschungen.
Der verstorbene König spielte meistens
die Rolle des stillen Beobachters. Ähn-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
10
lich wie die Britische Königin, zu wel-
spüren lassen und sie war nicht ge-
Die einzige Person, die den König er-
cher er immer beste Beziehungen un-
spielt.
setzen könnte, ist die, am 2. April 1955
terhielt, tat er seine Meinung zur Politik
Während seiner Amtszeit hat er jede
in Bangkok geborene Prinzessin Maha
nie öffentlich kund. Seine Ratschläge
der 76 Provinzen des Landes, auch die
Chakri Sirindhorn.
drängten immer zu direktem Handeln.
im Norden und Nordosten, wo in vielen
Kraft seiner unbestrittenen Autorität
Teilen noch bittere Armut herrscht,
Sie ist von Bildung, Statur und Persön-
und Integrität genügte eine Bemer-
mindestens einmal besucht. Dabei wa-
lichkeit überzeugend und ernsthaft.
kung. Wurde er zu einem nationalen
ren die Reisen für Bhumibol mehr als
Am 5. Dezember 1977 wurde der Prin-
Thema zu Rate gezogen, hiess es in
bloße PR-Veranstaltungen:
zessin vom König der Titel:
etwa: „Ja, man könnte sich dies oder
Er wollte sich stets mit eigenen Augen
jenes vorstellen.“ Dieser Satz reichte in
und im Gespräch mit den Menschen
„Somdech Phra Debaratana Rajasu-
der Regel, das sich Regierung und Höf-
vor Ort über die Probleme des Landes
da Chao Fah Maha Chakri Sirindhorn
linge unverzüglich in effiziente Bewe-
informieren.
Rathasimakunakornpiyajat
gung versetzen.
Viele Projekt in Thailand hatte der Kö-
Boroma Rajakumari“ verliehen.
Sayam
nig mit eigenem Geld finanziert. Das
Offiziell, nur zweimal: - nach den Mas-
ermöglichte ihm sein immenser Reich-
Ihre Beliebtheit beim Volk ist so gross,
sakern 1973, der Studentenrevolution
tum.
dass es viele für möglich halten, dass
sie später als Königin regieren wird.
- 1992, den Demokratie-Demonstrationen, griff der Monarch direkt ins Ge-
«Die blühende Regentschaft des Kö-
Dies wäre in der königlichen, thailän-
schehen ein und setzte die herrschen-
nigs ist zu Ende», sagte der
dischen Geschichte eine Besonderheit.
den Militärregimes ab.
Regierungschef General Prayut Chan-
Für Thailand wäre dies eine hervorra-
Die als unzimperlich geltenden Thai-
o-cha in einer Fernsehansprache.
gende Lösung. Alles ist noch offen.
Militärs beugten sich unverzüglich und
«Er hat das Leben aller auf das Tiefste
wagten nie, Bhumibol Adulyadej zu
berührt, wir schulden ihm grosse Dank-
stürzen! Dies spricht für echte, vom
barkeit.»
Totenritual
Volk akzeptierte Macht eines Mo-
Leichnam des Regenten wird nach der
narchen.
königlichen Tradition einbalsamiert.
Die buddhistischen Trauerrituale mit
Der 88-jährige Monarch galt als ein-
Gebeten und Gesängen von Dutzenden
heitsstiftende Figur in der thailän-
von
dischen Gesellschaft und Vorbild in Sa-
zum eigentlichen Begräbnis könnte
chen Disziplin
noch eine ganze Weile vergehen.
Mönchen dauern 100 Tage. Bis
Die Mutter des Königs war nach ihrem
Bhumibol Adulyadej entwickelte eine
Tod 1995 in einer Thronhalle aufge-
legendäre Disziplin und Ausdauer. Sein
bahrt, die Einäscherung fand erst acht
Arbeitstag soll oft 17 Stunden gedauert
Monate später statt.
haben.
Alternative Nachfolge:
Prinzessin Maha Sirindhorn? (Bild)
Seine Nähe zum Volk hat er die Thais
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
11
Energie
Ein Kernkraftwerk in Bolivien mit Lithium statt Uran?
Im März dieses Jahres informierte die «Neue Zürcher Zeitung» ihre Leser darüber, dass die bolivianische Regierung Abkommen mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom geschlossen hat,
wonach Rosatom ein nukleares Forschungszentrum in El Alto aufbauen wird. Die Rede war unter
anderem von einem atomaren Forschungsreaktor, der Bolivien zur Nutzung von Atomenergie führen
solle. Bolivien wäre nach Brasilien und Argentinien das dritte Land Südamerikas mit Nuklearenergie.
Lithium kommt in einigen Mineralien
in Lithium-Pegmatiten vor. Die wichtigsten Minerale sind dabei Amblygonit
(LiAl[PO4]F), Lepidolith
(K(Li,Al)3[(Al,Si)4O10](F,OH)2),
Petalit (Kastor; LiAl[Si4O10]) Bild
links
Von npa/bha.
War die «Neue Zürcher Zeitung» wirk-
ce. We can‘t have the world using lithi-
haben wir Boliviens Rohstoffe so ein-
lich in Unkenntnis darüber, welcher Art
um over the next 20, 30 or 50 years,
gesetzt, dass andere Länder überall in
dieser Forschungsreaktor sei? Ge-
while we Bolivians remain incapable of
der Welt Wissenschaft, Technologie
nauer spezifiziert wurde nichts, der Le-
using lithium for our own benefit. We
und Industrie entwickeln konnten, und
ser konnte sich in Mutmassungen erge-
have lived like this for 500 years. For
wir wollen diese Geschichte nicht wie-
hen, wenn er wollte.
500 years we have used Bolivia‘s raw
derholen. Das ist der Grund dafür, dass
materials so that other countries around
wir einen Beschluss gefasst haben:
Mittlerweile berichten etliche Nachrich-
the world would develop science, tech-
Heute pflanzen, damit wir 2025, 2030,
tenagenturen von der Grundsteinle-
nology and industry, and we don‘t want
2040 ernten können».
gung und der Unterzeichnung der Ver-
to repeat that history. That‘s why we
[Übersetzung durch die Verfasser])
träge,
have made a decision: to plant today so
Eine belarussische Nachrichtenagentur
we can harvest in 2025, 2030, 2040».
berichtet, dass es bemerkenswert sei,
die
das
nukleare
Forschungszentrum und dessen Finan-
dass Rosatom ein solches Forschungs-
zierung im Detail regeln und niet- und
(«… dass Bolivien als ein Exporteur von
reaktorprojekt wagt, das cutting-edge-
Lithium, das in der Kernfusion verwen-
technology – Spitzentechnologie in
Xinhuanet berichtet: Der bolivianische
det wird, lernen sollte, aus dieser Na-
diesem Bereich – erfordert.
Vizepräsident Alvaro Garcia Linera
turresource das Möglichste zu machen.
Das Projekt sei mit sehr ehrgeizigen
habe sich am 8. Juli 2016 bei der Unter-
Es geht nicht an, dass die Welt Lithium
Aufgaben verbunden.
zeichnung dahingehend geäussert,
über die kommenden 20, 30 oder 50
nagelfest absichern.
Jahre verwendet, während wir Bolivia-
Zeit-Fragen möchte hier einige Hinter-
«that as an exporter of lithium used in
ner unfähig blieben, Lithium für unser
grundinformationen nachtragen.
nuclear fusion, Bolivia should learn how
eigenes Wohl zu nutzen. So haben wir
to make the most of the natural resour-
seit 500 Jahren gelebt. Seit 500 Jahren
Im März 2012 publizierte Zeit-Fragen
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
12
Auszüge aus einer Broschüre des deut-
hoch, der «Ausstieg aus der Kernener-
schen Autors Dipl. Ing. Heinz Werner
gie» und die «Energiewende» wurden
Die bolivianische Initiative ist zu beg-
Gabriel. Titel ist: «Kernenergie ohne
bis zur Genüge neu durchgekaut … für
rüssen. Es ist zu hoffen, dass die seit
Radioaktivität – Kein Traum: Vom Uran
eine Nukleartechnologie, die ohne Uran
Jahren in dominanten Ländern erreich-
zum Lithium-Kernbrennstoff»*.
und schädliche Radioaktivität aus-
ten geheimen Ergebnisse in Lateina-
kommt, fand sich erstaunlicherweise
merika nachvollzogen und unter demo-
Inhaltlich geht es um ein Grundkonzept
kein Verständnis. Wohl, weil ein neuer-
kratischen Prinzipien genutzt werden
eines nuklearen Reaktors, der auf der
licher «Ausstieg aus dem Ausstieg» die
können.
Basis der Spaltung von Lithium mittels
fachliche Inkompetenz der politischen
Es ist sinnvoll, das Vorhaben durch
des Wasserstoffs «Deuterium» arbeitet.
Entscheidungsträger zu deutlich ma-
Brics-Staaten sichern zu lassen.
Dabei entstehen zwei inaktive Helium-
chen
Meinungsäusserungen
Einige Kommentare zur Lithium-Spal-
Kerne und pro Gramm Lithium-6 ein
beschränkten sich auf subtile Diffamie-
tung haben gezeigt, dass Tiefe und
Energieäquivalent von bis zu 10 000 kg
rungen.
Breite an kerntechnischem Wissen in
würde.
den letzten Jahrzehnten in Deutsch-
Öl (das heisst drei mal mehr als aus
einem Gramm Uran). Weltweit über-
Inzwischen hat Boliviens Regierung
land stark zurückgegangen sind. Wirt-
steigen die Lithium-Energiereserven
den Ansatz verfolgt. Im Oktober 2014
schaft und Wissenschaft sollten es
die von Erdöl um ein Vielfaches. Heinz
kündigte Boliviens Präsident Evo Mo-
nicht hinnehmen, sich von einem wich-
Werner Gabriel hat damit aus der Zeit
rales die Konstruktion des ersten Kern-
tigen Technologie- und Wirtschafts-
vor Otto Hahn (1938) Versuche aus
kraftwerks für 2025 an. Bolivien ist aus-
zweig verdrängen zu lassen.
England und Deutschland aufgegriffen,
serordentlich
Lithium,
Es ist befriedigend, losgelöst von
aufgearbeitet,
aktualisiert
insbesondere aus dem Salar de Uyuni.
Zwängen, über die ungewöhnlichen
und einem interessierten Publikum zu-
Das «Gold» dieses Salzes sollte nach
Perspektiven
gänglich gemacht.
dem Willen von Evo Morales nicht, wie
phantasieren zu können.
das Silber zu Zeiten Potosis, abgebaut
Zu nennen sind Triebwerke für die Welt-
Nur wenige Medien wie zum Beispiel
und ausser Landes gebracht werden.
raumfahrt, Energie für abgekapselte
ADN, Klagemauer TV und PravdaTV
Man war sich einig, dass die Lithium-
Lebensbereiche
griffen das Thema auf. Obwohl die
Reserven im Land selbst zur Verarbei-
bräuchte ein Mensch zum Überleben?)
Schweiz und die EU vermutlich techno-
tung kommen sollten, um der gesamte
und Systeme zur Verteidigung.
logisch eine Spitzenstellung einneh-
Bevölkerung einen Vorteil zu bringen.
Ab 20. 11. 2016 kann eine erweiterte
men dürften und über genügend finan-
Rosatom griff das Konzept auf, unter-
Broschüre bei Zeit-Fragen (bzw. Hori-
zielle Mittel, Fachkräfte und Kenntnisse
zog es wohl einer Machbarkeitsstudie
zons et débats, Current Concerns) be-
verfügen, blieben offene, adäquate Re-
und kam zum Schuss, dass dies eine
stellt werden.
aktionen aus. Die bolivianische Bot-
sehr energieeffiziente Technologie dar-
http://www.zeit-fragen.ch/de/ausga-
schaft in Bern jedoch hatte den Fach-
stelle. Man kann annehmen, dass Ro-
ben/2016/nr-23-10-oktober-2016/
mann Gabriel zu einem ausführlichen
satom sich nicht für eine Katze im Sack
ein-kernkraftwerk-in-bolivien-mit-lithi-
Gespräch geladen.
engagieren will …
um-statt-uran.html
technisch
reich
an
des
leichten
(Wieviel
Metalls
Lithium
Dipl-Ing. Gabriel nennt 3 Punkte zur
Die Wogen der Energiedebatte gingen
weiteren Entwicklung der nuklearen Li-
Informationen zu Lithium:
zwar in der Zeit nach Fukushima (2011)
thium-Technologie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
13
Das Interview
Russische Journalisten interviewen Willy Wimmer
«Wir werden in den Krieg geprügelt»
haben also eine Vorgeschichte, die
verdanken wir natürlich diesen Kräften.
Was hat sich in einem Jahr des rus-
wenn sie nicht ins Gegenteil verkehrt
dass das Blutvergiessen in Syrien be-
dert, und gibt es eine reelle Chance auf
Tragödie, das syrische Volk scheint
na Pfeffer hat den ehemaligen Staats-
dass wir ein Ende dieses Elends finden
ministerium und Ex-Vizepräsidenten
aus Syrien nicht auf andere Länder und
schätzung der Lage in Syrien gebeten.
de den grossen Krieg bedeuten.
Sputniknews: Herr Wimmer, die Kämp-
bewusst auch den Bogen zum Unter-
einbarte Waffenruhen werden immer
der malaysischen Maschine schlagen,
der USA und Russlands werden in den
worden ist. Man muss sich fragen: Ist
Wie beurteilen Sie die Lage in Syrien?
interessiert, oder sucht man einen
längeren Entwicklung zu tun, die tragi-
der wir uns bewegen, und deswegen ist
gerkrieg und den Konflikt gemündet ist,
tun, um zu einer friedlichen Lösung bei-
Syrien und Israel wegen der Golan-Hö-
mit Waffen, Finanzen und Militär in die-
telbar vor einem Abkommen, das Frie-
Russland ist seit einem Jahr vor Ort,
hätte bedeuten können, wenn es nicht
nen? Und wie verhält es sich mit den
an diesem Friedensschluss nicht inte-
Das amerikanische und westeuropä-
Anfang der syrischen Tragödie bri-
rer Verstoss gegen das Völkerrecht. Es
Spezialkräfte in diesem Land unter-
biet eines anderen Staates, der durch
kriegsartige und dann internationale
kerrecht nicht legitimiert ist. Das ganze
sehr
hoffnungsvoll
gewesen
wäre,
sischen Engagements in Syrien verän-
worden wäre. Seitdem erleben wir eine
Frieden? Sputnik- Korrespondentin Ilo-
auszubluten. Jetzt kommt es darauf an,
sekretär im deutschen Verteidigungs-
und alles dafür tun, damit der Funke
der OSZE Willy Wimmer um seine Ein-
uns selbst überspringt, denn das würIn diesem Zusammenhang möchte ich
fe in Syrien reissen nicht ab, und ver-
suchungsbericht über den Abschuss
wieder gebrochen. Die Einmischung
der in den Niederlanden vorgestellt
Medien teils irreführend dokumentiert.
man an der Aufklärung einer Tragödie
Willy Wimmer: Wir haben es ja mit einer
Kriegsgrund? Das ist die Dimension, in
scherweise vor fünf Jahren in den Bür-
Syrien nicht weit weg. Wir müssen alles
als eigentlich die Konfliktlage zwischen
zutragen, und das heisst nicht, dass wir
hen beseitigt schien. Man stand unmit-
ser Region einsteigen.
den für den gesamten Nahen Osten
welche Erfolge lassen sich verzeich-
bestimmte Kräfte gegeben hätte, die
Amerikanern und ihren Partnern?
ressiert waren. Wir wissen ja, dass am
ische Engagement in Syrien ist ein kla-
tische, französische und amerikanische
ist ein militärischer Einsatz auf dem Ge-
wegs gewesen sind, um diese bürger-
die Vereinten Nationen oder das Völ-
Dimension erst zu bewerkstelligen. Wir
Elend, das sich in Syrien abzeichnet,
Wenn es überhaupt eine Chance gibt,
endet werden kann, dann ist das dem
Einsatz der Russischen Föderation zu
verdanken, die sich auf der Seite des
Völkerrechts global dafür einsetzt, dass
es nicht aus den Angeln gehoben wird.
Das haben die Vereinigten Staaten ja
seit dem völkerrechtswidrigen Krieg
gegen Jugoslawien vorgemacht. Das
ist ein Ringen vor Ort in Syrien, aber
auch eine Auseinandersetzung darüber, ob die Vereinigten Staaten den globalen Durchmarsch, den sie seit 1999
praktizieren, wirklich vollenden können,
oder ob die Welt noch eine Chance hat,
wieder zu einer friedlichen Zusammenarbeit zwischen Völkern zurückzukehren. Ohne das russische Engagement
in Syrien an der Seite der legitimen Regierung hätte die Welt überhaupt keine
Chance.
Welche Ziele verfolgen die USA Ihrer
Meinung nach in Syrien?
Die USA wollen offensichtlich eine neue
Landkarte südlich Westeuropas und
der Russischen Föderation zeichnen.
Deswegen haben wir einen Gürtel von
Konflikten und Kriegen zwischen Afghanistan, dem Irak, Syrien, und die
gehen dann an den südlichen Rand
des Mittelmeeres bis nach Mali. Das
sind alles Gebiete, wo sich die Vereinigten Staaten involvieren, Kriege führen,
zu einem Massenelend und der Vernichtung von Zivilisation beitragen. Sie
hören damit auch nicht auf.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
14
Die Russische Föderation ist in den
dass beide Seiten zu einer Verständi-
ehrt. Da weiss man doch, was mit
bindung zur Syrischen Republik und
auf dem Spiel, als uns die Bilder aus
ber geht die westeuropäische Demo-
Konflikt in Syrien aus der legitimen Verdem Präsidenten Assad eingestiegen
und bewegt sich auf der Ebene des
Völkerrechts. Das macht den grossen
Unterschied zwischen den Vereinigten
Staaten und der Russischen Föderation aus. Die Vereinigten Staaten stehen
für Mord und Terror in unserer Umgebung und sind auch die Ursache für die
Migrationsströme, die uns treffen. Die
Russische Föderation steht für die
Rückkehr zu Verhandlungen und zur
Vernunft und zu einem friedlichen Nebeneinander zwischen den Völkern.
Die Tragik für Syrien besteht darin,
dass das alles auf dem Rücken des syrischen Volkes ausgetragen wird, und
deswegen führt eigentlich kein Weg
daran vorbei, zu Frieden zu kommen.
Vielleicht gelingt es auch über die Brüche hinaus, den Rest von Vernunft in
Washington aufrechtzuerhalten.
Das Problem mit den Vereinigten Staaten besteht jetzt vor der Präsidentschaftswahl darin, dass es die gefährlichste Zeit ist, in der sich die Welt
überhaupt befinden kann. Die Kräfte,
die eigentlich die Vereinigten Staaten
bestimmen, wollen die künftige amerikanische Regierung in allem, was sie
tut, binden. Das heisst, ein Krieg ist so
wahrscheinlich wie nur irgend etwas,
und zwar ein Krieg, der über Syrien hinausgeht.
Mit der Kooperation zwischen den beiden Grossmächten klappt es ja bisher
nicht wirklich gut, Russland signalisiert
aber immer wieder die Bereitschaft zur
Zusammenarbeit. Was meinen Sie, woran es bisher gescheitert ist, und welche Chancen geben Sie der Kooperation?
Bei aller Unklarheit, wie es weitergehen
wird, halte ich es trotzdem für möglich,
gung kommen, denn es steht viel mehr
Syrien deutlich machen. Es kann uns
morgen in einer wesentlich grösseren
Region treffen, und die Bemühung der
Russischen Föderation, das zu verhindern und den Konflikt einzudämmen,
entspricht nicht dem amerikanischen
Interesse. Das wird nämlich nicht von
Obamas Regierung bestimmt, sondern
von den Kräften, die darauf hoffen,
dass Hillary Clinton die Präsidentschaftswahl gewinnt. Das ist ein altbe-
kanntes Muster. Ich kann nur hoffen,
dass die Dimension des Konfliktes für
Washington so dramatisch ist, dass
man zu Vereinbarungen kommt. Wenn
das nicht gelingt, werden wir ein über
Syrien hinausgehendes Desaster erleben.
Die westliche Medienberichterstattung
kann den Eindruck erwecken, Russland sei massgeblich für Zerstörungen
und die Tötung von Zivilisten in Syrien
verantwortlich. Wie beurteilen Sie die
Berichterstattung?
Man muss da zwei Dinge auseinanderhalten. Wenn Russland angesprochen
wird, dann ist es in der Lage, selbst etwas dazu zu sagen. Das tut es auch.
Das, was mich als Konsument westlicher Medien tangiert und wo man eigentlich nur wütend werden kann, ist
die Verfälschung aller Fakten, die wir
seit Jahren erleben. Der Pluralismus
unserer Medienlandschaft los ist! Darükratie vor die Hunde.
Wessen Interessen werden dabei verfolgt, und welche Botschaft soll transportiert werden?
Die Botschaft ist die: Wir trommeln für
den Krieg, auch im Zusammenhang mit
der Russischen Föderation. Vor zwei
Jahren, bei dem Putsch auf dem Mai-
dan in Kiew, sind wir nur haarscharf an
einem Konflikt mit der Russischen Fö-
deration vorbeigeschrammt. Das ist
das Ziel, das wir bei der amerika-
nischen Politik seit 1999 sehen können,
und das bringt uns alle um.
Sie sprachen von den amerikanischen
Interessen, aber welche Rolle spielt
Deutschland?
Bei Helmut Kohl und Gerhard Schröder
haben wir gesehen, dass sie noch
Rückgrat genug hatten, die deutschen
Interessen auch in der Nato zu vertreten und sich nicht an bewaffneten Konflikten zu beteiligen. Sehen Sie sich
heute die Situation an, wo unsere Verteidigungsministerin in den Irak fährt
und dort weiteres deutsches militärisches Engagement ankündigt. Zu
meinem Leidwesen muss ich sagen,
dass Berlin nicht auf der Höhe von
Bonn ist, was die Wahrnehmung deutscher Interessen anbetrifft.
war mal ein wichtiger Bestandteil un-
Quelle: https://de.sputniknews.com/
gehoben worden. Wir werden ja nur
mer-wir-werden-in-krieg-gepruegelt.
serer Medienlandschaft, er ist aber aufnoch in den Krieg geprügelt, und das
hat man in diesem Jahr in perverser
Weise gesehen. Der Nato-Pressespre-
cher Jamie Shea, der uns 1999 in den
Jugoslawien-Krieg geprügelt hat, wurde in diesem Jahr in Berlin wegen seiner Verdienste auch noch offiziell ge-
politik/20160930/312765719/willy-wimhtml?utm source=short direct&utm
medium=short_url&utm_
content=csyV&utm campaign=URL
shortening vom 30.9.2016
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
15
Das Ponsonby-Morelli-Modell
Das Ponsonby-Morelli-Modell
umfasst die folgenden zehn Prinzipien der Kriegspropaganda:
Wir wollen keinen Krieg
Das feindliche Lager trägt die alleinige Schuld am Krieg
Der Feind hat dämonische Züge
Wir kämpfen für eine gute Sache und nicht für eigennützige Ziele
Der Feind begeht mit Absicht Grausamkeiten; bei uns ist es Versehen
Der Feind verwendet unerlaubte Waffen
Unsere Verluste sind gering, die des Gegners aber enorm
Unsere Sache wird von Künstlern und Intellektuellen unterstützt
Unsere Mission ist heilig
Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter
Quelle: Swiss Propaganda
Basel, 23. Oktober 2016
Geopolitische Propaganda
im öﬀentlichen Rundfunk
Eine Analyse am Beispiel
des Schweizer Radio und Fernsehens
Oktober 2016
Sie können die Studie auf unserer Homepage herunterladen:
www.basler-liberale-nachrichten.ch
Eine Studie des Forschungsprojekts zu Propaganda in Schweizer Medien
Eine Beilage der Basler Liberalen Nachrichten Oktober 2016
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
17
Basel, 23. Oktober 2016
Zeitenlauf
Alles wird heruntergefahren
Eine Welle des allgemeinen Abbaus ergreift die Schweiz und Europa. Fernsehsender schaffen anspruchsvolle Kanäle ab.
Traditionsreiche Geschäft schliessen. Erste Etagen in guten Geschäftslagen sind leer. Geschäftsinhaber verhängen ihre
Schaufenster und öffnen nie mehr. Outlets eröffnen und verkaufen was noch zu verscherbeln ist. Dies ist nicht alleine mit
dem Internet zu erklären. Auch die nahen Grenzen zu Deutschland und Frankreich, in die Billigeinkaufsparadiese nicht die gab es nämlich schon früher.
Eine völlig verfehlte Innenstadt-Verkehrsregelung, Unternehmerfeindlichkeit und wirtschaftsferne Gesetze, tun ihr Übriges um die Stadt absterben zu lassen. Was macht die Regierung? Sie verlocht mit jahrelanger Verzögerung, am 23.
April 2016, 28 Millionen Franken für 550 Meter Veloweg zwischen der Dreirosenbrücke und Huningue. Es kommt noch
schlimmer: Basler Regierung beantragt 25 Millionen für eine Veloring-Initiative um die Stadt Basel!
Während dessen verarmen Familien, Kinder und Rentner, weil sie Hauszins und Krankenkasse nicht mehr bezahlen
können.
Impressionen von Roland Keller
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
18
Basel, 23. Oktober 2016
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Schweiz/Naher Osten
Die Weisheit eines Ägypters
Von Samih Sawiris
19
Basel, 23. Oktober 2016
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
20
Pressespiegel
Geheimer Artikel zeigt Boris Johnsons Brexit-Spiel
Es ist ein entlarvendes Dokument des britischen Außenministers Boris Johnson: Der Kopf der ProBrexit-Kampagne listet in einem bisher geheimen Artikel Argumente für einen Verbleib in der EU
auf - kurz bevor er die Seiten wechselte.
Spiegel-Online berichtete am Sonntag, 16.10.2016 11:12 Uhr
Gewinn, den das Vereinigte Königreich
durch den Zugang zum europäischen
Binnenmarkt mit rund 500 Millionen
Menschen erziele. „Warum sind wir so
entschlossen, dem unseren Rücken zu
kehren?“, zitiert die Zeitung aus dem
Artikel.
Juni für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Brexit-Gegner
David Cameron ist als Premier zurückgetreten, die ebenfalls konservative
Theresa May ist ihm gefolgt - und hat
Johnson zu ihrem Außenminister gemacht.
In der nun von der „Sunday Times“ bekannt gemachten Kolumne Johnsons
listet der Ex-Bürgermeister Londons
starke Gründe für einen Verbleib in der
EU auf. Ein Brexit könne zu einem wirtschaftlichen Schock, der Unabhängigkeit Schottlands und russischer Aggression führen, heißt es darin. All
diese Punkte schrieb Johnson der Zeitung zufolge im Februar auf, kurz bevor
er sich zu einem der Anführer der Brexit-Kampagne aufschwang.
Zur Erinnerung: In den Wochen vor
dem Referendum sagte Johnson Sätze
wie diese hier: „Wir brauchen den europäischen Binnenmarkt nicht. Wir können endlich unseren Platz in der freien
Welt einnehmen.“ Dazu tingelte er mit
einem Bus durchs Land, auf dem zu lesen war, dass die 350 Millionen Pfund,
die London wöchentlich nach Brüssel
schicke doch besser im nationalen Gesundheitssystem aufgehoben seien
(Die Zahlen erwiesen sich - nebenbei
gesagt - als falsch.)
Ein Sprecher Johnsons wollte sich zu
dem von der „Sunday Times“ veröffentlichten Artikel nicht äußern. Die
Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen Insider, der Johnsons Kolumne damit erklärt, dass dieser lediglich alle
Argumente für und gegen einen Brexit
für sich klären wollte, bevor er sich auf
eine Seite schlug.
Bemerkenswert in dem Text ist auch
die Einlassung Johnsons zum finanziellen Beitrag Großbritanniens zur EU.
Dieser sei gering im Vergleich zu dem
Seitdem ist viel passiert. Die BrexitBefürworter waren erfolgreich. Eine
knappe Mehrheit der Wähler hat im
An der historischen Brexit-Entscheidung Großbritanniens am 23. Juni ändert der bisher geheime, am Samstagabend veröffentlichte Artikel aus der
Feder von Boris Johnson nichts. Er ist
dennoch ein Beleg für das kalkulierte
politische Spiel des scheinbar glühenden Brexit-Anhängers Johnson.
Plausibler ist die Analyse von
SPIEGEL-Redakteur Thomas Hüetlin,
der direkt nach dem Brexit-Votum
schrieb, dass Johnson den Austritt „eigentlich für Quatsch hält. Es war nur
ein Spiel, um sich für einen Machtwechsel bei den Tories später zu positionieren.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
21
... aufgeschnappt ...
Zusammengestellt
von Martin Weber
sides that I prefer not to comment.”
halb will er ihnen in den letzten Wochen
Übersetzt (sinngemäß): „Es gibt so
seiner Amtszeit noch an den Kragen.
viele Weicheier in Ihrem Wahlkampf,
Wer glaubt, die alternativen Medien
weshalb ich das lieber nicht kommen-
hätten es nur im deutschsprachigen
tieren möchte.“
Raum schwer, der irrt. Auch in den Vereinigten Staaten, in denen traditionell
Alle RT-Konten in
eine umfangreichere Meinungsfreiheit
Großbritannien gekündigt
gewährt wird, sieht es zunehmend düster aus. Denn US-Präsident Barack
Lawrows vernichtendes Urteil über
Die Chefredakteurin des Senders RT,
Obama hat einen massiven Angriff auf
die US-Wahl in einem Satz
Margarita Simonjan, gab bekannt, dass
den ersten Zusatzartikel zur US-Verfas-
alle Bankkonten von RT in Großbrita-
sung vor. Dieser verbietet dem Kon-
Der russische Außenminister Sergej
nien blockiert wurden. „Man hat unsere
gress, Gesetze zu verabschieden, die
Lawrow spricht eine Reise-Warnung für
Konten in Britannien gekündigt. Alle
die Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit,
die Türkei aus. Sein Urteil ist vernich-
Konten. Die Entscheidung unterliegt
Pressefreiheit,
tend.
nicht der Überprüfung.‘ Es lebe die
oder das Petitionsrecht einschränken.
Der russische Außenminister Sergej
Pressefreiheit!“, schrieb sie auf ihrem
„Wir müssen innerhalb dieses Wilden-
Lawrow gilt als einer der versiertesten
Twitter-Account.
Wilden-Westens
Diplomaten der Welt. Er ist eloquent,
“Diese Entscheidung ist nicht nachvoll-
flusses eine Art von Kuratierungsfunkti-
geistreich und hat einen messerschar-
ziehbar und kam ohne Vorwarnung. Je-
on aufbauen“, sagte Präsident Obama
fen analytischen Verstand. In einem In-
doch widerspricht sie nicht den zahl-
auf einer Innovationskonferenz in Pitts-
terview mit CNN brachte Lawrow die
reichen
in
burgh laut der Nachrichtenagentur AFP.
renommierte
Christiane
Großbritannien und Europa in den letz-
Dabei will er (ähnlich wie die Zensurbe-
Amanpour ziemlich aus der Fassung
ten Jahren umgesetzt wurden, um die
hörde von Deutschlands Justizminister
(siehe Video). Auf die Frage, ob die USA
Arbeit von RT zu ächten, auszubuhen
Maas) wohl eine Art Aufsichtsbehörde
mit der Kandidatur von Donald Trump
oder regelrecht zu behindern.
schaffen, die unliebsame Informationen
ihren „Pussy-Riot-Moment“ erlebten,
RT-UK wird seine Aktivitäten ohne Un-
„aussortiert“. Bedenkt man, dass das
zögerte Lawrow einen Augenblick,
terbrechung fortsetzen“, erklärte die
gesamte vereinigte Establishment von
sagte dann, dass Englisch nicht seine
RT-Pressestelle. (RT Russian Telvision)
Demokraten und Republikanern sich
Journalistin
Maßnahmen,
die
Versammlungsfreiheit
des
Informations-
wohl damit anfreunden könnte, wäre
Muttersprache sei und er überlege, ob
er diese Frage höflich beantworten
Zensurpläne: Obama erklärt alterna-
dieser Schritt wohl recht schnell umge-
könne, um dann ohne mit der Wimper
tiven Medien den Krieg
setzt.
Angesichts dessen, dass sich Barack
zu zucken, ein vernichtendes Wortspiel
Für US-Präsident Obama sind die alter-
Obama selbst immer wieder mit Ge-
nativen Medien eine Gefahr, welche den
rüchten um seine Herkunft und seine
“There are so many pussies around
Glauben der Menschen in die etablier-
Religion
your presidential campaign on both
ten Konzernmedien untergraben. Des-
und auch seine Frau Michelle immer
in einem Satz zu formulieren:
auseinandersetzen
musste
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
22
wieder als Transvestit oder Transgender
ker auf der Datscha des damaligen Re-
„Wir gehen die Treppe hinunter, einen
bezeichnet wird, kommt dieser verfas-
gierungschefs bei Moskau getroffen.
langen Gang entlang und an durchtrai-
sungswidrige
insbesondere
Nach der Diskussion einiger Arbeitsfra-
nierten Leibwächtern vorbei. Die beiden
wegen der ganzen Leaks und Veröffent-
gen sei es um den Umweltschutz ge-
springen wie auf Kommando auf und
lichungen über Hillary Clinton und die
gangen, wie aus den geleakten Unterla-
geben einen PIN-Code ein.
Demokratische Partei nicht ganz uner-
gen
Eine Panzertür öffnet sich und wir ge-
wartet. Donald Trumps Erfolg basiert ja
Nachrichtenportal.
hen in Putins Allerheiligstes hinein“, be-
unter anderem auch auf den Berichten
„Er hat ohne Punkt und Komma über
richtet Hillary. „Darin war ein Tisch mit
und Enthüllungen, die von den alterna-
Probleme geredet, für die seiner An-
der größten Russland-Karte drauf, die
tiven Medien in den USA veröffentlicht
sicht nach die USA verantwortlich sind“,
ich je gesehen habe, und Putin fängt
wurden.
sagte Hillary Clinton laut dem Nachrich-
an, über die Verbreitungsgebiete von
Natürlich sieht Obama darin keine Zen-
tenportal in einer Rede vor der Jü-
Tigern, Seelöwen und Walen zu spre-
surmaßnahme, wenn nur noch von Zen-
dischen Chicago-Stiftung im Oktober
chen“, so Clinton.
soren als „glaubwürdig“ erachtete In-
2013. Die damalige US-Außenministe-
formationen
Web
rin habe jedoch einige Gemeinsam-
Zuvor habe WikiLeaks die E-Mail-Kor-
veröffentlicht werden dürfen, während
keiten mit Waldimir Putin entdeckt: Bei-
respondenz aus
unliebsame Inhalte gemeinsam mit
de wollten die Natur erhalten. „Ich sagte
Clintons Wahlstab enthüllt, in der Hillary
wirklichen Verleumdungen und Lügen
zu ihm, ich wüsste, wie sehr er sich der
ihre Sympathien für den russischen
im Datennirvana verschwinden. Immer-
Erhaltung der Tiger-Population ver-
Präsidenten bekundet.
hin sorgen sie ja auch dafür, dass die
pflichtet fühle“, so Clinton.
Sie finde ihn „fesselnd und interessant“,
Vorstoß
im
World
Wide
hervorgehe,
schreibt
das
soll die Präsidentschaftskandidatin laut
ohnehin schon von den etablierten
Massenmedien, die in den Händen vo-
Doch gar nicht so übel? Clinton lobt Pu-
nein paar Konzernen liegen, für dumm
tin – zumindest privat
verkauften Amerikaner weiterhin dumm
und fehlinformiert bleiben.
Bei diesem Worten soll Putin aufge-
(Quelle:
sprungen sein und Hillary Clinton direkt
https://www.contra-magazin.
in die Augen geschaut haben:
com
„Sie machen sich Sorgen um die Tiger?“, fragte er sie. „Ja, ich mache mir
WikiLeaks enthüllt Details zu Clin-
Sorgen um die Tiger, Elefanten, Nashör-
tons Geheimtreffen mit Putin in des-
ner und Wale. Es ist unsere Aufgabe,
sen „Heiligtum“
Gottes Schöpfung zu bewahren“, so
ihre Antwort.
Die
Enthüllungsplattform
WikiLeaks
habe Dokumente veröffentlicht, in de-
Danach habe Wladimir Putin die US-
nen Hillary Clinton über einen Arbeits-
Außenministerin in „sein Allerheiligstes“
besuch bei Wladimir Putin – damals
eingeladen, schreibt „Breitbart“.
russischer Premierminister – berichte.
So sieht Putins „grobe Einmischung in
Demnach hätten sich die beiden Politi-
den US-Wahlkampf“ aus.
„Breitbart“ eingeräumt haben.
Erscheint am 20. Oktober 2016
Illegale Kriege
Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren - Eine Chronik von Kuba bis Syrien
Dr. Daniele Ganser
Die Charta der Vereinten Nationen verbietet Kriege. Das Gewaltverbot kennt nur zwei Ausnahmen: Selbstverteidigung oder ein Krieg mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrates. Das
neue Buch von Daniele Ganser schildert illegale Kriege, an denen NATO-Länder von 1945
bis heute beteiligt waren: Iran 1953, Guatemala 1954, Ägypten 1956, Kuba 1961, Vietnam
1964, Nicaragua 1981, Serbien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Libyen 2011,
Ukraine 2014, Jemen 2015 und der laufende Krieg in Syrien.
978-3-280-05631-8
Neupreis: 35.- CHF in der Schweiz bzw. 25.- EUR in Deutschland und Österreich /
Vorbestellungen möglich per E-Mail an [email protected]
Daniele Ganser: https://www.danieleganser.ch/kontakt.html
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
24
USA
Die USA haben ihre jeweiligen „Alliierten“ immer verraten
In der Geschichte der USA ist der Verrat an „Alliierten“ keine Ausnahme. So haben sie in den Kriegen
gegen die nordamerikanischen Indianer immer wieder ihre indianischen Verbündeten nach einem
erfolgreichen Krieg fallengelassen und verraten. Das bekannteste Beispiel ist aber ihr Verrat an Nationalchina.
Von Prof. Dr. Albert A. Stahel, Institut für Strategische-Studien
hatte, fallen.
tragbar wurden, zog Moskau 1989 seine Armee aus Afghanistan ab.
Das nächste Beispiel war Südvietnam
Dieser Krieg trug zu einer erheblichen
unter dem Präsidenten Thieu.
Schwächung der UdSSR bei. Die afghanischen Mujaheddin hatten aus der
Nachdem sie sich 1973 militärisch aus
Sicht Washingtons ihren Auftrag erfüllt.
Südvietnam
hatten,
Die USA überliessen das Land dem
verfolgten die USA 1975 die Eroberung
1992/93 ausbrechenden Bürgerkrieg
Südvietnams durch die Streitkräfte des
zwischen den verschiedenen Frakti-
Nordens. Damit überliessen sie das
onen der Mujaheddin.
zurückgezogen
Land der kommunistischen Diktatur
Nachdem sich die Nixon-Administrati-
von Hanoi.
1994 erschienen auf dem afghanischen
on 1969 dem kommunistischen China
Ab 1978 rüsteten die USA die afgha-
Kriegstheater die Taliban als neue poli-
angenähert hatte, wurde die Volksre-
nischen Mujaheddin in ihrem Kampf
tische und militärische Organisation.
publik China durch die UN-Resolution
gegen die kommunistische Regierung
Nun schien es so, als ob diese in der
2758 der UN-Generalversammlung als
von Kabul mit Waffen aus. Diese Hand-
Lage sein könnten, Afghanistan unter
die einzige legitime Vertreterin Chinas
lung zielte offenbar darauf ab, die So-
ihre Herrschaft zu zwingen und damit
anerkannt.
wjetunion zu einem Einmarsch nach
zu einigen.
Beijing übernahm im Sicherheitsrat den
Afghanistan zu verleiten. Als das so-
Jetzt bekundete der amerikanische
Sitz von Taiwan. Dieses wurde aus der
wjetische Politbüro sich für die Hilfe an
Erdölmulti UNOCAL sein Interesse an
UNO ausgeschlossen. 1972 besuchte
Kabul entschied, marschierte im De-
einer Konzession für eine Gaspipeline
Präsident Nixon die Volksrepublik.
zember 1979 die 40. Armee in Afgha-
von Turkmenistan über Afghanistan
nistan ein.
nach Pakistan.
Die USA anerkannten damit offiziell die
Nun ermunterte Washington die Muja-
Volksrepublik als die einzige legiti-
heddin zu einem Abnützungskrieg ge-
Die Clinton-Administration wandte ihre
mierte Vertretung von China und lies-
gen diese kampfstarke Armee. Als die
Aufmerksamkeit den Taliban zu und
sen Taiwan, das sich seit 1949 immer
finanziellen und menschlichen Aufwen-
sprach 1995 der Mujaheddin-Regie-
als treuer Alliierter der USA erwiesen
dungen für diesen Krieg nicht mehr
rung von Präsident Rabbani offenbar
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
25
die Legitimität Afghanistan zu vertreten
kraft.
ab.
Der türkische Machthaber Erdogan hat
die syrischen Kurden jedoch als Feinde
Nach den Anschlägen von 9/11 auf die
der Türkei deklariert und geht militä-
beiden Türme in New York und das
risch auch gegen ihre Kampfgruppen in
Pentagon verlangte die Bush-Admini-
Syrien vor.
stration von den Taliban die Ausliefe-
Die
rung des mutmasslichen Drahtziehers
Washington D.C. daher nun offensicht-
der Anschläge, des Saudis Osama bin
lich zugunsten der Ambitionen des tür-
Laden.
kischen
Als die Taliban die Auslieferung verwei-
worden.
syrischen
Kurden
sind
Gewaltherrschers
durch
geopfert
gerten, beschloss Washington D.C. das
Taliban-Regime durch einen Krieg zu
Der nächste Akt im Trauerspiel der
stürzen.
durch die USA initiierten Geschichte
Der Luftkrieg der USA wurde
von Verraten wäre nun jener an der sy-
terrestrisch durch Kampfgruppen der
rischen Opposition.
Mujaheddin unterstützt, die dazu durch
die CIA rekrutiert worden waren.
Aus dem Drang heraus, den IS bald be-
Die Mujaheddin eroberten im Dezem-
siegen zu können, hat sich die Obama-
ber 2001 die Hauptstadt Kabul und ver-
Administration in Syrien zur Koordina-
trieben die Taliban von der Macht. An-
tion des Luftkrieges und damit zu
statt
einem Quasi-Bündnis mit Moskau ent-
die
Wiedereinsetzung
der
Regierung Präsident Rabbanis zuzu-
schieden.
lassen, wurde dieser durch die USA
zum Rücktritt gezwungen und durch
Der Preis dafür hätte die syrische Op-
den zuerst pflegeleicht erscheinenden
position zu leisten, die bisher durch die
Paschtunen Hamid Karzai ersetzt.
USA mit Waffen versorgt worden ist
und die an das Versprechen von
Erst Jahre später zeigte sich, dass die
Washington D.C. zum gemeinsamen
Amerikaner sich in der Manipulations-
Sturz von Assad glaubte.
fähigkeit von Karzai getäuscht hatten.
In ihrem Krieg gegen den Islamischen
Staat (IS) hat die Obama-Administration 2015 die Kampffähigkeit der
syrischen Kurden erkennen müssen.
Bei der Rückeroberung der Grenzstadt
Kobane bewiesen die syrischen Kurden
der YPG ihre eindrucksvolle Kampf-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
26
Basel, 23. Oktober 2016
Geschichte
Alarichs Lektion: „Merkmale des Staatszerfalls“
Anführer der „Westgoten“ 370-410n.Chr.
Ähnlichkeiten zum heutigen Zeitgeschehen sind rein zufällig ...
Als Alarichs Truppe die Stadt von jeder
Als Alarich sie [die Gesandten] anhörte,
Nahrungslieferung abschloss, die Be-
vor allem die Mitteilung, daß das Volk
wohner aber verzweifelt und hungernd
gerüstet sei, um Krieg zu führen, da
auszuhalten versuchten, weil sie der ir-
sagte er:
rigen Meinung waren, dass ihr Kaiser
Honorius vielleicht Hilfstruppen für die
„Dichteres Gras läßt sich leichter mä-
Hauptstadt entsenden würde, baten sie
hen als dünneres“. Und nach diesen
Alarich um Hilfe.
Worten lachte er den Gesandten laut
Honorius blieb aber lieber in der si-
ins Gesicht.
cheren Residenz Ravenna und nen-
Als sie dann begannen, über den Frie-
nenswerte Truppen hatte er nicht mehr
den zu verhandeln, gebrauchte er
zur Verfügung. Schließlich blieb den
Worte, die alle barbarische Prahlerei
Stadtrömern nichts anderes übrig, als
übertrafen; er sagte nämlich, er werde
mit dem Barbaren zu verhandeln:
nur unter der Bedingung die Belagerung aufheben, daß ihm alles Gold, das
„Auf dem Höhepunkt der Not, als schon
die Stadt besitze, ebenso das Silber
die Gefahr des Kannibalismus bestand
und alle bewegliche Habe in der Stadt
und man bereits alles versuchte hatte,
sowie die barbarischen Sklaven über-
was den Menschen sonst als Frevel er-
geben werde.
scheint, beschloss man, eine Gesandtschaft zum Feind zu schicken, die mel-
Einer der Gesandten sagte: „Wenn du
den sollte, daß die Römer bereit seien,
all dies erhalten solltest, was wirst du
einen maßvollen Frieden zu schließen,
dann den Einwohnern der Stadt noch
aber noch größere Bereitschaft zum
übrig lassen?“ Alarich antwortete: „Das
Krieg zeigten, denn das römische Volk
Leben“
habe Waffen angelegt und zögere infol-
Gefunden in: Geolitico „Merkmale des
ge dauernder Waffenübung nicht mehr,
Staatszerfalls“
Krieg zu führen. (…).
Cheops
Die Geheimnisse um den Bauprozess der großen Pyramide
Jean Pierre Houdin, Cheops, Die Geheimnisse um den Bauprozess der großen Pyramide, Philipp von Zabern 2007
»Die rund 4500 jahre alte CheopsPyramide in Gizeh ist eines der faszinierendsten und geheimnisvollsten Weltwunder. Rund um die Entsteheung des Monumentalbaus ranken sich zahlreiche Theorien und Mythen selbst von
Außerirdischen war die Rede. Rein wissenschaftlich hingegen begab sich der französische Architekt JeanPierre
Houdin auf eine achtjährige Spurensuche, deren sensationelle Ergebnisse er in Cheops ... präsentiert. Anhand von
Computergrafiken und Modellen rekonstruiert Houdin die antike Großbaustelle. Die Konstruktionsmethode konnte
bis heute noch nicht plausibel erklärt werden. Houdin verbindet archäologische Informationen namhafter Forscher
mit dem professionellen Lösungsansatz eines Architekten.« (Salzburger Woche)
Mehr als 4500 Jahre nach der Vollendung der Großen Pyramide sind zwar sehr viele Fakten über dieses gigantische
Monument bekannt, die wichtigste Frage jedoch die ihrer Konstruktionsmethode ist bislang noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Noch immer gibt der aus über 220 einzigartig übereinander geschichteten Lagen bestehende
Monumentalbau mit einer Höhe von 146,70 m (der bis in das 19. Jahrhundert als höchstes Bauwerk der Welt galt),
einer quadratischen Basisfläche von 230,60 Quadratmetern, einem Gesamtvolumen von 2,6 Millionen Kubikmetern
und einem Gewicht von 5.500.000 Tonnen Rätsel auf. Dieses Buch beantwortet die Frage nach der Bauweise der
CheopsPyramide, indem es archäologische Informationen namhafter Forscher mit dem professionellen Lösungsansatz eines Architekten verbindet. Dieses Bauwerk stellt einen Präzedenzfall in der Geschichte des Bauwesens dar,
da technische Konstruktionen in die Architektur integriert wurden. Nach einem detaillierten Studium der Bestandteile der Pyramide, des Baumaterials, der Transportmethoden und der menschlichen Kraft rekonstruiert der Autor,
JeanPierre Houdin, Zug um Zug die technischen Arbeitsvorgänge, die Maschinen, die außergewöhnliche Planung,
Organisation und Koordination dieser Großbaustelle, die im Laufe von 21 Jahren die Errichtung der Großen Pyramide ermöglichten, des einzigen, heute noch stehenden Weltwunders.
Bestellung:
http://www.archeobooks.com/products/heopsdiegeheimnisseumdenbauprozessdergroenpyramide#
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
Basel, 23. Oktober 2016
28
Russland
Muss Putin vor Gericht?
Im Zweiten Weltkrieg ließ der französische Staatschef Philippe Pétain, der die Republik aufgehoben
hatte, seinen späteren Nachfolger Charles De Gaulle, der Chef des Freien Frankreichs geworden war,
vor Gericht stellen und zum Tode verurteilen.
Von Thierry Meyssan
Bild: François Hollande und Vladimir
aufgenommen wurden.
Putin vor einem Jahr. (Bildquelle: http://
www.todayonline.com/)
nigten Staaten Präsident Medvedev
sogar vorgeschlagen, ihm zu helfen,
Diese Erklärungen kommen jetzt, wo
sich gegen Vladimir Putin aufzustellen,
Kanada, die Vereinigten Staaten,
seinen Wahlkampf zu finanzieren und
Nach diesem Muster hat der gegen-
Frankreich, die Niederlande und Groß-
ihm vollen Zugang zu den Führungs-
wärtige Präsident der französischen
britannien die Dschihadisten in Ost-
kreisen des Planeten zu verschaffen,
Republik François Hollande die Mög-
Aleppo gegen die Hisbollah, den Iran,
wenn er sich verpflichten würde, Putin
lichkeit zur Sprache gebracht, ein inter-
Russland und Syrien unterstützen [2].
auszuliefern. Was er offensichtlich nicht
nationales Gerichtsverfahren für die in
tat.
Syrien begangenen Kriegsverbrechen
Die Absicht, Putin zu verurteilen, ist
zu eröffnen und nicht nur den Präsi-
nicht neu (nacheinander für den zwei-
Am 29. Juli 2015 drückten die Neokon-
denten der Arabischen Republik Sy-
ten Tschetschenien-Krieg, für die Ukra-
servativen im Sicherheitsrat einen Text
rien, Baschar al-Assad, vor Gericht zu
ine und jetzt für Syrien). Sie ist eine wie-
von Victoria Nuland durch (der Ehefrau
stellen, sondern auch den der Rus-
derholte Idee der US-amerikanischen
des republikanischen Führers Robert
sischen Föderation, Vladimir Putin [1] –
und der israelischen Neokonservativen.
Kagan, die Sprecherin der demokrati-
Vorschläge, die vom Generalsekretär
Bei der russischen Präsidentschafts-
schen Außenministerin Hillary Clinton
der Uno Ban Ki-moon mit Vorbehalten
Wahlkampagne 2012 hatten die Verei-
geworden war und heute Referatsleite-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 42
29
Basel, 23. Oktober 2016
rin im US-Außenministerium für Europa
bei der Einweihung der neuen ortho-
monstrieren – eine Art von Unterstüt-
und Eurasien ist) [3]. Er schlug vor, ei-
doxen Kathedrale von Paris, die für den
zung, die einen Rückzug Großbritanni-
nen internationalen Sondergerichtshof
19. Oktober geplant ist, nicht begleiten
ens anzudeuten scheint.
zu schaffen, um die Urheber der Kata-
würde, aber ihn im Élysée-Palast emp-
strophe des Flugs MH 17, der in der Uk-
fangen würde. Das Gespräch kann sich
[1] « François Hollande à propos de Vla-
raine abgeschossen wurde und 298
also nur auf die Lage in Syrien beziehen
dimir Poutine », par François Hollande,
Réseau Voltaire, 10 octobre 2016.
Tote zur Folge hatte, vor Gericht zu
stellen. Der Text verwies auf eine inter-
Präsident Putin hat seine Reise nach
nationale Untersuchungskommission,
Frankreich auf ein unbestimmtes Da-
[2] „Wer lebt und kämpft in Ost-Alep-
in der Russland zwar offiziell Mitglied,
tum verschoben. Sein Sprecher erklär-
po?“, Übersetzung Ralf Hesse, Voltaire
von den anderen Mitgliedern aber aus-
te, dass er bereit wäre, sich nach Paris
Netzwerk, 12. Oktober 2016.
geschlossen worden war. Dadurch
zu begeben, wenn sein französischer
wurde es möglich, Russland verant-
Kollege sich wohlfühle – eine Reaktion,
[3] « Débat du Conseil de sécurité sur le
wortlich zu machen, Vladimir Putin vor
die an ein eigenwilliges Kind erinnert.
vol MH17 (véto russe) », Réseau Voltaire, 29 juillet 2015.
Gericht zu stellen und zu verurteilen.
Der aktuelle Streit zwischen Hollande
Russland stellte nicht nur die Absurdi-
und der Russischen Föderation bezieht
tät heraus, einen internationalen Ge-
sich gleichzeitig auf die ukrainische
richtshof für einen Einzelfall zu schaf-
Frage (Ablehnung des Nazi-Staats-
fen, sondern auch den besonderen
streichs in Kiew, Wiederangliederung
Charakter des Verfahrens, und legte
der Krim und Unterstützung der Repu-
sein Veto ein. Die westliche Presse
blik Donbass) und auf die syrische Fra-
spielte die Angelegenheit herunter.
ge (Ablehnung des Putschversuchs der
Dschihadisten und Unterstützung für
Washington hält Vladimir Putin für den
die Arabische Republik Syrien).
Architekten von Russlands Wiederaufbau nach der Auflösung der UdSSR
Es ist kaum wahrscheinlich, dass er
und der Plünderung durch Boris Jelzin
während der fünfjährigen Amtszeit von
(dessen Kabinett durch die NED gebil-
Hollande oder unter seinem Nachfolger
det worden war).
einen Lösung gefunden wird.
Die beiden Männer haben in der Tat mit
Zu Unrecht stellt er sich vor, dass es
dem Blut der Syrer ihre persönliche Zu-
möglich wäre, Russland auf das Niveau
kunft mit Washington besiegelt.
zurückzuwerfen, auf dem es vor zwanzig Jahren war, wenn Putin ausgeschal-
In offizieller Zustimmung zur Vorge-
tet wäre.
hensweise Frankreichs hat der britische Außenminister Boris Johnson
Präsident Hollande hat seinem rus-
seine Mitbürger aufgerufen, vor der
sischen Kollegen mitgeteilt, dass er ihn
russischen Botschaft in London zu de-
BLN-Team
UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM E U RO PA S
Roland Keller, Herausgeber.
[email protected]
Gotthard Frick, Freier Mitarbeiter
Sicherheit und Militär
Dr. A.Roger Hoeren, Bangkok/Thl
Mitherausgeber
[email protected]
Dr. Thierry Meissan, Damaskus/Syrien
Freier Mitarbeiter
[email protected]
Prof. Dr. Hans Geiger,
Banken und Wirtschaft
[email protected]
Martin Weber,
Lektorat.
[email protected]
Osman H. Gilani, Peshawar
Freier Mitarbeiter
Pakistan, Indien, Iran.
[email protected]
Basler Liberale Nachrichten
www.basler-liberale-nachrichten.ch
mail: [email protected]
BLN-Links
UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM E U RO PA S
Nützliche Links
Presse:
http://www.zeit-fragen.ch
http://www.dw.com/de/themen/s-9077
http://www.sueddeutsche.de
http://www.klartext.ch/
http://www.epochtimes.de
http://www.rolandtichy.de
http://www.frank-schaeﬄer.de
http://unser-mitteleuropa.com
http://www.neue-impulse-verlag.de/marxistischeblaetter.html
http://www.neues-deutschland.de
http://www.osservatoreromano.va/de
http://www.zeit-fragen.ch
http://www.tachles.ch
http://www.jpost.com
Jerusalempost
http://www.juedische-allgemeine.de
http://www.zeit.de/index
Handel:
http://www.handelsblatt.com
http://www.mmnews.de
Parlamente:
https://www.admin.ch/gov/de/start.html
http://www.bundestag.de
http://www.europarl.europa.eu/portal/de
Technik:
http://www.pcmag.com/article2/0,2817,2416920,00.asp
https://www.apple.com/chde/retail/freiestrasse/
Militär:
https://www.admin.ch/gov/de/start/departemente/departement-fuer-verteidigung-bevoelkerungsschutz-sport-vbs.html
http://www.asmz.ch
http://www.schweizer-soldat.ch
http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home/dokumentation/publik_zeitrschr/military_power_revue.html
http://www.deagel.com
http://offiziere.ch
Internet:
http://www.wieistmeineip.ch
https://www.youtube.com/?hl=de&gl=DE
Diverses:
https://www.pinterest.com
http://de.gatestoneinstitute.org
Basler Liberale Nachrichten www.basler-liberale-nachrichten.ch mail: [email protected]
Nutzungsbestimmungen der EMail
„Basler Liberale Nachrichten“.
Die „Basler Liberale Nachrichten“ sind parteilos und keiner politischen Partei verpflichtet.
Es ist das Ziel der „Basler Liberale Nachrichten“, Meinungen aus
jeder Denkrichtung zu Wort
kommen zu lassen.
Die „Basler Liberale Nachrichten“ ist ein Vertreter einer liberalen
und pluralen Meinungsvielfalt.
Die Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder,
aber nicht notwendigerweise die der Redaktion der „Basler Liberalen Nachrichten“.
Rechtshinweise:
„Basler Liberale Nachrichten“ (BLN) ist ein freies Presseorgan in
Form einer persönlichen an den Adressaten gerichteten Email
und gibt Nachrichten weiter im Sinne gemäss der Europäischen
Menschenrechtskonvention:
Artikel 10, Freiheit der Meinungsäusserung. Abschnitt 1 –
Rechte und Freiheiten (Art.2 – 18 Auszug) Publiziert: 04.11
1950.
(1)
Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses
Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht
auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben. Dieser Artikel hindert die Staaten nicht, für Hörfunk, Fernseh oder Kinounternehmen eine Genehmigung vorzuschreiben.
(2)
Die Ausübung dieser Freiheiten ist mit Pflichten und Verantwortung verbunden; sie kann daher Formvorschriften, Bedingungen,
Einschränkungen oder Strafdrohungen unterworfen werden, die
gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft
notwendig sind für die nationale Sicherheit, die territoriale Unversehrtheit oder die öffentliche Sicherheit, zur Aufrechterhaltung
der Ordnung oder zur Verhütung von Straftaten, zum Schutz der
Gesundheit oder der Moral, zum Schutz des guten Rufes oder
der Rechte anderer, zur Verhinderung der Verbreitung vertraulicher Informationen oder zur Wahrung der Autorität und der Unparteilichkeit der Rechtsprechung.
2)
Die „Basler Liberale Nachrichten“ übernimmt keinerlei Verantwortung für den Inhalt der „Basler Liberale Nachrichten“. Die
Weiterleitung des Webmagazins an Personen die nicht im Abonnementsverbund sind, ist nicht gestattet. Die Verwendung von
Inhalten oder Teilen ist ausschliesslich an den Abonnenten der
„Basler Liberale Nachrichten“ gerichtet und darf nicht weitergeleitet werden.
3)
Die „Basler Liberalen Nachrichten“ übernehmen keine Gewähr
für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Seiten. Externe
Links sind als solche gekennzeichnet und verweisen auf Urheberrechte Dritter. Jegliche Haftung ist ausgeschlossen.
4)
Urheberrechte
Die Webseiten, Layout und Logo
der „Basler Liberalen Nachrichten“ sind urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten
Rechte, insbesondere der
Übersetzung, des Nachdrucks, die Verwendung von Abbildungen,
die elektronische Verbreitung, und die Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und die Speicherung in Datenverarbeitungsmedien, bleiben vorbehalten.
Erweiterte Nutzungsbestimmungen
der EMail
„Basler Liberale Nachrichten“.
Datenschutz
Wenn Sie mittels EMail oder Onlineformular Kontakt mit „BaslerLiberaleNachrichten“ aufnehmen möchten, sollten Sie wissen,
daß Ihre persönlichen Daten (Name, Mailadresse), zur Kommunikation mit Ihnen elektronisch gespeichert werden.
Diese Daten werden grundsätzlich vertraulich behandelt, keinesfalls an Dritte verkauft oder vermietet.
Eine Übermittlung an Dritte erfolgt nur mit Ihrer Einwilligung, insbesondere soweit die Übermittlung zur Erbringung von Ihnen in
Anspruch genommener Dienste erforderlich ist.
Mit der Nutzung dieser Website und der Abgabe Ihrer persönlichen Daten per EMail oder Onlineformular geben Sie Ihre Einwilligung zu der hier beschriebenen Erhebung, Verarbeitung und
Nutzung Ihrer persönlichen Daten. Sie können diese Einwilligung
jederzeit widerrufen und auch die Löschung Ihrer Daten verlangen.
Haftungsausschluß:
1. Inhalt des Onlineangebotes
Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, die sich auf Schäden
materieller oder ideeller Art beziehen, welche durch die Nutzung
oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch
die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Autor behält es
sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte Angebot
ohne gesonderte Ankündigung zu
verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung
zeitweise oder endgültig einzustellen.
2. Verweise und Links
Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten
(“Links”), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Autoren liegen, distanziert sich der Autor hiermit ausdrücklich von
sämtlichen Inhalten, die auf diesen Seiten veröffentlicht werden.
Diese Feststellung gilt gleichermaßen auch für Fremdeinträge in
vom Autor eingerichteten Gästebüchern, Diskussionsforen und
Mailinglisten.
3. Urheberrecht
Der Autor ist bestrebt, in allen Publikationen die Urheberrechte
der verwendeten Grafiken, Tondokumente und Texte zu beachten, von ihm selbst erstellte Grafiken, Tondokumente und Texte
zu nutzen oder auf lizenzfreie Grafiken, Tondokumente und Texte
zurückzugreifen. Sollte sich auf den Seiten dieser Website dennoch eine ungekennzeichnete, aber durch fremdes Urheberrecht
geschützte Grafik, Tondokument oder Text befinden, so konnte
das Urheberrecht vom Autor nicht festgestellt werden. Im Falle
einer solchen unbeabsichtigten Urheberrechtsverletzung wird
der Autor das entsprechende Objekt nach Benachrichtigung aus
seiner Publikation entfernen oder mit dem entsprechenden Urheberrecht kenntlich machen.
Das Urheberrecht für veröffentlichte, vom Autor selbst erstellte
Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten. Eine Vervielfältigung
oder Verwendung solcher Grafiken, Tondokumente oder Texte in
anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne
ausdrückliche Zustimmung des Autors nicht gestattet.
Bitte kontaktieren Sie:
[email protected]
4. Rechtswirksamkeit dieses Haftungsausschlusses
Dieser Haftungsausschluss ist als Teil des Internetangebotes zu
betrachten, von dem aus auf diese Seite verwiesen wurde. Sofern
Teile oder einzelne Formulierungen dieses Textes der geltenden
Rechtslage nicht, nicht mehr oder nicht vollständig entsprechen
sollten, bleiben die übrigen Teile des Dokumentes in ihrem Inhalt
und ihrer Gültigkeit davon unberührt.
Auf alle Rechtsbeziehungen aus dem Vertrag zwischen der Betreiberin des Magazins und Website und dem Nutzer sowie diesen AGB ist Schweizerisches Recht unter Ausschluss der Bestimmungen des UNKaufrechts anwendbar.
BLN 11. August 2016
Ausschliesslicher Gerichtsstand ist Basel als der Sitz der Betreiberin des Magazins und Website. Die Verhandlungssprache ist
ausschliesslich Deutsch.
Die Betreiberin des Magazins und Website, kann allerdings Klagen gegen den Nutzer auch an dessen Sitz oder Wohnsitz anhängig machen.
Basel, den 3. Januar 201216
Erweiterte Nutzungsbedingungen
Basler Liberale Nachrichten
Alle unsere Artikel, an denen wir die notwendigen Rechte verfügen, das heisst, alle ausser Agenturmeldungen und sowie Gastbeiträgen, dürfen Sie kostenlos kopieren und auf Ihrer Website
oder in einem anderen Medium publizieren.
Bitte beachten Sie folgende Punkte:
Die Artikel unterliegen der Creative Commons BYNCND 3.0 CH
Lizenz und sind entsprechend gekennzeichnet.
Ohne Kennzeichnung, darf der Artikel nicht weiterverwertet werden.
Artikel dürfen nicht bearbeitet werden und müssen – sofern der
Artikel online publiziert wird – inklusive aller darin enthaltenen
Links publiziert werden.
Die „Basler Liberale Nachrichten“ muss als Quelle genannt und
– wenn der Artikel online publiziert wird – auf den Originalartikel
verlinkt werden.
Autorenzeile muss lauten:
Name des Autors: xxx,
Quelle: „Basler Liberale Nachrichten“.
Bilder und Grafiken dürfen verwendet werden.
Nicht zugelassen:
„Basler Liberale Nachrichten“ Artikel dürfen nicht systematisch
oder automatisiert kopiert werden.
„Basler Liberale Nachrichten“ Artikel dürfen nicht für politische,
religiöse, rassistische Kampagnen oder in Werbekampagnen eingesetzt werden.
„Basler Liberale Nachrichten“ Artikel kommerzielle Nutzung nur
in Absprache mit:
[email protected]
„Basler Liberale Nachrichten“ Artikel darf nicht im Zusammenhang mit entsprechender themenbezogener Werbung eingesetzt
werden.
Das Copyright dieser und der Folgeseiten liegt,
wenn nicht anders vermerkt, bei den
„Basler Liberalen Nachrichten“,
Roland Keller, CH4001Basel / SCHWEIZ
Die Beiträge stellen ausschließlich die Meinungen der Verfasser
bzw. Verfasserinnen dar.
Die Meinung muss nicht zwangsläufig diejenige der Redaktion
wiedergeben.
License: CC BY 3.0 http://creativecommons.org/licenses/
by/3.0/
Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber und
Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und
angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben
dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden,
allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber
unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Hinweise:
Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre
Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des
Urheberrechts gedeckt sind.
Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr
geleistet.
Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse,
die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits und Datenschutzrechte
zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend
beschränken.
Haftungshinweis
Unser Angebot enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf
deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für
diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen.