Wirtschaftslage Herbst 2016.indd - IHK Bonn/Rhein-Sieg

Wirtschaftslagebericht der IHK Bonn/Rhein-Sieg
zum Herbst 2016
Herbstliche Abkühlung
 Im Herbst 2016 erlebt der IHK-Konjunkturklimaindikator einen deutlichen Rückgang. Mit 115,5 Punkten
liegt er um acht Punkte unter dem Ergebnis aus dem Frühsommer. Einen
vergleichbaren Rückgang gab es zuletzt in den Jahren 2014 und 2012, jeweils auch zur Herbstumfrage.
 Ausgelöst wird diese Entwicklung
durch eine gedämpfte Beurteilung der
aktuellen Geschäftslage. Nur noch
knapp 36 Prozent bewerten diese mit
gut. Im Frühsommer lag dieser Anteil
bei 45 Prozent. Jedes zehnte Unternehmen ist mit seiner Lage unzufrieden. Diese Verschlechterung der Ge-
schäfte hatte sich im Frühsommer
schon durch einen Rückgang der Erwartungen angekündigt.
 Etwas weniger optimistisch als in der
Vorumfrage werden erneut die Zukunftsaussichten eingeschätzt. Fast
zwei Drittel gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. 22 Prozent
erwarten eine weitere Verbesserung.
 Entsprechend fallen auch die Investitionsabsichten aus. Jeweils etwa ein
Viertel der Unternehmen plant mit steigenden bzw. sinkenden Investitionen.
Damit sind keine neuen Impulse für die
Konjunktur zu erwarten.
 Auch die Beschäftigtenzahlen wer-
Konjunkturklimaindikator für alle Branchen
Derzeitige Geschäftslage
140
140
130
130
den insgesamt nicht weiter zunehmen.
Jedes fünfte Unternehmen plant sogar
eine Reduzierung. Jedes dritte Unternehmen hat Probleme offene Stellen
längerfristig mit passenden Arbeitskräften zu besetzen.
 Einer der Hauptgründe für die verhaltene Entwicklung sind die stagnierenden
Exporte. Durch Verunsicherungen wie
dem Brexit oder den Wahlen in den
USA und Krisen z.B. in Russland, Brasilien und der Türkei fällt dieser Konjunkturmotor vorerst aus. Leicht anziehende Energiepreise und keine neuen
Impulse durch den Konsum vervollständigen das Bild.
gut
125,5
123,4
121,8
10,4%
befriedigend
35,8%
schlecht
120
120
53,8%
110
110
115,5
110,7
100
100
Zukünftige Erwartungen
9090
besser
8080
7070
schlechter
16
II/1
6
III/
I/1
6
5
15
III/
5
II/1
I/1
14
III/
II/1
4
I/1
4
13
III/
II/1
3
3
I/1
2
12
III/
2
II/1
I/1
11
III/11 I/12 II/12 III/12 I/13 II/13 III/13 I/14 II/14 III/14 I/15 II/15 III/15 I/16 II/16 III/16
III/
6060
15,6%
gleichbleibend
62,4%
22,0%
Dienstleistung
Weiterhin überwiegend freundlich
Die Geschäftslage in der Dienstleistungsbranche kehrt, nach sehr guten
Ergebnissen in den vergangenen Umfragen, wieder auf ein etwas niedrigeres Niveau zurück. Immerhin noch 46
Prozent bewerten ihre Lage als gut,
nur neun Prozent als schlecht.
Fast unverändert fallen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate
aus. 66 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften, nahezu 30
Prozent mit einer weiteren Verbesserung.
Im Ergebnis geht damit auch der Geschäftsklimaindex für die Dienstleistungen auf 131 Punkte zurück. Dies ist
noch immer der beste Wert aller hier
betrachteten Branchen und im lang-
me damit offene Stellen zu besetzen.
Dabei werden sowohl Arbeitskräfte
mit dualer Berufsausbildung als auch
Hochschulabsolventen in gleichem
Ausmaß gesucht. Als Reaktion auf
diese Situation wollen die Dienstleister überdurchschnittlich oft verstärkt
in Aus- und Weiterbildung und in die
Arbeitgeberattraktivität investieren.
Als ein weiteres Risiko wird die Inlandsnachfrage wieder häufiger genannt. Jedes zweite Unternehmen
befürchtet hier einen Rückgang. Die
Entwicklung der wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen wird dagegen
nur noch von einem Viertel der Dienstleister kritisch gesehen.
jährigen Vergleich ein durchschnittliches Ergebnis für den Dienstleistungssektor.
Bei den Investitionen zeigt sich eine
stärkere Differenzierung. Der Anteil
der Unternehmen mit steigenden und
sinkenden Investitionsplänen nimmt
zu. 30 Prozent wollen mehr investieren, fast 17 Prozent weniger. Der Ersatzbedarf und Produktinnovationen
bleiben die Hauptmotive. Rationalisierungen werden seltener genannt.
Auf den Arbeitsmarkt gehen weiterhin
positive Effekte von den Dienstleistern
aus. Jedes zweite Unternehmen nennt
den Fachkräftemangel als ein Hauptrisiko für die zukünftige Entwicklung.
40 Prozent haben schon heute Proble-
Geschäftsklimaindex Dienstleistung
150
150
141,3
139,2
140
140
130
130
131,3
129,1
120
120
122,9
119,6
110
110
100
100
90
90
80
Investitionen
Investitionen
29,9
53,6
Beschäftigung
Beschäftigung
25,3
63,1
30
40
50
60
4,1
16,5
80
90
16
III/16
III/
6
II/16
II/1
I/16
I/1
6
15
III/
5
III/15
gut | besser | zunehmend
befriedigend | gleichbleibend
schlecht | schlechter | abnehmend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
11,6
70
II/15
II/1
5
III/
9,3
66,0
20
1/15
I/1
14
4
4
29,9
10
III/14
44,3
Erwartungen
Erwartungen
0
II/14
II/1
III/
I/14
I/1
III/13
13
3
II/13
46,4
Lage
Lage
2
I/13
II/1
III/
12
III/12
I/1
3
80
100
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
Industrie
Getrübter Blick in die Zukunft
Der IHK-Geschäftsklimaindex für die
Industrie sinkt um zehn auf jetzt 107,6
Punkte. Dies ist der schlechteste Wert
seit Anfang 2013. Damit wird der sich
schon im Frühsommer abzeichnende
Rückgang weiter fortgesetzt.
Ausschlaggebend hierfür ist ein erneuter Rückgang der Bewertung der
Zukunftsaussichten der Branche.
Nur zehn Prozent erwarten eine Verbesserung der Geschäfte, allerdings
13 Prozent eine Verschlechterung. Die
große Mehrheit geht weiterhin von einer gleichbleibenden Entwicklung aus.
Deutlich positiver wird zum wiederholten Mal die aktuelle Geschäftslage
eingeschätzt. 92 Prozent bezeichnen
diese als gut oder befriedigend.
Die Abkühlung des Klimas beruht in
erster Linie auf einem Rückgang der
Auftragseingänge. Wie schon in
den vergangenen Monaten sind die
Eingänge aus dem Ausland weiter
rückläufig. So wird auch in den kommenden Monaten das Exportvolumen
nahezu unverändert bleiben. Im Gegensatz zum Frühsommer sind jetzt
allerdings auch die Aufträge aus dem
Inland bei vielen Industriebetrieben
gesunken.
Folgerichtig wird dann auch die Nachfrage aus dem In- und Ausland als
Hauptrisiko wieder öfter genannt.
Seltener erwähnt werden hier die Arbeitskosten und der Fachkräftemangel.
Den eingetrübten Erwartungen folgend, hält sich die Industrie in der Region dann auch mit Investitionen und
den Beschäftigungsplänen bedeckt.
Jeweils nur etwa zehn Prozent rechnen mit steigenden Investitionen beziehungsweise steigenden Beschäftigtenzahlen. Dem gegenüber stehen
34 Prozent der Unternehmen die mit
zurückgehenden Investitionen planen.
Hauptmotiv sind dann Rationalisierungen. Ebenfalls 30 Prozent planen
mit einem abnehmenden Beschäftigungsumfang. Wenn erfolglos nach
neuem Personal gesucht wird, dann
überdurchschnittlich häufig nach
Meistern und Fachwirten.
Geschäftsklimaindex Industrie
150
150
130,2
126,1
130
130
110
110
111,1
90
90
107,6
96,2
70
70
27,9
Lage
Lage
9,8
Investitionen
Investitionen
11,5
54,1
Beschäftigung
Beschäftigung
10,0
60,0
10
30
40
80
16
III/16
III/
6
II/1
6
I/1
15
III/
5
II/16
gut | besser | zunehmend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
16,7
70
I/16
schlecht | schlechter | abnehmend
30,0
60
III/15
befriedigend | gleichbleibend
13,1
34,4
50
II/15
II/1
5
I/1
III/
8,2
68,7
20
I/15
14
4
II/1
4
III/14
77,1
14,6
0
II/14
63,9
Erwartungen
Erwartungen
Export
Export
I/14
I/1
13
III/13
III/
III/
II/13
II/1
3
I/13
I/1
12
III/12
3
50
50
90
100
3
Einzelhandel
Deutliche Abkühlung des Geschäftklimas
Der aktuelle IHK-Geschäftsklimaindex für den Einzelhandel in der Region Bonn/Rhein-Sieg setzt seinen
Mitte 2015 begonnenen Abwärtstrend
fort. Mit knapp 97 Punkten liegt er
jetzt auch wieder unter der magischen
100-Punkte-Grenze.
Diese Entwicklung wird geprägt von
den pessimistischen Zukunftserwartungen der Branche. Fast 30 Prozent
der befragten Händler gehen von einem Rückgang ihrer Geschäfte aus.
Nur noch 22 Prozent rechnen mit einer sich verbessernden Geschäftsentwicklung. Einer der Gründe ist, dass
von der gegenwärtig noch immer hohen Konsumlaune und Kaufkraft keine
weiteren Impulse zu erwarten sind.
Vielmehr fürchten 77 Prozent einen
Rückgang der Inlandsnachfrage. Auch
der zunehmende Onlinehandel macht
zahlreichen stationären Händlern weiter zu schaffen. Der Fachkräftemangel bleibt für jeden dritten Händler ein
wichtiges Risiko, während die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen kaum noch genannt werden.
Auch die gegenwärtige Lage beurteilen die Einzelhändler in der Region
zurückhaltend. Jeweils ein Viertel
bezeichnet diese im Herbst 2016 als
gut beziehungsweise schlecht. Etwas
positiver stellt sich die Entwicklung
der Umsätze in den vergangenen Monaten dar. 75 Prozent berichten von
gestiegenen oder zumindest gleichge-
bliebenen Umsätzen.
Entsprechend fallen dann auch die Investitionsabsichten aus. 26 Prozent
rechnen hier mit einem Anstieg. Nahezu die gleiche Anzahl erwartet einen
Rückgang. Hauptmotiv bleibt hier der
Ersatzbedarf, gefolgt von Rationalisierungsmaßnahmen.
Das sich verschlechternde Geschäftsklima in der Branche hat jetzt auch negative Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwicklung. Zwar wollen die
meisten Händler ihr Personal konstant
halten, aber immerhin fast 17 Prozent
planen hier mit abnehmenden Umfängen.
Geschäftsklimaindex Einzelhandel
140
140
125,0
118,7
120
120
113,1
111,4
100
100
96,8
93,4
87,3
Investitionen
Investitionen
25,8
0
30
40
50
80
90
16
III/16
III/
6
II/16
II/1
6
I/1
15
III/
5
5
I/16
befriedigend | gleichbleibend
schlecht | schlechter | abnehmend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
16,7
70
III/15
gut | besser | zunehmend
22,6
60
II/15
II/1
III/
14
4
II/1
4
51,6
20
I/15
28,1
76,6
10
III/14
24,2
50,0
Beschäftigung
Beschäftigung 6,7
4
II/14
51,6
21,9
Erwartungen
Erwartungen
I/14
I/1
III/
24,2
Lage
Lage
III/13
13
II/13
3
3
I/13
II/1
III/
12
III/12
I/1
60
60
I/1
80
80
100
Großhandel
Aufheiterung bei der Beschäftigung
wartungen für die kommenden Monate. Insbesondere der Anteil der
Unternehmen, die mit zunehmenden
Geschäften rechnen ist gestiegen und
liegt jetzt bei 36 Prozent.
 Hauptrisiken sind neben der Inlandsnachfrage die Energie- und Rohstoffpreise sowie zunehmend auch wieder die Arbeitskosten. Weniger häufig
werden die Auslandsnachfrage und
die Finanzierungsmöglichkeiten genannt.
 Diese verbesserten Aussichten wirken sich auch auf die Investitionsbereitschaft aus. Fast jedes dritte Unternehmen will seine Investitionen im
Inland in den kommenden Monaten
erhöhen. Im Frühsommer waren dies
 Weiterhin sehr konstant und auf einem
sehr hohen Niveau entwickelt sich
der Großhandel in der Region Bonn/
Rhein-Sieg. Entsprechend bewegt
sich der Geschäftsklimaindex zum
wiederholten Male seitwärts und liegt
jetzt, nahezu unverändert, bei fast
128 Punkten. Dies ist der beste Wert
seit dem Frühsommer 2012. Sowohl
im langjährigen Vergleich als auch im
Branchenvergleich steht der Großhandel damit sehr gut da.
 40 Prozent der Großhändler bewerten ihre aktuelle Lage als gut, weitere 52 Prozent als befriedigend. Dies
entspricht in etwa den Werten aus der
Vorumfrage und aus dem Vorjahr.
 Leicht verbessert haben sich die Er-
nur 13 Prozent. Leicht gestiegen ist im
Gegenzug auch die Anzahl der Großhändler mit sinkenden Investitionen.
Hauptmotiv bleibt der Ersatzbedarf.
Durch die gute Situation der Branche
stehen Rationalisierungsinvestitionen
seltener an.
 Neben den Dienstleistungen ist der
Großhandel im Herbst 2016 die einzige Branche mit positiven Effekten auf
den Arbeitsmarkt. Jedes vierte Unternehmen plant eine Ausweitung der
Beschäftigung. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen können offene Stellen im Großhandel gegenwärtig zumeist mit passenden Bewerbern
besetzt werden.
Geschäftsklimaindex Großhandel
140
140
127,2
124,8
122,6
127,9
120
120
113,0
100
100
104,1
103,3
Investitionen
Investitionen
52,0
32,0
Beschäftigung
Beschäftigung
48,0
24,0
0
10
20,0
72,0
20
30
40
50
60
80
90
16
III/16
III/
II/1
6
II/16
gut | besser | zunehmend
befriedigend | gleichbleibend
schlecht | schlechter | abnehmend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
4,0
70
6
5
I/1
12,0
I/16
I/1
III/
36,0
Erwartungen
Erwartungen
8,0
III/15
15
II/1
4
52,0
II/15
III/
I/1
40,0
Lage
Lage
I/15
5
III/14
II/1
II/14
14
I/14
4
III/13
13
3
I/1
III/
II/13
3
I/13
12
III/12
II/1
60
60
III/
80
80
100
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
5
Gastgewerbe
Abkühlung des Geschäftklimas
 Mit den Temperaturen kühlt sich auch
das Geschäftsklima im Gastgewerbe
deutlich ab, bewegt sich aber noch immer auf einem überdurchschnittlichen
Niveau. Knapp 114 Punkte bedeuten
seit dem Frühsommer einen Rückgang
um elf Punkte.
 Die Geschäftslage hat sich bei den
Hoteliers und Gastronomen eingetrübt. Insbesondere das Beherbergungsgewerbe hat einen Rückgang
der Lageeinschätzungen zu verzeichnen. Insgesamt beurteilt noch immer
jedes zweite Unternehmen seine Lage
mit gut. Im Vergleich zur Vorumfrage
zugenommen haben dagegen die
schlechten Bewertungen.
 Optimistisch in die Zukunft blicken
gung ist im Gastgewerbe vorerst nicht
zu rechnen. Fast 80 Prozent rechnen
mit gleichbleibenden Umfängen, 14
Prozent erwarten einen Rückgang.
Neben der gebremsten Entwicklung
der Geschäfte stehen auch hohe Arbeitskosten und die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften einer höheren Beschäftigung im Wege. Fast 40
Prozent der befragten Unternehmen
haben Schwierigkeiten offene Stellen
adäquat zu besetzen. Gesucht werden
hauptsächlich Personen mit einer dualen Berufsausbildung.
 Zunehmend bewertet die Branche
auch wieder steigende Energie- und
Rohstoffpreise als eines der Hauptrisiken.
zurzeit auch nur noch 14 Prozent der
Befragten. Der größte Anteil geht von
gleichbleibenden Geschäften aus.
Sorgen bereitet dem Gastgewerbe u.a.
die geplante Einführung eines Hygienebarometers.
 Die Investitionsbereitschaft geht bei
den Gastronomen wieder deutlich zurück. 31 Prozent wollen in den kommenden Monaten stärker investieren,
dem stehen jetzt allerdings auch 28
Prozent gegenüber, die mit geringeren
Ausgaben in diesem Bereich planen.
Wenn investiert wird dann hauptsächlich in den Ersatzbedarf. Jedes dritte
Unternehmen nennt aber auch Produktinnovationen als Motiv.
 Mit einer Ausweitung der Beschäfti-
Geschäftsklimaindex Gastgewerbe
130
130
120
120
110
110
108,7
106,3
103,9
114,8
114,5
113,9
105,6
100
100
90
90
89,3
80
80
70
70
60
60
50
Erwartungen
Erwartungen
41,4
7,1
0
20
30
40
50
70
80
16
III/16
III/
6
II/16
II/1
6
I/16
I/1
III/
15
III/15
17,2
gut | besser | zunehmend
17,9
schlecht | schlechter | abnehmend
befriedigend | gleichbleibend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
14,3
60
II/15
II/1
5
5
I/1
14
I/15
27,6
78,6
10
III/14
III/
67,8
31,0
Beschäftigung
Beschäftigung
II/1
III/
31,1
14,3
Investitionen
Investitionen
II/14
4
I/14
4
13
3
3
I/1
III/
III/13
51,7
Lage
Lage
6
II/13
I/1
I/13
12
III/12
II/1
50
90
100
Verkehr
Gebremstes Tempo
Logistiker die Erwartungen für die
kommenden Monate. Ein knappes
Viertel erwartet eine bessere Entwicklung als in der Vergangenheit, ebenfalls ein Viertel geht von einer Verschlechterung aus.
 Durch diese konstanten Erwartungen
werden dann auch die Beschäftigungsabsichten geprägt. Die überwiegende Anzahl der Unternehmen
beabsichtigt hier keine Veränderungen. Somit wird die Zahl der Arbeitsplätze in der Region wohl unverändert
bleiben.
 Bei den geplanten Investitionen spiegelt sich die Erwartungshaltung wider.
Die Unternehmen mit positiven Aussichten planen mit steigenden Investi-
 Zum zweiten Mal in Folge verliert der
Geschäftsklimaindex für das Verkehrsgewerbe an Boden. Mit 107,5
Punkten bewegt er sich jetzt wieder
auf dem Niveau des vergangenen
Herbst. Im Vergleich zum Jahresbeginn entspricht dies einem Rückgang
um 18 Punkte.
 Ursache hierfür ist eine weniger positive Beurteilung der eigenen Geschäftslage. 13 Prozent bewerten
diese jetzt als schlecht, immerhin
noch beachtliche 32 Prozent als gut.
Bei der Umsatzentwicklung ist das
Bild noch ein wenig stärker eingetrübt.
Hier berichtet jedes vierte Unternehmen von gesunkenen Umsatzzahlen.
 Nahezu unverändert beurteilen die
tionsausgaben, diejenigen mit negativen Erwartungen halten sich eher
zurück. Hauptmotiv bleibt der Ersatzbedarf, aber auch Rationalisierungsmaßnahmen stehen wieder häufiger
auf der Tagesordnung.
 Die Hauptrisiken bleiben die Inlandsnachfrage, die Arbeitskosten und der
Fachkräftemangel. Allerdings werden
alle drei Risiken seltener genannt als
im Frühsommer. Überproportional oft
bleibt bei den Logistikern die Suche
nach ungelernten Arbeitskräften erfolglos. Wieder eine größere Rolle
spielen dagegen die steigenden Energiekosten.
Geschäftsklimaindex Verkehr
160
160
150
150
140
140
125,0
130
130
119,2
120
120
110
110
107,4
100
100
107,5
104,0
100,0
90
90
80
80
32,3
Lage
Lage
Erwartungen
Erwartungen
22,6
Investitionen
Investitionen
22,6
Beschäftigung
Beschäftigung
10
40
50
70
16
III/16
III/
6
II/16
II/1
6
I/1
15
III/
II/1
5
5
I/1
III/
80
I/16
schlecht | schlechter | abnehmend
Trend im Vergleich zur Vorumfrage
(Erklärung zur Trendaussage
siehe letzte Seite.)
17,2
60
III/15
befriedigend | gleichbleibend
29,0
69,0
II/15
gut | besser | zunehmend
25,8
48,4
30
I/15
12,9
51,6
20
III/14
14
4
II/1
4
II/14
54,8
13,8
0
I/14
I/1
13
III/13
III/
3
I/1
III/
II/13
3
I/13
12
III/12
II/1
70
70
90
100
7
Arbeitsmarkt
Zurückhaltende Beschäftigungsentwicklung
Arbeitsmarktentwicklung im September 2016
Arbeitslose
Berichtsmonat
Vorjahresmonat
Veränderung in
Prozent
Berichtsmonat
Vorjahresmonat
Veränderung
Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg
28.356
28.730
-1,3
5,9
6,1
-0,2
Stadt Bonn
11.829
11.989
-1,3
7,0
7,3
-0,3
Rhein-Sieg-Kreis
16.527
16.741
-1,3
5,3
5,4
-0,1
713.706
730.975
-2,4
7,6
7,8
-0,2
NRW
Der Arbeitsmarkt in der Region Bonn/
Rhein-Sieg entwickelt sich weiterhin gut.
Im September lag die Zahl der Arbeitslosen mit 28.356 Personen klar unter dem
Vorjahreswert. Auch die Quote ist um 0,2
Prozentpunkte auf jetzt 5,9 Prozent gesunken. Von dieser erfreulichen Tendenz
waren diesmal sowohl Bonn als auch der
Rhein-Sieg-Kreis betroffen.
In Nordrhein-Westfalen ist die absolute
Zahl der Arbeitslosen zum wiederholten
Mal etwas stärker gesunken als in der
Region. Die Arbeitslosenquote hat sich
hingegen vergleichbar entwickelt. Einer
der Gründe hierfür ist sicherlich die unterschiedliche demografische Entwicklung
in den einzelnen Landesteilen.
Der IHK-Beschäftigungsindikator liegt
aktuell bei -1,6 Punkten und deutet in
Summe für die kommenden Monate auf
wenige Veränderungen am Arbeitsmarkt
hin. Während in der Industrie die Beschäftigung eher zurückgeht, ist für den
Dienstleistungssektor mit einer weiteren
Zunahme zu rechnen.
Voraussetzung ist, dass der Fachkräftemangel sich nicht erhöht und die Arbeitskosten für die Unternehmen finanzierbar
bleiben. Jedes dritte Unternehmen hat
schon heute Probleme offene Stellen zu
besetzen. Am häufigsten werden dabei
Arbeitskräfte mit einer dualen Berufsausbildung erfolglos gesucht.
Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) deutet für die kommenden
Monate auf gute Aussichten am Arbeitsmarkt hin. Der entsprechende Frühindikator liegt bei 103,5 Punkten.
Copyright:
Alle Rechte liegen beim Herausgeber.
Erläuterungen
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer
Bonn/Rhein-Sieg
Bonner Talweg 17 | 53113 Bonn
Tel. +49 (0)228 2284-140
Fax +49 (0)228 2284-124
Veränderung des Saldos zur Vorumfrage …
Redaktion: Dipl. Volkswirt M. Schmaus
E-Mail: [email protected]
Stand: Oktober 2016
8
Arbeitslosenquote
... um mehr als 15 Punkte
... zwischen 15 und 7,5 Punkte
... zwischen 7,5 und - 7,5 Punkte
... zwischen - 7,5 und -15 Punkte
... um mehr als - 15 Punkte
Durchführung der Konjunkturumfrage
Mit der Auswertung der Konjunkturumfrage präsentiert die IHK Bonn/RheinSieg die Ergebnisse ihrer Befragung von
rund 1.200 Mitgliedsunternehmen. Die
Umfrage fand im September 2016 statt.
Erneut haben über 300 Unternehmen
geantwortet. Auch für die Branchenergebnisse ist die Repräsentativität durch
eine Fallzahl von in der Regel n > 30 gewährleistet. Die IHK bedankt sich ganz
herzlich bei allen teilnehmenden Unternehmen!
Wir suchen ständig weitere Unternehmen zur Teilnahme an der Umfrage. Helfen Sie uns und melden sich
bei der Redaktion.
Klimaindex
Der Klimaindex ist ein Mittelwert aus der
Lage und den Erwartungen der befragten
Unternehmen. Er gibt Auskunft über die konjunkturelle Entwicklung. Nimmt der Indikator
zu, entwickelt sich die Konjunktur tendenziell
positiv, nimmt er ab, verschlechtert sich tendenziell die wirtschaftliche Entwicklung.