Der Pfaffenhofener Ausgabe 10 / KW 43 FREITAG, 28. OKTOBER 2016 Preis: gratis! 70 Jahre in der SPD 3 wie Gold und Silber Anton Dost (li.), rotes Wolnzacher Urgestein, als Vorbild für Herker, Kopetzky, Käser und Co.? Birgid Niedermayr, Konstanze Klein und Max Schmutterer begeistern mit ihren Schmuckstücken Seite 7 Seite 8 AUSGEZEICHNET Die städtischen Preise für Klimaschutz gingen an Firmen und Privatpersonen Seite 3 REINER SCHLAMP Hellmuth Inderwies ehrt den Künstler zu seinem 80. Geburtstag: „Die Kunst – sein Leben“ Seite 4 MIT WONNE ... und mit Leidenschaft hat die Saison der Rathauskonzerte begonnen Seite 5 BUNTE VIELFALT Die Landesgartenschau sucht Gästeführer, die 2017 die Stadt repräsentieren und Entstehung und Konzept vermitteln Seite 6 Schaffenhofen bedankt sich: Es ist vollbracht von Lorenz Trapp Schuld könnte der neue A5 sein. Vor einigen Jahrzehnten war mal der Bossa Nova schuld, allerdings ging es in dem Nummer-eins-Hit der Schlagersängerin Manuela mehr um intimere Dinge als die Windkraft, was gar dazu führte, dass der Bayerische Rundfunk sich im Jahr 1963 weigerte, den Song wegen eines darin vorkommenden Ausflugs in die Dancing Bar in seinem Programm zu spielen. Eigentlich nämlich wollte ich mich aus diesem seit Wochen die Bürger spaltenden Tanz um die WindparkDiskussion mehr oder weniger heraushalten. Ich weiß nicht, welchen Sinn es machte, dass sich Gegner und Befürworter der Windkraftanlagen im Förnbacher Forst gegenseitig Zahlen vor die Nase halten, die die jeweiligen Gegenparteien dann für unlauter errechnet betrachten. Anscheinend ist die Welt nicht mal in der Mathematik so einfach konstruiert, wie es das alte „1+1=2; bas- ta!“ uns jahrhundertelang glauben machte. Der Mensch menschelt halt immer mit. Der neue A5 aber hat’s geschafft, dass ich nun doch noch einmal via Buchstabenfolgen leicht den Kopf schüttle. Zur Vorstellung des Fahrzeugs kreierten die Marketingmenschen des Ingolstädter Automobilherstellers tatsächlich diesen Slogan: „Selbst der Wind hält den Atem an, wenn er an ihm vorbeizieht“. Er, der A5, ein Kilo CO2 pro 10 Kilometer im Schlepptau. Sollte der A5 ein Bestseller werden, müssen wir wohl über ein Fahrverbot für ihn nachdenken – zumindest im Umkreis von, sagen wir mal, zehn Kilometern um den Förnbacher Forst. Die genauen Zahlen für den zu erstellenden Umkreis sollten selbstverständlich fußen auf von Experten festzustellenden und nach allen Regeln der Kunst zu evaluierenden Daten über die Sensibilität des Windes in Bezug auf vorbeirauschende spezielle Fahrzeuge. Und dann einen Bürgerentscheid. Das ist so eine Sache mit den Bürgerentscheiden. Das Bündnis „Rückenwind“ war in Feierlaune, als das Ergebnis des Bürgerentscheids am letzten Sonntag feststand: 56,9 Prozent der Pfaffenhofener haben sich für den Windpark im Förnbacher Forst ausgesprochen, 43,1 Prozent stimmten dagegen. Hier von einem Erdrutschergebnis oder einem Kantersieg zu sprechen, wäre wohl vermessen. Ich halte die Stadt für gespalten. Dreifach gespalten: Bei 59,6 Prozent Beteiligung haben auch ziemlich genau 8100 Pfaffenhofener mit den automatisch zugesandten Briefwahlunterlagen den Weg zum nächsten Briefkasten oder ins Rathaus nicht gefunden. Bei den übrigen rund 11700 von etwa 19800 Wahlberechtigten fielen auf die Ja-Seite ziemlich genau 6770 Stimmen, auf die Nein-Seite ziemlich genau 5130. Ziemlich übermütig, angesichts dieser Zahlen aus Pfaffenhofen in den Sozialen Medien ein „Schaffenhofen“ zu basteln. Aber der Kampf ist vorbei, wo gehobelt wird, da fallen Späne, wo getrommelt wird, da wird marschiert. Die Entscheidung ist gefallen. Was mich befremdet, ist, dass diese Form der direkten Demokratie nicht unbedingt Frieden stiftet unter den Wählern, wie die teils unsäglichen Auseinandersetzungen im Vorfeld des Bürgerentscheids in den Sozialen Medien gezeigt haben. Und so wird es weitergehen: Wir haben eine Entscheidung, aber keine Lösung, und vor der Realisierung von drei weiteren Windrädern im Förnbacher Forst wartet die Finanzierung. Ca. 15 Millionen Euro stehen im Raum, und mit ein paar davon sollen sich ja die Bürger am Projekt der Bürgerenergiegenossenschaft beteiligen. Und ich möchte gerne wissen, welcher Bürger mit wie viel Euro Anteile und Projektbeteiligungen kauft. Freunde zu finden ist wahrlich nicht leicht; ich allerdings habe einen neuen Freund entdeckt, von dem ich nicht geglaubt habe, dass er es je werden könnte: das Umweltbundesamt. Der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht der Behörde zeigt zwar Verständnis für die Sehnsucht vieler Menschen nach ländlicher Idylle und Abenteuer. Man solle sich aber überlegen, sagte die Präsidentin des Amtes, Maria Krautzberger, bei der Vorstellung, ob es im Alltag tatsächlich nötig ist, eine Jacke zu tragen, mit der man den Himalaya besteigen könnte. Gleiches gelte auch für den Kauf großer Geländewagen und SUVs mit relativ hohem Spritverbrauch: Im Stadtverkehr sei deren Nutzung nicht mehr zu rechtfertigen. Also ab in den Förnbacher Forst, oder was? Ich möchte nicht wissen, was der A5 dazu sagen wird. Es bleibt schwierig, würde Old Lodge Skins, der weise Indianerhäuptling aus dem Film „Little Big Man“, dazu bedächtig äußern, aber „solange das Gras wächst, der Wind weht und der Himmel blau ist“, menschelt es eben weiter. STADTKULTUR Seite 2 | Der Pfaffenhofener Öffentlich und nahe Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, die Bürgerentscheide sind gelaufen, die Entscheidungen pro Windenergie und pro Familienbad sind eindeutig und die Wahlbeteiligung ist höchst erfreulich. Knapp 60 Prozent aller Pfaffenhofener Abstimmungsberechtigten haben bei den zwei Bürgerentscheiden vom 23. Oktober ihre Stimme abgegeben. Damit wurde die einstimmige Stadtrats-Entscheidung vom Juli 2016, als erste bayerische Kommune die automatische Versendung von Abstimmungsunterlagen bei Bürgerentscheiden einzuführen, um eine möglichst hohe Bürgerbeteiligung zu ermöglichen, eindrucksvoll bestätigt. Mit hervorragenden 59,6 Prozent lag die Wahlbeteiligung noch über dem Wert der Kommunalwahlen von 2014, sodass die Abstimmungen ein wirklich repräsentatives Ergebnis darstellen – im Gegensatz zu vielen anderen kommunalen Bürgerentscheiden. Freitag, 28. Oktober 2016 Alternative Konzepte für Beförderung und Tourismus von Claudia Erdenreich Verkehrskonzepte sind so eine Sache, zumal in Kleinstädten. Da beißen sich selbst versierte Verkehrsplaner die Zähne aus, Pläne scheitern an zementierten Gegebenheiten. Da ist das Auto fast heilig, die Parkplätze noch viel mehr, und ein öffentlicher Nahverkehr muss zu viele Bedürfnisse gleichzeitig bedienen: Ökologisch soll er sein und schnell, pünktlich, günstig, häufig, zentral, alles abdecken und trotzdem dezent, leise, kostenneutral und überhaupt niemand stören. Am besten wäre unsichtbar. Noch besser wäre beamen, aber das ist noch nicht erfunden. Das lässt sich so nicht umsetzen, und so bleibt es bei den städtischen Bussen, die sich um die Kurven quälen und mehr oder weniger pünktlich den Bahnhof anfahren. Man kann sie, ökologisch weitgehend korrekt, auf elektrischen Betrieb umrüsten, dann sind sie leiser aber immer noch Busse. Ein Flughafen wäre nun etwas überzogen für Pfaffenhofen, auch wenn andere Kleinstädte einen haben. Er würde auch nicht gerade dem innerstädtischen Verkehr nützen. Eine UBahn lohnt sich auch nicht wirklich, schon gar nicht in heutigen Zeiten, in denen die Archäologen dann jahrelang graben und am Ende wieder Römer, Kelten und Münchshöfener finden. Zudem hat man trotz zähen Ringen durch mehrere Wahlperioden im Stadtrat noch nicht mal eine Tiefgarage unter dem Hauptplatz hinbekommen, wie soll es da erst jetzt mit einer U-Bahn klappen. Eine Trambahn wäre hübsch, nostalgisch, freundlich und von den meisten akzeptiert. Aber man müsste Gleise und Oberleitungen verlegen, gar eigene Fahrspuren schaffen und im schlimmsten Fall sogar Parkplätze opfern. Das geht gar nicht, so schön die alten Bahnen sind. Wenn alle Rad fahren würden, wäre es einfacher, aber manche sind faul, andere wollen nicht nass werden und kaum einer will die Einkäufe die Hügel hinauf schnaufen und treten. Dann wird es auch noch früh dunkel, und dann steigen doch wieder alle in ihr sicheres, trockenes, warmes Auto. Da bleibt nur noch ein Kompromiss, die geradezu ideale Lösung: Eine kleine Bimmelbahn. Einmal um den Hauptplatz herum und bis rüber zum Bahnhof, das reicht. Am Sonntag, zur Gartenschau und zum Volksfest könnte sie vielleicht noch bis raus fahren, bis zum Schwimmbad. Für die Bimmelbahn braucht es keine Gleise, sie kommt um die engsten Kurven, vertreibt keinen einzigen kostbaren Parkplatz. Für sie müssen weder Archäologen graben noch marode Brücken saniert werden. Sie braucht keine eigene Spur, keine Oberleitung und hat keine Feinde. Morgens fährt sie Pendler, mittags Schulkinder, sonntags mit Bandansage Touristen. Mehrsprachig. Und abends könnte sie zur Partybahn werden, dreimal um den Hauptplatz, mit passender Musik. Volksmusik zum Volksfest, Klassik zu den Vernissagen, Chöre zum Weihnachtsmarkt, das geht alles. Gerüchten zufolge gab es schon einmal so eine Bahn. Oder zweimal in der Geschichte Pfaffenhofens. Und noch viel öfter gab es Pläne dafür. Es wäre an der Zeit, die jetzt einmal umzusetzen! Spaß machen würde es auf alle Fälle, und dann braucht es keinen Verkehrswegeplaner mehr, sondern nur noch einen Bimmelbahn-Beauftragten. Gerüchten zufolge gäbe es dafür schon Anwärter. gen wir, Leute ganz ohne spirituelle experience, sind erstmal ganz schön verzweifelt, wenn sie merken, dass da kein Zurück ist. Insgesamt kommt es schon darauf an, mit welcher Einstellung man in die Sache hineingeht. Letztlich landet man auf einer Art Insel. Die ist nur im übertragenen Sinn ein anderer Ort. In Wirklichkeit bleibt man in demselben Zimmer, oder wo man eben gestorben ist, und die neue Welt durchdringt die alte. Oder hat sie immer schon durchdrungen. Auf dieser Insel also stolpern die meisten planlos und ver- blendet am Ufer entlang. Am Ufer, weil sie instinktiv meinen, der Welt, die sie verlassen haben, und die jetzt scheinbar auf der anderen Seite des Wassers liegt, nahe bleiben zu müssen. Sie kommen dann zu einer Art fröhlichen Strandparty, wo sich, nun ja, die breite Masse – wo sich die Jenseits-Prolls treffen und, wenn’s blöd kommt, für immer in trügerischer Seligkeit verharren in der Meinung, das sei jetzt der Endpunkt, hier sei es ja ganz nett, das sei es jetzt gewesen, und das sei jetzt der Himmel. Ein großer Irrtum! Denn richtig wäre gewesen, mutig bergauf ins Landesinnere zu steuern. Dieser wahre Weg steht aber nur denen offen, die dazu bereit sind. Die anderen, wie gesagt, gehen feiern. Als ich das lese, finde ich es ziemlich überzeugend. Irgendwie passt da alles zusammen. Salopp gesagt: es hat was. Ich frage mich jetzt aber auch, woher Meister Bȏ Yin Rȃ das alles weiß, und lese weiter, und irgendwann geht es in diesem Büchlein eigentlich nur noch darum, dass es ja so viele Scharlatane gibt, die dir das Blaue vom Himmel und Quatsch vom Jenseits erzählen. Und dass es ja diesen Wust von Fantasiegebilden und Irrlehren gibt, auf die man nicht hereinfallen darf. Was eigentlich die größte Prüfung ist. Und dass es böse enden kann, wenn man selbsternannten Heilsbringern und spirituellen Bauernfängern folgt. Und dass man besser dran täte, Meister Bȏ Yin Rȃ zu glauben, der sich auskennt, anstatt einem der vielen, die sich nicht auskennen. Denn Meister Bȏ Yin Rȃ war selber drüben, beziehungsweise er lebt quasi selbst mit einem Bein im Jenseits, und deswegen entspricht das, was er zu sagen hat, den Tatsachen, und das, was andere verzapfen, ist leeres und gefährliches Gewäsch. Und wer Probleme hat, das einzusehen, der ist noch zu sehr dem niederen Dasein verhaftet und sollte mal dringend an seiner Einstellung arbeiten. Solange Zeit ist. Die neue Möglichkeit des „Bürgerentscheids vom Sofa aus“ wurde auf Anhieb gut angenommen: Von den knapp 20.000 stimmberechtigten Pfaffenhofenern nutzten 11.298 die komfortable Möglichkeit der Briefwahl. Nur 478 Wählerinnen und Wähler füllten am Sonntag ihre Stimmzettel im einzigen Urnenwahllokal im Rathaus aus. Auch die Entscheidungen der Wähler sind klar: R und 57 Prozent votierten für die Fortführung des Projektes „Bürgerwindpark“, über 63 Prozent befürworteten den Bau eines familientauglichen Hallenbades. Sie gestalten damit aktiv die Zukunft unserer Stadt mit. Das Ja für die Windenergie ist für mich ein deutliches Signal, dass die Pfaffenhofener den Klimaschutz ernst nehmen und dass ihnen an der Umsetzung unseres Klimaschutzkonzeptes gelegen ist. So können wir jetzt den Bebauungsplan „Sondergebiet Bürgerwindpark Pfaffenhofen“ weiterführen. Der Plan wird demnächst zum zweiten Mal öffentlich ausgelegt und steht allen Interessierten damit nochmals zur Einsicht- und Stellungnahme offen. Auch für ein der Kreisstadt angemessenes Hallenbad kann nun mit den Planungen begonnen werden. Dabei dürfen Sie aber keine Therme erwarten, sondern ein kleines Familienbad, das zwar über die bloße Schul- und Sportnutzung hinausgeht, aber in Bau und Betrieb für unsere Stadt finanzierbar ist. Wie dieses Hallenbad im Einzelnen ausgestattet wird, das werden wieder Sie, liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener entscheiden. Diesmal aber nicht bei einem großen Bürgerentscheid, sondern im Rahmen einer Befragung. Wir werden Ihnen Fragebögen zukommen lassen, auf denen Sie Ihre Favoriten für eine Hallenbad-Ausstattung ankreuzen können – z. B. Kinderbecken, Whirlpool, Wasserrutsche oder Sauna usw. Auf jeden Fall wollen wir uns an den Kostendeckel von 15 Millionen Euro halten. Ich danke allen Wählerinnen und Wählern, die sich an den beiden Bürgerentscheiden vom 23. Oktober beteiligt haben. Und ich lade Sie alle schon jetzt ein, an der Fragebogenaktion teilzunehmen, damit wir „unser“ Hallenbad möglichst optimal ausgestalten können. Lassen Sie uns weiter unsere Zukunft gemeinsam gestalten! Herzlich Ihr Thomas Herker, Bürgermeister von Roland Scheerer Neulich wühle ich vor einem Antiquariat in einer Kiste und halte das angestaubte „Buch vom Jenseits“ in der Hand. Erschienen 1920, geschrieben von einem gewissen Bȏ Yin Rȃ. Das nimmst du jetzt mal mit, denke ich mir. Es wäre ja schon nicht schlecht, wenn man ein bisschen wüsste, was da kommt. Dann könnte man sich ein wenig vorbereiten, könnte der Sache etwas gelassener entgegensehen. Wenn einer Bȏ Yin Rȃ heißt, wird er wohl Zugang zu irgendwas haben, was einem selbst verschlossen ist. Ein Reisehandbuch, wie es sich nennt. Zu Anfang heißt es, es existiere eine Gruppe Eingeweihter, die etwas übers Jenseits wissen. Diese Leute hätten ihr Wissen bisher geheim gehalten, aber jetzt sei es nicht mehr geheim, oder nur noch teilweise geheim. Und jedermann könne es hier nachlesen. Also, den nicht geheimen Teil. Und weil die Jahreszeit danach ist, fasse ich das jetzt mal zusammen: Erst einmal ist Sterben nichts anderes als Schlafen, nur mit der Einschränkung, dass man nicht mehr aufwacht. Man wacht aber doch auf, nur eben auf der anderen Seite, aber immer noch im selben Zimmer. Dort kommt man wieder zu sich und versteht erst nicht, was los ist. Manche versuchen, sich bemerkbar zu machen. Die glauben dann, sie würden noch leben, weil man am Anfang noch Reste sinnlicher Wahrnehmungen hat, was mit dem Nachwirken und Nachlassen irgendwelcher Magnetfelder zusammenhängt. Und dann durchschaut man die Welt plötzlich von dieser neuen Warte aus, will heißen, man erkennt den wirklichen Bauplan, der einem bisher verborgen war. Und rückblickend hat man jetzt das Gefühl, dass man nicht etwa eingeschlafen, sondern, im Gegenteil, aufgewacht ist. Für manche ist es aber auch ziemlich hart. Schlichtere Gemüter, sa- DIE SEITE 3 Freitag, 28. Oktober 2016 Der Pfaffenhofener | Seite 3 Unternehmerin Sina Trinkwalder Stadtrat Andreas Herschmann Bürgermeister Thomas Herker Z um zweiten Mal verlieh die Stadt Pfaffenhofen Klimaschutzpreise. Im Rahmen eines Festaktes im Rathaus wurden drei Preisträger in verschiedenen Kategorien unter 15 Bewerbern ausgewählt. Ebenso ausgezeichnet wurden die Stadtradler, die im Juni in nur drei Wochen Bewertungszeitraum bemerkenswerte Distanzen zurückgelegt hatten. Rund einhundert Gäste und Teilnehmer waren zum feierlichen Abend in den Festsaal des Rathauses gekommen, darunter natürlich Bürgermeister Thomas Herker, Altbürgermeister Hans Prechter und zahlreiche Stadträte. Das Rathaus war schon von außen entsprechend beleuchtet, hier hatte man die sonst weihnachtliche Illumination der Häuser passend umfunktioniert. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Quartett Hopfengold, das mit einer Mischung aus Dixie, Jazz und Volksmusik begleitete. Bürgermeister Thomas Herker begrüßte die Gäste und stellte die ehrgeizigen Klimaziele für Pfaffenhofen für die nächsten Jahre vor. Der CO2Verbrauch beträgt in Deutschland pro Kopf und Jahr zehn Tonnen, in Pfaffenhofen schon jetzt nur noch sechs Tonnen. Das ist auch das bundesweite Ziel. konsequente Verfolgung der Vorgaben, regionale Stromerzeugung, Verkehrspolitik und Ansporn möchte die Stadt aktiv einwirken. „Wir können nicht die Welt retten“, macht Herker klar, aber im nächsten Umfeld müsse man einfach anfangen, etwas zu tun. Gastrednerin Sina Trinkwalder aus Augsburg betonte „Klimaschutz nehmen umgesetzt haben. Sie heizen mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, erzeugen den Strom mit Photovoltaik, nutzen Firmen-Elektroautos mit eigener Ladestation. Der Publikumspreis ging an das Mehrgenerationenhaus. Zudem wurde heuer erstmals ein Preis für besonderes privates Engagement verliehen, dieser ging an Manfred Preise für Klimaschutz Privatpersonen und Firmen ausgezeichnet von Claudia Erdenreich In Pfaffenhofen soll der CO2-Verbrauch auf drei Tonnen reduziert werden, eine Zahl, die Herker für machbar hält. Insbesondere durch Zahlreiche Gäste kamen zum Festakt in das Rathaus Das Quartett Hopfengold umrahmte den Abend musikalisch braucht einen langen Atem“ und regte an, Dinge zu hinterfragen und gemeinsam zu ändern. Die erfolgreiche Sozialunternehmerin wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist häufig in Talkshows zu sehen. Ihre Sprache ist klar, ihre Reden spannend und aussagefähig. Sie spricht in deutlichen Bildern, humorvoll im Ernst der Lage. „Hinterlasse diesen Ort so wie du ihn vorfindest“, gilt durchaus auch für die Erde, für das Klima, findet sie. Problematisch sei, dass Klimawandel und auch die Effekte von Klimaschutz nicht unmittelbar spürbar sind. „Klimaschutz muss auch Spaß machen“, fand Stadtrat Andreas Herschmann. Er ist im Stadtrat für Klimaschutz und Energie zuständig. „Klimaschutz verändert Landschaft – aber die Erderwärmung verändert die Landschaft noch viel mehr“. Zusammen mit dem Klimaschutzmanager André Adler stellte Andreas Herschmann zunächst alle Bewerber-Projekte vor. Beide verliehen dann die Preise. Der Jurypreis ging an die Firma Eichenseher Ingenieure, die ein CO2neutrales Bürogebäude und Unter- Niedermeier, der schon ökologisch baute, als andere noch nicht daran dachten und ihn belächelten. Beworben hatten sich ganz unter- schiedliche regionale Vorhaben, darunter auch ein vegetarischer Lieferservice, der natürlich mit einem E-Bike ausliefert, mit Stahl Computertechnik eine EDV-Firma und auch private Sanierungen. Unter den Bewerbern war auch eine Künstlerin, die konsequent Klimaschutz umsetzt, die Sparkasse Pfaffenhofen, die ihre Geschäftsstelle energetisch saniert hat, Krammer GmbH mit innovativer Kälteanlage oder Luftballons aus Naturlatex. Die Bandbreite war so vielfältig wie überraschend. Auch die Stadtradler, die in drei Wochen knapp 70.000 Radl-Kilometer zurückgelegt hatten, wurden geehrt und bekamen als Geschenk und Leckerei „echte“ Schokoladen-Fahrräder. 262 Radlerinnen und Radler hatten in mehreren Teams, aber auch einzeln kräftig geradelt und damit fast 10.000 Kilo CO2 eingespart. Robert Kunz als aktivster Einzelradler legte im Aktionszeitraum von nur drei Wochen stattliche 2.636 Kilometer zurück. Radeln macht Spaß, hält fit und gesund und ist aktiver Klimaschutz, fanden die Teilnehmer. Der Abend klang aus bei Buffet, Getränken und Musik sowie angeregten Gesprächen und Diskussionen. Bürgermeister Herker motivierte alle Teilnehmer, sich weiter zu engagieren und sich auch im nächsten Jahr wieder um einen Preis zu bewerben. Die Energiesparer hatten gezeigt, in wie vielen unterschiedlichen Bereichen Klimaschutz umsetzbar ist, privat wie gewerblich. Sämtliche Preisträger, Stadtradler und Organisatoren auf der Bühne Die Stadtradler mit ihren Schoko-Fahrrädern KULTUR Seite 4 | Der Pfaffenhofener E inen Künstler, einen wirklichen, nicht einen, dessen bürgerlicher Beruf die Kunst ist, sondern einen vorbestimmten und verdammten, ersehen Sie mit geringem Scharfblick aus der Menschenmasse. Das Gefühl der Separation und Unzugehörigkeit, des Erkannt- und Beobachtetseins, etwas zugleich Königliches und Verlegenes, ist in seinem Gesicht. In den Zügen eines Fürsten, der in Zivil durch die Menge schreitet, kann man etwas Ähnliches beobachten.“ Wer Reiner Schlamp kennt, denkt unwillkürlich an das Bild des Künstlers, wie es Thomas Mann in seinem „Tonio Kröger“ gezeichnet hat. Und selbst einer, der über dreißig Jahre vor allem dem Kunsterzieher am SchyrenGymnasium als Kollegen fast täglich begegnet ist, sah in ihm den schöpferischen Menschen noch vor dem Lehrer. Denn für Reiner Schlamp ist die Kunst das Leben und das Leben in der Schule war für ihn ein Dienst an der Kunst. Seine berufliche Tätigkeit liegt lange zurück. Sein künstlerisches Selbstverständnis aber hat bei dem nunmehr 80-Jährigen, den die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Neuen Kunstverein mit einer Doppelausstellung unter dem Rahmenthema „Innen und Außen“ geehrt hat, an Ausdruckskraft nicht das Geringste verloren. seiner unterrichtlichen Verpflichtung beinahe vier Jahrzehnte das kulturelle Leben an der Schule, zunächst 6 Jahre am Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg und dann ab 1969 vor allem am Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen. Nach der Gründung seiner Figurentheatergruppen „Spielbude eins“ und „Spielbude zwei“ brachte er hier zusammen mit seinen Schülern mehr als 50 Inszenierungen über die Bühne, die über die Grenzen Bayerns hinaus Beachtung fanden und hohe Auszeichnungen erhielten. An den Universitäten Eichstätt und München sowie an der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen und durch eine Reihe von Veröffentlichungen über das Puppentheater vermittelte er sein profundes Wissen weiter. Seine Schyren-Gymnasium den Auftakt des Theaterspiels im neuen Schulgebäude bildete. Bereits 1970 gründete er die Künstlergruppe „Kunstkreis Pfaffenhofen“, die bereits in dieser Zeit im „Haus der Begegnung“ Ausstellungen mit einer Dauer von vierzehn Tagen durchführte. Die Galerie war noch nicht vorhanden. Reiner Schlamp erinnerte jetzt bei der Vernissage an Namen, die damals mit ihm zusammen das kulturelle Leben Pfaffenhofens bereicherten: Sigi Braun, Martin Freyer, Herbert Klee, Josef Kroha, Eduard Luckhaus, Johannes Rauch, Michael P. Weingart- Freitag, 28. Oktober 2016 belassen werden, wie es ist. Es bedarf der Gestaltung und Interpretation. Und eben das war auch die Grundintention der Ausstellung „Innen und Außen“. Es gilt in der bildlichen Darstellung eine Antwort zu finden auf den visuellen Anreiz der Bilder unserer Welt, einmal mehr spontan, das andere Mal mehr reflektierend, mit einer schnellen Skizze oder auch mit einem umfangreichen Zyklus von Arbeiten (z. B. seine Italienbilder: Malerei, Radierung), um dem Wesen des Gesehenen mit dem Kontext eigenen Wissens und eigener Erfahrung ein wenig auf die Spur zu kommen. Er liebt den Gegenstand, den er mit Mitteln der Kunst besser verstehen will, die Umstände unseres Lebens, auf die er sich einlässt. Das kommt bei ihm auch durch das Reiner Schlamp: Die Kunst – sein Leben Pfaffenhofen ehrt den Künstler zu seinem 80. Geburtstag von Hellmuth Inderwies stellungsform, die den Betrachter eher verwirrt, unabdingbar notwendig. Ansonsten ist er kein Verfechter eines bestimmten Stils oder einer festgelegten Gestaltung, auch wenn seine Arbeiten sehr expressive Wesenszüge besitzen. Er ist ein Künstler der konzentrierten Aussage ohne Rechthaberei. Er entspricht dem, was Thomas Mann an anderer Stelle seines „Tonio Kröger“ zum Ausdruck bringt: „Wir Künstler verachten niemand gründlicher als den Dilettanten.“ In jungen Jahren schon eine Neigung zum Theater Mit 15 Jahren hat er seine ersten Zeichnungen gefertigt, die sein Talent erkennen ließen. Nach 65 Jahren künstlerischen Schaffens war sein inneres Engagement bei der Vernissage in der Kulturhalle und im Haus der Begegnung Ende September spürbar wie eh und je. Getragen wird es von seiner humanistischen Grundhaltung, die ihm die Kraft gab, dass er heute auf ein außerordentlich umfangreiches Lebenswerk zurückblicken kann. Seine Erziehung und Ausbildung bei den Benediktinern in Schäftlarn und am exponierten MaxGymnasium in München, an dem er das Abitur ablegte, haben die Richtung seines Wegs hin zum Künstlertum gewiesen. Sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei namhaften Lehrern wie Anton Marxmüller (Malerei) und Josef Henselmann (Bildhauerei) sowie Adolf Thiermann (Radierung) und Herbert Kern (Siebdruck) hat ihm sein breit gefächertes Wissen und sein vielfältiges technisches Rüstzeug vermittelt. In ganz jungen Jahren wurde auch schon seine Neigung zum Theater transparent, als er das „Puppenspiel vom Dr. Faust“ mehrfach aufführte. Bereits in dieser Zeit, in der Jugendliche eher dem Sport zugetan sind, genoss er eine Ausbildung am Münchener Marionettentheater, an dem er über zehn Jahre tätig war. Seine reiche Erfahrung im Figurenbau, in der Szenenbildgestaltung und in der Regie diese Genres bereicherte neben Lunigiana dass damit der Weisheit letzter Schluss gefunden sei. Dazu dienen in seiner Malerei oft eine sehr intensive Farbgebung und ein betontes schwungvolles lineares Profil. Reiner Schlamps künstlerisches Schaffen ist eine unablässige kontinuierliche Suche nach einer allgemeingültigen Antwort, nach einem tragfähigen Ergebnis. Dafür ist die Reduktion der von ihm aufgenommenen Vielfalt der Beweis. Das Besondere muss kenntlich gemacht werden. Stilmittel des Theaters scheinen durch, Szenisches tut sich auf. Deshalb ist die Distanz zu einer rein naturalistischen Dar- Gefälliges Kompendium zu Künstler und Werk Erfahrung mit der „kleinen Bühne“ wusste er mit seinem absoluten Blick für räumliche Dimensionen auch auf das Personentheater zu übertragen. Ein für viele unvergessenes Kunstwerk schuf er bei der allegorischen Umsetzung des augustinschen Weltbilds für die Aufführung des „Innsbrucker Osterspiels“ (Regie: Hellmuth Inderwies), das 1977 am ner. 1996 gehörte er zu den Gründern der Künstlergemeinschaft „Gruppe Luni“, später zu denen eines „Kunstgremiums Pfaffenhofen“, ohne das es heute keine „Städtische Galerie“ im „Haus der Begegnung“ geben würde. Er selbst ist ein Künstler des sicheren Auges und der zuverlässigen visuellen Erinnerung. Was optisch aufgenommen wird, kann nicht so Reproduktion figürliche Kunstwerk zum Ausdruck. Etwas vom Schönsten, was Pfaffenhofen in diesem Genre zu bieten hat, ist seine Plastik „Stelzengänger“ vor dem Eingang der Mittelschule am Kapellenweg. Was bei vordergründiger Betrachtung verborgen bleibt, gilt es transparent zu machen und zu erschließen, um eine neue Sicht zu schaffen, ohne den Anspruch, Auf Grund der Vielzahl der Exponate war es wohl notwendig, zwei Ausstellungsräume, nämlich Kulturhalle und Haus der Begegnung zu wählen, wobei die Italienbilder eine Abteilung bildeten und sonst lediglich die Jahre der Entstehung der Kunstwerke eine Art von Differenzierung andeuteten. Was allerdings weder dem Künstler noch seinem Werk gerecht wird, war das Rahmenthema der Ausstellung: „Innen und Außen“. Eine Erklärung dafür lieferten weder die einführenden Worte bei der Vernissage noch der Prolog in dem sonst durchaus gefälligen Kompendium zu Künstler und Werk. Reiner Schlamp lässt sich nicht schematisch in solche Kategorien aufteilen, weil sein Schaffen ausschließlich ein Schaffen „von Innen her“ ist. Sein künstlerischer Impuls, auch geprägt von seiner humanistischen Erziehung und Bildung, ist vielmehr, wie bei einem Gedicht, wie überhaupt bei den Ursprüngen der Kunst, ausschließlich ein Urbild der Seele. Bagnone Lunigiana KULTUR Freitag, 28. Oktober 2016 W ir waren uns ganz schnell einig“, beschreibt Peter Feßl die Arbeit des Musikgremiums, das für die Auswahl der Künstler zuständig ist. Fünf Abende im Festsaal des Rathauses und ein Zusatzkonzert in der Spitalkirche umfasst der Zyklus der Rathauskonzerte von Oktober 2016 bis März 2017. Mit Wonne und Leidenschaft Saison der Rathauskonzerte hat begonnen von Claudia Erdenreich Der Pfaffenhofener | Seite 5 Festsaal des Rathauses und stellte das Winterprogramm vor. „Ein Liederabend war überfällig“, fand er und freute sich mit den Zuhörern über die erfolgreiche Sopranistin und ihre ebenso erfolgreiche Klavierbegleitung. Krenare Gashi gab ihr Operndebut als „Carmen“ in Detmold, eine Rolle, die ihr nicht nur optisch bestens liegt. Im langen, roten Samtkleid mit an- zudem Messen und Oratoren und gibt Liederabende. Die Pianistin Susanna Klovsky gewann zahlreiche Preise und hat derzeit unter anderem einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Die beiden harmonierten perfekt zusammen, die Auswahl der Lieder war ungewöhnlich, ernst und ging durch mehrere Epochen und Sprachen. Es kamen nicht die ganz leichten, unterhaltsamen Lieder auf die Bühne des Rathaussaales. Krenare Gashi zeigt gesamtes Liedrepertoire Den Anfang machten neun Lieder und Gesänge von Johannes Brahms, gefolgt von drei Liedern des Franzosen Henri Duparc. Nach der Pause folgten acht Gedichte, vertont von Richard Strauss. Mit „Three Songs to Poems by Edith Sitwell“ von William Walton schloss sich ein Komponist des 20. Jahrhunderts an, der für manche eher schwere Kost bedeutete. Krenare Gashi zeigte hier, dass sie das gesamte Liedrepertoire beherrscht und ihr gerade moderne, fast jazzige Lieder ebenso gut liegen wie Klassik und geistliche Musik. Danach ging es aber sehr locker zu Ende mit Rossinis La Gegata Veneziana. Hier zeigte die Sängerin sehr deutlich ihrer Opernbegabung, ihre Stimme kann mühelos große Häuser füllen. „Habe Dank“ für ein dankbares Publikum Die Sopranistin Krenare Gashi eröffnet die Rathauskonzerte mit einem Liederabend Stefan Daubner, Auwi Geyer, Manfred Leopold, Max Penger, Gerhard Weinberger und Peter Wittich vom Musikgremium haben wieder ein vielfältiges und erstklassiges Programm zusammengestellt für die Sonntagabende im Rathaus. Die sind längst kein Geheimtipp mehr unter Klassikfreunden, es hat sich herumgesprochen, dass die Konzerte hochkarätig besetzt sind, und die Auswahl besten Musikgenuss verspricht. Eine feste Größe an Abonnenten kennt sich seit Jahren, ein paar Restplätze gibt es aber immer für Einzelbesucher. Abendstimmung nach dem Konzert Die Rathaus-Konzertreihe startete mit einem Liederabend mit der in Prishtina im Kosovo geborenen Sopranistin Krenare Gashi. Begleitet wurde sie von Susanna Klovsky am Klavier. Musikreferent Peter Feßl begrüßte die rund 200 Gäste im ausverkauften gedeuteter Schleppe brachte sie eine Ahnung von großen Opernbühnen in den Rathaussaal. Die bayrischen Könige blickten gleich noch ein wenig würdevoller von ihren Gemälden. Die Sopranistin trat bislang in verschiedenen deutschen und europäischen Opernhäusern auf, sie singt Susanna Klovsky (li.) und Krenare Gashi Fackelstadtführungen vor Weihnachten In der besinnlichen Vorweihnachtszeit bieten die WSP ein ganz spezielles Erlebnis für die ganze Familie an. Im Fackelschein geleiten Stadtführer in der Zeit zwischen 28.11.2016 und 21.12.2016 jeden Montag und Mittwoch ab 18.00 Uhr durch die Stadt. Die Fackeln erhal- ten die Teilnehmer zu Beginn der Stadtführung vom Stadtführer. Sobald alle Fackeln brennen, beginnt die außergewöhnliche Tour, auf der die Teilnehmer alle relevanten Eckpunkte aus der Historie Pfaffenhofens erfahren. Für die Teilnahme an der Stadtführung ist eine Voran- meldung zwingend erforderlich! Die Buchung ist bequem über das Online-Buchungsformular unter www. stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de in der Rubrik Fackelstadtführung möglich. (Kosten: 5 € für Erwachsene, Kinder und Schüler frei; Dauer: ca. 90 Minuten) Als Zugabe sang Krenare Gashi „Habe Dank“ – und das Publikum war dankbar für diesen reichen und nicht immer leichten Liederabend. Im November spielt das Arcis Saxophon Quartett. Die vier jungen Münchner spielen von Bach bis Gershwin und setzen neue Impulse in der Kammermusik. Anfang Dezember spielt die Accademia die Monaco in der Spitalkirche, auf historischen Instrumenten werden barocke Weihnachtskantaten dargeboten. Im neuen Jahr sind mit „Schlag Acht“ Schlagzeuger der Münchner Philharmoniker zu hören – darunter auch Michael Leopold aus Pfaffenhofen. Im Februar folgt das Wiener Klaviertrio, den Abschluss der Konzertsaison macht im März das Klavierduo Walachowski. Die Pfaffenhofener dürfen sich damit wieder auf eine ganz besondere Konzertreihe freuen. Kulturreferent Peter Feßl STADTKULTUR Seite 6 | Der Pfaffenhofener Freitag, 28. Oktober 2016 Kulturtermine Natur in Pfaffenhofen Türltorstraße 5 85276 Pfaffenhofen www.gartenschau-pfaffenhofen.de Kunst Der Künstler Christoph Scholter zeigt „Natura Morta Viva“ in der Städtischen Galerie, Vernissage am 28.10. um 19.30 Uhr. Jazz Am 29.10. spielt das preisgekrönte Alexander Wienand Trio ab 20.30 Uhr jungen Jazz in der Künstlerwerkstatt. Gästeführer für die Gartenschau gesucht Artothek In der Artothek im Anbau der Spitalkirche können am 3.11. zwischen 15 und 18 Uhr wieder Kunstwerke ausgeliehen werden. Musik El Mago Masin spielt am 4.11. ab 19 Uhr sein neues Programm „Rolle rückwärts“ auf der intakt Musikbühne. Flucht Eine Ausstellung über 70 Jahre Flucht und Vertreibung wird am 4.11. um 19.30 Uhr im Foyer des Rathauses eröffnet. Dult Mit der Martinidult findet am 6.11. ab 10 Uhr am und um den Hauptplatz die vierte und letzte Dult des Jahres statt. Literatur Michael Lerchenberg liest am 11.11. um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses Texte von Ludwig Thoma. 3/5 Stachelbär Politkabarett, Sprachakrobatik, bitterböse Realsatire. Witz und Gaudi: das neue Programm „Betreten sein verboten“ von 3/5 Stachelbär hat Premiere am Samstag, den 12.11. um 20.00 Uhr im Haus der Begegnung. Weitere Termine sind Fr 18.11., Sa 19.11. und Fr 25.11. Lieder „Du bist die Ruh“ lautet das Motto des Liederabends am 18.11. ab 20 Uhr im Festsaal des Rathauses. von Claudia Erdenreich D ie Gartenschau zum Anfassen“ lautet der Slogan für die große Veranstaltung im nächsten Jahr. Es werden bis zu 300.000 Besucher erwartet. Da die Gäste die blühende Pracht und die Stadt nicht nur anfassen und anschauen möchten, sondern auch Erklärungen erwarten, werden Gästeführer gesucht. Zur ersten Auftaktveranstaltung im Festsaal des Rathauses begrüßte Bürgermeister Thomas Herker über 50 Interessierte, die über die Gartenschau und durch die Stadt führen möchten. „Seien Sie gute Gastgeber“, wünschte sich Herker, der sogar mit mehr als 300.000 Besuchern rechnet. Viele werden die Stadt zum ersten Mal sehen – und sie sollen sie in bester Erinnerung behalten und wieder kommen. Die Gästeführer repräsentieren dabei die Stadt, vermitteln die Geschichte, die Vorzüge und aktuelle Themen und auf der Gartenschau natürlich Entstehung, Konzept und Veranstaltungen. 2010 erhielt Pfaffenhofen den Zuschlag für die kleine Landesgartenschau 2017 und seither ist viel in der Stadt passiert. Die Planer biegen jetzt gerade in die Zielgerade ein, man ist im Zeit- und Bauplan und sich sicher, dass alles pünktlich fertig wird. Immerhin wird der Bürgerpark, vergleicht man Flächen und Einwohnerzahl, im Verhältnis so groß wie der Englische Garten in München! Klassik Das Arcis Saxophon Quartett spielt am 20.11. ab 20 Uhr im Rathaus-Festsaal beim zweiten Rathaus-Konzert der Saison. Feuer Stadtarchivar Andreas Sauer berichtet am 24.11. um 19.30 Uhr im Haus der Begegnung über die Geschichte der Feuerwehr. Bürgermeister Thomas Herker IMPRESSUM Verlag/Herausgeber/Herstellung: KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach, Telefon 08442/9253-0 V.i.S.d.P.: Kilian Well E-Mail: [email protected] Redaktion: Claudia Erdenreich, Kilian Well, Hellmuth Inderwies, Lorenz Trapp Layout: Monika Lang Anzeigen: Claudia Scheid Telefon: 0 84 42 / 92 53-7 04 Erscheinungsweise: monatlich Den Pfaffenhofener erhalten Sie in der Buchhandlung Osiander, der Buchhandlung Kilgus, bei Schreibwaren Daubmeier, Schreibwaren Prechter, Tabak Bergmeister, Tabak Breitner etc. Nächste Ausgabe voraussichtlich Freitag, 25. 11. 2016 Wirtschafts- und Servicegesellschaft Pfaffenhofen Frauenstraße 36 85276 Pfaffenhofen Karen Bendig Tel. 08441 40550-14 [email protected] An insgesamt 89 Tagen von Mai bis August sollen die Gästeführer zahlreiche Besuchergruppen durch die Gartenschau führen. Auch einzelne Stadtführungen können gebucht werden oder eine Kombination aus beidem. „Mit allen Sinnen erleben“ heißt die reine Gartenschauführung, „Im Herzen Pfaffenhofens“ die Stadtführung und die kombinierte Gartenschauund Stadtführung läuft unter dem Titel „Grün und urban“. Rund 500 Führungen könnten es werden, und die gilt es zu bewältigen. Das schaffen die bisherigen neun Stadtführer nicht annähernd, sie sind schon jetzt gut beschäftigt mit zahlreichen Stadt-, Kuriositäten-, Bunker- und Fackelführungen. „Sie müssen keine Botanik-Experten werden“ Eva Linder, Geschäftsführerin von „Natur in der Stadt“ war begeistert vom großen Zuspruch, den die Infoveranstaltung hatte. „Sie müssen keine Botanik-Experten werden“, beruhigte sie gleich zu Beginn. Viel wichtiger als jede einzelne Blüte zu kennen sei es, die Gartenschau souverän, authentisch und mit Freude zu vermitteln. Vier Geländeteile wird es auf der Gartenschau geben, von der Insel über den Bürgerpark, den Sport- und Freizeitpark bis zur Ausstellung auf dem Festplatz. Dazwischen Musikwiese und Biergarten, Kinderspielplatz und natürlich ganz viel Garten. Eine bunte Blumenvielfalt in den Farben orange, gelb und blau erwartet die Gäste, dazu Blumenschauen und Dufterlebnisse aber auch kulturelle Veranstaltungen. Eines ist schon jetzt klar: Die Gäste erwartet eine große Vielfalt an Pflanzen, Menschen und Angeboten mit ganz vielen Besonderheiten und Höhepunkten zwischen „SmoothieBeet“ und Schmetterlingsausstellung. Karen Bendig von der Wirtschaftsund Servicegesellschaft wird die ganzen Führungen organisieren, koordinieren und einteilen. Sie stellte die organisatorischen Rahmenbedingungen vor und erklärte, was die Gästeführer erwartet. Vor ihrem Einsatz durchlaufen sie eine Schulung, die von der Stadt kostenlos angeboten wird. An anderen Orten zahlen zukünftige Gästeführer teils kräftig für ihre Ausbildungen, die dann auch viele Möglichkeiten eröffnen. An rund zehn Abenden von Januar bis April werden die zukünftigen Gästeführer vorbereitet. Sie erfahren alles über die Organisation der Gartenschau, über Stadtgeschichte, regionale Themen aber auch Führungstechniken. Den praktischen Übungen schließen sich vorab Gar- tenschau-Führungen auf dem Gelände kurz vor der Eröffnung an – und alles schließt mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung ab. Manche Veranstaltungsteilnehmer erschraken ein wenig bei dem Aufwand oder dem Gedanken an Prüfungen, doch Gästeführer sind Repräsentanten der Stadt und der Veranstaltung. Sie sollten bestens vorbereitet an ihre Aufgabe herangehen. Zahlreiche Fragen rund um Bezahlung, Organisation und Status wurden noch gestellt und geklärt. Eine Anmeldung zur Schulung muss bis 15.11. bei der WSP erfolgen, schon jetzt kommen Anfragen für Führungen an. Karen Bendig, WSP Eva Linder, Natur in der Stadt STADTKULTUR Freitag, 28. Oktober 2016 D a Dost Toni is g’scheit in Ordnung, a wenn er a Roter is!“ An diesen Spruch ihres Großvaters erinnert sich Marianne Strobl noch heute ganz genau. Sie zitiert ihren Opa bei ihrer Rede, die sie im Aufenthaltsraum des BRKSeniorenheims in Wolnzach hält. Deren Anlass ist mehr als außergewöhnlich: Denn 70 Jahre lang sind die wenigsten Genossen Mitglied in der SPD. Auch wenn es die älteste demokratische Partei in Deutschland ist. Anton Dost ist einer der ganz wenigen Menschen, die dieser Partei so lange treu geblieben sind. Nicht zuletzt, weil er mit 91 Jahren noch sehr gesund ist. Dazu auch noch aktiv: Bis heute ist Anton Dost geschäftsführender Vorstand der Wohnungsbaugesellschaft, betont Marianne Strobl. Neben der stellvertretenden Ortsvorsitzenden sind Werner Hammerschmid und Ludwig Federhofer aus dem Wolnzacher SPD-Vorstand bei dieser Jubiläumsfeier dabei. Neben Freunden und Prominenz. Aus München ist die dortige Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann angereist. Sie betreut zusätzlich noch den Landkreis Pfaffenhofen. Sie selbst, aber vor allem Anton Dost wirkt gerührt in dem Moment, wo Ruth Waldmann dem Jubilar die Goldene Ehrennadel der SPD ans Revers steckt. Ruth Waldmann hat für die Wolnzacher Genossen zwei Bücher mitgebracht: Eine Chronik der bayerischen SPD im Landtag, die dort seit 120 Jahren arbeitet. Und die bayerische Verfassung, entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg. Die hat in weiten Teilen der spätere bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner im Exil formuliert. SPDMitglied Hoegner musste unter den Nazis seine Heimat verlassen, er hatte als Jurist, Politiker und Journalist Berufsverbot bekommen. Der Der Pfaffenhofener | Seite 7 70 rote Jahre in der schwarzen Hochburg Willy-Brandt-Medaille für Wolnzacher Altbürgermeister Anton Dost von Heinz Hollenberger Mann war seiner Zeit weit voraus. Diese Erfahrung hat Ruth Waldmann gemacht. Vor ihrer eigenen Nominierung für die Wahl der Landtagsabgeordneten im Jahr 2013 trat sie mit einem Zehn-Punkte-Programm öffentlich auf. Ihre Parteigenossen allerdings warnten die Kandidatin: Ihr Zehn-Punkte-Programm wäre doch ziemlich links und sehr ambitioniert. Erst dann klärte Ruth Waldmann ihre Anhänger auf: Die zehn Punkte hatte sie wortwörtlich aus der bayerischen Verfassung übernommen. Am 01.01.1946 war Anton Dost in die SPD eingetreten. Auch er hatte wie Wilhelm Hoegner im Krieg gelitten und war in Russland schwer verwundet worden. Danach konnte er nicht mehr als Metzger arbeiten. Im Magistrat, wie die Gemeindeverwaltung damals noch genannt wurde, fand Anton Dost eine neue Arbeit. Damals wie heute hatte Krieg fremde Menschen nach Wolnzach verschlagen. Flüchtlinge aus Ungarn mussten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Marktgemeinde untergebracht werden. Anton Dost half auch dabei. Bald wurde dem jungen Mann klar, dass er Mitglied einer Partei werden muss, wenn er mitbestimmen will, wie sich Wolnzach entwickelt. Seine besten Freunde waren schon in der SPD, so ist auch Anton Dost ein Roter geworden. Was hat ihn in den 70 roten Jahren am meisten gefreut? Ohne zu zögern antwortet Anton Dost: „Als ich zum Bürgermeister gewählt wurde!“ Im Wahlkampf davor hatte der Wolnzacher Kandidat Hilfe von der Parteiprominenz bekommen. Der damalige Oberbürgermeister von München kam eigens nach Wolnzach gefahren, um seinen Parteigenossen zu unterstützen. Die Vereidigung fand am 26.09.1971 statt. Drei Legislaturperioden hat Anton Dost als Bürgermeister von Wolnzach gearbeitet – bis zur Altersgrenze. Parteimitgliedschaft war für ihn immer zweitrangig. Er hat seine Gemeinderatsmitglieder nach Kompetenzen beurteilt. Schließlich konnte er nie mit einer roten Mehrheit im Wolnzacher Rathaus regieren. Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser würdigte die Verdienste von Anton Dost mit der höchsten Auszeichnung der Sozialdemokraten, der Willy-Brandt-Medaille. Seite 8 | Der Pfaffenhofener 3 ANSICHTEN Freitag, 28. Oktober 2016 wie Gold und Silber Ein gemeinsames Projekt von Birgid Niedermayr, Konstanze Klein und Max Schmutterer trifft auf Begeisterung von Lorenz Trapp U ralt ist das Handwerk der Goldschmiede, und genau so alt ist wohl der Wunsch des Menschen, sich mit edlen und schönen Materialien zu schmücken, ein Ausdruck purer Lebensfreude. Wer die Goldschmiedewerkstatt in den Radlhöfen, direkt am südwestlichen Ortseingang von Pfaffenhofen, mit neugierigem Blick betritt, ist sofort davon überzeugt. Die großzügigen Räumlichkeiten bestechen durch geschmackvolle Arrangements – ein großer Tisch, feine Regale mit ansprechenden Ausstellungsstücken, und natürlich die Werkbänke mit den entsprechenden Utensilien der Goldschmiede. Der Goldschmiedinnen eigentlich! Zwei Damen nämlich haben hier das Sagen und selbstverständlich auch das Know-how und die Erfahrung, aus Gold, Silber und Platin erlesene Schmuckstücke zu fertigen. Während Birgid Niedermayr ihre Ausbildung – bodenständig – bei einem heimischen Goldschmied absolvierte, leistete Konstanze Klein ihre Lehrzeit bei einer Goldschmiedewerkstatt in München. Nach der Meisterprüfung zog es sie wieder zurück in die Kreisstadt, wo sie, mehr oder weniger zufällig, die Goldschmiedemeisterin Birgid Niedermayr kennenlernte. Als wäre ein „goldener Funke“ übergesprungen, folgte dann ziemlich schnell der Entschluss, gemeinsam eine Werkstatt zu betreiben. Das Ergebnis lässt sich in den Radlhöfen bestaunen – und es muss niemand Hemmungen haben: Schauen und sich informieren ist durchaus willkommen! Ein gemeinsames Projekt mit drei Entwürfen ergibt neun faszinierende Interpretationen „Raum und Form“ Innenarchitektur Max Schmutterer Schulstraße 23 Tel. 08441 860601 www.raumundform.de Goldschmiedewerkstatt Radlhöfe 1 Tel. 08441 8599651 Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 9.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr Sa. 9.00 – 14.00 Uhr Das hat sich auch Max Schmutterer gedacht, als er eines Tages, neugierig geworden, bei den beiden Goldschmiedinnen vorbeischaute. Eigentlich ist Innenarchitektur – „Raum und Form“ – das Thema, das Max Schmutterers Ladengeschäft in der Schulstraße beherrscht. Möbel und Accessoires, die neuesten Design-Trends und kreative Wohnideen in Hülle und Fülle, für alle Lebensräume und -träume – und Max Schmutterer bietet Beratung, Verkauf, Lieferung und Montage von Einrichtungsgegenständen, für den privaten Wohnbereich und für den gewerblichen Arbeitsbereich. Der gebürtige Pfaffenhofener absolvierte nach der Fachoberschule für Gestaltung die Ausbildung zum Schreiner und hängte in Rosenheim das Studium der Innenarchitektur dran, das er mit dem Diplom abschloss. „Unser Laden“, erläutert Max Schmutterer, „ist praktisch der Showroom“. Und dann schenkte ihm seine Frau Irma einen Goldschmiede-Kurs! „Zuerst“, sagt Max Schmutterer, „war ich nicht so begeistert – irgendwie fühlte ich mich hineingedrängt“. Doch dann habe es irgendwann „gezündet“, und seitdem arbeitet Max Schmutterer in seiner Freizeit mit großer Liebe zum Detail an seinen ganz persönlichen Schmuckstücken – und war natürlich neugierig geworden auf die beiden „Profis“ Birgid Niedermayr und Konstanze Klein in den Radlhöfen. Schon beim ersten Besuch, so erinnern sich alle Drei unisono, habe „die Chemie gestimmt“. Man war gegenseitig beeindruckt von den jeweiligen Arbeiten, und so entstand die Idee, ein gemeinsames Projekt zu realisieren. Jeder der Drei lieferte einen „minimalistischen“ Entwurf, und diese Entwürfe wurden von allen ein Mal umgesetzt – frei in Technik- und Materialwahl. Diese neun „Interpretationen“ waren das Herzstück der Ausstellung mit handgefertigtem Schmuck von Birgid Niedermayr, Konstanze Klein und Max Schmutterer, die ein Wochenende lang in Max Schmutterers „Raum und Form“ auf begeisterte Besucher traf. Clou des Ganzen war ein Fragebogen, auf dem die Besucher die jeweilige „Interpretation“ dem entsprechenden „Schöpfer“ zuordnen sollten. Relativ gut „geraten“ hätten die Besucher, und weil das belohnt werden muss, gab’s für die treffsichersten – „Matthias aus der Schweiz, Regina aus Pobenhausen und Gaby aus Hettenshausen“ – selbstverständlich auch etwas zu gewinnen – einen Goldschmiede-Kurs! Falls Sie das Ereignis verpasst haben: Alle Stücke sind noch bis Weihnachten in der Goldschmiede zu sehen. Schauen Sie einfach mal vorbei – möglicherweise erfahren Sie bereits Interessantes zu einem neuen Projekt: Schmuckpräsentation mit Models, hört man flüstern, und: Schmuck für Männer…
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