8A6LniQo 38 STRAUBINGER RUNDSCHAU Samstag, 15. Oktober 2016 Heimelig, nachhaltig, aber auch brandgefährlich Bei Installation und Betrieb von Holzöfen müssen Regeln beachtet werden Gemütlich, heimelig und nachhaltig – wer an das Feuer in einem Holzofen denkt, hat nur positive Assoziationen. Dass es aber auch Gefahren birgt, wird oft vergessen. Eine verräucherte Wohnung, ein abgebranntes Haus oder im schlimmsten Fall Verletzte und Tote sind die Folge, wenn Öfen nicht richtig installiert oder falsch betrieben werden. Bezirkskaminkehrermeister Holger Frischhut gibt Tipps, wie sich Fehler vermeiden lassen. Wer Fehler beim Umgang mit Holzöfen macht, lebt im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Erst vor wenigen Tagen wurde die Feuerwehr in eine völlig verrauchte Wohnung gerufen. Ursache war eine Kerze, die auf dem Ofen stand, während er eingeheizt wurde, sagt Stadtbrandrat Rainer Heimann. Die Folge: Das Paraffin verbrannte, es rauchte heftig, der eingesetzte Schaum aus dem Feuerlöscher tat ein übriges – eine verwüstete Wohnung war die Folge. Früher, sagt Heimann, seien die Leute froh gewesen über die saubere Zentralheizung, jetzt gehe der Trend wieder zum Einzelofen. Und weil bei Installation und Betrieb Fehler gemacht werden, steigen die Einsatzzahlen. Da läuft beispielsweise vor dem Anzünden zuviel Öl in den Ölofen, was dann so große Flammen entstehen lässt, dass die Feuerwehr kommen muss. Da werden Öfen direkt neben der Zimmertür postiert, so dass die Abwärme die Tür in Brand setzt. Und da sind Ofenrohre so wacklig in den Kamin eingesetzt, dass tödliche Rauchgase in die Wohnung gelangen. | Gefahren werden oft unterschätzt „Die Gefahren werden oft unterschätzt“, sagt auch Bezirkskaminkehrermeister und Energieberater Holger Frischhut mit Blick auf die immer beliebter werdenden kleinen Zusatzheizungen. 107 Fehlermeldungen hat er dieses Jahr bereits erstellt. Zuviel Holz im Ofen, Ofenrohre, die ungeschützt durch Holzwände führen, Öfen, die in Kamine angeschlossen werden, die schon längst abgebaut sind ... Frischhut kennt aus seiner täglichen Praxis zahlreiche Missstände, die zu Bränden führen können. Er betreut als Kaminkehrer 6500 Feuerstätten in der Stadt und ist als Obermeister der niederbayerischen Kaminkehrerinnung in engem Kontakt mit den Kollegen aus den Nachbar-Kehrbezirken. Seit etwa fünf Jahren, sagt Frischhut, werden immer mehr Holzöfen eingebaut. Dabei spiele das Energiesparen eine Rolle, aber Heizen mit Holz liegt im Trend. Bei der Installation und dem Betrieb von Holzöfen müssen aber Regeln beachtet werden. (Foto: Angelika Warmuth/dpa) | Nie aus dem Haus, wenn das Feuer noch brennt Kleine Ursache – große Wirkung: Der Ofen wurde angeheizt, die oben abgestellte Kerze vergessen. Nach dem Einsatz eines Feuerlöschers zeigt sich ein Bild der Verwüstung. auch der Trend zu nachhaltigem Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen aus der Region. Frischhut begrüßt diesen Trend, rät aber auch dazu, sich schon vor dem Ofenkauf beraten zu lassen – und zwar vom Fachhandel und vom zuständigen Kaminkehrer. Der kenne die örtlichen Gegebenheiten genau und wisse auch über alle Auflagen Bescheid, die bei der Installation eines Holzofens beachtet werden müssen. Denn einfach einen Ofen kaufen, ein Loch in die Wand hauen und dann einheizen – das geht heute nicht mehr. Zunächst müsse geklärt werden, ob in dem betreffenden Gebäude überhaupt ein Holzofen aufgestellt werden kann, erklärt Frischhut. Dazu werde beispielsweise ein geeigneter Kamin benötigt: Baustoff und Querschnitt müssen auf den Ofen abgestimmt sein, und der Anschluss sollte fachgerecht erfolgen. „Die Gefahren werden oft unterschätzt“: Bezirkskaminkehrermeister Holger Frischhut warnt vor zu großer Sorglosigkeit im Umgang mit Holzöfen. Die Kamin-Mündung muss zudem so hoch sein, dass sie im Umkreis von 15 Metern die Fensteröffnungen der Nachbarhäuser um einen Meter überragt. | „Über 85 Grad wird’s gefährlich“ Die Absprache mit dem Vermieter sei hier unerlässlich, betont Frischhut und nennt ein Beispiel: Ein Mieter hatte seinen Ofen an einen Kamin angeschlossen. Er wusste nicht, dass der Hausbesitzer den Kamin über dem Dach schon lange abgebrochen hatte. „Gut, dass der Kaminkehrer vor dem Einheizen da war und den Fehler rechtzeitig bemerkte.“ Auch der Standort des Ofens und der Abstand zu brennbaren Materialien müssten beachtet werden, betont Frischhut. Auf brennbaren Böden seien beispielsweise Glas- platten oder Bleche vorgeschrieben, die Funken aus dem Ofen auffangen. Und der Kaminkehrer warnt: Nicht nur direkte Flammen könnten ein Feuer auslösen, sondern auch Hitze, die beispielsweise vom Ofenrohr oder Kamin abstrahlt. Frischhut: „Über 85 Grad wird’s gefährlich.“ | Raum ausreichend belüften Der Ofen selbst sollte mit dem CE- oder Ü-Zeichen versehen sein, das weise ihn als zugelassene und geprüfte Feuerstätte aus. Schriftliche Hersteller-Nachweise, dass beispielsweise die Werte der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllt sind, müssen dem Kaminkehrer vorgelegt werden. Deshalb warnt Frischhut auch davor, gebrauchte Öfen zu kaufen: „Wenn die Zertifikate verlorengegangen sind, „Engagiert und lebendig“ Straubinger Tagblatt, 15.10.2016 AWO-Landessammlung von Montag, 17., bis Sonntag, 23. Oktober „Die Arbeiterwohlfahrt wird nicht eher ruhen, bis alte, obdachlose und Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen als gleichberechtigte Mitmenschen akzeptiert sind“, sagt Dr. Olaf Sommerfeld, Vorsitzender des AWO-Kreisverbands. Dabei bittet die AWO um Mithilfe: Bei der diesjährigen Landessammlung können Bürger die Dienste des Verbands mit Geld unterstützen. Sie steht unter dem Motto „Engagiert und lebendig“ und läuft von Montag, 17. Oktober, bis einschließlich Sonntag, 23. Oktober. Die AWO deckt von Kindertagesstätten bis Pflegeeinrichtungen für Alte nahezu alle Lebensbereiche ab. Über 500 Kinder und Jugendliche werden in den Tages- darf der Ofen nach einem Verkauf nicht mehr in Betrieb gehen.“ Wichtig sei außerdem, sich mit der Bedienung eines Holzofens vertraut zu machen, sagt Frischhut und empfiehlt ein genaues Studium der Gebrauchsanweisung. „Manche Öfen dürfen nur mit zwei Kilo Holz bestückt werden. Werden hier vier Kilo eingeheizt, verändert sich beispielsweise der Mindest-Abstand zu brennbaren Bauteilen.“ Hier bestehe akute Brandgefahr. Wer einen Ofen betreibt, muss auch für eine ausreichende Belüftung des Raums sorgen. Denn die Flammen verbrauchen Sauerstoff und es entstehen Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid sowie Kohlenwasserstoffe und Schwefeloxide. Öfen, die raumluftunabhängig arbeiten, seien eine sichere Wahl. Und nicht zuletzt legt Frischhut den Ofen-Besitzern das richtige Heizmaterial und das korrekte Anheizen ans Herz, denn das entscheide darüber, wie umweltfreundlich und nachhaltig ein Kaminofen wirklich ist. Nicht jeder Ofen sei beispielsweise auch für Kohle geeignet, sagt Frischhut. stätten betreut, die AWO unterstützt die Mittags- und Ganztagesbetreuung von Schulen in Stadt und Landkreis. Zudem hilft die AWO benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenen, in Berufen Fuß zu fassen, und bietet auch preisgünstige Handwerksleistungen ihrer Auszubildenden im Bereich Metall an. Jugendliche, die nicht mehr zu Hause leben können oder wollen, werden in Wohngruppen und im betreuten Außenwohnen durch erfahrene Fachkräfte aufgenommen, unterstützt und betreut. Dabei kümmert sich der Kreisverband auch um minderjährige Flüchtlinge aus Krisengebieten, die in Heilpädagogischen Wohngruppen integriert werden sollen. Seit über 30 Jahren ist die AWO Sozialstation mit erfahrenen und engagierten Mitarbeitern in der ambulanten Pflegeversorgung für alle Bürger der Stadt und des Landkreises tätig. Zahlreiche Senioren versorgt die AWO mit Essen auf Rädern. Professionelle Demenzbetreuung, die Beratung von pflegenden Angehörigen sowie Haushaltshilfen runden die Dienste der Sozialstation ab. Im Wohnpflegeheim für Menschen mit Behinderungen haben insgesamt 24 Bewohner Platz gefunden. Reiseveranstaltungen und Tagesfahrten des Sozialverbands sind ein beliebter Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Stadt und Landkreis, ebenso wie die Tanz-, Spiele- und Informationsnachmittage für die Generation 60 Plus. Für diese vielen Aufgaben bittet die AWO die Bürger um Unterstützung: „Wir bedanken uns bei allen, die mitmachen“, sagt Dr. Sommerfeld im Vorfeld. „Viele von Ihnen unterstützen uns schon seit Jahrzehnten. Für alle Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen ist es eine enorme Motivation, so viele Menschen hinter sich zu wissen, denen nicht egal ist, wie es ihren Mitmenschen geht.“ Leider werden die ehrenamtlichen Sammler in Stadt und Landkreis immer weniger, beklagt die Arbeiterwohlfahrt. Spenden nimmt der Verband daher auch gerne entgegen auf folgendes Spendenkonto: Sparkasse Niederbayern-Mitte, IBAN: DE86 7425 0000 0000 0039 54, BIC: BYLADEM1SRG. Wer Holz heizen wolle, müsse es zuvor zwei Jahre trocknen und dann in einem regengeschützten und gut durchlüfteten Brennstofflager aufbewahren. Die maximale Feuchtigkeit sollte unter 15 Prozent liegen, dann sei der beste Brennwert erreicht. Und auch beim Anheizen gibt es einen Tipp: Nicht wie Generationen lang überliefert von unten, sondern von oben soll das Feuer anfangen zu brennen. Der Anzünder muss also oben auf den Holzstapel gelegt und in Brand gesteckt werden. Nur so lasse sich ein möglichst rauchfreies und emissionsarmes Feuer erzeugen. Ein angeheizter Ofen sollte niemals unbeaufsichtigt bleiben - diesen Rat gibt zu guter Letzt noch Stadtbrandrat Heimann: „Gehen Sie nie aus dem Haus, wenn das Feuer im Ofen noch brennt!“ Wer sich das zu Herzen nimmt, für den ist das Heizen mit Holz das, was es sein soll: gemütlich, heimelig – und ungefährlich. -pen■ Info Tipps über den Betrieb von Kaminöfen kann sich der Leser im Internet auf der Homepage des Technologieund Förderzentrums Straubing (www.tfz.bayern.de) unter dem Stichwort „Service“ herunterladen. Über das richtige Heizen mit Holz gibt es auch Informationen beim Umweltbundesamt unter www.umweltbundesamt.de. Bibelstand und Straßenevangelisation Das Evangelisationswerk Regensburg hat am heutigen Samstag, 15. Oktober, einen informativen Bibelstand in der Fußgängerzone aufgebaut. Von 10 bis etwa 15 Uhr werden Mitglieder des Katholischen Evangelisationswerkes beim Stadtturm Bibelverse verteilen, Info-Material bereithalten und vor allem mit Interessierten das Gespräch über „Gott und die Welt“ führen. Wichtig ist den Mitgliedern des Evangelisationswerkes, die frohe Botschaft, das Wort Gottes unter den Menschen, spürbar und erlebbar zu machen. Die Neuevangelisierung ist sowohl bei Papst Franziskus, als auch bei Bischof Rudolf ein sehr zentrales Thema für die Zukunft. Geistliche Unterstützung erhalten die Straßenevangelisierer durch Gebetsunterstützung in der Jesuitenkirche während der Straßenevangelisation. -ih-
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