Digitalisierung: das Ende der klassischen Verwaltung?

Medienmitteilung, 17. Oktober 2016
Digitalisierung: das Ende der klassischen Verwaltung?
IMP-HSG gründet neues Kompetenzzentrum und vernetzt Praxis und Forschung
Die Digitalisierung und ihre neuen technischen Möglichkeiten könnten die Arbeit der Verwaltung
radikal verändern. Um für die Zukunft gerüstet zu sein und vertiefte interdisziplinäre Kenntnisse zu
gewinnen, entsteht an der Universität St.Gallen ein Smart Government Lab. Am 3. November befasst
sich zudem eine Tagung mit den Veränderungen, die auf Staat und Verwaltung zukommen.
Das Smart Government Lab ist am Institut für Systemisches Management und Public Governance
(IMP-HSG) angesiedelt. Zu seinen Aufgaben gehört es, das neu entstehende Kompetenzzentrum zu
führen und Workshops zu organisieren. Es koordiniert die Forschenden, die einzelne Themen vertieft
bearbeiten, und publiziert die Ergebnisse in Absprache mit den Praxispartnern. Die Laufzeit ist
vorerst auf fünf Jahre (2017-2021) angelegt.
Entwicklung ist nicht aufzuhalten
Warum widmet das IMP-HSG dem Thema «Smart Government» einen neuen ForschungsSchwerpunkt und was sind die brennenden Fragen? «Die digitalen Technologien haben in den
vergangenen Jahren neue Geschäftsmodelle entstehen lassen, die das Potential haben, unsere
Wirtschaft und Gesellschaft fundamental zu verändern. Diese Entwicklung lässt sich nicht stoppen
und macht auch vor dem Staat und der öffentlichen Verwaltung nicht halt», erklärt Prof. Dr. Kuno
Schedler, IMP-Direktor und Professor für Public Management an der Universität St.Gallen. Als
Beispiele nennt er Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook, Airbnb, Uber oder Tesla, die gelernt
haben, jeden einzelnen ihrer User für sich nutzbar zu machen und damit einen vorher nicht
dagewesenen Mehrwert zu schaffen. Die Verwaltung werde sich gegen den Fortschritt nicht wehren
können. «Die Digitalisierung wird die strukturellen Hindernisse ganz einfach umfliessen. Entweder
man ist dabei oder macht sich überflüssig.»
Dr. Labinot Demaj, Programmleiter für strategische Steuerung im öffentlichen Bereich, unterstreicht
die Dringlichkeit, sich mit dem Thema «Smart Government» rechtzeitig auseinanderzusetzen. In der
Schweiz fehle noch weitgehend die Vorstellungskraft, wie die Verwaltung von morgen aussehe.
«Wir müssen Szenarien der digitalen Zukunft entwickeln, um schon heute die Weichen in den
Gemeinwesen richtig zu stellen.» Dazu seien vertiefte interdisziplinäre Kenntnisse notwendig. Das
Smart Government Lab werde die Erfahrung unterschiedlicher Akteure aus der Praxis mit neuesten
Erkenntnissen der Forschung zusammenbringen. «Es wird diese Kompetenzen zusammenführen, um
einen ausgewogenen Blick in die Zukunft werfen zu können.»
Herbsttagung am 3. November
Das IMP-HSG widmet seine Herbsttagung ebenfalls dem Thema «Smart Government». Referierende
aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Verwaltung diskutieren die Herausforderungen, die durch die
neuen Technologien entstehen, und zeigen zukunftsweisende Möglichkeiten in der Bewältigung
öffentlicher Aufgaben. Die Tagung richtet sich an Personen, die mit den Chancen und Gefahren der
Digitalisierung für Staat und öffentliche Verwaltung konfrontiert sind oder sein werden.
Referierende sind: Prof. Dr. Kuno Schedler, IMP-Direktor, «Weshalb müssen wir uns mit Smart
Government befassen?»; Michael Grüebler, Leitung Services Statistik Stadt Zürich, «Die Verwaltung
wird unsichtbar»; Adrian Fuchs, Business Development Manager M2M/loT Swisscom AG, «Die
Brücke zwischen Dingen und Daten»; Dr. Karin Vey, Executive Innovation Consultant, ThinkLab,
IBM Research Zürich, «Ein besseres öffentliches Leben dank Cognitive Computing?»; Daniel Jehle,
Client Executive, Public Sector, IBM Schweiz, «Case Study Kantonspolizei Zürich»; Dr. Labinot
Demaj, Programmleiter für strategische Steuerung im öffentlichen Bereich, Universität St.Gallen,
«Den Staat und die Verwaltung der Zukunft denken».
Informationen für Medienschaffende:
Das IMP-HSG lädt die Medien dazu ein, über die Herbsttagung «Smart Government – Radikales
Veränderungspotential für Staat und Verwaltung» zu berichten. Sie findet am Donnerstag,
3. November 2016, von 9.20 bis 16.30 Uhr im Zürich Marriott Hotel, Neumühlequai 42, 8006 Zürich,
statt.
Weitere Informationen zur IMP-Herbsttagung finden Sie gerne unter:
www.imp.unisg.ch/herbsttagung
Kontakt für Rückfragen und Presse-Akkreditierung:
Monika Steiger
Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG)
Dufourstrasse 40a, 9000 St.Gallen
Tel.: +41 71 224 73 45, [email protected]
Universität St.Gallen (HSG)
Die Universität St.Gallen (HSG) ist die Universität des Kantons St.Gallen und die
Wirtschaftsuniversität der Schweiz. Internationalität, Praxisnähe und eine integrative Sicht zeichnen
die Ausbildung an der HSG seit ihrer Gründung im Jahr 1898 aus. Heute bildet die Universität über
8200 Studierende aus 80 Nationen in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Rechts- und
Sozialwissenschaften sowie in Internationalen Beziehungen aus. Mit Erfolg: Die HSG gehört zu den
führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas. Im European Business School Ranking der «Financial
Times» 2015 belegt die HSG den Platz 4. Die «Financial Times» hat den Master in «Strategy and
International Management» (SIM-HSG) 2016 zum sechsten Mal in Folge als weltweit besten bewertet.
Dies im jährlichen Ranking von Master-Programmen in Management. Für ihre ganzheitliche
Ausbildung auf höchstem akademischem Niveau erhielt sie mit der EQUIS- und AACSBAkkreditierung internationale Gütesiegel. Studienabschlüsse sind auf Bachelor-, Master- und
Doktorats- bzw. Ph.D.-Stufe möglich. Zudem bietet die HSG erstklassige und umfassende Angebote
zur Weiterbildung für jährlich rund 5000 Teilnehmende. Kristallisationspunkte der Forschung an der
HSG sind ihre 41 Institute, Forschungsstellen und Centers, welche einen integralen Teil der
Universität bilden. Die weitgehend autonom organisierten Institute finanzieren sich zu einem grossen
Teil selbst, sind aber dennoch eng mit dem Universitätsbetrieb verbunden.
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