Lübecker Symposion gegen Einsamkeit „Einsamkeit ist tödlich“ Telefonseelsorge – 60 Jahre gibt es sie nun schon in Deutschland. 1,8 Millionen Anrufe im vergangenen Jahr zeigen: Das Angebot wird angenommen. Auf einem internationalen Telefonseelsorge-Kongress in Aachen haben in diesem Jahr 1.500 Teilnehmer aus 22 Kontinenten daran gearbeitet, ihr Angebot zu verbessern. Das Motto: „For life to go on“ – damit das Leben weitergeht. Victor Staudt, Überlebender eines Suizidversuchs Samstag, 12. November 2016, 10 – 17 Uhr „Es ist die Einsamkeit, die einen in den Tod treibt“, hatte dort der Niederländer Victor Staudt gesagt. Er hat sich vor 17 Jahren vor einen Zug geworfen, aber überlebt – mit zerschmetterten Beinen. Katharineum zu Lübeck, Königstraße 27 – 31 Förderverein L Ü B E C K e.V. Vorstand 1. Vorsitzende: Gundel Granow 2. Vorsitzende: Marlies Lange Geschäftsführerin: Pastorin Marion Böhrk-Martin Schatzmeister: Volker Navrath Erbschaften und Vermächtnisse sind von der Erschaftssteuer befreit. Informationen können Sie bei uns anfordern. Spendenkonto Förderverein TelefonSeelsorge Lübeck e.V.: Volksbank Lübeck · IBAN DE52 2309 0142 0016 3333 14 Gestaltung: artwork-hl.de | Fotos: TelefonSeelsorge Bäckerstr. 3 – 5 · 23564 Lübeck · Tel. 0451 - 77502 e-mail [email protected] Internet www.telefonseelsorge-luebeck.de Veranstalter: Förderverein L Ü B E C K e.V. in Kooperation mit der TelefonSeelsorge Lübeck Programm Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu Mutter Teresa sein, ist die schlimmste Armut. Einsamkeit gehört zu den Tabuthemen unserer Gesellschaft. Kaum jemand würde öffentlich zugeben: „Ich bin einsam“. Manche tun dies nicht einmal sich selbst gegenüber. Es ist die Einsamkeit, die die meisten der Anrufenden dazu bewegt, die Nummer der verschwiegenen evangelisch-katholischen TelefonSeelsorge zu wählen. Direkt kommt sie oft in den späten Abendstunden oder nachts zur Sprache. Nachts macht Dunkelheit und Stille dünnhäutiger. Mehr als die Hälfte der Anrufenden lebt allein – oft nicht freiwillig. Die ehrenamtlichen Seelsorger sind Gesprächspartner für Menschen, die überhaupt niemanden haben, mit dem sie in ihrer direkten Umgebung reden können. Da gibt es welche, die rufen um sechs Uhr abends an und sagen: „Ich habe heute noch keine Stimme gehört“. 20 % der Anrufenden sind unter 18, die sich mit Mobbingproblemen, Stress mit den Eltern oder Angst um sie und Liebeskummer an uns wenden. Da merken wir, dass bei aller technischen Vernetzung die soziale, die menschliche Vernetzung abnimmt. Es rufen Arbeitslose an, die sich einsam fühlen, andere Anrufende verbringen mehr Zeit mit ihren Arbeitskollegen als mit ihrem Partner. Wenn dann der Arbeitsplatz verloren oder man in Rente geht, fällt man ins Leere. Alkohol macht den Arbeitsdruck erträglich, mildert Versagensängste und macht doch einsam. Menschen leiden unter Einsamkeit, weil sie in Armut geraten sind, krank oder pflegebedürftig sind. Es gibt sie in Beziehungen ebenso wie bei Menschen, die von ihrem Partner verlassen worden sind oder deren langjähriger Lebenspartner gestorben ist. Von einer einsamen Gesellschaft spricht die britische Mental Health Foundation (2010). Bei ihren Recherchen und Erhebungen kam sie überein, dass immer mehr Menschen, unabhängig von Alter, Lebenssituation und Geschlecht, Einsamkeit beklagen und überwinden wollen. Das Lübecker Symposion will den offenen Umgang mit der Einsamkeit und ihre Überwindung als dringliches Anliegen unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen. Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute und fachlich interessierte Menschen. BEGRÜSSUNG 10:00 Uhr Gundel Granow, Vorsitzende des Fördervereins Ein etwas anderer Einstieg ins Thema HannaH Rau von der Lübecker Wortwerft und Thomas Pohle vom Wunderland Theater Gemeinsam gegen Einsamkeit Einführung durch Pastorin Marion Böhrk-Martin IMPULSVORTRÄGE Einsamkeit im Alter Prof. Dr. theol. Fulbert Steffensky Jugendliche, social media und Einsamkeit Klaus Deuber Referent für Öffentlichkeitarbeit des Jugendpfarramts der Nordkirche Jede Sucht macht einsam Prof. Dr. Klaus Junghanns Universität zu Lübeck MITTAGSPAUSE 12:45 – 13: 30 Uhr Einsam im Kranksein – jeder Mensch braucht ein eigenes Rezept (?) Dr. med. Isabel Kriegeskotten-Thiede Hausärztin und Fachärztin für Innere und Palliativmedizin Paarprobleme – gemeinsam einsam Pastor Wolfgang Irmer Beratungsstelle für Partnerschafts-, Ehe- und Lebensberatung Armut macht einsam Reinhard Böttner Hempels-soziales Straßenmagazin für Schleswig-Holstein KAFFEEPAUSE 15:00 – 15:30 Uhr Erfahrungen eines Krankenhauspastors mit Einsamkeit Pastor Frank Gottschalk Ev. Krankenhausseelsorge Sana-Kliniken Alt und /oder krank zuhause – Risiko für soziale Isolierung und Vereinsamung Brigitte Aßmus Caritasverband Lübeck e.V., ambulante Pflegedienstleitung „Um nicht in Einsamkeit die letzten Lebenstage zu verbringen….“ Detlef Kosakowski Lübecker Hospizbewegung e.V., leitender Koordinator SCHLUSSWORTE 16:30 – 17:00 Uhr 1. stv. Stadtpräsident Klaus Puschaddel Pastorin Marion Böhrk-Martin Um eine Hutspende wird gebeten
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