759 - DGMK

DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. – www.dgmk.de
UNTERSUCHUNGEN ZUR EFFIZIENZSTEIGERUNG VON
FRÄSANWENDUNGEN IN DER TIEFBOHRTECHNIK
DGMK-Projekt 759
Anlass und Ziel
Beim Abbau von Öl- und Gasvorkommen wird es im Verlauf des normalen Betriebes, aber auch bei der
Erstellung bzw. Erweiterung von Bohrungen vereinzelt nötig, bereits eingebaute Rohrtouren wieder zu
entfernen. Im Allgemeinen wird dieser Ausbau durch das Zerfräsen der Rohre erreicht. Die zu fräsenden
Materialien können aus metallischen (Casings) und mineralischen (Zementen, Gestein) Komponenten
bestehen.
Fräswerkzeuge werden oft mit hohem Verschleiß und kurzer Standzeit in Verbindung gebracht. Ziel des
Vorhabens ist es, die Effizienz und damit auch die Wirtschaftlichkeit von Fräsanwendungen in der
Tiefbohrtechnik zu verbessern.
Kurzbeschreibung
Schwerpunkt des Projektes ist das Leistungsfräsen (Zerspanen von Casings über lange Strecken). Im
Vordergrund der Arbeiten steht das grundlegende Verständnis der Fräsvorgänge aus wissenschaftlichtechnischer Sicht. Besonderer Wert soll auf die Entwicklung eines zuverlässigen Systems zur
Fräsparameterkontrolle am Werkzeug gelegt werden. Die Verbesserung von Zerspanungsverhalten und
Fräsfortschritt in Zusammenhang mit den zu erreichenden Werkzeugstandzeiten ist ein weiterer Aspekt.
Auch die Thematik des Spanaustrags und der Bohrlochreinigung sind im Zusammenhang mit der
Frästechnik zu untersuchen. Weiterhin sollen spülungstechnische Einflussgrößen mit berücksichtigt
werden. Durch die Steigerung der Fräsgeschwindigkeiten sollen Kosteneinsparungen bei Fräsprojekten,
wie z.B. Sidetrack Optionen aus bestehenden Bohrungen oder langen Frässtrecken in bestehenden
Rohrtouren, verwirklicht werden.
Bearbeitungsstand
Verschiedene Anpassungen am Versuchsstand wurden durchgeführt (Seilwinde nun CE-konform,
Erneuerung des Probenhalters auf Grund von Verschleißerscheinungen). Die Versuchsplanung für weitere
Fräsversuche wurde abgeschlossen. Vorrangig sollen die bisherigen Versuchsergebnisse an
verschiedenen Casing-Durchmessern verifiziert werden. Beginn der Versuche voraussichtlich Mitte
Oktober 2016. Die Bemühung um die Bereitstellung von Schneidplatten weiterer Hersteller blieb ohne
Erfolg.
LAUFZEIT
01.12.12 – 29.02.16
FORSCHUNGSSTELLE
TU Bergakademie Freiberg, Institut für Bohrtechnik und
Fluidbergbau - Prof. Dr. M. Reich, M. Schubert (bis 03/2014),
Jordanow (bis 12/2015), S. Klein
DEA Deutsche Erdoel AG, Hamburg/Wietze - Dr. B. Schmalhorst, G.
Seemann
EMPG, Hannover - M. Röhrlich
Schlumberger, Celle – A. Huth
Wintershall Holding GmbH, Kassel - Dr. J. Schamp
Dr. D. Soyk, DGMK
PROJEKTBEGLEITUNG
PROJEKTKOORDINATION