Im Wegscheider Schützenheim hält Hochtechnologie Einzug

Im Wegscheider Schützenheim hält Hochtechnologie Einzug
Erste Rundenwettkämpfe fanden statt – Ländervergleich im Armbrustschießen
Seit 1976 gibt es in Wegscheid das Haus des Gastes und darin die Schießsportanlagen,
die schon 2011 und jetzt wieder gründlich erneuert wurden. In den 25-Meter-Bahnen waren neue gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Gleichzeitig wurde die 10-Meter-Anlage modernisiert. Die Finanzierung fordert den Verein erheblich. Unterstützung leisten neben einem staatlichen Zuschuss die Marktgemeinde und Hermann Reischl vom Wellnesshotel
Reischlhof.
Die neue elektronische Schießanlage der Altarmbrustschützen Wegscheid
fand bei den Schülern der Arbeitsgemeinschaft Sportschießen großen Anklang.
Ein halbes Jahr dauerte der Umbau beider Anlagen, damit die Betriebserlaubnis erteilt
werden konnte. Im 25-Meter-Pistolenstand waren geänderte Auflagen im Geschossfangbereich zu erfüllen, außerdem hinsichtlich Schalldämmung und Brandschutz. Zur Feuertaufe der erneuerten Anlage überraschte die eigene zweite Mannschaft die erste mit 1081
: 1074 Ringen beim Rundenwettkampf in der Großkaliber-Disziplin. Im KleinkaliberBewerb dagegen siegte Wegscheid mit 795 : 783 Ringen gegen Passau 2.
Der 10-Meter-Bereich zum Schießen mit der Armbrust und mit Luftdruckwaffen wurde
technologisch auf einen absoluten Höchststand umgerüstet. In den 1950er-Jahren zeigte
noch ein „Zielerer“ persönlich die Treffer an. Er wurde ersetzt durch Seilzuganlagen, die
per Handkurbel und später elektrisch betrieben wurden. Die neue elektronische Treffermessung benützt Highspeed-Optiken mit einer Geschwindigkeit von 40.000 Bildern pro
Sekunde. Das Ergebnis erscheint nicht nur für jeden Schützen unmittelbar am Monitor,
sondern zeitgleich auf der Videowand des Zuschauerraums.
Von der Neuerung waren als Erste die Schüler der Arbeitsgemeinschaft Sportschießen
begeistert, die seit sieben Jahren im Rahmen der Ganztagsbetreuung an der AdalbertStifter-Mittelschule vom ehemaligen Lehrer Georg Obermaier geleitet wird. Zum ersten
größeren Wettkampf waren die in der Niederbayernliga Nord führenden Edelweißschützen
Machendorf bei Kirchdorf am Inn in Wegscheid zu Gast, Sie hatten in der letzten Saison
den Aufstieg in die Bayernliga nur um einen Platz verfehlt.
Kein Wunder, dass für die Altarmbrustschützen die Trauben bzw. Punkte zu hoch hingen
und alle 5 von den Gästen gepflückt wurden, zumal sich die Machendorfer mit dem französischen Spitzenschützen Stephane Hatterer verstärkt hatten. Gegen ihn musste Tobias
Weizenberger eine 379:391-Schlappe einstecken. Auf Position zwei lag Marina Schießl
lange Zeit gegen die hoch favorisierte Alexandra Landes in Führung, bis sie durch einen
dubiosen Zwischenfall außer Tritt kam und sich mit 378:381 knapp geschlagen geben
musste. Andreas Obermaier unterlag Alois Birndorfer mit 371:379 ebenso wie Philipp Breitenfellner mit guten 379:388 gegen Jennifer Landes.
Einzig Simon Schurm hatte gegen Kevin Ruider einen sicheren Sieg vor Augen. Doch der
Machendorfer erzielte in der letzten Serie das Optimum von 100 Ringen, glich zum
378:378 aus und gewann das abschließende Stechen im zweiten Schuss. In der dritten
Runde wartet der nächste dicke Brocken auf die ASG-ler, Vorjahressieger Aicha vorm
Wald, bevor zwei nur laut Papierform etwas leichtere Heimkämpfe gegen FürstenbergKirn und Windberg anstehen. Fest steht: Es wird schwer, die oberste Niederbayernliga zu
halten.
Eine weitere große Herausforderung bewältigten unsere Spitzenschützen beim VierLänder-Vergleich im Armbrustschießen zwischen Ober- und Niederösterreich, der Oberpfalz und Niederbayern in Perg bei Linz. Zur niederbayerischen Auswahlmannschaft gehörten Tobias Weizenberger, sowie Adolf und Marina Schießl. In der Klasse U23 wuchs
Tobias über sich hinaus und verfehlte mit 389 nur um einen Ring den Sieg, während Marina mit 371 Ringen auf Rang 3 landete. Adolf Schießl startete nicht in der Alters-, sondern
in der allgemeinen Herrenklasse und landete mit 380 Ringen auf Rang 9, im StehendWettbewerb auf die 30-Meter-Distanz mit 271 Ringen sogar auf dem 5. Platz.