Nach Tod des FCM-Fans: Runder Tisch „Gegen

Nach Tod des FCM-Fans: Runder Tisch
„Gegen Gewalt beim Fußball“
verabschiedet gemeinsame Erklärung
Die Mitglieder des Runden Tisches „Gegen Gewalt beim Fußball“ sind heute zu
ihrem zehnten Treffen zusammengekommen. Im Mittelpunkt ihrer Gespräche stand
der tragische Tod des jungen FCM-Fans Hannes. Im Ergebnis der Zusammenkunft
haben die Teilnehmer eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Darin
untermauern sie gemeinsam ganz klar ihre Forderungen für Toleranz und gegen
Gewalt im Sport.
Hintergrund:
Der Runde Tisch „Gegen Gewalt beim Fußball“ kam auf Initiative des
Ministeriums für Inneres und Sport im Jahr 2012 erstmalig zusammen. Die
Treffen der etwa 25 Teilnehmer finden zweimal jährlich statt. Mit dabei sind
neben dem Innenministerium unter anderem das Sozialministerium, der
Landessportbund, der Fußballverband, Fanprojekte des 1. FCM, des HFC und
Germania Halberstadt sowie die Vereine FCM und HFC.
Die Erklärung im Wortlaut
Erklärung des Runden Tisches „Gegen Gewalt beim Fußball“ zum Tod von Hannes
S.
Der Runde Tisch „Gegen Gewalt beim Fußball“ nimmt seine 10. Sitzung am 20.
Oktober 2016 im Ministerium für Inneres und Sport zum Anlass, an die
Fußballfans in Sachsen-Anhalt erneut den Appell zu richten, sich für Toleranz
und gegen Gewalt im Fußball sowie im Sport insgesamt einzusetzen.
Der Tod eines jungen Menschen und Fans des 1. FC Magdeburg macht uns tief
betroffen. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt der Familie von Hannes S. und
seinen Freunden. Wir hoffen auf eine lückenlose Aufklärung der Geschehnisse
um den tragischen Tod.
Der Runde Tisch begrüßt den Aufruf der Magdeburger Ultras zur Besonnenheit
und die gezeigte Anteilnahme der Fanszene des Halleschen FC. In dieser
schwierigen Situation besonnen zu reagieren, ist der richtige Weg und ein
Schritt hin zu einer längst notwendigen Deeskalation.
Der Runde Tisch würdigt den verantwortungsvollen Umgang der Fans mit der
aktuellen Situation und setzt sich für eine nachhaltige Verhaltensänderung
zwischen den beiden großen sachsen-anhaltischen Fußballfanszenen ein. Die
deutschlandweite Reaktion auf das entsetzliche Ereignis zeigt die große
Betroffenheit unter allen Fußballfans Deutschlands und macht deutlich, dass
ein grundsätzliches Umdenken in den Fanszenen notwendig ist. Diesen Prozess
gilt es von allen Beteiligten im Fußballkontext zu unterstützen. Der
tragische Tod von Hannes hat schmerzlich gezeigt, dass Gewalt nichts mit
Fankultur zu tun hat.
Sport soll Menschen im fairen friedlichen Wettbewerb miteinander verbinden,
ihnen freudvolle Gemeinschaftserlebnisse vermitteln und zur Toleranz in
unserer Gesellschaft beitragen. Deshalb appellieren wir an die breite
Öffentlichkeit, aber ganz besonders an die Fans, gemeinsam mit uns Sorge
dafür zu tragen, dass die sportlichen Wettkämpfe in unserem Land
Sporterlebnisse bleiben.