IDEENBÖRSE: Making-of Aus der Pforzheimer Zeitung vom 17. Juli 2010 Zeitung im Glück Ein ganzes Blatt nur mit guten Nachrichten: Die Pforzheimer Zeitung erfreut die Leser mit einer Glücksausgabe. Von Holger Knöferl D as Ziel, „Glücksgemeinde“ zu werden, hatte sich der SchwarzwaldOrt Schömberg auf die Fahne geschrieben. Um die Bevölkerung so richtig glücklich zu machen, fand in der Zeit vom 17. bis zum 25. Juli die „Glückswoche“ statt. Dass die Pforzheimer Zeitung jeden Tag umfangreich darüber berichten würde, lag auf der Hand. Schnell wurde uns in der Redaktion aber klar, dass das Thema genug Potenzial bietet, die Leser mit einem besonderen Produkt zu überraschen. Wir nahmen uns vor, eine Themen-Zeitung zu machen – die „Glücks-PZ“. Holger Knöferl ist Chefredakteur der Pforzheimer Zeitung. Das Konzept: Quer durch die gesamte Ausgabe sollten positive Nachrichten im Vordergrund stehen. Medienkonsumenten erheben ja oft den Vorwurf, dass die schlechte Botschaft bei den Journalisten viel zu hoch im Kurs stehe. Wir wollten bewusst zeigen, dass es auch anders geht. Die Umsetzung: Der Beschluss, das Experiment „Glücks-PZ“ zu wagen, wurde in ganz kleinem Kreis gefasst – die Chefredaktion ließ sich von der Geschäftsleitung grünes Licht geben. Gut acht Wochen vor Beginn erläuterten wir den Kollegen die Idee und baten die gesamte Redaktion per Rundmail zum Brainstorming. So kamen schon jede Menge gute Ideen zusammen. 28 drehscheibe 10 I 2010 IDEENBÖRSE: Making-of So viel Glück auf einmal: Die Leser der Pforzheimer Zeitung durften sich glücklich schätzen. Die Reaktionen: Durch die Bank positiv. Vor allem die Überraschung ist geglückt. Dass die gute alte Tageszeitung auch so etwas kann, hatten die Leser ganz offensichtlich nicht erwartet. Drei Wochen vor Erscheinen der „Glücks-PZ“ am Samstag, den 17. Juli, begannen wir, das Projekt regelmäßig in unseren normalen Konferenzen zu präzisieren. Jedes Ressort wurde darum gebeten, einen Beitrag abzuliefern, der sich ausdrücklich mit dem Thema „Glück“ befasst: „Glücksmomente“ im Sport, „Kann man Glück erarbeiten“ in der Wirtschaft, das Interview mit einem scheidenden Schulrektor, der ein Glücksfall für die Kinder war. Im Lokalen nicht zu vergessen das Porträt der Hebamme Magdalene Glück. Und natürlich eine philosophisch angehauchte Betrachtung im Magazin. Im Blatt: In der „Glücks-PZ“ wurden zahlreiche Themen bewusst auf ihren positiven Aspekt hin gesetzt. Alle guten Nachrichten wurden mit einer grünen Überschrift betitelt und so kenntlich gemacht. Quer durchs Blatt zogen sich auf den Seitenköpfen kurze Statements von Prominenten, die erklärten, was Glück für sie bedeutet. Die Befragten waren den jeweiligen Ressorts zugeordnet. Auf der Titelseite erschien ein Erklärstück, gestaltet in der Form eines vierblättrigen Kleeblattes. Auch der Leitartikel beschäftigte sich an diesem Tag mit dem Thema „Glück“. Wichtig war uns aber, die Nachrichtenlage des Tages dennoch vollständig abzubilden. Perspektiven: Wir wollen auch in Zukunft immer mal wieder eine Themenzeitung machen. Allerdings muss der Aufhänger sehr pragmatisch zu handhaben sein. Wir denken derzeit zum Beispiel an das Thema „Design“, dann aber in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim. In diesem Fall wollen wir das Motto inhaltlich und grafisch umsetzen. Empfehlung: Eine Themenzeitung lässt sich natürlich auch in der Anzeigenakquise und im Vertriebsmarketing als wirkungsvolles Instrument einsetzen. Auf beiden Gebieten war die Ausgabe Teil Ein Problem: Was machen wir, wenn einer entsprechenden Kampagne der eine wichtige negative Nachricht die Pforzheimer Zeitung. Ausgabe dominieren müsste? Ein Unglück, eine Naturkatastrophe, eine Fazit: Auch wenn meine Kollegen im schlechte politische Nachricht? Ein ge- Haus jetzt vielleicht anderer Ansicht sind: wisses Restrisiko blieb natürlich, aber Aufwand und Ergebnis standen in einem wir gehen davon aus, dass es unter Auf- vernünftigen Verhältnis zueinander. Ganz bietung aller Kräfte etwa zwei Stunden wichtig (und bei uns auch noch verbesgedauert hätte, die „Glücks-PZ“ wieder serbar): So ein Projekt muss durch das in eine fast normale Ausgabe zurück zu ganze Haus kommuniziert werden, daverwandeln. mit sich alle einbringen. drehscheibe 10 I 2010 29 SAMSTAG, 17. JULI 2010 Nr. 1gion Ihreer Re in d GUT GEBAUTE Glück in der Liebe: Jubel für Aschenputtel TREPPEN Mit Rossinis Oper „La Cenerentola“ über das Aschenputtel-Märchen ist das Festival in Wildbad gestartet. Seite 4 ... gibt es bei Schuler Metall in Büchenbronn. Tel. 07231 9720-0 www.schuler-metall.de E 5597 • Nummer 162 • 1.50 € 75172 Pforzheim • Poststraße 5 CDU-Vorschlag: Praxisgebühr für jeden Arztbesuch Glück ist für uns . . . . . . eine Glückszeitung! Wir wünschen unseren Lesern viel Glück für den heutigen Tag BERLIN. Der Gesundheitskompromiss der Koalition steht – doch noch weiß niemand, was durch weitere Änderungen auf die Versicherten zukommt. Jetzt sorgt der Vorstoß der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung für Praxisgebühren bei jedem Arztbesuch für Wirbel und Empörung. „Die Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal sollte durch eine sozial abgefederte Praxisgebühr pro Arztbesuch ersetzt werden“, forderte ihr Vorsitzender Josef Schlarmann. „Auch der Patient muss Verantwortung übernehmen, um die Kostenexplosion im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen.“ Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hält nichts von dem Vorschlag. „Das ist kein Thema“, hieß es aus seinem Ministerium. Auch die Krankenkassen, Patienten- und Oppositionsvertreter lehnen ihn ab. dpa „Glücks-PZ“, so lautete in den vergangenen Wochen der Arbeitstitel dieses Projektes, mit dem wir zugegebenermaßen Neuland betreten. Denn eine Themen-Zeitung ist auch für uns eine Premiere. Aber wenn in der Gemeinde Schömberg ab Sonntag eine Woche das Glück im Mittelpunkt steht (s. Seite 18/19), warum sollte uns Vergleichbares nicht mit einer Ausgabe gelingen? Denn Hand aufs Herz: Kommt das Glück heute nicht oft deutlich zu kurz? Passieren um uns herum nicht Tag für WETTER Leicht wechselhaft vereinzelt Schauer. Später bewölkt mit Gewittern und Schauern. Westwind. Seite 64 BÖRSE 6.040,27 6.149,36 ................................................................................................................................. DOW JONES NEU 10.125,56 ALT 13.321,92 ................................................................................................................................. EURO in US-$ NEU ALT PFORZHEIM 1,3000 1,2828 WIMSHEIM. Bei der Bürgermeisterwahl am 11. April hat die Gemeinde Wimsheim alles richtig gemacht. Das Verwaltungsgericht Karlsruhe ist einer Anfechtung des Wahlergebnisses nicht gefolgt. Ein Kandidat um den Bürgermeisterposten hatte Einspruch beim Landratsamt eingelegt. Nachdem die Rechtsaufsicht des Kreises die Einwände zurückwies, zog der Bewerber vor Gericht. rst REGION 1.204,75 1.211,75 HAMBURG. Kurz vor dem morgigen Hamburger Volksentscheid zur Einführung einer sechsjährigen Primarschule haben Befürworter und Gegner der Schulreform noch einmal mobil gemacht. Unterdessen gingen die Spekulationen über einen möglichen Amtsverzicht von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) schon morgen weiter. Dem 55-Jährigen wird Amtsmüdigkeit nachgesagt. dpa ZUM THEMA ................................................................................................................................. ÖL NEU in US-$/Barrel ALT 75,53 75,80 Glückssymbole INHALT Veranstaltungen Reise Todesanzeigen Immobilienmarkt Automarkt Magazin Fernsehen Impressum Stellenmarkt Lesermeinungen Tipps&Termine/Roman POLITIK •Das vierblättrige Kleeblatt: Es ist sehr selten zu finden. Einer Legende nach soll Eva eines aus dem Paradies mitgenommen haben – ein Stück vom Paradies. •Das Hufeisen: Früher wurden Liebesbriefe mit Postkutschen und berittenen Kurieren transportiert – die reinsten Glücksbotschaften eben. • Der Schornsteinfeger: War früher der Kamin verstopft, blieb es kalt im Haus. Sogar Rauchvergiftungen drohten. Zum Glück gibt es den Schornsteinfeger. 22 42 45 49 54 57 62 64 65 71 78 Seite 32 Endspurt für Volksentscheid ................................................................................................................................. GOLD NEU in US-$/Unze ALT Seite 25 Wahlanfechtung erfolglos Tag so viele Dinge, die dazu geeignet sind, uns glücklich zu machen? Dass man Glück lernen kann, das können Sie in dieser Ausgabe nachlesen. Was Glück bedeutet, auch. Und was Menschen glücklich macht, das finden Sie ebenfalls in all seinen Facetten auf den folgenden Seiten. Damit Sie keinen einzigen Artikel verpassen, der gut ist für die innere Chemie, haben wir allen Glücks-Artikeln eine grüne Überschrift verpasst. Weil die Welt allerdings leider nicht für diesen einen Tag innehält, finden Sie natürlich auch die gewohnten Nachrichten in Ihrer Zeitung. Die sind dann wie gewohnt mit schwarzen Überschriften versehen. Damit der Glücksfaden allerdings nicht am Montagmorgen gleich wieder reißt, spinnen wir ihn weiter. Wir berichten während der gesamten Schömberger Glückswoche täglich auf einer Sonderseite über Vorträge, Veranstaltungen und Aktionen. Und jetzt: Viel Spaß mit Ihrer Glücks-PZ! erl 17. JULI 2010 NEU ALT PFORZHEIM. Das wegen Pforzheims städtischer Finanznot von Schließung bedrohte Wartberg-Freibad ist seit dem verspäteten Saisonbeginn vor einer Woche von über 14 000 Badegästen besucht worden. Damit registrierte Goldstadtbäder-Chef Erich Forstner die besucherstärkste dritte Juli-Woche seit Jahren. Was den Saisonstart angeht, ist es sogar der stärkste seit Jahrzehnten. Der Grund dafür ist in den hochsommerlichen Temperaturen zu sehen. Auch mit diesen bewegt sich die vergangene Woche auf Rekordniveau. kli Uns Journalisten wirft man immer wieder vor, dass für uns die schlechte Nachricht über die gute geht. Liebe Leser, heute möchte die Redaktion der „Pforzheimer Zeitung“ den Gegenbeweis antreten. In dieser Ausgabe drehen sich viele Beiträge um das Thema Glück – und sollen Sie, liebe Leser, glücklich machen. Seite 64 DAX Wartbergbad bei Besucherzahlen auf Rekordkurs Seite 2 • Das Glücksschwein: Das Schwein gilt als Symbol für Wohlstand und Reichtum. Wer viele besitzt, braucht nicht zu hungern – und hat ganz einfach „Schwein gehabt“. pz HEUTE IN PZ-NEWS BADEN GEHEN MIT PZ-NEWS Freibad oder Baggersee – was ist besser? Darüber streiten sich die Gelehrten im Sommer. PZ-news stellt das Freibad Mühlacker und den Epplesee Forchheim in bewegten Bildern gegenüber. www.pz-news.de DER TAG WIRD GUT „Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.“ Das Ende des Regenbogens Albert Schweitzer (1875–1965), deutscher Arzt und evangelischer Theologe Ausgezeichnet mit dem Mitglied im: 4 190559 701506 6 0 1 2 8 Bischöfin Jepsen tritt zurück UNTERM STRICH E s gibt Momente, in denen sieht ein Regenbogen aus wie das reine Glück. Zum Beispiel, wenn er einem kurz nach Mitternacht entgegenleuchtet. Geht nicht? Doch – wenn man wie der Schömberger Herbert Vahsen zum Nordkap reist. 1.26 Uhr. Strahlender Sonnenschein über dem Nordmeer. Und in der Gischt plötzlich ein Regenbogen. Vahsen drückte auf den Auslöser der Kamera, „eine Minute später war der Zauber wieder ANZEIGEN: TEL. (0 72 31) 9 33-2 01 weg“, erzählt er staunend. Wenn man das hört, versteht man, weshalb Regenbogen im Volksglauben so viel mit Glück zu tun haben. Demnach kann man am Ende eines Regenbogens Gold finden. Gewölbte keltische Münzen nannte man auch bei uns „Regenbogenschüsselchen“. Wer nun aber mit dem Spaten losziehen möchte, um sein Glück zu machen, der stößt auf die harten Gesetze der Physik. Das Dumme am Ende | FAX 9 33-2 50 | des Regenbogens ist, dass es ein solches Ende eigentlich nicht gibt. Außerdem: Geht man auf einen Regenbogen zu, scheint er zurückzuweichen. Aber auch das passt ins Bild. Das Glück ist flüchtig. Insofern waren die amerikanischen Verfassungsväter wirklich klug, als sie in die Unabhängigkeitserklärung von 1776 als eines der wichtigsten Grundrechte des Menschen „das Streben nach Glück“ aufnahmen – ZUSTELLDIENST: TEL. (0 72 31) 9 33-2 10 | und nicht das Glück selbst. Denn das kann einem kein Politiker versprechen. Kein Wunder, dass Künstler in Erlangen dieser Tage den Spieß einfach umdrehen. Bei der Ausstellung „Glück happens“ spielen einige mit dem Gedanken, man könne genauso gut rein gar nichts tun und warten, ob Fortuna nicht einfach zu einem kommt. Bloß: Dann bleibt einem auch das Glück eines nächtlichen Regenbogens am Nordkap verwehrt. hei REDAKTION: TEL. (0 72 31) 9 33-1 85 | FAX 9 33-260 HAMBURG. Die Bischöfin der Nordelbischen Kirche, Maria Jepsen, gibt auf. Die 65-jährige Theologin erklärte gestern ihren Rücktritt. Sie stand tagelang unter Beschuss im Zusammenhang mit einer Missbrauchsaffäre in der evangelischen Kirche in den 80er-Jahren. Davon will sie erst im Frühjahr 2010 erfahren haben; nach einem Bericht wusste sie jedoch bereits seit 1999 Bescheid. dpa BLICKPUNKTE | Seite 3 ZENTRALE: TEL. (0 72 31) 9 33-0 PFORZHEIMER ZEITUNG, NUMMER 162 GELD&MARKT „Glück bedeutet, zunächst einmal meine Familie zu haben.“ SAMSTAG, 17. JULI 2010 9 „Ein großes Glück wäre es, wenn sich die Menschen besser verstehen würden.“ Fritz Schäfer, Volksbank Pforzheim Roy Kieferle, Vollwert-Koch vom Dobel Top-Adressen trotzen der Krise Geschäftskunden-Hotels ächzen unter Spesenflaute – Urlaubs-Destinationen profitieren von treuen Stammkunden BAIERSBRONN. Genuss und Luxus in Zeiten der Krise – ein Widerspruch? Nicht unbedingt, wenn es sich nicht um ein Geschäfts-, sondern Urlaubshotel der Extra-Klasse handelt. Paradebeispiel ist das „Bareiss“ in Baiersbronn. „Der Schwarzwald in seiner Gesamtheit ist weltweit ein Markenzeichen. Wie soll ich denn einem Amerikaner sagen, dass es einen Nord-, Mittel- und Südschwarzwald gibt?!“ P Z - R E D A K TE U R O L A F L O R C H - G E R S TE N M A I E R Hermann Bareiss, Hotelier „Die Krise geht am ,Bareiss’ nicht spurlos vorüber“, sagt Hannes Bareiss, Juniorchef des gleichnamigen Top-Hotels in Baiersbronn-Mitteltal. Wie die „Traube Tonbach“ zählt die Fünf-Sterne-Destination im Herzen des Schwarzwalds zu den besten Urlaubs-Herbergen Europas. Bestnoten für Unterkunft, Service, Wellness, Ferienangebot und nicht zuletzt Gastronomie inklusive prächtiger Weinkeller mit Schätzen aus aller Welt, aber auch bezahlbarer Tropfen – die Patrons Hermann Bareiss und Werner Finkbeiner („Traube“) spornen sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. Millionen werden aufgewendet, um es für den betuchten Gast an nichts fehlen zu lassen. Sie wissen: Die Konkurrenz schläft nicht, der Kunde ist verwöhnt, und Stillstand ist Rückschritt. Nachfolge geregelt: Hannes und Hermann Bareiss (rechts). Wo Tagungshotels in den Großstädten wegen der Krise und der daraus resultierenden Zurückhaltung der Unternehmen in Sachen Spesenkasse ächzen, können sich die Chefs der privat geführten Fünf-Sterne-Hotels zwar nicht zurücklehnen. Aber sie können mit ihren Pfunden wuchern. Die Rückbesinnung auf Werte wie heimatliche Geborgenheit, Authentizität statt Fantasialand und familiäre Atmosphäre sind Garanten ihrer Positionierung an der Spitze. Eine über 80-prozentige Auslastung des Hotels – davon können die Ketten mit ihren Großstadthotels, außer vielleicht zu Messe-Zeiten, nur träumen. Eine Frage des Geldes: Im Weinkeller des „Bareiss“ lagern über 1000 Positionen von den besten Winzern der Welt. Patron Hermann Bareiss würde niemals sagen, die Tropfen seien zum Teil sehr teuer, sondern „im besten Sinne ihren Preis wert“. Fotos: privat Und auch Claus-Peter Lumpp im „Restaurant Bareiss“ hatte es im Spätjahr 2007 geschafft: Der Sprung vom zweiten zum dritten Stern katapultierte auch das Hotel in bisher nicht gekannte Popularitäts-Höhen. Es war wie eine Sogwirkung. „Damit hätten wir nicht gerechnet“, räumt Direktionsassistentin Uta Schlagenhauf, im „Bareiss“ zuständig fürsMarketing, ein. Das ganze Haus profitiert von der Sogwirkung. Die Wartezeiten für die gerade einmal acht Tische im Spitzenrestaurant sind – je nach Tagespräferenz – Wochen, wenn nicht Monate im Voraus – ausgebucht. Und das bei einem Preis von 175 Euro für ein Acht-Gänge-Menü. Ohne Getränke. Lumpp weiß: „Das ist eine schöne Stange Geld.“ Aber: „In London oder Paris bekommen Sie dafür, je nach Wareneinsatz, gerade einmal eine Vorspeise oder zwei.“ Nur das beste Produkt besteht vor den Augen des Spitzenkochs. Wer mit dem schmaleren Geldbeutel oder der weniger belastbaren Karte anreist, muss dennoch nicht darben. Mit geringerem Wareneinsatz und einer regionaleren Ausrichtung, aber dennoch mit der in den Häusern selbstverständlichen Perfektion gekocht, wird der Gast auch in der „Kaminstube“ oder den „Dorfstuben“ (im „Bareiss“) beziehungsweise der „Köhlerstube“ oder der „Bauernstube“ („Traube“) verwöhnt – von den Restaurantbereichen für die Hotelgäste einmal ganz abgesehen. mineller erster Gang serviert wird, finden als kulinarischer Aufgalopp beispielsweise eine marinierte Jakobsmuschel mit Kaviar, Zweierlei vom Perlhuhn, Carpaccio vom Schwertfisch auf schwarzem Reis und ein weiteres Zweierlei – diesmal vom Kaninchen – den Weg in den Mund des Gourmets. „Wir können es uns nicht einen Tag leisten, unter den höchsten Erwartungen unserer Gäste zu kochen“, sagt Lumpp, „wir werden im schwarzwälderischen Mitteltal mit Kollegen aus den Metropolen vergli- @ www.baiersbronn.de www.bareiss.com www.traube-tonbach.de Der Küchenchef Claus Plumpp in seinem Kräutergarten. ANZEIGE EiszeitQuell antwortet R und 2,5 Liter Flüssigkeit scheidet der menschliche Körper täglich über Schwitzen, Atmung und Verdauung aus. Beim Sport kann es noch deutlich mehr sein. Ein Teil des Flüssigkeitsverlusts wird mit fester Nahrung ausgeglichen, den Rest müssen wir aktiv „auffüllen“. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich 1,5 Liter zu trinken. Kinder zwischen vier und 13 Jahren sollten einen bis 1,3 Liter trinken. Dabei ist es Wie trinke ich richtig? besser, nicht zu warten bis der Durst kommt. Er meldet sich erst bei einem Flüssigkeitsdefi- zit von fünf Prozent des Wasseranteils im Körper. Schon zwei Prozent vermindern aber die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Wichtig ist es, regelmäßig über den Tag verteilt zu trinken. Der Körper kann große Wassermengen ohnehin nicht auf einmal verarbeiten. Besonders gut eignet sich Mineralwasser, denn es leistet einen gesunden Beitrag zur täglichen Ernährung. Es ist kalorienfrei und enthält lebenswichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Diese benötigt der Körper gerade in jungen Jahren für das Wachstum und den Aufbau der Knochen. Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung kommen Mineralwässer wie EiszeitQuell infrage, die natrium- und kochsalzarm sowie frei von Nitrit und Nitrat sind. EiszeitQuell ist daher für Babys bestens geeignet. DER MINERALWASSERSCHATZ AUS DER EISZEIT Neues Menü-Angebot Jüngst hat sich die „Bareiss“-Führungsmannschaft unter Patron Hermann und Sohn Hannes Bareiss sowie Claus-Peter Lumpp entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen: Im Top-Restaurant bekocht Sogwirkung durch Restaurant Lumpp auch mittags die Kundschaft. Im Schwarzwald hingegen träumt Das gab es vorher nicht. „Der Gast man vom „Wanderhimmel“, jenem soll auch am Mittag, selbst wenn das 600 Kilometer weiten Wegenetz rund Menü ,nur’ aus vier Gängen besteht, um Baiersbronn mit den ganzjährig ein großes Fest des Genießens erlebewirtschafteten „Hütten“ der Top- ben können – und das in einer ZwangHotels – die anlosigkeit, die sich derswo durchan einem Mittag aus als gehobeleichter einstellt „Wir sind in ner Landgasthof als an einem Baiersbronn zwar nicht durchgehen Abend“, sagt würden – und Lumpp. der Nabel der Welt – greift gerne nach Aber alles ist reaber am Puls der Zeit.“ den Sternen im lativ – denn in Uta Schlagenhauf, Michelin-Himsolchen Restau„Bareiss“-Marketingleiterin mel. Jörg Sackrants bleibt es mann im Baiers- nicht bei den offibronn-Teilort ziell vier, fünf Schwarzenberg hat einen, Harald oder acht Gängen. Hastige NahWohlfahrt („Schwarzwaldstube“ in rungsaufnahme – was sich bei 112 der „Traube Tonbach), seit einem Euro fürs Vier-Gang-Menü ohnehin Dutzend Jahren als Deutschlands verbietet – wäre fehl am Platz: Bis der bester Koch gerühmt, hat deren drei. Hummer mit Zuckerschoten als no- chen – Paris, London, Rom, New York, Tokio.“ Das sei nicht nur eine Ehre, sondern auch „eine verdammt hohe Verpflichtung und Verantwortung“. W er Wasser kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Leicht ist man geneigt, zu irgendeiner Flasche zu greifen oder gleich aus der Leitung zu trinken. Wasser ist schließlich Wasser – könnte man meinen. Doch das stimmt nicht. EiszeitQuell stellt Ihnen die fünf Wasserarten vor, die unterschieden werden. Leitungswasser wird aus Seen oder Talsperren gewonnen und chemisch aufbereitet: Unerwünschte Stoffe werden entfernt, das Wasser wird desinfiziert, der Säuregrad eingestellt und der Härtegrad verändert. Die Qualität variiert je nach Region. Alte Rohrleitungen und Hausinstallationen können Einbußen verursachen. Tafelwasser ist kein natürliches, sondern ein industriell hergestelltes Produkt. Leitungswasser wird dafür mit Salzwasser, Mineralstoffen und Kohlensäure versetzt. Es kann an jedem beliebigen Ort hergestellt Wasser ist gleich Wasser, oder? und abgefüllt werden. Quellwasser ist ein natürliches Wasser, enthält aber weniger Mineralstoffe und Spurenelemente als Mineralwasser. Eine Flasche mit der Bezeichnung „Quellwasser“ kann Wasser aus mehreren Quellen enthalten. Heilwasser ist ein Sonderfall unter den Wässern: Es gilt als Arzneimittel und muss amtlich zugelassen werden. Je nach Zusammensetzung wirkt es bei unterschiedlichen Beschwerden gesundheitsfördernd. Natürliches Mineralwasser enthält lebenswichtige Mineralstoffe und Spurenelemente und muss strengen Anforderungen an Reinheit, Frische und Natürlichkeit genügen: Es stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen (Reinheit) und muss direkt am Quellort gefüllt werden (Frische). Es darf nur von Schwefel, Eisen, Mangan und Kohlensäure befreit oder mit Kohlensäure versetzt werden (Natürlichkeit). Mineralwässer unterscheiden sich je nach Region in ihrer Zusammensetzung. Das EiszeitQuell- Mineralwasser aus Reutlingen hat bis heute eine einzigartige Reinheit bewahrt und besitzt eine hohe Qualität. Es entstand vor über 10.000 Jahren und ist seither von wasserundurchlässigen Gesteinsschichten geschützt. EiszeitQuell nimmt daher nicht am oberflächennahen Wasserkreislauf teil und ist frei von schädlichen Substanzen wie Nitrat und Nitrit, Düngemitteln, Pestiziden sowie Hormon- oder Arzneimittelrückständen, wie sie mitunter nachgewiesen werden. Damit ist EiszeitQuell selbst für Säuglinge optimal geeignet. Haben Sie Fragen zu EiszeitQuell? Rufen Sie uns an: 07121/ 9615-0 SAMSTAG, 17. JULI 2010 SPORT SCHNELLER Einig: Neuer Fußballverein Der Name 1. CfR Pforzheim wurde von den Mitgliedern abgesegnet, beim Logo gab es noch Änderungen. Seite 16 | HÖHER | ANPFIFF „Zum Glück hatten wir Glück.“ Rui Costa, ehemaliger portugiesischer Fußballspieler 13 WE I TE R Hitzig: Fecht-Europameisterschaft Glücklich: Marc Nagel Heute beginnen für die deutschen Fechter die Wettkämpfe Leipziger Arena, in der es keine Klimaanlage gibt. Seite 14 Der Trainer der SG Pforzheim-Eutingen ist ein echter Glückspilz – wie auch viele andere Sportler aus der Region. Seite 15 Das PZ-Interview mit Sven Ulreich, Torhüter des VfB Stuttgart, über die Angst vor Fehlern und den Umgang mit älteren Kollegen „Ich werde eine gute Saison spielen“ Der 40-jährige Jens Lehmann ist im Fußball-Ruhestand – sein Nachfolger als Stammkraft im Tor des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart ist etwa halb so alt. Doch Sven Ulreich ist davon überzeugt, dass er das volle Vertrauen von Verein und Mitspielern hat. „Ich gehe davon aus, dass ich eine gute Saison spielen werde“, sagt das 21-jährige Eigengewächs im Interview mit PZ-Mitarbeiter Sigor Paesler selbstbewusst. Pforzheimer Zeitung: Im vergangenen halben Jahr gab es ein bisschen eine Hängepartie um die Nummer eins im VfB-Tor nach dem Karriereende von Jens Lehmann. Wann haben Sie erfahren, dass sie der neue Stammtorhüter sein werden? Ulreich (lacht): Also ich habe es früher gewusst als die Medien, von daher war es für mich keine Hängepartie. Bevor ich meinen Vertrag Anfang April verlängert habe, wurde mir signalisiert, dass ich hier die Nummer eins sein werde. Danach war es für mich aber nicht so einfach, weil ich wegen meiner Verletzung lange nicht trainieren konnte. Aber jetzt habe ich mich zurückgekämpft und werde mein Bestes geben, um schnell wieder auf 100 Prozent zu kommen. PZ: Sie haben sich im internen Duell der Lehmann-Vertreter gegen Alexander Stolz durchgesetzt. Sind Sie überrascht, dass er sich keinen neuen Verein gesucht hat? Ulreich: Es ist grundsätzlich gut, dass wir drei starke Torhüter haben und dass er hier bleibt. Aber ich an seiner Stelle hätte vielleicht den Verein gewechselt, um regelmäßig zu spielen. Gerade jüngere Sportler unterliegen gewissen Leistungsschwankungen. PZ: Haben Sie Angst vor Fehlern – Torhüter sehen da oft besonders dumm aus? Ulreich: Mit Fehlern umzugehen, habe ich am besten gelernt, als ich vor gut zwei Jahren schon mal im Bundesliga-Team gespielt habe. Natürlich lernt man aus solchen Erfahrungen, aber ich habe grundsätzlich keine Angst vor Fehlern, weil ich weiß, dass sie jedem Menschen passieren, egal in welchem Lebensbereich – das macht niemand absichtlich. Das Wichtige ist, dass man danach wieder aufsteht und weitermacht. Aber ich beschäftige mich jetzt eher mit positiven Dingen, weil ich davon ausgehe, dass ich eine gute Saison spielen werde. macht und dort 38 Spiele auf einem guten Niveau bestritten habe. Denn ohne Spielpraxis kommt kein Torwart weiter, davon bin ich überzeugt. Ich will mich immer weiter verbessern und hoffe, dass ich ir- gendwann wie Jens Lehmann sagen kann, dass ich fast perfekt bin. PZ: Jens Lehmann wurde vor zwei Jahren geholt, um den Kasten sauber zu halten, aber auch, um Sie und Alexander Stolz mit auszubilden. Man hatte den Eindruck, dass er das sehr ernst genommen hat. Ulreich: Mit Sicherheit, er hat uns viele Ratschläge gegeben und wir konnten jeden Tag viel von ihm abschauen. Es war schon sehr interessant, mit so einem Weltklassemann zu arbeiten. Aber das ist jetzt schon Geschichte. PZ: Er hat sich sehr früh für Sie als neue Nummer eins ausgesprochen. Ulreich: Ich weiß nicht, ob es die Entscheidung be- PZ: Ihre ersten elf Spiele in der Bundesliga haben Sie damals als Vertreter des formschwachen Raphael Schäfer gemacht. Alle, die Sie beobachten, sagen, dass Sie sich seither enorm weiterentwickelt haben. Ulreich: Ich bin ja auch älter geworden und ich bin jetzt auch schon länger bei der Mannschaft. Als ich damals gespielt habe, war ich erst vier Wochen dabei. Ich fand, auch die Spiele damals in der Bundesliga waren für mein Alter nicht so schlecht. Ich habe tagtäglich hart trainiert. Das Wichtigste für mich war aber, dass ich den Schritt zurück in unser Drittligateam ge- einflusst hat. Aber es hat mich natürlich gefreut, dass er gesagt hat, dass er mir das zutraut. „Wir konnten viel von ihm abschauen. Es war schon sehr interessant, mit so einem Weltklassemann zu arbeiten. Aber das ist jetzt schon Geschichte.“ Sven Ulreich über seinen Vorgänger Jens Lehmann PZ: Jetzt haben Sie in Marc Ziegler wieder einen älteren Torhüterkollegen. Aber dieses Mal ist die Situation eine ganz andere – Sie sind die Nummer eins, er der Ersatzspieler. Ulreich: Ich kann nur Positives über Marc sagen. Er hängt sich im Training rein, wir kommen gut miteinander aus, er ist immer für ein Wort offen. Ich freue mich, dass er da ist. PZ: Die Frage muss kommen: Haben Sie Angst vor dem Rensing-Effekt? Bei Bayern München wurde der Jüngere vom älteren HansJörg Butt verdrängt. Ulreich (überlegt): Danach wurde ich schon öfter gefragt, aber ich kenne Michael Rensing nicht persönlich und weiß nicht, wie die Situation dort war. Damit beschäftige ich mich nicht und habe deshalb auch keine Angst davor. Ich glaube, ich habe das Zeug zur Nummer eins. Die Nummer eins im Tor beim VfB Stuttgart: Sven Ulreich genießt das Vertrauen des Vereins. Foto: Weißbrod Die wunderbare Highspeed-Heilung Nach einem schweren Sturz kehrt der italienische Motorrad-Profi Valentino Rossi schon nach sechs Wochen zurück V alentino Rossi – das ist wohl der einzige Star aus der Motorradsport-Szene, der nicht nur Insidern in Deutschland ein Begriff ist. Das Phänomen, diesen Beinamen haben ihm Freund und Feind in unüblicher Einigkeit verpasst. Seinen Gegnern kommt es unheimlich vor, wie der vor Rückschlägen keineswegs gefeite Rossi mit eisernem Willen, großem Können und seinem eingeschworenen Team um Cheftechniker Jeremy Burgess immer wieder zurück an die Spitze kommt. Die Fans lieben ihn. Denn trotz aller Anstrengungen bleibt er unverkrampft und verliert nie seinen ausgeprägten Sinn für Humor. Jetzt ist Rossi drauf und dran, seiner ohnehin schon sagenhaften Lebensgeschichte ein weiteres phänomenales Kapitel hinzuzufügen – „Die wunderbare Highspeed-Heilung“ könnte es überschrieben sein. Der 5. Juni 2010, an dem Valentino Rossi beim Training zu seinem HeimGrand-Prix in Mugello wegen einer Unachtsamkeit stürzte und sich das rechte Schienbein brach, hatte die MotoGP-Szene in einen Schockzustand versetzt. Einige der Rossi-Getreuen brachen ihre Zelte in Mugello noch vor dem Rennsonntag ab, ande „Der Beinbruch war zwar schlimmer als die Schulterverletzung von meinem Motocross-Sturz im März, aber die Schulter macht auf dem Motorrad mehr Ärger als das Bein.“ MotoGP-Superstar Valentino Rossi vor seinem Comeback auf dem Sachsenring re erschienen mit eilig gebastelten Transparenten, auf denen Genesungswünsche zu lesen waren. Selbst der Spanier Jorge Lorenzo, Rossis Kollege im Fiat-Yamaha- Werksteam und damit auch sein erster und zudem stärkster Konkurrent um die WM-Krone, hielt vor dem Start des Rennens eine freundliche Botschaft in die Fernsehkameras. Die Fans fragten sich, ob Rossi nach seiner ersten gravierenden Verletzung im Motorradsport nicht endgültig den Stecker ziehen und sich dem als sicherer eingeschätzten Automobilsport zuwenden könnte. Rallye-Wettbewerbe mag er, Formel-1-Testfahrten hat er mehrfach mit beachtlichen Resultaten absolviert. Und Ferrari-Chef Luca di Montezemolo wird nicht müde, der italienischen Ikone Rossi das F1-Geschäft schmackhaft zu machen. Doch Rossi gab seine Antwort. Nicht, wie von den Ärzten prognostiziert, fünf bis sechs Monate Rennpause, kein Warten bis Brünn im August, sondern der Deutschland-Grand-Prix an diesem Wochenende ist der Termin für das Comeback – 42 Tage nach dem Unfall. „Der Test in Brünn lief sehr gut, aber ein komplettes Rennen auf dem Sachsenring ist etwas anderes. Die Rennen hier und in einer Woche in Laguna Seca brauche ich dringend, wenn ich nach der Sommerpause wieder völlig fit sein und um Siege fahren will“, sagte der „Doctor“, dem die Universität Urbino 2005 die Ehrendoktorwürde im Fach Kommunikationswissenschaften verlieh, und gab zu: „Der Beinbruch war zwar schlimmer als die Schulterverletzung von meinem Motocross-Sturz im März, aber die Schulter macht auf dem Motorrad mehr Ärger als das Bein.“ Heldengeschichte geht weiter Italienisches Stehaufmännchen: Valentino Rossi auf dem Sachsenring mit Krücken. Foto: Schmidt Den Fans ist das egal. Hauptsache, ihr Idol fährt. Und die Konkurrenz lässt sich durch derlei Vorab-Entschuldigungen nicht einlullen. Immerhin heißt der Tiefstapler, von dem diese kommen, Valentino Rossi. Und dem trauen nicht wenige Fahrerlager-Insider sogar einen Podestplatz zu. So oder so, Rossis Heldengeschichte wird am Sachsenring fortgeschrieben. Stefano Bruckner Tasci bleibt beim VfB S erdar Tasci bleibt, sein Nationalelf-Kollege Sami Khedira scheint auf dem Sprung, Elson ist so gut wie weg: Am Tag der Auslosung der dritten Qualifikationsrunde in der Europa League hielten den FußballBundesligisten VfB Stuttgart vor allem Personalfragen auf Trab. Klarheit herrscht nun zumindest bei Tasci. Der Nationalspieler spielt auch in der kommenden Saison für die Schwaben. Der Vertrag des 23-Jährigen in Stuttgart läuft noch bis 2014. Die Qualifikationsspiele des VfB zur Europa League wird Tasci aufgrund seines Urlaubs nach der Weltmeisterschaft wohl höchstens als Zuschauer verfolgen. In der dritten Quali-Runde trifft der BundesligaSechste der Vorsaison auf den Sieger des Zweitrunden-Duells Molde FK und FK Jelgava. Das ergab gestern die Auslosung am Sitz des europäischen Fußballverbands Uefa in Nyon. Molde, Champions-League-Teilnehmer von 1999 und norwegischer Pokalsieger von 2005, gewann das Hinspiel gegen die Letten aus Jelgava mit 1:0. Wer sich im Rückspiel am kommenden Donnerstag durchsetzt, empfängt am 29. Juli den VfB. Die zweite Partie findet am 5. August in der Mercedes-Benz-Arena statt. Der Sieger steht in den Play- offs. Verwirrung herrscht weiter im Fall von VfB-Profi Sami Khedira. Wie die spanische Sporttageszeitung „Marca“ gestern meldete, habe sich der Mittelfeldspieler mit Real Madrid auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt. Der VfB erklärte dagegen erneut, dass er von einem Abgang seines Eigengewächses in Richtung des spanischen Vize-Meisters nichts wisse. „Für den VfB gibt es keinen neuen Stand“, sagte Vereinssprecher Oliver Schraft. „Es gibt nach wie vor keinen Kontakt zu Real Madrid.“ Dagegen ist der Wechsel des Brasilianers Elson zu Hannover 96 fast perfekt. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagte 96-Clubchef Martin Kind. Für den Mittelfeldspieler, der schon in der vergangenen Saison in der Rückrunde auf Leihbasis für Hannover 96 spielte, sind etwa 600 000 Euro Ablöse im Gespräch. dpa Spieler steigern ihren Marktwert HAMBURG. Durch ihre starken Auftritte und den dritten Platz in Südafrika haben die deutschen WM-Kicker ihren Marktwert erheblich gesteigert. Nach aktuellen Berechnungen von „transfermarkt.de“ konnte der 23-köpfige DFB-Kader mit einem Plus von 13,7 Prozent seinen Marktwert auf 332,5 Millionen Euro erhöhen. Das geht aus den von dem Internetportal verbreiteten neuen Zahlen hervor. Den höchsten Marktwert weist demnach Bastian Schweinsteiger mit 35,0 Millionen Euro auf. Aufsteiger im Team ist Jungstar Thomas Müller. Sein Marktwert hat sich mehr als verdoppelt – von 10,0 auf 23,0 Millionen Euro. Danach folgen Philipp Lahm (28,0/+3,0) und Mesut Özil (27,0/+7,0). Absteiger ist Mario Gomez, der vom bisherigen Höchstwert (27,5) um 5,5 auf 22,0 Millionen Euro abstürzte. dpa PFORZHEIMER ZEITUNG Sie haben Fragen an unseren Zustelldienst? Rufen Sie an: 0 72 31 – 933 210 Redaktion Sport: 콯 0 72 31 – 933 223 Poststraße 5, 75172 Pforzheim Fax: 0 72 31 – 93 33 22 23 E-Mail: [email protected] SPORT PFORZHEIMER ZEITUNG, NUMMER 162 „Mein größtes Glück ist meine Familie.“ SAMSTAG, 17. JULI 2010 15 „Ich kann mich glücklich schätzen, jetzt noch so gesund und fit zu sein.“ Rudi Herzog, Trainer des 1. CfR Pforzheim Alexander Künzler, ehemaliger Profiboxer aus Niefern „Glück ist ein geiles Gefühl“ Pforzheimer Sportler erzählen von ihren glücklichsten Momenten und wie es sich anfühlt, wenn man Glück hat W ie hatte einst Jürgen Wegmann, Ex-Spieler des FC Bayern München, nach einer verlorenen Partie gesagt: „Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ Über diesen Spruch wird heute noch herzlich gelacht. Doch in diesem Artikel soll es keineswegs über Pech und Misserfolg gehen, sondern übers Gegenteil: über das Glück. Doch was ist Glück? Wie fühlt sich Glück im Sport an? Und welche Momente machen einen glücklich? Die „Pforzheimer Zeitung“ hat sich mit Sportlern aus der Region unterhalten. Thomas Hell, Team-Manager des TC Wolfsberg: Seitdem Thomas Hell laufen kann, steht er auf dem Tennisplatz und schwingt den Schläger. Wenn er nicht selbst um Liga-Punkte spielt, betreut er das Zweitliga-Team des TC Wolfsberg. „Glück ist für mich das Gefühl von Zufriedenheit“, sagt der 46-Jährige. Außerhalb des Tennisplatzes sei seine Familie das größtes Glück. „Sie gibt mir Halt“, sagt Hell. Und sportlich? Wo liegt da das Glück? „An der Netzkante“, weiß der Wolfsberger Manager. „Ein Netzroller ist das größte Glück im Tennis. Es ist eben eine Aktion, die nicht beabsichtigt ist und trotzdem zum Erfolg führt.“ Hells ganz besonderes Glücksgefühl liegt derweil noch gar nicht so lange zurück. „Beim Goldstadtcup letzten Samstag“, erzählt Hell, „da stand ich bei knalliger Hitze zweieinhalb Stunden auf dem Platz, hab’ fünf Liter Wasser getrunken und meinen Gegner am Ende mit 6:3, 7:5 besiegt. Der Moment nach dem Matchball, das war für mich ein ungeheures Glücksgefühl, denn ich hab’ gewusst: die Plagerei hat sich gelohnt.“ Michael Wittwer, Trainer des FC Nöttingen: Der ehemalige Fußball-Profi hat in seiner langen Laufbahn schon einiges erlebt. Zwei Glücksmomente sind dem 43-Jährigen aber noch bestens in Erinnerung geblieben: „Mein erstes BundesligaSpiel vor rund zwanzig Jahren mit dem Karlsruher SC gegen Bayer Leverkusen, das war für mich Glück“, erinnert sich der Abwehrspieler mit dem starken linken Fuß. Das absolute Glücks-Highlight erlebte er aber am 2. November 1993: Vom sensationellen 7:0-Sieg im Uefa-Cup-Rückspiel gegen den FC Valencia im Wildparkstadion träumt Wittwer heute noch. Das Hinspiel hatte der KSC damals in Valencia mit 1:3 verloren und war damit quasi ausgeschieden. „Glück ist Zufriedenheit“: Thomas Hell vom TC Wolfsberg. Gänsehautfeeling: Ex-FCP-Spieler Jürgen Pfirrmann. Glückshormone: Sebastian Kienle, Triathlet aus Knittlingen. Highlight auf dem Platz: Michael Wittwer, Trainer des FC Nöttingen. Doch mit dem fulminanten Torfeuerwerk – vier Tore erzielte Edgar Schmidt, der eine Woche zuvor Glück im Unglück hatte, als er einen schweren Autounfall überlebte – schaffte der KSC den Einzug in die dritte Runde. Für Wittwer war jedes Tor ein unbeschreibliches Glücksgefühl. „Der Sieg hat uns eine Woche lang auf Wolke sieben getragen“, so der Nöttinger Trainer. „Die Euphorie war riesig, im Training waren viele Zuschauer und wir Spieler waren so elektrisiert, dass wir am Wochenende drauf in der Bundesliga auch noch den MSV Duisburg mit 5:0 vom Platz gefegt haben“, blickt Wittwer auf eine durchaus glückliche Woche zurück. Jürgen Pfirrmann, Ex-Spieler des 1. FC Pforzheim: Von Glücksgefühlen im Fußball weiß auch Jürgen Pfirrmann, Ex-Spieler des 1. FC Pforzheim, zu berichten. Wenn man so will, wurde Pfirrmann in den glorreichen 80er mit dem FCP quasi vom Glück verfolgt. Erst recht 1988, als der „Club“ bei der Auslosung zur dritten Runde des DFB-Pokals mit dem Bundesligisten Werder Bremen ein echtes Glückslos zog. Am 13. Februar zirkelte dann Jürgen Pfirrmann mit viel Gefühl – und auch mit etwas Glück – den Ball von der Eckballfahne direkt über Werder-Schlussmann Oliver Reck hinweg in den Torwinkel zum 1:1-Endstand. Doch nicht das Tor machte Pfirrmann damals glücklich („da bleibt einem nur die Sprache weg“), sondern ein ganz anderer Moment bringt dem Standardspezialisten heute noch das Gänsehautfeeling zurück. „Roger Essig und ich sind als Erste zum Warmmachen auf den Platz gelaufen. Im Stadion waren 12 000 Zuschauer. Das war der Wahnsinn. Zu sehen, wie die Leute hinter uns standen und uns angefeuert haben und wir sie begeistern konnten, das hat mich glücklich gemacht“, sagt der 47-Jährige. Wie hat sich es angefühlt? „Mir lief es eiskalt den Rücken runter, hätte uns jemand mit der Na- „Den Lucky Punch“, so Boxcenter-Trainer Ayhan Isik, „kann man nicht trainieren.“ liegen Sieg oder Niederlage so nah beieinander wie etwa im Boxen. Aussichtslos nach Punkten zurückliegend, kann ein angeschlagener Boxer mit einem überraschenden Schlag seinen Gegner noch K.o. schlagen – der sogenannte Lucky Punch. „Dazu gehört schon sehr viel Glück“, weiß Ayhan Isik, Trainer vom Boxcenter Pforzheim. „Den Schlag kannst du nicht trainieren und kommt daher auch sehr selten vor.“ In seiner aktiven Zeit hat Isik dennoch mit einigen „glücklichen Schlägen“ seine Gegner in den Ringstaub geschickt. „Wenn du völlig ausgepowert bist und eigentlich schon verloren hast und dann in der letzten Runde den Lucky Punch setzt, dann ist dies das höchste Glücksgefühl – das kann man nicht beschreiben.“ Jeans als Glücksbringer: Marc Nagel, Trainer der SG PforzheimEutingen, trägt bei den Spielen immer die gleiche. Fotos: PZ-Archiv del gestochen, es wäre kein Blut geflossen“, beschreibt der Torschütze dieses „geile Glücksgefühl“ vor, während und nach der Partie gegen den haushohen Favoriten. Im Rückspiel hatte der „Club“ allerdings weniger Glück: Pfirrmann und Co. verloren an der Weser knapp mit 1:3. Sebastian Kienle, Triathlet aus Knittlingen: Wenn es um die Ausschüttung von Glückshormonen im Sport geht, kennt sich Sebastian Kienle damit bestens aus. Immer wieder spürt der 26-Jährige am eigenen Leib dieses besondere Gefühl, wenn er zu Lande, zu Wasser und auf dem Rad unterwegs ist. „Das Glücksgefühl ist ein Zufriedenheitsgefühl“, meint Kienle. „Das erfährt man im Training, nach einer erfolgreichen Einheit oder im Wettkampf nach einem Sieg.“ Aber auch während des Rennens bekommt der durchtrainierte Körper von Kienle immer wieder mal einen Glückshormon-Stoß, wie er erzählt. „Wenn mir am Streckenrand 20 000 Menschen zujubeln, dann pusht mich das enorm. Da musst ich manchmal schon aufpassen, dass ich nicht überzocke.“ Sein größtes Glücksmoment hatte der Athlet vom Tri-Team Heuchelberg allerdings „in privater Angelegenheit“. „Das war nach der erfolgreichen Vordiploms-Prüfung in Physik, denn die war eigentlich nicht machbar“, sagt Kienle lachend. Ayhan Isik, Trainer Boxcenter Pforzheim: Nicht in vielen Sportarten TC Wolfsberg betritt Neuland Morgen mit Heimspiel gegen Overath Start in die neue eingleisige 2. Tennis-Bundesliga – Gegner mit zahlreichen Ausländern P Z - R E D A K TE U R UDO KOLLER PFORZHEIM. Neues Spiel, neues Glück: Erstmals startet die 2. TennisBundesliga eingleisig in die neue Saison. Der TC Wolfsberg Pforzheim ist auf diesen Zug aufgesprungen und mit von der Partie, wenn morgen der Startschuss für diese Liga fällt. Die Pforzheimer haben zum Auftakt auch gleich ein Heimspiel. Gegner ist ab 11.00 Uhr auf der Anlage an der Wolfsbergallee der TV Osterath. Manches hat sich in den vergangenen Jahren geändert, manches nicht. Kein anderer Verein in Deutschland spielt schon so lange in der zweithöchsten Liga wie die Wolfsberger. Früher hieß die Spielklasse noch Regionalliga, später dann 2. Bundesliga Süd. Alle zehn Mannschaften betreten nun mit der eingleisigen Liga Neu- land. Kontrahenten wie Ravensburg, Großhesselohe, Reutlingen und Burghausen kennt man auf dem Wolfsberg aus den vergangenen Spielzeiten bestens. Gegner wie Bremerhavener TV 1905, TV Espelkamp-Mittwald, KTHC Stadion Rot- Weiß Köln und Dortmunder TK RW sind ebenso unbekannt für den Pforzheimer Club wie der morgige Gegner aus Osterath. Dass die Gäste vom Niederrhein (Osterath liegt zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach) acht Ausländer auf den ersten neun Plätzen der Setzliste führen, ist bekannt. Laut Thomas Hell, TeamManager beim TC Wolfsberg, werden die Gäste morgen auch in starker Aufstellung erwartet. Für den TC Wolfsberg waren gestern zum Fototermin Junaid Ra- meez, Holger Fischer, Tobias Klein, Sami Reinwein, Marko Ockernahl, Andre Wiesler, Markus Oliver und Marvin Virk in Pforzheim vor Ort. Gabriel Trujillo-Soler und Gero Kretschmer werden noch bis morgen in der Goldstadt erwartet. Marc Nagel, Trainer der SG Pforzheim-Eutingen: War der Aufstieg der SG Pforzheim-Eutingen in die 3. Liga glücklich? Gewiss nicht, das war exzellentes Können der Jungs von Trainer Marc Nagel. Dennoch spricht der Coach vom berühmten Quäntchen Glück, dass sein Team ganz speziell zu Beginn der Runde im Heimspiel gegen Großsachsen gehabt hätte. „Das Spiel haben wir mit einem Tor gewonnen, wenn wir da nicht zwei Punkte geholt hätten, wäre die Saison anders gelaufen“, glaubt Nagel. Der SG-Coach ist davon überzeugt, dass man sich das Glück erarbeiten kann – so wie es seine Spieler in der vergangenen Runde eindrucksvoll bewiesen haben. „Wer gut arbeitet, immer nach vorne schaut und niemals aufgibt, der hat auch das Glück, dass in einem Spiel der Ball vom Gegner mal an den Pfosten klatscht oder dem Torhüter in die Arme fällt“, sagt Nagel. Er selbst habe in seiner Zeit als Profispieler (31 Länderspiele) „sehr viel Glück erfahren“. „Ich glaube sehr stark an Glück“, sagt der 40-Jährige, der an einem Sonntag geboren wurde. Sonntagskinder sind ja bekanntlich Glückskinder. Und Nagel zählt auf: „Ich hatte das Glück in meiner Karriere nie schwer verletzt gewesen zu sein. Ich hatte das Glück immer im richtigen Verein spielen zu dürfen, mit dem ich mich identifiziert habe. Die Zahl 22 bringt mir Glück, an diesem Tag bin ich geboren und als Glücksbringer hatte ich in der vergangenen Saison immer die gleiche Jeans an.“ Bleibt Marc Nagel nur zu wünschen, dass er mit seiner Mannschaft auch in der kommenden Runde viel Glück hat und dass die Jeans noch ein Weilchen hält. Dominique Jahn Meisterschaften der Schwimmer KARLSRUHE. Bei den badischen Schwimmmeisterschaften im Karlsruher Fächerbad sind am Wochenende auch die SSG Pforzheim, TSG Niefern und der SSV Huchenfeld am Start. In Abwesenheit von Silke Lippok (SSG) ruhen die Hoffnungen des Schwimmkreises Pforzheim auf Caroline Koch (SSG), die in acht Wettbewerben schwimmt. Niefern ist mit einem Sextett bei 15 Starts vertreten, Huchenfeld bestreitet mit fünf Athleten acht Wettkämpfe. c.b. KURZ NOTIERT Gut aufgestellt für die Saison fühlt sich der TC Wolfsberg mit (von links) Michael Wiedmann von Sponsor AHG, Wolfsberg-Präsident Hans-Ulrich Rülke, Junaid Rameez, Holger Fischer, Tobias Klein, Sami Reinwein, Marco Ockernahl, Andre Wiesler, Oliver Markus, Marvin Virk, Trainer Laszlo Laszlo und Team-Manager Thomas Hell. Foto: Becker Entschieden: Das Bundestrainerteam Sabine Carle und Silke Eber der Faustball-Damennationalmannschaft hat Angreiferin Sonja Pfrommer vom TSV Dennach für die Weltmeisterschaft in Chile in diesem Jahr nominiert. Das deutsche Team will um den Titel spielen. SAMSTAG, 17. JULI 2010 PFORZHEIM®ION 25 N A C H R I C H TE N | H I N TE R G R Ü N D E | M E I N U N G E N Glück: Hebamme heißt Glück Glanz: Preis für Zivilcourage Hebamme Magdalene Glück betreut auch Babys von Müttern, die die Helferin aus Königsbach schon vor mehr als 20 Jahren begleitet hat. Seite 26 Heute, am Tag der Polizei; werden Preise für Zivilcourage und Verdienstmedaillen verliehen. Menschen haben sich um Zivilcourage verdient gemacht. Seite 29 Von wegen kalte Dusche Spendenglück G Dank hochsommerlicher Temperaturen verzeichnet das Wartbergbad die wohl bestbesuchte erste Saisonwoche seit Jahrzehnten PFORZHEIM. Im Winter dachte man im Rathaus noch über die Schließung des Wartberg-Freibads nach. Nun, eine Woche nach Saisonbeginn, sind die Besucherzahlen auf Rekordkurs. Dank des Wetters. Und der ehrenamtlichen Helfer. P Z - R E D A K TE U R MAREK KLIMANSKI Von null auf Hundert: So sei es allen gegangen, die im laufenden Betrieb des Wartberg-Freibads mitarbeiten, sagt Goldstadtbäder-Betriebsleiter Erich Forstner. Den Hauptamtlichen wie den freiwilligen Helfern, ohne die das Bad wegen der Finanznöte der Stadt gar nicht erst geöffnet hätte. Und nun das. Vom ersten Tag an strömen die Massen. Alleine am Eröffnungswochenende waren es über 7000, gestern mit Ablauf der ersten Öffnungswoche über 14 000 Badbesucher. Einen solchen Besuch hat es in der Woche vom 10. bis 16. Juli seit vielen Jahren nicht gegeben, vielleicht im Jahrhundertsommer 2003, aber das geben die Zahlen nicht mehr her, die Forstner mitgebracht hat. „Petrus ist mit uns.“ Aus dem Brief eines Mitglieds des Wartbergbad-Förderevereins an Bäder-Chef Erich Forstner Mit großer Wahrscheinlichkeit aber ist es die besucherstärkste Auftaktwoche, die das Freibad auf dem Wartberg mit Ausnahme seines Einweihungsjahres – damals kamen am ersten Wochenende 15 000 Besucher ¨– erlebt hat. Normalerweise beginnt die Saison bereits Ende Mai, wenn das Wetter noch kühler ist. Und weni- Abkühlung dringend gebraucht: Rebecca, Dennis und Helena erfrischen sich unter einem Wasserfall. Sie gehören zu den rund 2500 Badegästen, die gestern an einem Werk- und Schultag noch ins Wartberg-Freibad gingen, um die Freuden des Sommers zu genießen. Foto: Seibel ger hitzig ist üblicherweise auch die Diskussion um das Bad, das sich die Stadtverwaltung nicht mehr leisten zu können glaubte und das in der dritten Juli-Woche in den vergangenen Jahren auch oft nur 4000 bis 5000 Besucher registrierte. Nagoldbad trotzdem gut besucht Von Null auf Hundert auch an der Kasse. Rund 40 000 Euro wurden bislang eingenommen. Wenn das noch drei Wochen lang so weiterginge, hätte man das Vorjahresergebnis bereits erreicht. Die rund 500 Badegäs- te, die jetzt eine Saisonkarte gekauft haben, tun dies indes nur einmal. Dennoch könnten die Fans des Wartbergbads daran gehen, auch über die Eintrittskasse das Defizit zu verringern. „Auf 230 000 Euro“, sagt Erich Forstner. Ob das klappt? Es wird vom Wetter abhängen. Das bescherte auch dem weitaus kleineren Nagoldbad täglich 800 bis 1200 Besucher. Wie vor der Öffnung des Wartbergbads. Das zeige, dass die zwei Bäder nichts miteinander zu tun hätten. „Von der Nordstadt geht niemand nach Dillweißenstein“, sagt Forstner. „Glicksmomente“ im Internet Glück mit vielen Klicks: Weiter steigende Webseiten-Besuche für PZ-news PFORZHEIM. Die Erfolgsgeschichte von PZ-news, der Onlineausgabe der „Pforzheimer Zeitung“, geht im Juni weiter. Rund 3,85 Million Mal wurden PZ-news-Seiten (Artikel, Videos oder Bildergalerien) aufgerufen. Erstmals hatte PZ-news einen Tagesschnitt von 18 202 Visits, das sind 546 000 Webseiten-Besuche im Monat. Damit ist das Onlineportal in Baden-Württemberg die Nummer eins unter den Webseiten von Tageszeitungen mit vergleichbarer Auflage. Glück gehabt? Im Internet hängt das Glück von Klicks ab, wobei jedoch noch niemand einen „Glicks“-Maßstab eingeführt hat. Dass sich immer mehr Menschen auf die Webseite der PZ klicken, macht die Onlineredaktion glücklich. Nur annähernd so gut bei den Visits schnitten im Juni das „Schwäbische Tagblatt“ und der „Schwarzwälder Bote“ ab. „Offenburger Tagblatt“, „Esslinger Zeitung“ und „Reutlinger Generalanzeiger“ haben zusammen so viele Visits wie PZ-news. Beim Blick über den Gartenzaun fällt auf, dass das Klick-Glück nicht alle gleich trifft. Das „Mühlacker Tagblatt“ kommt im Juni laut IVW auf 17 883 Visits, das sind weniger als PZ-news im Schnitt an einem Tag erreicht. Weil „Glicks“ nicht einfach so vom Himmel fallen, verlassen sich die Ma- cher von PZ-news lieber nicht auf ihr Glück. Viel Arbeit und neue Ideen sollen die Basis für weitere „Glicksmomente“ sein. So gibt es jetzt mit Mühlacker-news eine eigene Regionalausgabe. Mit mobil.pz-news.de kommen lokale Nachrichten aufs internetfähige Handy. In wenigen Monaten folgen Apps fürs iPhone und fürs iPad. In der Summe ergibt das eine breit gefächerte Onlinewelt, in der Klicks und Glück weiterhin „Glicks“ ergeben sollen. tok Webseiten-Besuche auf PZ-news.de Grafik im Vergleich im Juni 2010 PZ-news.de 546 000 Schwarzwälder Bote Schwäbisches Tagblatt 4,6% Offenburger Tagblatt Esslinger Zeitung Reutlinger Generalanzeiger Ludwigsburger Kreiszeitung 392 000 338 000 203 000 183 000 150 000 121 000 Quelle: IVW Pforzheim, Palma, Rimini T emperaturmäßig hat Pforzheim die wohl beste dritte Juliwoche seit Jahren erlebt, wie ein Blick ins PZ-Archiv zeigt. Weder 2008 noch 2009 kletterten die Temperaturen, die der Deutsche Wetterdienst im Auftrag der PZ monatsweise an seiner Station in Ispringen erhebt, zwischen 10. und 17. Juli über die Marke von 30 Grad Celsius. In den Jahren 2006 und 2007 gab es immerhin drei von sieben Tagen in diesem Zeitraum, an dem die 30-Grad-Marke fiel. Dass es aber in einer Woche nur an einem einzigen Tag nicht zu Höchstwerten von über 30 Grad gekommen ist, darf aus der Sicht eines Freibadbetreibers selbst im Juli getrost als seltener Glücksfall angesehen werden. Zumindest, wenn wir von Pforzheim reden und nicht von Rimini, Palma de Mallorca oder Kos. kli Schwein gehabt D as Glück im Abi-Stress ist oft pausbäckig. Rosa. Knopfäugig. Schlappohrig. Und mit Ringelschwänzchen versehen. Wer zuletzt im Enzkreis oder in Pforzheim auf ein glücklich gewähltes Aufsatzthema, eine durchschaubare Mathe-Aufgabe oder schlicht auf gute Nerven im Mündlichen gehofft hat, der hatte nicht selten irgendeinen Talisman in der Tasche. Oft hatte der eine Steckdosennase. „Schwein gehabt“, schrieb dazu die PZ und meinte damit das ein oder andere Plüschvieh, aber vor allem auch das Glück, das es angeblich bringt. Nur: Warum stehen ausgerechnet Schweine für sprichwörtlichen Dusel? Niemand sagt jemals, er habe Marienkäfer gehabt. Obwohl die gepunkteten Sechsbeiner nicht nur vertraute Glücksbringer sind, sondern ihren Namen gleich von der Mutter Gottes selbst haben. Saumäßig viel Glück ist trotzdem ein Fall für die Schweine. Wegen all der Ferkel waren sie schon in vorgeschichtlicher Zeit ein Symbol der Fruchtbarkeit, später auch der Kraft. Sie zierten altägyptische Amulette, gallische Kriegsstandarten und ger- BEIM WORT Folge 340 GENOMMEN Haben Sie kürzlich Redewendungen gehört oder gelesen, die Sie stutzig gemacht haben? Die PZ nimmt sie unter die Lupe. Rufen Sie an unter 07231/933-465. Alle Folgen der Serie finden Sie im Internet unter www.pz-news.de/region. manische Helme – was dem Begriff Saukerle eine ganz neue Bedeutung verleiht. Im Mittelalter erhielt der Verlierer eines Wettkampfs manchmal ein wertvolles Schwein als Trostpreis. Nicht mit Leistung überzeugt, aber Schwein gehabt. Ist das nicht auch mal saugut? hei eld alleine macht nicht glücklich. Das ist ein altes Sprichwort, was aber – alt alleine macht nicht richtig – noch nichts über seinen Wahrheitsgehalt aussagt. Geld und Glück können viel miteinander zu tun haben. Die Stadt Pforzheim jedenfalls ist durch einen Mangel an Geld in eine unglückliche Lage gekommen. Andererseits gibt es in Pforzheim trotz aller Bruddler-Mentalität viele, die anpacken, zusammenstehen und sich engagieren. Und die an mancher Stelle dazu beitragen, dass die Lichter nicht ausgehen. Knapp 250 Spender haben mittlerweile rund 195 000 Euro für die PZ-Aktion „Hand in Hand – wir helfen unserer Stadt“ gespendet. Damit haben sie bislang ein Zweitausendstel des gesamten Haushalts der Stadt für 2010 aufgebracht. Und damit ermöglicht, dass es an Schulen – vor allem in der Nordstadt – eben doch Schulfrühstück geben wird. Oder dass Kinder, die den ganzen Tag zur Schule gehen, mittags statt einer Betonfläche einen Spielplatz mit Geräten vorfinden. Dass die kleinsten Pforzheimer mit Gutscheinen versehen werden, um in Sportvereinen Gemeinschaft und Spaß an der Bewegung zu erleben. Dass Mütter aus Zuwandererfamilien weiter gemeinsam mit ihren Kindern lernen können. Geld alleine macht nicht glücklich. Es kann aber dazu beitragen, Unglück abzuwenden. Vor allem, wenn es von Herzen gegeben und mit Verstand eingesetzt wird. Mit solchen Spendern in der Bürgerschaft hat das manchmal unglückliche Pforzheim Glück gehabt. kli 17. JULI 2010 REGION Ein Herz für Kinder Klaus-Peter Böhringer spricht im PZ-Interview über seine Arbeit mit jungen Behinderten. Seite 34 VOR JAHR UND TAG ISPRINGEN. „Offene Worte beim Ispringer Kraftsportverein: Der neu gewählte Vorsitzende Erwin König sagte, dass er nicht gewillt sei, einige der bisherigen Zustände zu belassen. Mit starker Hand wolle er sein Regiment führen und den Verein wieder zu einer Vereinigung machen, in der sportliche Fairness und Kameradschaft Bedeutung hätten. Dem Vorsitzenden ist es gleichgültig, ob der Verein in der Kreisklasse oder in der Landesliga steht. Nicht die Klasse, sondern die sportliche Einstellung sei von Bedeutung.“ „Pforzheimer Zeitung“ vom 17. 7. 1960 PFORZHEIMER ZEITUNG Sie haben Fragen an unseren Zustelldienst? Rufen Sie an: 0 72 31 – 933 210 Stadtredaktion: 콯 0 72 31 – 933 221 Redaktion Region: 콯 0 72 31 – 933 222 Fax: 0 72 31 – 933 260 E-Mail: [email protected] Internet: www.pz-news.de 26 PFORZHEIM SAMSTAG, 17. JULI 2010 „Glück bedeutet für mich einfach nur Gesundheit. Das ist das Wichtigste.“ PFORZHEIMER ZEITUNG, NUMMER 162 „Glück bedeutet für mich, eine Frau wie Hella Marquardt als Bekannte zu haben.“ Andrea-Yvonne Frei, Frührentnerin Heinrich Schöner, Rentner Eine Hebamme namens Glück Auch Babys von Müttern betreut, die Magdalene Glück schon vor mehr als 20 Jahren begleitet hat A ZUR PERSON ls einen Glücksfall bezeichnet es Magdalene Glück (54) aus Königsbach, wie es dazu gekommen sei, dass sie Hebamme werden konnte. „Ich hatte mich an der Uni-Klinik in Tübingen im Jahr 1975, wenige Wochen vor Semesterbeginn, um einen Ausbildungsplatz beworben und bekam einen der begehrten Ausbildungsplätze nur deshalb, weil eine Kandidatin abgesprungen war und meine Noten stimmten“, erzählt sie. Und noch einmal ein Glücksfall sei es gewesen, dass ihre Schwägerin Erika Strotbek den gleichen Beruf wie sie habe. „Noch nie habe ich jemanden erlebt, der so erfüllt von seinem Beruf war, wie meine Schwägerin. Und das hat mich motiviert, mich ebenfalls für diese Ausbildung zu bewerben“, erinnert sie sich. Obwohl eine Hebamme weder ein freies Wochenende noch Feiertage kennt, spricht Magdalene Glück von einer beglückenden Tätigkeit, als freiberufliche Hebamme junge Familien in der Schwangerschaft und in den Geburtsvorbereitungskursen zu begleiten. Magdalene Glück Die in Königsbach lebende freiberufliche Hebamme Magdalene Glück (54), geborene Strotbek, verdankt ihrem Ehemann Werner den glücklichen Namen. Den Elektromeister, den sie 1977 bei ihrer Ausbildung 1975 an der Uni-Klinik in Tübingen kennengelernt hatte, heiratete sie 1978 in einer Freikirche in Pforzheim. Das Familienglück wird vervollständigt durch die Töchter Barbara und Eva, die in den Jahren 1980 und 1982 das Licht der Welt erblickten. Barbara ist Lehrerin, Eva Erzieherin. Magdalene Glück weiß auch, was eine glückliche Großfamilie ist. Ihre Mutter ist die älteste von zehn Kindern. rr Hebamme. Dieser Beruf sei unendlich beeindruckend und beglückend im wahrsten Sinn den Wortes. Und wenn junge Paare sagen: „Frau Glück, wir hoffen, Sie bringen uns Glück“, dann antwortet die Hebamme: „Ich werde versuchen, meinem Namen alle Ehre zu machen.“ Und die Frage: „Haben Sie Glück?“, die ihr öfter gestellt werde, beantwortet sie mit einem strahlenden Lächeln. „Ja, sehr viel“, sagt sie und das liege nicht daran, das nicht etwas Ruß von einem anderen Glücksbringer, einem Schornsteinfeger aus Ottenhausen, auf sie abgefärbt habe. „Diesen Schornsteinfeger habe ich in seinem Familienglück gleich bei zwei Kindern begleitet“, so Glück. Entspannung findet die Hebamme beim Lesen von Kriminalgeschichten mit psychologischem Hintergrund und beim Bergwandern im Allgäu. „Dann tanke ich frische Energie in der schönen Bergwelt, bekomme den Kopf frei und fühle, wie meine Seele leicht wird.“ Roger Rosendahl Keine Hausgeburten „Hausgeburten mache ich keine, weil ich zur sicheren Geburt in einem gut ausgestatteten Krankenhaus rate“, sagt sie. Allerdings hat Magdalene Glück in früheren Jahren an der Uni-Klinik in Tübingen und in den 70er-Jahren im damaligen städti „Jeder neue Erdenbürger hat eine eigene Persönlichkeit. Ich helfe den Eltern dabei, auch den Blick dafür zu bekommen, dies zu erkennen.“ Magdalene Glück, Hebamme schen Krankenhaus in Pforzheim, ebenfalls mitgeholfen, Kinder auf die Welt zu bringen. „Darunter waren sogar Drillinge und mehrmals Zwillinge“, freut sie sich. Besonders wichtig sei es, die jungen Familien nach der Geburt zu Hause zu betreuen, und da habe sie im Laufe der Jahre sehr viele Menschen kennengelernt und in einer sensiblen Lebensphase begleitet. Meist sei alles glücklich verkaufen. „Als sehr beglückend empfinde ich, mich in meiner freiberuflichen Tätigkeit auf die jeweiligen Familien einstellen zu können und oft den kleineren Geschwisterkindern ihre Lie- Hebamme Magdalene Glück freut sich, die Zwillinge Marvin (links) und Mika sowie das zweijährige Geschwisterkind Selina begleiten zu dürfen. Mutter Nadine hat vor vier Monaten entbunden. Foto: privat be zu den Babys zu erleichtern“, so Glück. Und extrem beglückend sei es, den Eltern Hilfestellung an die Hand zu geben, damit sie die Pflege und Versorgung des Neugeborenen möglichst optimal gestalten können. „Es ist mir aber auch eine Ehre, all denen beizustehen und Trost spenden zu dürfen, die eine schwere Geburt hatten, eine Behinderung oder „Eltern und Hebammen staunen oft gemeinsam darüber, wie sie in den ersten Tagen bereits mit dem Neugeborenen kommunizieren können. Dann wird ein Lächeln auf das Gesicht des Kindes gezaubert. Da geht den Eltern das Herz auf.“ gar den Tod eines Kindes verkraften mussten. Wenn die Eltern eine Begleitung wünschen, bin ich selbstverständlich für sie da“, sagt Glück, die diesen traurigen Teil, der auch Bestandteil des Lebens sei, nicht verschweigen wolle. Außerdem gibt sie verschiedene Kurse von der Rückbildungs-Gruppe über die richtige Kleinkind-Ernährung bis zum Stil- len. Natürlich dürfe man die Arbeit einer Hebamme auch nicht überbewerten. „Zwar kann ich Tipps zum Familien-Management zum Beispiel auch bei Drillingen geben, aber es gibt noch viele wichtige Helfer von den Ärzten bis zu den Großeltern“, sagt die Hebamme voller Bescheidenheit, die auch auf ihr persönliches Lebensglück hinweist. „Dass ich tief im christlichen Glauben verankert bin, macht mich sehr zufrieden. Ich sehe ein großes Glück darin, viel geben zu können, aber auch viel Anerkennung und Dankbarkeit entgegennehmen zu dürfen.“ Magdalene Glück betreut auch Babys von Müttern, die sie vor 22 oder 24 Jahren selber begleitet hat. „Die jetzige Oma ist die Mutter von damals“, sagte die Magdalene Glück PZ-UMFRAGE: WO FINDEN SIE DAS GLÜCK? „Die Liebe ist die stärkste Kraft im Universum“ „Das Glück hat ein lachendes Gesicht“ „Ein unverhofftes Lächeln verzaubert den Alltag“ „Dank Gottes Hilfe positive Gefühle spüren“ „Mit Kindern etwas Kreatives gestalten“ „Bei der Eheschließung glücklichsten Tag erlebt“ Bei meiner Freundin Lydia finde ich das Glück. Wir helfen uns auch gegenseitig, wenn wir Probleme haben. Dann schultert einer allein nicht alle Lasten, sondern der Partner hilft hier beim Tragen. Wer so liebt, wie ich meine Lydia, der spürt einfach, dass die Liebe die stärkste Kraft im Universum ist. Mit Liebe geht vieles im Leben leichter. Ein gutes Gefühl, positives Denken und viel Humor – das Glück hat ein lachendes Gesicht und wenig mit einem dicken Geldbeutel zu tun. Ich empfinde vor allem dann Glück, wenn Kinder lachen. Froh ist, wer zufrieden ist. In einer intakten Familie fällt das Glück, das mit den Kindern mitwächst, auf einen besonders fruchtbaren Boden. Wer die Kombination von Gesundheit, Zufriedenheit und Lachen erleben darf, der hat wirklich Glück. Dazu gehört auch das positive Denken als seelische Grundhaltung des Lebens nach dem Motto: das Glas ist nicht halbleer, sondern halbvoll. Wer oft in griesgrämige Gesichter blickt, empfindet das Glück stärker, wenn er unverhofft angelacht wird. Ich finde das Glück in der Gemeinschaft mit glücklichen Menschen. Auch in der Arbeit kann man Glück finden, wenn es beispielsweise um ein großes Ganzes geht und viele kleine Rädchen greifen ineinander und bewirken etwas Positives. Mein Hauptpunkt ist aber vor allen anderen, dass man Glück in erster Linie dank Gottes Hilfe spüren kann. Glück erlebt man vor allem in der Liebe, beim Gründen einer Familie und vor allem auch bei den Kindern, die ich als das größte Glück dieser Welt beschreiben möchte. Mir bereitet es riesige Freude, mit Kindern zusammen etwas Kreatives auf die Beine zu stellen. Auch ich bin noch auf der Suche nach dem Liebesglück und bete dafür. Mein glücklichster Tag war am 24. November 2006. Da habe ich meine Nicole geheiratet. Wir planen, unser Familienglück durch Kinder noch zu vergrößern. Ich freue mich schon darauf, in glückliche Kinderaugen blicken zu dürfen. Was gibt es im Leben Schöneres? Ein gutes Familienleben zu haben, ist das größte Glück. rr/ Fotos: Rosendahl Steve Neef, Auszubildender, mit Lydia Fischer, Schülerin Helene Unruh, Hauswirtschafterin, mit Tochter Jennifer-Leni Nena Corak, Hausfrau Wolfgang Hans, Krankenpfleger Irina Kozlova, Stadtteil-Botschafterin Peter Gegenheimer, Beamter
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