BZ1016_Titel_BZ20p_Titel 16.09.16 13:30 Seite 1 Herausgegeben von Gerd-Volker Weege www.buergermeisterzeitung.at | de 69. Jahrgang 10/2016 Bürgermeister Zeitung Unabhängige Fachzeitung für Städte und Gemeinden vereinigt mit: KOMMUNAL KOMMUNAL ÖSTERREICH DEUTSCHLAND P.b.b. Erscheinungsort Wien 02Z032488M money trend Verlag, Linzer Straße 449A, 1140 Wien Kommunalpolitik • Kommunalwirtschaft • Kommunalverwaltung • Kommunalbau D ie N u m m e r 1 re s s e d e r K o m m u n a lp Lukas Mandl: „Die Zukunft Europas ist ein Europa der Regionen und da ist die lokale Ebene ganz entscheidend“ Gerd-Volker Weege im Gespräch mit Mag. Lukas Mandl (ÖVP) AU S D E N B U N D ES L Ä N D E R N , STÄDTE N U N D G E M E I N D E N R EC HT & G E M E I N D E | B LI C K I N D E N L Ä N D LI C H E N R AU M BZ1016_INHALT_BZ207_INHALT 16.09.16 13:27 Seite 2 2 INHALT Impressum Bürgermeister Zeitung AKTUELLES INTERVIEW: „DIE ZUKUNFT EUROPAS IST EIN EUROPA DER REGIONEN UND DA IST DIE LOKALE EBENE GANZ ENTSCHEIDEND“ AUS ÖSTERREICHISCHEN LÄNDERN UND GEMEINDEN 12-14 KÄRNTEN Redaktion und Lektorat: Christina Regen eMail: [email protected] NIEDERÖSTERREICH Redaktionelle Mitarbeiter: Prof. Dr. Gerhard Poschacher Produktion: Michael Tersch, Jan Weber Gerd-Volker Weege im Gespräch mit Mag. Lukas Mandl (ÖVP). Verwaltung und Finanzen: Marie-Luise Weege (Leitung) BUND LEHNTE WUNSCH AUS OÖ NACH DEUTSCHPFLICHT IN SCHULEN AB Redaktionsbüro u. Verlagsvertretung: 1180 Wien, Kutschkergasse 42, Tel.: 01/476 86, Fax: 01/476 86-21 PLATTER FÜR DIREKTWAHL VON BUNDESKANZLER UND LANDESHAUPTMANN 6 Tirols LH Günther Platter (ÖVP) hat sich für eine „echte Reform unseres politischen Systems“ und dabei besonders für den Ausbau des Persönlichkeitswahlrechts ausgesprochen. ÖVP WILL „MINDESTSICHERUNG LIGHT“ Medieninhaber: money trend Verlag GmbH Geschäftsführer: Gerd-Volker Weege SENIORENBUND WILL PENSIONSALTER DURCH REFERENZWERT ERSETZEN Druck und Belichtung: agensketterl Druckerei GmbH, 2540 Bad Vöslau 6 Der Bund lehnt eine Deutschpflicht in den Schulpausen ab, wie aus einer Stellungnahme des Bundeskanzleramtes hervorgeht. Sitz des Verlages: 1140 Wien, Linzer Straße 449A Unseren Meldungen liegen teilweise Berichte von APA und dpa zugrunde. 7 Die ÖVP hat am 5. September nicht nur einen neuen Generalsekretär bekommen, es wurden im Vorstand bzw. in der Bundesparteileitung auch Positionen etwa zur Mindestsicherung, zu Integration und Entbürokratisierung bekräftigt. 10 Ingrid Korosec wurde beim Bundestag des Österreichischen Seniorenbundes am 7. September in Linz offiziell zur Obfrau gewählt. EU ENTGINGEN 2014 FAST 160 MRD. EURO AN MEHRWERTSTEUERN 11 Den EU-Staaten sind im Jahr 2014 fast 160 Mrd. Euro an Mehrwertsteuern durch die Lappen gegangen. Das sind 14,03 Prozent aller Mehrwertsteuern. 230 WINDRÄDER IN DER WARTESCHLEIFE 18 Die IG-Windkraft fordert die rasche Erlassung der Ökostromnovelle und kritisiert die Inaktivität der Regierung. Seit nunmehr drei Jahren wird darüber diskutiert. GERINGERE WEINERNTE 2016 MIT GUTER QUALITÄT 20 Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen sowie Frostnächte im April haben die mengenmäßige Weinernte 2016 erheblich beeinflusst. STÖGER FÜR STÄRKUNG DER „SOZIALEN DIMENSION“ EUROPAS 23 Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat sich im Zusammenhang mit der aktuellen koalitionsinternen Diskussion um die EU-Wirtschaftspolitik für eine Stärkung der „sozialen Dimension“ Europas ausgesprochen. BLÜHENDSTE GEMEINDEN NIEDERÖSTERREICHS GEKÜRT 24 Bereits zum 48. Mal wurden jene Gemeinden vor den Vorhang gebeten, die mit ihrer Blütenpracht ein ganz besonderer Blickfang waren. 4 8 ÖBZ: GERD-VOLKER WEEGE FACHTHEMA Foto: flickr.com/Manuel Scheikl Geprüfte Auflage 2. Halbjahr 2015 6.000 Die österreichische Kommunalzeitung mit den meisten geprüften Abonnenten. Bürgermeister Zeitung 10/2016 OBERÖSTERREICH New Public Management in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz 3 32-35 Von Dr. Manfred Miller RECHT & GEMEINDE 28-29 von Dr. Martin Kind DAS LÄSST AUFHORCHEN PERSONELLES 26-27 30-31 42-43 Wie schaut unser Bildungssys tem aus? Welche Rolle haben Frauen in der Gesellschaft inne? Was versteht man unter Demokratie? Diese und viele andere Fragen standen im Zentrum eines so genannten Wertedialogs für Asylwerberinnen und Asylwerber im Rathaus Vöcklabruck. SALZBURG 44-45 Der Katastrophenfonds des Landes wurde zur Existenzsicherung nach Schäden durch Naturkatastrophen eingerichtet. In den vergangenen fünf Jahren wurden knapp 36 Millionen Euro in 5.143 Schadensfällen ausbezahlt.„Der Katastrophenfonds des Landes ist ein Hilfsfonds, der zur Existenzsicherung der Salzburgerinnen und Salzburger nach Hochwasser, Erdrutschen, Vermurungen, Lawinen, Erdbeben, Schneedruck, Orkan, Bergsturz oder Hagel eingerichtet wurde“, erklärte Landesrat Josef Schwaiger, der Vorsitzende der Katastrophenfondskommission, am 5. September. STEIERMARK 46 Mit der offiziellen Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages gehen der Naturpark Almenland und die Energie Steiermark ab sofort eine neue, nachhaltige Partnerschaft ein. 47 Nach der zuletzt erfolgten Freigabe des Bauloses Pfons-Brenner durch den Aufsichtsrat der Brenner Basistunnelgesellschaft (BBT SE) findet noch im September die Ausschreibung der Arbeiten mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro statt. VORARLBERG Ideologie oder Realpolitik 38-41 In Niederösterreich wird bereits heute Spitzenforschung betrieben, die das Potenzial hat, die Welt nachhaltig zu verändern und sogar Horizonte zu verschieben. Eine der grundlegenden Triebfedern dafür ist die menschliche Neugierde – so lautet eine wichtige Erkenntnis der Breakout Session „Der Blick ins Ungewisse und die Verschiebung des Horizonts“, die von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, im Rahmen der Technologiegespräche des „Europäischen Forum Alpbach“ organisiert wurde. TIROL KOMMENTARE ÖBZ: PROF. DR. GERHARD POSCHACHER POLITIK UND WIRTSCHAFT (10) BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM Republik der Pannen Titelbild: Kirchberg an der Pielach 37 In der Neuen Mittelschule Völkendorf wird im kommenden Schuljahr erstmals in Villach in einer Klasse die sogenannte Ganztagsschule angeboten.22 zehnjährige Schülerinnen und Schüler werden im Schuljahr 2016/17 in der NMS Völkendorf gemeinsam in einer Klasse eine Ganztagsschule besuchen. Assistent des Chefredakteurs: Stephan Hummel eMail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich Bezugspreis pro Jahr: € 154,– (inklusive 10% MwSt.) Wird nur im Abonnement verkauft. Das Abonnement läuft stets für ein Jahr weiter, wenn es nicht mindestens drei Monate vor Ablauf schriftlich abbestellt wird. Bei Behinderung ist der Verlag nicht verpflichtet, die Bezugskosten zu erstatten. Entgeltliche Einschaltungen sind mit E.E. gekennzeichnet. 36 Eine verstärkte Schulwegsicherung für die ersten vier Schulwochen ordnete Sicherheitsreferent Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz an. Mit Schulbeginn im September steigt auch wieder die Unfallgefahr. Herausgeber und Chefredakteur: Gerd-Volker Weege (verantwortlich) eMail: [email protected] Anzeigenleitung: Wolfgang Slaby eMail: [email protected] BURGENLAND 48-49 Für 13 neue Leader-Projekte und eine notwendig gewordene ProjektkostenAufstockung hat die Vorarlberger Landesregierung kürzlich mehr als 134.000 Euro an Landesförderung freigegeben, berichten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Erich Schwärzler. WIEN 50 Der Wiener „Omadienst“ hat wegen noch nicht fixierter Subventionen für 2017 um seinen Fortbestand gebangt. Nun springt Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) für die Leih-Großmütter höchstselbst in die Bresche. BZ1016_BZ 16.09.16 13:28 Seite 3 AKTUELLES KOMMENTAR Ideologie oder Realpolitik Die „beste“ Sozialistin, die Europa je hatte, ist die deutsche Bundeskanzlerin Angelika Merkel. Da draußen auf der Packung CDU drauf stand, haben viele Bürgerliche das erst so allmählich gemerkt. Erst als eine Million Asylanten nach Deutschland kamen, denen Frau Merkel das Stadttor persönlich öffnete, wurde den Menschen klar, was wirklich in Europa abläuft. Unter dem „Losungswort Kriegsflüchtling“ hat Deutschland nun hunderttausende Wirtschafsflüchtlinge im Land, die alle alimentiert werden wollen – und auf der anderen Seite schwer integrierbar sind. Damit hat Merkel jede Realpolitik verlassen – und hat im Prinzip das weiter geführt, das die tägliche Politik der DDR war. Politik, die auf Ideologie basiert. Dazu noch Elemente eines protestantischen Elternhauses mit missionarischem Charakter: Man glaubt fest an seinen Weg – den einzig richtigen. Bis zum bitteren Ende. Solche Haltung macht bei einem Teil der Menschen Eindruck. Richtet dieser Weg sich doch gegen die ausbeuterischen Reichen, die die da unten ohne Gerechtigkeit behandeln. Geschickterweise hat man die Reichen nicht gleich gesetzlich enteignet. Sondern presst diese nur aus wie eine Zitrone. Wer reich genug ist, der hält das aus. Auch bei 55% Steuer bleibt denen noch genug über, die im Jahr Millionen verdienen. Der arme Teufel ist der Mittelstand, der leidet, der kein Risikokapital mehr bilden kann und der sehr vorsichtig mit der Personalkostensituation umgehen muss. Unglücklicherweise sind davon aber auch gleichzeitig alte Menschen betroffen, die keine Erträge mehr aus ihrem Gesparten bekommen. Merkel kann sich relativ sicher sein, mit ihrer Politik durchzukommen. Fällt sie, verlieren tausende weitere Politiker ihre Pfründe. Und so denkt nun fast ganz Europa. Vor allem die Damen und Herren in Brüssel. Dabei ist zwei Drittel ihrer Arbeit reiner Aktionismus, um ihr eine Berechtigung zu geben. Und ein weiterer Teil schädlich für Europa bis hin zur Entmachtung der nationalen Parlamente, was diese dann auch in den Augen der Bevölkerung schlecht aussehen lässt. Der Rest, um Europa gut zu koordinieren, könnte von der Hälfte der Abgeordneten und der Hälfte des Personals dieses Molochs EU erledigt werden. Europa muss noch lang ein Europa der Vaterländer bleiben. Erst, wenn nach vielleicht einem Jahrhundert zusammenwächst, was räumlich eng beieinander ist, erst wenn Europa wenigstens eine gemeinsame Sprache hat, dann kann man den nächsten Schritt andenken. Aber solange werden Ideologie und Realitätssinn gegeneinander ankämpfen. Da werden für die Großindustrie hohe Investitionsgelder für Arbeitsplätze gefordert. Um den Preis, dass der Mittelstand weiterhin dies mit untragbar hohen Steuern trägt. Da werden marginal die Beschäftigungszahlen hochgehen – und schnell wieder abfallen, wenn von diesem Geld die nächste Robotergeneration gekauft wird. Und selbst die Pizza mithilfe eines Roboters auf dem Lieferwagen frisch und heiß angeliefert wird. Die hochgeschaukelte Bildung der Menschen gibt diesen ohne Arbeitsplatz keine wirkliche Chance. Und dann ist eine Überlegung mit dem alten Begriff „Maschinensteuer“, den Herr Kern gern in den Mund nimmt, vielleicht anachronistisch, aber ein Stück Wahrheit steckt drin. Genauso wie allerdings die Idee der Schuldenmacherei von Herrn Kern nicht von einer soliden Finanzpolitik zeugt. Und prompt von dem Finanzminister Schelling belegt wird mit den Worten: Kern ist ein linker Ideologieträger. Wie soll solche Politik erfolgreich sein? Und die FPÖ als ein Drittel-Kraft immer noch ins rechte Eck gestellt wird. Liebe zur Heimat hat nichts mit Nazitum zu tun. Und die Partei möge den ersten Stein werfen, die in ihren Reihen nicht auch ein paar „Spinner“ hat. Die vertragen wir eher als unrealistische Gutmenschen, die aber rein gar nichts zur Sache beitragen. www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 10/2016 3 BZ1016_BZ 15.09.16 15:29 Seite 4 AKTUELLES ÖVP macht weiter Druck für „Sozialstaat neu“ Die ÖVP macht weiter Druck, den „Sozialstaat neu zu denken“. Dazu startete kürzlich ein „Analyseprozess“, um konkrete Empfehlungen auszuarbeiten, die Ergebnisse werden Anfang 2017 präsentiert. „Eine Vollkasko-Gesellschaft, die von der Wiege bis zur Bahre alles regelt, ist der falsche Weg“, betonte Parteiobmann Reinhold Mitterlehner in einem Statement gegenüber der APA. Der ÖVP geht es um „Eigenverantwortung und Solidarität in beide Richtungen: Gegenüber jenen, die Hilfe brauchen und jenen, die das Sozialsystem finanzieren“. Mit einem Kick-OffEvent in der Politischen Akademie startet am Donnerstag daher der Analyseprozess. Dabei handelt es sich um eine Kooperation aus parteiinterner Arbeit, einer Umfrage sowie einem Expertenkreis, dem unter anderem der Arbeitsrechtler Wolfgang Mazal und der Ökonom Gottfried Haber angehören. Das Ergebnis mit Handlungsempfehlungen soll in Form eines „Innovationsberichts“ Anfang 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Laut einer Umfrage der Politischen Akademie unter 4.000 Teil- nehmern sind 87 Prozent der Meinung (stimme „voll und ganz zu“ oder „eher zu“), dass es einen „spürbaren Unterschied“ zwischen der Höhe von Arbeitseinkommen und staatlichen Sozialleistungen brauche. 89 Prozent stimmten der Aussage voll oder eher zu, dass Arbeitslosen, die eine zumutbare Arbeit ablehnen, Leistungen gekürzt werden sollen. Um Missbrauch von Sozialleistungen zu verhindern, soll es stärkere Kontrollen geben, meinten 91 Prozent. Weiteres sind laut den Daten knapp 83 Prozent der Meinung, dass im Sozialsystem nicht sparsam mit Steuergeld umgegangen wird. Sozialleistungen wie die Mindestsicherung seien „vorübergehende Hilfestellungen, aber keine soziale Hängematte“, heißt es als Schlussfolgerung in der Unterlage. „Wir müssen den Sozialstaat neu denken. Erarbeiten kommt vor Verteilen, daher wollen wir in Zukunft mehr Anreize für Eigenverantwortung und Leistung setzen“, erklärte Mitterlehner. Mit dem Projekt will die ÖVP zeigen, dass sie jene unterstützt, die Leistung bringen wollen, so Generalsekretär Werner Amon. Die Partei fordert seit geraumer Zeit Verschärfungen etwa bei der Mindestsicherung. BMI sieht keine Probleme bei Druckauftrag-Vergabe Das Innenministerium sieht in der geplanten Beauftragung der Staatsdruckerei mit der Herstellung der neuen Wahlkarten für die verschobene Stichwahl-Wiederholung am 4. Dezember keine Probleme. Bedenken von Vergaberechtsexperten in der „Presse“ teilt man im Ressort nicht. „Wir halten uns an das Vergaberecht“, der Wahltermin werde auf jeden Fall halten, betonte einer Sprecherin. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte bei der Verkündigung der Wahlwiederholung erklärt, er plane, die Österreichische Staatsdruckerei (OeSD) mit dem Druck der neuen Wahlkarten zu beauftragen – ohne EU-weite Ausschreibung. Dies sei bei „Gefahr im Verzug“ möglich, sagte er. Die „Presse“ berichtete danach von Bedenken von Experten: Demnach könnten eventuell Druckereien, die sich übergangen fühlen, die Möglichkeit nutzen, sich über den Rechtsweg zu wehren. Im Falle einer erfolgreichen Klage beim Bundesverwaltungsgericht könnte dies schließlich zu einer weiteren Verzögerung führen, sollte das Gericht die Vergabe an die Staatsdruckerei für rechtswidrig erklären, so die Experten. Im Innenressort teilt man diese Sorgen nicht. Beauftragt ist die Staatsdruckerei aber noch nicht mit dem Druck; zunächst gelte es, alles juristisch abklären zu lassen, hieß es. Foto: APA 4 POLITIK UND WIRTSCHAFT (10) Erhebliche Einkommensrückschläge für die Bauern 2015 Zum vierten Mal nach 2012 wurden die bäuerlichen Familien 2015 mit erheblichen Einkommensverlusten konfrontiert. Das ist dem neuen Grünen Bericht 2016 gemäß Landwirtschaftsgesetz zu entnehmen, der von der Bundesregierung Mitte September zur Kenntnis genommen und dem Nationalrat zu weiteren Beratungen im Landwirtschaftsausschuss zugeleitet wurde. Die Bedeutung der heimischen Land- und Forstwirtschaft ist nicht nur am Anteil an der Bruttowertschöpfung mit etwa 1,3% zu beurteilen, sondern vielmehr mit den Leistungen zur Sicherung der Lebensgrundlagen: Ernährung, Rohstoffe, Kulturlandschaft und Umwelt. Die durchschnittlichen Einkünfte pro Betrieb und Jahr gingen seit 2012 von 27.348 Euro auf 19.478 Euro im Vorjahr zurück und haben sich gegenüber 2014 abermals um 17% vermindert. Gesunkene Erzeugerpreise für Milch, niedrige Erträge aus der Schweinehaltung, rückgängige Erntemengen bei Getreide sowie höhere Aufwendungen für Düngemittel und Pachten waren neben weniger öffentlichen Geldern die Hauptursache für den Einkommensverlust. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft ging 2015 gegenüber 2014 um 2% auf 8,4 Milliarden Euro zurück. Der Arbeitskräfteeinsatz verminderte sich um 1,4% auf 137.100 Jahreseinheiten. Im Vorjahr kamen der heimischen Land- und Forstwirtschaft 1934 Millionen Euro staatlicher Transferleistungen (EU, Bund, Länder) zugute, das waren um 6,2% weniger als 2014. Herzstück der Agrarpolitik war das ländliche Entwicklungsprogramm, für das 961 Millionen Euro ausgegeben wurden und von dem auch die Gemeinden profitierten. Die Kommission gemäß Landwirtschaftsgesetz, in dem neben ExpertInnen Bürgermeister Zeitung 10/2016 auch Vertreter der in das Parlament gewählte Parteien sowie die Sozialpartner mitwirken, empfahlen dem Agrar- und Umweltminister unter anderem die verstärkte Unterstützung der Berglandwirtschaft, die Stärkung von Innovationen und ein klares Nein zu TTIP im Jahre 2017 zu vertreten. Wertmäßiger Zuwachs im Außenhandel Die Statistik Austria publizierte die endgültigen Ergebnisse über den Außenhandel Österreichs 2015. Er verzeichnete einen wertmäßigen Zuwachs sowohl bei den Ein – als auch bei den Ausfuhren. Die Importe nahmen gegenüber 2014 um 2,8% auf 133.53 Milliarden Euro zu, die Exporte verzeichneten einen Anstieg um 2,7% auf 131,54 Milliarden Euro. Der wertmäßige Deckungsgrad der Einfuhren durch die Ausfuhren betrug 98,5%. Das stärkste Plus bei den Importen verzeichnete der Außenhandel mit Maschinen und Fahrzeugen und erreichte bei einer Steigerung von mehr als 6% rund 45,5 Milliarden Euro. Bei der Ausfuhr brachte ebenfalls der Handel mit diesen Produkten einen Zuwachs von 4,7% auf etwa 52,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 waren 70,4% der gesamten Einfuhren und 69,1% der Ausfuhren dem Handel mit den EU-Mitgliedsstaaten zuzurechnen. Deutschland war für Österreich der wichtigste Handelspartner. Große Bedeutung bei den Importen hatten 2015 auch Italien, China, die Schweiz und die Vereinigten Staaten. Der Wert der Ausfuhren in die USA verzeichnete einen dynamischen Anstieg um 16,7% gegenüber 2014 auf mehr als 9 Milliarden Euro. Die neue Außenhandelsstatistik dokumentiert sehr eindrucksvoll, wie wichtig der Handel insgesamt für die Sicherung von ArbeitsProf. Gerhard Poschacher plätzen in allen Branchen in Österreich ist. BZ1016_BZ 16.09.16 11:58 Seite 5 AKTUELLES Mikl-Leitner fordert Steuerhoheit der Bundesländer NÖ LHStv. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat unlängst das Arbeitsprogramm ihres Ressorts vorgestellt und eine Steuerhoheit für die Länder gefordert. Zu den Maßnahmen für „Schlüsselthemen“ wie Arbeit, Wohnen und Gemeinden zählen ein Beschäftigungspakt und die Förderung von Investitionen in öffentliche Sicherheit. Anspruch auf Wohnzuschuss besteht künftig nach fünf Jahren Aufenthalt in Österreich. Am einfachsten möglich wäre eine Steuerhoheit der Bundesländer laut Mikl-Leitner bei der Lohnsteuer. Ziel sei, Autonomie über die gesamte Lohn- und Einkommensteuer zu bekommen, hieß es. Als Einschleifregelung könnten Länder sieben bis zehn Prozent des Einkommens ihrer Bürger direkt einheben. Auch bei der Körperschaftsteuer kann sich die LHStv. eine Autonomie vorstellen. Eine Steuerhoheit für die Länder schaffe „Spielraum für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit“. „Zusätzliche Steuern darf es aber nicht geben“, betonte Mikl-Leitner. Bei den Gemeinden setze man in Niederösterreich „auf Zusammenarbeit, nicht Zusammenlegung“, hielt Mikl-Leitner fest. Kooperationen, etwa bei Musikschulen und Umweltverbänden, sollen ausgebaut werden. Für Investitionen von Gemeinden in die öffentliche Sicherheit und Barrierefreiheit sei eine Finanzsonderaktion geplant, kündigte die LHStv. an. Details sollen in den kommenden Wochen vorgestellt werden. 2015 um 10,9 Prozent mehr Mindestsicherungsbezieher Im Jahr 2015 haben 284.374 Personen Mindestsicherung bezogen, das ist gegenüber dem Jahr davor ein Anstieg um 10,9 Prozent. Dies ist aktuellen Zahlen des Sozialministeriums zu entnehmen, die der APA vorliegen. Im Schnitt wurden pro Person und Monat 331 Euro aufgewendet, insgesamt betrugen die Ausgaben der Bundesländer für die Mindestsicherung im Vorjahr 765,2 Millionen, ein Plus um 13,7 Prozent. Mehr als die Hälfte der Mindestsicherungsbezieher (56 Prozent) lebt in Wien. Wenig überraschend fiel dort auch mehr als die Hälfte der Ausgaben, nämlich 483,5 Millionen Euro, an. Die Be- Aufregung im Tiroler Bauernbund über für Hofer werbende Kuh Ein Wahlträger der etwas anderen Art sorgt beim Tiroler Bauernbund für Entrüstung: Der freiheitliche Götzner Gemeinderat und Bauer Christian Abentung trieb nämlich beim traditionellen Almabtrieb sein Rindvieh geschmückt mit dem Konterfei des BP-Kandidaten Norbert Hofer ins Tal. Das gefiel einigen Bauernbund-Funktionären jedoch gar nicht, berichtete die „Tiroler Tageszeitung“. Der Agrarobmann distanzierte sich in einer E-Mail an den Bauernbund von dem „Wahlabtrieb“, hieß es in dem Bericht. Und Bauernbunddirektor Peter Raggl kritisierte: „Das kann es doch nicht sein, dass Brauchtum solcherart politisch missbraucht wird“. Abentung hingegen versteht die Aufregung nicht: „Wenn Alexander Van der Bellen beim Wiener Erntedankfest von Österreichs Jungbauern auftritt, regt sich auch niemand auf“, wurde der freiheitliche Gemeinderat in der „TT“ zitiert. Die FPÖ ortete am eine „drittklassige Bauernposse des ÖVPBauernbundes“. „Es ist skurril, dass gerade jene www.buergermeisterzeitung.at | de zieherzahl ist indes in Vorarlberg am stärksten gestiegen, nämlich um 12,8 Prozent; gefolgt von der Steiermark mit einem Anstieg um 12,1 Prozent. Die Zahl der Haushalte (Bedarfsgemeinschaften) nahm um 10,2 Prozent (auf 168.447) zu. Pro Bedarfsgemeinschaft wurden 2015 im Schnitt 568 Euro pro Monat für Lebensunterhalt und Wohnbedarf gezahlt. Tirol liegt dabei mit 809 Euro an der Spitze, auf Platz zwei steht Vorarlberg mit 763 Euro. Wien liegt mit 555 Euro leicht unter dem Schnitt, ebenso wie etwa Oberösterreich (484 Euro), das heuer eine Kürzung beschlossen hat; das Burgenland (322 Euro) deutlich. 38 Prozent der Personen, die Mindestsicherung bezogen, waren Frauen, 35 Prozent Männer, 27 Prozent (minderjährige) Kinder. Paare mit Kindern machten rund ein Drittel aus, Alleinerziehende 15,5 Prozent. Die durchschnittliche sogenannte Verweildauer – also, wie lange jemand Mindestsicherung bezog – betrug 2015 pro Haushalt acht Monate. 16.000 Personen (12 Prozent) erhielten nach den Zahlen des Ministeriums Mindestsicherung zusätzlich zu einem (zu niedrigen) Einkommen. Keine Zahlen genannt wurden zur Gruppe der Asylberechtigten. Dies werde schlicht nicht erhoben, hieß es auf Nachfrage. Verfassungsausschuss befasst sich mit BP-Wahl Im Verfassungsausschuss wurde am 15. 9. die Verschiebung der Bundespräsidenten-Stichwahl von 2. Oktober auf 4. Dezember plenarreif gemacht. SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS haben gemeinsam einen Antrag eingebracht, die Verfassungsmehrheit ist also sichergestellt. Mit den Sonderbestimmungen wird nicht nur die Hofburg-Stichwahl verschoben. Sie ermöglicht auch, die bis zum Wahltag 16 Jahre alten Jugendlichen an dem Urnengang teilnehmen zu lassen. Am Mittwoch wurde noch eine weitere Sonderregelung vereinbart: Die oberösterreichische Bezirkshauptstadt Freistadt darf ebenfalls am 4. Dezember einen Nachfolger für den verstorbenen Bürgermeister wählen. Eigentlich ist es laut Bundespräsidentenwahlgesetz verboten, am gleichen Tag eine andere Wahl anzusetzen. In diesem Fall wird allerdings eine Ausnahme gemacht – wurde die Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl doch unerwartet verschoben, weil der Kleber auf manchen Wahlkarten nicht hält. Organisation, die jahrzehntelang die Tiroler Landwirte instrumentalisierte, nun auf Hüter von Traditionen macht“, bemängelte Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Zudem sah Abwerzger zunehmend Tendenzen bei der offiziellen Führung der ÖVP-Bauern hin zur „verdeckten Wahlunterstützung“ für den grünen Bundespräsidentschaftskandidaten Van der Bellen. Die Linzer Freiheitlichen plagen hingegen andere Sorgen. Da zuletzt viele Plakate des blauen Bundespräsidentschafts-Kandidaten Norbert Hofer beschädigt worden seien, lobten die Blauen für Hinweise eine Belohnung aus: Neben 100 Euro wird ein Autogramm von Bundesparteichef Heinz-Christian Strache in Aussicht gestellt, wie Fraktionsobmann Günter Kleinhanns kürzlich ankündigte. Der Sachschaden betrage bereits mehrere tausend Euro, so Kleinhanns. Er machte „linke Querulanten“ dafür verantwortlich. „Wer eine strafbare Handlung wahrnimmt, macht am besten ein Foto und ruft gleich vor Ort die Polizei“, empfiehlt er. Wenn sich der Hinweis vor Gericht als zutreffend erweise, winke die versprochene Belohnung. Foto: APA (dpa) Bürgermeister Zeitung 10/2016 5 BZ1016_BZ 16.09.16 12:05 Seite 6 6 AKTUELLES Bund lehnte Wunsch aus OÖ nach Deutschpflicht in Schulen ab Bundes bestätigt: „Für uns war dieser Vorstoß immer populis tisch, pädagogisch kontraproduktiv und rechtlich bedenklich.“ Der Bund lehnt eine Deutschpflicht in den Schulpausen ab, wie aus einer Stellungnahme des Bundeskanzleramtes hervorgeht. Die schwarz-blaue Koalition in OÖ hatte per Resolution vom März eine entsprechende Änderung im Schulunterrichtsgesetz gefordert. Im eigenen Bundesland kann es nämlich nur ein Bekenntnis zu Deutsch mit freiwilliger Aufnahme in die Hausordnungen geben. Der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes wertet laut der Stellungnahme, die der APA vorliegt, die Deutschpflicht als „Eingriff in das Privatleben der Schülerinnen und Schüler“. Der Deutsch-Lehrplan in Volksschulen sehe ausdrücklich vor, dass „jede Abwertung der Herkunftssprachen“ der Kinder zu vermeiden sei, heißt es in dem Schreiben. In höheren Schulstufen werde die Mehrsprachigkeit als wertvolle Ressource angesehen. Für die Grünen ist es nun amtlich, dass Schwarz-Blau mit der Deutschpflicht gescheitert sei. Klubobmann und Bildungssprecher Gottfried Hirz fühlt sich durch die Stellungnahme des Sobotka verteidigt AsylNotverordnung Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am 2. September die Asyl-Notverordnung verteidigt. Wenn man Österreich frage, ob diese mit EU-Recht konform sei, „dann frage ich: Was ist mit dem Schengenvertrag – ein EURecht – warum wird das täglich gebrochen? Was ist mit einer Dublin-Verordnung? Warum gilt sie nicht?“, sagte Sobotka bei der Amtseinführung von Burgenlands Landespolizeidirektor Martin Huber. Auch im bilateralen Bereich – wo es seit 1993 ein Rücknahmeabkommen mit Ungarn gebe, müsse man fragen, so der Ressortchef. Es gebe „eine ganze Reihe“ Rechtstatbestände – „aber daran wird sich nicht gehalten, daran orientiert man sich nicht.“ Und deshalb müsse Österreich diese Maßnahme (die Umsetzung der Asyl-Notverordnung, Anm.) treffen, „um unsere Grenzen so zu schützen, dass der Rechtsstaat in seiner Funktion aufrechterhalten wird.“ Der Rechtsstaatlichkeit müsse Platter für Direktwahl von Bundeskanzler und Landeshauptmann Tirols LH Günther Platter (ÖVP) hat sich für eine „echte Reform unseres politischen Systems“ und dabei besonders für den Ausbau des Persönlichkeitswahlrechts ausgesprochen. Er trete für die schrittweise Etablierung der Direktwahl wichtiger politischer Akteure wie des Bundeskanzlers, der Landeshauptleute und der Abgeordneten ein, erklärte er vor Kurzem bei der VP-Klubklausur in Osttirol. „Seit der Einführung der Bürgermeisterdirektwahl in Tirol haben wir ausschließlich positive Erfahrung damit gemacht. Unsere Bürgermeister sind kompetent, nah am Bürger und garantieren, dass in den Gemeinden etwas weiter geht. Warum also nicht auch andere wichtige politische Akteure wie den Bundeskanzler, Landeshauptleute oder Wahlkreisabgeordnete direkt wählen“, meinte Platter. Die Vorteile würden dabei klar auf der Hand liegen. Direkt gewählte Mandatare würden sich ihren Wählern gegenüber stärker verpflichtet und verantwortlich fühlen. „Die Distanz zwischen Wählern und Gewählten würde ab-, die Identifikation mit den Gewählten zunehmen. Diese Stärkung eines echten Persönlichkeitswahlrechts Bürgermeister Zeitung 10/2016 „in allen Fällen“ zum Durchbruch verholfen werden, stellte Sobotka fest. Eine Gemeinschaft, die sich Normen und Gesetze gebe, regle damit das Zusammenleben der Menschen. „Regelt sie das nicht, entsteht Chaos und Anarchie.“ Es sei „unerträglich“, wenn man jemand im Land habe, der keinen rechtmäßigen Aufent haltstitel habe, der auch bei zweimaliger Aufforderung das Land nicht verlasse und eine Verwaltungsstrafe nicht zahle. Damit schaue man eigentlich zu, „wie man dem Rechtsstaat die lange Nase dreht“, sagte der Innenminister. Das könne sich weder ein Parlament noch die Gesellschaft im gesamten gefallen lassen. Angesichts der Migrationswelle im Vorjahr, die auch heuer nicht abreiße, habe sich der Begriff „Asyl“ deutlich gewandelt, stellte Sobotka fest: „Es ist nicht nur der temporäre Schutz vor persönlicher Verfolgung, es ist nicht nur der temporäre Schutz, um seinen Leib und seine Unversehrtheit zu retten, sondern es ist auch der Wunsch, nachhaltig seinen Lebensort zu verändern.“ Es sei nicht nur die Suche nach Asyl, „es ist eine Migration geworden“. Im Herbst werde man deshalb gemeinsam mit Verteidigungsminister Doskozil (SPÖ) und Justizminister Wolfgang Brandstetter Sobotka verteidigt Maßnahmen der Regierung Foto: APA (ÖVP) ein Gesetzespaket vorbereiten, um im Strafgesetz sowie im Sicherheitspolizeigesetz und im Fremdenrecht nachzubessern. Es sei notwendig, dass die Arbeit der Polizei auch durch diese Basis gestützt werde. Dass es nun an der Grenze entsprechende Kontrollen gebe und „kein ungeregelter Zuzug“ sein könne, „das wird immer mehr klar“, sagte Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Er glaube, „dass die überwiegende Mehrheit – nicht nur der burgenländischen, sondern der gesamten österreichischen Bevölkerung – hinter diesem Weg steht, nämlich: Es gibt eine Grenze des Möglichen, wir brauchen die Grenzkontrollen, wir brauchen den Assistenzeinsatz des Österreichischen Bundesheers“. wäre ein großer Schritt zu mehr Entscheidungskraft und Umsetzungsstärke“, zeigte sich der Tiroler Landeschef überzeugt. Man brauche klare Entscheidungen statt einer Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners und der Blockade. „Ich bin überzeugt, dass die schrittweise Etablierung der Direktwahl wichtiger politischer Ämter die Reformkräfte in unserem Land entscheidend stärken würde“, so Platter. Der Landeshauptmann richtete einen Appell an alle Nationalratsabgeordneten: „Geben wir uns einen Ruck und ebnen wir gemeinsam den Weg für mehr Bürgerbeteiligung und Mitsprache. Ich bin überzeugt, dass die Bevölkerung die Direktwahl wichtiger politischer Ämter wie das des Bundeskanzlers, der Landeshauptleute oder der Abgeordneten unterstützen und es auch unserem Land gut tun würde.“ Insgesamt ortete Platter ein sinkendes Vertrauen in demokratische Institutionen. In ganz Europa gebe es zunehmend Misstrauen gegenüber der Art und Weise, wie die Demokratie organisiert werde. „Doch das Vertrauen der Menschen in die Gestaltungskraft der Demokratie ist das Fundament unseres politischen Systems. Wenn dieses Vertrauen stetig schwindet, dann ist irgendwann die Demokratie selbst in Gefahr“, befürchtete der Landeschef. Foto: APA BZ1016_BZ 15.09.16 15:29 Seite 7 ÖVP will „Mindestsicherung light“ Die ÖVP hat am 5. September nicht nur einen neuen Generalsekretär bekommen, es wurden im Vorstand bzw. in der Bundesparteileitung auch Positionen etwa zur Mindestsicherung, zu Integration und Entbürokratisierung bekräftigt. Gefordert wird unter anderem eine „Mindestsicherung light“, gekoppelt an die Aufenthaltsdauer. Bei der Mindestsicherung pocht die ÖVP auf eine Deckelung der Geldleistung bei 1.500 Euro. Darin seien laut einer Unterlage 25 Prozent Wohnkosten enthalten. In Ausnahmefällen, insbesondere für kinderreiche Familien, seien darüber hinaus Wohnkosten in angemessener Höhe als Sachleistungen zur Verfügung zu stellen. Die Abwicklung soll über die Behörden in den Bundesländern erfolgen. Außerdem will die Volkspartei eine Mindestaufenthaltsdauer und damit eine „Mindestsicherung light“ einführen. Der Anspruch auf den vollen Bezug soll es demnach erst nach fünf von sechs Jahren rechtmäßigen Aufenthalts in Österreich geben. In der Zwischenzeit gilt ein niedrigerer Bezug von 560 Euro pro Einzelperson. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus der Grundversorgung (365 Euro), dem Integrationsbonus (155 Euro) und einem Taschengeld (40 Euro). Die Auszahlung des Integrationsbonus’ sei dabei an das Erreichen von Integrationszielen geknüpft. Als Ergänzung zur „Light“-Variante soll eine Verpflichtung zu gemeinnütziger Arbeit kommen. Wird dem nicht nachgekommen, drohen Sanktionen, erklärte Mitterlehner. Geplant sind laut Unterlage etwa Arbeitsplätze, die den Wettbewerb nicht verzerren wie die Mitarbeit in Sozialeinrichtungen der Gemeinde, die Organisation von Sozialmärkten oder die Pflege öffentlicher Flächen, Straßenreinigung oder Bauhofarbeiten. Weiters heißt es, die Mindestsicherungsleistungen sollen abgestuft und je nach Nachholbedarf auch von der Absolvierung von Bildungsmaßnahmen abhängig gemacht werden. Angeführt werden hier die Alphabetisierung, Schulabschluss oder der Wertekurs. Ein weiteres Thema ist für die ÖVP der Bereich „Entbürokratisierung und Deregulierung“. So Die ÖVP hätte gerne eine Deckelung der Grundleistung Foto: APA (Gindl) soll unter dem Motto „Staat lass nach“ das Wirtschaften erleichtert werden, erklärte Mitterlehner und nannte beispielhaft die neue Gewerbeordnung. Umverteilung in Europa weit über EU-Budget hinaus Zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wird nach Ansicht von Experten mehr Geld umverteilt als offiziell beziffert. Größter Netto-Empfänger von Mitteln aus dem EU-Budget wäre demnach Polen mit durchschnittlich 10,7 Milliarden Euro pro Jahr, wie die Freiburger Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (CEP) für den Zeitraum 2008 bis 2015 berechnet hat. Größter Netto-Zahler – in absoluten Zahlen – ist demnach Deutschland mit durchschnittlich 11,8 Milliarden Euro. Auch Österreich ist Nettozahler, liegt aber mit 896 Millionen Euro auf den hinteren Rängen der Länder, die mehr einzahlen, als sie zurückbekommen, wie der Bericht des CEP zeigt. Der größte Netto-Empfänger pro Einwohner ist Griechenland mit jährlich durchschnittlich 457 Euro, gefolgt von Litauen mit 453 Euro, Estland mit 416 Euro und Ungarn mit 403 Euro. Polen findet sich an achter Stelle mit 277 Euro. Der größte Netto-Zahler pro Einwohner ist Schweden mit 183 Euro, gefolgt von Dänemark mit 169 Euro und den Niederlanden mit 165 Euro. Deutschland liegt mit 146 Euro an vierter Stelle, Österreich mit 106 Euro an 8. Stelle. Bei Umverteilung durch die Europäische Investitionsbank (EIB) gehört Österreich zu übrigens den Nettoprofiteuren. Die Autoren der CEP-Studie plädieren für eine veränderte Methodik, um Netto-Empfänger und Netto-Zahler zu ermitteln. Beispielsweise werden Importzölle für Waren größtenteils an das EU- www.buergermeisterzeitung.at | de Budget abgeführt. Die Niederlande und Belgien mit ihren großen Seehäfen zahlen dadurch vergleichsweise viel in das EU-Budget ein. Da die Abnehmer der Waren aber großteils in anderen europäischen Staaten beheimatet seien, – und dort auch Preissteigerungen durch Zölle beglichen würden – müssten die Einzahlungen in das EU-Budget durch Zölle in der Statistik viel mehr Ländern zugeschlagen werden, argumentieren die Experten. Darunter würde auch Österreich als kleines Binnenland fallen. Die CEP-Studie versucht auch zu beziffern, wie sich Hilfsprogramme für Krisenländer auf die nationalen Haushalte ausgewirkt haben. Die Grundidee: Schuldnerstaaten haben dabei zu günstigeren Konditionen Kredit erhalten als dies an den Finanzmärkten möglich gewesen wäre. Die stärkste Entlastung, nämlich 340,3 Milliarden Euro, durch diesen Effekt haben die Autoren für Griechenland errechnet. Gläubigerstaaten sind hingegen an der Vergabe von Krediten Foto: APA (Helmut Fohringer) AKTUELLES Größter Netto-Empfänger pro Einwohner ist Griechenland durch Hilfsprogramme an Krisenländer beteiligt und streichen dabei weniger Zinsen ein, als es Geldgeber am Kapitalmarkt täten, die sich stärker am Ausfallrisiko orientierten. Dadurch, so die Autoren, verzichteten die Gläubigerstaaten auf Zinseinnahmen. Die größte Belastung von 133,8 Milliarden Euro trügen demnach die privaten Gläubiger, die im Falle einer Staatspleite am meisten Federn lassen müssten. Deutschland müsste laut Autoren 92,9 Milliarden Euro erhalten, um angemessen für Ausfallrisiken durch Hilfsprogramme entschädigt zu werden. Bürgermeister Zeitung 10/2016 7 BZ1016_BZ 15.09.16 15:30 Seite 8 AKTUELLES BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM Republik der Pannen egleitet von Unregelmäßig(Erhard Busek und Franz Fischler) präsentieren keiten bei den Wahlkarten, sich immer öfter in der Öffentlichkeit mit scharfVon Prof. Dr. Gerhard Poschacher der endlosen Flüchtlingsdebatte züngigen Zwischenrufen und nicht zur Freude ih(Asylnotverordnung), personellen rer Parteien. Reinhold Mitterlehner überzeugt Turbulenzen in der ÖVP und teilweise niveaulosen Ausein- zwar als Sachpolitiker, kann aber seine Enttäuschung über die Zustände in andersetzungen über die Frage, wer von den Präsident- der Partei mit schwachen Umfragewerten kaum verbergen. In Ober- und schaftskandidaten besser geeignet ist, die Gesellschaft zusammen zu hal- Niederösterreich gehen die erfolgreichen politischen Lebenswege von Josef ten und das Land im Ausland zu repräsentieren, taumelte die Streit-Koali- Pühringer und Erwin Pröll zu Ende. Die NachfolgerInnen werden an den tion in die politische Herbstarbeit. Zu allem Überdruss muss nun auch, wie Leistungen der Vorgänger gemessen werden. Innenminister Wolfgang Sobotka bekannt gab, der bereits fest stehende Wahltermin für das Amt des Bundespräsidenten auf den 4. Dezember ver- Gemeinden als Stabilitätsfaktor schoben werden. Bis zur Angelobung eines neuen Staatsoberhauptes wird Reformen bei der Mindestsicherung, das Dauerthema Bildungsreform, die mehr als ein halbes Jahr vergehen. Bis dahin könnten sich viele BürgerIn- Maschinensteuer als Reizwort, die Situation auf dem Arbeitsmarkt, spürbanen an eine Republik ohne Bundespräsident gewöhnt haben. Die Wahlbe- re Zukunftsängste und die erhebliche EU-Skepsis sind neben der brisanten Flüchtlingsthematik für die steigende Zustimmung der FPÖ verantwortlich. teiligung wird darüber Auskunft geben. Schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt ist SPÖ-Kanzler Christian Der aktuelle Integrationsbericht der Bundesregierung stellt fest, dass 2015 Kern in den Niederungen der Innenpolitik mit taktischen Machtspielen an- mehr als 200.000 Menschen nach Österreich zugewandert sind. Der politigelangt. Er muss mittlerweile zur Kenntnis nehmen, dass vom großspurig sche Rechtsruck in Deutschland wird auch hierzulande registriert und unangekündigten New Deal (bisher) wenig zu bemerken ist. Das gemeinsame terschiedliche Ursachen dafür kommentiert. Mit ihrem unklaren EU-Kurs Pressegespräch der Regierungsspitze nach Ministerräten wurde von ihm machen es aber die Freiheitlichen ihren politischen Gegnern leicht, vor eieinseitig aufgekündigt, nicht gerade ein freundliches Signal für die be- ner Wahl von Norbert Hofer zum Bundespräsidenten zu warnen. Erfreulich schworene neue Form der Zusammenarbeit mit der nunmehr verärgerten ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die 2.100 Gemeinden, Volkspartei. ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner ist wiederum mit perso- trotz mancher politischer Streitereien in einzelnen Orten, der Stabilitätsnellen Spekulationen konfrontiert. Kurzzeit-Generalsekretär Peter McDo- faktor im Land sind. Die Menschen spüren aber, dass die Zusammenarbeit nald wurde gegen Werner Amon ausgetauscht, um sich für nicht auszu- zwischen den Gebietskörperschaften besser und die Aufgabenverteilung efschließende vorgezogene Neuwahlen zu rüsten. Wer erinnert sich noch an fizienter sein könnte. Die kommunalen Sommergespräche 2016 in Bad die vielen Namen erfolgsloser ÖVP-Obmänner und Parteimanager, von Aussee mit dem Generalthema „Kooperationen-Weg in die Zukunft“ machWilhelm Molterer bis Michael Spindelegger? In der SPÖ hat man sich nach ten deutlich, dass in stürmischen Zeiten eine verlässliche Partnerschaft Alfred Gusenbauer 2008 heuer zum zweiten Mal im Krach vom Parteivor- zwischen Bund, Ländern und Gemeinden die entscheidende Voraussetzung sitzenden getrennt, nachdem Werner Faymann das Vertrauen vieler sozial- für notwendige Reformen ist. Unter anderem wird das Verhandlungsergebdemokratischer Funktionären verloren hatte. Die Personalpolitik der Regie- nis über einen neuen Finanzausgleich ab 2017 zeigen, ob die Erwartungen rungsparteien lässt gewisse Parallelen erkennen. Mittelmäßigkeit wurde zur der Menschen in den Gemeinden und Regionen sowie in den Städten von Regel. Die Altvorderen in der SPÖ (Hannes Androsch) und in der ÖVP den politisch Verantwortlichen verstanden wurden. B Doskozil will 9.800 Jobs beim Heer bis 2020 schaffen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) will bis 2020 insgesamt 9.800 Jobs beim Bundesheer schaffen. Insgesamt 1,7 Mrd. Euro sollen zudem in Geräte und Infrastruktur investiert werden. Die zuvor bereits angekündigte Aufwertung des Heeres begründete der Minister unter anderem mit steigender Terrorgefahr und Migrationsbewegungen. „Der Terror ist in Europa angekommen“, rechtfertigte Doskozil abermals die Investitionen und die Joboffensive beim Heer. Deutlich machen soll dies auch ein neues Werbevideo auf YouTube, das um neue Mitarbeiter wirbt. Konkret will das Ministerium in den kommenden vier Jahren 3.800 Berufssoldaten und soldatinnen neu aufnehmen. Dazu kommen 1.200 bis 1.400 Pensionsabgänge, die neu besetzt werden sollen. Etwa 300 Zeitsoldaten können zudem jährlich nachbesetzt werden. Alles in allem handle es sich bei der Restrukturierung des Heeres um ein „rundes Paket“, betonte Doskozil – „wenn wir auch das entsprechende Personal für diese Aufgabenstellungen haben“. Anreiz solle etwa auch ein attraktives Gehalt für Berufssoldaten sein: 2.000 Euro brutto verdient ein Kaderanwärter oder eine -anwärterin pro Monat während der 18-monatigen Unteroffiziersausbildung. 5.000 Bürgermeister Zeitung 10/2016 Euro ein ausgebildeter Einsatzpilot am Eurofighter. Mittelfristig soll der Anteil der Soldatinnen auf zehn Prozent erhöht werden, plant das Ministerium. Dies auch mittels „Girl’s days“ und in einem zweitägigen „Girls Camp“. Die Militärmusik solle sogar in Schulen und bei Messen um Mitglieder werden. Acht bis zehn Piloten sollen jährlich aufgenommen werden sowie mindestens 20 Ärzte. Ein weiterer Schwerpunkt Doskozils liegt auf der Cyber Defence, wo IT-Experten dauerhaft für das Heer gewonnen werden sollen. Schon jetzt zeige das Werben um neue Mitarbeiter Wirkung: 523 Interessenten mehr habe es 2016 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr gegeben. Der Verteidigungsminis ter setzt bei der angestreb- ten Aufwertung des Bundesheers vor allem auf den Präsenzdienst. „Der Grundwehrdienst ist für uns ein ganz wichtiges Element“, bekannte er sich dazu. Auch der jüngste Trend zeige, dass die Anträge zum Zivildienst zurückgingen – zugunsten des Grundwehrdiensts. Foto: APA (Symbolbild) 8 BZ1016_BZ 15.09.16 15:30 Seite 9 AKTUELLES Das Geschäft des 21. Jahrhunderts Schon im alten Rom gab es öffentliche Toiletten. Seitdem ist viel passiert, 2008 titelte die Zeitschrift Spiegel: „Notstand beendet: New York feiert erste Automatik-Toilette“. In Europa sind die Toiletten vom absoluten Marktführer Bioline schon seit 2007 auf Vormarsch. Die Nachfrage wächst konstant, kein Wunder, so liegen die Vorteile doch auf der Hand. Die neueste Generation der selbstreinigenden BIOLINE-TRIAX gehört zu den modernsten Automatiktoiletten auf dem Markt. 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Das sogenannte Barcelona-Ziel liegt allerdings für die Null- bis Dreijährigen bei 33 Prozent und hätte eigentlich schon vor Jahren erreicht werden sollen. Zuwächse gegenüber 2010 gab es jedenfalls in allen Bundesländern, den größten mit 77,1 Prozent in der Bundeshauptstadt. Wien verzeichnet mit 45,1 Prozent überhaupt die höchste Betreuungsquote bei den Kleinsten, auch das Burgenland lag mit 30,5 Prozent über dem Österreich-Schnitt. Am unteren Ende der Skala rangieren Oberösterreich mit 14,5 Prozent und die Steiermark mit 13,4 Prozent. Nach Einzeljahren betrachtet zeigt sich, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Zweijährigen eine Betreuungseinrichtung besucht (51,7 Prozent). Kinder, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind hingegen nach wie vor kaum in einem Kindertagesheim untergebracht (2,7 In Wien werden 45 Prozent der unter Dreijährigen betreut Foto: APA Prozent). Bei den Einjährigen liegt die Betreuungsquote bei 22,4 Prozent. Von den Drei- bis Fünfjährigen besuchten 229.523 ein Kindertagesheim oder als vorzeitig Eingeschulte bereits eine Schule – ebenfalls ein neuer Höchststand. Gegenüber 2010 ist das ein Plus von 4,7 Prozent. Österreichweit lag die Betreuungsquote bei 93,3 Prozent, wobei das Burgenland mit 98,4 Prozent und Niederösterreich mit 97,4 Prozent die höchsten Werte aufwiesen. Die Steiermark (87,2 Prozent) und Kärnten (87,7 Prozent) lagen hingegen relativ deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt. Beim politischen Ziel, den Eltern möglichst lückenlose Betreuung zu bieten, ist weiterhin Luft nach oben, wie die Statistik außerdem zeigt: In den acht Bundesländern ohne Wien (für die Bundeshauptstadt liegen für 2015/16 keine Daten über Öffnungszeiten vor) hat ein durchschnittliches Kindertagesheim 29,9 Betriebstage pro Jahr geschlossen. Die meisten Schließtage fallen in die Sommerferien (durchschnittlich 16,5). Im Bundesländervergleich (ohne Wien) Kurz führt Vertrauensindex erstmals an Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) führt das Ranking im APA/OGM-Vertrauensindex erstmals an – dies ist aber darauf zurückzuführen, dass Bundespräsident Heinz Fischer aus dem Amt geschieden ist und nicht mehr abgefragt wird. Den zweiten Platz mit etwas Zugewinn erreicht Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). Am meisten Vertrauen verloren hat Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP). Für den Vertrauensindex wurden diese Woche 500 Personen von OGM online befragt (maximale Schwankungsbreite: 4,5 Prozent), ob sie den einzelnen Protagonisten der österreichischen Politik vertrauen oder nicht. Die politische Sommerpause hat dabei fast allen Bundespolitikern gut getan, es konnten mehr Poli- Bürgermeister Zeitung 10/2016 verzeichnet Vorarlberg die meisten geschlossenen Betriebstage pro Jahr (39,4), die Steiermark die wenigsten (25,2). Mehr als 90 Prozent der Krippen und Kindergärten stehen im Durchschnitt bereits vor 7.30 Uhr für die Kinderbetreuung zur Verfügung (ohne Wien). Nur drei von zehn Krippen, aber immerhin sieben von zehn Horten haben bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten sperrt mehr als ein Viertel vor 14.00 Uhr zu, während jeder fünfte bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet hat. Knapp ein Viertel der Kindertagesheime bieten für zehn und mehr Stunden Kinderbetreuung an, jede neunte Einrichtung hat durchschnittlich weniger als sechs Stunden pro Tag geöffnet. Seniorenbund will Pensionsalter durch Referenzwert ersetzen Ingrid Korosec wurde beim Bundestag des Österreichischen Seniorenbundes am 7. September in Linz offiziell zur Obfrau gewählt. Beschlossen wurde dabei auch ein Leitantrag, in dem sich unter anderem die Forderung nach einem Ende des gesetzlichen Pensionsalters findet. Strikt abgelehnt werden Erbschaftsund Schenkungssteuern. Neben den Wahlen wurde auch der Leitantrag beschlossen, bei dem die Lebensqualität Älterer im Mittelpunkt steht. Darin findet sich auch die Forderung nach der Abschaffung des gesetzlichen Pensionsalters, wobei im Gegenzug ein „Referenzwert“ für Männer und Frauen vereinbart wer- den soll. Wer vor diesem „Referenzwert“ die Pension antritt, soll Abschläge akzeptieren, heißt es im Leitantrag, der der APA vorliegt. Wer erst danach in den Ruhestand geht, soll mit „deutlichen Boni“ belohnt werden. Beides soll korrekt versicherungsmathematisch berechnet werden, heißt es weiters. Zum Thema Pensionen drängt der Seniorenbund außerdem darauf, die Zuverdienstgrenzen für alle Pensionsbezieher und Pensionsversicherungsbeiträge für erwerbstätige Pensionisten abzuschaffen. Ein Punkt umfasst auch etwa die Mindestsicherung. Hier will der ÖVP-Bund, dass der Unterschied zwischen jenen, die lange in die Systeme eingezahlt haben und jenen, die das noch nie getan haben, geprüft wird. Auch ge meinnützige Dienste zum Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt werden vorgeschlagen. Abgelehnt werden Erbschafts- und Schenkungssteuern sowie die „automatische“ Anhebung von Gebühren und Preisen mit der statistischen Teuerung. Die bisherige Stellvertreterin Korosec übernahm die Geschäfte im Seniorenbund bereits im Jänner, da ihr Vorgänger Andreas Khol für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hatte. Der Bundestag wurde aufgrund des Wechsels an der Spitze vorgezogen und fand nun am 14. September im Schlossmuseum Linz statt. Rund 180 Delegierte aus ganz Österreich haben Korosec dabei auch offiziell in die neue Funktion gewählt wurde; Khol wird Ehrenobmann. tiker ihre Vertrauenswerte verbessern als umgekehrt, erklärte OGMChef Wolfgang Bachmayer. Das stärkste Plus weisen Nationalratspräsidentin Doris Bures (+4 auf ein Saldo von plus 3) und Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (beide SPÖ) (+4 auf ein Saldo von plus 6) auf. Bures dürfte als Interims-Bundespräsidentin wahrgenommen werden, so Bachmayer. Den höchsten Vertrauenswert erzielt Außenminister und JVP-Chef Kurz (+1 auf ein Saldo von plus 29), gefolgt von SPÖ-Chef Kern (+3 auf ein Saldo von plus 19). Den dritten Rang erreicht Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit einem Saldo von plus 17. Vizekanzler und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner hingegen verliert (-2) und kommt auf ein Saldo von plus 5. Kurz liegt weit vor seinem Parteichef Mitterlehner Foto: APA (AFP) BZ1016_BZ 15.09.16 15:30 Seite 11 AKTUELLES Rund 14.200 Flüchtlingskinder in heimischen Klassen Rund 14.200 Flüchtlinge besuchten laut Bildungsministerium Ende Juni in Österreich die Schule. In dieser Größenordnung dürften sich wohl auch die Zahlen im Schuljahr 2016/17 bewegen, wie aktuelle Zahlen aus Wien und Niederösterreich nahelegen. Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen besuchte zuletzt eine Schule im Osten Österreichs, zeigt eine Aufstellung des Bildungsministeriums mit Stichtag 30. Juni: Knapp 3.400 Schüler aus Kriegsgebieten saßen damals in niederösterreichischen Klassen, im neuen Schuljahr werden es allein an den Pflichtschulen laut Landesschulrat rund 3.100 sein. 3.200 Flüchtlinge besuchten im vergangenen Schuljahr eine Schule in Wien, ab dem neuen Schuljahr werden es laut Stadtschulrat rund 4.000 sein. In Oberösterreich gab es zuletzt 2.100 Schüler aus Kriegsgebieten, 1.900 in der Steiermark,1.200 in Tirol, jeweils knapp 800 in Vorarlberg und Kärnten sowie rund 500 in Salzburg und knapp 400 im Burgenland. Der überwiegende Teil wurde dabei in Pflichtschulen (v.a. Volks, Neue Mittelschule, Sonderschule) unterrichtet, nämlich 86 Prozent. Der Rest – rund 1.900 Kinder und Jugendliche – saß in Bundesschulen (AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS). Im Regelfall kommen Flüchtlingskinder in eine Volksschule bzw. Neue Mittelschule. Sie können ihrer Schulpflicht allerdings auch an AHS-Unterstufen erfül- len. Diese müssen allerdings keine außerordentlichen Schüler aufnehmen, die mangels Deutschkenntnissen dem Unterricht nur sehr eingeschränkt folgen können. Die Entscheidung über eine AHS-Aufnahme trifft der jeweilige Direktor, der beurteilen muss, ob aufgrund der jeweiligen Vorbildung die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Besuch der AHS gegeben sind. Konnten bisher Flüchtlingskinder nur an den Pflichtschulen und AHS-Unterstufen Sprachförderkurse besuchen, gibt es dieses Angebot mit dem neuen Schuljahr erstmals auch in den weiterführenden Schulen. Damit können künftig auch Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind, ihr Deutsch verbessern. Seit vergangenem November gibt es außerdem für jugendliche Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse sogenannte Übergangsstufen an den BMHS, in denen sie auf einen möglichen späteren Besuch einer berufsbildenden Schule oder eine Lehre vorbereitet werden. EU entgingen 2014 fast 160 Mrd. Euro an Mehrwertsteuern Den EU-Staaten sind im Jahr 2014 fast 160 Mrd. Euro an Mehrwertsteuern durch die Lappen gegangen. Das sind 14,03 Prozent aller Mehrwertsteuern. Rumänien wies mit 37,89 Prozent den höchsten Fehlbestand auf, Schweden mit nur 1,2 Prozent war laut EUKommission positives Schlusslicht. Österreich entgingen 10,17 Prozent der Mehrwertsteuern. In absoluten Zahlen war die MwSt-Lücke in Italien mit 36,86 Mrd. Euro am größten, gefolgt von Frankreich (24,48 Mrd. Euro) und Deutschland (23,49 Mrd. Euro). Die geringsten Fehlbeträge wiesen Luxemburg (147 Mio. Euro), Estland (181 Mio. Euro) und Malta (351 Mio. Euro) auf. Österreich lag mit 2,88 Mrd. Euro entgangener Mehrwertsteuern an zehnter Stelle. Aus Zypern lagen keine Daten vor. Brüssel bekräftigte Anfang September angesichts der „erneut unannehmbaren MwSt-Lücke“ ihre Forderung nach einem entschiedenen Vorgehen gegen Steuerbetrug. Das System müsse effizienter gestaltet werden. Zwar habe sich die MwSt-Lücke gegenüber 2013 um 2,5 Mrd. Euro verringert, doch gebe es weiterhin enorme Unterschiede zwischen den EU-Staaten. Während 18 Länder ihre Zahlen verbessern konnten, gelang es acht Staaten nicht, mehr Mehrwertsteuern 2014 einzunehmen als 2013. Der EU-Kommissar für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten sowie Steuern, Pierre Moscovici, erklärte, diese Entwicklung sei nicht hinnehmbar. „Das derzeitige System ist beklagenswert schlecht geeignet, um gegen Probleme wie MwSt-Betrug und Fehlkalkulationen vorzugehen. Es ist klar, dass sich die Zahlen nicht von selbst verbessern werden“. Die EU-Staaten forderte Moscovici auf, sich rasch auf ein endgültiges, betrugssicheres Mehrwertsteuer-System zu einigen. 2017 wird die Kommission Legislativvorschläge im Hinblick auf die Wiedereinführung des Grundsatzes vorlegen, Mehrwertsteuern auf den grenzüberschreitenden Handel innerhalb der EU zu erheben. Der Anteil des grenz über schreitenden Betrugs an der MwSt-Lücke beläuft sich auf 50 Mrd. Euro jährlich. Das neue Sys- tem sollte den grenzüberschreitenden Betrug um 80 Prozent senken, also um etwa 40 Mrd. Euro. Maschinenringe mit neuer Führung Wegen überhöhten Gehaltszahlungen hat der langjährige Geschäftsführer der Maschinenringorganisation Österreich, Matthias Thaler, seine Funktion zur Verfügung gestellt. Nunmehr kann es zu einer personellen Neuaufstellung und Umstrukturierung der Gremien. Der niederösterreichische Landesobmann Johann Bösendorfer leitet auch als Bundesobmann die Geschicke von Maschinenring Österreich mit einem für die Gemeinden umfassenden Dienstleistungsangebots. In der Maschinenringpersonal- und Serviceorganisation stehen nunmehr Thomas Ließ und Gerhard Rieß als Vorstandsvorsitzender und Stellvertreter an der Spitze der Organisation. Die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden wird von Michael Brunschmid wahrgenom(GP) men. Neue ORF-Direktoren mit großer Mehrheit bestellt Der ORF-Stiftungsrat hat auf Vorschlag von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz das neue ORF-Direktorium mit breiter Mehrheit bestellt. Die bisherige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner ist ab 2017 Programmdirektorin, FM4-Chefin Monika Eigensperger übernimmt die Radiodirektion, Michael Götzhaber bleibt Technischer Direktor, Andreas Nadler, Leiter der ORF-Finanzwirtschaft, wird Finanzdirektor. Gussrohrsysteme für die Trinkwasserversorgung Ductile Iron Systems trm.at www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 10/2016 11 BZ1016_BZ 15.09.16 15:30 Seite 12 INTERVIEW „Die Zukunft Europas ist ein Europa der Regionen und da ist die lokale Ebene ganz entscheidend“ Gerd-Volker Weege im Gespräch mit Mag. Lukas Mandl (ÖVP). Der Jungpolitiker (37) ist seit 2008 Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag und wurde dort zum Obmann des Europaausschusses gewählt. Außerdem ist er seit 2015 Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien. 2014 trat er zur Europa-Wahl an und erreichte das fünftbeste Ergebnis aller ÖVP-Kandidaten. Lukas Mandl ist verheiratet und hat drei Kinder. ÖBZ: Herr Mandl, Sie sind Vizebürgermeister, Landtagsabgeordneter und Sie sind begeistert in der EU-Politik unterwegs. Bitte erzählen Sie etwas von Ihrem Werdegang. Mandl: Mein Motto ist „Global denken – lokal handeln“. Nach dem alten Motto „All politics is local“ muss man einfach in der Gemeinde – auf der lokalen Ebene – die echten Anliegen, die wichtigen Faktoren für die Lebensqualität, die Grundlagen dafür, ob Menschen die Chance haben auf Lebensglück, kennen. Gleichzeitig wissen wir, dass wir in einer globalisierten Welt abhängig sind von globalen Bedingungen und ganz speziell in unserer Struktur auch von europäischen Bedingungen. Und das macht es für mich so faszinierend, die lokale und europäische Ebene zu vernetzen. Ich habe die Chance dazu bekommen, indem mich der Europaausschuss des Landtages zum Vorsitzenden gewählt hat und so darf ich innerhalb Niederösterreichs die europäischen Agenden vernetzen, mit den anderen Bundesländern agieren, wenn es um regionale Fragen der österreichischen Regionen in Richtung Brüssel geht und darf Niederösterreich in europäischen Gremien und Gemeinschaften vertreten. ÖBZ: Wirkt sich dieses Denken auch auf Ihre eigene Gemeinde aus? Mandl: Ja, ich durfte schon unter anderem in meiner Gemeinde und im Bezirk Gäste aus anderen europäischen Ländern begrüßen, zum Teil auch aus der US-Politik. Mir ist es wichtig, dass einerseits auch Bürgerinnen und Bürger sehen, dass wir Freundschaften in der ganzen Welt haben, wenn wir gute Politik machen. Und diese Freundschaften helfen uns bei unseren Arbeitsplätzen, bei unserem Vorankommen, unserem Bildungsstandard. Ich will auch Menschen zeigen, wie Österreich Bürgermeister Zeitung 10/2016 Foto: Christina Regen 12 ist, weil Österreich wird manchmal etwas verrissen, aber wenn man Österreich vor Ort sieht und mit Österreichern Kontakt hat, dann sieht man, dass wir schon Menschen sind, mit denen man ganz gut zusammenarbeiten und Freundschaft schließen kann. Außerdem versuche ich die Möglichkeiten aufzuzeigen, die durch das österreichische Außenministerium für sogenannte Europagemeinderäte geschaffen wurden – jede Gemeinderätin und jeder Gemeinderat kann sich ja dafür melden, dass ist nicht begrenzt in der Anzahl pro Gemeinde. Und diese Europagemeinderäte werden dann mit Informationen versorgt zu entsprechenden Gelegenheiten bis hin zu Reisen nach Brüssel, um die Institutionen kennenzulernen – auch die Institutionen sollen die Lokalpolitiker kennen lernen. ÖBZ: Wenn Sie sich entscheiden müssten, was wären Sie lieber, Europapolitiker oder Bürgermeister? Oder sehen Sie die Möglichkeit beide Interessen längerfristig miteinander zu verbinden? Mandl: Also ich sehe die lokale Ebene wie ein Nest, ein Nest, an dem man immer weiter bauen muss und das Engagement der europäischen Ebene sehe ich wie die Wege, die ein Zugvogel zieht. Also der Zugvogel baut das Nest – zumindest in dieser Metapher – und ohne das Nest hat der Vogel keine Erdung, keinen Grund, sich um gute Rahmenbedingungen für das Nest zu kümmern. Aber wenn der Zugvogel dann nicht zieht, wird er auch wenig für die Heimat zu Stande bringen. Also wie Sie sagen, eigentlich hängt das zusammen. Ich glaube, die Zukunft Europas ist ein Europa der Regionen und da ist die lokale Ebene ganz entscheidend. Aber Sie haben mir eine Entscheidungsfrage gestellt und da liegt die Entscheidung schon im Herzen. Im Herzen werde ich immer auf der lokalen Ebene sein und die kenne ich bis ins kleinste Detail über viele Jahre aus verschiedenen Rollen heraus. Ich werde sicher wieder antreten, wenn ich für das Europaparlament aufgestellt werde, und möchte dann im Europaparlament weiterdienen, aber immer, indem ich hineintrage, was man nur von der lokalen Ebene kennt. Da kann ich auch etwas beitragen, was vielleicht jetzt noch nicht so vertreten ist. ÖBZ: Das heißt also Sie würden ins Europaparlament nach Brüssel gehen? Mandl: Ja, ich habe schon einmal kandidiert. Ich habe ganz gut abgeschnitten, auf Platz fünf österreichweit. Meine Partei hat ja fünf Plätze dort. Durch das Wahlrecht bin ich noch nicht dort, aber wenn ich wieder aufgestellt werde, möchte ich auch wieder um Vertrauen werben, genau auch um mit dem Zugang von der lokalen Ebene nach Brüssel zu gehen. ÖBZ: Würde das dann bedeuten, dass quasi die Ambitionen in Gerasdorf für Sie nicht primär sind oder sehen Sie das lang fristig? Mandl: Also die Arbeit auf der kommunalen Ebene in Gerasdorf ist tagtäglich primär und zwar ganz praktisch im Arbeitspensum. Das Arbeitspensum für Gerasdorf ist mindestens so groß wie das für den Europaausschuss – eher größer – und das will ich nicht missen. Ich will auch ganz klar seriös sein zu sagen: Sollte ich ins Europaparlament gewählt werden, dann lässt sich das nicht mehr mit der kommunalen Ebene vereinbaren, aber das ist noch mindestens drei Jahre hin. Also es gibt keinen Millimeter und keinen Prozent weniger Arbeitseinsatz in Gerasdorf, wo ich ja auch einen Auftrag habe vom Wähler. ÖBZ: Das heißt ja, da wird Ihr Konkurrent und Bürgermeister dann jubeln, weil Sie sind ja seit vielen Jahren wohl die erste ernsthafte Konkurrenz. Mandl: Primär arbeiten wir gut zusammen, sekundär sind wir natürlich Mitbewerber, keine Frage, aber ich glaube wir wissen beide zu unterscheiden, wann Arbeit angebracht ist und wann dann kurz auch wieder Wahlkampf angebracht ist in der Gemeinde. Also derzeit steht die Zusammenarbeit im Vordergrund und ich muss ehrlich sagen, der Bürgermeister (Alexander Vojta, SPÖ, Anm.) interessiert sich auch sehr für die europäischen Angelegenheiten. Er fragt mich immer wieder, also wir haben auch auf der persönlichen Ebene ein gutes Gespräch. Und: Wir bauen ein Pflegeheim, das ich an Land ziehen durfte mit der Unterstützung der Landesrätin Barbara Schwarz, die übrigens nicht nur für Soziales, sondern auch für Europa zuständig ist und mit der ich wirklich sehr gut zusammen arbeiten darf, wofür ich dankbar bin. Wir haben Kindergärten ausgebaut, wir haben ein neues Mobilitätskonzept eingeführt mit dem ISTMobil in Gerasdorf. Und wir haben noch ganz viel vor im Bereich der Subventionen, wir haben ganz viel vor im Bereich des Open Government, ein neudeutscher moderner Begriff, aber wir glauben, wir leben in Zeiten in denen Steu- BZ1016_BZ 15.09.16 15:30 Seite 13 INTERVIEW erzahlerInnen den Weg Ihres Geldes auch voll ausgeleuchtet bekommen sollen und wissen sollen was mit ihrem Geld geschieht. ÖBZ: Wie hat sich Ihre Situation in Ihrer Gemeinde verändert, seitdem Sie sich nach Korneuburg ausrichten? Mandl: Ja, die Verwaltungsreform bedeutet viel Change Management für den ganzen alten Bezirk Wien Umgebung und für Gerasdorf speziell, weil wir eigentlich eine große Stadt sind, die in einen Bezirk, der schon vorhanden war, dazukommt. Wir haben jede Gelegenheit beim Schopf gepackt, schon vor dem formalen Starttermin mit 1. Jänner 2017, die Arbeit aufzunehmen mit den Korneuburger Partnern, das betrifft zum Beispiel den Korneuburger Abgeordneten Hermann Haller, mit dem gemeinsam etwa das erwähnte IST-Mobil auf die Beine gestellt wurde. anderen Bezirk, verändert das nicht die politische Landschaft auch, bezirksmäßig und auch von den Abgeordneten her? Mandl: Das verändert voll und ganz die politische Landschaft, es hat mal eine Zeitung geschrieben – die Zeitung „Österreich“ – ich sei der einzige Politiker der sein eigenes Mandat abschafft. Das kann man so zuspitzen. Der Bezirk Wien-Umgebung, der gleichzeitig mein Wahlkreis ist, wird nicht mehr existieren und im Bezirk Korneuburg gibt es schon einen aktiven Abgeordneten. Das heißt, ich werde mich weiterhin in der europapolitischen Arbeit und vor allem in Gerasdorf einbringen. ÖBZ: Sie gelten bei Ihren Parteikollegen als enorm europaaffin sung, derzeit zumindest, dort wissen regionale Vertreter was es bedeutet für Schulen zu sorgen, für Abwasserbeseitigung zu sorgen, für Müllentsorgung zu sorgen, für Krankenhäuser zu sorgen, für Verkehrsverbindungen Sorge zu tragen, alles das eint Regionen. Egal ob es ukrainische, russische, türkische oder österreichische Regionen sind und deshalb sind in der Versammlung der Regionen Europas die Gespräche sehr konstruktiv und werfen auch ein Licht darauf, was die Zukunft eines Europas der Regionen sein kann. Nämlich, dass Europa stark ist auf der internationalen Bühne, da hat ja Europa viel zu bieten und dass die Regionen ein starkes Wort mitzureden haben und dass es keinen – wie heißt eigentlich heute die Vereinigung auf europäischer Ebene im Bezug auf die Gemeinden? Mandl: Es gibt zwei große Institutionen, das eine ist die Versammlung der Regionen Europas, die den besonderen Charme hat, eine freiwillige Vereinigung zu sein, an der auch Regionen aus Nicht-EU-Mitgliedsstaaten teilnehmen. Und ich will das besonders betonen, denn dort sitzen Ukrainer mit Russen an einem Tisch, und wir sitzen da mit Türken an einem Tisch und dort, wo wir auf der nationalen Ebene echte Probleme haben zwischen Staaten, auch zwischen der europäischen Union und Staaten außerhalb der europäischen Union, also wo die nationale Ebene Teil des Problems ist und nicht Teil der Lö- Nationalismus mehr gibt, weil Nationalismus gefährlich ist. Und die andere Institution ist der Ausschuss der Regionen. Das ist die formale EU-Institution, in der alle Regionen der Europäischen Union automatisch per Gesetz vertreten sind, aber natürlich keine Regionen von außerhalb der EU und die beiden Institutionen kooperieren wieder ganz gut. Ich durfte gerade zum neuen Konjunkturbelebungsprogramm der europäischen Kommission mit dem sehr charismatischen zuständigen Kommissar in Brüssel sein und mit den beiden Institutionen zusammen daran arbeiten, dass das Geld wirklich dort ankommt wo es gebraucht wird, nämlich bei den Mittelbetrieben in den Regionen und auf der lokalen Ebene, die ja dann auch wieder ÖBZ: Der Taxidienst? Mandl: Das ist ein Taxidienst der günstiger ist als ein Taxi, nicht kostenlos aber günstiger, und der die Relationen in der OstWest-Richtung in Gerasdorf endlich ermöglicht, die bisher durch öffentliche Verkehrsmittel nicht abgedeckt waren. Wir werden evaluieren wie gut das läuft und dann weiter überlegen, ob wir noch einen Bus brauchen oder nicht. Wir haben schon einige Treffen mit der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg gehabt, um auch auf der Verwaltungsebene einen guten Austausch zu pflegen, wir haben mit den Korneuburger Regionalmedien schon einen wichtigen Austausch – und, was eigentlich am Wichtigsten ist, wir sind eine der wenigen Städte Österreichs überhaupt, deren Bevölkerung per Bürgerbefragung selbst entschieden hat, zu welchem Bezirk sie kommen will. Das ist ja etwas Außergewöhnliches und das haben wir im Land mit einer über 80%igen Mehrheit aus Gerasdorf durchgebracht. ÖBZ: Das ist eigentlich jetzt seltsam. Sie sind jetzt bei einem Foto: Christina Regen „Das Arbeitspensum für Gerasdorf ist mindestens so groß wie das für den Europaausschuss – eher größer – und das will ich nicht missen.“ www.buergermeisterzeitung.at | de Zulieferer sind und eine Stärkung sind für die großen Unternehmen, die auch viele Arbeitsplätze bieten. ÖBZ: Wie würden Sie die Realpolitik in Österreich einschätzen? Mandl: Realpolitik auf der österreichischen Ebene ist für mich exakt das was Sebastian Kurz macht. ÖBZ: Wie würden Sie das beurteilen, wie sich die Partei (ÖVP, Anm.) entwickeln sollte, mit Mitterlehner weiter oder mit Kurz oder mit beiden, welche Entwicklung sehen Sie? Mandl: Meine Hoffnung und woran ich arbeite seit Jahren ist, dass die ÖVP eine Breite entwickelt, die Vergleichsweise reicht von CSU über CDU bis FDP. Das müsste der Anspruch sein, den Anspruch kann man nicht jeden Tag in jedem Detail verwirklichen, das weiß ich, aber der Anspruch zumindest müsste eben diese Breite sein, dann ist auch der Name „Volks“-Bindestrich„Partei“ gerechtfertigt. Diese Breite wirklich zu leben und zu realisieren bedeutet, jeder in der Volkspartei versucht immer das Einbeziehende, Partizipation, das Miteinander, das Finden eines gemeinsamen Weges – nicht den eines faulen Kompromisses – zu verfolgen. Wenn das geschafft wird, von wem auch immer in der Volkspartei, dann ist das gut. Sebastian Kurz schafft das in seinem Bereich zweifellos sehr gut und meine Hoffnungen, meine Arbeit und natürlich auch meine Empfehlungen an Kolleginnen und Kollegen egal an welcher Stelle in der Partei ist eben diese Einstellung. ÖBZ: Ganz beantwortet haben Sie die Frage ja nicht. Ich habe Sie schon vor eine Wahl gestellt, mit wem soll es letzten Endes als Mannschaftsführer weitergehen? Oder sehen Sie den Herrn Kurz eher als Fachminister? Mandl: Also Sebastian Kurz ist ja jetzt schon nicht nur ein Fachminister sondern auch ein Generalist als Chef der Jungen ÖVP und der Politischen Akademie, auch in der ganz praktischen täglichen Arbeit. Jede Rolle führt er mit seinem Team so aus, dass ich als Familienvater in diesem Land nur jubeln kann über diesen Politiker und gleichzeitig bin ich in voller Loyalität gegenüber allen demokratisch gewählten Parteifunktionärinnen und Parteifunk>> tionären. Bürgermeister Zeitung 10/2016 13 BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 14 14 INTERVIEW ÖBZ: Wie sehen Sie die ideale Kommunalpolitik? Mandl: Spontan würde ich sagen, es gibt drei Faktoren für eine gute kommunale Arbeit – aufmerksam zuhören, viel miteinander reden und schnell entscheiden. ÖBZ: Und was wünschen Sie sich vom politischen Gegner? Mandl: Ich wünsche mir, dass einfach auf der lokalen Ebene Parteifarben keine Rolle spielen, wenn nicht gerade gewählt wird. ÖBZ: Die allermeisten Beschlüsse auf lokaler Ebenen erfolgen einstimmig. Mandl: Also zur Demokratie gehört Wettbewerb und es gibt unterschiedliche Mitbewerber und das ist auch gut so, die sollen sich auch unterscheiden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf der kommunalen Ebene jene Parteien von den Wählerinnen und Wählern gestärkt werden, die die Zusammenarbeit pflegen und nicht mit der Parteifarbe hausieren gehen. ÖBZ: Warum kann man diese Art der Zusammenarbeit nicht auf die Bundespolitik übertragen? Warum ist das so schwer? Mandl: Ja, das ist eine wirklich interessante Frage, aber eigentlich ist das schon wieder eine Parallele zwischen der europäischen Ebene und der lokalen Ebene. Weil im Europaparlament gibt es keinen Fraktionszwang oder Klubzwang, sondern da wird sehr, sehr parlamentarisch im ursprünglichen Sinn abgestimmt und entschieden wie es eben den Meinungen und Interessen der einzelnen Bevölkerungen Europas entspricht. Das finde ich auch lebendig und schön und so sollte Demokratie sein. Dass das auf der nationalstaatlichen Ebene – nicht nur in Österreich übrigens – oft schwieriger ist, hat sicher viele Gründe. Einer davon ist das Wahlrecht, dass wir kein Mehrheitswahlrecht und kein Persönlichkeitswahlrecht haben, das heißt wir haben de facto durch unsere Wahlergebnisse einen Koalitionszwang und das bedeutet auf der nationalen Ebene verwaschene Verhältnisse statt in eine eindeutige Richtung zu gehen. ÖBZ: Sind die Parteien eigentlich dafür verantwortlich ihre Ideologien durchzusetzen oder dafür, für ihre Bürger zu arbeiten? Mandl: Also ich bin da ganz klar ein Freund der Verantwortungsethik, das ist ja eine GrundBürgermeister Zeitung 10/2016 frage, ob man in einer politischen Funktion der Verantwortungsethik oder der Gesinnungsethik den Vorzug gibt. Und wenn man in einer Funktion ist, das ist ja in einer Gemeinde nichts anderes, dann hat man zunächst einmal zu dienen. Also einfach die Rolle auszuüben und die Arbeit zu erledigen und das bedeutet Verantwortungsethik. Da hilft die ganze Gesinnung nicht, wenn man die Arbeit nicht anständig erledigt. Und im Gegenteil kann die Gesinnung sogar dazu führen, von der eigentlichen Arbeit für die man verantwortlich ist, abzulenken. Also ich bin ein Freund der Verantwortungsethik und das heißt für mich ganz klar, eine Regierung muss eigentlich dienen und nicht die Parteifarben in den Vordergrund stellen. Ich erlebe das in den USA immer wieder, wie strikt und deutlich da getrennt wird durch verschiedene Steuerstandpunkte was Wirtschaft und Arbeitsplätze betrifft, vieles bringen würde zwischen den Regionen. Und so lange das nicht der Fall ist, bin ich dafür, dass man einmal genau hinschaut im Finanzausgleich, was in den Gemeinden und Ländern – weil nach der Verhandlung zwischen Bund und Ländern sind ja die Verhandlungen zwischen Ländern und Gemeinden an der Reihe – also was in den Gemeinden und in den Ländern wirklich geleistet wird. Und da bin ich nicht auf der Seite derer, die dem Zentralismus das Wort reden und glauben alles könnte aus Wien gelöst werden, weil allein im Wiener Umland gibt es ganz viele verschiedene Mentalitäten und Herausforderungen im Osten, Westen, Süden und Norden. Wenn Gemeinden Kindergärten bauen und wenn Län- „Wir sind eine der wenigen Städte Österreichs überhaupt, deren Bevölkerung per Bürgerbefragung selbst entschieden hat, zu welchem Bezirk sie kommen will.“ zwischen einer Person, wenn sie gerade in einer Parteirolle, Parteiaufgabe ist oder wenn sie eben gerade in einer öffentlichen Aufgabe ist und das geht in den USA sogar nicht nur auf der Regierungsebene so, sondern sogar auf der Abgeordnetenebene. Diese Trennung ist glaube ich auch für das politische Verständnis, für die politische Bildung, für die demokratische Reife sehr wichtig und da haben wir in Österreich vieles aufzuholen. ÖBZ: Zum Thema Finanzausgleich – eine große Reform wurde immer wieder verschoben. Was sollte sich jetzt ändern? Mandl: Also die aus meiner Sicht beste Option wäre das System grundlegend zu verändern und Steuerkompetenz in die Regionen, also in die Bundesländer Österreichs zu bringen. Ich finde es toll, dass unsere neue Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner mit genau dieser Botschaft in den Herbst gestartet ist. Dann müssten die Bundesländer sich nicht ständig anhören, sie würden Geld ausgeben, das andere einheben müssen, weil ja der Bund die Steuern einhebt im Großen und Ganzen und die Bundesländer das Geld dann für sehr viele Aufgaben verwenden müssen. Also ich bin für Steuerhoheit in den Regionen, ich glaube auch, dass die Dynamik der dafür Sorge tragen müssen, dass ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergärten sind und wenn man noch vielleicht will, dass ein Zivildienst auch im Kindergarten gemacht werden kann, wenn ein Zivildiener das will und auch wenn die Eltern und die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen das wollen. Ja, dann muss man sich wirklich im Detail und mit einer gewissen Detailliebe und Detailgenauigkeit um die Themen kümmern. Und das können Gemeinden und Länder am besten mit eigener Steuerhoheit, das wäre mein erster Zugang. Und mein zweiter Zugang ist, dass sicher nicht, sozusagen der Gesamtstaat, in zentralistischer Manier irgendetwas billiger oder besser macht als eine feine, subsidiäre Struktur, wo die Menschen, die entscheiden, aus eigener Anschauung wissen, worüber sie entscheiden. ÖBZ: Ja, das erklärt ja auch ganz leicht weshalb der Bund nicht so beliebt ist und die Gemeinden am beliebtesten sind. Mandl: Also dafür gibt es wahrscheinlich viele Erklärungen. Also ein Gemeinderat, ich ziehe da den Hut vor jedem Gemeinderat, egal wie groß die Gemeinde ist oder von welcher Partei der ist, weil ein Gemeinderat ist immer im Dienst. Sobald er in den Vorgarten geht und ein Passant kommt vorbei wird er angesprochen und so soll es auch sein. Und ein guter Gemeinderat nimmt auch auf was da gesagt wird, das ist schon eine besondere Form der Politik und dadurch entsteht auch ein Vertrauensverhältnis zwischen den betroffenen Bürgern und den involvierten Politikern. Okay, das kann so nicht sein wenn es um größere Einheiten geht und massenmediale Kommunikation im Vordergrund steht, aber ich würde jedem Politiker im Bund und in Europa wünschen zumindest eine kommunalpolitische Erfahrung zu haben. ÖBZ: Was können Sie zur Asylfrage sagen, was ist gelungen, was gilt es noch zu tun? Mandl: Nach anfänglichen Herausforderungen haben wir den Andrang von geflüchteten Menschen glaube ich in geordneten Bahnen, gerade auch mit der Notverordnung, die die Bundesregierung umgesetzt hat. Das ist die eine große Herausforderung und die andere große Herausforderung ist die Integration und die wird eine sehr langfristige, langwierige Herausforderung, der wir uns intensiv widmen müssen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Integration nur durch Vorbildwirkung geschieht. Wir müssen Werte – zu denen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenwürde gehören – einfordern, unbedingt einfordern, aber auch vorleben. Außerdem müssen wir allem entgegenwirken, was in Richtung Ghettoisierung geht und damit meine ich nicht nur den Wohnbereich, auch den Bildungsbereich, die Schulen, die Kindergärten und so weiter. Das ist aber keine Herausforderung von jetzt auf gleich, das wird uns Jahre oder Jahrzehnte lang begleiten und wenn wir eine gute Gesellschaft auch in dreißig oder vierzig Jahren haben wollen, dann müssen wir uns jetzt darum kümmern. Also in Abwandlung eines Kennedyzitats müsste man sagen „Auf Dauer ist nur eines teurer als Integration, nämlich keine Integration.“ Also da müssen wir wirklich einen Fokus darauf lenken, weil sich auch auf Grund der Geburtenzahlen einfach die Gesellschaft verändert. Und Veränderung ist nicht schlecht, Veränderung kann gut sein, aber sie kann auch schlecht sein. Und wir müssen daran arbeiten und sind gefordert daran mitzuwirken, dass es eine ■ gute Veränderung wird. © Österreich Werbung / Pigneter BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 15 PIPES FOR LIFE e or gu ng s sy ste m i Tr nk w a s s e r v ers Ka na PIPELIFE-ROHRSYSTEME. DIE UNSICHTBAREN VERSORGUNGSNETZWERKE. ls y s t eme on t ro i ns talla Pipelife Austria GmbH & Co KG · 2355 Wr. Neudorf · Postfach 54 · IZ NÖ-Süd · Straße 1 · Objekt 27 Tel. 02236 / 67 02- 0 · Fax DW - 670 · [email protected] · www.pipelife.at ti e te m wä ys s t e me ssy me te ek El ls c hu tzs ys Be Ka be sserungs s ss Ga Flä sv ch enheizung yst eme se Ka rs y än er sor gung e Dr st e me st Ha em e Jeder braucht sie. Jeder nutzt sie. Keiner sieht sie. Die unsichtbaren Rohrsysteme für eine sichere Versorgung mit Wasser und Energie und für eine saubere Umwelt. Und Pipelife produziert sie. 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Die Kommune spart Geld und Energie mit LED Lichtlösungen am neuesten Stand der Technik. Gebäudelösungen Die Sanierung oder der Neubau eines öffentlichen Gebäudes muss im Zeichen maximaler Energieeffizienz im Bauvorhaben und dem folgenden täglichen Betrieb stehen. Die eww Gruppe übernimmt, auch als Generalunternehmer oder Generalübernehmer, alle Aufgaben im Zuge eines Bauvorhabens. Neubau Feuerwehrhaus FF Aurolzmü̈ nster Einmalige Chance. Auf der diesjährigen Kommunalmesse vom 6. – 7. Oktober werden Bestandsanalysen für Gemeinden im Wert von 10.000 Euro verlost. Der langjährige Leiter der eww Kommunaltechnik, Johann Grassegger, der heuer seine Agenden an Helmut Krennmair übergeben hat, wird bei seinem letzten Besuch der Kommunalmesse die Verlosung persönlich begleiten. Moderne Straßenbeleuchtung Hanssonkurve A23 Mit Solarenergie bis zu 70 % Energie sparen. Keine Investition. Kein Risiko. Kommunalmesse Klagenfurt Immer mehr Kommunen setzen in der Energieversorgung auf die unlimitierte Kraft der Sonne. Die eww Gruppe ist seit über 35 Jahren die Nummer 1 in der Errichtung von Photovoltaikanlagen. Öffentliche Gebäude sind ideale Träger und Nutzer dieser umweltfreundlichen Energie. Alle diese Leistungen der eww Gruppe können sich auch selbst bezahlen. Ohne Investition: Die Finanzierung wird von der laufenden Energiekosteneinsparung im Rahmen der Betriebskosten und durch Einsparungen in den Wartungskosten gedeckt. Informieren Sie sich auf der Kommunalmesse vom 6. – 7. Oktober in der Messe Klagenfurt, Stand 141–148 oder unter eww.at. Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 17 AKTUELLES Moderne LED-Straßenbeleuchtung Grieskirchnerstraße, Wels Alles aus einer Hand. Die Sparte Kommunaltechnik der eww Gruppe bietet Kommunen ein Gesamtpaket an Leistungen, um die Wirtschaftlichkeit bedeutend zu erhöhen und den Energiehaushalt nachhaltig zu verbessern. Helmut Krenmair, Vertriebsleiter von eww Kommunaltechnik freut sich auf Ihre Anfrage. Helmut Krenmair Vertriebsleiter +43 7242 493 - 158 [email protected] eww.at Besuchen Sie uns! Kommunalmesse vom 6. – 7. Oktober | Messe Klagenfurt | Stand 141 – 148 Es erwarten Sie spannende Messe-Highlights, Produktneuheiten und persönliche Beratung für die Umsetzung und Finanzierung Ihres Projekts. Für Ihre Verpflegung ist gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Voller Energie für morgen: eww.at www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 10/2016 17 BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 18 18 AKTUELLES Pöttinger mit Umsatzverlust 2015/16 Das renommierte Landmaschinenunternehmen Pöttinger in Grieskirchen (OÖ) musste trotz innovativer Produkte und eines ausgewogenen Erzeugungsportfolios im Geschäftsjahr 2015/2016 mit insgesamt 301 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzverlust von rund 6% verkraften. Die schwierige Einkommenssituation der bäuerlichen Betriebe, die gemäß Grünem Bericht 2016, der vom Agrarressort erstellt wurde, im Durchschnitt einen Rückgang der Einkünfte um etwa 17% im Jahre 2015 hinnehmen mussten, wirkte sich auch auf die Geschäftsentwicklung bei Pöttinger aus. Weniger Investitionen in der Landwirtschaft führten auch zu einem verminderten Absatz bei Maschinen, vor allem im Grünlandbereich. Hingegen konnte der Verkauf der Maschinen im Sektor Bodenbearbeitung und Sätechnik gesteigert werden. Das Unternehmen bereitet nächste Entwicklungsschritte in der Landmaschinentechnik und eine weitere Internationalisierung vor. Die Technisierung für die Grünlandbetriebe ist mit 57% der Hauptumsatzträger bei Pöttinger. Viele weltweite Märkte waren durch ein schwieriges wirtschaftli- ches Umfeld gekennzeichnet. Überdurchschnittlich wuchsen jedoch die Absatzchancen im fernen Osten, in Kanada, Australien, Belgien sowie im Baltikum. Internationale Märkte sind nach wie vor für das Grieskirchner Unternehmen für den Betriebserfolg ausschlaggebend, zumal die Exportquote mit 86,5% einen Umsatz von 260,5 Millionen Euro erzielte. Der Heimmarkt in Österreich mit einem Anteil von 13,5% zählt neben Deutschland und Frankreich zu den stärksten Absatzgebieten. Die Ausbauserie in die Pöttinger WerkeWELT sticht mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro im aktuellen Geschäftsbericht hervor. Neben der abgeschlossenen Erweiterung der Werke Bernburg und Vodnany werden bis Mitte 17 auch im Stammwerk rund 12.000 m² zusätzliche Produktionsflächen eingerichtet. Pöttinger ist ein österreichisches Familienunternehmen mit 1700 MitarbeiterInnen und vor allem der Landwirtschaft verpflichtet. Heinz Pöttinger, Sprecher der Geschäftsführung, betont immer wieder, „Landwirtschaft braucht jeder, weshalb Zukunftsbetriebe notwendige Investitionen tätigen müssen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Das setzt Kundenorientierung voraus.“ Gerhard Poschacher Die Österreicher liegen am Sonntag gerne auf der faulen Haut Die Österreicher liegen am Sonntag gerne auf der faulen Haut, bevorzugt vor dem Fernseher. Viele nutzen den Tag für Hausarbeit und verbringen Zeit mit der Familie oder mit Freunden. Zum Sporteln raffen sich vergleichsweise Wenige auf, wie aus einer aktuellen IMASUmfrage hervorgeht. Auch wenn dem Durchschnittsbürger die Sonntagsruhe offenbar heilig ist – ein Kirchgang ist eher die Ausnahme. Die 1.008 Über-16-Jährigen, die im Juni und im Juli befragt wurden, sollten anhand einer vorgegeben Liste auswählen, was sie am vergangenen Sonntag gemacht haben, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. 62 Prozent haben demnach ferngesehen, 47 Prozent anderweitig gefaulenzt. 32 Prozent mussten sich um den Haushalt kümmern. 28 Prozent verbrachten Zeit mit der Familie oder den Kindern, 25 Prozent trafen sich mit Freunden. Zu einem Buch griffen 24 Prozent. Das körperliche Aktivitätsniveau scheint hingegen eher niedrig zu sein: 22 Prozent unternahmen einen Spaziergang, Bürgermeister Zeitung 10/2016 Präsentation der Salzburger und Berchtesgadener Gemeinden Die EuRegio (Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein) publizierte die informative und gut gestaltete Broschüre „Unsere Gemeinde“ als ServiceLeistung für die BürgerInnen. Die Publikation bietet einen Überblick über 173 Städte, Märkte und Gemeinden im Bundesland Salzburg und in den angrenzenden bayrischen Regionen. Zielsetzung ist, eine einfache und direkte Kontaktaufnahme im gemeinsamen Wirtschafts, Arbeits- und Lebensraum zu erleichtern. In der Broschüre ist unter Anderem nachzulesen, dass etwa der Bezirk Flachgau mit rund 146.000 Einwohnern drei Städte, sechs Marktgemeinden und 28 Gemeinden umfasst. Der flächenmäßig größte Bezirk in Salzburg ist der Pinzgau mit 85.500 Einwohnern, drei Städten, vier Märkte und 21 Gemeinden, wobei nicht die Bezirkshauptstadt Zell/See mit etwa 9.600 Einwohnern der bevölkerungsreichste Ort ist, sondern Saalfelden, mit 16,241. Der Landkreis Traunstein wiederum umfasst mit fast 172.000 Einwohnern vier Städte, zwei Märkte und 29 Gemeinden. Alle Interessierten können die Broschüre kostenlos bei [email protected] anfordern. (GP) 230 Windräder in der Warteschleife Die IG-Windkraft fordert die rasche Erlassung der Ökostromnovelle und kritisiert die Inaktivität der Regierung. Seit nunmehr drei Jahren wird darüber diskutiert. Mehr als 230 Windräder mit einer Leistung von 700 Megawatt (MW) befinden sich in der Warteschlange. Das Investitionsvolumen beträgt 1,2 Milliarden Euro. Seit dem Ökostromgesetz 2012 wurden durchschnittlich 118 Windräder errichtet, heuer nur mehr 75. Ein großer Teil der Bestandteile von Windrädern wird bereits von Unternehmen in Österreich produziert, mehr als 170 Firmen mit einem Umsatzvolumen von 750 Millionen Euro leisten einen wichtigen Beitrag. Stefan Moidl, IG-Windkraft, zur „Bürgermeisterzeitung“: „Es ist volkswirtschaftlich weit sinnvoller, in heimische Anlagen zu investieren, als jährlich mehr als 13 Milliarden Euro für Energieimporte aus(GP) zugeben.“ 21 Prozent betrieben Sport. Je elf bzw. zwölf Prozent waren in Social Media unterwegs oder spielten am Computer oder Handy. Kreative Beschäftigungen wie Musizieren, Basteln, Nähen oder Zeichnen nannten nur jeweils vier Prozent. Sechs Prozent waren in der Kirche, neun Prozent haben am Sonntag vor der Befragung gearbeitet. Insgesamt sehen 49 Prozent den Sonntag als eine Zeit der Ruhe und der Entspannung. Ein Drittel nutzt ihn gerne aktiv, um etwas zu unternehmen oder Hobbys nachzugehen. 16 Prozent halten den Sonntag für einen Tag wie jeden anderen. Nach wie vor wichtig ist offenbar der gemeinsame Mittagstisch in der Familie: 49 Prozent gaben an, am zurückliegenden Sonntag mit dem Partner oder der Partnerin gespeist zu haben, 29 Prozent mit den Kindern. Alleine aßen nur 18 Prozent. Zehn Prozent waren in einem Restaurant. Auch hält eine Mehrheit von 78 Prozent das gemeinsame Mittagessen am Wochenende für sehr oder zumindest einigermaßen wichtig. Ruhe und Entspannung stehen am Sonntag im Vordergrund Foto: APA (dpa) BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 19 AKTUELLES Bio-Gastwirte haben Seltenheitswert In der Kärntner Gemeinde Afritz (Bezirk Villach-Land) gehen die Aufräumarbeiten nach den schweren Vermurungen Anfang September Wochen weiter. Die Wohnhäuser im Ortsteil Kraa konnten inzwischen von Schlamm und Geröll befreit werden, Soldaten des Bundesheeres kümmerten sich darum, drohende Verklausungen im sogenannten Tronitzerbach-Graben zu verhindern. 50 Soldatinnen und Soldaten waren mit Baggern, Kippern und Motorsägen im Einsatz, in dem steilen Graben wurden ineinander verkeilte Bäume zersägt. Da das Holz auf dem Landweg nicht abtransportiert werden konnte, wurde es mit dem Hubschrauber am Seil zu einem naheliegenden Feld geflogen. Barbara Köcher-Schulz, AMA-Bio Marketing-Managerin, Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing zu wenig ausgeprägt“. Der Wiener Gastronom ist Biowirt aus Überzeugung und Kochen für ihn noch ein echtes Handwerk. Einkommensverluste für Biobauern Wie Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, aus Anlass der Bio – Aktionstage 2016 betonte, werden 8% aller Frischprodukte in Bioqualität verkauft. Den höchsten Anteil verzeichnen Eier und Milch, gefolgt von Gemüse und Kartoffeln. Überdurchschnittlich ist auch der Anteil bei Obst. Im Durchschnitt gab ein österreichischer Haushalt im Jahre 2015 rund 120 Euro für Bioprodukte aus. Im Wert von 425 Millionen Euro wanderten Bioprodukte über den Ladentisch. „Jun- www.buergermeisterzeitung.at | de ge Menschen greifen verstärkt zu Bio, wenn sie selber kochen“, weiß Beatrix Brauner, Studienleiterin von Sensor-Marktforschung, zu berichten. Bio ist nach ihren Untersuchungen stark auf den eigenen Einkauf konzentriert, außer Haus wird weniger daran gedacht. Insgesamt zeigt die Nachfrage nach biologisch erzeugten Nahrungsmitteln eine steigende Tendenz, wobei, wie die AMA vermutet, in der Gastronomie noch viel Luft nach oben ist. Gemäß neuem Grünen Bericht 2016, der vom Agrarressort heraus gegeben wurde, haben sich die Einkommen der Biobetriebe 2015 gegenüber 2014 im Durchschnitt um 4% auf 22.812 Euro je Hof vermindert, lagen aber um 17% über dem Mittel aller bäuerlichen UnternehGerhard Poschacher men. Foto: Bundesheer Das Bauernsterben regt (fast) niemanden mehr auf, das Verschwinden der Wirtshäuser in Gemeinden und im ländlichen Raum sorgt sehr wohl noch für Diskussionen. Seltenheitswert haben aber Gaststätten, die BioProdukte anbieten. Die Nachfrage nach ökologischen und in den Regionen erzeugten Lebensmitteln steigt. Bei der Wahl eines Wirtshauses ist das aber noch kaum ausschlaggebend. Die Agrarmarkt Austria (AMA) als Hüterin der Bio-Qualität machte im Rahmen der diesjährigen Aktionstage vom 1. Bis 30. September, die in allen Bundesländern durchgeführt wurden, auch darauf aufmerksam, dass etwa 400 Gasthäuser in Österreich Bio-Erzeugnisse auf der Speisekarte anbieten. Im Rahmen eines Pressegespräches in Wien wurde darauf verwiesen, dass „Bio-Wirte“ noch eine seltene Spezies sind, aber jedenfalls ein Hoffnungsgebiet für eine gesunde Esskultur. Der Bioanteil in der Gastronomie beträgt nur rund 2%. Christoph Liebscher, Betreiber des Wiener Bio-Gasthauses „Gustl kocht“ im 3. Bezirk, weiß auch warum: „Der Einkauf der notwendigen Rohstoffe für die Zubereitung der Speisen ist teurer, bürokratische Hürden und Vorschriften lästig, die Kosten für die Zertifizierung beachtlich und das Bewusstsein der Konsumenten, in Lokalen Bioprodukte nachzufragen, ist noch Bundesheer flog in Afritz Baumstämme aus steilem Gelände Bürgermeister Zeitung 10/2016 19 BZ1016_BZ 15.09.16 15:31 Seite 20 20 AKTUELLES Unterschiedliche Einkommensentwicklung Wie den Ergebnissen freiwilliger Buchführungsbetriebe für den Grünen Bericht 2016 zu entnehmen ist, haben sich die Einkünfte spezialisierter Weinbaubetriebe 2015 unterschiedlich entwickelt. Mit 23.314 Euro je Betrieb lagen sie um 20% über dem Durchschnitt aller Betriebe, aber um 9% unter dem Mittel der Dauerkulturbetriebe. Gegenüber dem zwei-Jahresmittel ist bei den spezialisierten Weinbaubetrieben ein Plus von 50% festzustellen. Die Erträge aus dem Weinverkauf konnten 2015 gegenüber dem Vorjahr um 17% gesteigert werden, die öffentlichen Gelder sanken um 9%. Im Schnitt der für den Grünen Bericht ausgewerteten Betriebe bewirtschafteten die- Rekordjahr für Kaiseradler und Habichtskauz 2016 war ein Rekordjahr für zwei in Österreich bereits ausgestorbene Vogelarten: 18 Brutpaare des Kaiseradlers haben heuer 31 Jungvögel großgezogen, elf Jungtiere mehr als im Vorjahr, teilte die Vogelschutzorganisation BirdLife mit. Und im Zuge der seit 2009 laufenden Bemühungen, den Habichtskauz wieder anzusiedeln, konnten heuer mit 45 Jungvögeln so viele wie noch nie freigelassen werden. Für 190 Jahre galt der Kaiseradler in Österreich als ausgestorben. Durch intensive nationale und internationale Schutzbemühungen begünstigt, siedelte sich der mächtige Vogel 1999 wieder in Österreich an, der Brutbestand erholt sich kontinuierlich. Aktuell brüten 13 Paare in Niederösterreich und fünf im Burgenland. In den nächsten Tagen werden die jungen Adler erstmals den elterlichen Horst verlassen, womit die kritische Zeit für sie beginnt. Bis sie im Alter von vier bis fünf Jahren eigenen Nachwuchs großziehen können, gelten sie als besonders gefährdet. Insbesondere die illegale Verfolgung sowie Kollisionen und Stromschläge an Stromleitungen und Windkraftanlagen bringen den unerfahrenen Adlern oft den Tod. BirdLife statteten auch heuer zwei der im Burgenland erbrüteten Greifvögel mit einem GPSSender aus, um mehr über deren Verhalten zu erfahren. Die Aufenthaltsorte der Jung-Adler werden aus Naturschutzgründen nicht preisgegeben, allerdings sind Wanderrouten der in den Bürgermeister Zeitung 10/2016 se 5 Hektar Weingärten. Im Frühjahr 2016 wurde im Parlament eine umfangreiche Weingesetznovelle beschlossen, die für die neue Ernte gültig ist. Die Änderungen betreffen vor allem die Abgrenzung von Weinbaugebieten im Burgenland, in der Steiermark und in Wien, wobei Pseudo-Herkunftsangaben nicht mehr gestattet sind. Das neue Weingesetz ermöglicht auch Vorschriften für Qualitätsschaumwein oder Sekt. Allerdings legt sich vorerst Koalitionspartner SPÖ gegen eine Verordnung des Landwirtschaftsministers für eine „Qualitätspyramide“ bei Sekt (Klassik, Reserve, Große Reserve) quer. Gerhard Poschacher Kammer drängt auf Geld für Ärzte-Lehrpraxen Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat unlängst kritisiert, dass die Finanzierung der – für künftige Allgemeinmediziner verpflichtenden – Lehrpraxis mehr als ein Jahr nach Inkrafttreten der Ausbildungsreform noch immer nicht gesichert sei. Im Gesundheitsministerium sieht man keinen Grund zur Eile. Die Kammer verlangt die 100prozentige Finanzierung der nun verpflichtenden sechsmonatigen Lehrpraxis. Zwar hätten die Bundesländer im vergangenen November einstimmig beschlossen, 30 Prozent der Kosten zu übernehmen. Bund und Sozialversicherung seien aber noch säumig, klagte Turnusärzte-Funktionär Karlheinz Kornhäusl in einer Aussendung. Im Gesundheitsministerium verwies man auf APA-Anfrage auf laufende Verhandlungen. „Die Finanzierung wird rechtzeitig gesichert sein“, sagte eine Sprecherin. Stehen müsse diese bis Mitte 2018. „Bis dahin werden wir das locker schaffen.“ Der Bund hat nach Angaben aus dem Vorjahr bisher rund eine Million Euro jährlich für die Lehrpraxen budgetiert. Diesen Beitrag werde man auch weiter leisten, aber mit dem für die neue Ärzteausbildung nötigen Ausbau auf 400 bis 500 Lehrpraxen österreichweit – mit Kosten von rund zehn Mio. Euro – seien auch die Länder und die Sozialversicherung gefordert, hieß es damals. Vorjahren mit Sendern versehenen Kaiseradler online unter www.satellitetracking.eu einsehbar. Im Zuge eines Wiederansiedlungs-Projekts des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurden heuer so viele Habichtskäuze wie noch nie in die Wälder des Wildnisgebiets Dürrenstein und des Biosphärenparks Wienerwald entlassen. Weil den Eulenvögeln mit naturnahen Buchenmischwäldern ihr bevorzugter Lebensraums abhanden gekommen war, sind die letzten Habichtskäuze Mitte des 20. Jahrhunderts aus Österreich verschwunden. Als Grund für die hohe Zahl an Freilassungen nannte der verantwortliche Wissenschafter Richard Zink, dass die Buchen heuer viele Bucheckern tragen. Weil dadurch mit vielen Mäusen zu rechnen sei, würden die Überlebenschancen der Jungkäuze besonders gut stehen. Zudem hoffen die Forscher, dass es daher im nächsten Jahr reichlich Freiland-Nachwuchs geben könnte. Von ihrem Freilassungsort schwärmen die jungen Habichtskäuze sternförmig aus, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Eines der Tiere wählte dabei kürzlich offensichtlich die falsche Richtung: Ein paar Tage lang jagte der Habichtskauz in einem Innenhof an der Lerchenfelder Straße in Wien-Josefstadt nach Mäusen und Tauben, berichteten die Wissenschafter. Mittlerweile zieht der Vogel aber seine Runden wieder im Wienerwald. Einige Vögel werden mit Sendern ausgestattet Foto: APA (BIRDLIFE ÖSTERREICH) Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen sowie Frostnächte im April haben die mengenmäßige Weinernte 2016 erheblich beeinflusst. Der Österreichische Weinbauverband geht davon aus, dass die gesamte Weinernte etwa 1,8 Millionen Hektoliter erreichen dürfte und zum fünften Mal in Folge unter den üblichen Durchschnittswerten liegen wird. Von den Wetterkapriolen waren besonders stark die Steiermark, das Südburgenland sowie das nördliche Niederösterreich auf einer Fläche von 1200 Hektar betroffen. Laut Hagelversicherung beträgt der Gesamtschaden im Weinbau rund 2,5 Millionen Euro. Während in der Bundeshauptstadt Wien mengenmäßig bei Rot- und Weißwein kaum Einbrüche zu erwarten sind, rechnet der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager, in der Steiermark mit einem Rückgang der Erntemenge um 25%, im Burgenland dürften es fast 50% sein. „Ein trockener und schöner September würde die Trauben zur Vollreife bringen und einen qualitativ tollen Weinjahrgang bewirken“, betonte der Weinbaufunktionär bei einem Pressegespräch in Wien. Bund und die betroffenen Länder haben sich unabhängig vom versicherungsfähigen Risiko auf Hilfen aus dem Katastrophenfond für die betroffenen Weinbaubetriebe geeinigt. Die Weingartenfläche in Österreich ist seit Jahren mit etwa 45.000 Hektar stabil. Im Jahre 2011 war die beste Ernte mit fast 1,9 Millionen Hektoliter zu verzeichnen. In den 1970 bis 90er Jahren wurden erheblich mehr als 2,5 Millionen Hektoliter auf einer Fläche über 50.000 Hektar geerntet. Foto: APA Geringere Weinernte 2016 mit guter Qualität BZ1016_BZ 16.09.16 12:00 Seite 21 AKTUELLES Ungarn bezeichnet Österreichs Notverordnung als „seltsam“ Ungarns Außenminister Szijjarto übt Kritik Foto: APA (AFP) Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto kritisiert die geplante Asyl-Notverordnung Österreichs, die eine Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze ermöglichen soll. „Diese Maßnahme wäre ziemlich seltsam“, sagte Szijjarto am 15. September in der „ZiB2“ mit Blick auf die gemeinsame Mitgliedschaft Österreichs und Ungarns im Schengen-Raum. Stattdessen sollten Wien und Budapest gemeinsam die Außengrenze schützen, argumentierte der ungarische Diplomat. Zugleich kritisierte er die Performance der EU in der Flüchtlingskrise. „Wir haben schon so viele Aussagen gehört, wie notwendig es sei, die EU-Außengrenze zu schützen, aber nichts ist passiert.“ Einzig Ungarn habe Maßnahmen zum Schutz seiner Grenze getroffen. Szijjarto verteidigte auch die umstrittene Kampagne der ungarischen Regierung vor dem Referendum gegen EU-Flüchtlingsquoten am 2. Oktober. Darin wird unter anderem vor einer erhöhten Terrorgefahr durch die Aufnahme von Flüchtlingen gewarnt. Szijjarto sagte, dass die Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge vor einem Jahr den Terrororganisationen erst die Möglichkeit gegeben habe, ihre Mitglieder nach Europa einzuschleusen. Die dänische Rechtsregierung plant unterdessen die Einführung einer ähnlichen Flüchtlings-Obergrenze wie in Österreich. Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen sagte nach seinem Treffen mit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) am Donnerstagabend gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, er sehe Wien und Kopenhagen als Helfer für eine „realistischere Debatte in der EU“. Dass in Österreich für heuer mit 37.500 Asylanträgen gesetzte Limit würde auf die niedrigere Bevölkerungszahl in Dänemark umgerechnet dementsprechend niedriger angesetzt werden, so Rasmussen, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Auch in Dänemark sollen die Staatsgrenzen für alle Flüchtlinge, die jenseits dieser Schranke um Asyl ansuchen wollen, künftig verschlossen bleiben. Der dänische Regierungschef betonte, dass Österreich und Dänemark in der Asylpolitik im Wesentlichen auf der selben Linie seien. „Wir sind völlig einer Meinung darüber, dass es einen Schutzschild braucht, wenn die Dinge außer Kontrolle geraten“, so Rasmussen laut Ritzau. Kubota Kommunaltraktoren B50 und STW in Winteraktion Kubota und Esch-Technik bieten für die bevorstehende Wintersaison die Kommunaltraktoren der Serien B50 und STW in der Klasse 20 bis 45 PS zu besonders interessanten Winter-Aktionspreisen an. Die Serie Kubota B50 verfügt über starke 3 und 4-Zylinder Kubota Dieselmotoren mit bis zu 31 PS, verbesserte Hydraulikfunktionen und neue Komfortkabinen mit serienmäßiger Heizung, Lüftung und Klimaanlage. Auch die Kubota STW-Serie in der Klasse 30 bis 45 PS verfügt über mehr Motorleistung, Fahrgeschwindigkeiten bis 34 km/h, höchste Hydraulikleistung in ihrer Traktorenklasse und optimier- te Komfortkabinen mit hervorragender Rundumsicht und serienmäßiger Klimaanlage. Alle Kubota Traktoren zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Wendigkeit und Langlebigkeit aus. Die Kubota Traktoren sind mit unterschiedlichsten Original-Zubehörgeräten flexibel für den Sommer- und Winterdienst ausrüstbar. Für weitere Details und eine persönliche Vorführung der Maschinen stehen Ihnen die Mitarbeiter von Esch-Technik an den Standorten St. Veit/Glan, Wien und Marchtrenk/Linz sowie ca. 50 Händler österreichweit zur Verfügung. Esch-Technik Maschinenhandels GmbH 9300 St. Veit/Glan, Tel.: 04212 2960-0, 1230 Wien, Tel.: 01 6162300 4614 Marchtrenk/Linz, Tel.: 07243 51500 E-Mail: [email protected] | www.esch-technik.at Die professionellen Kubota Rasen- und Kommunaltraktoren www. kht-thaller .at 1000-fach bewährt in Österreich M-Serie GR-G-Serie 25 PS B-STW-L-Serie 60 PS 170 PS 9300 St. Veit/Glan, 04212/29600 • 1230 Wien, 01/6162300 • 4614 Marchtrenk/Linz, 07243/51500 www.buergermeisterzeitung.at | de www.esch-technik.at Bürgermeister Zeitung 10/2016 21 BZ1016_BZ 16.09.16 12:00 Seite 22 AKTUELLES Ars Electronica Festival „Radical Atoms“ heißestes seit 1979 Mit erwarteten gut 85.000 Besuchern hat das diesjährige Ars Electronica Festival „Radical Atoms“, vor Kurzem zu Ende gegangen ist, zwar keinen neuen Rekord geschafft. Allerdings war es das „heißeste Festival“ seit der Premiere 1979, so der Leiter Martin Honzik bei der Bilanzpressekonferenz. Die Tradition brechend spielte sich der Hauptteil des Festivals für Medienkunst, das sich mit den Schnittstellen zwischen Daten und Materie auseinandersetzte, erneut am selben Ort ab: in der Post City, dem ehemaligen Postverteilerzentrum am Linzer Bahnhof. „Wir waren uns be wusst, dass wir beim zweiten Gastspiel in der Post City noch mals was drauflegen mussten“, erklärte der Leiter des Ars Electronica Centers (AEC), Gerfried Stocker. Und dies sei gelungen. Für die „Alchemists of our time“, so der Festival-Untertitel, wurden die Keller des Gebäudekomplexes geöffnet. In den Katakomben erwartete die Besucher eine Atmosphäre des Geheimen und Mystischen. Insgesamt 534 Einzelveranstaltungen von 842 Künstlern, Wissenschaftern, Aktivisten und Mitwirkenden aus 50 Ländern bestritten das 24-Stunden-Programm an den fünf Tagen. 382 Weinviertler Sternenweg goes USA Der 2014 in der Weinviertler Gemeinde Großmugl eröffnete Sternenweg ist in den USA nachempfunden worden. Die amerikanische Version des astronomischen Themenwegs, der u.a. durch Displays Himmelsbeobachtungen ermöglicht, wurde am 10. September im Harrison Bay State Park in Chattanooga, Tennessee, eröffnet. Vertreter aus den USA waren zuvor nach Österreich gereist, um sich inspirieren zu lassen, berichtete Project Nightflight. Das als Verein zur Darstellung und Erhaltung der Schönheit des Sternenhimmels firmierende österreichische Team von Astrofotografen hatte den Sternen- Bürgermeister Zeitung 10/2016 Foto: Ars Electronica/Martin Hieslmair 22 Partner und Sponsoren hätten dies ermöglicht, so Stocker. Ein Highlight war die geglückte Europapremiere der Spaxels über Linz, der Flug von 100 im AECFuturelab entwickelten Drohnen vor der Visualisierten Klangwolke. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) unterstrich einmal mehr die Bedeutung des Festival sowie des AEC für die Stadt. Ohne diese Institutionen wäre Linz „kleinkartiert“. Es tue der Stadt „enorm gut, wenn es eine Plattform gibt, auf der Wissenschafter und Künstler über den Tellerrand blicken“. Bis auf weiters wird die Post City der Veranstaltungsort des Festivals bleiben. „Die Dynamik ist so vielversprechend“, gab Stocker einen Ausblick auf 2017. Drei von vier Österreichern lehnen CETA ab Eine Volksbefragung über das Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der EU (CETA) dürfte eindeutig ausgehen, zeigt eine Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Drei von vier Befragten waren dagegen, die Hälfte sieht sich grundsätzlich „eher als Gegner“ des Freihandels. 500 Personen wurden von SWS im Auftrag der ÖGfE Anfang September telefonisch befragt. „Unter den Österreicherinnen und Österreichern trifft die geplante Vereinbarung jedenfalls auf wenig Gegenliebe“, kommentiert ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt die Ergebnisse. Die Ablehnung geht einher damit, dass sich auch gut dreiviertel der Österreicher über CETA schlecht informiert fühlen. Dabei ist die Hälfte der Befragten an dem Thema „sehr interessiert. „Durch die stark polarisierte Debatte und unzureichende Information über den konkreten Mehrwert von CETA ist mittlerweile auch der Begriff des Freihandels an sich negativ besetzt“, stellt Schmidt fest. Dabei liege freier Handel „im ureigensten österreichischen Interesse“, da Österreich als kleine offene Volkswirtschaft vom Export abhänge. Aus Schmidts Sicht spiegelt die Ablehnung von CETA den derzeitigen Vertrauensverlust in die Politik insgesamt wider. Im Detail: 73 Prozent der befragten Österreicher lehnen CETA ab, 11 Prozent stehen ihm positiv gegenüber, 16 Prozent können oder wollen zu dieser Frage nicht Stellung beziehen. 78 Prozent der Befragten fühlen sich „eher schlecht“ über die Inhalte von CETA informiert, 17 Prozent „eher gut“ (5 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe). Zugleich zeigen sich 51 Prozent „stark interessiert“, fast ebenso viele (45 Prozent) sind eher „weniger interessiert“ (4 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe). 51 Prozent bezeichnen sich „eher als Gegner“, 31 Prozent „eher als Befürworter“. 20 Prozent beantworten diese Frage mit „weiß nicht“ oder gab keine Angabe. weg Großmugl (Bezirk Korneuburg) entworfen und gestaltet. Das Originalkonzept sei übernommen und für den Naturpark adaptiert worden. Karoline Mrazek, eine der Astrofotografinnen der österreichischen Gruppe, erhofft sich laut einer Aussendung positive Auswirkungen: „Installationen wie der Sternenweg Großmugl und jetzt auch der Harrison Bay Star Walk helfen, der Öffentlichkeit zu vermitteln, wie wichtig der Schutz des Nachthimmels ist. Die zunehmende Lichtverschmutzung droht uns allen den Blick auf den magischen Sternenhimmel zu versperFoto: APA ren.“ BZ1016_BZ 16.09.16 12:00 Seite 23 AKTUELLES Stöger für Stärkung der „sozialen Dimension“ Europas Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat sich im Zusammenhang mit der aktuellen koalitionsinternen Diskussion um die EU-Wirtschaftspolitik für eine Stärkung der „sozialen Dimension“ Europas ausgesprochen. Er sei sehr froh, dass Österreich mit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bei diesem Thema dabei sei, sagte er mit Blick auf dessen (von der ÖVP kritisierten) Ruf nach Abkehr von der EU-Sparpolitik. Stöger unterstützt Kerns Vorstoß in Richtung Ende der Sparpolitik Foto: APA Die Frage, wie man mit der „sozialen Dimension Europas“ umgehe, sei auch Schwerpunkt auf der Sozialpartnerkonferenz in Athen, an der der Minister teilnimmt. Er habe mit mehreren Sozialministern, insbesondere mit jenem Griechenlands, darüber diskutiert, wie man mit dem „jetzigen historischen Moment“ umgehen sollte – damit Europa jene „Zukunftsversprechen“, die es abgegeben habe, auch erfüllen kann. Es gehe darum, „Perspektiven für die Menschen“ zu entwickeln. „Man kann nicht so tun, als ob sich in Europa politisch nichts ändern müsste“, so Stöger. Kern habe mit seinen Forderungen nach einer Abkehr vom EU-Sparkurs (die der Kanzler als eigentliche Ursache für die zunehmende antieuropäische Stimmung bezeichnet hatte) sowie seinem Ruf nach einer massiven Erhöhung der öffentlichen Investitionen in der EU die richtigen Schritte gesetzt. Gleiches gelte für Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der ebenfalls mehr Investitionen und einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen eingefordert und sich für ein gemeinsames Bewusstsein ausgesprochen hatte, gegen Populisten anzukämpfen, die die EU zerstören wollten. „Europa ist am Scheideweg“, sprach auch Stöger das Erstarken der populistischen Parteien an: „Wollen wir die soziale Dimension verlassen und Europa den Populisten, den rechten Parteien, preisgeben und zurückgehen vor die Aufklärung (...) oder ist man bereit zu sagen, wir haben ein Zukunftsversprechen abgegeben, die Lebensbedingungen zu verbessern“, fragte Stöger. „Wer glaubt, dass man Europa auseinanderdividieren kann, das wird schwierig. Es geht darum, Europa zu integrieren.“ Der Minister verwies darauf, dass etwa in Griechenland bereits jedes vierte Kind „äußerst armutsgefährdet“ sei. „Da erkennt man, dass die Ziele, die wir uns gemeinsam in der EU gesetzt haben, so nicht umgesetzt werden konnten.“ Man könne nicht akzeptieren, dass die Einkommen nach unten gehen und die Zahl jener Menschen enorm ansteigt, die armutsgefährdet sind. Um derartigen Entwicklungen entgegenzuwirken, brauche es nicht weniger an Europa, sondern mehr. Diese Meinung hätten – zu seiner Überraschung – auch die griechischen Kollegen auf der Sozialpartnerkonferenz vertreten, sagte der Ressortchef. Die ablehnenden Äußerungen gegenüber Kerns Forderungen seitens des Koalitionspartners ÖVP – deren Chef Reinhold Mitterlehner unter Anspielung auf den kommunistischen Ostblock gemeint hatte, er erkenne in den Aussagen „Tendenzen eines realen Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ – versteht Stöger nicht. Denn damit gehe die ÖVP ja von christlich-sozialen Positionen ab, sagte er mit Verweis auf die Forderung des Christdemokraten Juncker nach einer Zunahme an Investitionen. Wenn die ÖVP das tut, „dann mag das sein“, so Stöger. „Dann ist es aber umso notwendiger, wenn das andere Österreich eine andere Position einnimmt.“ www.buergermeisterzeitung.at | de HOLDER WINTERAKTION: Ihr Komplettprogramm gegen Eis und Schnee stark, schmal genial: Holder Systemfahrzeugen begegnet man vor allem dort, wo die Anforderungen an Mensch und Maschine besonders hoch sind. Der Grund: Unsere multifunktionalen Geräteträger sind für den Ganzjahreseinsatz unter härtesten Bedingungen konstruiert. Sie bieten Ihnen zusammen mit perfekt abgestimmten Anbaugeräten ein Gesamtpaket, das Standardlösungen technisch und wirtschaftlich hinter sich lässt. Diesen Herbst bei Holder: gratis Varioschild! Profitieren Sie bis zum 31. Oktober 2016 von der Holder Winteraktion und erhalten Sie beim Kauf eines Holder Geräteträgers ein Varioschild gratis dazu! Stellen Sie Ihr individuelles Winterpaket zusammen und wählen Sie aus hochwertigen Winterdienstgeräten unserer Premiumpartner Fiedler, KIF und Kugelmann das passende Modell für Ihre Bedürfnisse. Die knickgelenkten Geräteträger von Holder kombinieren Multifunktionalität, Wendigkeit und kompakte Abmessungen mit hohem Arbeitsund Bedienkomfort. Damit auch Ihre Fahrer bei kalten Temperaturen vollen Einsatz bringen können, verfügen die Komfortkabinen über eine Vielzahl an wintergerechten Ausstattungsmerkmalen. Für weitere Details und eine persönliche Vorführung der Maschinen stehen Ihnen die Mitarbeiter von Esch-Technik an den Standorten St. Veit/Glan, Wien und Marchtrenk/Linz sowie mehrere Vertriebspartner österreichweit zur Verfügung. Esch-Technik Maschinenhandels GmbH 9300 St. Veit/Glan, Tel.: 04212 2960-0, 1230 Wien, Tel.: 01 6162300 4614 Marchtrenk/Linz, Tel.: 07243 51500 E-Mail: [email protected] | www.esch-technik.at JETZT EISKALT SPAREN: VARIOSCHILD GRATIS WINTER BIS AKTION 16 0 31.10.2 Infos: 0664 966 1 996 www.esch-technik.at Holder Geräteträger* inkl. Streuer Varioschild Bürgermeister Zeitung 10/2016 23 BZ1016_BZ 16.09.16 12:00 Seite 24 24 AKTUELLES Gesellschaftspanorama „Wien Metropolis“ Peter Rosei (70), promovierter Jurist und prominenter, in Wien lebender Schriftsteller mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen, präsentierte 2016 das Gesellschaftspanorama „Wien Metropolis“ (Residenzverlag Salzburg, 278 Seiten), das als ein originell geschriebenes Stück Prosa über die Bundeshauptstadt der Nachkriegszeit zu verstehen ist. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Nach dem „Zusammenbruch“, wie die Jahre der Aufbauzeit in Wien genannt wurden, schildert der Autor Lebenswege vom Krieg geprägter Menschen, die Arbeitswelt auf den Baustellen, das Pendlerwesen nach Wien, seltsame und verwobene Karrieren von Lebemännern, die Irrwege der Politik, das Schicksal von Unternehmerfrauen und das dichte Netzwerk und Liebesabendteuern nicht abgeneigter Erfolgsdamen. Die unterschiedlichen Charaktere von Franz Josef Pandura und Georg Oberkofler, beide mit unterschiedlichen Karrieren im Krieg und mit einem schwierigen Start in das Leben nach 1945, stehen ebenso im Mittelpunkt des Romans von Peter Rosei wie der KZ Überlebende Jude Leitomeritzky, der zum erfolgreichen Geschäftsmann wird und doch an der Vergangenheit zerbricht. Der international erfolgreiche Schriftsteller fasst in „Wien Metropolis“ die Entwicklungen mit kritischen Bemerkungen zur Politik und ihren Repräsentanten bis in die Neunzigerjahre zusammen und hält den Lesern einen kritischen Spiegel vor Augen. Ein vergessener Schriftsteller Im 10. Wiener Gemeindebezirk, in der Per Albin Hansson- Blühendste Gemeinden Niederösterreichs gekürt Bereits zum 48. Mal wurden jene Gemeinden vor den Vorhang gebeten, die mit ihrer Blütenpracht ein ganz besonderer Blickfang waren. Wenjapons, Seebarn am Wagram, Mank und Mödling holten sich den Landessieg. „Bunt, bunter am buntesten“ erstrahlten heuer Niederösterreichs Gemeinden. Neue pfiffige Pflanzen, der Mut zur Farbe und tausende Blüten machten das diesjährige Match in Sachen Blütenpracht zu einem wahren Blickfang. Die Stars dabei waren ganz klar Salbei, Vanilleblumen, Spinnenblumen und Zauberschnee. „Die Beete werden immer bunter“, freut sich Landwirtschaftskammer NiederösterreichVizepräsident Otto Auer. 67 Ortschaften nahmen in diesem Jahr an der Aktion „Blühendes Niederösterreich“ teil und setzten damit ein wertvolles Zeichen für Ortsbild und Natur. Seit 1969 ist dieser Wettbewerb ein Fixpunkt in Niederösterreich und unzählige Blumenliebhaber haben seit dem das Aussehen ihrer Dörfer mit liebevollen Blumengrüßen geprägt. Für Johannes Käfer, Obmann der Gärtnervereinigung Niederösterreich, keine Selbstverständlichkeit: Mich freut es, dass sich so viele freiwillige Hobbygärtner Jahr für Jahr an der Aktion beteiligen. Nieder österreich hat sich dank der unzähligen ehrenamtlichen Helfer und en- Bürgermeister Zeitung 10/2016 Siedlung in Favoriten, erinnert die Jura Soyfer-Straße, in der auch die Pfarre St. Paul beheimatet ist, an einen mit nur 27 Jahren im KZ Buchenwald verstorbenen Schriftsteller. Jura Soyfer, 1912 in Charkow als Sohn einer Industriellen-Familie geboren, die 1920 nach Wien flüchtete, war ein politischer Aktivist in den turbulenten 1930er Jahren in Wien. Hundert Jahre nach seiner Geburt fand im Rabenhof Theater in Wien eine Gala zu Ehren des vergessenen Schriftstellers statt. Die Beiträge und der Nachlass wurden in der Publikation „Jura Soyfer – ein Lesebuch“ (Mandelbaum Verlag, Wien 2015, 225 Seiten) abgedruckt und von Erna Wipplinger, Margit Niederhuber und Christoph Kepplinger heraus gegeben. Es enthält verschiedene politische Schriften, Briefe aus dem KZ und Gedichte sowie eine CD über die Galaveranstaltung. Jura Soyfer beteiligte sich an den Februarkämpfen 1934, arbeitete in der verbotenen KPÖ mit und hinterließ den unvollständigen Roman „So starb eine Partei“, in der er sich kritisch mit der Sozialdemokratie in der Ersten Republik befasste. Jura Soyfer war ein Chronist seiner Zeit und auch ihr Gerhard Poschacher Opfer. Salzburg: Neues Seen-Bewirtschaftungskonzept „Das Anliegen einiger Pächter eines Seegrundstückes des Landes, einen möglichst geringen Mietzins bezahlen zu wollen, ist verständlich. Tatsache ist, dass das neue Seenbewirtschaftungskonzept des Landes für seine Seegrundstücke am Wallersee, Mattsee, Obertrumersee und Grabensee das Resultat eines umfangreichen und langen Prozesses war, in den die Pächter, Gemeinden, Sportvereine und der Regionalverband intensiv eingebunden waren. Bei der Erstellung des neuen Bewirtschaftungskonzeptes wurde eine mittlere Wasserstandslinie festgelegt und die Flächen wurden erstmals exakt vermessen und digitalisiert. In vielen Verhandlungen und Gesprächen wurde den Pächtern das neue Tarifmodell erörtert und das Land hat dabei auf berechtigte Einwände reagiert. So wurde das Tarifmodell im Laufe der Gespräche auch mehrmals im Interesse der Pächter adaptiert. Ziel war es, die Bewirtschaftung der Landesseen endlich auf eine transparente, einheitliche und nachvollziehbare Basis zu stellen,„ so LH-Stv. Stellvertreter Christian Stöckl. gagierten Gemeindebediensteten zu einem Land der Gärtner verwandelt. Davon profitieren auch unsere Gärtnereien, welche die besten Pflanzen für jeden Anlass und Geschmack zu bieten haben. Preisträger 2016 nach Kategorien Gruppe Kleinstgemeinden: 1. Wenjapons, 2. Guntrams, 3. Föllim, 4. Hummelberg Gruppe 1 (250 bis 800 Einwohner): 1. Seebarn/Wagram, 2. Frankenfels, 3. Langau, 4. Breitenstein Gruppe 2 (800 bis 3.000 Einwohner): 1. Mank, 2. Aspang Markt, 3. Gars am Kamp, 4. Auersthal Gruppe 3 (über 3.000 Einwohner): 1. Mödling, 2. Ybbs, 3. Traiskirchen Der Sieg in der Königsdisziplin (über 3.000 Einwohner) ging bei der diesjährigen Blühendes Niederösterreich-Preisverleihung an die Stadtgemeinde Mödling. Im Bild (v.l.): Obmann der NÖ Gärtner Johannes Käfer, LK-NÖ Vizepräsident Otto Auer, LH-Stv. Johanna MiklLeitner, Andreas Vlasich, Lukas Binicek, Bgm. Hans Stefan Hintner, Jürgen Sauerzopf, Rudolf Zeinlinger, StR Leopold Lindebner, Leiter der Stadtgärtnerei Norbert Rauch, WK-NÖ Vizepräsident Christian Moser, Vorstandsdirektor der NÖ Versicherung AG Bernhard Lackner. Foto: LK NÖ/Erich Marschik BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 25 AKTUELLES Abbrucharbeiten neu geregelt Die Recycling-Baustoffverordnung sieht seit 1. Jänner 2016 eine komplett neue Vorgangsweise bei Abbrucharbeiten vor: Der Rückbau unter der Beachtung der Schadstofferkundung und unter Einschaltung einer Fachperson (rückbaukundige Person) wurde verpflichtend vorgesehen. Die Verordnung verlangte offensichtlich zu viel – mit Herbst 2016 schafft eine Novelle Erleichterungen, die vorwiegend im Bereich von Kleinbauvorhaben, aber auch bei kommunalen Straßen greifen werden. Rückbau statt Abbruch Die bisher gültige RecyclingBaustoffverordnung verlangt bei praktisch jedem Bauvorhaben den Einsatz einer rückbaukundigen Person. Diese Fachkraft hat folgende Aufgabenstellungen: ❍ Erstellung einer Objektbeschreibung ❍ Durchführung einer Schad-/ Störstofferkundung ❍ Erstellung eines Rückbaukonzeptes Da der Gesetzgeber verlangt, dass die Objektbeschreibung und das Ergebnis der Schadstofferkundung dem Abbruchunternehmer bei Beauftragung vorliegen, müssen diese im Regelfall schon in der Planungsphase des Bauvorhabens beauftragt werden. Eine derzeitige Kleinmengenregelung sieht vor, dass bei Anfall von max. 100 t Baurestmassen pro Baustelle von der Forderung abgegangen werden darf. Zur Klarlegung: 100 t sind etwa die Ladung von vier Groß-LKW bzw. acht Mulden; daher fallen Bauvorhaben wie der Abbruch eines Einfamilienhauses derzeit nicht unter die Kleinmengenregelung, sondern benötigen schon den Einsatz einer rückbaukundigen Person. Das Rückbaukonzept, welches im Regelfall von der Baufirma unter Einbindung einer rückbaukundigen Person erstellt wird, muss ebenso vor der eigentlichen Abbruchtätigkeit vorliegen. Bei Fehlen einer der Unterlagen können die Baurestmassen nicht kostengünstig zu einem RecyclingBetrieb gebracht werden, sondern müssen teuer deponiert werden. Novelle bringt Erleichterungen In der Praxis zeigten sich einige Probleme, die seitens des Gesetzgebers mit einer Novelle im Herbst 2016 beseitigt werden sollen. Dabei werden Erleichterungen vorgesehen für: ❍ kleinere Bauvorhaben wie Einfamilienhäuser ❍ erleichterte Verwendung von Recycling-Baustoffprodukten ❍ Ausnahmen für Verkehrsflächen und Linienbauwerke ❍ Reduzierung und damit Kostenminderung bei chemisch notwendigen Analysen ❍ Erleichterungen bei der Dokumentationspflicht Wenngleich die Kontrolle der Recycling-Baustoffverordnung bei der Abfallbehörde liegt, sind sehr viele Bestimmungen auch baurelevant und müssen bei der Beratung des Bauwerbers im Bauverfahren mitberücksichtigt werden. Auch bei Eigenbaustellen der Gemeinden (Kindergärten, Volksschulen, Gemeindestraßen, Verwaltungsbauten) greift die Recycling-Baustoffverordnung Praxisleitfaden für die Verwendung von Recycling-Baustoffen Foto: BRV massiv in den Bauablauf ein; auch hier bringt die Novelle wiederum Erleichterungen, die bei ausreichender Kenntnis des Bauamtes Kosteneinsparungen bringen. Der Österreichische Baustoff-Recycling Verband ist ein zentraler Ansprechpartner für das Thema Baurestmassen und deren Verwertung: Informationsveranstaltungen, Seminare für rückbaukundige Personen, Tagungen und eine Vielzahl von Merkblättern – darunter auch für Bauherrn und Planer – werden vom BRV angeboten. So findet das nächste Seminar zur Umsetzung der Recycling-Baustoffverordnung ❍ am 26. September in Leoben/ Steiermark, ❍ am 3. Oktober in Wien und ❍ am 3. November in Linz statt. Eine Tagung, bei der Sie aus erster Hand die neuesten Informationen zur Umsetzung der Novelle der Baustoff-Recyclingverordnung erhalten, wird am 16. November 2016 in Wien veranstaltet. Nähere Informationen unter www.brv.at. Neue gesetzliche gesetz zlich Anforderungen für Gemeinden: Gem BRV-Tagung Recycling-Baustoffverordnung: Umsetzung der Novelle 2016 16. November 2016 Die ie RBV-Novelle RBV-Novellle 2016 erleichtert den Umgang Um mgang mit Re Recycling-Baustoffen informieren inf formieren Sie e sich, sic wie bei Kommunalbauten, im Gemeindestraßenbau Geme aber auch bei Geneh Genehmigung hmig privater Bauvorhaben kostengünstig kosten ngün und umweltfre eundlich vorzu ugeh freundlich vorzugehen ist. Weiterre Informationen Weitere In und Anm Anmeldungen unter [email protected] brv@b brv.a oder 01/5047289 Austria Trend Parkhotel Schönbrunn Hietzinger Hauptstraße 10 – 14, 1130 Wien Abbrucharbeiten nach Schadstoffentfernung www.buergermeisterzeitung.at | de Ös Österreichischer s terreichischer Bau Baustoff-Recycling stoffVerband, 1040 Wien, Ka a rlsgasse 5, Tel.: 01/504 0 1/504 72 89, Fax: 01/504 72 89-99, Karlsgasse verransta [email protected], [email protected], www.brv.at Foto: BRV Bürgermeister Zeitung 10/2016 25 BZ1016_BZ 15.09.16 15:48 Seite 26 AKTUELLES DAS LÄSST AUFHORCHEN Ministeriums-Hotline empfahl Wahlkarten-Manipulation Die Telefon-Hotline des Innenministeriums hat Wählern offenbar geraten, defekte Wahlkarten selbst wieder zuzukleben. Das berichtete das Ö1-Mittagsjournal am 9. September unter Berufung auf eine Wienerin sowie einen eigenen Testanruf. Demnach sollte ein defektes Wahlkuvert etwa mit Uhu-Stick möglichst unauffällig wieder verklebt werden. Den Rat solle man aber für sich behalten. Der Ratschlag der Telefon-Hotline widerspricht allerdings der offiziellen Sprachregelung des Innenministeriums, laut der sich öffnende Wahlkarten nicht selbst wieder verklebt werden dürfen. Bereits ausgefüllte Wahlkarten sind in diesem Fall ungültig. Das Ministerium leitete daher straf-, dienst- und disziplinarrechtliche Ermittlungen ein. Klimawandel könnte neue Heuschnupfen-Welle auslösen Ambrosiapflanze: Klimawandel dürfte Ragweed-Pollen-Saison verlängern Foto: APA (dpa) Der Klimawandel kann laut Forschern eine neue Heuschnupfen-Welle in Europa auslösen. Binnen 35 Jahren könnte sich die Anzahl der Menschen, die auf Ragweed-Pollen (Ambrosia, Traubenkraut) reagieren, mehr als verdoppeln – von 33 auf 77 Millionen. Zwei Drittel dieses befürchteten Anstiegs würden durch höhere Pollenkonzentrationen und eine längere RagweedPollen-Saison mit dem Klima zusammenhängen. Prognosen weisen darauf hin, dass die Ragweed-Saison in den meisten Teilen Europas von Mitte September bis Mitte Oktober andauern wird, berichtete die MedUni Wien kürzlich über Daten des im 7. EU-ForschungsrahmenproBürgermeister Zeitung 10/2016 gramm durchgeführten Projekts Atopica. „Die Ragweed-Pollenallergie wird zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit quer durch ganz Europa und breitet sich auch in Gegenden aus, wo dies derzeit noch selten der Fall ist“, sagte Michelle Epstein, Atopica-Koordinatorin der MedUni Wien von der Universitätsklinik für Dermatologie. „Das Problem wird sich in Ländern mit einem bereits existierenden Ragweed-Problem, wie in Ungarn und Kroatien, möglicherweise noch verstärken, aber auch in Deutschland, Polen und Frankreich“, erläuterte die Forscherin. Höhere Pollen-Konzentrationen und eine längere Saison könnten auch die Schwere der Symptome verstärken. „Die jährliche, wirtschaftliche Belastung durch Allergie-Erkrankungen in der EU wird derzeit bereits auf 55 bis 151 Milliarden Euro geschätzt, eine immer höhere Pollenbelastung wird noch höhere Kosten verursachen“, warnte Epstein. Das richtige „Management“ der aus Nordamerika eingeschleppten Pflanze Ragweed könnte die Anzahl der Betroffenen auf etwa 52 Millionen senken, während ein Szenario mit einer sehr schnellen Invasion ungefähr 107 Millionen Leidende befürchten lasse, so ein Ergebnis der Studie. Die Kontrolle von Ragweed sei daher enorm wichtig für das Gesundheitswesen. Möglicherweise sei aber noch eine ganze Reihe von anderen pollenproduzierenden Pflanzenarten ebenso vom Klimawandel betroffen. Heuschnupfen ist ein allergischer Zustand, von dem bereits jetzt rund 40 Prozent der Bewohner Europas irgendwann in ihrem Leben betroffen sind. Er wird durch Baum-, Gräser- oder Kräuterpollen ausgelöst. Ragweed ist eine Pflanze, die sich besonders rasch ausbreitet, ihre Pollen sind ein verbreitetes Allergen. Eine einzige Pflanze kann etwa eine Milliarde Pollenkörner pro Saison produzieren. Der Österreichische Pollenwarndienst hatte Anfang September vor der ersten Welle der Ragweed-Pollen-Saison im Osten und Süden Österreichs gewarnt: „Die lokale Blüte von Ragweed hat in den betroffenen Regionen Österreichs, im Burgenland, in Großbritannien will Mauer gegen Flüchtlinge in Calais bauen Wien, Niederösterreich, der Steiermark, in Teilen Oberösterreichs und Kärntens, eingesetzt. Die Konzentrationen an RagweedPollen steigen nun rasch und die erste Belastungswelle mit sehr hohen Werten steht unmittelbar bevor.“ In diesem Sommer hätten gute Bedingungen für die Pflanze geherrscht, daher Allergikern stehe wohl eine überdurchschnittlich starke Belastung ins Haus. Reden am Handy immer unpopulärer Der Zaun soll durch eine Mauer ersetzt werden Foto: APA (AFP) Foto: APA (Symbolbild/dpa) 26 „Schatzi, ich bin gleich zuhause, was gibt’s zu Essen“ – diese und ähnlich sinnvolle Handytelefonate scheinen ihren Zenit erreicht zu haben. Laut Kommunikationsbericht 2015 ist die Zahl der Gesprächsminuten am Handy im Jahresvergleich um fast eine Milliarde Minuten zurückgegangen. Und auch bei den SMS gibt es einen Einbruch – wobei nicht weniger getippt wird, die Netzbetreiber spüren lediglich die Konkurrenz von WhatsApp und Co. Die Zahl der Kurznachrichten ging um 800 Millionen Stück zurück. 84 Prozent der heimischen Haushalte hatten im Vorjahr bereits einen Internetanschluss – und auf jeden Einwohner kommen eineinhalb SIM-Karten. Mit diesen wurde 300.000 Terabyte an Daten verschickt, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr entspricht - und dem 35Fachen des Jahres 2008. Um diese Datenmengen zu bewerkstelligen, werden neue Frequenzen vergeben. Das 700MHz-Band, das derzeit für den Rundfunkbereich zur Verfügung steht, wird ab 2020 der Telekommunikationsindustrie zur Nutzung übertragen. Darüber hinausgehende Frequenzumwidmungen sind mittelfristig allerdings nicht geplant, wie im Bericht festgehalten wird. Um illegale Einwanderer abzuwehren, will Großbritannien im französischen Calais eine meterhohe Mauer errichten. Die Bauarbeiten für die vier Meter hohe und einen Kilometer lange Mauer an der Zufahrtsstraße zum Hafen sollten noch in diesem Monat beginnen, erklärte das Innenministerium in London am 7. September. Das Bauwerk soll einen bereits bestehenden Zaun am Eingang zum Eurotunnel und rund um den Hafen ergänzen. „Wir haben den Zaun gemacht, jetzt machen wir eine Mauer“, sagte Innenstaatssekretär Robert Goodwill vor Parlamentariern. Die Mauer soll 2,7 Millionen Euro kosten, finanziert wird sie von der britischen Regierung. Frankreich und Großbritannien hatten sich im März auf den Mauerbau geeinigt. Tausende Flüchtlinge campieren seit Jahren in einem Lager bei Calais an der Küste des Ärmelkanals, um zu versuchen, auf Lastwagen oder Fähren nach Großbritannien zu kommen. Erst Anfang September hatten französische Lkw-Fahrer und Bauern die Zufahrtsstraßen von und nach Calais blockiert und die Schließung des Flüchtlingslagers gefordert. Immer wieder stoppen Flüchtlinge vor dem Eingang des Hafens von Calais mit Barrikaden Lastwagen, um an Bord der Fahrzeuge versteckt auf Fähren zu gelangen. Transportunternehmen kritisieren die Zustände schon seit Langem als unhaltbar. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hatte zuvor zwar eine Schließung des Lagers angekündigt, einen präzisen Zeitplan nannte er aber nicht. BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 27 AKTUELLES DAS LÄSST AUFHORCHEN Foto: APA (AFP) Bewohner Venedigs protestierten gegen „Touristeninvasion“ Tausend Einwohner von Venedig haben an diesem Wochenende mit Kinder- und Einkaufswagen gegen die „Touristeninvasion“ und eine fortschreitende „Entvölkerung“ der Lagunenstadt demonstriert. „Venedig ist nicht Disneyland!“, war auf Transparenten zu lesen. Organisiert wurde die Veranstaltung von „Generazione 90“, einem Verband junger Venezianer, die sich für das Recht einsetzen, in Venedig zu leben. An der Demonstration beteiligten sich viele Mütter mit Kinderwagen sowie Pensionisten. Der Erfolg des Protests übertraf alle Erwartungen der Organisa- toren, sagte ein Sprecher. Während der Tourismus boomt, kommt Venedig die Wohnbevölkerung abhanden: Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist sie laut Angaben der Gemeinde von 175.000 auf ein Rekordtief von 55.075 Menschen gesunken. Noch im Jahr 2000 zählte die Lagunenstadt 66.386 Einwohner. Wenn man die Inselbewohner berücksichtigt, hat Venedig 83.398 Einwohner. Doch auch die Inseln der Lagune werden immer häufiger verlassen. Das Durchschnittsalter nimmt zu und liegt bereits bei 47 Jahren. Zu schaffen machen den Menschen zudem steigenden Preise. Der tägliche Einkauf wird in der beinahe autolosen Stadt mehr und mehr zu einer Herausforderung und ist aufgrund des Transports mit einer Menge an zusätzlichen Kosten verbunden. In dieser schwierigen Lage versucht die Gemeinde, Jüngere mit günstigen Mieten in kommunale Gebäude zu locken. Außerdem sollen mehr Arbeitsplätze abseits des Tourismus geschaffen werden. Zugleich werden die Kontrollen zur Bekämp- fung von Steuerhinterziehung bei der privaten Vermietung von Wohnungen verschärft. Waldbrände in Portugal und Spanien weiter angefacht Die sengende Hitze hat die Waldbrände in Spanien und Portugal weiter angefacht. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute kämpften in mehreren portugiesischen Regionen gegen die Flammen. Besonders betroffen war nach wie vor der Norden des Landes, aber auch an der Algarve loderten die Flammen. Im spanischen Andalusien wurde ein Anrainer unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen. An der Algarve wüteten die Feuer besonders an zwei Fronten in den Hügeln von Monchique, einer Kleinstadt im Westen der Region. In schwer zugänglichem felsigen Terrain waren rund 400 Feuerwehrleute im Einsatz. In dem Wald waren die Feuer erneut „explosionsartig“ wieder ausgebrochen, nachdem sie zuvor offiziell als eingedämmt galten, wie der Kommandant der Einsatzkräfte von Faro, Vitor Vaz Pinto, sagte. Rund ein Dutzend Menschen mussten demnach in Sicherheit gebracht werden. „Das ist die Hölle“, sagte eine Einwohnerin von Monchique im Fernsehen. Die Flammen seien bis zu sieben Meter hoch geschlagen, sagte eine andere Anrainerin. Am Montag wurde ein 49-jähriger Mann unter dem Verdacht der Brandstiftung in Untersuchungshaft genommen. Auch Teile des nahe der spanischen Grenze gelegenen Peneda-Geres-Nationalparks in Nordportugal standen in Flammen. Das Feuer umzingelte zwei Dörfer, deren Evakuierung am Mittwoch angeordnet wurde. Ebenfalls im Norden Portugals brannte der Wald bei Freixo de Espada a Cinta im Naturpark Douro. Dort musste ein Seniorenheim evakuiert werden, wie der Bürgermeister des Dorfes Bruco sagte. In Portugal und Spanien hatten in den vergangenen Tagen Temperaturen um die 40 Grad geherrscht. Dabei waren unzählige Brände ausgebrochen, tausende Hektar Land fielen den Flammen zum Opfer. ÖWAV-Veranstaltungstipps Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft – Wissenschaft trifft Praxis 29. September 2016, Wien Neophytenmanagement: Prävention und Bekämpfung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten – Vorstellung des ÖWAV-Arbeitsbehelfs 49 8. November 2016, Linz Naturschutzrecht in der Praxis 6. Oktober 2016, Salzburg Verwaltungsgerichtsbarkeit – 3 Jahre Erfahrung: Auswirkungen im Umweltrecht 16. November 2016, Wien Grundlagen und Aufbau einer Gebührenkalkulation in der Abwasserentsorgung – Vorstellung des ÖWAV-Arbeitsbehelfs 48 13. Oktober 2016, Wien ÖWAV-Klärschlammseminar 2016 17. und 18. November 2016, Wels UVP-Recht in der Praxis 19. Oktober 2016, Wien Abfallrecht für die Praxis 23. November 2016, Wien Erfahrungsaustausch Kompostierung 2016: Aktuelles zur Kompostierung und neue Herausforderungen 20./21. Oktober 2016, Salzburg Österreichische Abfallwirtschaftstagung 2017 – Die Digitalisierung der Abfallwirtschaft 10. bis 12. Mai 2017, Graz Organisatorische Hinweise und Anmeldung: Gesellschaft für Wasser und Abfallwirtschaft GmbH 1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 5, www.oewav.at Irene Vorauer, Tel. +43-1-535 57 20-88, E-Mail: [email protected] Martin Waschak, Tel. +43-1-535 57 20-75, E-Mail: [email protected] www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 10/2016 27 BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 28 28 RECHT UND GEMEINDE Lokalverbot gegen „Rauchersheriff“ zulässig Ein öffentliches Interesse an einer zusätzlichen „Privatpolizei“, das eine Durchbrechung des Hausrechts rechtfertigen könnte, besteht nicht. Sachverhalt: Der Beklagte zeigte die Klägerin, die in Wien ein Gastlokal betreibt, von Juni 2011 bis Februar 2012 dreimal wegen Verstößen gegen Nichtraucherschutzbestimmungen an. Zu diesem Zweck übermittelte er der Behörde Sachverhaltsdarstellungen, die auf Beobachtungen im Lokal beruhten. Er hatte (auch) das Lokal der Klägerin mehrfach aufgesucht, um die Einhaltung der Nichtraucherschutzbestimmungen zu kontrollieren und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten. Speisen und Getränke hatte er dort nur konsumiert, um zu diesem Zweck eine gewisse Zeit im Lokal bleiben zu können. Die Klägerin verbot dem Beklagten unter Hinweis auf ihr Hausrecht das Betreten ihres Lokals. Da sich der Beklagte nicht daran hielt, klagte sie ihn auf Unterlassung. Die Klage hatte in allen Instanzen Erfolg. Begründung: Die Klägerin macht ihr Hausrecht am Gastlokal geltend. Dabei handelt es sich um einen auf § 354 ABGB gegründeten Abwehranspruch des Eigentümers, der nach ständiger Rechtsprechung in Analogie zu § 372 ABGB auch dem Mieter einer unbeweglichen Sache zusteht. Das Hausrecht unterliegt wie jedes andere Ausschlussrecht des Eigentümers oder Bestandnehmers privat- und öffentlich-rechtlichen Beschränkungen. Eine solche Beschränkung könnte sich insbesondere aus einem Kontrahierungszwang des Klägers ergeben. Dieser setzte aber eine faktische Monopolstellung des Anbieters mit fehlenden zumutbaren Ausweichmöglichkeiten der Nachfrager voraus. Das kann zwar im Einzelfall auch bei Gastgewerbebetrieben zutreffen. Hier liegt eine solche Situation aber unstrittig nicht vor. Eine weitere Beschränkung des Hausrechts von Unternehmern besteht bei Testkäufen im Bereich des Lauterkeitsrechts. Testkäufe können vom Geschäftsinhaber nicht durch Berufung auf das Hausrecht unterbunden werden, wenn sie dem Aufdecken unlauteren Verhaltens dienen und sich die Testkäufer wie andere Kunden verhalten. Dieser „massive Eingriff in das Hausrecht“ ist nach Ansicht des auch hier erkennenden Senats gerechtfertigt, weil die Einhaltung des Lauterkeitsrechts einerseits im Interesse der Mitbewerber und der Verbraucher liegt, andererseits aber auch die Nichteinhaltung nur von diesen Gruppen – auf Verbraucherseite zudem nur kollektiv (§ 14 UWG) – durch zivilrechtliche Klage wahrgenommen werden kann. Der Staat überlässt daher die Rechtsdurchsetzung von vornherein Privaten (Mitbewerbern) und bestimmten Verbänden, die kollektive Interessen (auch) von Verbrauchern wahrzunehmen haben. Auf dieser Grundlage ist folgerichtig, dass die zur Klage befugten Mitbewerber und Verbände auch die Möglichkeit haben, durch Testkäufe die Voraussetzungen für ihre Rechtsverfolgung zu schaffen. Da die Verletzung von Nicht raucherschutzbestimmungen bei Vorliegen einer unvertretbaren Rechtsansicht unlauter iSv § 1 Abs 1 Z 1 UWG ist, sind diese Grundsätze an sich auch im vorliegenden Zusammenhang anwendbar. Mitbewerber oder Vertreter von klagebefugten Verbänden könnten daher den Betrieb der Klägerin aufsuchen, um dort die Einhaltung der einschlägigen Regelungen zu kontrollieren. Solange sie sich wie andere Gäste verhalten, also jedenfalls Getränke, in einem Restaurant auch Speisen konsumieren, wird der Inhaber dem nicht aufgrund seines Hausrechts entgegentreten können. Dem Beklagten hilft das aber nicht weiter, weil er weder Mitbewerber der Klägerin ist noch im Auftrag eines nach § 14 UWG klagebefugten Verbandes handelt. Er kann sich daher nicht auf die Testkauf-Rechtsprechung des Senats berufen. Eine andere Beschränkung des Hausrechts erwog der 3. Senat des Obersten Gerichtshof in 3 Ob 603/90. Nach dieser Entscheidung folgt aus dem „Grundrecht auf Persönlichkeitsschutz“, dass auch außerhalb eines Kontrahierungszwangs ein „diffamierender“ Ausschluss von der Inanspruchnahme von Leistungen unzulässig ist, die ein Unternehmer sonst allgemein anbietet, wenn nicht eine hinreichende sachliche Rechtfertigung besteht. Bei der Abwägung zwischen dem Interesse des Unternehmers, nach seiner Disposition Verträge schließen zu können, und jenem des anderen, nicht „diskriminierend ungleich behandelt zu werden“, sei maßgebend, dass die „durch die guten Sitten gezogenen Grenzen“ nicht überschritten würden. Im Anlassfall dieser Entscheidung hatte der als „Pornojäger“ bekannte Beklagte die Videothek des Klägers nur betreten, um dort Vergehen nach dem PornoG auszuforschen; er hatte nicht beabsichtigt, Videokassetten zu kaufen oder auszuleihen. Damit konnte er sich von vornherein nicht auf einen diskriminierenden Ausschluss von den sonst der Allgemeinheit angebotenen Leistungen – die er ja gar nicht in Anspruch nehmen wollte – berufen. Ein subjektives Recht, strafbare Handlungen nach dem PornoG auszuforschen und (ausschließlich) zu diesem Zweck Geschäftslokale zu betreten, bestand nach Auffassung des 3. Senats nicht. Das Hausverbot war damit jedenfalls zulässig. Obiter merkte der 3. Senat allerdings an, dass es sittenwidrig sein könnte, „Interessenten“ allein deshalb auszuschließen, um einer Strafverfolgung zu entgehen; der Kläger habe keinen Anspruch, vor „berechtigten Anzeigen“ strafbarer Handlungen geschützt zu werden. Der Entscheidung 3 Ob 603/90 ist jedenfalls insofern zu folgen, als die beabsichtigte Ausforschung rechtswidrigen Verhaltens für sich allein keine Durchbrechung des Hausrechts rechtfertigen kann; sonst wäre die Unterlassungsklage ja abzuweisen gewesen. Umgekehrt wird eine einmalige, nicht wider besseres Wissen erstattete Anzeige eines Kunden, der einen Betrieb zur Inanspruchnahme von dort der Allgemeinheit angebotenen Leistungen aufgesucht hatte, den Unternehmer noch nicht zu einem Betretungsverbot berechtigen. Zu prüfen bleibt allerdings, ob ein Unternehmer eine systematische Überwachung durch einen Privaten hinnehmen muss, wenn dieser seine Leistungen allein deswegen in Anspruch nimmt, um dadurch die Möglichkeit zur Ausforschung möglicher Rechtsverstöße zu erlangen. Dass dies hier zutrifft, hat das Erstgericht – wenngleich im Rahmen der recht- Dr. Martin Kind lichen Beurteilung – unbekämpft festgestellt. Diese Frage ist aufgrund einer Interessenabwägung zu klären, bei der das – grundrechtlich geschützte – Hausrecht des Unternehmers mit dem Interesse der Allgemeinheit und des Handelnden an der „Kontrolltätigkeit“ abzuwägen ist. Diese Interessenabwägung fällt im konkreten Fall gegen den Beklagten aus: Für eine Durchbrechung des Hausrechts spricht zwar das in der Revision ausführlich dargelegte öffentliche Interesse an der Durchsetzung der Bestimmungen über den Nichtraucherschutz. Es wird zutreffen, dass die Effektivität dieser Regelungen zumindest faktisch davon abhängt, dass Private Anzeige erstatten und dadurch ein Einschreiten der Behörde veranlassen. Solche Anzeigen setzen aber keine systematisch ausforschende Tätigkeit voraus; sie können auch von „normalen“ Gästen erstattet werden, die sich – zu Recht – über verrauchte Gasträume ärgern. Zudem steht mit dem Lauterkeitsrecht und der damit verbundenen Möglichkeit von „Testkonsumationen“ (oben 3.) ohnehin ein weiteres Mittel der Rechtsdurchsetzung zur Verfügung. Ein zwingender Bedarf an selbsternannten „Rauchersheriffs“ besteht daher nicht. Damit gewinnen jene Gründe Gewicht, die gegen das Verhalten des Beklagten sprechen. (a) Es ist grundsätzlich nicht wünschenswert, dass Einzelne systematisch Aufgaben übernehmen, die an sich solche des Staates sind. Dazu gehört insbesondere die Durchsetzung öffentlichrechtlicher Vorschriften. In diesem Zusammenhang irrt der Beklagte, wenn er meint, die Überwachung der Einhaltung von Rechtsnormen sei „außer in Polizeistaaten“ kein Privileg des Staates, sondern liege vielfach in privater Hand. Denn tatsächlich nutzen gerade totalitäre Staaten die Tätigkeit von Privatpersonen, die ihnen als informelle Mitarbeiter Rechtsverstöße – etwa im jeweiligen Wohnblock – mitteilen und so eine engmaschige Überwachung ermöglichen. Eine solche Vorgangsweise ist in einem freiheitlichen Rechtsstaat nicht angebracht. Vielmehr hat dieser § Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 29 RECHT UND GEMEINDE die Einhaltung seiner Normen selbst zu gewährleisten, und zwar entweder aufgrund amtswegiger Erhebungen, wenn er solche aufgrund des Gewichts möglicher Verstöße für notwendig hält, oder aufgrund von Anzeigen tatsächlich betroffener Bürger. Welchen dieser Wege er wählt, ist eine rechtspolitische Entscheidung, die im Einzelfall kritisiert werden kann, aber grundsätzlich hinzunehmen ist. Eine zusätzliche „Privatpolizei“ mag zwar im öffentlichen Raum nicht zu verhindern sein, ein öffentliches Interesse besteht daran aber nicht. (b) Auch aus dem Persönlichkeitsrecht des Beklagten kann kein Betretungsrecht abgeleitet werden. Denn er wird nicht aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe diskriminiert (vgl etwa § 30 GlBG), sondern das von der Klägerin ausgesprochene Verbot gründet sich ausschließlich auf sein von ihm bewusst gesetztes Verhalten. Dieses Verhalten sieht er subjektiv als erforderlich an, die Klägerin ebenso subjektiv als lästig. Unter diesen Umständen wiegt das Interesse an der Verwirklichung seiner Überzeugung, im Interesse der Allgemeinheit für die Einhaltung des öffentlichen Rechts sorgen zu müssen, nicht schwer genug, um eine Durchbrechung des grundrechtlich abgesicherten Hausrechts und des damit parallel laufenden Grundsatzes der Privatautonomie zu rechtfertigen. (c) Zuletzt darf nicht übersehen werden, dass eiferndes Vorgehen bei der privaten Durchsetzung öffentlich-rechtlicher Vorschriften ein hohes Konfliktpotential in sich birgt. Durch eine Trennung der Kontrahenten – hier also durch ein Lokalverbot – kann dieses Konfliktpotential weitestgehend entschärft werden. Die Klägerin kann sich daher gegenüber dem Beklagten auf ihr Hausrecht berufen. Auch andere Abweisungsgründe liegen nicht vor. Aus der Entgegennahme von Reservierungen konnte der Beklagte nicht zweifelsfrei (§ 863 ABGB) ableiten, die Klägerin würde auch für die Zukunft auf das bereits ausgesprochene Betretungsverbot verzichten; vielmehr musste er hier mit einem Irrtum der die Reservierung entgegennehmenden Mitarbeiter rechnen. An der Wiederholungsgefahr ist nach dem Prozessstandpunkt des Beklagten, zu Kontrol- len berechtigt zu sein, nicht zu zweifeln. Denn auch nach einem (vom Beklagten zudem nicht näher dargestellten) Umbau des Lokals sind Verstöße gegen Nichtraucherschutzbestimmungen denkbar, die aufzudecken sich der Beklagte berufen fühlen könnte. Aus diesen Gründen muss die Revision des Beklagten scheitern. Die dieser Entscheidung zugrunde liegenden Erwägungen können wie folgt zusammengefasst werden: Der Inhaber eines Gastgewerbebetriebs kann einer Privatperson unter Berufung auf das Hausrecht das Betreten seines Lokals untersagen, wenn diese Person das Lokal als „Rauchersheriff“ aufgesucht hat, um die Einhaltung der Nichtraucherschutzvorschriften zu kontrollieren und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten. Das gilt auch dann, wenn die Person Speisen und Getränke konsumiert hat, um für ihre Kontrollen eine gewisse Zeit im Lokal bleiben zu können. OGH 23. 4. 2014, 4 Ob 48/14h Aus der Begründung: Die belangte Behörde hat sich nicht darauf gestützt und auch keine Feststellungen dazu getroffen, dass der Beschwerdeführer nach Hinweisen im Akt bereits Einsicht in den gegenständlichen Verordnungsakt gehabt hat, und sie ist auch nicht darauf eingegangen, dass nach der Begründung des Bescheides des Bürgermeisters der mitbeteiligten Marktgemeinde vom 29. August 2011 die begehrten Daten nicht in dem Verordnungsakt seien. Sie begründete ihre Entscheidung vielmehr damit, dass – unter Berufung auf die Begründung des Bescheides des Bürgermeisters der mitbeteiligten Marktgemeinde vom 29. August 2011 – der Antrag auf Umweltinformation allgemein nur auf die Einsicht in die Unterlagen und Bescheide des Umwidmungsverfahrens bezogen sei und nicht auf Umweltinformationen im Sinne des UG. Nun trifft es zwar zu, dass dann, wenn sich aus dem Antrag ein Informationsbegehren ableiten lässt, das unabhängig von einer Umweltrelevanz steht, davon ausgegangen werden kann, dass sich der Antrag nicht auf auskunftspflichtige Umweltinformationen bezieht. Im vorliegenden Fall geht es aber um die Änderung eines Flächenwidmungsplanes, und in diesem Verfahren sind die Umweltbedingungen zu prüfen und die Grundlagen für die Sicherung des Umweltschutzes zu schaffen (vgl. § 18 Abs. 3 Z 1 und 5 des Oberösterreichischen Raumordnungsgesetzes 1994; vgl. weiters § 2 Abs. 1 Z 1 und Abs. 2 leg. cit.). Es ist daher unzutreffend, dass ein Umweltinformationsbegehren über den Akteninhalt eines Flächenwidmungsverfahrens sich nicht auf auskunftspflichtige Umweltinformationen bezieht. Zu beachten ist ferner, dass der Beschwerdeführer allgemein Einsicht begehrt hat und nicht nur gefragt hat, ob Unterlagen an sich vorhanden sind. Es kann daher auch kein Zweifel bestehen, dass sich das Begehren auf den Inhalt des Aktes bezogen hat. Weiter ist zu bemerken, dass schon auf europarechtlichen Grundlagen der Begriff der der Auskunftspflicht unterliegenden Umweltinformation grundsätzlich weit zu verstehen ist, wobei im Übrigen das UG ohnedies Geheimhaltungspflichten und Mitteilungsschranken neben Bestimmungen über den Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen vorsieht, auf die die belangte Behörde aber nicht eingegangen ist. Auch ausgehend davon, dass die Änderung eines Flächenwidmungsplanes von Grünland in Betriebsbaugebiet jedenfalls als Maßnahme im Sinne des § 13 Z 3 UG anzusehen ist, trifft es daher insgesamt nicht zu, dass sich der Antrag des Beschwerdeführers nicht auf Umweltinformationen im Sinne der §§ 13 und 15 UG bezogen hätte. Wie sich im Übrigen aus § 16 Abs. 5 UG ergibt, kann die Umweltinformation auch durch Einsichtnahme gewährt werden. Es verschlägt daher nichts, wenn das Ansuchen auf „Einsicht“ gerichtet gewesen ist, lässt sich aus ihm doch eindeutig, wie bereits dargelegt, entnehmen, dass es dem Beschwerdeführer um Inhalte und nicht um Formales gegangen ist. Wenn die belangte Behörde darauf verweist, dass es im Verfahren betreffend die Änderung von Flächenwidmungsplänen keine Parteistellung und kein Recht auf Akteneinsicht gebe, ist dem entgegenzuhalten, dass es für den Zugang zu Umweltinformationen gemäß § 15 Abs. 1 UG keines Rechtsanspruches oder eines rechtlichen Interesses bedarf. Schließlich ist es gemäß § 16 Abs. 4 UG auch möglich, die Auskunft anders als begehrt zu gewähren, sodass der Umstand der beantragten Einsichtnahme allein die Verweigerung der Information keinesfalls rechtfertigen kann. Die belangte Behörde hat ihre Entscheidung ausdrücklich nicht auf § 17 UG gestützt. Der Bürgermeister hat in seinem Bescheid vom 29. August 2011 geltend gemacht, dass das Informationsansuchen im Sinne des § 17 Abs. 1 Z 3 UG zu allgemein geblieben sei. Dem kann aber im vorliegenden Fall nicht beigepflichtet werden, weil es dem Beschwerdeführer eindeutig um die näher bezeichnete Umwidmung von Grünland in Betriebsbaugebiet betreffend die Firma R gegangen ist. Wenn die belangte Behörde die Vorstellung abgewiesen hat, weil keine Verletzung in subjektiven Rechten des Beschwerdeführers vorgelegen sei, so kann diese Entscheidung im Ergebnis somit auch nicht dadurch getragen werden, dass die Gemeindebehörde ohnedies eine Prüfung im Lichte des § 17 Abs. 1 Z 3 UG vorgenommen hat. VwGH 8.4.2014, 2012/05/0061 § VwGH zur Akteneinsicht in ein Flächenwidmungsplan – Änderungsverfahren: Umwidmung von Grünland in Betriebsbaugebiet Schon auf europarechtlichen Grundlagen ist der Begriff der der Auskunftspflicht unterliegenden Umweltinformation grund sätzlich weit zu verstehen, wobei im Übrigen das OÖ UmweltschutzG 1996 ohnedies Geheimhaltungspflichten und Mitteilungsschranken neben Bestimmungen über den Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen vorsieht. Sachverhalt: Mit Bescheid des Bürgermeisters der mitbeteiligten Marktgemeinde wurde der Antrag des Beschwerdeführers betreffend Einsicht in die Unterlagen und Bescheide aus dem Umwidmungsakt der Baufirma R gemäß §§ 13 bis 20 UG als unbegründet abgewiesen. Gegen diesen Bescheid erhob der Beschwerdeführer eine als Berufung bezeichnete Vorstellung. Mit dem in Beschwerde gezogenen Bescheid wurde der Vorstellung des Beschwerdeführers keine Folge gegeben. Gegen diesen Bescheid richtet sich die Beschwerde an den VwGH. www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 10/2016 29 BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 30 Engerwitzdorf: St. Leonhard: Neue Mitarbeiterin Bürgermeister dankt ab Foto: z.Vfg. Seit 1. Juli ist Mag.a Romana Zöbl am Gemeindeamt Engerwitzdorf in der Abteilung Organisationsentwicklung beschäftigt. Die gebürtige Neumarkterin wohnt in der Gemeinde Engerwitzdorf, ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. In Linz hat sie Sozialwirtschaft studiert, bisher aber immer in technischen Bereichen gearbeitet. Als sie die Stellenausschreibung sah, erkannte sie die Chance, in jenem Bereich, den sie studiert hat zu arbeiten. Dazu kommt der Luxus, nicht nach Linz fahren zu müssen und dem Stau zu entgehen. Die Nähe des Arbeitsplatzes zum Wohnort erhöht auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Soweit die Kinder ihr Zeit lassen, wandert sie gerne, liest und geht schwimmen. Der Marktgemeinde St. Leonhard am Hornerwald in Niederösterreich steht ein Wechsel des Bürgermeisters bevor. Der bisherige Ortschef Hermann Steininger ist aus gesundheitlichen Gründen zu rückgetreten. Hermann Steininger hat am 23. August 2016 seine Funktion als Bürgermeister des 1.100 Einwohner großen Orts zurückgelegt. In einem offenen Brief an die Gemeindebürger erklärt er: „Wer sich guter Gesundheit erfreut, ist reich, ohne es zu wissen. Wie dieses Sprichwort besagt, musste auch ich mein Wissen erweitern. Die Gesundheit ist verflogen, weshalb ich diesen Reichtum wieder suchen muss“.Ein neuer Ortschef steht bisher noch nicht fest. ÖVP präsentierte Amon statt McDonald als Generalsekretär „Ich bin kein Revoluzzer“ Christa Eichinger verstorben Bürgermeister Zeitung 10/2016 Foto: z.Vfg. Christa Eichinger, die Bürgermeisterin der Gemeinde Prottes, verstarb in der Nacht von 19. auf 20. August 2016. Erst im Jahr davor überstand sie die Operation eines Gehirntumors und war voller Hoffnung, nun wieder voll und ganz für die Gemeinde da sein zu können. Doch in den letzten Wochen wurde es ruhig um die 61-Jährige, die Sehkraft ließ wieder nach. Einen Rückfall nach ihrer überwundenen Gehirntumor-Erkrankung dementierte sie. Die pensionierte Landwirtin stand 18 Jahre lang an der Spitze ihrer Gemeinde. In die Gemeindepolitik stieg sie 1995 als Vizebürgermeisterin ein und wurde drei Jahre darauf zu einer der jüngsten Bürgermeisterinnen Niederösterreichs gewählt. Ihre Geselligkeit, ihre ruhige, besonnene, aber wenn nötig auch direkte Art waren nicht nur bei ihren Bürger/innen geschätzt. Sie war langjährige Besuchern der Bürgermeisterinnentreffen, wo sie auch jungen Kolleginnen mit Rat und Prottes: Nach dem tragischen Ableben von Bürgermeisterin Christa Eichinger wurde binnen 14 Tagen Karl Demmer zum Nachfolger in der niederösterreichischen Gemeinde Prottes gewählt. Er fungierte vor seinem Amtsantritt als Vizebürgermeister und wurde bei der vergangenen Gemeinderatssitzung am 2. September 2016 mit 14 von 18 möglichen Stimmen zum Ortschef gewählt. Als Stellvertreter steht ihm der HAK-Lehrer Helmut Tischler in der 1.400 zählenden Marktgemeinde zur Seite. Amon und Mitterlehner bei der Bundesparteileitungssitzung Kurzen Prozess hat die ÖVP an ihrer Führungsspitze gemacht und im Schnellverfahren ihren Parteimanager ausgetauscht. Werner Amon, langjähriger Abgeordneter und ÖAAB-Vertreter, löste offiziell Peter McDonald ab, der nicht einmal ein Jahr im Amt war. Der Wechsel in der Partei war am Abend zuvor im Parteivorstand überraschend fixiert worden. Vor der Sitzung der Parteileitung am 5.9. waren sich die Teilnehmer einig: Mit Amon übernehme ein PolitProfi die Funktion des ÖVP-Generalsekretärs, erklärte nicht nur Bundesobmann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner bei seinem Eintreffen in der Parteizentrale. McDonald bekräftigte, dass er sich Ziele und Fristen bis Ende des Sommers gesetzt habe. Zwar sei „einiges gelungen“, insgesamt sei aber der Zeitpunkt für eine berufliche Weiterentwicklung gekommen. Es gebe zwei konkrete Angebote sowie „eigene Ideen“. Amon selbst will in seinem neuen Job „überraschen“, wie er nach der Parteileitungssitzung betonte. Konkret gehe es in seiner neuen Aufgabe darum, den Menschen deutlich zu machen, „wofür es diese Volkspartei braucht“. Die Bündestruktur will der neue Generalsekretär jedenfalls nicht auflösen. Parteiobmann Mitterlehner habe ihn beauftragt, die Zusammenarbeit von Regierungsteam, Parlamentsklub und Bundespartei zu optimieren. Es sei wichtig, dass die ÖVP ihrem Namen gerecht werde: „Eine Partei ist kein Selbstzweck, sie ist Mittel zum Zweck.“ Tat zur Seite stand. In ihrer Gemeinde hat sie viele Fortschritte erzielen können: Sie strukturierte die Wasserversorgung um, errichtete Wohnhausanlagen, schaffte neue Siedlungsgebiete, baute einen neuen Kindergarten, errichtete einen Windpark und modernisierte das Dorfzentrum. Auch der Hochwasserschutz war eines der Projekte, das in ihrer Amtszeit noch abgeschlossen werden konnten. Demmer folgt Eichinger Prottes: Foto: APA (Neubauer) Foto: z.Vfg. 30 PERSONELLES Für den pensionierten Landesbeamten war der Weg in die Politik nicht von vornherein gegeben. „Es war nie mein Berufswunsch Bürgermeister zu werden. Ich bin kein Revoluzzer. Die Politik bereitet mir allerdings große Freude und wenn man etwas gerne macht, kann man auch etwas bewegen“, so Bürgermeister Demmer. Soziales Engagement stand bei dem 67-Jährigen schon immer ganz oben auf der Agenda. So hat er sich im Laufe seines Lebens als Mitglied im Niederösterreichischen ArbeitnehmerInnenbund und in der hiesigen Pfarrgemeinde engagiert sowie das Familien- und Beratungszentrum in Gänserndorf mitaufgebaut. In seiner bisher 16-jährigen Tätigkeit als Vizebürgermeister blickt er auf zahlreiche politische Erfolge zurück, die der Marktgemeinde Prottes zugute kamen. Dazu zählen vor allem die Schaffung von Bauplätzen und Wohnraum sowie die Gründung des Dorfzentrums Prottes. Begonnenes zu Ende bringen Für seine Amtszeit als Bürgermeister hat sich Karl Demmer weiterhin viel vorgenommen. Er möchte sich vor allem Projekten widmen, die noch nicht abgeschlossen sind. Konzentrieren wird er sich vorerst auf die Fertigstellung des Kindergartens, die Errichtung einer Nachmittagsbetreuung, die Erneuerung der Wasserversorgung, die Sanierung des Kanalsystems und das Schaffen von Wohnraum. Sein oberstes Ziel ist es, mit allen Parteien sachlich an einem Strang zu ziehen und gemeinsam im Sinne der Bevölkerung zu handeln. BZ1016_BZ 15.09.16 15:32 Seite 31 PERSONELLES Tanja Marta-Cellnigg neue Vorsitzende des SWV Wien Referats Frauen „Wiener Unternehmerinnen haben mit Tanja Marta-Cellnigg eine neue, starke Vorsitzende im SWV Wien“, freut sich Wiens SWV-Präsident Fritz Strobl. Die Obmann-Stellvertreterin im Landesgremium Wien des Einzelhandels mit Mode und Freizeitartikeln plant die Akzeptanz von Müttern als Unternehmerinnen zu fördern: „Ziel ist es, dass es auch für Unternehmerinnen selbstverständlich sein soll, dass Beruf und Familie vereinbar sind“, fordert Marta-Cellnigg. Eine bessere Vernetzung der Wiener Unternehmerinnen soll dabei helfen. Gemeinsam mit Frauen anderer Fraktionen soll auch die oft geringere Entlohnung weiblicher Geschäftsführerinnen zum Thema gemacht werden. „Wir sind von echter Einkommensgerechtigkeit noch ein weites Stück entfernt – da müssen wir auf den Tisch hauen“, so Marta-Cellnigg weiter. Gemeinsam mit dem neuen Team der SWV Wien-Frauen, wird sie als überzeugende Kraft die Anliegen von Unternehmerinnen energisch in der Wiener Wirtschaft vertreten. der dieses Amt fast 17 Jahre lang ausübte, tritt damit die Nachfolge des jetzigen Verteidigungsministers Mag. Hans Peter Doskozil an. Mag. Huber wurde 1966 in Güssing geboren. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Im Jahr 1991 beendete er erfolgreich sein Studium der Rechtwissenschaften. Seit 1992 arbeitete er in verschiedenen Bereichen im Land Burgenland, unter anderem als Sicherheitsbeauftragter des Landes Burgenland im Amt der Landesregierung. Von 2000 – 2016 war er Bezirkshauptmann des Bezirkes Neusiedl am See und Sicherheitssprecher der burgenländischen Bezirkshauptleute. Mag. Martin Huber dazu: „Ich freue mich auf diese Herausforderung und möchte mit den Polizistinnen und Polizis ten die Themenstellungen der nächsten Zeit bewältigen und die Polizei im Burgenland weiterentwickeln. Das Burgenland soll weiterhin eines der sichersten Bundesländer mit hoher Lebensqualität bleiben.“ Tirol: Neuer Vizebürgermeister in Gramais Burgenland: Mag. Martin Huber neuer Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber ist seit 1. September 2016 der neue Landespolizeidirektor des Burgenlandes. Im Rahmen des „Tages der Polizei“ erfolgte vor zahlreichen Fest- und Ehrengästen im Kultur- und Kongresszentrum in Eisenstadt die offizielle Amtseinführung durch Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka und Landeshauptmann Hans Niessl. Der bisherige Behördenleiter der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See, Landeshauptmann Hans Niessl und Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka gratulierten gemeinsam mit Landespolizeidirektor-Stv. Generalmajor Werner Fasching, M. A., und Landespolizeidirektor-Stv. Hofrat Christian Stella, M. A., Mag. Martin Huber zu seiner neuen Funktion als Landespolizeidirektor des Burgenlandes Foto: Bgld. Landesmedienservice www.buergermeisterzeitung.at | de Bezirkshauptfrau-Stv. Konrad Geisler (l.) und Bgm. Michael Fasser (r.) geloben Vizebürgermeister Roland Scheidle (m.) an. Foto: Land Tirol „Ich gelobe, in Treue die Rechtsordnung der Republik Österreich zu befolgen, mein Amt uneigennützig und unparteiisch auszuüben und das Wohl der Gemeinde und ihrer Bewohner nach bestem Wissen und Können zu fördern“. Mit diesen Worten wurde Roland Scheidle zuletzt von Bezirkshauptfrau-Stv. Konrad Geisler im Beisein von Bgm. Michael Fasser als Vizebürgermeister von Gramais angelobt. „Die Aufgaben innerhalb einer Gemeinde sind ebenso komplex wie anspruchsvoll. Tag für Tag werden politische Entscheidungen im direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt. Zur Wahl in dieses hohe Gemeindeamt gratuliere ich Ihnen herzlich und freue mich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit“, so Bezirkshauptfrau-Stv. Geisler. Management Buyout schafft neue Perspektiven Im Zuge eines Management Buyouts erwarben Mag. Siegwald Töfferl und das Managementteam mit Irmgard Jahn, Hannes Ninaus und Siegwald Bernd Töfferl, BSc., die Geschäftsanteile von ZIMMER. Damit setzen diese im Rahmen der laufenden Neuausrichtung ein Kommittment zum Unternehmen. Um die Reorganisation der letzten Monate erfolgreich abschließen zu können, war es wichtig, echte Mitunternehmer als Gesellschafter des Unternehmens zu finden, die sich sowohl für die operative als auch für die Gesellschafterrolle des Unternehmens verantwortlich zeigen. Die ZIMMER Handelsgesellschaft m.b.H. ist einer der führenden Anbieter im Garten- und Kommunalgeschäft in Österreich und im Rasenrobotergeschäft in Deutschland. Die neuen Eigentümer haben ausgeprägte, langjährige Branchenerfahrung. De facto führten sie im Team seit einiger Zeit das Unternehmen und kennen daher die Chancen: Mag. Siegwald Töfferl, seit 2006 Geschäftsführer und Gesellschafter im Unternehmen. Hannes Ninaus, seit 2001 Vertriebsleiter für den Professional Bereich. Irmgard Jahn, seit 2010 Innendienstleiterin und COO. Siegwald Bernd Töfferl, gelernter Betriebswirt, übernimmt nun als Mitgesellschafter die Resorts Produkt- und Marketingmanagement. Der Finanzbereich wird weiterhin von Mag. Karl Streicher als Mitglied der Geschäftsleitung und CFO geführt. Herr Mag. Peter Laggner scheidet aus der Geschäftsführung aus und Mag. Siegwald Töfferl führt die Gesellschaft als Alleingeschäftsführer. Für Mitarbeiter und Kunden ändert sich im Tagesgeschäft unmittelbar nichts. Die ZIMMER Handelsgesellschaft m.b.H. bietet weiterhin passgenaue und zuverlässige Lösungen für Sie als Kunden und Geschäftspartner in Österreich und Deutschland und wird weiterhin in den Geschäftsfeldern Garten und Kommunal aktiv sein. „Wir wollen stark in konzentriertes, organisches Wachstum und Prozesseffizienz investieren und damit verbessern wir weiter unsere starke Marktposition“, erklärt Töfferl. V.l.n.r.: Das Management unter Siegwald Bernd Töfferl, Bsc., Mag. Siegwald Töfferl, Irmgard Jahn, Hannes Ninaus, übernehmen die Geschäftsanteile an der ZIMMER Handelsgesellschaft m.b.H. von Mag. Peter Laggner und der T.C.R. Invest GmbH (Thomas Reiter). Bürgermeister Zeitung 10/2016 31 BZ0516_MILLER_NewPublicManagement_D-A-CH_change 15.09.16 15:33 Seite 32 32 FACHTHEMA New Public Management in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz Von Dr. Manfred Miller Einleitung New Public Management (NPM) ist ein weltweites Phänomen und Teil einer internationalen Reformbewegung, die vor allem die Implementierung privatwirtschaftlicher Managementkonzepte im öffentlichen Bereich sowie eine veränderte Steuerung der Staatsaufgaben umfasst. Dies vor dem Hintergrund einer zunehmenden Globalisierung, einer fast überall steigenden Staatsverschuldung, einem fortschreitenden demografischen Wandel und einer wachsenden Unzufriedenheit der Bürger mit Politik und Verwaltung. Stellschrauben für Veränderungsprozesse sind primär: • Effizienz/ Effektivität • Kunden- / Bürgerorientierung • Arbeits- und Servicequalität • Führungskompetenz • Mitarbeiterzufriedenheit Durch eine verbesserte Trennung von Politik und Verwaltung soll die Steuerungsfähigkeit des politisch-administrativen Systems erhöht werden. Die Politik als Auftraggeber soll über das „Was“ entscheiden, die Verwaltung soll als Leistungserbringer für die selbstständige Umsetzung der Entscheidungen verantwortlich sein – das „Wie“. Dazu werden Kontrakte geschlossen, die als Zielvorgaben fungieren. Die Ressourcen werden dezentral verwaltet und verantwortet, Hierarchien werden abgebaut. Wesentlich ist auch die Umstellung von der reinen Inputorientierung zur Outputorientierung. Statt der Zuteilung von finanziellen Mitteln und Personal steht nun das Produkt im Vordergrund, an dem sich alle Informations- und Entscheidungsprozesse auszurichten haben. Trotz der relativ kritiklosen Integration privatwirtschaftlicher Steuerungselemente in das öffentliche Verwaltungssystem und teilweise erheblicher Akzeptanzprobleme sind zumindest Teilerfolge nicht zu bestreiten, vor allem in den Bereichen Kosten- und Leistungsrechnung sowie Führung und Personalmanagement. Deutschland Die Einführung des NPM begann in fast allen westlichen Ländern mit ähnlichen Instrumenten: Privatisierung, Abbau des Personalbestands, Verselbstständigung einzelner Verwaltungseinheiten, Übertragung von Managementkonzepten aus dem Privatsektor auf staatliche Behörden. NPM wurde zum Leitbild für die Neugestaltung öffentlicher Verwaltungen. Durch die Präsentation des Neuen Steuerungsmodells (NSM) durch die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) erfuhr die Reformdiskussion in Deutschland neuen Schub. Das Bürokratiemodell nach Max Weber begann ab etwa 1993 nach und nach einem an betriebswirtschaftlichen Methoden ausgerichteten Führungskonzept für die (kommunale) Verwaltung zu weichen – im internationalen Vergleich relativ spät. Bürgermeister Zeitung 10/2016 Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0b/Administrative_Gliederung_Deutschlands.svg/2000px-Administrative_Gliederung_ Deutschlands.svg.png Das Konzept war angelehnt an das Tilburger Modell. Die niederländische Stadt Tilburg hatte als eine der ersten Städte in Europa damit begonnen, Elemente des NPM nutzbar zu machen. Die Ziele waren: • Leistungssteigerung sowie Optimierung der Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns, • Schaffung einer politisch gesteuerten Dienstleistungskommune mit einer nachfrage- und kundenorientierten Verwaltung, • Leistungsanpassung entsprechend der Nachfrage und den vorhandenen Mitteln, • Wettbewerbsfähigkeit, • Investition in Mitarbeiter, Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, • Finanzielle Einsparungen. Das Modell umfasste zunächst nur die Binnendimension mit ihrem veränderten Verständnis des Verhältnisses von Politik und Verwaltung („was“ und „wie“) sowie den entsprechenden Instrumenten: politische Kontrakte, politisches Controlling, Produktbudgets. Die Ablösung des klassischen Bürokratiemodells war vor allem mit Verfahrens-, Organisations- und Personalinnovationen verbunden1: Verfahrensinnovationen - Dezentrale Fach- und Ressourcenverantwortung - Outputsteuerung über Produkte - Budgetierung - Controlling - Kosten- und Leistungsrechnung - Kontraktmanagement Organisationsinnovationen - Konzernstruktur - Zentraler Steuerungsdienst - Querschnittsbereiche als Servicestellen Personalinnovationen - Kooperations- und Gruppenelemente - Anreizsysteme - Modernes Personalmanagement - Betriebswirtschaftliches Wissen - Ganzheitliche Arbeitszusammenhänge Personalinnovationen berühren zumindest teilweise bereits die Außendimension des Modells, die zusammen mit der Kundenorientierung (Qualitätsmanagent, One-Stop-Agencies) und Wettbewerbselementen (Vermarktlichung, Privatisierung, Leistungsvergleiche) zum „erweiterten Modell“ gerechnet werden, also erst nachträglich dazu kamen. Betrachtet man die Modernisierungsaktivitäten der deutschen Kommunen, fällt zunächst ein sehr hoher Prozentsatz von kreisfreien Städten (97,6 %), kreisangehörigen Gemeinden (91,0 %) und Landkreisen BZ0516_MILLER_NewPublicManagement_D-A-CH_change 15.09.16 15:33 Seite 33 FACHTHEMA (95,4 %) auf, die Maßnahmen der Verwaltungsmodernisierung durchgeführt haben2. Ein Ost- /Westgefälle ist dabei kaum noch erkennbar. Deutlich geringer fällt dagegen mit 66,3 % der Anteil der Kommunen aus, die sich an einzelnen Instrumenten des NSM orientieren. Noch geringer ist mit nur 16,1 % der Anteil der Kommunen, die sich am NSM als Gesamtkonzept orientieren3. Auf die Frage nach den realisierten Kernelementen des NSM antworteten die Kommunen wie folgt4: Österreich Das politische System besteht neben dem Bund aus 9 Bundesländern, 80 Bezirken und ca. 2.100 Gemeinden, 15 davon mit Stadtstatut (Stadtrecht). Die Bezirke sind Verwaltungseinheiten ohne Selbstverwaltungskompetenzen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgliederung_Österreichs#/media/File:Verwaltungsgliederung_Österreichs.svg Zielvereinbarungen zwischen dem Rat und der Verwaltungsspitze sind also nur in 14,8 Prozent der Kommunen etabliert. Gegenstand sind meist Qualitätsmerkmale, Produkte, Kosten- bzw. Leistungskennzahlen. Die Maßnahmen zur Erhöhung der Kundenorientierung umfassen meist - die Erweiterung der Sprechzeiten (74,5 %), - die Einrichtung von Bürgerämtern (in 57,5 % der Kommunen), - die Durchführung von Kunden- bzw. Bürgerbefragungen (54,7 %), - die Vereinfachung von Formularen, - die Bereitstellung eines ortsnahen Angebots von Dienstleistungen durch Dezentralisierung (40,0 %), - die Einführung von Beschwerde- (29,9 %) und Qualitätsmanagement (13,9 %). Positiv fällt insgesamt die Verbesserung des Serviceniveaus und der Kundenorientierung auf, so etwa im Zusammenhang mit der Einrichtung von Bürgerämtern oder der Verkürzung von Bearbeitungszeiten. Negativ fällt auf, dass eine vollständige Umsetzung aller Strukturelemente des NSM so gut wie nicht stattfindet, sondern nur einzelner Instrumente eingeführt werden. Konzeptionelle Schwächen wie z. B. die völlig unrealistische Trennung von Politik und Verwaltung führen zu einer geringen Reformakzeptanz und zu hohen Transaktionskosten. Unbefriedigend ist schließlich die Missachtung der Besonderheiten öffentlicher Dienstleistungsproduktion, speziell der besonderen Probleme bei der Produktbildung und -definition. Neue Herausforderungen an die Kommunen wie der demografische Wandel, die voran schreitende Globalisierung, der Vormarsch des Internets und der sozialen Medien machen selbstverständlich auch eine Weiterentwicklung des NSM unabdingbar – bis hin zu einem geänderten Selbstverständnis einer partizipativen, kooperativen und vernetzten Bürgerkommune. Die entscheidenden Schritte sind jedoch getan: wirtschaftliches Denken auch in der Verwaltung und die Abkehr von rein hierarchischen Strukturen haben entscheidende Perspektiven eröffnet, die es nun zu nutzen gilt. 1 2 3 4 5 6 Bogumil, Jörg/Grohs, Stephan/Kuhlmann, Sabine/Ohm, Anna: Zehn Jahre Neues Steuerungsmodell. Eine Bilanz kommunaler Verwaltungsmodernisierung, Berlin, 2008, S. 53. Umfrage „10 Jahre NSM“, n = 870. Quelle: Bogumil, Jörg/Grohs, Stephan/Kuhlmann, Sabine/Ohm, Anna: Zehn Jahre Neues Steuerungsmodell. Eine Bilanz kommunaler Verwaltungsmodernisierung, Berlin, 2008, S. 40. Ebd. Ebd. http://www.staedtebund.gv.at/oegz/oegz-beitraege/jahresarchiv/details/artikel/new-public-management-in-oesterreichischen-staedten.html https://www.hertie-school.org/fileadmin/images/Downloads/Hammerschmid_ Event_Contrast/Fokusstudie_2014_final.pdf www.buergermeisterzeitung.at | de Österreichs Städte und Gemeinden hatten es in der Vergangenheit bei der Einführung des NSM nicht besonders eilig. Immerhin hatten drei Viertel der Städte 2009 die Kosten- und Leistungsrechnung sowie Controlling eingeführt, 60 Prozent der größeren Städte führen Kostenvergleiche eigener Leistungen mit privaten Anbietern durch. Die Festlegung von Produkten und Kennzahlen ist überwiegend noch in der Umsetzung begriffen, Zielvereinbarungen stehen erst am Anfang der Realisierung. Nur 26 Prozent der Gemeinden arbeiten nach einer Umfrage neben den eher traditionellen Maßnahmen der Verwaltungsmodernisierung gegen-wärtig an einer grundlegenden Erneuerung der Verwaltung z. B. nach den Grundsätzen des NPM5. Ähnlich wie in der Schweiz spricht man in Österreich von der „Wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung“, wenn man die alpenländische Variante des NPM meint. Dessen Start erfolgte erst sehr spät, im Grunde erst 2013 mit der 2. Etappe der Haushaltsrechtsreform. Großen Anteil daran hat die von der Hertie School of Governance im Auftrag des Bundeskanzleramtes durchgeführte Fokusstudie „Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsteuerung“ (2014)6. Laut dieser Studie wird der potenzielle Nutzen einer Wirkungsorientierung in der österreichischen Bundesverwaltung überwiegend hoch oder sehr hoch eingeschätzt, der bisher realisierte Nutzen dagegen gering oder sehr gering. Zwischen Anspruch und Realität klafft also eine erhebliche Lücke. Auch der versprochene Handlungsspielraum bei der Steuerung des eigenen Ressorts ist für die meisten Befragten kaum wahrnehmbar, ebenfalls nicht die versprochene Verknüpfung von Wirkungszielen und Budgetsteuerung. Ein zentraler Kritikpunkt ist der mit der wirkungsorientierten Steuerung verbundene Arbeitsaufwand, der überwiegend als eher hoch oder sogar sehr hoch beurteilt wird. Gleichzeitig wird der Informationsstand im Ressort zur Wirkungsorientierung überwiegend als ausreichend oder eher hoch bezeichnet. Quelle: https://www.oeffentlicherdienst.gv.at/wirkungsorientierte_verwaltung/steuerung/index.html Bürgermeister Zeitung 10/2016 33 BZ0516_MILLER_NewPublicManagement_D-A-CH_change 15.09.16 15:33 Seite 34 34 FACHTHEMA Die Grafik stellt das Modell der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung stark vereinfacht dar. Ausgangspunkt der Überlegungen ist immer ein von der Politik festgelegter, zukünftig zu erreichender Zustand in der Gesellschaft, welcher sich auf eine Wirkung (Outcome) (1) staatlichen Handelns bezieht. Die Politik erteilt daraufhin der Verwaltung Vorgaben in Form von Wirkungszielen (2). Nun liegt es an der Verwaltung, die von der Politik vorgegebenen Wirkungsziele durch Maßnahmen (Output) (3) umzusetzen. Die Verknüpfung von Wirkungen und Maßnahmen erfolgt dabei auf der Basis identifizierter Ursache-Wirkungsbeziehungen. Diese Kausalzusammenhänge sind nicht immer eindeutig und werden zusätzlich von anderen Einflüssen (4) wie etwa Veränderungen im Umfeld oder Wirkungen anderer Maßnahmen mitbestimmt. Bevor die Maßnahmen umgesetzt werden, müssen die hierfür notwendigen Ressourcen (Input) (5) ermittelt und bereitgestellt werden. Der Ressourcenbegriff ist dabei umfassend zu interpretieren. Beispiele sind etwa die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Personal, Finanzmittel, Sachmittel, Information und Infrastruktur. Schließlich folgt der Prozess der Leistungserstellung (6). Dieser umfasst sämtliche Prozessfaktoren sowie alle Verwaltungstätigkeiten, mittels derer Input in Output umgewandelt wird. Die Leistungserstellung kann sowohl innerhalb der Verwaltung als auch durch externe Dritte erfolgen. Die Maßstäbe der wirkungsorientierten Verwaltung sind die Effektivität und die Effizienz. Effektivität (7) bedeutet „die richtigen Dinge tun“ und gibt Auskunft über den Grad der Zielerreichung. Effektivität liegt dann vor, wenn vorgegebene Wirkungen mit den festgelegten Maßnahmen erreicht werden. Effizienz (8) hingegen bedeutet „die Dinge richtig tun“ und beschreibt das Verhältnis von Output zu Input. Effizienz ist dann erreicht, wenn vorgegebene Wirkungen mit dem kleinstmöglichen Ressourceneinsatz erzielt werden. Bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in einigen Bundesländern Gemeindereformen durchgeführt, bei denen vielfach Gemeinden zusammengelegt wurden. Die Gemeinden erhielten meist den Namen der größten Katastralgemeinde, aber auch neue Gemeindenamen entstanden. Die Katastralgemeinden behielten meist ihre alten Namen. Diese Zusammenlegungen sind aber immer wieder auf Widerstand in der Bevölkerung gestoßen, weil die Bevölkerungsstrukturen nicht zusammen passten oder manche Katastralgemeinden sich benachteiligt fühlten. So wurden manche zusammengelegten Gemeinden auch nach Jahrzehnten wieder geteilt. Es gibt auch nach wie vor Kleinstgemeinden mit weniger als 100 Einwohnern. In der Steiermark hat sich die Landesregierung 2011 dazu bekannt, im Zuge einer Verwaltungsreform die Zahl der Bezirke und der Gemeinden beträchtlich zu reduzieren. Auslöser dieser Bestrebungen war die hohe Verschuldung des Bundeslandes und die daher bestehende Notwendigkeit, wesentliche Einsparungen im Verwaltungssektor zu Stande zu bringen. Die Zusammenlegung der Bezirke erfolgte 2012, die der Gemeinden wurde 2015 wirksam. Zu Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2010 hatte die Steiermark 542 Gemeinden und damit im Vergleich zu allen anderen Bundesländern die kleinteiligste Gemeindestruktur. Seit dem 1. Jänner 2015 sind es 287 Gemeinden. Die durchschnittliche Einwohnerzahl je Gemeinde hat sich durch die Reform von 1.754 (Stand 2010) auf 3.293 erhöht. Der österreichweite Durchschnitt liegt bei 2.840 Einwohner pro Gemeinde. Zu Beginn dieser Legislaturperiode lagen noch 32 Prozent aller österreichischen Gemeinden unter 1.000 Einwohner in der Steiermark. 2015 hat sich dieser Anteil auf 3,6 Prozent verringert7. 7 8 9 http://www.gemeindestrukturreform.steiermark.at; vgl. auch https://www.bmf.gv.at/budget/finanzbeziehungen-zu-laendern-und-gemeinden/Gemeindestruktur_und_Gemeindekooperation(1).pdf?5i7za3 vgl. http://www.olev.de/f/flag.htm, http://www.flag.admin.ch/d/themen/1-12umsetzung_ch.php Vgl. Lienhard, Andreas / Ritz, Adrian / Steiner, Reto / Ladner, Andreas: 10 Jahre New Public Management in der Schweiz. Bilanz, Irrtümer und Erfolgsfaktoren. 1. Auflage. Bern u. a., 2005. Bürgermeister Zeitung 10/2016 Schweiz Die Schweiz ist mit 26 Kantonen neben Deutschland und Österreich eines der wenigen föderalen Systeme in Europa. Es zeichnet sich durch einen hohen Grad an Bürgernähe und eine ausgeprägte politische Mitbestimmung sowie durch bemerkenswerte politische Wettbewerbschancen aus. Die rund 2.900 Gemeinden verfügen über einen vergleichsweise großen eigenständigen Wirkungskreis. Nachteilig ist die häufig anzutreffende Doppelzuständigkeit von Behörden auf allen Ebenen. Besonders auf der kommunalen Ebene ist die Verwaltung zu kleinteilig organisiert und ist daher wenig spezialisiert, für Reformen fehlen häufig die Ressourcen. Der Bund darf in der Schweiz nur Aufgaben übernehmen, die ihm ausdrücklich durch die Bundesverfassung übertragen sind; alle übrigen staatlichen Aufgaben werden von den Kantonen geregelt und in den Kantonsverfassungen teilweise an die Gemeinden delegiert. Da für Verfassungsänderungen das Ständemehr (Mehrheit der Kantone) nötig ist, können den Kantonen nur Kompetenzen entzogen werden oder zusätzlich übertragen werden, wenn nebst der Mehrheit der Stimmbürger auch die Mehrheit der Kantone zustimmt. Der Bund ist vollständig oder weitgehend zuständig für die Gesetzgebung über: - Außenpolitik, Außenwirtschaft, - Zivil- und Strafrecht, Obligationenrecht (daneben kantonale Residualrechte), - Arbeitsrecht und Berufsbildung, - Gesundheitswesen (teilweise), - Krankenversicherung und andere Sozialversicherungen, - Währungspolitik, Mehrwertsteuer und Zölle, - Messwesen, - Bankenrecht, - Energie, - Radio und Fernsehen, - Verkehrsrecht, - Nationale Infrastruktur (Landesteile verbindendes Eisenbahnnetz, Autobahnen), - Armee. Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:KARTE_schweiz_verwaltungsgliederung.png Die Reformentwicklung war ursprünglich stark durch Vorbilder aus dem Ausland geprägt. Mit der „wirkungsorientierten Verwaltungsführung“ konnte sich indes eine eigenständige Variante des NPM entwickeln. Wie diese Bezeichnung bereits andeutet, liegt der Schwerpunkt dieser Steuerungsvariante auf den Wirkungen des (staatlichen) Handelns. Eine Konkretisierung der Steuerungsvorgaben erfolgt durch Leistungs- und Wirkungsziele, die in Form von Leis tungsaufträgen gebündelt werden. Dabei ist die Finanzierung konsequent mit der Leistungs- bzw. Wirkungsseite verknüpft. Die Rollen von Parlament, Regierung und Verwaltung sind klar definiert, BZ0516_MILLER_NewPublicManagement_D-A-CH_change 15.09.16 15:34 Seite 35 FACHTHEMA die Verantwortung ist entsprechend delegiert, die Kunden bzw. Adressaten sind ausreichend beteiligt. Die beiden wichtigsten Steuerungsinstrumente sind Leistungsauftrag und Globalbudget. Unter einem Globalbudget wird ein vom Parlament pauschal für ein Haushaltsjahr vorgegebenes Budget zur Erbringung der vereinbarten Leistungsziele verstanden, das von dem jeweiligen Verantwortlichen weitgehend frei bewirtschaftet wird. Leistungsaufträge sind sämtliche Aufträge, Kontrakte oder Vereinbarungen, die die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zwischen Regierung und Parlament, Departementen und Ämtern bzw. Dritten regeln. Sie enthalten eine Umschreibung, welche Leistungen zu welchen Kosten bestellt, eingekauft oder erstellt werden sollen. International bekannt geworden ist dies als Projekt „Führen mit Leistungsauftrag und Globalbudget – FLAG“8. Nach dem Start der ersten größeren Projekte in den Kantonen Bern und Luzern sowie einigen Städten Anfang der 90 er Jahre wurde FLAG ab dem Jahr 2000 in den meisten Kantonen eingeführt, nicht jedoch in etlichen Städten9. Für die Bundesverwaltung gibt es mit Art. 170 der Bundesverfassung aus dem Jahr 1999 eine Verpflichtung zur Überprüfung der Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit. Viele Bereiche der Verwaltung sind inzwischen erfasst: u. a. Swissmint, die Nationalbibliothek, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, das Bundesamt für Straßen. Bei so viel Erfolg darf Kritik freilich nicht fehlen. Befürchtet wird ein Kohärenzverlust der Gesamtverwaltung, in Teilbereichen mehr Bürokratie und ein gestiegener Leistungsdruck beim Personal. Insgesamt scheint jedoch der notwendige Kulturwandel beim Personal angekommen zu sein. Die positiven Effekte von FLAG überwiegen: Es konnten Transparenzgewinne erzielt werden, die Kundenorientierung und Kundenzufriedenheit konnten gesteigert werden. Auf der kommunalen Ebene tobt derzeit ein heftiger Glaubenskampf über Sinn und Unsinn von Gemeindefusionen. Da mehr als die Hälfte der Gemeinden weniger als 1.000 Einwohner hat, ist dort die Ausgangsposition in der Tat eine andere als in den großen Städten und Kantonen, wo das größte Potenzial für die Modernisierung liegt. te und Themen Die Sammelgebie Umfang n Russische Münze 5: 1700–1917 · Teil 881) Alexander II. (1855-1 Die Münzen und hMedaillen der Geistlic Österkeit Deutschland, z sowie reich und Schwei e angrenzende Gebiet und Teil 7: Corvey, Bistum Abtei – Dieburg Heinrich Kettler Die Zwietracht nern zwischen Ernesti und Albertinern n Die falschen Münze des falschen Barons in den Fiktive Spintrien Hugues, Schriften des P. F. “ genannt „d’Hancarville (1727-1805) 10 10 712004 dieser Ausgabe: Grundzüge der Alt und baierischen Münz- 29a: Teil Geldgeschichte · Die Augsburger Münz aiser prägung unter König/K 039) Konrad II. (1024-1 Geld und Sicherheit Numiscontrol , Geldschränke, Tresore Tresoranlagen und Panzerknacker Dr. Hans Jörg Springer Univ.-Lekt. Mag. Dr. Dr. Günther E. Thüry agazin DAS Auktionsm money trend Verlag 1140 Wien Linzer Straße 449A, Post AG, PVSt, Deutsche Entgelt bezahlt, Y44757 Papiergeld Antike Sachsen M ort Wien, 02Z033025 P.b.b. Erscheinungs | de | info www.moneytrend.at g Hahn Univ.-Prof. Dr. Wolfgan Dr. Manfred Miller Kurt Biging Heftpreis: € 12,- Mittelalter Geistlichkeit Russland 48. Jahrgang Oktober 2016 194475 money trend 184 Seiten 10 2016 ergeld Münzen und Papi 4 Magazin für Internationales NDW-Spezial Kurt Biging Russland · Teil 5 Alexander II. im Die Kriegsanleihen 918 Weltkrieg 1914-1 Literatur Bogumil, Jörg/Grohs, Stephan/Kuhlmann, Sabine/Ohm, Anna: Zehn Jahre Neues Steuerungsmodell. Eine Bilanz kommunaler Verwaltungsmodernisierung, Berlin, 2008. Bundeskanzleramt Österreich: Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung. Erfolge – Potentiale – Perspektiven. Wien 2014. Heimgartner, Martin / Dietrich, Andreas: Wirkungsorientierte Verwaltungsführung in den Schweizer Kantonen – Gegenwärtiger Stand, Eidgenössisches Finandepartement, Eidgenössische Finanzverwaltung, Abteilung Ausgabenpolitik, Programm FLAG, Bern, 2008. Hunziker, Alexander W.: Prozessorganisation in der öffentlichen Verwaltung. New Public Management und Business Reengineering in der schweizerischen Bundesverwaltung. Schriftenreihe des Instituts für betriebswirtschaftliche Forschung an der Universität Zürich, Band 86. Bern u. a., 1999. Lienhard, Andreas, Andreas Ritz, Reto Steiner, Andreas Ladner (Hrsg.): 10 Jahre New Public Management in der Schweiz. Bilanz, Irrtümer und Erfolgsfaktoren, Bern, 2005. Mastronardi, Philippe / Schedler, Kuno: New Public Management in Staat und Recht. Ein Diskurs. Mit einem Kommentar von Daniel Brühlmeier und einem Nachwort von Daniel Kettiger. 2. Auflage. Bern u. a., 2004. Schedler, Kuno / Proeller, Isabella: New Public Management. 5. Auflage. Bern u. a., 2011. Schedler, Kuno: Wirkungsorientierte Verwaltungsführung: Begriffe und aktueller Stand der Entwicklung. In: Pulitano, Donatella: New Public Management. Bern u. a., 2000, S. 33-47. Thom, Norbert / Ritz, Adrian: Public Management. Innovative Konzepte zur Führung im öffentlichen Sektor. 1. Auflage. Wiesbaden, 2000. Wastl-Walter, Doris: Gemeinden in Österreich: im Spannungsfeld von staatlichem System und lokaler Lebenswelt, Wien: Böhlau, 2000. Jeden Monat bis zu 200 Seiten von der Antike bis zum Euro Kommentar, Leserbriefe, Aktuelles, Auktionen, Preislisten, Neuheiten, Termine, Bewertungen und Fachartikel In jedem Heft 2 - 3 Spezials Umfassende Abhandlung eines Themas oder Serien wie zum Beispiel der Katalog Münzen des 19. Jahrhunderts oder Euro-Serie, Numismatische Datenbank Wien usw. Bewertungen rreich, Deutsches Kaise ar, 3. Reich, Kolonien, Weim reich, EURO DDR, BRD, Öster Liechtenstein D / Ö, Schweiz, Das beste Autorenteam der Welt bei einem Münzen-Magazin. BESTELLUNG Ich bestelle ein money trend 1-Jahres Abonnement zum Preis von 132,- € Das Abonnement läuft stets in altem Umfang weiter, wenn es nicht 3 Monate vor Ablauf abbestellt wird. In allen Abonnements sind die Leistungen der NDW (Numismatische Datenbank Wien) enthalten. 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Alexander Petschnig, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Bürgermeister Kurt Lentsch und Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm sowie zahlreicher Ehrenund Festgäste feierte Neusiedl am See am 29. August 2016 das 90Jahr-Jubiläum der Stadterhebung. Im Rahmen der Feier wurde Neusiedl offiziell das Gemeindewappen verliehen. „Die erfolgreiche Entwicklung unseres Heimatlandes spiegelt sich beispielhaft in Gemeinden wie Neusiedl am See wider. Der Gemeindewappen offiziell verliehen: LR MMag. Alexander Petschnig, Vizebgm.in Elisabeth Böhm, LRin Mag.a Astrid Eisenkopf, Bgm. Kurt Lentsch, LH Hans Niessl, LtAbg. Manfred Haidinger Foto: Bgld. Landesmedienservice Mehr Sicherheit für Kinder auf Schulwegen Eine verstärkte Schulwegsicherung für die ersten vier Schulwochen ordnete Sicherheitsreferent Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz an. Mit Schulbeginn im September steigt auch wieder die Unfallgefahr. Jedes Jahr verunglücken über 4.000 Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren auf Österreichs Straßen – 500 von ihnen auf dem Schulweg. Das liege unter anderem daran, dass Kinder im Straßenverkehr in ihrer Erfahrung und ihrem Verhalten überschätzt werden. Mit dem bevorstehenden Schulstart stehen wieder viele Kinder vor der Herausforderung, sich erstmals ohne Begleitung im Straßenverkehr sicher bewegen zu müssen. Das Hauptaugenmerk der behördlichen Verkehrsüberwachung ist auf die Sicherheit der Schulkinder auf dem Schulweg zu richten. Während der ersten vier Schulwochen ist deshalb die Schulwegsicherung durch die Exekutive in verstärktem Umfang durchzuführen. Unter anderem sollen Organe der Straßenaufsicht im Einvernehmen Bürgermeister Zeitung 10/2016 Wirtschaftsraum Neusiedl – Parndorf war in den letzten Jahren Motor des wirtschaftlichen Aufstiegs. Neusiedl ist aber auch ein wichtiges touristisches Zentrum und eine beliebte Schul- und Einkaufsstadt, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern höchste Lebensqualität bietet. Ich gratuliere Neusiedl sehr herzlich zum 90 JahrJubiläum“, sagte Niessl in seiner Ansprache. Burgenlands Gemeinden auf solidem finanziellen Fundament Die Gemeindefinanzstatistik 2015, die vor Kurzem präsentiert wurde, weist für die burgenländischen Gemeinden eine positive Entwicklung der Finanzgebarung aus. Der öffentliche Schuldenstand konnte weiter verringert, die Investitionen konnten gesteigert und eine höhere freie Finanzspitze – der finanzielle Spielraum in einem Haushaltsjahr – erwirtschaftet werden. Derzeit läuft in den Gemeinden die Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik; diese soll die Haushaltsführung moderner und transparenter machen und künftig eine gesamthafte Darstellung des Gemeindehaushalts samt ausgegliederter Gesellschaften gewährleisten. Demnach stehen Gesamteinnahmen aller 171 burgenländi- schen Gemeinden von rund 646 Mio. Euro Gesamtausgaben von rund 563 Mio. Euro gegenüber. 92 Mio. Euro standen für Investitionen in Infrastrukturprojekte zur Verfügung - um 7 Mio. mehr als 2014. Ein Drittel davon fällt auf den Bildungs- und Sozialbereich (z.B. Schulen, Kindergärten, Angebote der Freizeitgestaltung), zwei Drittel wurden für die Daseinsvorsorge (Straßenbau, Müllund Abwasserentsorgung, Wasserversorgungsnetz, Hochwasserschutz usw.) aufgewendet. Der Schuldenstand konnte von 313,1 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2014 auf 312,3 Mio. Euro verringert werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich damit auf 1.086 Euro. Auch die von den Gemeinden übernommenen Haftungen sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Mio. Euro auf rund 196 Mio. Euro gesunken. Positiv entwickelt hat sich auch die freie Finanzspitze, der finanzielle Spielraum in einem Haushaltsjahr. Dieser betrug mit 46 Mio. Euro um 5 Mio. mehr als 2014. Um die Haushaltsführung der Gemeinden, die aktuell als Einnahmen- Ausgabenrechnung erfolgt, moderner und transparenter zu gestalten, wird derzeit auf die Doppik umgestellt, wie sie in der Wirtschaft üblich ist. 2019 soll die Umstellung abgeschlossen sein. mit den Schulbehörden den jeweils sichersten Weg zur Schule festlegen. Schulkinder – vor allem der unteren Schulklassen – sollen über die Bedeutung der für sie wichtigen Straßenverkehrszeichen, Armzeichen der Verkehrsposten, Lichtzeichen sowie über das richtige Verhalten der Fußgänger im Straßenverkehr insbesondere beim Überqueren der Fahrbahn unterrichtet werden. Bei besonders frequentierten Haltestellen soll eine Überwachung durch Organe der Straßenaufsicht eingerichtet werden. Schulkinder sollen über ein von ihnen gesetztes Fehlverhalten im Straßenverkehr nach Möglichkeit an Ort und Stelle aufgeklärt werden. Die Eltern sollen darauf aufmerksam gemacht werden, Kinder so rechtzeitig in die Schule zu schicken, dass sie den Schulweg ohne besondere Eile und unter Beachtung der Straßenverkehrsregeln zurücklegen können. Verkehrsunterweisungen für Rad fahrende Schulkinder sowie die Ausbildung und Heranziehung von Schülerlotsen sind weitere wichtige Punkte im Sicherheitspaket. Sicher über die Straße: LH-Stv. Johann Tschürtz mit Barbara Koglbauer, ihrem Sohn Kjartan und Tochter Élin Foto: Landesmedienservice Burgenland 36 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 37 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | KÄRNTEN Klagenfurter Friedhöfe: Diebstähle und Vandalismus „In der heutigen Zeit ist scheinbar einigen Menschen gar nichts mehr heilig“, fasst Vizebürgermeister Christian Scheider als zuständiger Referent die Situation auf den Klagenfurter Friedhöfen zusammen. Auf den Friedhöfen Annabichl und Viktring mussten im letzten Jahr Schäden von über 60.000 Euro verzeichnet werden. Die Täter haben unter anderem über 60 Meter Kupferabdeckungen von den Urnenwänden gerissen und abtransportiert. Es dürfte sich um eine spezialisierte Bande handeln. Die Reparaturarbeiten werden nun mit Alu durchgeführt. Das sind aber nicht die einzigen Sorgen, die Friedhofsreferent und Friedhofsverwaltung beschäftigen. Am Friedhof St. Ruprecht gibt es in den WC-Anlagen weiter Verwüstungen und Drogenmissbrauch. Die extra montierten Blaulichtlampen (dieses Licht verhindert, dass Süchtige die Venen für den Einstich finden) wurden abgerissen, Fenster zerstört, Toiletten unbrauchbar gemacht. Und der Friedhof St. Ruprecht ist auch ein Hotspot für Bettlerbanden geworden. „Diese belästigen aggressiv und sogar auch direkt während Begräbnissen Friedhofsbesucher und Trauernde“, schildern Vzbgm. Christian Scheider und der Leiter der städtischen Friedhofsverwaltung Ing. Hans Jürgen Melcher die Vorkommnisse. Der Friedhofsreferent kündigt ein Krisengespräch mit allen relevanten Organisationen, allen voran Polizei, Ordnungsamt und Bergwacht an. Mit diesen gemeinsam soll nun rasch ein Konzept, ein Plan erarbeitet werden. „Damit die Menschen die Gedenkstätten wieder in Ruhe aufsuchen können und man die Diebstähle hintanhalten kann“, so Scheider. Er wünscht sich dafür eine personelle Aufstockung des Ordnungsamtes und eine finanzielle Absicherung im Budget für Vorsorgemaßnahmen. Betroffen sind auch die Grünanlagen vor den Friedhöfen – hier wird sogar übernachtet. Foto: LPD/Hoeher Oskar Neues Fahrzeug für die FF Kellerberg Nicht nur in Ernstfällen und Bewerben, sondern auch wenn es darum geht, ein neues Fahrzeug zu bekommen, zeigen die Kameraden der FF Kellerberg gerne Einsatz. Fleißiges Sammeln und Sparen machte sich bezahlt – dank finanzieller Unterstützung von Seiten des Landes sowie der Gemeinde nahmen die Kellerberger Blauröcke am 28. August den Schlüssel zum neuen LFA aus den Händen von LH Peter Kaiser und Bürgermeister Hermann Moser entgegen. Nach dem Empfang zahlreicher Gastwehren und Ehrengäste und der Segnung wurde die Neuanschaffung beim Frühschoppen mit der Gemeindetrachtenmusikkapelle Weißenstein gebührend gefeiert. Der Reinerlös der Veranstaltung diente natürlich der Finanzierung des Wagens. Kurz, deutlich und spendabel zu sein – so sah Kaiser seine Aufgabe als Landesfeuerwehrreferent angesichts der Temperaturen. Er verwies auf die vielen Erfolge der FF Kellerberg www.buergermeisterzeitung.at | de Erste Ganztagsschule in Villach: Abwechselnd Unterricht und Freizeit In der Neuen Mittelschule Völkendorf wird im kommenden Schuljahr erstmals in Villach in einer Klasse die sogenannte Ganztagsschule angeboten. 22 zehnjährige Schülerinnen und Schüler werden im Schuljahr 2016/17 in der NMS Völkendorf gemeinsam in einer Klasse eine Ganztagsschule besuchen. „Dabei handelt es sich um die sogenannte verschränkte Form, in der sich Unterricht und Freizeit abwechseln. Das ist ein Modell, das laut Bildungsforschern dem Lernrhythmus der Kinder besonders zusagt“, sagt Schulreferentin Vizebürgermeisterin Mag.a Gerda Sandriesser und sie erklärt: „In freien Lernstunden erledigen die Schülerinnen und Schüler ihre Hausübungen in der Schule und werden dabei von Pädagogen der Schule unterstützt. Die restliche Zeit sollen sich die Kinder durch Spiel und Spaß erholen.“ Von der Essensauswahl über die Lernzeit bis zu den Sportund Freizeitangeboten sorgt die Schuldirektion für ein qualitativ hochwertiges Angebot. Kooperationen mit privaten Sport-, Kunst- oder Kulturvereinen sind erwünscht und werden vom Bund finanziell gefördert. In der NMS Völkendorf stellt die verschränkte Form eine Ergänzung zur herkömmlichen Ganztagesbetreuung mit getrenntem Unterrichtsteil vormittags und Lern/Freizeit nachmittags dar. Die Kosten bleiben für die Eltern gleich. Voraussetzung für die verschränkte Ganztagesbetreuung war das Einverständnis von zwei Dritteln der Eltern einer Klasse und der betroffenen Pädagoginnen und Pädagogen, dass die Kinder während der Woche bis mindestens 16 Uhr in der Schule bleiben. Der Tagesablauf besteht aus inhaltlich und organisatorisch abgestimmten Lern-, Ruhe-, Spiel-, Förder- und Essenszeiten. Nach 16 Uhr wird nicht mehr gelernt. „Ich sehe es als gesellschaftliche Notwendigkeit, eine Ganztagesbetreuung in der Schule anzubieten. Es wird sich zeigen, dass Schule mehr sein kann als ein Ort, an dem nur gelernt und benotet wird. Es entsteht gemeinsamer Lebensraum, in dem die Begabungen und Interessen der Kinder gezielter gefördert werden können. Ihr Selbstvertrauen wird gestärkt und Integration unterstützt“, betont Schulreferentin Mag.a Sandriesser. und betonte: „Ich bin heute bei der einzigen Feuerwehr, die sowohl Landesmeistertitel bei den normalen Bewerben als auch in den Jugendbewerben erreicht hat.“ Für die bereits geleisteten Stunden sprach Kaiser den Kameraden ein „Danke“ aus, verbunden mit dem „Bitte“ um zukünftiges Engagement. Der Wunsch nach einem neuen Löschfahrzeug bestand laut Kommandant Christian Katholnig bereits seit 2011. Rund 198.000 Euro kostete das LFA, das die Kameraden künftig sicher und schnell zu ihren Einsätzen bringen soll. „Wir legen großen Wert auf die Ausbildung unserer Jugendfeuerwehr. Da gehört eine ordentliche Ausrüstung natürlich dazu“, erklärte Katholnig den Beweggrund für die Anschaffung, die natürlich auch den neuesten Sicherheitsstandards entspricht. Fahrzeugsegnung FF Kellerberg: LH Peter Kaiser mit den Patinnen Barbara Scheidenberger, Sandra Katholnig, Alexandra Staber, Maria Auer, Birgit Schatzmayr sowie Kommandant Christian Katholnig, LBD Josef Meschik und Libert Pekoll. Bürgermeister Zeitung 10/2016 37 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 38 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN den Kasematten, geeinigt. Der Kaufpreis beträgt 400 Euro netto pro Quadratmeter, also insgesamt 2.588.640 Euro brutto. Als Franchise Partner für die Hotelanlage konnte Hilton gefunden werden. Geplant ist die Etablierung eines Hilton Garden Inn Hotels, welches ein Vier-SterneHotel-Level repräsentiert. „Die Entscheidung für den Standort Wiener Neustadt basierte auf mehreren positiven wirtschaftlichen und standortspezifischen Faktoren. Aber vor allem auch darauf, dass uns seitens der Politik ein glaubhaftes Konzept hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Stadt Wiener Neustadt aufgezeigt wurde. Darin enthalten sind unter anderem auch Bestre- Wiener Neustadt bekommt InnenstadtHotel im Stadtpark Seit über zehn Jahren laufen Bestrebungen der Stadt Wiener Neustadt, ein Innenstadt-Hotel zu realisieren. In der Vergangenheit waren dutzende Versuche gescheitert. Unmittelbar nach Antritt der Bunten Stadtregierung wurde ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes, mit einer Investoren- und Betreibersuche beauftragt. Zehn Betreiber und drei Investoren konnten für das Projekt gewonnen werden. Nach zahlreichen Sondierungsrunden hat sich die KescoHotel GmbH rund um DI Eugen Utow und Johann Habeler mit der Stadt Wiener Neustadt auf den Kauf von Grundstücken im Stadtpark, in unmittelbarer Nähe zu den Tennisplätzen und V.l.n.r.: Tourismus-Stadtrat Franz Piribauer, MSc, Johann Habeler (Kesco-Hotel GmbH), Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger, DI Eugen Utow (Kesco-Hotel GmbH) und Architekt DI Franz Kaltenbacher zeigen, wie das Hotel aussehen wird. Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller NHM-Forscher bargen „sensationellen“ Ur-MammutFund in NÖ Im Zuge von Vorarbeiten für den Bau der A5 im Bezirk Mistelbach stießen Experten der Geologischen Bundesanstalt Mitte August auf Überreste eines Mammuts. Paläontologen des Naturhistorischen Museums Wien bargen die beiden mächtigen Stoßzähne und einige Wirbelknochen in einer Notgrabung. Auch ob seines hohen Alters sei der Fund „ziemlich sensationell“, sagte NHMForscher Oleg Mandic der APA. Mammut-Überreste aus dem Pleistozän (vor 2,6 Mio. bis etwa 12.000 Jahren) seien vor allem in Löss-Ablagerungen in Niederösterreich zwar relativ häufig, „in dieser Qualität sind Funde aber sehr rar. Vor allem die beiden zweieinhalb Bürgermeister Zeitung 10/2016 bungen und Maßnahmen, die Stadt Wiener Neustadt nicht nur als Wirtschaftsstandort sondern auch als Kultur- und Tourismusregion auszubauen und zu bewerben. Diese Zielsetzungen gepaart mit der 2019 stattfindenden Landesausstellung werden daher weitere positive Faktoren für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf unserer geplanten Hotelanlage sein“, betonten Investor DI Eugen Utow und Geschäftsführer Johann Habeler. Als Architekt wurde DI Franz Kaltenbacher beauftragt. Seine Planungen sind mit dem Bauamt der Stadt in Abstimmung und befinden sich bereits in der Zielgeraden. Geplant ist ein sechsstöckiger Hotelkomplex auf 6.407 m² Bruttogeschoßfläche mit 130 Zimmern, wovon fünf behindertengerecht angelegt sind, um insbesondere Patientinnen und Patienten von MedAustron entsprechende Fazilitäten anbieten zu können. Darüber hinaus wird das Hotel über ein Restaurant, eine Bar, einen Fitnessbereich und insbesondere über vier multifunktionale Meeting-Räume verfügen. Der Baubeginn ist für Anfang 2017 geplant, sodass die Hotelanlage rechtzeitig vor Beginn der Landesausstellung in Betrieb gehen wird. Meter großen Stoßzähne sind eine Seltenheit“, sagte Mandic. Das Team der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des NHM geht davon aus, dass die Überreste ungefähr eine Million Jahre alt sind, und damit aus dem Alt-Pleistozän stammen. Das lasse sich gut abschätzen, weil an der Fundstelle nahe der Marktgemeinde Bullendorf aufgrund der Bauarbeiten die geologischen Schichten gerade gut einsehbar sind. Da sich die Ablagerungen aus längst vergangenen Zeiten gerade so lesbar präsentieren, waren die Experten der Geologischen Bundesanstalt vor Ort. Dem Team war schnell klar, dass man es in einer Böschung mit Knochen von Ur-Elefanten zu tun haben könnte. Mandic und seine Kollegen vom NHM hoben den Fund dann mit Hilfe der Asfinag in einer mehrtägigen Notgrabung und brachten ihn anschließend in Gipsummantelung ins Museum. Foto: APA (NHM Wien) 38 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 39 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH 39 Land Niederösterreich diskutierte in Alpbach über Spitzenforschung In Niederösterreich wird bereits heute Spitzenforschung betrieben, die das Potenzial hat, die Welt nachhaltig zu verändern und sogar Horizonte zu verschieben. Eine der grundlegenden Triebfedern dafür ist die menschliche Neugierde – so lautet eine wichtige Erkenntnis der Breakout Session „Der Blick ins Ungewisse und die Verschiebung des Horizonts“, die von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, im Rahmen der Technologiegespräche des „Europäischen Forum Alpbach“ organisiert wurde. „Erst das aus Neugierde entstandene Verständnis der Zusammenhänge ermöglicht neue Lösungen bekannter Problemstellungen. Diese kreativen Lösungsansätze und Forschungsergebnisse müssen dann aber auch innovativ von der Wirtschaft genützt und umgesetzt werden“, erläuterte Wirtschafts- und TechnologieLandesrätin Dr. Petra Bohuslav. Ein besonders guter Boden für kreative Grundlagenforschung findet sich an den vier Technopolstandorten Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg, die sich zu bewährten Schnittstellen von Wirtschaft und Wissenschaft ent- wickelt haben. Das wurde auch bei der Breakout Session bestätigt. „Dabei ist nicht nur die Forschung an sich im Zentrum gestanden, sondern immer auch vor dem Hintergrund einer möglichen Verwertbarkeit der Forschungsergebnisse“, erläuterte die Landesrätin. Umgesetzt wird das Technopolprogramm seit dem Start im Jahr 2004 durch die Wirtschaftsagentur ecoplus. ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki meinte dazu: „Die rasante technologische Entwicklung wird zu einer der größten Herausforderungen für die heimische Wirtschaft. Wer im knallharten Wettbewerb erfolgreich bleiben will, muss in engem Kontakt mit hochkarätigen Forschungseinrichtungen stehen und bereit sein, die Ergebnisse rasch und kreativ im eigenen Portfolio umzusetzen. Die ecoplus Technopole sind hier die richtigen Ansprechpartner.“ Die Lösung dringlicher Probleme ist eine weitere Triebkraft für Forschung und Innovation. Menschen sterben weiterhin an Krebs, Schimmelpilze bedrohen Nahrungs- und Futtermittel, um nur einige zu nennen. Hier muss nach neuen, kreativen Lösungsansätzen gesucht werden, die durchaus auch unsere heutigen Horizonte verschieben können. Landesrätin Bohuslav dazu: „Die Unternehmen müssen bereit sein, bekannte Foto: Dietmar Bodensteiner 10 Jahre „Natur im Garten“ Fest im Museumsdorf Niedersulz Gemeinsam mit der Volkskultur Niederösterreich und dem Museumsdorf Niedersulz fand das „Natur im Garten“ Fest im Museumsdorf Niedersulz statt. „Die Musikgruppen, die historische Dorfarchitektur, die typischen Gemüse- und Bauerngärten sowie das Familienprogramm überzeugte die Gäste“, freute sich LH-Stellvertreterin Johanna MiklLeitner über das Fest im Weinviertler Museumsdorf. Zum 10. Mal fand das „Natur im Garten“ Fest im geschichtlichen Museumsdorf statt und bot den Besucherinnen und Besuchern einiges: Frühherbstliche Blütenpracht, Volksmusik und Chöre, Tanzgruppen, Weinviertler Kulinarik, ein Pflanzen- und Kunsthandwerksmarkt, professionelle Gartenberatungen beim „Natur im Garten“ Infostand sowie Vorträge zu naturnahen Gartenthemen und ein besonderes Programm für Kinder lockten ins größte Freilichtmuseum Niederösterreichs. Auf über 22 ha konnten die Gäste im Museumsdorf Niedersulz zahlreiche Gärten, in denen Pflanzenraritäten und alte Obstsorten gedeihen, bewundern. „Die Gärten hier im Museumsdorf Niedersulz beherbergen nicht nur die seltenen Pflanzenarten sondern laden die Gäste ein, zur Ruhe zu kommen. So konn- www.buergermeisterzeitung.at | de Pfade zu verlassen und die bahnbrechenden Entwicklungen der Zukunft für ihr Arbeitsgebiet, ihre Branche umzusetzen und so auch neue Märkte zu erobern. Wir unterstützen beide Seiten – Wirtschaft und Wissenschaft – auf diesem spannenden Weg und tragen so auch weiterhin zur erfolgreichen Positionierung des Technologie- und Wirtschaftsstandortes Niederösterreich bei.“ Frauenlauf in Niederösterreich: 2.200 Läuferinnen am Start Rund 2.200 Läuferinnen starteten kürzlich im Gelände der idyllischen Seenlandschaft in St. Pölten beim 11. NÖ Frauenlauf. Nicht nur Gewinnen stand im Vordergrund, sich der Herausforderung zu stellen und Großes geleistet zu haben, bedeutete jeder einzelnen Teilnehmerin und den begeisterten Fans alles. Unter dem Motto „Laufen gegen den Krebs“ spendeten Sponsoren und Läuferinnen durch ihre Teilnahme eine beträchtliche Summe für die NÖ Krebshilfe. Schwarz übergab einen Scheck in der Höhe von 6.000 Euro an die Krebshilfe Niederösterreich – Geld, das von den Teilnehmenden erlaufen wurde. „Ich freue mich, dass wir sportliches und soziales Engagement so erfolgreich für eine gute Sache vereinen konnten“, freute sich Landesrätin Schwarz. In der Gruppe über 80 Jahre sicherte sich Johanna Stangl (83 Jahre) den ersten Platz und Laura Seyfried (82 Jahre) den zweiten Platz, Landesrätin Barbara Schwarz, Martin Gabler (Niederösterreichische Versicherung), Barbara Baumgartner (Hypo NÖ) gratulierten. Foto: NÖ Landespressedienst/Burchhart ten Familien den Tag richtig genießen und gleichzeitig alte Traditionen bei den Stationen im Dorf besser kennen lernen“, erklärt LH-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner. In diesem Jahr war der Schwerpunkt „Duftpflanzen aus dem historischen Bauerngarten“. Passend dazu informierten das Gartenteam des Museumdorfes sowie die Expertinnen und Experten von „Natur im Garten“ die Besucherinnen und Besucher. Des Weiteren wurden Führungen durch den Garten des Museumsdorfes angeboten. Verschiedene Spiel- und Bastelstationen animierten die Kinder zum Mitmachen. Die 14 Tanz- und Musikgruppen sorgten am Dorfplatz und im Südmährerhof für musikalisches und tänzerisches Programm. Das Museumsdorf Niedersulz ist langjähriger Partner der Organisation HILFE IM EIGENEN LAND, die unter der Patronanz der Präsidentin Sissi Pröll unterstützt wird. Die Gäste konnten das Hilfsprojekt durch den Kauf von Losen unterstützen. Jedes zweite Los gewann attraktive Sachpreise. Der Gesamterlös kommt notleidenden Familien in ganz Österreich zugute. V.l.n.r. : Martin Lammer/Geschäftsführer der Kulturregion Niederösterreich, Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter, Sissi Pröll/Präsidentin Hilfe im eigenen Land, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Barbara Stöckl, LH-Stellverteterin Johanna Mikl-Leitner, Olympiasieger Matthias Steiner, Prof. Dorli Draxler/Geschäftsführerin der Volkskultur Niederösterreich, Prof. Dr. Edgar Niemeczek/Geschäftsführer der Kulturregion Niederösterreich Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 40 40 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Die Ortsdurchfahrt von Niederleis (Bezirk Mistelbach) im Zuge der Landesstraße L 3090 wird von der Kreuzung der Landesstraße L 3076 mit der L 3090 bis zum östlichen Ortsende in zwei Abschnitten mit einem Kostenaufwand von rund 500.000 Euro saniert und neu gestaltet. Bedingt durch die 40 Jahre alte Straßenkonstruktion, entspricht die Fahrbahn der Landesstraße L 3090 in der Ortsdurchfahrt von Niederleis nicht mehr den modernen Verkehrserfordernissen. Weiters sind keine geordneten Abstellflächen vorhanden und die Gehwege sanierungsbedürftig bzw. fehlen zur Gänze. Aus diesen Gründen haben sich der NÖ Straßendienst und die Ge- Kirchberg an der Pielach: Europäischer Dorferneuerungspreisverleih Ca. 1000 Gemeindevertreter aus 17 ländlichen Regionen aus 11 Staaten waren nach Tihany in Ungarn zur Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises gekommen. Darunter eine Abordnung aus Kirchberg an der Pielach, mit Bgm. Ök. Rat Anton Gonaus und Vbgm. Franz Singer an der Spitze und insgesamt 33 Personen. Kirchberg an der Pielach (Niederösterreich) und Fließ (Tirol) vertraten die österreichische Fahne. In einem harten Auswahlverfahren in den einzelnen Ländern waren 24 Gemeinden, darunter Fließ und Kirchberg, nominiert worden. Bewertet wurde die Gemeindeentwicklung, der soziale und kulturelle Status, Vereinswesen, Fremdenbetreuung, das Miteinander der Generationen, Bürgerbeteiligung, Transparenz der Entscheidungen, die Ge- Bürgermeister Zeitung 10/2016 ruhenden Verkehr entstehen geregelte Parkflächen, neu angelegte Grünflächen sorgen für ein harmonisches Ortsbild. Die Arbeiten führt die Straßenmeisterei Mistelbach gemeinsam mit Baufirmen der Region durch. Mit der Fertigstellung des ersten Abschnittes ist Ende November zu rechnen. Die Arbeiten für den zweiten Abschnitt sind für 2017 geplant. Für den ersten Abschnitt wurden Kosten in der Höhe von rund 280.000 Euro veranschlagt, wobei 130.000 Euro vom Land Niederösterreich und 150.000 Euro von der Gemeinde Niederleis getragen werden. Für die Durchführung der Arbeiten ist eine Sperre der Landesstraße L 3090 zwischen der Hauptstraße und der Kirchengasse erforderlich. St. Anton an der Jeßnitz: Brücke über Jeßnitzbach wird instandgesetzt Die Landesstraße B 28 quert am Ende des Ortsgebietes von St. Anton an der Jeßnitz den Jeßnitzbach mit einem StahlbetonPlattentragwerk. Die im Jahre 1972 errichtete Brücke weist bereits zahlreiche Schäden auf, weshalb sich das Land Nieder österreich für eine Instandsetzung des Brückentragwerks und der Brückenausrüstung entschlossen hat. Vor Beginn der Instandsetzungsarbeiten werden Schutzgerüste montiert, um bei den Abtrags- und Betonarbeiten eine Verunreinigung der Jeßnitz zu vermeiden. Das gesamte Tragwerk wird neu abgedichtet, das Entwässerungssystem komplett erneuert und Betonschäden an der Tragwerksunterseite saniert. Somit ist wieder ein vollkommener Schutz gegen Wassereintritte gegeben, wodurch eine vorzeitige Korrosion der Stahleinlagen verhindert wird. Weiters werden sämtliche Randbalken, sowie die Geländer erneuert. Anschließend wird ein neuer Fahrbahnbelag aufgebracht. Zur allgemeinen Verkehrssicherheit wird die Brücke mit Leitschienen ausgerüstet. Die Bauarbeiten werden in einem Zeitraum von rund sechs Wochen von der Firma Kaim durchgeführt. Die Gesamtbau kosten belaufen sich auf rund 180.000 Euro und werden zur Gänze vom Land Niederösterreich getragen. Aufgrund dieser Instandsetzungsmaßnahmen ist es erforderlich, die Landesstraße B 28 im Brückenbereich halbseitig für den Verkehr zu sperren. Die Aufrechterhaltung des Fußgängerverkehrs ist während der Bauzeit gewährleistet. Die Arbeiten werden bis Mitte Oktober abgeschlossen sein. meindetätigkeit im Allgemeinen, Engagement der Bürgerinnen und Bürger und vieles mehr. Als Gesamt- und Europasieger ging Fließ hervor. Kirchberg an der Pielach wurde mit 6 anderen Gemeinden an 2. Stelle gereiht und kann sich daher mit Recht Vizeeuropameister nennen. Als besonderer Pluspunkt für Kirchberg wurde die regionale Zusammenarbeit der Gemeinden im Dirndltal hervorgestrichen. Bgm. Ök. Rat Anton Gonaus: „Für mich zählten diese Tage in Ungarn zu den schönsten Ereignissen, welche ich bisher in meiner kommunalen Tätigkeit erleben durfte. Unsere jahrelange Arbeit für die Entwicklung unserer Gemeinde und deren Bürgerinnen und Bürger hat damit höchste Anerkennung erhalten. Dieser Erfolg ist aber nur dadurch möglich geworden, weil es in unserer Gemeinde so viele Bürgerinnen und Bürger gibt, die bereit sind, in der Gemeinde selbst und in Vereinen und Organisationen ihr Wissen, ihre Ideen einzubringen, mitzuarbeiten und umzusetzen.“ Fotos: NLK Filzwieser Ortsdurchfahrt Niederleis-Ost wird neu gestaltet meinde Niederleis entschlossen, die Ortsdurchfahrt auf einer Gesamtlänge von rund 800 Metern neu zu gestalten. Durch die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt wird auch die gesamte Entwässerungssituation verbessert. Von der Kreuzung der L 3076 mit der L 3090 starteten nun die Bauarbeiten für den ersten rund 200 Meter langen Abschnitt. Um Behinderungen während des Baues zu vermeiden, wurde im ersten Abschnitt vor Baubeginn die Wasserleitung saniert. Während im ersten Abschnitt die komplette Straßenkonstruktion erneuert werden muss, wird im zweiten Abschnitt lediglich die Fahrbahndecke neu aufgetragen. Die Breite der Landesstraße L 3090 wird entsprechend dem heutigen Verkehrsstandard und den örtlichen Verhältnissen durchgehend mit sechs Metern ausgeführt. Durch den Abriss eines alten Gebäudes kann der Straßenverlauf bei der unübersichtlichen 90-Grad-Kurve verbessert werden. Bei der Umsetzung dieses Bauvorhabens wird auch besonders auf die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgeher und Schüler Rücksicht genommen. Gehsteige werden teilweise neu errichtet bzw. die bestehenden Gehsteige werden in der Breite angepasst und die Hochborde erneuert. Für den BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 41 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH Europäisches Partnerschaftstreffen in Grafenwörth der Raidinger Delegation 2 Aquarelle des Raidinger Geburtshauses von Franz Liszt überreicht. Die Marktgemeinde Grafenwörth hat ihre drei Partnergemeinden Raiding im Bgld., Grafenwöhr aus Deutschland und Serravalle aus Italien im Zuge eines europäischen Partnertreffens zum „Fest der Nationen“ eingeladen. Neben Besichtigungen und der Partnerschaftsfeier stand auch ein Besuch im Grafenegger Wolkenturm zu einem Konzert des Cleveland Orchestra unter dem Dirigenten Franz Welser-Möst auf dem Programm. Bürgermeister LAbg. Alfred Riedl und dem Betreuer der Partnerschaft Friedrich Ploiner wurden nach der Festmesse von Neue Parkscheinautomaten für Grüne Zone Bgm. Markus Landauer, Feuerwehrkommandant Friedrich Ploiner aus Grafenwörth, Bgm. LAbg. Alfred Riedl, Raidings Amtfrau Elisabeth Ackerler, Vzbgm. Reinhard Polsterer aus Grafenwörth Foto: z.Vfg. Ab Mitte Oktober wird samstags gratis geparkt Fertigstellung Hochwasserrückhaltebecken Further Bach Die Stadtgemeinde Neunkirchen will den BesucherInnen der Innenstadt ein weiteres Zuckerl anbieten: Ab 15. Oktober 2016 kann an den Samstagen in gebührenpflichten Kurzparkzonen gratis geparkt werden. Bislang gilt die Gebührenpflicht am Samstag von 8.00 bis 13.00 Uhr. Damit werden die Erleichterungen weiter ausgebaut: Bereits im März 2011 hat die Stadtregierung die Gratis-Parkzeit von 10 auf 30 Minuten erhöht. Anders als in anderen Städten endet die Gebührenpflicht auch schon um 17.00 Uhr – wer also um 16.30 Uhr in die Innenstadt kommt, hat (Gratis-Parkzeit inklusive) eineinhalb Stunden Zeit, Erledigungen zu tätigen oder sich gemütlich ins Kaffeehaus zu setzen. Auf dieses spezielle Angebot wird auch auf allen Parkautomaten hingewiesen. Die Stadtgemeinde Neunkirchen bietet in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone 234 Parkplätze in Zentrumsnähe an (maximal fünf Minuten Gehzeit bis zum Hauptplatz), weitere 328 Dauerparkplätze sind ebenfalls in Zentrumsnähe zu finden. Vor kurzem erfolgte die feierliche Eröffnung der beiden Hochwasserrückhaltebecken Bigl und Furth an der Triesting. In Anwesenheit von Landesrat Dr. Stephan Pernkopf wurde der erste Teil eines umfassenden Hochwasserschutzprojekts im Triestingtal seiner Bestimmung übergeben. „Niederösterreich wurde immer wieder von schweren Naturkatastrophen – wie auch in diesem Sommer – heimgesucht, deshalb ist es umso wichtiger weiter am Hochwasserschutzausbau festzuhalten. Insgesamt konnten wir in den letzten Jahren schon 255 Gemeinden sicherer machen“, so Pernkopf. Mit den beiden Rückhaltebecken wird oberhalb der Ortschaften Furth und Schromenau ein Retentionsraum von 230.000 Kubikmeter geschaffen und Hochwasser bis zu einer 50-jährlichen Auftretenswahrscheinlichkeit zurückgehalten. Das Investitionsvolumen von rund 5,6 Millionen Euro wurde von Bund (rund 3,5 Millionen Euro), Land Niederösterreich (rund eine Million Euro) und dem Triesting Wasserverband (rund 1,1 Millionen Euro) finanziert. Neunkirchen: Krems: Stadtrat Alfred Scheichl nahm den neuen Parkscheinautomaten in der Alauntalstraße gemeinsam mit den Mitarbeitern der Elektroabteilung in Augenschein. Foto: Stadt Krems Die Parkscheinautomaten in der Grünen Zone haben Verstärkung erhalten, und zwar in der Alauntalstraße. Die neuen Standorte sind im östlichen Teil, auf Höhe von Hausnummer 18 und im Kreuzungsbereich Alauntalstraße, Gaswerkgasse und Kreuzbergstraße angesiedelt. Neben einer wesentlichen Erleichterung für Autofahrer gibt es auch ökologische Vorteile: Die Parkscheinautomaten haben Solarbetrieb und sind somit umweltfreundlicher und kostengünstiger, als ihre herkömmlichen Artgenossen. Ternitz: Der Schulbeginn ist teuer Die Grundausrüstung, von der Schultasche bis zu den Malstiften, von Heften bis zum Radiergummi, kann bis zu rund 300 Euro kosten. „Füllfeder, Tintenkiller, Bleistifte, Buntstifte, Federpennal und, und, und – die Ausstattung für einen Erstklässler oder Kinder, die den Schultyp wechseln, geht ins Geld“, so Schulstadträtin Mag. Andrea Reisenbauer. Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak hat deshalb gemeinsam mit dem SPÖ-Fraktionsvorsitzenden Stadtrat KommR Peter Spicker eine Schulstart-Aktion ins Leben gerufen, um den kostspieligen Schulbeginn leistbarer zu machen. Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak: „Uns geht es vor allem darum, die Kaufkraft auch in unserer Stadt zu halten. Deshalb haben wir mit unserem Ternitzer Unternehmen „Bücher Büro Papier Rehor“ eine Gutschein-Aktion für den Schulbeginn gestartet, um Familien oder Allein- www.buergermeisterzeitung.at | de erzieherinnen bei den notwendigen Anschaffungen von Schulartikeln zu unterstützen.“ Die ersten 60 Kunden der Firma Rehor in Ternitz erhalten ab einem Einkauf von € 100,- einen Gutschein im Wert von € 10,- von Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak und der SPÖGemeinderatsfraktion. Die Mandatare der SPÖ-Gemeinderatsfraktion verwenden 20 Prozent ihrer Aufwandsentschädigung für Sozialprojekte oder für Unterstützungen von in Not geratener Familien. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedeutet der Schulstart eine große finanzielle Belastung für viele Familien. Deshalb war es für uns ein großes Anliegen, gemeinsam mit der Ternitzer Unternehmerin Reingard Martina Rehor eine Aktion zu starten, die hilft, bares Geld zu sparen“, so Stadtrat KommR Peter Spicker. Schulstadträtin Mag. Andrea Reisenbauer, Reingard Martina Rehor, Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak und Fraktionsvorsitzender StR KommR Peter Spicker Foto: z.Vfg. Bürgermeister Zeitung 10/2016 41 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 42 42 OBERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Saisonbeginn Hallenbad und Sauna Ab dem 19. September sind das Hallenbad und die Sauna der Stadt Braunau wieder geöffnet. In der kalten Jahreszeit bietet die großzügige, abwechslungsreiche Wasser- und Saunalandschaft Entspannung, Sportmöglichkeiten und Badespaß für Jung und Alt. Das in den Jahren 2009 und 2010 generalsanierte Hallenbad ist das größte und modernste der Region. Den Badegästen stehen ein 25 Meter langes Sportbecken mit Sprudelliegen und Massagedüsen, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und ein liebevoll gestalteter Kleinkinderbereich mit Piratenschiff und Spritztieren zur Verfügung. Sämtliche Becken sind mit einem Behinderteneinstieg ausgestattet. Kleinkinderbereich im Braunauer Hallenbad Foto: Blum Wels: Volksschule Puchberg präsentiert sich runderneuert Nach nur sieben Monaten Bauzeit ist die Volksschule 7 Puchberg in der Prunnerstraße 4 pünktlich mit Schulbeginn 2016/2017 wieder in Betrieb. Die Bauarbeiten umfassten etwa den Einbau eines Aufzuges, Sanierungen in den Obergeschossen (z.B. Verbesserung der Akustik in den Klassenräumen) sowie eine komplette Neugestaltung des Eingangsbereiches. Den Schülern und Lehrern stehen nun ein neuer Kleinturnsaal samt Nebenräumen, neue Toilettenanlagen (samt Behinderten-WC) sowie ein vom Turnsaal erschlossener Freibereich zur Verfügung. Durch die zusätzlich gewonnenen Räume hat die Schule nun auch einen separaten Konferenzraum sowie eine neue Direktion. Bürgermeister Dr. Andreas Bürgermeister Zeitung 10/2016 Wasserspielgeräten im Sportbecken austoben können. Alle diese Angebote sind für die Badegäste kostenlos. In der Sauna gibt es monatlich wechselnde Aktionen mit Ermäßigungen an bestimmten Tagen. Einmal im Monat verwöhnt die beliebte Mondscheinsauna von 20 Uhr bis Mitternacht mit speziellen Aufgüssen. Brunsteiner, der die Gäste persönlich im Rathaus begrüßte: „Diese Aktion des Landesfrauenreferates haben wir sofort aufgegriffen, weil es mir ein großes Anliegen ist, die sich in Vöcklabruck aufhaltenden Menschen über unser Werteverständnis zu informieren. Denn nur wer um unsere Grundwerte Bescheid weiß, kann sich erfolgreich in unsere Gesellschaft integrieren!“ Vöcklabruck: Linz: Wertedialog für Flüchtlinge Vorletzte Entscheidung zur neuen Donaubrücke gefallen Wie schaut unser Bildungssystem aus? Welche Rolle haben Frauen in der Gesellschaft inne? Was versteht man unter Demokratie? Diese und viele andere Fragen standen im Zentrum eines so genannten Wertedialogs für Asylwerberinnen und Asylwerber im Rathaus Vöcklabruck. Mit großem Interesse informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Gleichberechtigung, Schulpflicht, Rechte der Kinder, Ausbildung und Arbeitsrecht und viele weitere „Säulen“ unserer österreichischen Demokratie. Die Dolmetscher Frau Zeina Maikeh und Herr Mag. Seyfollah Seyyed-Hashemi sorgten dafür, dass sämtliche Informationen an die Frau bzw. den Mann kamen. Bürgermeister Mag. Herbert Brückenrelevante Entscheidung aus Systemstudie Mühlkreisbahn liegt vor Rabl: „Die Sanierung der Volksschule, die ich einst selbst besucht habe, ist bestens gelungen. Allen Puchberger Schülern und Lehrern wünsche ich ein schönes und erfolgreiches Schuljahr!“ Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer: „Im Namen der Stadt Wels wünsche ich den Schulkindern und ihren Lehrkräften viel Freude mit dem neuen Turnsaal und den zusätzlichen Räumen. Die Sanierung der Volksschule Puchberg ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Qualitätsoffensive zur Verbesserung der Unterrichtsund Lernbedingungen in Welser Schulgebäuden.“ Stadtrat Peter Lehner: „Termin und Kosten wurden punktgenau eingehalten.“ Stadtrat Johann ReindlSchwaighofer (zuständig für die Schulgebäude), Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, Stadtrat Peter Lehner (zuständig für Bauen und Stadtentwicklung) sowie Dipl.-Ing. Mario Wiesinger von der städtischen Baudirektion (v.r.) bei der Begutachtung der neuen Turnhalle in Puchberg. Foto: Stadt Wels Braunau am Inn: Die großzügige Saunalandschaft im Obergeschoß umfasst Finn-, Bio- und Dampfsaunen sowie ein Aroma-Dampfbad. Attraktive Ruhe- und Aufenthaltsräume und eine Außenterrasse mit Blick auf Braunau bieten viel Platz für Erholung und geselliges Beisammensein. Auch Massagen werden nach Voranmeldung angeboten. Für das leibliche Wohl ist im Gastronomiebereich mit einer Auswahl an kalten und warmen Speisen, Eis, Süßwaren und Getränken bestens gesorgt. Ab Oktober wird im Hallenbad wieder das beliebte Veranstaltungsprogramm mit verschiedenen Aktivitäten wie Aqua-Jogging und Wassergymnastik angeboten. Der Samstagnachmittag gehört den Kindern, die sich mit Mit einem Schreiben der Verkehrsdirektion des Landes Oberösterreich ist die vorletzte Entscheidung zur Finalisierung der neuen Donaubrücke für eine zweite Schienenachse in Linz gefallen: „Landesrat Steinkellner hat Wort gehalten, rechtzeitig im September die brückenrelevanten Ergebnisse der Systemstudie Mühlkreisbahn vorzulegen“, ist Bürgermeister Klaus Luger erfreut. „Die Entscheidung ist gegen einen Mischbetrieb von Eisen- und Straßenbahn auf der neuen Donaubrücke ausgefallen, somit kann die Brücke wie von uns immer vorgesehen fertiggeplant werden!“ Was jetzt noch fehlt, ist die vor mittlerweile mehr als viereinhalb Jahren ebenfalls zugesagte Vereinbarung über die Mitfinanzierung der Brücke durch das Land Oberösterreich. „Mit der vorliegenden Entscheidung aus der Systemstudie gibt es nun endgültig keinen Grund mehr für eine weitere Verzögerung. Ich habe deshalb Landeshauptmann Pühringer erneut um einen baldigen Gesprächstermin ersucht. Wenn er im Interesse der PendlerInnen und LinzerInnen die Fertigstellung der Brücke bis 2020 nicht gefährden will, sollte spätestens bis zur Landtagssitzung im November ein entsprechender Vereinbarungsentwurf stehen. Schließlich wird auch die neue Brücke zur Hälfte von Nicht-Linzerinnen und Nicht-Linzern genutzt, ich poche deshalb auf eine faire Behandlung der Landeshauptstadt durch das Land Oberösterreich“, schließt Bürgermeister Klaus Luger. BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 43 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | OBERÖSTERREICH 43 „Via Scardinga“: Neue Objekte zur Burgeroberung Der neue Schärdinger Themenweg „Via Scardinga“, der seit Juni als kostenloses Gästeprogramm frei zugänglich ist, erfreut sich größter Beliebtheit und lockt als neue Zielgruppe Familien an, freut sich auch Bürgermeister Ing. Franz Angerer über viele kleine Schärding-Besucher. Die sympathische Ferienaktion rund um die „Scardy“-Mäuse hat dazu bestimmt einen großen Beitrag geleistet. Eine beliebte Station hat kürzlich Zuwachs bekommen: Das Burgmodell im Schlosspark, das erahnen lässt, wie beeindruckend die Burganlage Schärding einst gewesen sein muss, wartet mit neuen Attraktionen auf. Die bei Kindern heiß begehrte Sandburg wurde um drei, vom Künstlernetzwerk Wüdwux gefertigte, Zusatzobjekte erweitert. So dienen ab sofort eine Stiege, eine Kanone und ein Rammbock zur Burgeroberung. Spiel und Spaß sind auf jeden Fall vorprogrammiert, sind sich die „Via Scardinga“-Betreiber einig. Neue Linie 4: Straßenbahnverlängerung bis zum Schloss Traun V.li.: Alexander Flotzinger und Mag. Thomas Waldenberger vom Künstlernetzwerk Wüdwux bei der Montage der drei neuen Objekte zur Burg eroberung. Am 10. September konnte die neue Linie 4 bis zum Trauner Schloss eröffnet werden. „Damit geht eines der wichtigsten Projekte des öffentlichen Verkehrs in Oberösterreich auf Schiene“, freut sich LR Mag. Steinkellner. Für die Verlängerungsstrecken wurden sechs moderne und barrierefreie City-Runner zusätzlich angeschafft. Am 26. Februar dieses Jahres konnte das 1. Teilstück der erweiterten Straßenbahnlinie 3 in Ternitz als Energie-Vorbildgemeinde ausgezeichnet Die Stadtgemeinde Ternitz unterzieht sich seit dem Jahr 2011 einem europaweiten Zertifizierungsprozess im Bereich der Energieeffizienz und hat sich nunmehr ein drittes „e“ erarbeitet. Seither beleuchtet ein engagiertes e5-Team alle Bereiche des Umwelt-, Energie- und Klimaschutzes und setzt eine Reihe von Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit in der Gemeinde. „Ich danke unserer Umweltstadträtin Daniela Mohr und unserem Energiebeauftragten Ing. Helmut Million, die ein neues Bewusstsein für Erneuerbare Energien und den sparsamen Einsatz unserer kostbaren Ressourcen geschaffen haben“, so Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak. Mit dem Einsatz eines zweiten Elektro-Autos und der Erstellung einer Energie- und Umweltstrategie hat Ternitz zukunftsweisende Maßnahmen gesetzt. „Die Energie- und Umweltstrategie wurde einstimmig vom Gemeinderat der Stadtgemeinde Ternitz beschlossen und legt die grundlegenden Einstellungen und Rahmenbedingungen für das politische und operative Handeln im Themenbereich Energie-, Klimaund Umweltschutz fest“, so der Energiebeauftragte Ing. Helmut Milli- www.buergermeisterzeitung.at | de Betrieb genommen werden. Der Anschluss der entlang der Kremstalstraße liegenden Gemeinden an das Linzer Straßenbahnnetz zeigt sich als große Bereicherung für deren Bürger/innen. Die stark besiedelten, Gemeinden Leonding und Pasching erhielten mit einer sehr guten Anbindung an Linz eine effiziente Verkehrslösung von der die Pendler/innen, aber auch die Wirtschaftsunternehmen profitieren. Die starken Nutzungszahlen belegen die erfolgreiche Geschichte der noch jungen Verbindung. Innerhalb des etwa halbjährigen Bestehens der erweiterten Linie 3 zur Trauner Kreuzung zeigen die Fahrgastzählungen, dass rund 2,6 Mio. Fahrgäste im ersten Halbjahr 2016 den Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Trauner Kreuzung nutzten. Neue Fahrzeuge für die Attergaubahn „Die Entwicklung der beförderten Personen mit der Attergaubahn zeigt einen kontinuierlichen Zuwachs an Fahrgästen. Über die letzten zehn Jahre hinweg stiegen die Nutzungszahlen jährlich um etwa 6.700 Personen an. Um diesen Zuwachs abzufangen und die Attraktivität der Attergaubahn weiter zu steigern, wurden nun neue Garnituren an- geschafft“, so der Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. Im Jahr 1913 wurden für die Eröffnung der Lokalbahn Vöcklamarkt – Attersee zuletzt neue Garnituren bestellt. Seitdem musste auf gebrauchte Fahrzeuge anderer Bahnen zurückgegriffen werden. Der teure Erhaltungsaufwand und die immer knapper werdenden Ersatzteile machten die Anschaffungen neuer Fahrzeuge notwendig. Im Jahr 2013 wurde beschlossen, für die Lokalbahnstrecken Gmunden-Vorchdorf, Vöcklamarkt-Attersee sowie für die Gmundner Straßenbahn insgesamt elf Fahrzeuge zu beschaffen. Auf der Attergaubahn kommen drei Garnituren zum Einsatz. Der Stückpreis einer Garnitur beträgt 3 Millionen Euro. Darin sind bereits die Wartungen und Instandsetzungen für 16 Jahre enthalten. Im Zuge der Ausschreibung wurde großer Wert auf die Kundenfreundlichkeit gelegt. Somit sind die Fahrzeuge mit komfortablen Sitzmöglichkeiten, Kopfpölster und zwei Multifunktionsbereichen ausgestattet. Diese bieten genügend Raum für Rollstühle, Kinderwägen und Fahrräder. Für mehr Sicherheit sorgt darüber hinaus die installierte Videoüberwachung. on. Darin formuliert sind kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, mit denen in allen Bereichen Energie gespart werden kann. Die Basis dafür liefert eine lückenlose Energiebuchhaltung, die vom Energiebeauftragten Ing. Million erstellt und laufend aktualisiert wird. Ternitz ist damit Vorreiter und wurde im Rahmen der Veranstaltung als Energiebuchhaltungs-Vorbildgemeinde 2016 ausgezeichnet. Beeindruckt hat die Jury vor allem das größte Leuchtturmprojekt der Stadt, die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern kommunaler Einrichtungen von bereits mehr als 1000 kWpeak Leistung. „Wir sind es den nächsten Generationen schuldig, mit den kostbaren Ressourcen sparsam und gewissenhaft umzugehen, um eine intakte Umwelt zu erhalten und zu über geben“, so der Ternitzer Bürgermeister. Zertifikatsverleihung am 9. September 2016 im Landtagssitzungssaal der NÖ Landesregierung in St. Pölten. vl.: eNuGeschäftsführer Dr. Herbert Greisberger, Umweltbeauftragter Ing. Helmut Million, Landesrat Dr. Stephan Pernkopf, Umweltstadträtin Daniela Mohr, Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald, Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak. Foto: z.Vfg. Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 44 44 SALZBURG | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Der Jugend-Bürgerrat der Stadt Hallein 2016 Ziel des durchgeführten Jugend-Bürgerrates in der Stadt Hallein war es, Jugendliche ganz bewusst in dem Beteiligungsformat eines Bürgerrates nach Vorarlberger Modell nach ihren Meinungen und Anliegen zum Leben in ihrer Stadt zu befragen: „Worum geht es uns wirklich?“ Der Bürgerrat ist ein innovatives Bürgerbeteiligungsverfahren mit professioneller Prozessbegleitung, in dem Bürger ihre Meinung aussprechen bzw. seitens der Politik gezielt zu bestimmten Fragen konsultiert werden können. Der Bürgerrat soll damit das politische System ergänzen und gelebte Demokratie fördern. Die Abhaltung eines JugendBürgerrates wurde laut Rückmeldung seitens der Jugendlichen sowie ihrem Umfeld generell als sehr positiv und zustimmend wahrgenommen. Die Jugendlichen haben sich gerne eingebracht und das Format des Bürgerrates hat ihnen Spaß gemacht. Es gab regen Austausch, viele Themen wurden angesprochen und gemeinsam Lösungen gefunden, die im Ergebnisbericht dokumentiert wurden. Sie erlebten das wichtige Gefühl von „Eingebunden-sein“, übten in Gemeinwohlkategorien zu denken (z.B. beim Thema Sicherheit, Bildungsangebote), erforschten aber auch, welche Potenziale in ihnen stecken. Die für den Jugend-Bürgerrat per Zufallsauswahl angeschriebenen 290 Jugendlichen zeigten eine hohe Bereitschaft zur Mitwirkung – die Rückmeldung von 21 Jugendlichen liegt deutlich über den 5% von denen sonst ausgegangen werden kann. Davon nahmen 15 Jugendliche am JugendBürgerrat teil. Die Diversität der TeilnehmerInnen war groß, das Verhältnis der Geschlechter war mit 10 zu 5 eher aufseiten der Mädchen, die kulturelle Herkunft und die Interessen der Jugendlichen sehr unterschiedlich. Die Altersspanne umfasste eine Breite von 7 Jahren (14 bis 20) und es waren sowohl Lehrlinge, als auch SchülerInnen von unterschiedlichen Schulen und StudentInnen vertreten. Diese Vielfalt an jungen Menschen trug sicherlich sehr Gemeindeimpulsprogramm ermöglichte zusätzliche Radwege um 4,2 Millionen Euro Ein interessanter Aspekt des großen Impulspakets zur Ankurbelung der Wirtschaft, das vergangenes Jahr auf Initiative von Landeshauptmann Wilfried Haslauer beschlossen wurde, sind die zusätzlichen Investitionen im Radewegebau, die dadurch erst möglich wurden. Im Fokus standen dabei Investitionen in die Sicherheit und in touristische Projekte, die zwar bereit zur Umsetzung, aber ohne dieses zusätzliche Geld nicht finanzierbar gewesen oder erst in vielen Jahren in den regulären Programmen zum Zug gekommen wären. „Insgesamt konnten aus dem Gemeindeausgleichsfonds acht zusätzliche Radwegeprojekte mit rund 1,58 Millionen Euro unterstützt werden. Die Gesamtinvestitionen betrugen 4,225 Millionen Euro. Von diesen Projekten profitieren nicht nur die regionale Wirtschaft sowie der Tourismus, sondern vor allem die Bürgerinnen und Bürger, die sicherer und bequemer abseits von teils stark befahrenen Straßen unterwegs sein können“, so Landeshauptmann Haslauer. Bürgermeister Zeitung 10/2016 stark zu dem vielschichtigen kreativen Prozess bei. Der Gruppe ist es gelungen, achtsam miteinander umzugehen, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden und eine gemeinsame Ebene zu finden. Die jungen TeilnehmerInnen präsentierten ihre Vorschläge schließlich im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung, dem „Jugendcafé“. Die rund 50 Besucher des Jugendcafés waren Bürger und Bürgerinnen, politische Entscheidungsträger, Mitarbeiter der Verwaltung und der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit, die gemeinsam mit den Jugendlichen über Machbarkeit bzw. Ergänzungen möglicher Projektvorschläge diskutierten bzw. sich an der Weiterentwicklung beteiligten. Stuhlfelden: Altentag 2016 Am 10. September wurden alle Bürgerinnen und Bürger von Stuhlfelden, ab dem Jahrgang 1951 und älter, zu unserem jährlichen Altentag eingeladen. Heuer hatten wir 74 Anmeldungen – so viele waren es noch nie. Dieses Mal ging es nach Matrei in Osttirol zum Kräuterwirtshaus Strumerhof. Die persönliche und mit viel Herz gestaltete Führung bei der Gemeinschaftsausstellung im „Stadl“ zu den Themen alte Geschichten, Märchen und Sagen, Ulkigem, Schaurigem und Tiefgehendem, war eine große Bereicherung für unsere Senioren. An schließend genossen wir das köstliche, mal etwas andere und besondere, Mittagessen im Kräuterwirtshaus. Nachher konnte sich jeder einen Einblick von der wunderschönen Landschaft und Umgebung rund um den Strumerhof holen und dabei etwas frische Luft schnappen und die Füße vertreten. Wir haben uns bei der Familie Holzer sehr wohl gefühlt und sprechen damit unsere Anerkennung aus – dieser Ausflug ist auf jeden Fall sehenswert. Am frühen Nachmittag genossen wir bei der Rückfahrt beim Matreier Tauernhaus noch Kaffee und sehr leckeren Kuchen. Es war wieder ein ausgesprochen netter und lustiger Tag mit unseren älteren Mitbürgern! Foto: z.Vfg. Zu den Projekten gehören: • Lückenschluss des Radwegs am Zellersee zwischen Maishofen und Thumersbach • Radweg in der Gemeinde Nußdorf am Haunsberg zum Bahnhof Weitwörth • Radweg in Hüttschlag vom Ortsteil Hüttschlag über Wolfau und Karteis bis zum Ortsteil Maurach • Radweg in Henndorf am Wallersee in Richtung Eugendorf und Anbindung an den Radweg in Richtung Thalgau sowie ein neuer Radweg vom Ortszentrum in Richtung Gewerbegebiet West • Radweg Tweng – Vorder tweng • Geh- und Radweg an der Mattigtalstraße in Obertrum • Bau des letzten Radwegteilstückes im Ortsteil Au in Großarl, der teils auch als Schulweg dient • Radwegunterführung des Tauernradwegs in Weißbach bei Lofer als Teil des Hochwasserschutzprojekts an der Pinzgauer Bundesstraße. Geh- und Radweg in der Ortschaft Kothgumprechting Foto: Franz Neumayr BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 45 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | SALZBURG 45 36 Millionen Euro zur Existenzsicherung nach Naturkatastrophen Der Katastrophenfonds des Landes wurde zur Existenzsicherung nach Schäden durch Naturkatastrophen eingerichtet. In den vergangenen fünf Jahren wurden knapp 36 Millionen Euro in 5.143 Schadensfällen ausbezahlt. „Der Katastrophenfonds des Landes ist ein Hilfsfonds, der zur Existenzsicherung der Salzburgerinnen und Salzburger nach Hochwasser, Erdrutschen, Vermurungen, Lawinen, Erdbeben, Schneedruck, Orkan, Bergsturz oder Hagel eingerichtet wurde“, erklärte Landesrat Josef Schwaiger, der Vorsitzende der Katastrophenfondskommission, am 5. September. „Der Fonds speist sich zu 60 Prozent aus Geldern des Bundes und zu 40 Prozent aus Geldern des Landes. Mit dem Katastrophenfonds können wir rasche Hilfe für die Betroffenen leisten.“ Um Hilfe aus dem Fonds zu erhalten, gibt es klare Kriterien. „So muss etwa eine Existenzgefährdung nachgewiesen werden. Auch kann Hilfe aus dem Fonds nur beantragt werden, wenn der Abschluss einer entsprechenden Versicherung nicht möglich war“, sagte Egon Leitner, zuständig für den Katastrophenfonds des Landes. Murenabgang in der Gemeinde Bruck im Ortsteil Gries „Für Schäden an sogenannten Luxusgegenständen, wie zum Beispiel Zweitwohnsitzen, Wohnmobilen, Ziergärten oder Schmuck, gibt es keine Beihilfe. Auch die Einkommens- und Familienverhältnisse des Geschädigten beziehungsweise aller im gemeinsamen Haushalt des Geschädigten lebenden Personen und deren besondere Belastungen werden berücksichtigt“, führte Leitner weiter aus. Jeder einzelne Schadensfall, der gemeldet wird, wird so rasch wie möglich von Amtssachverständigen begutachtet. Diese Foto: LMZ/Otto Wieser VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg für „Bike-and-RideAnlage Schallmoos“ Die Bike-and-Ride-Anlage Schallmoos beim Salzburger Hauptbahnhof ist der diesjährige Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg. Die Auszeichnung nahm der Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg Peter Weiss am 31. August bei einem Informationsgespräch mit Verkehrsreferent Landesrat Hans Mayr in Salzburg entgegen. Der VCÖ-Mobilitätspreis zeichnet vorbildliche Projekte für eine umweltfreundliche Mobilität aus. Er wird vom „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ in Kooperation mit dem Land Salzburg und den ÖBB durchgeführt und vom Salzburger Verkehrsverbund unterstützt. Wie gute Voraussetzungen für die Kombination von Rad und Bahn aussehen, zeigt die Anlage in Schallmoos: Seit November 2014 stehen eine Bikeand-Ride-Anlage für 600 Radabstellplätze zur Verfügung sowie 64 automatische Doppelstockfahrradboxen, die absperrbar sind. Im Schnitt sind die Fahrradständer zu zwei Drittel ausgelastet, an Spitzentagen sogar bis zu 95 Prozent. Die Radboxen sind zu 100 Prozent vermietet. Zusätzlich gibt www.buergermeisterzeitung.at | de Foto: LMZ/Hannes Schernthaner Schadensabschätzungen nehmen unter anderem Experten der Bezirksforstdirektionen, des Ländlichen Güterwegebaus, der Bezirksbauernkammern und der Bezirkshauptmannschaften vor. Über das Gutachten berät eine Kommission, die aus Mitgliedern aller im Salzburger Landtag vertretenen Fraktionen besteht. Über die Gewährung einer Beihilfe entscheidet die Landesregierung auf Grund der Empfehlung der Kommission. Die Ansuchen um Beihilfe sind mit Formularen über die Gemeinde des Schadensortes, beim Land Salzburg, Abteilung Lebensgrundlagen und Energie, Fanny-vonLehnert-Straße 1, 5020 Salzburg, einzubringen. Der Antrag auf Gewährung einer Beihilfe muss spätestens ein halbes Jahr nach Eintritt des Schadens beim Land Salzburg eingelangt sein. Die Auszahlung der bewilligten Beihilfen erfolgt bei der Gemeinde. Der Schaden, der durch Naturkatastrophen in den vergangenen fünf Jahren im Bundesland Salzburg verursacht wurde, beträgt laut Schätzungen der Experten des Landes rund 55 Millionen Euro. Der größte Anteil liegt bei Vermurungsschäden mit rund 21 Millionen Euro, gefolgt von Hochwasserschäden in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Was im Schadensfall zu tun ist Im Schadensfall muss das Ansuchen binnen sechs Monate nach Schadenseintritt bei der Gemeinde, auf deren Gebiet der Schaden entstanden ist, gestellt werden. Der Schaden soll mit Fotos dokumentiert werden. Die Mindestschadensgrenze beträgt 1.000 Euro. Die mögliche Beihilfenhöhe beträgt 30 Prozent vom Gesamtschaden. Die Bewertung des Schadens erfolgt durch Sachverständige. Die Zusage und Auszahlung der Beihilfe erfolgt durch das Land Salzburg. es ein kleines Radgeschäft mit Radserviceangebot und Verleih von Spezialrädern. Neben Lastenfahrrädern können auch Dreiräder ausgeliehen werden, die älteren Menschen mehr Sicherheit bieten. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stehen zudem Elektro-Rollstühle zur Verfügung. „Es ist mir in meiner Funktion als Verkehrsreferent eine besondere Freude, den VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg in Kooperation mit dem Land Salzburg überreichen zu dürfen. Das aktuelle Beispiel der Bike-and-Ride-Anlage Schallmoos zeigt den klaren Bedarf der Bürgerinnen und Bürger nach Multimodalität“, so Landesrat Mayr. „Dieser Wunsch nach der freien Wahl der Verkehrsmittel ist auch ein wichtiger Bestandteil des Landesmobilitätskonzepts salzburg.mobil 2025. Um auch künftigen Anforderungen Rechnung zu tragen, wurde hier versucht, möglichst viele Aspekte einer zukunftsweisenden und vor allem nachhaltigen Mobilität einfließen zu lassen.“ „Die Leihstation bei einem Bahnhof ist einzigartig und für ganz Österreich vorbildlich“, gratulierte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer dem Gewinner. Landesrat Hans Mayr, Peter Weiss, Christian Gratzer, Konrad Poiss, Peter Schmolmüller und Marcus Jungwirth Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 46 46 STEIERMARK | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN „Almo“-Region wird in den kommenden Jahren komplett CO2-frei Mit der offiziellen Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages gehen der Naturpark Almenland und die Energie Steiermark ab sofort eine neue, nachhaltige Partnerschaft ein. Das angestrebte Ziel der insgesamt 6 Gemeinden und 15 Organisationen gemeinsam mit dem Landesenergieunternehmen: Die 1995 gegründete Almo-Region – sie gilt als „Erste Slow Region der Welt“ – in den kommenden Jahren zur Gänze frei von CO2-Emissionen zu machen. Touristische und landwirtschaftliche Betriebe sollen ab sofort mit 100 Prozent regionalem Naturstrom der Energie Steiermark beliefert werden, die Elektro-Mobilität in der Region (derzeit 250 Fahrzeuge) wird massiv ausgebaut, zahlreiche Energie-Effizienzmaßnahmen komplett neu aufgesetzt. Dabei wollen alle Beteiligten auch auf eine verstärke Vernetzung mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf bauen. Der Energieverbrauch für die insgesamt 14.000 Bewohner der Region soll durch Einsparungsmaßnahmen und Umrüstungen massiv gesenkt werden. Umrüstungen der Beleuchtung auf moderne LED-Technologie ist dabei ebenso im Fokus wie die gezielte Beratung von Landwirten und Unternehmen, wie man Strom sparen kann. „Gleichzeitig wollen wir Regionalentwicklung und hat seit Jahrzehnten u.a. durch LEADER einen regionalen und wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Durch große Partner wie Energie Steiermark ist es möglich, sich in Themenbereichen wie z.B. der Erneuerbaren Energie weiter zu entwickeln und so etwas für den Klimaschutz beizutragen. So kann der Naturpark Almenland auch noch in vielen Jahren seine landschaftliche Schönheit, seine Bodenständigkeit und seine Redlichkeit allen Menschen anbieten“. Energie Steiermark: 60 Jahre Lehrlingsausbildung Vertragsunterzeichnung: Vorstandsdirektor Martin Graf, Landesrat Johann Seitinger, Vorstandssprecher Christian Purrer, Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer und Obmann Bgm. Erwin Gruber (v.l.). Foto: Energie Steiermark Kinderkrippe in St. Lorenzen eröffnet Rechtzeitig vor Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahres wurde heute am 9. September in St. Lorenzen im Mürztal nach umfangreichen Umbauarbeiten die neue Kinderkrippe im Pfarrhof eröffnet. Bürgermeister Alois Doppelhofer konnte zu diesem Anlass Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landesrätin Ursula Lackner und Landesrat Johann Seitinger in der 3500-Seelen-Gemeinde willkommen heißen. Die neue Bildungs- und -betreuungseinrichtung, die im Verbund mit dem viergruppigen Pfarrkindergarten betrieben wird, bietet Platz für 14 Kinder bis zu drei Jahren. Bereits mit dem Start ist die Krippe voll „ausgebucht“. Insgesamt wurden von der Marktgemeinde, dem Land Steiermark und der Diözese GrazSeckau 450.000 Euro zur Schaffung der neuen Kinderkippe investiert, besondere Herausforderung bei Bürgermeister Zeitung 10/2016 aber die Erzeugung Erneuerbarer Energie direkt vor Ort ankurbeln“, so Purrer, Privatpersonen aber auch Gemeinden und Betriebe werden bei der Errichtung von Sonnenstrom-, Windkraft- und Kleinwasser-Kraftwerken beraten und gefördert. Die Gemeinden Breitenau am Hochlantsch, Fladnitz an der Teichalm, Gasen, St. Kathrein am Offenegg, Passail und Pernegg an der Mur ziehen dabei alle an einem Strang, wie Obmann Bgm. Erwin Gruber betont: „Der Naturpark Almenland gilt europaweit als Best-Practice-Beispiel in der Die Energie Steiermark hat seit 1956 rund 1.000 Lehrlinge ausgebildet und ist eines der landesweit größten Ausbildungszentren. Der 60. Geburtstag der Lehrwerkstätte in Graz wurde aus diesem Anlass gemeinsam mit den Jugendlichen von heute und den Absolventen von damals, Ausbildnern und Partnerinstitutionen beim „Größten Lehrlingstreffen der Steiermark“ gefeiert. Mit dabei waren 500 Gäste aus allen sechs Jahrzehnten, darunter der älteste Lehrling aus dem Jahr 1958, Herbert Mitteregger und Sandra Krobath (15), die erst vor wenigen Tagen ihre Ausbildung begonnen hat. den Umbauarbeiten war es, den Anforderungen des Denkmalschutzes im historischen Gebäude gerecht zu werden. „Wir arbeiten hart daran, dass jedes Kind – egal ob am Land oder in der Stadt – die gleichen Chancen hat. Mit der heutigen Eröffnung dieser Kinderkrippe eröffnen wir den Menschen, und vor allem den Kindern vor Ort, ein Stück Zukunft„, betonte LH Schützenhöfer. „Ich wünsche der Marktgemeinde St. Lorenzen im Mürztal alles Gute für die Zukunft, den Kindern und Kindergartenpädagoginnen wünsche ich, dass sie diese neue Kinderkrippe zu einem Ort des Wohlfühlens, der Freude und des Lernens machen“, so der Landeshauptmann. St. Lorenzen im Mürztal hat eine eigene Kinderkrippe: Bürgermeister Alois Doppelhofer (4.v.r.) konnte LH Hermann Schützenhöfer (3.v.l.) und LR Johann Seitinger (5.v.r.) zur Eröffnung begrüßen Foto: Gemeinde St. Lorenzen BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 47 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | TIROL 47 Brenner Basistunnel: Zügiger Baufortschritt bei Tiroler Jahrhundertprojekt Nach der zuletzt erfolgten Freigabe des Bauloses Pfons-Brenner durch den Aufsichtsrat der Brenner Basistunnelgesellschaft (BBT SE) findet noch im September die Ausschreibung der Arbeiten mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro statt. 2026 soll die mit 64 Kilometern längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt in Betrieb gehen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter freut sich, dass das größte Baulos des BBT unmittelbar vor dem Start steht: „Jetzt nehmen wir das Herzstück dieses Tiroler Jahrhundertprojekts in Angriff. Der BBT ist nicht nur eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte Europas, sondern wir brauchen diesen Tunnel, um das hohe Verkehrsaufkommen durch Tirol einzudämmen – das sind wir der Tiroler Bevölkerung schuldig.“ Über 600 Bauarbeiter sind allein auf Nordtiroler Seite im Einsatz, wo bisher bereits über 35 Kilometer an Tunnel zwischen Tulfes und Wolf bei Steinach ausgebrochen wurden. 30 bis 40 Prozent beträgt die lokale Wertschöpfung des zehn MilliardenEuro-Projekts BBT, die direkt der Region zugutekommt. „Der Brenner Basistunnel ist ein Verkehrsund Umweltprojekt ebenso wie ein Wirtschaftsmotor“, sagt LH Platter. Starten wird das neue Baulos in Wolf, wo der Baubetrieb 2017 zu Ende geht. Vom dort inzwischen errichteten Zufahrtstunnel aus findet die nächsten Jahre der Vortrieb Richtung Brenner, aber auch Richtung Innsbruck statt. Das bedeutet, dass in diesem Baulos über 35 Kilometer an Haupttunnel, rund neun Kilometer des Erkundungsstollens, die Nothaltestelle St. Jodok und etliche Querschläge, welche die beiden Haupttunnelröhren verbinden, errichtet werden. Nur mehr ein Baulos fehlt Bis 2019 dauern außerdem die Arbeiten im Baulos Tulfes-Pfons an. Noch nicht ausgeschrieben LH Günther Platter, Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann und LR Florian Mussner besichtigten im Juni den Baufortschritt im Basistunnel. Foto: Land Tirol „Beim Hochwasserschutz über den Tellerrand schauen“ Nicht nur im Unterinntal, auch in anderen Gebieten Österreichs, kann Hochwasserschutz nur gemeindeübergreifend bewerkstelligt werden. Wie das funktioniert, haben sich Gemeindevertreter aus dem Mittleren Unterinntal bei einer Exkursion angesehen. An der Ill im Vorarlberger Walgau haben sich zwölf Gemeinden und acht Infrastrukturpartner bereits 2009 zu einem Wasserverband zusammengeschlossen, Retentionsräume errichtet und mittlerweile 19 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. „Der Wasserverband arbeitet sehr konstruktiv. Natürlich gibt es zu manchen Fragestellungen immer noch unterschiedliche Meinungen. Aber alle 20 Mitglieder sehen den Verband als unerlässliche Einrichtung für den Hochwasserschutz“, berichtet Wolfgang Errath, Geschäftsführer des Wasserverbandes Ill-Walgau und ergänzt: „Beim Hochwasserschutz ist www.buergermeisterzeitung.at | de wurde die letzte Lücke des BBT zwischen dem Innsbrucker Hauptbahnhof und dem Ahrental: Dieses Baulos weist ein Gesamtvolumen von rund 600 Millionen Euro auf. Die prognostizierten Gesamtkosten des BBT belaufen sich auf rund zehn Milliarden Euro. Davon werden 50 Prozent der Planungskosten sowie 40 Prozent der Baukosten von der EU kofinanziert und der Rest je zur Hälfte von Österreich und Italien getragen. „Der Brenner Basistunnel ist das am höchsten geförderte Infrastrukturprojekt Europas“, so LH Günther Platter. Der Brenner Basistunnel wird vom Land Tirol mit insgesamt 190 Millionen Euro finanziert. Die Personenzüge werden mit bis zu 250 km/h und die Güterzüge mit 120 bis 160 km/h durch die Alpen fahren. Damit verkürzt sich die Reisezeit von Innsbruck nach Bozen von jetzt zwei Stunden auf 45 Minuten und reduziert die Beförderungszeit von Gütern von derzeit drei Stunden auf die Hälfte. Der Brenner Basistunnel zwischen Tulfes und Franzensfeste beseitigt also das Nadelöhr Brennerpass und erhöht sprunghaft die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber dem Personen- und Güterverkehr auf der Straße. es wichtig, über den Tellerrand zu schauen.“ Die Hochwasserereignisse in den Jahren 1999 und 2005 haben den Vorarlberger Gemeinden an der Ill vor Augen geführt, dass es Schutzmaßnahmen braucht. Sehr bald war außerdem klar, dass die Schutzmaßnahmen nur gemeindeübergreifend umgesetzt werden können. So stellt etwa die Gemeinde Bludesch Retentionsräume mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 600.000 m3 zur Verfügung. Auch im Tiroler Unterinntal sollen zur Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten Wasserverbände gegründet werden. Diese Zusammenschlüsse aus Gemeinden und Infrastrukturpartnern beantragen und bauen in weiterer Folge die Schutzmaßnahmen und sind auch für deren Betrieb und Erhaltung zuständig. Dass dieses Modell funktioniert, zeigt das Beispiel Vorarlberg. Einlaufbauwerk: Gemeindevertreter aus dem Mittleren Unterinntal informierten sich in Vorarlberg über Hochwasserschutz und Wasserverband. Foto: Land Tirol Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 48 48 VORARLBERG | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Landeshauptmann Wallner: „Landesmittel für LeaderProjekte bewilligt“ Für 13 neue Leader-Projekte und eine notwendig gewordene Projektkosten-Aufstockung hat die Vorarlberger Landesregierung kürzlich mehr als 134.000 Euro an Landesförderung freigegeben, berichten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Erich Schwärzler. Das Investitionsvolumen beläuft sich in Summe auf fast 1,2 Millionen Euro. Mit LEADER verfolgt die Europäische Union seit 1991 das Ziel, den ländlichen Raum mit zukunftsfähigen Chancen und Perspektiven auszustatten und ihn gerade auch für jüngere Menschen und Familien attraktiv und lebenswert zu erhalten. Damit läuft die Gemeinschaftsinitiative konform mit den vielfältigen Aktivitäten, die von Landesseite ge- Vielfältigste Projekte Bei den Projekten, die in Vor arlberg realisiert werden, offenbart sich eine große Vielfalt, wie Schwärzler ausführt. Ein Projekt forciert die angestrebte Weiterentwicklung der Dreiklangregion, die von den Gemeinden Düns, Dünserberg und Schnifis gebildet wird. Im Rahmen des Projekts „Dreiklang IV“ sollen die strukturellen Gegebenheiten im Sinne der einheimischen Bevölkerung und der Gäste weiter verbessert werden. Zu den aktuellen Initiativen zählen darüber hinaus ein Projekt der Sennereigenossenschaft Schnifis sowie ein Projekt der Offenen Jugendarbeit Bregenzerwald. In der Gemeinde Alberschwende wird ein Projekt unter dem Titel „Naherholung“ lanciert. Im Kern geht es dabei um eine nachhaltige Erneuerung und Weiterentwicklung der örtli- Funktionierende Alpwirtschaft ist für Vorarlberg unverzichtbar Die traditionelle Alpexkursion führte die Landesregierung am 31. August ins Montafon. Ausgehend vom Berghof Golm in Tschagguns ging es zur Oberen Latschätzalpe, danach zur Lindauer Hütte und von dort aus weiter zur Alpe Untere Spora und nach Latschau. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche (53.000 Hektar) wird in Vorarlberg alpwirtschaftlich genutzt. Die Bewirtschaftung der höchsten Gebiete diene nicht nur dem Erhalt der heimischen Berglandschaft und der Produktion regionstypischer Alpprodukte wie dem Sura Kees, sie spiele auch eine große Rolle im Tourismus, trage zur kulturellen Identität Vorarlbergs bei und steigere die Attraktivität des ländlichen Raumes, führte Landesrat Schwärzler bei der Wanderung aus. Für etwa zwei Drittel aller Vorarlberger Bauernfamilien ist die Alpwirtschaft eine unverzichtbare Existenzgrundlage. Die Landesregierung werde sich deshalb weiterhin engagiert für diesen Bereich einsetzen, betonte Landeshauptmann Wallner. Mit der Landwirtschaftsstrategie 2020 „Ökoland Vorarlberg – regional und fair“ bekennt sich das Land zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Alpwirtschaft. Jährlich werden Fördermittel in Bürgermeister Zeitung 10/2016 chen Naherholungsinfrastruktur. Die Gemeinde Damüls beschäftigt sich im Projekt „Kulisse Pfarrhof“ mit deren Weiterentwicklung als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum. Wichtige Impulse Mit den verschiedenen LeaderProjekten würden in Vorarlbergs ländlichem Raum wichtige Impulse gesetzt, sind sich Wallner und Schwärzler einig. Indem Handwerk und Gewerbe, die Landwirtschaft sowie der heimische Tourismus durch Zusammenarbeit gestärkt werden, geben unsere Regionen eine offensive, zukunftsorientierte Antwort auf die Globalisierung, bekräftigt der Landeshauptmann. Das aktuelle Vorarlberger Leader-Gebiet ist in die beiden Aktionsräume LAG Regionalentwicklung Vor arlberg „Regio-V“ und LAG Vorderland – Walgau – Bludenz unterteilt. Zusammen umfasst das Aktionsgebiet 77 heimische Kommunen mit rund 155.000 Einwohnern. Seit dem Jahr 2007 wurden mehr als 200 Leader-Projekte mit einem Kostenvolumen von rund 13,6 Millionen Euro unterstützt. Die Beiträge, die von Landesseite bewilligt wurden, belaufen sich auf mehr als 3,3 Millionen Euro, die EU Mittel liegen bei über 5,6 Millionen Euro. 145 Junglehrerinnen und -lehrer angelobt 145 Junglehrerinnen und -lehrer haben am 5. September im Landhaus ihr Dienstgelöbnis abgelegt, um in der nächsten Woche an Vorarlbergs Pflichtschulen ihren Dienst anzutreten. Landesrätin Bernadette Mennel beglückwünschte sie zum beruflichen Start: „Ich freue mich sehr über die vielen kompetenten Neuzugänge, die in den kommenden Jahren die bildungspolitischen Entwicklungen in unserem Land mitgestalten, positiv beeinflussen und mittragen werden. Wir brauchen motivierte und engagierte Menschen, die den Lehrberuf aus voller Überzeugung und auf Basis ihrer Eignung und Neigung gewählt haben.“ Die Arbeit als Lehrerin bzw. Lehrer sei gerade in der heutigen Zeit eine große Herausforderung, die neben dem Fachwissen sowie pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten auch ein hohes Maß an Sozialkompetenz verlange, sagte Mennel: „Es gilt viel Fingerspitzengefühl, Sensibilität und oftmals auch Geduld und Toleranz zu beweisen. Die Pädagoginnen und Pädagogen müssen auf Veränderungen reagieren und damit umgehen können, sowie die Bereitschaft mitbringen auch selbst lebenslang und berufsbegleitend zu lernen.“ der Höhe von rund sechs Millionen Euro ausbezahlt, davon ca. 3,6 Millionen Euro aus Landesmitteln, um die gesellschaftlich wichtigen Leistungen der Alpverantwortlichen, Älplerinnen und Älpler abzugelten sowie den ländlichen Raum nachhaltig zu stärken. Dank für die wertvolle Arbeit In Vorarlberg verbringen aktuell rund 42.000 Tiere (26.860 Rinder, 8.860 Milchkühe, 4.510 Schafe, 1.290 Ziegen und 987 Pferde) den Sommer auf einer der 512 bewirtschafteten Alpen. An die 1.000 Älplerinnen und Älpler, Sennerinnen und Senner sowie Helferinnen und Helfer sind landesweit im Einsatz. Den engagierten Bewirtschaftenden der Alpen sprachen Wallner und Schwärzler einen herzlichen Dank für ihren Einsatz und die wertvolle Arbeit aus. Um bäuerliche Qualitätsprodukte optimal in der Region vermarkten zu können, brauche es zudem eine gute Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft, der Vermarktung, dem Handel, Tourismus und der Konsumenten. Diese habe sich bisher bestens bewährt, betonte Landesrat Schwärzler. Zudem dankten Wallner und Schwärzler auch den Arbeitgebenden wie Seilbahnunternehmen und Tourismusbetrieben, welche die Älplerinnen und Älpler bevorzugt anstellen und sie für die Alpzeit freistellen. Foto: VLK setzt werden, um die hohe Lebensqualität in den ländlichen Regionen Vorarlbergs zu sichern und auszubauen, erläutern Wallner und Schwärzler. Was die Leader-Projekte auszeichnet, sei, dass sie nicht von oben verordnet würden sondern aus den Regionen selbst kommen und von den Verantwortlichen vor Ort dann auch umgesetzt werden, klärt der Landesrat auf. BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 49 Land Vorarlberg fördert Bibliotheken und Ludotheken und muss daher von früh an konsequent gefördert werden“, sagt Mennel. Mehr dazu auf www.vorarlberg.at/lesen. Die Vorarlberger Landesregierung unterstützt auch im laufenden Jahr die öffentlichen Bibliotheken und Ludotheken im Lande, informiert Landesrätin Bernadette Mennel. Auf der jüngsten Regierungssitzung wurde eine Förderung in Höhe von rund 194.000 Euro beschlossen. Die öffentlichen Bibliotheken und Ludotheken in Vorarlberg befinden sich größtenteils in Trägerschaft von Gemeinden bzw. von Pfarren und sind enorm gefragt. Sie haben zusammen eine Bestandzahl von rund einer Million Medien und kamen im Jahr 2015 auf insgesamt 2,7 Millionen Entlehnungen. „Mit diesen Zahlen liegt Vorarlberg österreichweit im Spitzenfeld. Neben dem großen Medienangebot wird das Publikum mit zahlreichen Veranstaltungen und Projekten angesprochen. Damit leisten die Bibliotheken und Ludotheken einen wichtigen Beitrag zur Leseförderung“, so Landesrätin Mennel. Mit „Lust aufs Lesen“ geht das Land Vorarlberg in dem Bemühen voran, die Bedeutung des Lesens und die Freude am Lesen breitestmöglich zu vermitteln. „Lesen ist die Grundlage jeder Bildung Investition in Vorarlbergs Feuerwehr-Infrastruktur Für die Anschaffung von neuen Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen in drei Vorarlberger Gemeinden hat die Landesregierung kürzlich knapp 577.000 Euro in Aussicht gestellt. „Sicherheit ist eine entscheidende Grundlage für hohe Lebensqualität. Dazu benötigen wir sowohl gut ausgebildete Einsatzkräfte als auch eine qualitativ hochwertige Infrastruktur und Ausstattung“, betont Landeshauptmann Markus Wallner den Hintergrund der Investitionen. Neue Löschfahrzeuge in drei Gemeinden Konkret werden in Rankweil, Dalaas und Schoppernau moderne Tanklösch- bzw. Großtanklöschfahrzeuge neu in Dienst gestellt. Für die Ortsfeuerwehr Rankweil wird ein neues Groß tanklöschfahrzeug angeschafft. Es ersetzt das Vorgängermodell aus dem Jahr 1990. Das gut ausgestattete Gefährt verfügt über einen 8000 Liter umfassenden Wasser- sowie einen 1000 Liter umfassenden Schaumlöschmitteltank, mit dem die Ortsfeuerwehr Dornbirn: Energieeffiziente Straßenbeleuchtung Foto: Stadt Dornbirn Dornbirn rüstet schrittweise Lichtpunkte um – bereits rund 400 LED-Leuchten. Schon seit einigen Jahren rüstet die Stadt Dornbirn die Beleuchtung der Straßen und öffentlichen Flächen auf energieeffiziente Leuchtmittel um. Waren es zunächst „Natriumhochdruckdampflampen“, welche die alten „Quecksilberdampflampen“ ersetzten, werden heute LEDLeuchten modernster Technik eingesetzt. Aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt die Umstellung schrittweise, vorwiegend dort, wo neue Beleuchtungen notwendig sind. Derzeit strahlen in den insgesamt 5.150 Dornbirner Straßenlaternen bereits rund 400 LEDLeuchten. Pro Jahr sollen bis zu 400 dazu kommen. Für die Innenstadt wird derzeit mit der Firma Zumtobel auch ein Konzept für eine neue Beleuchtung im Stadtzentrum entwickelt. Vizebürgermeister Mag. Martin Ruepp: „Weniger Strombedarf bei besserer und vor allem punktgenauer Ausleuchtung verbessern die Umweltbilanz und sorgen für mehr Sicherheit. Es freut mich auch, dass wir mit unse- www.buergermeisterzeitung.at | de Stützpunktaufgaben und Einsätze in Tunnelanlagen übernehmen kann. In den Gemeinden Dalaas und Schoppernau werden die jeweils über 30 Jahre alten Tanklöschfahrzeuge von neuen Modellen mit Tunnelausrüstung abgelöst. Die Gesamtinvestitionssumme für die drei Fahrzeuge beläuft sich auf mehr als 1,21 Millionen Euro. Fraxern: WasserinfrastrukturProjekt abgeschlossen Mit einem großen Fest im Rahmen der Kilbi ist am 11. September in Fraxern der erfolgreiche Abschluss eines für die Gemeindeentwicklung bedeutsamen Wasserinfrastruktur-Projekts gefeiert worden. Fast zwei Jahre wurde gebaut, rund 1,6 Millionen Euro sind investiert worden. Die Investition in die örtliche Lebensund Standortqualität würde sich sehr positiv auf die weiteren Entwicklungsperspektiven der Gemeinde auswirken, bekräftigte Wallner in seinen Grußworten. Die umfangreichen Baumaßnahmen haben sich aus mehreren Einzelprojekten zusammengesetzt. Im Zuge der Trink- und Löschwasserversorgung für die Parzelle Orsanka wurde das zwischen Fraxern und Klaus liegende Gebiet mit der Ortskanalisati- Foto: VLK AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | VORARLBERG 49 on der Gemeinde Klaus verbunden. Gleichzeitig wurde für Fraxern eine Zusatz- und Notwasserversorgung mitverlegt. Dabei sind zwei Pumpwerke errichtet worden. Gebaut wurde darüber hinaus eine Überwasserableitung nach Klaus samt angeschlossenem Kleinkraftwerk, das jährlich mehr als 33.500 Kilowattstunden Strom liefern wird. Wie in allen anderen Bereichen arbeiten das Land und die Vorarlberger Gemeinden auch beim Siedlungswasserbau sehr eng zusammen. An den Kosten für die umfangreichen Baumaßnahmen in Fraxern wird sich das Land mit mehr als 540.000 Euro beteiligen. Der Bürgermeister von Fraxern, Steve Mayr, bestätigte die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit. In Bezug auf das erfolgreich umgesetzte WasserinfrastrukturProjekt sprach Mayr von einem „Bau für Generationen“, durch den die Lebensraumqualität weiter erhöht werden konnte. rem Vorzeigebetrieb, der Zumtobel Gruppe, ein Konzept für die bessere Beleuchtung unseres Stadtzentrums entwickeln können.“ Auch in der Innenstadt sollen zukünftig moderne LED-Leuchten zur Anwendung kommen. Anstelle von Laternen im Straßenraum könnten hier direkt an den Häuserfassaden angebrachte Lichtpunkte die Stadträume besser „inszenieren“ und für ein eindrucksvolles „Stadterlebnis“ sorgen. Das Grundkonzept liegt bereits vor und soll demnächst in einem Versuchsbereich getestet werden. Für den Tausch von HQL auf LED-Leuchten werden pro Leuchte rund € 500,- notwendig sein. Pro Jahr sollen rund 400 Leuchten ausgetauscht werden. Die Stromersparnis wird den Tausch in wenigen Jahren amortisieren. Aktualisiert werden derzeit auch die Daten der städtischen Beleuchtungsanlagen. Diese sind im computergestützten Geografischen Informationssystem zwar eingearbeitet, benötigen aber eine genaue Überprüfung. Neben den einzelnen Lichtpunkten gehören zu einer Straßenbeleuchtung viele andere Komponenten wie Fundamente, Stromleitungen, Verteiler oder Steueranlagen. Die Dornbirner Straßen und öffentlichen Flächen werden derzeit von rund 5.150 Lichtpunkten beleuchtet. Rund 700 km sind die Versorgungsleitungen lang. Bürgermeister Zeitung 10/2016 BZ1016_LAENDER.e$S_LÄNDER 15.09.16 15:36 Seite 50 WIEN | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Foto: PID/Christian Fürthner 50 Sommer in Wien: Gratis-Baden in der „Strombucht“ Erst kürzlich eröffnet, entwickelt sich die „Strombucht“ an der Alten Donau immer mehr zum Publikumsmagneten. Erst kürzlich eröffnet, entwickelt sich die „Strombucht“ an der Alten Donau immer mehr zum Publikumsmagneten. Ganze 6000 m 2 Wiese inklusive Wasserzugang zur Gratis-Nutzung stehen zur Verfügung. Während in anderen Bundesländern die öffentlich zugänglichen Uferzugänge von Seen immer weniger werden, öffnet die Stadt Wien Liegeflächen am Wasser für die Bevölkerung. So wurde bereits im Vorjahr der ArbeiterInnenstrand für die Bevölkerung kostenlos zugänglich gemacht, mit der „Strombucht“ kann heuer eine weitere Attraktion angeboten werden. Die Übernahme und sanfte Gestaltung dieses Geländes ist auch eine von der EU geförderte Maßnahme des EU-Projekts LIFE+ Al- te Donau. In diesem Projekt, das die MA 45 – Wiener Gewässer seit Juli 2013 an der Alten Donau durchführt, ist auch die Erweiterung und Verbesserung von Zugangsmöglichkeiten zur Alten Donau für die Bevölkerung vorgesehen. Die Strombucht liegt am Dampfschiffhaufen Nr. 10 und ist mit der U2 sowie mit den Autobuslinien 92A bzw. 92B (Haltestelle Dampfschiffhaufen) öffentlich gut erreichbar. Der Fußweg von der U2-Station Donaustadtbrücke beträgt rund 1,2 km. Am Dampfschiffhaufen gibt es keine Parkmöglichkeiten, bitte Öffis nehmen oder mit dem Fahrrad kommen! Hofreitschule nun mit erster Bereiterin Historischer Meilenstein in der Spanischen Hofreitschule: Am 14. September ist mit Hannah Zeitlhofer zum ersten Mal in der Geschichte des Traditionsbetriebes eine Frau als Bereiterin angelobt worden. 100 Jahre Naschmarkt Der Naschmarkt ist mit rund 2,3 Hektar der größte Detailmarkt Wiens. In der jetzigen Form wurde er von Otto Wagner geplant und 1916 eröffnet. „Der Naschmarkt ist ein Wahrzeichen unseres Bezirks, unserer Stadt. Im Laufe der Jahrzehnte hat er sich zu einem wichtigen Nahversorger mit vielen Spezialitäten gewandelt. Der Naschmarkt ist aber auch zu einem Ort geworden, wo man gerne seine Zeit mit Freunden verbringt und das Einkaufen zum Erlebnis wird“, beschreibt Bezirksvorsteher Markus Rumelhart das Marktgeschehen. Am Naschmarkt be- Bürgermeister Zeitung 10/2016 Bis 2008 war die Hofreitschule ein reiner Männerbetrieb. In diesem Jahr wurden erstmals Frauen in die Bereiter-Ausbildung aufgenommen, darunter auch Zeitlhofer. Vier Jahre später erlangte sie den Rang einer Bereiteranwärterin. Damals wurde ihr ein Hengst zugeteilt, für dessen Ausbildung sie zuständig war. Als Bereiterin ist sie nun für mehrere Pferde zuständig. Zudem wird sie, wie auch ihre Kollegen, Lehrlinge und Eleven unterrichten. Rettung für Wiener „Omadienst“: Häupl sagt Subventionen zu Der Wiener „Omadienst“ hat wegen noch nicht fixierter Subventionen für 2017 um seinen Fortbestand gebangt. Nun springt Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) für die Leih-Großmütter höchstselbst in die Bresche. „Wir werden sicherstellen, dass der Omadienst die Subvention von 19.900 Euro erhält“, ließ sein Büro Anfang September gegenüber der APA wissen. Vermittelt werden die Omas, die Lücken in der Kinderbetreuung schließen sollen, vom Katholischen Familienverband der Erzdiözese Wien. Rund 300 ältere Damen stehen zur Verfügung. Die Rathausopposition hatte das drohende Aus des Angebots kritisiert. Im Rathaus hatte es geheißen, dass Gespräche über die etwaige Fortzahlung noch laufen würden. finden sich aktuell 123 fixe Marktstände und 60 Plätze für landwirtschaftliche ProduzentInnen, Marktfahrerinnen und Marktfahrer. Wöchentlich zählt der Markt rund 64.000 BesucherInnnen. INSERENTENVERZEICHNIS Atzwanger 51 Bioline 9 BRV Esch-Technik 25 21, 23, 51 eww Kommunaltechnik 16-17 Fritz Friedrich Ges.m.b.H 51 Hauer Franz GmbH & Co. KG 51 Hinke 51 Kahlbacher 51 Katz & Klumpp Ges.m.b.H. 51 Mauch 51 Meindl 51 Morgenroth 51 ÖWAV 27 Pipelife 15 Riess GmbH & Co. KG 51 Generalsanierung 2010 bis 2015 Nach rund 100 Jahren war eine grundlegende infrastrukturelle Sanierung und Revitalisierung notwendig. Alle Wasser- und Stromleitungen sowie Kanalisation und Regenwasserabfluss wurden durch die Stadt Wien komplett erneuert. Die abgeschlossene Oberflächensanierung macht den Nasch markt weitgehend barrierefrei. Foto: Marktamtsmuseum RKM 7 Springer Kommunaltechnik 51 Stausberg 51 Sturmbauer 51 Tiroler Rohre 11 Zaugg 19 BZ0116_BZQU_BZQU 15.09.16 15:39 Seite 51 BEZUGSQUELLENREGISTER Jeden Monat aktuell: Österreichs größtes kommunales Bezugsquellen-Register Anlagen- und Bäderbau, Wassertechnik Hallenboden-Schutzbelag Kommunaltechnik Rasen- und Grundstückspflegemaschinen frontlader fronthubwerke schneeräumgeräte heckplaniergeräte ... technik, die bewegt franz hauer gmbh & cokg a-3125 statzendorf, werksstraße 6 tel.: +43/(0)2786/7104-0 | fax dw -15 email: [email protected] A-5020 Salzburg · Fürbergstraße 27 Telefon 0 66 2/64 18 69 · Fax 0 66 2/64 22 45 E-Mail: [email protected] http://www.atzwanger.net Bädertechnik, Schwimmbecken www.hfl.co.at Kommunaltechnik, Winterdienst Kanal-Service komplett, Entsorgung Schilder u. Emailschilder IHR KOMMUNALAUSSTATTER recreating pools Tel. 07724/2107-0 www.mauch.at Stadtmobiliar feel the future! 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Mindestbestellmenge 500 Stück In zwei Größen erhältlich Stück € 500 1,25 1000 0,97 2000 0,67 3000 0,60 6000 0,55 per Stück A252500 Kirchberg-Thening Fragen Sie an bei: Horowitz & Weege Marktgemeinde Günselsdorf 1180 Wien, Kutschkergasse 42 Tel.: 01478 18 88, Fax: 01478 18 88-52 [email protected] | www.horowitz-weege.at Der Ortsbildspezialist für Österreich/Deutschland Stück € 500 1,10 1000 0,87 2000 0,60 3000 0,54 6000 0,49 per Stück Bestellungen an: Horowitz & Weege, 1180 Wien, Gentzgasse 17, Tel.: 0043 1 478 18 88, FAX 0043 1 478 18 88-52 eMail: [email protected] | [email protected] Hiermit bestellt die Gemeinde: großes Wappen___ Stück / kleines Wappen ___ Stück ___________________________________________________________________________________________ Als Vorlage maile ich Ihnen unser Gemeindewappen zu. Wir bitten um Anruf zwecks Beratung. Datum: _____________ Unterschrift:__________________________________________________________
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