Pädagogisches Konzept der VS-Angedair

Pädagogisches Konzept der VS-Angedair
eine Zusammenfassung von Daniela Lehmann
für alle Eltern und Erziehungsberechtigten
nachzulesen unter www.vs-angedair.tsn.at
‚Bildung muss Potenzialentfaltung sein. Wissensvermittlung stellt lediglich den
Rohstoff bereit. Erst die Potenzialentfaltung bestimmt, was jeder Mensch
daraus kreativ gestalten kann.' (Margret Rasfeld)
Dazu braucht es eine neue Lernkultur. Die Volksschule Angedair macht sich auf
den Weg, verlässt Gewohntes, wagt kleine Schritte zur Öffnung des Unterrichts
mit Wochenplänen, Teilarbeitsplänen, Lerntagebüchern, Logbüchern,
klassenübergreifender Arbeit in Lernbüros und bietet stufenübergreifende
Angebote in den Kreativ- und Bewegungsfächern. Die Rolle des Lehrers/der
Lehrerin ist unterstützend, beratend und ermöglichend.
Ein Trend?
Für Wilhelm von Humboldt beschränkte sich Bildung nicht nur auf die
Beherrschung spezieller Kenntnisse und Fähigkeiten, er hatte bereits vor mehr
als 200 Jahren die gesamte Persönlichkeit des Kindes im Blick gehabt und
forderte Allgemeinbildung, Charakterbildung und Herzensbildung ein!
Auch Dr. Funke Günter
(Existenzanalytiker, Vertreter der Personalen Pädagogik)
behauptete, dass reine Wissensvermittlung keine Bildung schafft!
Damit Schule gelingt, muss ich Kinder einladen, neue Erfahrungen machen zu
können. Haltungen bauen sich nur durch Erfahrungen auf. BILDUNG =
HALTUNG, die mich anhält, mein Wissen umzusetzen.
Gehirnforscher Dr. Gerald Hüther fordert BEGEISTERUNG. Die Botenstoffe,
die dabei freigesetzt werden, sind vor allem für die Nachhaltigkeit beim Lernen
wichtig. ‚Bildung muss unter die Haut gehen‘!
Eine neue Form der Leistungsbeschreibung dokumentiert das Gelingen.
Seit dem Schuljahr 2015/16 sind wir bis zur dritten Schulstufe notenfrei. Im
neuen Schulrechtspaket wird darauf verwiesen, dass diese Art der
Leistungsfeststellung keinen Schulversuch mehr benötigt, sondern im
Schulforum beschlossen wird. Bei Stimmengleichheit liegt die Entscheidung bei
der Schulleitung.
Neben wöchentlichen Sprechstunden bieten wir im ersten Halbjahr einen
Elternsprechtag, im zweiten Halbjahr KEL-Gespräche an zwei Nachmittagen im
Juni an.
Folgender Gesprächseinstieg gilt als Leitfaden:
Kind
Eltern
Lehrer(in)
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Was kann ich besonders gut? (Was fällt mir leicht?)
Was interessiert mich besonders?
Wo habe ich noch Schwierigkeiten?
Was kann mein Kind besonders gut? (Was fällt meinem Kind leicht?)
Was interessiert mein Kind besonders?
Wo hat mein Kind noch Schwierigkeiten?
Was kann das Kind besonders gut? (Wo liegen seine Stärken?)
Wo hat das Kind noch Schwierigkeiten?
(Ziele u. Fördermöglichkeiten gemeinsam besprechen)
Weiters legen wir auch Wert auf ein abwechslungsreiches Bewegungsprogramm:
1., 2. Schulstufe: dreitägiger Schwimmkurs
3.,4. Schulstufe: drei- bis fünftägiges Winterportprogramm
Das neue Konzept von Lernen ist darauf angelegt, dass Schülerinnen und Schüler
ihre Lernwege selbst planen, selbst tätig werden und über Lernprozesse
reflektieren und kommunizieren. Die Wege und Prozesse, die zu den
Lernergebnissen führen und die dabei gemachten Lernerfahrungen, sind
mindestens so wichtig wie die Lernergebnisse selbst. So bereiten wir unsere
Schülerinnen und Schüler nicht nur auf die Neue Mittelschule oder das
Gymnasium vor, sondern auch aufs Leben.
Schulen, in denen Kinder sich für das Lernen begeistern können, brauchen neue
und andere Räume. Der Umbau unserer Volksschule berücksichtigt unser
pädagogisches Konzept. Die Umsetzung rückt in greifbare Nähe.
Mit folgenden verbindlichen SQA-Themen möchten wir die Schulqualität in
Angedair sicherstellen:
1. Individualisierung und Differenzierung in offenen Unterrichtsformen,
im jahrgangsgemischten und klassenübergreifenden Unterricht
2. Sprachsensibler Unterricht und die Förderung der Bildungssprache
Deutsch
Beide Themen zielen darauf ab, unsere SchülerInnen bestmöglich beim Lernen
zu begleiten und ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerecht zu
werden.
Als Schulleiterin fühle ich mich neben der Steuerung und Koordinierung aller
SQA-Aktivitäten auch für den Geist, der in der Schule herrscht, verantwortlich.
Neue Strukturen sorgen für eine Klimaänderung an der Schule und ermöglichen
ein DIALOGISCHES MITEINANDER.