Die Evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR -‐ Kaiserswerther Straße 450 -‐ 40474 Düsseldorf TELEFON: 0211-41 55 81-0 FAX:0221-41 55 81-20 E-‐MAIL: buero@rundfunkreferat-‐nrw.de INTERNET: www.kirche-‐im-‐wdr.de Die Text-‐Rechte liegen bei den Autoren und beim Evangelischen Rundfunkreferat. Verwendung nur zum privaten Gebrauch! evangelisch: Choralandacht | 15.10.2016 | 07:50 Uhr | Christoph Neumann Du hast zu deinem Abendmahl (eg 224/ eg 216) Autor: Wer morgens zur Arbeit aus dem Haus geht und noch nicht gefrühstückt hat, kann ihm kaum widerstehen: Dem Duft von frischgebackenen Brötchen und Kuchen aus einer Bäckerei. Mich erinnert dieser Duft an meinen Job in der Studentenzeit, wenn ich müde und hungrig nach der Nachtschicht im Stahlwerk nach Hause ging. Während die Häuser der Straßen noch dunkel waren, brannte in der Backstube meines Freundes schon Licht. Dann klopfte ich an die Seitentür, weil der Laden vorne noch geschlossen war. Und kurze Zeit später stapfte ich aus dem duftenden Raum mit einem noch warmen Marzipankringel heim. Das süße Teilchen meines Freundes versöhnte mich so mit der harten Arbeit der Nacht. Musik: CD1-Track 23: Du hast uns Leib und Seel gespeist; nun gib uns so zu leben, dass unser Glaub und Lieb dich preist, die uns dein Gnad will geben; dass durch dein Treu die Sünd uns reu, für die dein Sohn vergossen sein teures Blut, das uns zugut den Himmel hat erschlossen (overvoice) Autor: Das kann wunderschön sein, nach harter getaner Arbeit etwas Leckeres zu Essen zu bekommen, ohne selbst gekocht und gebacken zu haben. Diese Erfahrung ist sehr alt und findet sich schon in der Bibel: Die Freunde von Jesus damals waren keine Bäcker sondern Fischer. Aber auch ihre Arbeit war hart und geschah meistens in der Nacht, wenn sie mit ihren Booten auf dem Meer die Netze auswarfen. Einmal, so wird uns berichtet, kamen sie müde und erschöpft am frühen Morgen mit ihrem Boot nach Hause. Hinter ihnen lag eine harte Zeit. Nicht nur, dass an diesem Morgen die Netze leer waren und sie umsonst gearbeitet hatten. Überhaupt hatten sie den Eindruck, dass ihr bisheriges Leben umsonst gewesen war. Als sie mit ihrem Boot ans Ufer stießen, während im Dorf noch alles dunkel war, brannte jedoch am Ufer ein Licht. Sprechertext 1: „ Und als die Jünger an Land gingen, sahen sie ein Holzkohlenfeuer mit Fischen und Brot darauf. Und Jesus sagte: “Kommt her und haltet das Mahl! Dann trat er zu ihnen nahm das Brot und verteilte es unter sie, ebenso die Fische“ ( Joh. 21, 9f) Musik: Strophe 3: Choral:( CD1-Track 2) Nun segne Herr, uns Brot und Wein, deins Tisches edle Gaben! Du selbst willst gegenwärtig sein und wunderbar uns laben Gib über Bitten und Verstehn, wie du versprachst zu geben! In dem, was unsre Augen sehn, gib dich uns selbst zum Leben! ? Autor: Das gemeinsame Frühstück, das die Jünger damals am Ufer mit dem Auferstandenen einnahmen, würden die Leute um Jesus so schnell nicht vergessen. Dass der auferstandene Christus für seine Leute sorgt, das wollte auch die frühe Christenheit in Erinnerung behalten. Deshalb trafen sich schon bald auch die Christen der frühen Kirche regelmäßig zum Essen und Trinken. Das geschah damals abends. Denn so konnten auch die Sklaven, die erst spät von der Arbeit nach Hause kamen, mit den wohlhabenden Christen gemeinsam auch Brot und Wein teilen. Im Abendmahl, das seither zum gottesdienstlichen Leben der christlichen Kirche gehört, wissen sie sich bis heute verbunden mit dem Christus, der seine Leute mit ihren Nöten und Sorgen nicht vergisst, Musik: Strophe 1: Choral (CD1-Track 23) Du hast zu deinem Abendmahl als Gäste uns geladen. Nun stehn wir, Herr, in deinem Saal mühselig und beladen Wir tragen unsrer Wege Leid, viel Sorgen, Schuld und Schmerzen Ob reich, ob arm, dich irrt kein Kleid, du kennst die Not der Herzen Autor: Wenn ich heute noch einmal den Weg von den Stahlwerken nach Hause gehe, sehe ich, dass sich vieles verändert hat. Die Hochöfen von damals sind längst kalt. Viele der Stahlarbeiter haben ihre Arbeit verloren. Harte Arbeitskämpfe hat es vor Jahren gegeben. Das war eine Zeit mit großen Sorgen. Sorgen von Familienvätern und Ehemänner. Arbeiter, die sich Hoffnungen gemacht hatten auf eine Zukunft im eigenen Heim. Und plötzlich sehen mussten, wie sie ihre Schulden abbezahlen konnten, ohne in die Armut abzurutschen. Und auch die Backstube meines Freundes mit dem Laden vorne an der Straße ist geschlossen und der Backofen lange schon kalt. Musik: Strophe 2: Choral:( CD1-Track 23) Ach Herr, vor dir ist keiner reich und keiner los und ledig; Spricht einer hier dem andern gleich: Gott sei mir Sünder gnädig! Du aber ludest uns zu dir, den Hunger uns zu stillen, willst uns aus lauter Liebe hier die leeren Hände füllen Autor: Wenn Christen heute im sonntäglichen Gottesdienst das Abendmahl feiern, dann ist dieses Mahl nicht dazu geeignet, den Hunger im Magen zu stillen. Ein Stückchen Brot oder eine Oblate und ein Schluck Wein oder Traubensaft können nicht körperlich satt machen. Aber für mich sind es sichtbare Zeichen des Auferstandenen, die er uns reicht, um uns zu zeigen: wir sind nicht allein. Und so, wie Brot und Wein den Körper stärken, so hilft uns seine Gegenwart, mit den Sorgen und Verfehlungen unseres Alltags klarzukommen. Wie das mit Gottes Brot im Abendmahl geschehen kann, hat Heinrich Mertens einmal in einer Geschichte erzählt . Sie handelt von einem alten Bäcker, Der wusste, dass Brot nicht nur den Leib satt machen kann. Die Leute kamen nicht nur zum Brot kaufen zu ihm, sondern auch, wenn sie in Not waren oder es Streit gab. An einem solchen Tag stürmt ein junger Mann in seine Backstube. Hinter ihm rennt sein Vater, ein großer Kerl, mit einer Eisenstange in der Hand. Die beiden haben augenscheinlich großen Stress. Doch der alte Bäcker beruhigt den aufgeregten Mann und lädt die beiden anschließend ein: Sprechertext:1 "Komm Gaston, iss ein Stück Brot; das beruhigt. Und iss es zusammen mit deinem Sohn; das versöhnt. Ich will auch ein Stück Brot essen, um euch bei der Versöhnung zu helfen." Dabei gab er jedem ein Stück Weißbrot. Und Gaston nahm das Brot, auch sein Sohn nahm das Brot. Und als sie davon aßen, sahen sie einander an, und der alte Bäcker lächelte beiden zu. Als sie das Brot gegessen hatten, sagte Gaston: "Komm, Junge, wir müssen an die Arbeit. " Musik: Strophe 3: Choral:( CD1-Track 23) Nun segne Herr, uns Brot und Wein, deins Tisches edle Gaben! Du selbst willst gegenwärtig sein und wunderbar uns laben Gib über Bitten und Verstehn, wie du versprachst zu geben! In dem, was unsre Augen sehn, gib dich uns selbst zum Leben! Musikinformation: CD-Name: Du bist der Atem meiner Lieder, CD1-Track 23 Interpret: Kleine Kantorei des Christlichen Sängerbundes Leitung: Horst Krüger Komponist: Bearbeitung und Textunterlegungen: Horst Krüger Melodie: Claude de Sermisy 1529/geistlich Antwerpen 1540/Erfurt; Satz Str. 1+3: nach Michael Praetorius 1609 Strophe 1+4: Max Reger 1915 op.135a Choralvorspiel: Johann Christian Heinrich Rinck 1770 – 1846, Strube Verlag, München Texter: Arno Pötzsch ( 1941) 1947 Verlag: Verlag Singende Gemeinde, Westfalenweg 207, 42111 Wuppertal Labelcode: LC 07994 Label: RM Musik Bestell-Nr: CS 95203 Text: Titel: Brot in deiner Hand. Geschichten für Kinder von der Bedeutung des heiligen Mahles Autor: Heinrich A. Mertens, Verlag: J. Pfeiffer, München 1982 ISBN-10: 3790400661 ISBN-13: 978-3790400663 Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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