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Baden-Württemberg
REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
PRESSESTELLE
Spätgotische Johannesfigur aus der Weilerkirche in Owingen
Hintergrundinformationen
Die als Weilerkirche bezeichnete heutige Friedhofskapelle in Owingen war am
16. Februar 1976 mit ihrer gesamten Ausstattung gemäß § 12 DSchGesetz ins
Denkmalbuch eingetragen worden. Eine Fotoaufnahme Feist aus dem Jahr 1969
zeigt die Johannesfigur als Bestandteil einer Beweinungsgruppe zur Linken des
Kruzifixes an der Ostwand der Kirche. Beim Johannes handelt es sich um die älteste
Holzskulptur der Kirche, die in typischer spätgotischer Manier um 1500 geschaffen
worden sein muss. Die wenigen vorliegenden Aufnahmen zeigen den Johannes in
einer geschlossenen Fassung der Neugotik mit wenigen Bestoßungen und kleinen
Schäden. Das zur Auktion eingestellte Foto im Internet zeigt den identischen Zustand
zu früher. Dies belegt, dass in der Zwischenzeit seit seinem Verschwinden vor 35
Jahren keine Veränderungen an ihm vorgenommen worden waren.
Nachdem das Landeskriminalamt Stuttgart den Verdacht geäußert hatte, dass es sich
bei der im Internet angebotenen Figur um die gestohlene Owinger Figur handeln
könnte, wurden im August 2014 Fotos von dieser dem Landesamt für Denkmalpflege
im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD), Fachgebiet Restaurierung, zur
Identifizierung vorgelegt. Die Fotos erhärteten den Verdacht.
Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Augsburg hat das LAD die Figur zusammen mit
Beamten des Bayerischen Landeskriminalamtes im Januar 2015 in der Slowakei
begutachtet und klar als die gestohlene Figur aus Owingen identifiziert. Gleich daran
anschließend erfolgte die Überführung des Johannes nach Deutschland in einer
speziell für diesen Figurentransport vom LAD gefertigten Transportkiste, um einen
fachgerechten und sicheren Transport des empfindlichen Objektes zu gewährleisten.
Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart, Telefon 0711 904-10002, Telefax 07117846940
E-Mail: [email protected], Internet: www.rp.baden-wuerttemberg.de
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Allerdings waren nach dem Verkauf durch den neuen Besitzer einige wesentliche
Veränderungen vorgenommen worden. Dies waren die Entfernung der Farbfassung,
die Durchtrennung seiner linken Hand und deren Verdrehung um 90 Grad nach oben
sowie das Hinzufügen eines Kelches mit Platzierung auf der verdrehten Hand.
Bis zur Klärung der rechtlichen Situationen musste die Figur zunächst in der
Asservatenkammer des Bayerischen Landeskriminalamtes verbleiben.
Anfang September 2016 gab die Staatsanwaltschaft Augsburg die Figur zur
Aushändigung an den rechtmäßigen Besitzer, die katholische Kirchengemeinde
Owingen, frei.
Am 18. Oktober 2016 wurde die Figur von München nach Stuttgart überführt, sodass
sie am 25. Oktober 2016 der katholischen Kirchengemeinde Owingen übergeben
werden kann.
Hinweise für die Pressevertreter:
Für Rückfragen steht Ihnen als Ansprechpartnerin Regina Schultze, Pressereferentin
im Regierungspräsidium Stuttgart, unter der Telefonnummer 0711/904-10002 gerne
zur Verfügung.