Der innerliche Drang zu malen

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Gianni Calligaro
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25. Jahrgang, Nummer 42, 18. Oktober 2016
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STEHSATZ
Einfach dreist
und skrupellos!
D
ie Polizei warnt erneut
vor Enkeltrickbetrügern.
Diesmal hat eine 67-jährige Frau aus Schaffhausen gleich
zwei aufeinanderfolgende Anrufe
von unbekannten Personen
erhalten. Wie die Polizei mitteilt,
gab sich beim ersten Anruf eine
männliche Stimme als Neffe aus.
Er gab vor, mehrere Tausend
Franken für einen Wohnungskauf
zu benötigen. Beim zweiten Anruf
verlangte ein angeblicher Mit­
arbeiter von Europol von der Frau,
das Geld schnellstmöglich bei
der Bank abzuheben. Solche
Anrufe sind einfach dreist und
skrupellos und sollten sofort der
Polizei gemeldet werden!
Das Schaffhauser Museum zu Allerheiligen würdigt zurzeit mit einer Retrospektive das künstlerische Schaffen
des in Stein am Rhein wirkenden Malers Velimir Ilišević .
Bild Jurga Wüger
Mark
Schiesser
Redaktor
Der innerliche Drang zu malen
Das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen zeigt
derzeit eine umfassende Retrospektive von Gemälden
und Zeichnungen «Zwischen Halt und Neubeginn»
des Steiner Kunstmalers Velimir Ilišević. Jurga Wüger
STEIN AM RHEIN Es ist immer
wieder spannend, einem Künstler
seine Definition der Kunst zu ent­
locken. Der Steiner Kunstmaler Velimir Ilišević lässt sich allerdings
nicht so schnell auf das Glatteis
der Philosophie führen. Er wirkt wie
ein Mensch, der seine Mitte gefunden hat, seinen Weg geebnet und
als Künstler den Ausdruck gefun-
20042
9
771663 093005
den hat. Diese Art, den Menschen
zu begegnen, überträgt er auch auf
seine Dialoge, zwischen der entstandenen Idee und dem Bild, das
erst erschaffen werden muss. Wer
also die Frage – was denn die Kunst
für ihn sei – trotzdem stellt, soll
sich über seine unkonventionelle
Antwort nicht wundern. Kunst ist
für ihn ein Geschenk, ein Wunder,
das man pflegen muss. Kunst ist,
dem Tod das Leben zu geben, den
Frosch zu küssen und überzeugt zu
sein, dass bald ein Prinz erscheint.
Ausdrucksstark und grossformatig
Velimir Ilišević tastet seine Welt
innerlich ab und versucht das Wesentliche für uns zu visualisieren.
Die grossformatigen Bilder (1,8 mal
2,0 Meter) sind ausdrucksstark und
energiegeladen. Sie suchen nach
einem Dialog, lassen nicht locker,
und doch, wenn der Betrachter
keine Lust auf diese Spielchen …
FORTSETZUNG AUF SEITE 2
«Steiner Anzeiger», Postfach 1275, 8201 Schaffhausen, Telefon 052 633 31 11
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DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
Der innerliche
Drang zu malen
er das Bild in seinem Kopf vollendet.
Eine Reise in das Unendliche. Ku­
rator Matthias Fischer betont, dass
ein gutes Kunstwerk den Betrachter
auf eine Wanderung mitnimmt
und zugleich Möglichkeiten bie­tet, an das bereits Bekannte anzu­
knöpfen.
FORTSETZUNG VON SEITE 1
… hat, ziehen sie seine Fühler zurück, und das Herz kann sich an
einer ausgeklügelten Malerei erfreuen. Eine seltene Gabe, und noch
seltener haben wir die Gelegenheit,
diese beinahe körperliche Erfahrung
zu machen. Das Geheimnis trägt
der Künstler in sich. Er malt, weil er
malen muss, und geht fast jeden
Tag in sein Atelier, wenn auch nicht
zum Malen.
Er setzt sich hin und schaut einfach seine Werke an. Seine Schöpfungen wirken auch in den drei
Ausstellungsräumen des Museums
zu Allerheiligen wie organische
Lebewesen, sie geben Antworten,
diskutieren und wehren sich. «Ich
bange mit meinen Bildern, freue
mich, wenn sie fertig sind, und
lasse mich von meinem Instinkt
leiten, wie sie schlussendlich aussehen werden. Ich brauche den Geruch von Farbe, den Widerstand von
Öl und diese farbige Materialität»,
erklärt der Künstler.
Nicht nervös werden
Matthias Fischer, Ausstellungskurator im Museum zu Allerheiligen,
führt durch die Welt von Velimir
Ilišević und stand am Anfang seinen
Schöpfungen skeptisch gegenüber.
Der Kurator wurde nicht nervös, vertraute seiner Neugier und schaute
Mehr Befugnisse
und Teuerung
SCHAFFHAUSEN Schulleitungen
sollen laut der Forderung einer Spezialkommision des Kantonsrates in
Zukunft mehr Handlungsspielraum
erhalten, da es nur eingeschränkt
möglich ist, auf Eigeninitiative zu
handeln. Die Entscheidungsgewalt
liegt bei den regionalen Schulbehörden.
Ausserdem sollen in Zukunft
Baubewilligungsverfahren im Kanton Schaffhausen teuerer werden.
Das schlägt die Spezialkommission
des Kantonsrats vor. So soll die
kantonale Feuerpolizei für Brandschutzabklärungen in Zukunft eine
Gebühr verlangen. Im letzten Jahr
sind laut Radio Munot bei Bewilligungsverfahren durch die Feuerpolizei fast eine halbe Million Franken für Beratung und Kontrollen
angefallen. (r.)
Zwei Schöpfungen der neusten Serie «Nie mehr mehr» (Öl auf Leinwand,
2016) des Steiner Künstlers Velimir Ilišević in der aktuellen Ausstellung.
Eine personifizierte Pflanze, die nach Rettung ruft?
Bild Jurga Wüger
mehrmals hin, bis die Bilder sich
ihm offenbarten.
In der monumentalen Gemäldeserie «Hodlers Spiel» erkennt Fischer
das Grundmuster und dessen Verwandlung. Als Ausgangspunkt für
«Ich habe die Welt für
mich verkleinert, um
gross malen zu können.»
diese Serie diente für Velimir Ilišević
das berühmte Gemälde von Ferdinand Hodler (1853–1918) «Der Holzfäller» aus dem Jahr 1910. Fischer
lädt die Betrachter ein, sich auf das
Spiel mit Hodlers Holzfäller einzulassen: «Nehmen Sie die Axt und
den Hodler als Ausgangspunkt, und
schauen Sie, was mit der Farbe und
den Zeichnungen passiert, achten
Sie auf Hell- und Dunkelvariationen,
und schauen Sie, wie die Oberfläche
von den Gemälden zu leben beginnt,
wenn Sie vor- und zurücktreten.»
Bilder von Echtheit geprägt
Wer vor Velimir Ilišević Gemälden länger verweilt und sich auf
das Spiel einlässt, wird sich auch
die Frage stellen, warum seine Bilder so einen Sog entwickeln. Die
Antwort wird individuell ausfallen.
Eine mögliche Erklärung liefert der
Künstler selbst: «Ich habe grosse
Freude an meinem Tun. Meine Bilder sind von Echtheit geprägt. Ich
mache niemandem etwas vor und
male, weil ich einfach malen
muss.»
Der Rand der grossformatigen
Bilder bleibt frei. Das nächste Rätsel
und Abenteuer. Die fehlende Farbe
erschafft der Schauende selbst, weil
Erneuter Verdacht auf
Enkeltrickbetrug
SCHAFFHAUSEN Am vergangenen
Freitag (14. 10.) erhielt eine 67-jährige Frau aus der Stadt Schaff­
hausen einen Anruf einer unbekannten Person mit männlicher
Stimme. Die Person gab vor, ihr
Neffe zu sein und mehrere Tausend
Franken für einen Wohnungskauf zu
benötigen.
Die betroffene Frau erkannte sogleich, dass es sich nicht um ihren
Neffen handelte. Kurz darauf habe
sich eine weitere männliche Person
telefonisch gemeldet. Dieser gab
sich als Mitarbeiter von Europol
(Europäisches Polizeiamt) aus. Er
bat die Frau, das vom anderen
Anrufer gewünschte Geld von der
Bank zu holen, damit der Täter verhaftet werden könne. Die MeldeErstatterin kam den Aufforderun-
gen nicht nach und gab den Anrufern zu verstehen, dass sie keine
Anrufe mehr wünsche. In der Folge
informierte sie die Schaffhauser
Polizei über das Vorgefallene.
Vorsicht wird geboten
Die Schaffhauser Polizei rät dringend zur Vorsicht bei unbekannten
Telefonanrufern und warnt davor,
Geldbeträge an unbekannte Personen zu übergeben beziehungsweise
zu überweisen.
Zudem ist in diesem Zusammenhang bei Anrufen von angeblichen
Polizeiangestellten Skepsis geboten. Personen, welche verdächtige
Anrufe erhalten, werden dringend
gebeten, die Polizei umgehend via
Notrufnummer 117 zu orientieren.
(SHPol.)
Die innerliche Haltung
Nach Inspiration muss Velimir
Ilišević nicht suchen. Er findet sie
überall und sagt: «Ich habe die Welt
für mich verkleinert, um gross malen
zu können.» Diese innerliche Haltung ist einer der Hauptgründe für
die Kraft seiner Gemälde. Und will
man den Worten von Oscar Wild
Glauben schenken, ist Kunst das
einzig Ernsthafte auf der Welt, während der Künstler der ist, der nie
ernsthaft ist.
Kuratorenführung
zur Ausstellung
Die Retrospektive von über
einhundert Gemälden und
Zeichnungen unter dem Titel
«Zwischen Halt und Neu­
beginn» kann im Museum zu
Allerheiligen in Schaffhausen
noch bis am 12. Februar 2017
besichtigt werden.
Die nächste Führung mit dem
Kurator Matthias Fischer findet
am Dienstag, 1. November,
um 12.30 Uhr statt. Infos
unter www.allerheiligen.ch
15 Anwärter für
Ernte-Kunstpreis
SCHAFFHAUSEN Die Künstle­
rinnen und Künstler der Jahresausstellung der Schaffhauser Kunstschaffenden, genannt Ernte, sind
ausgewählt. Eine fünfköpfige Jury
hat aus insgesamt 68 Anmeldungen
15 ausgesucht. Diese 15 Kunstschaffenden – darunter auch die
beiden Künstler Reto Müller und
Ernst Thoma (Stein am Rhein) –
stellen ihre Werke an einer Vernissage aus.
Bei dieser wird auch der ErnteKunstpreis an einen der Ausstel­
lenden vergeben. Der Preis ist mit
10 000 Franken dotiert, der neu von
der Schweizer Mobiliar Versicherung, Generalagentur Schaffhausen
(Philipp Früh), gesponsert wird.
Die Vernissage ist am 4. Dezember
um 11.30 Uhr im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen. (r.)
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 SALOMÉ IN CHINA
Kulinarischer
Kick!
Salomé Meier
Studentin
Hemishofen
Hot Pot ist in Sichuan das klassische
Provinzgericht. Und so beliebt, dass
es meine Chinesischlehrerin bis zu
zehn Mal pro Monat isst. Es ähnelt
einem Fondue ohne Käse: eine
Schüssel mit heissem Öl steht in der
Mitte des Tisches. Darum haben die
Tische in den entsprechenden Restaurants eine Öffnung. Die Schüssel
ist in zwei Bereiche unterteilt, einen
inneren und einen äusseren Kreis.
Dem äusseren Kreis wird Chili und
Ähnliches beigemischt, wodurch
die für hier typische Geschmacksrichtung «málà» entsteht: scharf
und betäubend! So betäubend, dass
man seine Zunge sowie seine
Lippen eine Weile lang nicht mehr
spürt. Eine feurige Ölsuppe für die
Mutigen also. Die Schüssel wird
dann zum kulinarischen Spielfeld
der hungrigen Gäste. Es liegt an der
Kreativität der Esser, was sie alles
im Öl kochen und danach mit den
chinesischen Stäbchen wieder rausfischen wollen. Allerlei Arten von
Fleisch und Fisch sind willkommen,
aber auch Lotuswurzel oder die
unterschiedlichsten Pilze sowie
anderes Gemüse. Dazu werden Reis
und Tee serviert. Um möglicher
Atemnot und Tränen infolge der
Sichuan-Schärfe ein schnelles Ende
zu bereiten, stehen Maissaft und
Karamellglace bereit. Meine beiden
Lieblingsretter in scharfer Not! Wird
einmal kein Hot Pot gegessen, sondern viele kleine Einzelmenüs, verhält es sich anders als im Westen:
In China gibt es keine Gänge. Wird
der erste Teller auf die grosse Drehscheibe auf dem Tisch gestellt, wird
von dem gegessen. Folgen dann
fortlaufend die anderen Menüs,
nimmt sich jeder das, worauf er
gerade Lust hat. Dabei finde ich es
jedes Mal höchst spannend, zu
beobachten, wie schnell die
Chinesen ihre Stäbchen zücken,
gierig an der Scheibe drehen, bei
ihrer Lieblingsspeise einen Stopp
einlegen und dann rasch die Köstlichkeit wegfischen. Amüsant!
Region
Spannende Geschichten,
die aus Comics auftauchen
Erstmals ist eine Comic-Künstlerin zu Gast im Steiner
Chretzeturm. Am Kulturapéro durfte das Publikum Barbara Yelin kennenlernen. Margrith Pfister-Kübler
STEIN AM RHEIN Vergnügliche
Stunden mit nachdenklichen Momenten durften die Besucher des
Kulturapéros im Chretzeturm am
Donnerstagabend erleben. Schon
vor Beginn setzte sich Barbara Yelin,
Max-und-Moritz-Preisträgerin für
die beste deutsche Comic-Künstlerin, mit liebenswürdiger Laune heiteren wie unbarmherzigen Fragen
aus. «Meine Eltern haben sich immer Zeichnungen gewünscht», antwortet die 39-jährige Barbara Yelin,
1977 in München geboren, auf die
Frage, wie bei ihr das bebilderte erzählerische Leben begann. Stummbilder in Serien wurden zur Herausforderung mit Spass.
Bildermärchen und Comic
Elisabeth Schraut, Gesamtleite­
rin Jakob-und-Emma-Windler-Stiftung, stellte die bisherige comic-literarische Ernte der Künstlerin Barbara
Yelin, die Illustration an der HAW
Hamburg studiert hatte, vor: Es sind
Werke mit einer grossen Spannweite und voll expressiver Kraft.
«Comic-Literatur ist anspruchsvoll
und hat sich noch nicht überall
durchgesetzt», sagte Schraut und
liess die einzelnen bisher erschienenen Werke Revue passieren. Die
ersten beiden Bücher, das Bildermärchen «Le visiteur» und der Comic «Le Retard», wurden in Frank-
reich verlegt. Sie sprach auch über
den vielfach ausgezeichneten Comicroman «Irmina», der auf einer
wahren Geschichte beruht.
Mitverfolgen im Internet
Ein Highlight ist auch die neue
Internetsite www.chretzeturm.ch,
vorgestellt auf Grossformat durch
Elisabeth Schraut: «Wir erhoffen
uns so eine grössere Resonanz», so
Schraut und klickte durch die sehr
informativen Seiten. Eine Idee, die
beim Publikum grossen Anklang
fand. All die frischen Eindrücke
wurden munter durcheinander­
gewirbelt: «Bleiben Sie dran, wir
nehmen auch Lob entgegen», ermunterte lachend Schraut zum
Aufklicken der Internetsite und
fügte an: «Verfolgen Sie über den
Blog von Barbara Yelin, was sie gerade in Stein am Rhein erlebt und
wie sie es in Comic umsetzt.»
So eingestimmt, liess sich das
Publikum auf die Bilderreise mitnehmen. Auf der Leinwand zeigte
Barbara Yelin die kleinen ComicBilder in Grossformat und liess in
wunderbaren Bildabfolgen miter­
leben, wie sie zeichnet, dann mit
dem Radiergummi arbeitet, den
Zugriff von Szene um Szene steigert, ästhetisch unauffällig bewegt,
Stimmung leuchten lässt und so die
Botschaften steigert. An Beispielen
*Salomé Meier (20) schreibt im Rahmen
ihres Sprachaufenthaltes 14-täglich über
ihre Erlebnisse in China. Bilder zum Thema
gibt es unter www.steineranzeiger.ch
3
Eine Zeichnung plus Widmung von Comic-Künstlerin Barbara Yelin bekommt hier der Steiner Hansjörg Zentner. Bild Margrith Pfister Kübler
aus ihrem vielfach ausgezeich­
neten Comic-Roman «Irmina» (erschienen 2014), basierend auf einer
wahren Geschichte ihrer Grossmutter, erzählt Yelin in atmosphärisch dichten Bildern einen Werdegang voller Brüche und fokussiert
darin Mitläufertum und Wegsehen
im Nationalsozialismus. Bilder von
ästhetischer Ausgewogenheit, wobei der Umgang mit dem Leichten
und den Figuren dahinter mit
meisterlicher Schärfe stets Rückschlüsse ermöglicht aufs Historische. Yelin sprach von der Zeichnung als Erfindungsprozess, der
Nachdenken auslöst.
«Gedanken und Entwicklungen
gehen immer weiter», erklärt sie,
«fast wie ein kleiner Film.» Sie beschreibt ihre Arbeit mit den Wor-
«Comic-Literatur ist
anspruchsvoll und hat
sich noch nicht überall
durchgesetzt.»
Elisabeth Schraut
Gesamtleiterin Windler-Stiftung
ten: «Es braucht schon eine gewisse
Zähigkeit. Es ist immer auch ein
Forschungsprozess, ein Entflechten der Erinnerungen.»
Beim Anblick der Bilder und
über den Klang ihrer Worte, beim
Lesen der Sprechblasen, erwischt
es das Publikum, es verlinkt Erinnerung und Gegenwart und wird
neugierig auf die Bücher. Diese
sind im «Buchladen am Rathausplatz» in Stein am Rhein zu kaufen.
Im September erschien ihr
jüngster Roman «Vor allem eins:
Dir selbst sei treu. Die Schauspielerin Channa Maron». Der Roman ist
in Zusammenarbeit mit dem israelischen Zeichner David Polonsky
entstanden. Channa Maron wurde
durch den Film «M – Eine Stadt
sucht einen Mörder» von Fritz Lang
berühmt. (www.barbarayelin.de)
Wer Barbara Yelin begegnet, hat
die Chance auf eine persönliche
Widmung mit Zeichnung. Spätestens dann, wenn sie – wie üblich
bei Chretzetum-Gästen – öffentlich
präsentiert, was sie in Stein am
Rhein geschaffen und welche Geschichten sie aufgespürt hat. Das
wird Anfang Dezember sein.
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DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 Wümmet 2016
5
KOMMENTAR
Reben gut,
alles gut
W
Marisol Florin (r.) und Angelika Schäfer beim Lesen des Traubengutes für den Steiner Pinot noir Blaurock.
er oberhalb des Städtchens und in Richtung
Hemishofen durch die
Rebhänge spaziert, dem präsentiert
sich ein farblich etwas anderes Bild
als gewohnt. Man sieht auf einmal
graue Trauben, wo eigentlich blaue
sein sollten. Das ist aber kein Naturschauspiel, sondern eine Raffinesse
der Winzer, um ihr kostbares Gut
vor einem winzigen Schädling zu
schützen: der Kirschessigfliege.
Kein Grund zur Aufregung, die
Trauben sind nach wie vor blau.
Es ist die Tonerde (Kaolin), die den
Trauben ihre schöne Farbe verdeckt
und auch nicht später in den Wein
gelangt. Bei der Weinherstellung
sinkt diese – so die Experten – auf
den Boden des Tanks ab und kann
herausgefiltert werden.
Erste Blauburgundertrauben
am Klingenhang geherbstet
Im ganzen Kanton hat vergangene Woche die Lese der
Blauburgundertrauben begonnen. Auch an den Hängen
unterhalb der Burg Hohenklingen freut man sich über
gesundes Traubengut. Mark Schiesser
STEIN AM RHEIN Es ist noch
frisch an diesem Dienstagmorgen
am Blaurock, und die Sonne mag
noch nicht so recht durch die Wol­
ken drücken. In den steilen Reb­
hängen unterhalb der Burg sind der
einzige Steiner Selbstkelterer An­
dreas Florin, seine Frau Marisol und
weitere Helfer schon eifrig am Lesen
des Traubengutes. Statt in Kübel oder
ins Bücki wird das wertvolle Gut in
Kistchen gelesen. Eine Arbeit, die
mit viel Mehraufwand verbunden
ist. «Für unseren Pinot noir Blau­
rock», erklärt Andreas Florin, denn
die Trauben müssten erst – einem
italienischen Amarone ähnlich – ge­
trocknet werden, bevor sie gekeltert
werden und in einem Barrique aus­
reifen könnten. Rund 180 Kisten zu
Andreas Florin mit Blauburgundertrauben, welche in Kistchen zum
Trocknen gelagert werden. Bilder Mark Schiesser
fünf Kilo schaffen die Winzer an
diesem Morgen. Die Blauburgunder­
trauben sind schön und gesund.
Letztlich werden es gegen 480 Kist­
chen sein, die zum Trocknen gefah­
ren werden müssen.
«Die Lese war trotz allen Be­
fürchtungen erfreulich», bemerkt
Florin, denn für seinen Schiller –
eine Rarität, einen aus roten und
weissen Trauben gekelterten Rosé­
wein – wurde das Traubengut bereits
geholt und auf der gegenüberliegen­
den Rheinseite in Wagenhausen ge­
keltert.
Noch viele reife Trauben
Am darauffolgenden Tag, am
Mittwoch, war der Chardonnay am
Hohe Stei an der Reihe. Rund
1200 Kilo an der Zahl sollen später
einen edlen und gehaltvollen Weiss­
wein ergeben. Und immer noch
gibt es dank des schönen Septem­
bers viele reife Trauben, die noch
geherbstet werden müssen. Die bes­
ten Voraussetzung sind: Es muss
trocken sein, und es darf nicht reg­
nen, denn Wasser macht die Beeren
schwer und drückt auf den Zucker­
gehalt. Die wohl strengste Zeit für
die Winzer und die Helferinnen
und Helfer, die Wümmet wird sich
noch die nächsten Oktobertage
hinausziehen.
Mit Tonerde besprühte Trauben in
den Steiner Reben. Bild Sr.
Dieses Jahr ist ein aufwendiges
und schwieriges Winzerjahr, aber
momentan sieht es für die Traubenlese und den künftigen Wein gut aus.
Vor allem grösseren Frostschäden
im Frühling sind unsere Winzer nur
haarscharf entkommen. Auch der
feuchte Sommer war nicht ideal,
aber die letzten schönen und
warmen Wochen liessen die Trauben
gut reifen, da ist man sich einig. Und
die Pilzkrankheiten wie Mehltau
konnten, wie es scheint, vorbeugend
behandelt werden. Wie heisst es
doch so schön: Reben gut, alles gut!
Mark
Schiesser
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Mi.–Sa. ab 18.00 Uhr, sonn- und feiertags
Mi.–Sa.
ab
18.00
Uhr,
sonnund
feiertags
ab 16.00 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag
ab 16.00 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag
Buure-z'Morge
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7./8.auf
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28 und 29. 10. 2016
06.07.2014,
Anmeldung
Buurezmorge am 2. 7. 2017 auf Anmeldung
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für Gruppen das ganze Jahr
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Jahr
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Dienstag, 18. Oktober
9.15 Fraue-Stamm im Bistro der Krippenwelt
Stein am Rhein
Sonntag, 23. Oktober
9.45 Ökumenischer Familiengottesdienst mit
den Kindern der Kinderbibelwoche in der
Kirche Burg, Pfarrer Beat Junger und das
Kinderbibelwochen-Team. Chilekafi
Spanisch B1 / B2
Dienstag, 01. November 2016
19.30 Uhr
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Samstag, 22. Oktober
16.00 bis 17.00 Beichtgelegenheit auf der
INSEL WERD
18.00 Eucharistiefeier in MAMMERN
Sonntag, 23. Oktober
9.00 Eucharistiefeier in KLINGENZELL
10.30 Eucharistiefeier in STEIN AM RHEIN
14.30 Rosenkranzandacht in KLINGENZELL
19.00 Rosenkranzandacht in ESCHENZ
Evangelische Freikirchen
Chrischona-Gemeinde Stein am Rhein
Mittwoch, 19. Oktober
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15.00 Mami-und-Chind-Treff
(mit Hüeti für die Kleinen)
Samstag, 22. Oktober
19.30 Lobpreisabend
Sonntag, 23. Oktober
10.00 Gottesdienst, parallel dazu Kinderprogramm, anschl. «Teilete» (man bringt
etwas zum Essen mit, dann wird alles
geteilt)
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DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 Region
7
Ramsen, Ende von «The Singen Route»
Mitglieder der britischen Colditz Society haben Ramsen,
den Endpunkt der bekannten Fluchtroute britischer
Offiziere aus der Nazi-Gefangenschaft auf Schloss
Colditz in Sachsen, besucht. Wolfgang Schreiber
RAMSEN In Ramsen sind am Don­
nerstagmittag 30 Mitglieder der eng­
lischen Colditz Society eingetroffen.
Die einen zu Fuss – sie wanderten
auf dem ehemaligen Fluchtweg des
von den Nazis gefangenen eng­
lischen Offiziers Airey Neave von
Singen am Hohentwiel vorbei am
Spiesshof nach Ramsen –, die an­
deren mit dem Car vom Hotel in
Singen. Vor dem und im Gasthaus
Hirschen haben sie sich getroffen
und hatten eine Stunde Zeit, Ram­
sen zu erkunden.
Zu Fuss über die Grenze
Ramsen ist ein wichtiger Ort für
die Colditz Society. Denn das Dorf
nahe der deutschen Grenze war der
Ort, der im Zweiten Weltkrieg für
viele flüchtende Gefangene der
Alliierten das Ziel war und Freiheit
bedeutete. Geflüchtet sind die Ge­
fangenen vom deutschen Offiziers­
gefangenenlager auf Schloss Colditz
bei Leipzig.
Ihr Fluchtweg führte sie per
Bahn über Regensburg bis nach
Singen. Dort endete die Bahnfahrt.
Die Flucht musste zu Fuss über
die Grenze nach Ramsen fortge­
setzt werden.
Dieser Fluchtweg ist bekannt
geworden als «The Singen Route».
Reiner Ruft, pensionierter Singener
Gymnasiallehrer für Sprachen, hat
«The Singen Route» erforscht und
seine Forschungsergebnisse im
Rahmen des Hegau Geschichts­
vereins im letzten März vorgestellt.
(«Steiner Anzeiger» vom 15. März).
Sein Vortrag wird als Aufsatz im Jahr­
buch des Hegau Geschichtsvereins
pu­bliziert werden.
Auch Reiner Ruft war dabei, als
sich die 30 Mitglieder der Colditz
Society, geführt von David Ray von
der Society und Reiseleiter Patrick
Gale, auf den Fluchtweg des bri­
tischen Offiziers Airey Neave mach­
ten.
Neave wurde später Parlaments­
mitglied in London Wahlkampf­
berater von Premierministerin Mar­
garet Thatcher. Er ist als Minister
für Nordirland 1979 einem Bomben­
Für ein Erinnerungsfoto posierten die 30 Reisenden der Colditz Society
in Ramsen vor dem «Hirschen».
Bild Wolfgang Schreiber
attentat der Irish National Libera­
tion Army zum Opfer gefallen. Die
Colditz-Society-Mitglieder besuch­
ten auf ihrer Reise alle Stationen
des Fluchtwegs von Neave: Schloss
Colditz, Leipzig, Regensburg, Ulm,
Stockach, Singen und Ramsen. Von
Ramsen fuhren sie nach Schaffhau­
sen. Sie liessen sich den Rheinfall
zeigen, bevor sie am Freitagabend
von Basel aus wieder zurück nach
England flogen.
Aussergewöhnlich
Am Sonntag, 16. Oktober, war
die Skulpturen-Ausstellung der
Steiner Künstlerin Gaby Happle
im Gipsbergwerk Schleitheim
zum letzten Mal zu sehen.
Mehr als 100 Besucherinnen
und Besucher – für die es für
einmal «Helm auf!» hiess – nutzten
diese Gelegenheit, die weissen
Gips­figuren der Künstlerin am
aussergewöhnlichen Ausstellungs­
ort anzuschauen. Und sie waren
fasziniert von den aufwendig
aufgebauten weissen Kunst­
werken und von der Ambiance
im ehemaligen Gipsbergwerk.
Die Exponate zeichneten
sich vor dem grauen Gipsgestein
eindrücklich ab und warfen
zudem faszinierende Schatten­
bilder in den Raum. Dieses Unter­
tagerlebnis in diesem letzten
offenen Teil eines ehemals
1700 Meter langen Stollensystems
beeindruckte die grossen und
kleinen Besucher ebenso wie die
Kunstwerke an sich. Bild zvg
Colditz Historische
Filmserie entdeckt
Der Beitrag über Toni Riess aus
Buch im «Steiner Anzeiger»
vom 22. März handelte von
der historischen Filmserie
«Colditz», welche er per Zufall
entdeckte und in der sein
Heimatdorf und seine Eltern
eine Rolle spielten. (r.)
Busfahrerangriff
wird politisch
STEIN AM RHEIN Der tätliche An­
griff auf einen Busfahrer in Stein
am Rhein («Steiner Anzeiger» vom
11. 10.) zieht politische Konsequen­
zen nach sich.
Ein sudanesischer Flüchtling
aus dem Kanton Schaffhausen soll
den Busfahrer geschlagen und ver­
letzt haben, nachdem dieser ihn aus
dem Bus gewiesen hatte.
Laut einer Meldung von Radio
Munot möchte SVP-Kantonsrat Willi
Josel nun von der Regierung wissen,
welche Massnahmen das Amt für
Migration deshalb ergreifen will. In
einem politischen Vorstoss fragt er
weiter, ob der Täter bereits vor­
bestraft sei. Josel ist der Meinung,
dass der Sudanese sofort ausge­
wiesen werden müsse. Der sudane­
sische Flüchtling soll vor einer
Woche einen Busfahrer angegriffen
und daraufhin sämtliche Scheiben
des Busses zerstört haben. Der ge­
samte Sachschaden beläuft sich auf
etwa 38 000 Franken. (r.)
8
Steiner Jahrmarkt am 26. Oktober
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
Wenn der Jahrmarkt zum Städtlifest wird
Am 5. Dezember dieses Jahres ist es 650 Jahre her,
dass Stein am Rhein seine Marktrechtsurkunde erhielt.
STEIN AM RHEIN Der Steiner
Jahrmarkt hat eine lange Erfolgs­
geschichte. Laut dem im Januar
verstorbenen Lokalhistoriker Karl
Hirrlinger wurde 1366 in Nürnberg
eine Urkunde ausgestellt, woraus er­
sichtlich ist, dass Kaiser Karl IV. auf
Gesuch der österreichischen Her­
zoge der Stadt Stein das Recht er­
teilte, ihre Jahrmärkte am St.-GeorgsTag (23. April) und am Maria-Mag­
dalenen-Tag (22. Juli) auszudehnen.
Die Urkunde wird im Stadtarchiv
Stein am Rhein aufbewahrt und
zeigt, dass das Marktrecht im Städt­
chen schon sehr früh vorhanden
war. Die aus der alemannischen
Siedlung entstandene Gemeinschaft
in Stein am Rhein zog Kaufleute und
Handwerker an. Die topografisch
günstige Lage und die Brücke för­
derten den Verkehr. Es entstand ein
Stapelplatz, eine Marktsiedlung, und
daraus dann die Stadt. Und zu die­
ser Stadt Stein gehörte ein Markt.
Allerdings war das nicht der Jahr­
markt, sondern der Wochenmarkt.
Die Handelsleute und Handwerker
siedelten sich links und rechts der
Hauptstrasse an, wo sie ihre Waren
auf Bänken und an Ständen verkauf­
ten. Stein am Rhein war auch Um­
schlagplatz für die Waren aus dem
süddeutschen Raum. Dazu diente
das Gredhaus, das jetzige Hotel
Rheinfels, wo die Schiffe landeten,
die Waren aus- und eingeladen, ge­
wogen und dem Fuhrmann oder
Schiffsmann zum Weitertransport
anvertraut wurden.
Diese Vermittlung des Transit­
verkehrs, der Handel auf dem Steiner
Markt und das Handwerk schufen
den goldenen Boden, auf welchem
Stein am Rhein seine wirtschaftli­
che und staatsrechtliche Macht des
15. Jahrhunderts aufzubauen be­
gann. Daraus ist dann die Stadt ent­
standen. Jahrmärkte sind regionale
bis überregionale Märkte, die viele
Leute anzogen. An diesen Tagen
herrschte Hochbetrieb an den An­
fahrtsstrassen, in den Gassen, in den
Wirts- und Gasthäusern, in den Bad­
stuben, im Gredhaus und natürlich
auch im Rathaus, das zugleich als von
der Stadt betriebenes Kauf-, Tuchund Kornhaus diente. Es wurde über
die Massen gezecht, getanzt, ge­
raucht, geprügelt und gespielt. Heute
nutzen auch viele Ladenbesitzer im
Städtchen die Gelegenheit, um auf
ihr Angebot aufmerksam zu machen.
Was den Steiner Jahrmarkt aber erst
interessant macht, sind auch heute
noch die Menschen, die ihn bele­
ben und zum alljährlichen Städtli­
fest machen. (r.)
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10 Dies und das
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
LESERBRIEF
Zum Zahlendilemma
Zum Leserbrief von Herrn Strehler
vom 11. Oktober
Im Leserbrief vom 11. Oktober
schildern Sie, Herr Strehler, ganz
ausführlich Ihr Zahlendilemma.
Dem kann einfach abgeholfen
werden. In unserer Sprache ist es
durchaus üblich, von «unzählig» zu
sprechen, wenn man «ungezählt»
meint. Im Duden wird die Bedeutung
übrigens mit «sehr zahlreich» umschrieben. Es wäre wünschenswert,
wenn Sie sich anstatt mit Leserbriefen selber engagieren und so
wenigstens «einen» Beitrag für unser
Gemeinwohl erbringen würden.
Unsere Gemeinschaft lebt vom
Engagement ihrer Einwohner zum
Wohle unserer Stadt. Ihr Leserbrief
ist kein solcher Beitrag. Einen unguten Eindruck im Nachgang zu den
Wahlen hinterlassen bei mir nicht
für das Gemeinwohl erbrachte
Leistungen, sondern Aussagen des
neuen Stadtpräsidenten, an die er
sich schon am nächsten Tag nicht
mehr erinnern kann beziehungsweise von denen er nichts mehr
wissen will. Er hat in seinem Telefonat mit mir nicht ein Wort über
seine Teilnahme am stars erwähnt,
wie er später in der Zeitung behauptete, nur von seinem Tele­fonat mit
übergeordneten Stellen der Stiftung.
Es bleibt zu wünschen, dass sich
der neue Stadtpräsident künftig
zum Wohle unserer Stadt an seine
Aussagen erinnern kann.
Dies im Sinne einer Kultur
der Ehrlichkeit und Transparenz.
Ich hoffe, Ihnen aus Ihrem
«Dilemma» geholfen zu haben.
Markus Oderbolz
Steiner Stadtrat
Ein heiterer Streifzug
rund um den Apfel
Die evangelische Kirchgemeinde Wagenhausen lädt
Seniorinnen und Senioren ab 63 Jahren am Donnerstag,
20. Oktober, zu einem vergnüglichen Nachmittag ein.
WAGENHAUSEN Der historische
Propsteisaal mit Blick auf den Rhein
ist ein herrlicher Ort, um seinen
Gedanken freien Lauf zu lassen. In
den Herbst- und Wintermonaten
lädt die evangelische Kirchgemeinde
einmal im Monat Senioren «63 +» zu
einem vergnügten Nachmittag ein.
Den Beginn macht Ute Stöckle
am Donnerstag (14 bis 16 Uhr) mit
einem heiteren Streifzug rund um
den Apfel: «botanisch, literarisch,
biblisch, köstlich». Die Vielfalt des
Apfels wird aufgenommen, indem
auch die Teilnehmenden sich ein-
Gruss von der Olma
Die beliebte Schweizer Messe für
Landwirtschaft und Ernährung
hat seit Donnerstag ihre Tore
geöffnet. Obwohl in diesem Jahr
weniger Schaffhauser Aussteller
teilnehmen als in anderen Jahren,
sind Roli Kathriner (l.) und
Franz Marty wieder mit dabei.
Die Messe in St. Gallen ist
noch bis am kommenden Sonntag, 23. Oktober, geöffnet.
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Stein am Rhein
Samstag, 29. Oktober 2016, 19.30 Uhr
Nils Althaus
Scharfsinniger Autor, Kabarettist
und Liedermacher
«Aussetzer»
Ticket: CHF 30.–
Reservation: www.schwanenbuehne.ch,
Tel. 077 454 93 66
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A1429487
bringen können, im Austausch von
Erfahrungen, mit Gehirnjogging mittels Wortspielen, Hören vertrauter
sowie neuer Gedichte und Texte
und nicht zuletzt dem Genuss dieser vielseitigen Frucht.
Für Donnerstag, 17. November,
ist ein Ausflug nach Konstanz ins
Rosgartenmuseum geplant. «Das
Tägermoos – ein deutsches Stück
Schweiz». Eine Führung um 14 Uhr
mit anschliessendem Cafébesuch
rundet das Programm ab. Zeitnah
erscheinen weitere Infos. Herzliche
Einladung an alle. (Eing.)
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 Historisches 11
Stadthaus vor dem Untergang bewahrt
Der «Chupferberg» an der Frongass in Stein am Rhein
gilt als Urtyp eines Stadthauses. Der Steiner Arzt und
Heimatschutzobmann Hanspeter Böhni (†) hat es vor
dem drohenden Einsturz erworben und vor 44 Jahren
fachmännisch restaurieren lassen. Mark Schiesser
STEIN AM RHEIN Wer das Städt­
chen durch das Untertor betritt,
dem entgeht der markante und für
das Stadtbild wichtige Riegelbau
nicht. Der als westlicher Eckpfeiler
einer der beiden Häuserzeilen der
Hauptgasse bekannte «Chupfer­
berg» gehört laut einem Eintrag
im Stadtarchiv aus dem Jahr 1472
zu den ­ältesten Häusern im Städt­
chen.
Kaum mehr kann man sich an
den Zustand des Stadthauses erin­
nern, das 1972 erstmals restauriert,
rekonstruiert und vor Kurzem kom­
plett saniert wurde und in dem
sich – leider nur noch bis Ende des
Jahres – das Schweizer Heimatwerk
befindet.
Der Erhalt dieses 544 Jahre alten
Fachwerkbaus (siehe Kasten) ist
dem als Rheumadoktor, Steiner Arzt
in der vierten Generation und Hei­
matschützer bekannten Ursteiner
Hanspeter Böhni († 2007) zu ver­
danken.
Als Obmann des Schaffhauser
Heimatschutzes wollte er gewisser­
massen ein Exempel statuieren, was
ihm damit auch gelungen ist. Der
Bau mit seiner Bohlenständerwand
– eine uralte und mittlerweile sehr
seltene Konstruktion – ist seit 1662
praktisch unverändert.
Wissenschaftlich nachgewiesen
Von den Freuden und Leiden,
die damals die Renovation beglei­
teten, ist heute nichts mehr zu spü­
ren. Tatsache ist, dass entdeckte alte
Fensterfronten dem Besitzer Hans­
peter Böhni die nötige Aufmunte­
rung gaben, das Haus nicht abzu­
brechen. Um absolute Gewissheit
über das Alter des geschichtlich
interessanten Hauses zu erhalten,
liess er dendrochronologische Unter­
suchungen durchführen.
Diese einzige naturwissen­
schaftliche Methode, die eine auf
ein Jahr genaue Altersbestimmung
der Fälljahre von historischen Höl­
zern ermöglicht, bestätigte die Ein­
tragungen im Archiv aufs Genaueste.
Während der vordere Teil des Hau­
ses restauriert wurde, musste der
hintere Teil aufgrund des schlech­
ten Zustandes rekonstruiert werden.
Das geschah übrigens mit hand­
werklichen Methoden früherer Zei­
ten und aus Holz von der alten Stei­
ner Holzbrücke.
Laut einem Beschrieb in den
«Heimatblätter von Stein am Rhein
(dritter Jahrgang, 1979)» wurde das
«Eckhaus mit Stallungen am unte­
ren Tor» auch «Färbi» oder «Unter­
färbi», später (1472) «Stadtfarb»
(Färbi und Mange mit Stadtfärber)
genannt. Nachdem sich im Verlauf
des Mittelalters das Färberhand­
werk zu einem eigenen Berufs­
zweig entwickelte, wurden drei
verschiedene Arten von Färbern
unterschieden: die Schwarzfärber
oder auch Schlichtfärber färbten
schwarz und alle einfachen Farben,
die Schönfärber färbten feinere
Waren in edleren Farben, und die
Seidenfärber gab es nur an Orten,
wo Seidenzucht und Seidenweberei
blühte.
Originellste Aufstockung
Der «Chupferberg» war einst
die «Schwarzfärbi» der Stadt, im
17. Jahrhundert soll es einer Fär­
berfamilie Windler gehört haben,
was der Grund für die offene Halle,
das Wasser im Boden und für ein
vermutetes Vordach sein dürfte.
Auch soll eine Taverne zugeführt
worden sein, die allerdings nur
etwa zwei Jahrzehnte Bestand
hatte. Nach 1700 wollte der neue
Besitzer, Stadtfärber Felix Büel,
sein Haus auch aufstocken lassen.
Weil dieser dem Fundament nicht
traute, liess er die Vorderfront
durch eine massive Mauer verstär­
ken. Damit erreichte er zweierlei:
die in Stein am Rhein originellste
Aufstockung – ein Häuschen auf
dem Haus –, und der «Ständerbau»
erhielt gegen die Martkgass «städti­
schen» Charakter.
Im Jahr 1803 kaufte der Kupfer­
schmied Johann Jakob Koch die
Färbi und änderte den Namen in
«Chupferberg».
Vor 44 Jahren eröffnete das
Schweizer Heimatwerk seine erste
Schaffhauser Filiale im «Haus zum
Chupferberg», im selben Jahr, in
dem dem Städtchen der erste Wak­
ker-Preis vom Schweizer Heimat­
Das Haus «zum Chupferberg» vor der Renovation (circa 1970) und als
heutiges Schmuckstück des mittelalterlichen Städtchens. Bilder zvg/Sr.
Die Ständerbauweise (links) im Vergleich zur spätmittelalterlichen Rähmbauweise (auch Stockwerkbauweise genannt).
Bild Wikipedia
schutz (SHS) verliehen wurde. Die­
ser zeichnet Gemeinden aus, welche
bezüglich Ortsbild- und Siedlungs­
entwicklung besondere Leistungen
vorzeigen können.
Auf Initiative von Hanspeter
Böhni konnte 1997 das Fachgeschäft
mit den auserlesenen Geschenken
von innovativen und aufgeschlos­
senen Schweizer Kunsthandwerke­
rinnen und Kunsthandwerkern im
«Chupferberg» als eigenständige
Genossenschaft unter dem Namen
«Heimatwerk Stein am Rhein» bis
heute weitergeführt werden. Neben
dem Laden im Erdgeschoss befin­
den sich auch noch drei Wohnun­
gen im Vorderhaus, im Mittelteil
und im Hinterhaus (Richtung Fron­
hof ).
Bohlenständerbau Fachwerkbauweise im Mittelalter
Die Ständerbauweise war die ursprüngliche, im Mittelalter gebräuch­
liche Fachwerkbauweise. Das Haus «zum Chupferberg» (auch «Kupfer­
berg») ist ein sogenannter Bohlenständerbau (eine Wandbauweise):
Die seitlichen Balken («Ständer») werden auf den Basisbalken (Schwelle)
gestellt und mit schrägen Verbindungen «gezapft». Ausgefüllt werden
die Flächen mit dicken Brettern, sogenannten «Bohlen», welche mit
Nuten gesichert sind. Nach oben sind sie mit einem Balken (Rahm­
holz oder Rähm) abgeschlossen. Diese Bauweise ermöglichte im Mittel­
alter die Errichtung mehrerer Stockwerke beziehungsweise Geschosse.
Die im Mittelalter sehr verbreiteten Bohlenständerhäuser waren
billiger als Steinhäuser; sie konnten auch demontiert und an einem
anderen Ort wieder aufgebaut werden. Als nachteilig erwies sich die
erhöhte Brandgefahr, die von diesen Bauten ausging. (r.)
12 Dies und das
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
Den Alltag gemeinsam meistern
Elisabeth Herth Zanoni bietet mit ihrem neu gegründeten
Unternehmen «Seite an Seite GmbH» Unterstützung für
Personen in allen Altersgruppen an.
bieten wir Unterstützung für Menschen an, die den Alltag nicht mehr
alleine meistern können.» Dazu gehören Hausarbeiten wie beispielsweise Einkaufen, Abfallentsorgung,
Reinigung, Pflege von Pflanzen,
Wäschemachen, Besorgen von Medikamenten, die Versorgung von
Haustieren oder Fahrdienste. «Wir
bieten nur die Unterstützung an,
die gewünscht wird», betont Herth,
die Arbeiten würden selbständig
oder zusammen mit den Kunden
erledigt.
Unterstützt wird Elisabeth Herth
Zanoni von Anita Gemerle, Daniela
Born und Karen Jörg. Auch die Entlastung von Angehörigen im Sinne
von Ferienablösung oder einer
Auszeit gehört zum neuen Angebot. «Unabhängig davon, ob der
Alltag noch alleine bewältigen werden kann oder nicht, stehen Wünsche an», so Herth. Sei es, einen
Ausflug zu unternehmen, gemeinsam zu essen, Gesellschaft zu haben,
Geburtstagsgeschenke für die Enkel
zu besorgen, einen Friedhofsbesuch zu machen oder die kirchliche
Hochzeit eines Bekannten zu besuchen.
«Wir suchen nach Lösungen,
um solche Vorhaben zu verwirklichen, und begleiten dabei den
Kunden falls gewünscht.» Das Angebot kann beliebig kombiniert und
erweitert werden und beschränkt
sich auf keine Altersgrenze. Angenommen werden zeitlich geplante,
regelmässige oder einmalige Aufträge.
Dampfer unterwegs zur 1. Million
Herbstmesse mit
190 Ausstellern
Der Verein Pro Dampfer beginnt Dampfschiffkapitäne
und -matrosen auszubilden, damit im Jahr 2020 eine
Mannschaft das geplante Schiff bedienen kann.
SCHAFFHAUSEN Vom 26. bis zum
30. Oktober findet auf der Schaffhauser Breite die traditionelle
Herbstmesse statt. Über 190 Aussteller, davon 130 aus der Region,
werden erwartet. Die diesjährige
Sonderschau «Windenergie, natürlich» wird von der Energiefachstelle
Schaffhausen und dem Bundesamt
für Energie ausgerichtet. Zudem
darf auch dieses Jahr wieder ein
attraktives Unterhaltungsprogramm
erwartet werden. (r.)
WAGENHAUSEN Wenn es für
Menschen in beschwerlichen Lebensumständen darum geht, die
kleinen und grossen Hürden im
Alltag besser zu bewältigen, dann
bietet Elisabeth Herth Zanoni mit
ihrem neu gegründeten Unternehmen «Seite an Seite GmbH»
hilf­reiche Unterstützung an. Und
zwar für Personen in allen Altersgruppen.
Unterstützung und Entlastung
«Die öffentliche Spitex hat gesetzliche Vorgaben, die wenig bis
keinen Spielraum für persönliche
Anliegen der Klienten lassen», erklärt die diplomierte Pflegefachfrau
HF. Bei ihrer bisherigen Spitex-­
Tätigkeit wurde sie mit verschiedenen Bedürfnissen, Problemen oder
STEIN AM RHEIN Vor vier Jahren
wurde der Verein Pro Dampfer in
Stein am Rhein gegründet, mit dem
Ziel, einen ökologischen Schaufelraddampfer zu bauen für Untersee
und Rhein. Die Dampfmaschine
soll mit Pellets beheizt werden, um
Energie aus den einheimischen Wäldern gewinnen zu können und kein
zusätzliches CO² in die Luft auszustossen, wie dies der Fall ist bei der
Verwendung von Dieselöl.
Der Verein Pro Dampfer mit
seinen 2260 Mitgliedern hat den
Dampfmaschineningenieur Roger
Waller damit beauftragt, eine leistungsstarke Dampfmaschine im
Detail zu planen, und hat kürzlich
verschiedene Pelletbrenner evaluiert. Der Schiffbauingenieur Bernhard Utz wurde mit der Zeichnung
und Planung des Schaufelraddampfers betraut. Im Übrigen beginnt der Verein, Dampfschiffkapitäne und -matrosen auszubilden,
damit im Jahre 2020 eine Mannschaft das Dampfschiff bedienen
kann. Ab 17. Oktober strahlt der
Promi-Sender Tele Diessenhofen
Elisabeth Herth Zanoni ist diplomierte Pflegefachfrau HF. Bild zvg
Wünschen der Klienten konfrontiert. «Ich weiss aus Erfahrung, dass
Handlungsbedarf besteht. Deshalb
Das 1913 in Dienst gestellte
Dampfschiff «Schaffhausen» war
und ist eine Legende. Bild zvg
(Tele D) täglich eine Gesprächs­
sendung zum Dampferprojekt für
Untersee und Rhein aus. Moderator
Mario Testa fühlt den Verantwort­
lichen des Vereins Pro Dampfer und
der neu gegründeten Pro Dampfer
AG auf den Zahn und will wissen,
wie es zum Projekt gekommen ist
und wie sich der Stand der Dinge
heute präsentiert. Eduard Joos vertritt den Verein, Hansjörg Lang gibt
Auskunft über die ausgezeichnet
angelaufene Aktienzeichnung. Ingenieur Roger M. Waller (DLM Winter-
thur) erklärt, warum aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen
eine Pelletfeuerung vorgesehen ist
und welche Vorteile sich daraus ergeben. Die knapp halbstündige
Info-Sendung gibt einen ausgezeichneten Überblick über das Projekt
und dessen schrittweise Verwirklichung.
Pro Dampfer AG
Am 2. Juni 2016 wurde an der
Jahresversammlung die Pro Dampfer AG mit einem Startkapital von
einer Million Franken gegründet,
mit dem Ziel, die notwendigen
12 Millionen Franken zu sammeln,
die der Schaufelraddampfer etwa
kosten wird. Bereits haben 275 Aktionäre 544 000 Franken einbezahlt.
Das Ziel bis Ende 2016 ist eine Million Franken.
Wer die Idee gut findet und ein
paar Tausend Franken entbehren
kann, ist sehr willkommen. Unter
www.prodampfer.ch finden Sie alle
nötigen Informationen. Ihr Geld ist
gut angelegt. Entweder erhalten Sie
einen ökologischen Schaufelraddampfer dafür, oder die Aktien werden auf Heller und Pfennig zurückbezahlt. (Eing.)
Weitere Infos unter: www.prodampfer.ch
Persönlich kennenlernen
Am Samstag, 29. Oktober, bietet
sich von 14 bis 17 Uhr im Bistro
zum Rädli in Wagenhausen eine
Gelegenheit, das «Seite an Seite
GmbH»-Team näher kennenzu­
lernen.
Infos: www.seiteanseitegmbh.ch oder
Telefon 076 603 14 18.
Für Mission 21
am Jahrmarkt
STEIN AM RHEIN Wir Frauen vom
Missionsarbeitskreis Stein-Hemishofen haben im laufenden Jahr
wieder fleissig gestrickt und ge­
häkelt und sind bereit für den Verkauf von Socken, Bettsocken, Pulswärmern, Mützen, Schals, Kinderjäckli und vielem mehr.
Wir freuen uns, wenn Sie uns
nächste Woche am Mittwoch an
unserem Stand am Steiner Jahremarkt besuchen und bei uns einkaufen. So können wir weiterhin
die Arbeit von Mission 21 unterstützen. Vielen Dank. (Eing.)
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 Zu Besuch 13
IM ATELIER DER BILDERMACHERIN MARIANNE FÜLLEMANN
«Ich arbeite mit Spachtel statt Pinsel»
Seit fünf Jahren widmet sich die ehemalige Architektin
Marianne Füllemann aus Stein am Rhein ihrer Kunst­
laufbahn und verbindet Backstein, Metall und Farbe mit
der Inspiration aus der Region. Jurga Wüger
WAGENHAUSEN Ein elegantes
Farbenmeer, ästhetische, ruhige
Bilder mit verstärkten Übergängen
dominieren die neuste Serie «Horizonte» der Bildermacherin Marianne Füllemann aus Stein am Rhein,
die ihr Atelier in Wagenhausen bezogen hat. Für die abstrakten kleinund grossformatigen Bilder wird
die Farbe mit einem Spachtel auf
die in einer Schreinerei nach Mass
zugeschnittenen Holzbretter aufgetragen. Für Marianne Füllemann
«Ich bin keine Künstlerin,
weil ich meine Bilder nicht
male. Ich bin eine Bild­
macherin, weil ich meine
Werke gemacht habe.»
ist diese Vorgehensweise für die
Einordnung ihrer Abbildungen entscheidend: «Ich bin keine Künst­
lerin, weil ich meine Bilder nicht
male. Ich bin eine Bildermacherin,
weil meine Werke gemacht werden.»
Installationen und Bilder
Nach der Pensionierung suchte
die extravagante Architektin nach
einer erfüllenden Tätigkeit, die
ihrem Alltag eine neue Richtung
geben könnte, und konsultierte
sogar einen Coach. Auf die Idee, Installationen und Bilder zu machen,
kam sie aber zufällig und wusste
sofort: Das möchte ich machen!
An Fleiss und Ideen mangelt es
bis heute nicht. Jede Woche entsteht ein neues Bild, das einer Serie
zugeordnet wird. Begonnen hat
Füllemann mit Metallinstallationen.
Sie sammelte Metallabfälle beim
Schlosser und hängte sie in grossen
Holzrahmen in Kastenform.
Die erste Ausstellung folgte im
Jahr 2012 in der M. Füto Gallery in
Stein am Rhein. Im Jahr 2013 suchte
Füllemann nach einer neuen Aus-
drucksform. Die Backsteine und Ziegel in Holzrahmen mit Sicht von
oben zeigten plötzlich Städte, Dörfer
und Quartiere. Ausgestellt wurden
diese Werke in Ramsen.
Mit Farben und Spachtel
Erst 2014 begann Füllemann,
mit Acrylfarben und einem Spachtel zu experimentieren. Es entstehen farbintensive Serien mit den
Titeln «Bilder von oben» und «Horizonte».
Die Bildermacherin geht spontan, nur mit einem Überthema, ans
Werk und ist oft von dem Resultat
überrascht. Zu sehen, was sie an
einem Tag erschaffen hat, erfüllt sie
oft mit Freude.
Und auch am nächsten Tag
schaut sie ihre Bilder genau an und
betrachtet Details wie eine zufällig
verlaufene Acrylfarbe als eine erfüllende Bereicherung. «Ich wollte nie
konventionelle Bilder machen, ich
wollte schon immer etwas Neues
erschaffen.»
Holzbretter statt Leinwand
Als vielseitig verankerter Mensch
braucht Füllemann eine lebhafte
Auseinandersetzung mit dem Leben
und sucht nach unkonventionellen
Ausdrucksformen. So wählt sie keine
Leinwand für ihre Werke, sondern
schwere, nach Mass zugeschnittene Holzbretter, die nicht selten
bis zu 15 Kilogramm wiegen.
«Ich wollte nie konventio­
nelle Bilder machen, ich
wollte schon immer etwas
Neues erschaffen.»
Den passenden Ausdruck zu
finden, fällt der Macherin leicht, sie
holt sich die Inspiration aus der Region und erschafft ein abstraktes
und farbiges Abbild dessen. «Ich
bin ein Farbenmensch und hatte
seit der Kindheit Freude am Gestal-
Einst Architektin, heute Bildmacherin: Marianne Füllemann in ihrem
Atelier in Wagenhausen (oben), wo unter anderem elegant kreierte und
ästhetische Werke wie die neueste Serie «Horizonte» entstehen.
Bilder Jurga Wüger
ten mit Farben und Formen. Farben haben eine eigene Sprache. Sei
es in der Mode, in Wohneinrichtungen oder gar bei Fahrzeugen: Die
Gestaltung überträgt Stimmungen
auf die Menschen in ihrer Umgebung.
Als Architektin konnte ich Bauten verwirklichen, von denen die
Auftraggeber sagten, sie hätten eine
‹positive Persönlichkeit›. Für mich
sind die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst fliessend.»
Jurga Wüger-Ruesch ist freischaffende
Kulturreporterin und wohnt und
arbeitet in Schaffhausen.
Neue Ausstellung
Die neusten Werke von
Marianne Füllemann können
in der Frauenpraxis Schaffhausen (Stauffacherstrasse 36)
bis Ende März besichtigt
und erworben werden. (jw)
14 Aus dem Archiv
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
Wir Steiner und die deutsche Nachbarschaft
Erinnerungen des Steiner
Bürgers Carl Hausmann
(1889–1980), Teil 4 (Ende)
Carl Hausmann kann sich noch in
allen Einzelheiten an eine Szene
erinnern, die sich auf dem Steiner
Rathausplatz abgespielt hat, als er
ein achtjähriger Bub war: Zwei vor­
nehme Kutschen fuhren das Rhein­
gässchen hinauf und hielten auf
dem Rathausplatz. Der ersten Kut­
sche entstieg – unter Assistenz einer
Hofdame – die Grossherzogin Luise
von Baden, die Schwester von Kai­
ser Wilhelm II., die damals auf der
Insel Mainau wohnte und mit dem
Zug nach Stein am Rhein gekom­
men war. Frau Morath, die Gastwir­
tin der Wirtschaft zur Sonne, eine
Deutsche, überreichte der Gross­
herzogin mit einem tiefen Hofknicks
einen grossen Blumenstrauss.
Steins Magistraten, sonst zu
feier­lichen Empfängen immer gerne
bereit, glänzten durch Abwesenheit.
Der Besuch der Grossherzogin galt
nämlich nicht Stein, sondern dem
benachbarten Öhningen, und des­
halb wurde sie von einer Delegation
in Frack und Zylinder aus Öhningen
unter Bürgermeister Haberstock be­
grüsst. Der eigentliche Empfang fand
in Öhningen statt.
Schulreise von anno dazumal
Lebhaft in Erinnerung ist Haus­
mann auch eine Schulreise nach
der Reichenau und der Mainau,
unter Führung von Lehrer Samuel
Schaad, der damals noch ein sehr
junger Lehrer war, den aber viele
Steiner aus seiner langen Ober­
lehrerzeit in Erinnerung haben.
Das Dampfboot brachte die beiden
Realklassen früh nach der Reiche­
nau. Hausmann schildert, wie er
dort damals bewusst den Duft blü­
hender Reben eingeatmet habe
und ihm der Besuch der alten
Klosterkirche auf Mittelzell einen
unvergesslichen Eindruck gemacht
habe.
In der Klosterkirche sahen sie
auch einen Glassarkophag mit den
Gebeinen eines Heiligen und die
Heiligblutreliquie. Eine Frau aus
Öhningen erzählte ihnen, wie auf
der Reichenau jedes Jahr an einem
bestimmten Tag das Heiligblutfest
gefeiert werde. Damals betrieben
die Bauern auf der Reichenau
Landwirtschaft und hatten noch
keine Gemüsekulturen wie heute.
Die Steiner Schüler wanderten
über den Damm, dann durch Wald
Vier solche Raddampfer verkehrten früher auf Untersee und Rhein:
«Schaffhausen», «Hohenklingen», «Schwyz» und «Neptun».
und Feld nach der Mainau, wo sie
das Schloss und die Schlosskirche
besichtigten. Dann ging es wiede­
rum zu Fuss nach Konstanz, wo sie,
mit einiger Verspätung, das Mittag­
essen einnahmen. Mit dem Dampf­
schiff erfolgte dann die Rückfahrt
nach Stein.
Der Stuttgarter Hof
Der grosse Gebäudekomplex
östlich der Bleiche heisst heute
noch Stuttgarter Hof. Dort war frü­
her eine grosse Rindenmühle in­
stalliert, die für die vier Steiner Ger­
bereien (Irmiger, Schmid, Krönlein
und Kirchhofer) arbeitete. Damals
führte eine breite Strasse von Stein
am oberen Mühlenweiher vorbei
zum Stuttgarter Hof; die Strasse ist
heute mit Gras verwachsen. In der
Rindenmühle wurden die Baum­
rinden (meist von Eichen) in kleine
Stücklein (etwa wie unsere heuti­
gen Pommes frites) gemahlen. Die
gemahlene Baumrinde wurde zwi­
eine defekte Axt bringen. Unter­
halb des Öhninger Klosters gab es
eine Ziegelei, die dem Bruder von
Mathis Sauter gehörte, der im
Niderfeld in Stein die Ziegelhütte
betrieb. Sauter verkaufte seine Zie­
gelei später an den schweizerischen
Ziegelfabrikanten Schmidheiny in
Heerbrugg.
In der Jugendzeit von Haus­
mann promenierten die Steiner
an Sonntagen sehr viel auf dem
«Rheinweg» nach Stiegen (das
«Rheingütli» existierte damals noch
nicht). In Stiegen gab es das Gast­
haus zum Hecht und eine Art
Schiffsfähre zum Schweizer Ufer
hin­über. Ein Schiffsmann beför­
derte die Gäste per Schiff gegen
schen die Viehhäute gelegt. Die
Häute mussten beim Gerben ein
halbes Jahr lang in grossen Standen
in der Lohbrühe liegen bleiben.
Als Hausmann zehn Jahre alt war,
war das grosse Lagerhaus, wo die
Baumrinden lagerten, am Zusam­
menbrechen. Er vermutet, dass die
Rindenmühle wegen Wasserman­
gels eingegangen ist.
Per Kutsche in die Schule
Die wirtschaftlichen Bande
zwischen Stein und Öhningen wa­
ren früher viel stärker und die zwi­
schenmenschlichen Kontakte viel
unbeschwerter. Die Landesgrenze
durfte überall, in Feld und Wald,
ohne Pass überschritten werden.
Nur wer Waren mit sich führte,
musste den Zoll passieren. Das alte
Steiner Zollhaus befand sich früher
an der Öhningerstrasse. In Öhnin­
gen gab es 150 Meter südlich der
Bachbrücke eine Hammerschmiede.
Hausmann musste als Bub dorthin
Die Schifflände bei Stiegen. Im Vordergrund die Schiffsglocke am
Eschenzer Rheinufer.
Zeichnungen Katharina Rippmann
In riesigen Standen wurden in den
Steiner Gerbereien die Viehhäute
in der Lohbrühe gegerbt.
eine Gebühr von 20 Rappen ans
Eschenzer Ufer. Auf Schweizer
Seite befand sich ein Mast mit einer
Glocke. Wurde die Glocke geläutet
und wie zu Christophorus’ Zeiten
«Hol über!» gerufen, waltete der
Schiffer seines Amtes. Oberhalb von
Stiegen, in Oberstaad, gab es eine
Tricotfabrik.
Die Tochter jenes Fabrikanten,
Paula Sallmann, besuchte die Real­
schule in Stein. Hausmann befand
sich in der gleichen Klasse und er­
innert sich, dass Paula tagtäglich
per Kutsche in die Schule gebracht
wurde.
Als junger Maschinenbauer
arbeitete Hausmann eine Zeitlang
in Köln; sein Monatslohn betrug
80 Mark. Dazu einige Preisver­
gleiche: Zimmermiete per Monat:
14 Mark, 1 Mittagessen 50 Pfennig,
ein Glas Költsch (Bier) 8 Pfennig.
Damals gab es in Köln für Eisenbahn,
Tram, Strasse und Fussgänger …
FORTSETZUNG AUF SEITE 15
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016 Wir Steiner und
die deutsche …
FORTSETZUNG VON SEITE 14
… nur eine Brücke, die Hohenzol­
lernbrücke. Jeder Passant musste
2 Pfennig Brückenzoll bezahlen. In
Köln traf sich Hausmann regelmässig mit einigen Schweizer Kollegen,
und es war meist nicht zu vermeiden, dass sie dabei auch auf den
deutschen Kaiser Wilhelm II. zu reden kamen. Da sie als freie Schwei-
zer nicht gewohnt waren, ein Blatt
vor den Mund zu nehmen, und
sie es bezüglich seiner Majestät oft
am nötigen Respekt fehlen liessen,
mussten sie vorsichtig sein.
Sie kamen deshalb überein, dem
Kaiser einen Decknamen zu geben,
nämlich Willy Lehmann. Wenn sie
also wieder einmal über den Willy
Lehmann herzogen, wussten nur
sie, wer gemeint war, und sie
konnten es so vermeiden, dass sie
wegen Majestätsbeleidigung ein­
geklagt wurden.
Arnold Guillet (†)
Zürcher Jugend musiziert,
und Stein am Rhein klingt
Bereits zum 34. Mal findet zurzeit in Stein am Rhein
das Lager des Zürcher Jugendblasorchesters statt.
Zum Abschluss steht am Freitag ein Konzert mit einer
Uraufführung auf dem Programm.
STEIN AM RHEIN Mit den Herbstferien steht wieder das Lager des
Zürcher Jugendblasorchesters bevor. Dieses findet bereits zum
34. Mal in Stein am Rhein statt und
erfreut sich einmal mehr einer
grossen Beliebtheit. Das diesjährige
Jugendblasorchester besteht aus
rund 72 Jugendlichen. Die 14- bis
25-jährigen Musikantinnen und
Musikanten musizieren in Jugendmusik- und Erwachsenenmusikvereinen des Zürcher Blasmusikverbandes und werden während
dieser Woche intensiven musika­
lischen Unterricht geniessen.
Bis zu sieben Stunden täglich
Mit der intensiven Probenarbeit, die täglich mindestens fünf
bis sieben Stunden des Tagesprogrammes in Anspruch nimmt, wird
der musikalische Gesamtleiter Ueli
Kipfer aus Affoltern im Emmental
ein sehr anspruchsvolles Konzertprogramm einstudieren. Ihm zur
Seite stehen neun professionelle
Instrumentalleiter. Musikdirektor
Kipfer hat sich bemüht, eine Auswahl zu treffen, die klassische Blasmusikliteratur, aber auch Werke
aus der Sparte Unterhaltungsmusik
beinhaltet. Das Extrakt dieser musikalischen Teamarbeit wird in Form
von zwei Abschlusskonzerten am
Freitag, 21. Oktober (19.30 Uhr in
der MZH Schanz), und einen Tag
später in Winterthur zu hören sein.
Der Thurgauer Komponist Fabian Künzli hat im Auftrag des Zürcher Blasmusikverbandes das Werk
«Warp» (englisch für Verzerrung,
Veränderung) komponiert. Ein einziges melodisches Thema bildet
das Rückgrat dieser Komposition.
Der englische Titel weist darauf
hin, in welcher Art das Stück auf
die Wahrnehmung der Zuhörenden
ausgerichtet ist. Es wird am Konzert in Stein am Rhein, in Anwe­
senheit des Komponisten, urauf­
geführt. (r.)
Der Höhepunkt der Lagerwoche ist das Abschlusskonzert am Freitagabend in der Mehrzweckhalle Schanz.
Archivbild Mark Schiesser
Dies und das 15
Nils Althaus solo auf
der Schwanenbühne
Hinter dem Filmschauspieler Nils Althaus steckt ein
scharfsinniger Autor, Kabarettist und Liedermacher.
Am 29. Oktober ist er mit seinem neuen Soloprogramm
«Aussetzer» auf der Schwanenbühne zu Gast.
STEIN AM RHEIN Mit seiner Rolle
in «Breakout» schaffte er im Jahr
2007 an der Seite von Melanie Winiger den Durchbruch als Schauspieler. Neben seinen Kinorollen spielte
er aber auch immer Theater. Nils
Althaus wird einmal mehr auf der
Schwanenbühne auftreten. Diesmal
mit seinem neuesten Programm
«Aussetzer», wo der Berner Schauspieler (u. a. Hauptrolle in «Dällebach Kari»), Autor, Kabarettist und
Liedermacher mit seinem sprachlich virtuos und musikalisch vielseitigen Auftritt bestechen wird.
In «Aussetzer» wird Nils Althaus
am Samstag, 29. Oktober ganz
ungeschminkt auf der Schwanenbühne zu erleben sein. Bissige
Satire, kluge Lieder und eine philosophische Fussballeinlage stammen
allesamt aus seiner Feder. Und am
Ende bleiben zwei Fragen stehen,
Nils Althaus.
Bild zvg
die er nur zusammen mit dem Pu­
blikum beantworten kann: Was ist
ein gutes Leben, und gehört dieser
Abend dazu? (r.)
Reservation unter www.schwanenbuehne.ch
oder Telefon 077 454 93 66.
Nach Flucht über die
Grenze festgenommen
WAGENHAUSEN Am letzten Donnerstagabend führte ein gemein­
sames Einsatzteam von Schweizer
Grenzwächtern und deutschen
Bundespolizisten im Grenzgebiet
zwischen Deutschland und der
Schweiz eine Fahndungsaktion
durch. Gegen 20.45 Uhr entzog sich
in Gottmadingen ein Mann mit
seinem Fahrzeug der Kontrolle und
flüchtete Richtung Schweiz.
Beidseits der Grenze wurde umgehend die Fahndung nach dem
Flüchtigen eingeleitet. Das Fahrzeug
konnte daraufhin in Wagenhausen
angehalten werden. Die Überprüfung des Fahrzeuglenkers ergab,
dass er in Deutschland und international wegen Wirtschaftsdelik­ten mit einem Haftbefehl gesucht
wird. Der 57-jährige Deutsche wurde
vorläufig festgenommen und der
Kantonspolizei Thurgau übergeben.
Er befindet sich zurzeit in Auslieferungshaft.
Die Aktion der Grenzwacht­
region II und der Bundespolizei­
inspektion Konstanz dauerte rund
8 Stunden und führte zu 17 Fahndungserfolgen.
Unter anderem wurden fünf
zur Fahndung ausgeschriebene Per­
sonen angehalten und drei Widerhandlungen gegen das Waffengesetz
festgestellt. Eine Person war mit
gefälschten Ausweisen unterwegs,
an einem Fahrzeug befanden sich
gefälschte Kennzeichen.
Es wurden Kontrollen in den
Kantonen Schaffhausen, Thurgau
und Zürich sowie in den Landkreisen Konstanz und Waldshut durchgeführt.
Die Grenzwächter und Bundespolizisten wurden dabei von einem
Super Puma der Schweizer Luftwaffe
zu den Kontrollstellen transportiert.
Weiter unterstützte der Hubschrauber die Aktion mit einer Wärmebildkamera (Flir). In der Schweiz beteiligten sich in ihrem Zuständigkeitsgebiet zusätzlich die Kantonspolizei
Thurgau und die Kantonspolizei
Zürich an der Aktion. (r.)
16 Die Letzte
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2016
DER HINGUCKER
Auch bei Niedrigwasser ein schöner Anblick
«Wie wäre es, wenn aus diesen Bildern (hier noch einmal eines der Werd-Inseln) ein Kalender entstehen würde?»,
schrieb uns vergangene Woche eine «Haamwehstaanerin» aus der Ferne. Bild Bruno Sternegg
IMPRESSUM
Verlag Meier + Cie AG, Schaffhausen
Adresse: «Steiner Anzeiger»,
Postfach 1275, 8201 Schaffhausen
Redaktion Mark Schiesser (Sr.)
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 33
Anzeigenverkauf Ingo Knappich
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 67
Abonnement
[email protected]
Tel./Fax +4152 633 33 66/34 06
Jahresabonnement: Fr. 84.–
«Haametland»-Produkte
REGION Der Verein Schaffhauser
Regio-Produkte hat sich zum Ziel
gesetzt, die Produkte seiner Mit­
glieder nach modernen MarketingGesichtspunkten zu vertreiben.
In einem Pilotprojekt haben
sich dazu vier Hersteller – darunter
auch Monika und Franz Marty aus
Stein am Rhein – zusammengeschlossen und lancieren Produkte
unter der gemeinsamen Marke
«Haametland». Das Idiom «Haamet»
ist typisch für die Region Schaffhausen und repräsentiert die Herkunft. Hinter jedem Produkt steht
eine Persönlichkeit, welche garantiert, dass die Rohstoffe hier gewachsen und/oder hier verarbeitet
wurden. Die Marke «Haametland»
und ihre Produkte werden zum
ersten Mal an der Herbstmesse
angeboten. (r.)
Layout Sandra Klingler
Erscheinungsweise jeweils dienstags
Anzeigen- und Redaktionsschluss
Montag, 9 Uhr (Textanschluss
Mittwoch, 14 Uhr)
Online www.steineranzeiger.ch
Beratungs- und Verkaufsstelle
Goldhuus, Rathausplatz 3,
8260 Stein am Rhein
Druck und Auflage Kuhn-Druck AG
Neuhausen; NA 1119 Ex., GA 4103 Ex.
(notariell beglaubigt 2013/2014)
Grossauflage
Die nächste Grossauflage erscheint am 15. November. (r.)
AGENDA
•
Stein am Rhein
Kino «Maggies
Plan» (USA/2015), Fr., 21. 10.,
20 Uhr; «Ice Age – Kollision voraus»
(USA/2016), Sa., 22. 10., 15 Uhr.
«Médecin de campagne» (F/2016),
20 Uhr; «Vor der Morgenröte»
(D/2016), So., 23. 10., im Cinema
Schwanen.
Flohmarkt am Sa., 22. 10.,
7–16 Uhr, an der Schifflände.
Brockenstube des Gemein. Frauenvereins mit Saisonschlussverkauf
am Sa., 22. 10./5. und 12. 11.,
9.30–12 Uhr, im Heerfeld.
•
•
•
Pilzkontrolle Jeden Sonntag
und Mittwoch bis 26. 10.,
18–18.30 Uhr, im Foyer der
MZH Schanz. Ausserhalb nach
telefonischer Anmeldung unter
Tel. 052 741 56 50. Abschlusskonzert Zürcher
Jugendblasorchester, Fr., 21. 10.,
19.30 Uhr, in der MZH Schanz
(Eintritt frei, Kollekte).
Ausstellung «Amor fati – geschehen lassen» von «Weiberwerk» bis
25. 10., am Wochenende und nach
Absprache in der Falkengalerie.
•
•
DIE GEMEINDE
INFORMIERT
Stein am Rhein bündelt Kräfte
In Stein am Rhein haben sich
Vertreterinnen und Vertreter
von Gewerbe, Tourismus,
Stadt, Kultur und Gastronomie in der Arbeitsgruppe
Runder Tisch Stein am Rhein
zusammengeschlossen.
Hauptziele sind dabei der
gegenseitige Informationsaustausch und die Schaffung
von Synergien. Um die
einzelnen Initiativen der verschiedenen Organisationen
in Stein am Rhein besser zu
koordinieren und Synergien
zu schaffen, haben sich
Vertreterinnen und Vertreter
von Gastronomie, Gewerbe,
Kultur, Tourismus und Stadt
in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Unter
dem Namen Runder Tisch
Stein am Rhein trifft sich die
Gruppe drei- bis viermal
jährlich. Die Hauptaufgaben
des runden Tisches bestehen
in einem Austausch der
geplanten Aktivitäten, in
der gemeinsamen Weiterentwicklung von Ideen für die
Stadt Stein am Rhein und in
der gegenseitigen Unter­
stützung. Die besprochenen
Erkenntnisse der Arbeitsgruppe werden jeweils in
einem Newsletter publiziert.
Das nächste Treffen des
runden Tisches findet am
19. Januar 2017 statt.
Wallfahrt nach
Klingenzell
KLINGENZELL Der «Rita Rosen
Kreis» der deutschsprachigen
Schweiz lädt alle Gläubigen ein zur
Wallfahrt nach Klingenzell am Freitag, 21. Oktober. Um 10.30 Uhr wird
der Rosenkranz gebetet für den
Frieden in der Welt. Die Eucharistiefeier mit Pfarrer Bernhard Stephan
Schneider (aus Ramsen stammend)
beginnt um 11 Uhr; um 14 Uhr wird
eine Pilgerandacht gehalten.
Auf die Züge ab 9.00 Uhr und
10.00 Uhr steht am Bahnhof Eschenz
ein Shuttledienst zur Verfügung;
Anmeldung unter 052 741 24 52 ist
erforderlich, ebenso für das Mittagessen im Restaurant Klingenzellerhof. (r.)