Spitzentreffen der Reserve in Berlin Ursula von der Leyen eröffnet

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Berlin, 21. Oktober 2016
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13/2016
Spitzentreffen der Reserve in Berlin
Ursula von der Leyen eröffnet erstmalig Jahrestagung
Die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, hat im Beisein des neuen
Präsidenten des Reservistenverbandes, Oberst der Reserve Oswin Veith, und dem
Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Markus Kneip, erstmals die
Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr in Berlin eröffnet.
Die Tagung wird jährlich gemeinsam durch das Bundesministerium der Verteidigung und
den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. ausgerichtet. Sie dient dem
Informations- und Gedankenaustausch über aktuelle Handlungsfelder und künftige
Herausforderungen. Allein dieses Jahr werden Reservisten über eine Million Tage Dienst in
der Bundeswehr geleistet haben.
„Ob in den Auslandseinsätzen in Mali, Afghanistan, den Operationen der Marine im
Mittelmeer oder bei der Flüchtlingshilfe im Inland: Überall sind Reservisten, die einen
fabelhaften Dienst leisten und somit unmittelbar beitragen, dass die Bundeswehr in der
ganzen Welt ihre zahlreichen Aufträge erfüllt. Sie sind fester, unverzichtbarer Teil der
Bundeswehr. Die Bundeswehr profitiert enorm vom Erfahrungsschatz und den Impulsen,
den ihre Reservisten einbringen. Im Gegenzug muss die Bundeswehr alles daran setzen,
dieses wertvolle Potential punktgenau einzusetzen und keine unnötigen Schwellen für den
Dienst aufzubauen. Ein Reservist, der in einem Rechenzentrum Dienst leistet, muss zum
Beispiel keinen Marathon laufen können. Mit einfacheren Gesundheitschecks, flexibleren
Dienstleistungszeiten und dem neuen Unterhaltssicherungsgesetz haben wir bereits einige
Hürden abgebaut und erste neue Anreize für einen attraktiven Reservedienst geschaffen.
Insbesondere über die Cyber-Reserve, die jetzt Schritt für Schritt aufgebaut wird, wollen wir
in den nächsten Jahren Topspezialisten für die Bundeswehr gewinnen.“, sagte die
Ministerin.
„Wir leben in einer Zeit hochkomplexer Bedrohungen und rascher Lageveränderung“,
erklärte der Bundestagsabgeordnete Veith. „Das erfordert, dass wir unser Denken
anpassen und vielleicht auch mal den Schritt weg vom Geländer wagen müssen. Was
haben wir, um den Schutz der Gesellschaft zu gewährleisten und was brauchen wir?“,
fragte der Präsident des Reservistenverbandes.
Veith stellte Vorschläge des Reservistenverbandes vor, um auch das in der Allgemeinen
Reserve ruhende Potential für Aufgaben des Katastrophenschutzes ausschöpfen zu
können. „Aber jeglicher Gedanke ist eigentlich Verschwendung, wenn wir keine
Verlässlichkeit herstellen können“, sagte er und verwies auf die Schwierigkeiten von
Reservisten, bei ihren zivilen Arbeitgebern eine Freistellung für den Dienst zu erwirken.
Diskutiert werden in der diesjährigen Tagung Themen aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft. Es geht vor allen darum, den Dienst noch attraktiver zu gestalten und mit der
Wirtschaft verstärkt zu kooperieren, um Freistellungen für die Reserve zu erleichtern.
Neben der Ministerin und des Präsidenten des Reservistenverbandes konnten weitere
hochkarätige externe Vortragende wie der Parlamentarischen Staatssekretär beim
Bundesministerium der Finanzen, Michael Meister, und der Leiter des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, gewonnen werden.
Bilder der Veranstaltung stehen ab 18.00 Uhr unter folgendem Link zur Verfügung:
https://cloud.redaktionbw.de/io/data/public/cd4eef
Weitere Informationen zur Reserve in der Bundeswehr erhalten Sie im Internet unter
http://www.reservisten.bundeswehr.de/portal/a/resarb
Hintergrund
Die Reserve der Bundeswehr ist und bleibt auch in Zukunft für Landes- und
Bündnisverteidigung, Heimatschutz sowie für die Gewährleistung der Einsätze im Rahmen
des internationalen Krisenmanagements unverzichtbar.
Im Personalstrukturmodell waren bis 2016 2.500 Stellen für Reservedienstleistende
ausgebracht. Mit dem neuen Unterhaltssicherungsgesetz ist der Reservistendienst
finanziell attraktiver geworden. Die finanziellen Leistungen für Reservisten werden
näherungsweise an die Netto-Bezüge aktiver Soldaten angeglichen. Diese finanziellen
Verbesserungen führten dieses Jahr bereits zu einem deutlich positiven Anstieg der
Nachfrage. Für 2017 wird es im Rahmen der Trendwende Personal eine Erhöhung der
Möglichkeiten zur Dienstleistung um zirka 20 Prozent auf 3.000 Stellen geben.
Mit der Möglichkeit für Reservistendienstleistende bis zu zehn Monate (bisher drei Monate)
zu üben, wurde mehr Flexibilität erreicht. Somit können auch längerfristige Projekte
begleitet oder Vakanzen von aktivem Personal auf Grund von Abwesenheiten (Einsätze,
Elternzeit, etc.) durch Reservisten kompensiert werden. Auch Home-Office ist möglich und
erweitert somit das Spektrum.
Mit Inkrafttreten der novellierten Gesundheitsuntersuchungen für Reservisten können
Dienstleistungen zukünftig mit weniger administrativem Aufwand (Befragung anstatt
vollumfänglicher Untersuchungen) realisiert werden. Die gesundheitlichen Anforderungen
entsprechen zudem mehr den spezifischen Belangen der Tätigkeiten des Reservisten.