Nr. 24/2016 Erstmals über 10.000 Webradio- und Online

Nr. 24/2016
Webradiomonitor 2016 von BLM, BVDW und VPRT:
Erstmals über 10.000 Webradio- und OnlineAudioangebote in Deutschland
• Zahl der Angebote sowie Nutzung steigen kontinuierlich
• Enorme Angebotsvielfalt über alle Musik- und Programmgenres hinweg
• Herausforderungen sind Rechtekosten, Zugangsfragen und die
Auffindbarkeit
• Ergebnispräsentation und Diskussion auf den Medientagen München
2016
Berlin, 20. Oktober 2016
Der Webradio- und Online-Audiomarkt in Deutschland entwickelt sich weiter
mit hoher Dynamik. Erstmals wurden für den Webradiomonitor in diesem Jahr
über 10.000 Webradio- und Online-Audioangebote in Deutschland erfasst. Die
Gesamtergebnisse des Webradiomonitors werden am 26. Oktober 2016 im
Rahmen eines Panels auf den Medientagen München von der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien (BLM), dem Bundesverband Digitale Wirtschaft
(BVDW) e.V. und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT)
vorgestellt.
Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
(BLM): „Wir sehen eine beeindruckende Vielfalt an Angeboten im Netz, die
heute in praktisch jeder Lebenssituation verfügbar sind. Neben der Anzahl steigt
auch die Nutzung von Jahr zu Jahr. Damit gewinnen diese Angebote für die
Nutzer, die Marktbeteiligten und die Medienpolitik immer mehr an Bedeutung.“
Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im
Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) und Geschäftsführer
von Radio Regenbogen: „Webradio- und Online-Audioangebote sind wichtige
Wachstums- und Innovationstreiber im Markt. Die steigende Nutzung und das
enorm breite Anbieterspektrum verlangen dabei mehr denn je nach fairen
Regeln für Zugang und Auffindbarkeit. Aus unserer Sicht ein klarer Auftrag an
die Politik.“
Rainer Henze, Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) e.V. und Gründer sowie Vorstand der laut ag: „Eine
Herausforderung bleiben die Rechtekosten, die für viele Online-Audioanbieter
wirtschaftlich kaum darstellbar sind. In der mobilen Nutzung sehen wir
außerdem die begrenzten Datenvolumina derzeit noch als Hemmnis. Davon
abgesehen gehen wir aber von hervorragenden Perspektiven für die weitere
Marktentwicklung aus.“
Auszüge aus den Studienergebnissen
Aktuell wurden 10.139 Online-Audioangebote in Deutschland gezählt, davon
7.686 User Generated Radiostreams oder kuratierte Playlists und 2.453
Webradio-Angebote. 53 Prozent der untersuchten Webradio-Angebote bieten
Formate für spezielle Zielgruppen und Musikrichtungen, 47 Prozent eher
klassische Radioformate für breitere Zielgruppen.
Ein Blick auf die Musikgenres verdeutlicht die Breite des Angebotsspektrums
(siehe Grafik 1). Dabei gehen die Interessen allerdings auch im Internet weit
über die reine Musiknutzung (93 Prozent) hinaus. So werden von den befragten
Online-Audiohörern bereits zu 41 Prozent auch Nachrichten im Web gehört, zu
32 Prozent Regionales und Lokales, zu 16 Prozent weitere
Informationssendungen und zu 15 Prozent Unterhaltungs- und Comedy-Formate
(siehe Grafik 2).
Der gesamte Audio- und Musikkonsum, einschließlich Radio- und WebradioNutzung, findet bei den befragten Online-Audiohörern (ab 14 Jahren) schon zu
48 Prozent online statt. Besonders stark werden Live-Radio- und
Musikstreamings nachgefragt. Genutzt werden Webradio- und OnlineAudioangebote in den unterschiedlichsten Alltagssituationen zu Hause ebenso
wie unterwegs, beispielsweise im Auto (26 Prozent), in Bus und Bahn (18
Prozent), zu Fuß (15 Prozent) oder auf dem Fahrrad (8 Prozent) (siehe Grafik 3).
Anbieter verzeichnen Anstieg bei Streaming- und On-Demand-Abrufen
Die Anbieter verzeichneten im letzten Jahr mehrheitlich Anstiege sowohl bei
den Streaming als auch bei den On-Demand-Abrufen. Dabei erfolgt fast jeder
dritte Abruf (32 Prozent) über mobile Geräte. Bis 2018 rechnen die Anbieter im
Schnitt mit einem weiteren Anstieg der Streaming-Abrufe um rund 20 Prozent
pro Jahr und insbesondere mit einem starken Anstieg der mobilen Abrufe. Sie
sollen 2018 bereits 45 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen.
Die größten Hindernisse für die weitere Marktentwicklung sind aus Sicht der
befragten Online-Audioanbieter vor allem die hohen Gebühren für Rechte und
Lizenzen (75 Prozent), die begrenzten Datenvolumina bei Mobilfunkverträgen
(74 Prozent) und die mangelnde Verfügbarkeit von mobilem Internet (47
Prozent). Als weitere Herausforderung werden die Etablierung einer
Reichweitenmessung (20 Prozent) und die mangelnde Auffindbarkeit über
Suchmaschinen und Drittplattformen (18 Prozent) genannt. Dementsprechend
werden die weiteren Entwicklungen rund um Netze, Endgeräte und Plattformen
für besonders erfolgskritisch erachtet. Als wichtigste Faktoren für eine positive
Entwicklung werden Flatrates (79 Prozent), ein leistungsfähigerer Mobilfunk (74
Prozent), bessere WLAN-Verfügbarkeiten (73 Prozent), Audio-Streamings im
Auto (71 Prozent), Audio-Home-Anlagen (57 Prozent), stationäre WLAN-Radios
(54 Prozent), smarte TV-Geräte (43 Prozent) und stationäre Hybrid-Geräte (41
Prozent) genannt (siehe Grafik 4).
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Grafiken zum Download:
Grafik 1: Angebot und Nachfrage nach Musikgenres
Grafik 2: Nutzung von Online-Audioinhalten nach Formaten
Grafik 3: Nutzungssituationen
Grafik 4: Markttreiber
Die Grafiken können hier heruntergeladen werden:
http://www.vprt.de/webradiomonitor-2016-grafiken
Gesamtveröffentlichung des Webradiomonitors 2016
am 26. Oktober 2016, 16:15-18:00 Uhr, Medientage München, ICM München
Auftraggeber und methodische Hinweise:
Der Webradiomonitor 2016 wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale
für neue Medien (BLM), des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
und des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) durch das
Berliner Forschungsinstitut Goldmedia durchgeführt. Neben Webradio- und
Online-Audioanbietern wurden in diesem Jahr erstmals auch Online-Audiohörer
in Deutschland befragt. Die Onlinebefragungen fanden vom 8. Juni bis 14. Juli
2016 statt.
Pressekontakt:
BLM: Referent für Strategie und digitale Entwicklung, Stefan Sutor
T: | +49 89 63 808 - 254, E | [email protected]
BVDW: PR-Manager, Tim Sausen
T | +49 211 600456-35, E | [email protected]
VPRT: Pressesprecher, Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH
T | +49 30 3 98 80-101, E | [email protected]
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