Artikel im Bieler Tagblatt - Soroptimist International Club Biel

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Region
Bieler Tagblatt Dienstag, 18.10.2016
Mit Grittibänzen junge Musiker fördern
Biel Der Serviceclub Soroptimist will mit «Grittibänze pour le personnel» Seeländer Firmen mit weihnachtlichen
Teigmännchen beliefern. Der Erlös der Adventsaktion soll dem Nachwuchs des Sinfonieorchesters zugute kommen.
Esthy Rüdiger
Soroptimist
International Club
Manch einer mag sich über die
früh ausgestellten Weihnachtartikel in den Schaufenstern der
Grossverteiler nerven. Wer aber
dieser Tage einen Flyer mit Grittibänz-Aufdruck in die Hände erhält, sollte ihn nicht gleich ins
Altpapier werfen: Er könnte damit nämlich mithelfen, den Fortbestand des Sinfonieorchesters
Biel Solothurn zu sichern.
Zwar ist es für den Verzehr von
Grittibänzen noch ein wenig früh.
Dennoch soll die Aktion des Soroptimist International Club BielBienne (siehe Infobox) zeitig aufgegleist werden. Die Idee: Seeländer Betriebe sollen ihren Angestellten am «Chlousertag», dem
6. Dezember, eine Freude bereiten – mit frischen Grittibänzen.
Der Erlös fliesst schliesslich vollumfänglich in die Nachwuchsförderung des Sinfonieorchesters
Biel Solothurn, Teil des Theater
Orchesters Biel Solothurn (Tobs).
• Soroptimist International wurde
1921 in Oakland, Kalifornien, gegründet.
• Heute handelt es sich um eine
weltweite Organisation für berufstätige Frauen in leitender
Stellung.
• Die Organisation hat einen allgemeinen Beratungsstatus bei
der UNO.
• Gesamthaft zählt die Organisation 80 000 Mitglieder in 130
Ländern weltweit.
• Die Schweizer Union wurde
1950 gegründet und zählt 1900
Mitglieder in 59 Clubs.
• Die Clubs realisieren Projekte im
Rahmen der von der Union vorgegebenen Themen.
• Kulturelle, soziale, wirtschaftliche und berufliche Fragen stehen
im Zentrum der Treffen.
• Der Club in Biel zählt 43 Mitglieder und setzt sich seit über 50
Jahren für Soazialprojekte in Biel
und Umgebung ein. reu
Konzert soll nicht elitär sein
Die Themen von Soroptimist
International sind gross: Der Serviceclub mit 59 Clubs in der ganzen Schweiz setzt sich sowohl auf
lokaler wie auch internationaler
Ebene für Menschenrechte, die
Stellung der Frau und für Bildung
ein, aber auch für Kultur, Umwelt,
Gesundheit und Ernährung. Wie
also kommt der Club von den
grossen Weltthemen zum kleinen
Grittibänzen? «Ein Mitglied hat
von einer ähnlichen Aktion eines
anderen Serviceclubs gehört und
wollte dies nun auch in Biel initiieren», sagt Marianne Giger, die
seit Kurzem als Präsidentin des
Clubs in Biel amtet.
Hinzu komme, dass die Stadt
Biel ihr Budget immer weiter
kürze, gerade auch bei kulturellen Institutionen wie dem Sinfonie Orchester. Zudem findet
Marianne Giger: «Konzerte sollen nicht der Elite vorbehalten,
sondern für jeden zugänglich
sein.» Auch andere Projekte standen zur Auswahl. Letztlich habe
jedoch auch zum Entscheid beigetragen, was der Bevölkerung in
Biel bekannt und nahe ist. «Den
Leuten liegt viel daran, dass das
Projekt in Biel bestehen bleibt»,
so Giger.
Einen direkten Bezug zum Orchester hat der Serviceclub von
berufstätigen Frauen bisher noch
nicht. Marianne Giger selbst hat
aber eine spezielle Verbindung
zum Sinfonieorchester Biel Solothurn: Sie ist Musikerin, hat nach
Info: Bestellungen für «Grittibänze
pour le personnel» können noch
bis zum 31. Oktober auf www.soroptimist-biel.ch getätigt werden.
Grittibänzen für den guten Zweck: Marianne Giger (vorne) beliefert mit anderen Mitgliedern Soroptimist Clubs
Biel Firmen zum «Chlousertag». Die Aktion soll ein fester Bestandteil der Adventszeit werden. Patrick Weyeneth
ihrem Opernstudium als Solistin
im Bieler Stadttheater gesungen.
Die persönlichen Kontakte blieben bestehen, die spezielle Bindung zum Sinfonieorchester Biel
Solothurn auch.
Bei «Grittibänz pour le personnel», wie Soroptimist die Aktion
nennt, handelt es sich um einen
Pilotversuch. Marianne Giger und
ihr Team – der Service Club zählt
in Biel 43 Mitglieder – versuchen,
die Flyer unter die Leute, beziehungsweise die Firmen, zu bringen. «Für die Unternehmen ist es
eine Win-Win-Situation: Sie beschenken ihre Angestellten zum
‹Chlousertag› und unterstützten
gleichzeitig das Sinfonieorchester, ohne einen Extra-Beitrag zu
leisten», so Marianne Giger.
Tobs ist erfreut über Zustupf
Die Aktion findet Anklang: Der
Serviceclub erzielte bereits die
ersten Rückläufe mit Bestellungen von lokalen Unternehmen.
Viel Zeit bleibt allerdings nicht
mehr: Noch bis Ende Oktober
können interessierte Unterneh-
men die Grittibänzen auf der
Internetseite des Soroptimist
Club Biel ordern – für je fünf
Franken bei einer Mindestbestellmenge von zehn Stück.
Entstehen werden die süssen
Adventsgebäcke schliesslich in
der Bäckerei Burkhard in Lyss.
Für die Auslieferung am «Chlousertag» zeigt sich der Club persönlich verantwortlich: Am Morgen des 6. Dezembers liefern die
Mitglieder des Soroptimist Clubs
die Grittibänzen zwischen 6 und
9.30 Uhr bei den Firmen ab.
Immense Schäden, unzählige Hilfsbedürftige
Biel Der Hurrikan
«Matthew» hat in Haiti
eine Katastrophe
verursacht, deren
Ausmass weiterhin
nicht überschaubar ist.
Der Verein Partnerschaft Kinderspitäler
Biel-Haiti hilft.
Klar ist, so teilt der Verein Partnerschaft Kinderspitäler BielHaiti mit, dass Haiti nicht in der
Lage sei, aus eigener Kraft mit
den Auswirkungen des Hurrikans
fertig zu werden. «Bei uns sind
zahlreiche Anfragen eingegangen,
die sich nach der Situation im
Land, nach der Betroffenheit
unserer Ambulatorien und nach
unserem Engagement zur Linderung der Not erkundigen»,
schreibt der Verein.
Besonders schlimm seien Haitis Südwesten (Departemente
Grand’Anse und Sud) und die Île
de la Gonâve betroffen, aber auch
ans Meer grenzende Quartiere
von Port au Prince. «Matthew»
ist ungebremst mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250
km/h von Süden her auf die Insel
gefahren. Die angerichteten Schäden sind immens. Mindestens
500 Menschen starben, 1,4 Millionen brauchen dringend Hilfe.
Zerstört oder stark beschädigt
sind offensichtlich grosse Teile
der Infrastruktur, unzählige Häuser und mit den landwirtschaftli-
chen Kulturen auch die Nahrungsgrundlage für die Bevölkerung.
Die Ambulatorien des Vereins
sind im Artibonite-Tal angesiedelt. Das Tal hat zwar viel Regen
abbekommen, blieb sonst aber
unversehrt. Die Equipen des Vereins arbeiten derzeit im courant
normal, wie der Verein weiter
schreibt. Sorgen bereitet ihnen
jedoch die drohende Gefahr von
Seuchen im unmittelbaren Katastrophengebiet.
«Sollte sich zum Beispiel die
Cholera ungehemmt ausbreiten,
dürften unsere Ambulatorien
rasch auch gefordert sein», so der
Verein. Weitere Folgen seien auch
in Bezug auf ungenügende oder
schlechte Ernährung zu befürch-
ten. In den kommenden Wochen
werde Haiti die Aufmerksamkeit
der Medien wahrscheinlich wieder verlieren, schreibt der Verein.
Und weiter: «Unser Engagement fokussiert auf die medizinische Versorgung im ArtiboniteTal – nicht auf Katastrophenhilfe.» Solche werde aber in Haiti
noch lange nötig sein. Darauf
seien aber andere Organisationen
spezialisiert (siehe Fussnote). mt
Info: Spenden kann man bei der
Glückskette (Postkonto 10-15000-6,
«Wirbelsturm Matthew»), beim
Schweizerischen Roten Kreuz (Postkonto 30-9700-0, «Hurrikan Haiti»)
oder bei der Caritas (Postkonto
60-7000-4, «Wirbelsturm Haiti»).
Beim Theater Orchester Biel
Solothurn hat man von der Aktion
Kenntnis genommen und ist erfreut über den finanziellen Zustupf. «Derzeit sind wir finanziell
gesehen in einer herausfordernden Situation», sagt Christoph
Bader, Verantwortlicher Kommunikation beim Tobs. «Wir müssen
deshalb versuchen, vermehrt finanzielle Mittel von Dritten zu
generieren.» Konkret wird der
Soroptimist Club einen Talentwettbewerb für Jungmusiker
unterstützen, der letztes Jahr mit
einem Minimalbudget ausgekommen ist. «Mit zusätzlichen Mitteln kann ein solcher Anlass aufwändiger gestaltet werden», so
Bader.
Wie viel Erlös durch die Adventsaktion tatsächlich generiert
wird, ist derzeit noch unklar.«Es
ist alles neu für uns», sagt Marianne Giger über die Planung der
Aktion. «Wir wollen dies aber zu
einer festen Aktion im Dezember
machen – sofern die Firmen mitziehen.»
Den Flyer mit näheren Infos zur
Grittibänz-Aktion finden Sie unter
www.bielertagblatt.ch/
grittibaenzaktion
Randnotiz
Ruhig Blut,
wenn’s brennt
A
ls Köchin bin ich nicht
sonderlich begabt, das
weiss ich. Und als
Fleischköchin schon gar nicht.
Fleischlose Kost liegt mir sowieso näher. Mein Freund kann aber
ohne tierisches Eiweiss nicht
sein. Also schmeisse ich ihm zuliebe hin und wieder ein Steak in
die Pfanne. Und das soll ich dann
nach seinen Angaben wie folgt
zubereiten: Kurz auf beiden Seiten heiss anbraten und dann die
ganze Pfanne für einige Minuten
bei etwa 200 Grad in den Ofen
stellen. So soll das Steak am besten gelingen. Gut. Klingt doch
einfach. Und ist mir auch schon
halbwegs gelungen. Also versuche ich dasselbe Rezept kürzlich
gleich nochmals. Anbraten,
Pfanne in den Ofen, Klappe zu.
Unsicher wie ich bin, nehme ich
die Pfanne wieder aus dem Ofen,
um zu schauen, ob das Fleisch
schon gar ist, steche mit einem
Messer hinein und schiebe dann
die Pfanne mit dem noch blutigen Stück zurück in den Ofen. Da
zischt es gewaltig,. Die ganze
Pfanne steht in Flammen. Vermutlich ist Kondenswasser in
das heisse Fett geraten. Ich reagiere paradox: Fassungslos ziehe ich die brennende Pfanne aus
dem Ofen. Und überlege etwa
eine Sekunde lang, was ich damit
tun soll. In der nächsten Sekunde erinnere ich mich an den Text
eines Kollegen, den ich tags zuvor bearbeitet hatte. Darin ging
es um das Sicherheitsausbildungszentrum in Büren und das
Thema Brandbekämpfung. Der
Kollege beschrieb einen Pfannenbrand und den richtigen Umgang damit: Als erstes Ruhe bewahren. Dann den Brand ersticken, indem man ihm den Sauerstoff entzieht. Also schiebe ich
die Pfanne wieder zurück in den
Ofen, Klappe zu und Sekunden
später erlöschen die Flammen,
weil sie keine Luft mehr kriegen.
Den Schreck noch in den Knochen wird mir wieder einmal bewusst, weshalb ich meinen Beruf
so liebe: Im Lokaljournalismus
lernt man jeden Tag etwas dazu.
Oft ist darunter auch praktisches
für solche Missgeschicke, wie sie
jeden Tag passieren. Denn hätte
ich den Text nicht gelesen, hätte
ich die Pfanne vermutlich unter
den Wasserhahn gehalten – und
damit den Brand erst recht angeheizt. So ist nichts passiert.
Ausser, dass es in der Küche
ziemlich streng gerochen hat.
Und das Steak natürlich ungeniessbar war. Brigitte Jeckelmann
E-Mail:
[email protected]
Nachrichten
Lyss
Winterbörse
des Frauenvereins
Am nächsten Samstag findet in
der Aula des Schulhauses Stegmatt in Lyss eine Winterbörse
statt. Zwischen 9.30 und 11 Uhr
werden die Waren entgegengenommen, zwischen 13.15 und 15
Uhr werden sie verkauft. Angenommen werden nur saubere
und nicht defekte Artikel wie
Skischuhe, Sportgeräte und
Winterkleidung. Infos unter
www.frauenverein-lyss.ch. mt
Büetigen
Neuer Gemeinderat
wird gewählt
Am Montag, 24. Oktober, findet
um 20 Uhr in der Mehrzweck-
halle Büetigen die ausserordentliche Gemeindeversammlung
statt. Für die Erneuerungswahlen des Gemeinderats kandieren
fünf Personen für fünf Sitze. mt
Gratulationen
Dotzigen
98. Geburtstag
Heute feiert Frieda Agustoni
in ihrem Heim in Dotzigen am
Bach 20 ihren 98. Geburtstag. mt
Bargen
80. Geburtstag
Ruth Weber-Blaser feiert
heute an der Murtenstrasse 54 in
Bargen ihren 80. Geburtstag. mt