August bis Oktober 2016 Gemeindebrief Wunderthausen/Diedenshausen Andächtiges Die Gott lieben werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht. Ri 5,31 Strahlend dem neuen Morgen entgegen zu gehen – ist häufig nicht so einfach. Waren die Tage dunkel und schwer, folgte die Nacht mit ihrer Schwärze. Morgens dann, wenn die Sonne aufgeht und der Tag anbricht, ist es nicht immer leicht, das Alte hinter sich zu lassen. Selbst wenn das Alte nicht gut war. Es war aber vertraut. Das Vertraute zu verlassen erzeugt Unbehagen. Werde ich behalten können, was ich hatte? Werde ich schlechter dastehen? Die Bibel erzählt in vielfältiger Weise von neuen Aufbrüchen seit es kein Verweilen im Garten Eden mehr gibt. Abraham machte sich auf, um Gott zu finden. Das Volk Israel musste sich aus Altvertrautem herausbewegen, um Freiheit zu erfahren. Sie fanden nicht das Paradies, sondern mussten erst einmal - durch die Wüste. Allen, die sich aufmachten, war eines gemeinsam: Sie mussten auf das Wort vertrauen, das ihnen zugesagt war. Es gab keine Sicherheiten und keine Erfahrung. Die Pfade mussten erlaufen werden. Wenn eine Gemeinschaft von Menschen sich aufmacht, um neue Wege zu gehen, dann sind Lichtgestalten auf diesem Wege hilfreich. Nicht die, die sich selbst als das Licht sehen, sondern die, die für andere zum Licht werden. Sie werden zum Licht nicht aus sich selbst heraus. Sie leuchten, weil Gottes Strahlen in kleinen Lichtfunkeln auf sie fällt. Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht. In meinen ersten Jahren in Siegen gab es eine schwere Zeit – persönlich wie in der Gemeinde. Eine Frau aus der Gemeinde, mit der ich Kindergottesdienst und Bibeltage zusammen verantwortete, sagte angesichts der schwierigen Gemeindesituation: „Das Wunderbare am Christsein ist, dass ich auch die Probleme getrost und fröhlich angehen kann. Den Menschen mit Freundlichkeit zu begegnen. Mit einem Lächeln die Hindernisse anschauen und gemeinsam anfassen, um sie zu beseitigen. Das hilft.“ Diese Frau handelte nachdenklich und lächelnd und zupackend. Sicher kann man das nicht immer. Doch wenn die eine Strahlefrau es heute nicht kann, dann gibt der andere, dem sie gestern Kraft gab, die Zuversicht. Wir bauen dort, wo wir stehen, mit an der Welt, auf der wir leben. Was macht diese Welt lebenswert? Dass wir das Werk beginnen, jeden Tag neu. Jeden Tag neu mit der Gewissheit, dass wir nach reiflichem Überlegen den bestmöglichen Weg einschlagen, um Zukunft zu ermöglichen. Dabei können wir irren. Das ist nicht schlimm. Wir können und dürfen Kurskorrekturen vornehmen. Schlimm ist es nur, vor lauter Zögern und Zweifeln stehen zu bleiben und zu erstarren. Gott hat uns zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in seiner Schöpfung und seinen Gemeinden gemacht. Er traut uns zu, dass wir gestalten und losgehen. Wenn diese seine Gemeinden Strahlkraft haben sollen – gerade angesichts der scheinbar immer düsterer werdenden Welt – dann machen wir uns auf den Weg, um gemeinsam zu bauen: Hindernisse aus dem Weg zu räumen, für ein lebenswertes Leben in unseren Dörfern einzutreten, für Mitmenschlichkeit und Solidarität zu stehen. Das tun wir gemeinsam mit den Möglichkeiten, die uns gegeben sind und Vertrauen darauf, dass immer mehr möglich ist als wir mit unserem Menschenverstand wissen. Denn wir trauen uns auf Gottes Wege. „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte“ sagte einst Gustav Heinemann. Wir wollen nicht verlieren, so beginnen wir den neuen Weg getrost. In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich Pfarrerin Silke van Doorn Wohin geht die Reise? Das Wichtigste zuerst: Sie alle sind herzlich eingeladen zum Gottesdienst am 4. September 2016 um 10 Uhr in Ihre Kirche nach Wunderthausen. Dort wird es im Anschluss an den Gottesdienst für Ihre Gemeinde eine Gemeindeversammlung geben. Superintendent Stefan Berk wird die Gemeindeversammlung leiten. In der Versammlung wird das Ergebnis der Beratungen des Bevollmächtigtengremiums und dem Presbyterium der LukasKirchengemeinde erläutert. Sie haben die Möglichkeit, über das weitere Vorgehen informiert zu werden und Ihre Wünsche werden gehört. Die Fusion mit der Lukas-Kirchengemeinde ist bei der Landeskirche beantragt, die Einzelheiten werden beraten und nach den Gemeindeversammlungen hier wie in der Lukas-Kirchengemeinde im BVG bzw. dem Presbyterium beschlossen. Wie sind wir als Bevollmächtigtengremium dazu gekommen? Zunächst haben wir wie angekündigt, das Gespräch mit den Presbyterien der Kirchengemeinden Bad Berleburg und Lukas gesucht. Beide Gemeinden zeigten sich offen für eine Fusion mit Ihrer Kirchengemeinde. Beide zeigten auch Verwunderung darüber, warum die vor über zwei Jahren begonnen Gespräche nie eine Fortsetzung fanden. In den aktuellen Gesprächen kristallisierte sich schnell heraus, dass die Kirchengemeinde Bad Berleburg im Moment schon mit Neuordnungsprozessen ausgelastet ist. Die Notwendigkeit, sich weiter zu vergrößern, ist auch noch nicht so dringlich. Deswegen fokussierten wir unsere Gespräche auf das Presbyterium der Lukas-Kirchengemeinde. Dort waren wir zu einer Sitzung eingeladen. Das Presbyterium signalisierte eine große Freude und Offenheit über die Anfrage einer möglichen Fusion mit der Kirchengemeinde Wunderthausen/Diedenshausen. Das Presbyterium ist sich sehr bewusst darüber, dass zur Zukunftsfähigkeit der Gemeinde eine größere Basis geschaffen werden muss. Vor allem im Hinblick auf die Wiederbesetzung einer Pfarrstelle müssen neue Schulterschlüsse beschlossen werden. So war eine Fragestellung: Wie könnte eine Gemeinde hier im ländlichen Raum aussehen, dass ein Kollege/eine Kollegin Lust hätte, hier seinen/ihren Dienst zu versehen? Die äußeren Voraussetzungen für die Wiederbesetzung einer Pfarrstelle sind sowohl in Wunderthausen/Diedenshausen als auch in der Lukas-Kirchengemeinde erst gegeben, wenn die Gemeindegliederzahl 2500 Seelen umfasst. Das bietet weder Lukas noch Wunderthausen/Diedenshausen. Gemeinsam aber ist es möglich. Die dann folgenden Gespräche in einem kleinen Gremium verliefen offen und aufeinander zugehend. Die größere Gemeinde Lukas ist sich sehr bewusst darüber, dass die Ängste der kleineren Gemeinde, ihre Identität zu verlieren, ernst genommen werden müssen. Da die Fusion mit Schwarzenau ebenfalls sehr einfühlsam gestaltet werden konnte, ist sichergestellt, dass mit der Gemeinde Wunderthausen/Diedenshausen ebenso partnerschaftlich verfahren wird. Hinzu kommt, dass nun seit wenigen Wochen klar ist, dass die Pfarrstellenausschreibung nun schneller erfolgen wird als gedacht. Pfarrer Dr. Kötter verlässt die Gemeinde. Gemeinsam wird nach der Fusion mit einem neuen Presbyterium eine Ausschreibung entworfen. Die Stelle soll eben für die neue Gemeinde besetzt werden. Je schneller wir die Fusion ermöglichen und eine Vision von der sich neu entwickelnden Gemeinde möglich wird, desto wahrscheinlicher wird eine Wiederbesetzung. Nun rufen wir Sie auf, zahlreich an dem Gottesdienst und der Gemeindeversammlung teilzunehmen. Überlegen Sie schon, wer gern von Ihrer Seite her den neuen Aufbruch verantwortlich begleiten soll und will. Vorbehaltlich der Genehmigung werden für Wunderthausen und für Diedenshausen je zwei Presbyterinnen und Presbyter zum neuen Presbyterium gehören. Wir als Bevollmächtigtengremium freuen uns sehr auf die Begegnung mit Ihnen am 4. September. Oliver Berg, Dr. Wolfgang Pollinger und Pfarrerin Silke van Doorn Männertreff Unser kleiner Ausflug nach Hilchenbach, selbst organisiert in zwei PKWs und einem Kleinbus, sollte ein Anfang sein. Und ich muss im Rückblick sagen, es war ein gelungener Start. Immerhin schlossen sich 17 Männer aus Wunderthausen und Diedenshausen der Unternehmung an. Es war also eine gute Idee, als uns vor zwei Monaten Frau Margit Weller und Frau Martina Homrighausen, die derzeitige und die frühere Diakonische Gemeindemitarbeiterin zu einem ersten Treffen bei Kaffee und Kuchen in die Alte Schule einluden. Am Morgen des 6. Juli ging es von Schwans und vom Bushäuschen in Wunderthausen los. Wir gingen zu Fuß die 300 Meter von der Ginsberger Heide zur Ginsburg. Das Wetter spielte mit. Vom Turm aus genossen wir die einmalige Aussicht in die Ferne bis ins Siebengebirge am Rhein. Ich habe einiges zur Baugeschichte der Ginsburg erzählt und bin ausführlich auf Wilhelm von Oranien eingegangen, der sich 1568 auf der Burg aufhielt, auf seine wechselvolle Lebensgeschichte und seine Bedeutung für die Niederlande. In dem Gedächtnissaal habe ich die Legende vom verwegenen Raubritter Hans Hübner, so wie sie Jung-Stilling überliefert hat, vorgelesen. Nach einem kurzen Stopp beim Geburtshaus Stillings in Grund sind wir weitergefahren zur Wilhelmsburg in Hilchenbach. Der Stadtarchivar Gämlich hat uns durch das seit 1980 aufgebaute Stadtmuseum geführt und viel erzählt über die Gerbereien und die Lederverarbeitung in Hilchenbach, die Bergwerks- und Haubergswirtschaft, die großen Persönlichkeiten der Stadt, ausgeschmückt mit persönlichen Anekdoten. Nach so viel Geschichte war es dann mehr als willkommen, dass das Restaurant „Pampeses“ direkt gegenüber der Wilhelmsburg auf dem Marktplatz lag. Wir hatten den Gewölbekeller für uns allein, wurden zügig bedient und mit den „Siegerländer Krüstchen“ im Wittgensteiner Format hatte sich niemand verwählt. Am frühen Nachmittag kehrten wir nach einem abwechslungsreichen Ausflug munter heim und konnten 'was erzählen... Am Mittwoch, dem 14. September 2016, wird nun ein weiterer Ausflug angeboten und dazu herzlich eingeladen. Wie abgesprochen, geht es diesmal zum Christenberg bei Münchhausen. Herr Walter Holzapfel aus Niederasphe wird die Führung auf dem keltisch – fränkischen Christenberg mit seiner romanischen Kirche übernehmen. Das neben der Kirche stehende Küsterhaus wurde durch den Maler Otto Ubbelohde berühmt, er wählte es als Modell für das Hexenhäuschen im Märchen von Hänsel und Gretel aus. Anschließend werden wir in das Waldgasthaus Christenberg zum Abendessen einkehren. Wir fahren um 15.30 Uhr am Bushäuschen in Wunderthausen und um 15.35 Uhr bei Schwans mit zwei Kleinbussen los. Wer in den märchenhaften Burgwald mitfahren möchte, meldet sich bitte bis zum 10. September bei mir an (02750 979150). In unserem Männertreff ist jederMann herzlich willkommen! Helmut Hollenstein Rückblick auf die Jubiläumskonfirmation am 3. Juli An diesem Tag feierten die Konfirmandenjahrgänge von 1946, 1956 und 1966 ihre Konfirmationsjubiläen. Es war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein willkommener Anlass, sich wieder einmal als ehemalige Konfirmandengruppe zu treffen und zusammen einen besonderen Tag zu erleben, der mit einem festlichen Gottesdienst in der Wunderthäuser Kirche begann. In seiner Predigt sprach Pfarrer Dr. Metz über den Text aus Jesaja 54,10: Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer. Eine wunderbare Zusage, die Gott seinen Menschen gibt, und die in allen Lebenssituationen gilt. Im weiteren Tagesverlauf traf man sich dann zum Mittagessen und später zum gemeinsamen Kaffeetrinken im Gasthof Homrighausen. Wie in den Jahren zuvor umrahmte der Posaunenchor mit seinen musikalischen Beiträgen das Zusammensein. Einige Teilnehmerinnen hatten sich schon im Vorfeld getroffen, um das Schmücken der Kirche und ein reichhaltiges Kuchenbuffet zu organisieren. Dankbar darf man auf einen schönen Jubiläumsfesttag zurückblicken. Gottesdienste August 07. 21. Wunderthausen Diedenshausen 10 Uhr 10 Uhr September 04. Wunderthausen 10 Uhr Gottesdienst mit anschl. Gemeindeversammlung 18. Diedenshausen 10 Uhr Silberkonfirmation 25. Skihütte Pastorenwiese 11.30 Uhr ökumenische Andacht anlässl. des 10-jährigen Jubiläums der Skihütte; Mitwirkung des Posaunenchores Oktober 02. 30. Diedenshausen 10 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedankfest Wunderthausen/Schützenhalle 9 Uhr Gottesdienst zum Auftakt des Frühschoppenkonzerts Kindergottesdienste: Start nach den Sommerferien am 28. August, wie gewohnt in Diedenshausen, Alte Schule, jeweils um 10 Uhr. Weitere Termine: 11. Sept.; 25. Sept.; 2. Okt. (Fam.Gottesd. in Died.); 16. Okt.; 30. Okt. Urlaub Pfr. Metz: vom 7. Aug. – 20. Aug. 2016. Vertretung: Pfr. Spillmann, Arfeld; Tel. 02755-273 Geburtstage August 02. 03. 03. 08. 10. 13. 19. 20. 22. Friedrich Dienst, Dh., Renate Homrighausen, Bad Blbg., Renate Heiden, Wh., Hermann Spies, Hallenb. Martha Strackbein, Wh., Edith Riedesel, Wh., Leonhard Homrighausen, Wh., Artur Dreisbach, Wh., Hilde Frank, Dh., 90 Jahre 78 Jahre 71 Jahre 84 Jahre 84 Jahre 71 Jahre 76 Jahre 77 Jahre 78 Jahre September 03. 03. 07. 09. 14. 14. 15. 17. 21. 24. 25. 25. 28. 28. 29. 29. 29. Horst Knoche, Wh., Ingeborg Kuhn, Dh., Achim Weller, Wh., Ingeborg Weller, Wh., Christel Bernhardt, Wh., Joachim Schneider, Wh., Walter Strackbein, Wh., Röschen Weller, Wh., Willi Knebel, Wh., Irmgard Weller, Wh., Heinz Wahl, Wh., Gertrud Dienst, Dh., Arthur Knoche, Wh., Gerhard Lauber, Dh., Wilhelm Mörchen, Wh., Gerta Bender, Wh., Erika Dienst, Dh., 82 Jahre 85 Jahre 70 Jahre 81 Jahre 76 Jahre 73 Jahre 73 Jahre 81 Jahre 77 Jahre 92 Jahre 80 Jahre 93 Jahre 88 Jahre 77 Jahre 83 Jahre 87 Jahre 74 Jahre Geburtstage Oktober 02. 04. 07. 09. 11. 19. 19. 20. 20. 20. 22. 23. 24. 28. 28. 30. 30. 30. 31. 31. Lieselotte Sowade, Wh., Willi-Hans Heiden, Wh., Erna Strackbein, Wh., Elisabeth Strackbein, Dh., Herta Riedesel, Wh. Ingrid Dienst, Dh., Christa Homrighausen, Dh., Günter Brandt, Wh., Gertrud Knoche, Wh., Helmut Lauber, Wh., Martha Riedesel, Wh., Ludwig Dieter Riedesel, Wh., Lina Althaus, Dh., Johanna Riedesel, Wh., Brunhilde Riedesel, Wh., Helmut Womelsdorf, Dh., Georg Homrighausen, Dh., Hilde Dienst, Dh., Ernst Homrighausen, Blbg., Helga Kuhn, Dh., 83 Jahre 77 Jahre 82 Jahre 94 Jahre 77 Jahre 80 Jahre 73 Jahre 83 Jahre 75 Jahre 73 Jahre 88 Jahre 77 Jahre 89 Jahre 88 Jahre 75 Jahre 77 Jahre 87 Jahre 75 Jahre 88 Jahre 76 Jahre Liebe Geburtstagsjubilarinnen und –jubilare, liebe Leser! Aus datenschutzrechtlichen Gründen möchten wir Sie darauf hinweisen, dass der Gemeindebrief auf den Internetseiten unserer Dörfer veröffentlicht wird. Sollte jemand mit der Veröffentlichung seines Namens und Geburtstages nicht einverstanden sein, bitten wir um Mitteilung an das Gemeindebüro. Sie finden den Gemeindebrief unter www.Wunderthausen.de unter „Aktuell“ und www.Diedenshausen.de unter „Kirche“. Es ging gar mancher diesen Weg, den jetzt die Ewigkeit umhegt. Auch viele kommen hier noch an, die auch vielleicht nicht denken dran. Inschrift auf dem alten Kirchweg Erinnerungen und Gedanken zum 100- und 125-jährigen Jubiläum unserer Gemeinde Liebe Gemeinde, in der derzeitigen Situation das 125-jährige Jubiläum der Ev. Kirchengemeinde Wunderthausen – Diedenshausen in irgendeiner Form zu begehen, das wäre gewiss gezwungen und unangebracht. Die Uhr unserer Kirchengemeinde ist abgelaufen – rein zufällig im Jubiläumsjahr. Für die Annalen gilt es festzuhalten: Es war 1891 die Zahl von 760 Gemeindeglieder, die die Kirchenleitung veranlasste, eine selbständige Kirchengemeinde zu genehmigen. Und es sind heute wieder ca. 760 Gemeindeglieder, die die Kirchenleitung veranlassen, die Selbständigkeit der Kirchengemeinde zu beenden und sie wieder mit einer Nachbargemeinde zu verbinden. Ich möchte hier nicht klagen und auch nicht der Frage nachgehen, wie die Ev. Kirche mit ihrer eigenen Geschichte und Tradition umgeht. Aber ich möchte doch zwei Dinge tun. Ich finde, eine kurze Erinnerung an das 100-jährige Jubiläum der Gemeinde vor 25 Jahren ist angezeigt. Denn die Feierlichkeiten gehörten für viele Gemeindeglieder, auch für die, die nicht mehr unter uns sind, zu den unvergessenen Augenblicken in der Geschichte unserer Gemeinde. Und ich möchte wenigstens in dieser Form dem danken, der auch in den vergangenen 25 Jahren hier vor Ort die Gemeinde versammelt, geschützt und erhalten hat. Denn es wäre doch all unser Tun umsonst gewesen, wenn wir nicht unter dem Regenbogen des Segens Gottes gestanden hätten. Am 1. September 1991 führte uns eine Sternwanderung über den alten Kirchweg nach Girkhausen, unserer Muttergemeinde. Wir trafen uns, das heißt, eine Gruppe aus Wunderthausen und eine aus Diedenshausen, auf dem „Kreuz“ und wanderten gemeinsam weiter an dem alten Backhaus auf dem Hof Dambach vorbei. Dort lasen wir wie die früheren Kirchgänger einen Denkspruch, der in einen Eichenbalken eingeritzt war: „Es ging gar mancher diesen Weg, den jetzt die Ewigkeit umhegt. Auch viele kommen hier noch an, die auch vielleicht nicht denken dran“. Gastfreundlich wie immer wurden wir auf Hof Dambach von der Familie Homrighausen auf dem Hin- und Rückweg köstlich bewirtet. Als wir uns dann zum gemeinsamen Gottesdienst der Girkhäuser Kirche näherten, fuhr den dortigen Presbytern der Schreck in die Knochen. Sie hatten mit einer kleinen Wunderthäuser Delegation gerechnet und sich auf ein Mittagessen mit einer überschaubaren Teilnehmerzahl eingestellt und jetzt die große Überraschung: da strömten mehr als 200 Teilnehmer aus dem Fichtenwald auf dem Damberg. Aber man ließ nichts „anbrennen“, man schickte einige Leute los und die regelten das. Jedenfalls erwiesen sich die Girkhäuser als gute Gastgeber. Die Suppe mit Einlage schmeckte hervorragend, genügend Wurst war sowieso vorhanden und jeder wurde satt. Dieser Kirchgang auf alten Spuren eröffnete unser Jubiläum. Uns wurde bewusst, Christsein heißt unterwegs sein, dankbar werden für den zurückgelegten Weg und Gottes Weggeleit, Orientierung finden für den weiteren Weg. Wir konnten gut nachempfinden, wie unsere Vorfahren diesen alten Kirchweg gegangen sind, welche Herausforderung der Kirchgang bei Wind und Wetter für sie bedeutete, aber auch welche Möglichkeiten er bot. Der Weg war breit genug, um nebeneinander herzugehen. Man ging nicht als Einzelgänger, sondern man sah sich wieder, tauschte Neuigkeiten aus, Freude und Leid und Lebenserfahrungen wurden geteilt. Zwei weitere Veranstaltungen umrahmten das 100-jährige Gemeindejubiläum. Im Mai fand ein Vortragsabend in der Diedenshäuser Kirche statt. „Johannes Althusius im Kreuzverhör der Gelehrten. Eine kleine Erinnerung an den großen Sohn der Gemeinde“. Der frühere Oberstudiendirektor aus Melle, Dr. Heinrich Jansen, hielt uns diesen Vortrag. Er hatte die „Politica“ aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt und noch im Alter von 77 Jahren über Johannes Althaus promoviert. Auch unser alter Freund aus Rotterdam, Herr Willem Lievaart, hielt eine kleine Ansprache, in der er seine Begeisterung für Althusius freien Lauf ließ. Die Vorträge wurden mit einigen Kompositionen für Orgel und Trompete aus dem 17. Jahrhundert umrahmt. In sehr guter Erinnerung bleibt auch ein Liederabend auf der Steinert am 4. September 1991. Die Gemischten Chöre aus Wunderthausen und Diedenshausen, die damals noch selbständig waren, und der Posaunenchor haben diese Abendmusik wunderschön geplant und gestaltet. Der Festgottesdienst fand dann am 8. September 1991 in der Wunderthäuser Kirche statt. Viele Menschen waren gekommen, nicht alle fanden in der Kirche Platz, bei dem anschließenden Empfang in der Schützenhalle zählte man ca. 600 Gäste. Superintendent Pfr. Schiermeyer überbrachte ein Grußwort und freute sich darüber, dass in unserer Gemeinde in besonderer Weise die Predigt und die Verkündigung „das Herzstück der Gemeindearbeit“ sei. Er wünschte der Gemeinde für die Zukunft Gottes Segen. Eine besondere Wiedersehensfreude bereitete vielen Gemeindegliedern der Besuch von Pfarrer Karl Halaski (1935 bis 1951) und seiner Familie, der Familie von Pfarrer Johannes Kuhlmann, der bis zu seinem plötzlichen Tod von 1951 bis 1971 Pfarrer in unserer Gemeinde war, und von Pfarrer Weber (1972 bis 1982). Sie alle hoben in ihren Grußworten genauso wie in unserer kleinen Festschrift hervor, wie wohl sie sich und ihre Familien in der Gemeinde und im Pfarrhaus gefühlt haben, ja sie sprachen vom „Traum“ ihres Lebens. Die Gemeinde hat im Gottesdienst im Blick auf die 100-jährige Geschichte Gott gedankt, ganz konkret dafür, dass sich in unserer Gemeinde immer wieder Menschen fanden, die bereit waren mitzuhelfen: im Presbyterium, im Kindergottesdienst, in der Kinderund Jugendarbeit, in der Frauenhilfe usw. Und es war mir persönlich wichtig zu sagen, dass der Erfolg der Gemeindearbeit nicht in der Hand des Pfarrers liegt, weder an seinem Engagement noch an seinen Konzepten hängt. Es ist Gott selber, der seine Gemeinde aufbaut, Menschen bewegt und bereit macht mitzutun, der selber seine Gemeinde mit seinem Wort führt und leitet. Dies - und nicht etwas daneben oder darüber hinaus – war dann auch die Botschaft des Predigt: „Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen schaff ' Ehre, um deiner Gnade und Treue willen“ (Psalm 115,1). Gott selber hat seinen Namen groß und schön gemacht in unserer Gemeinde – mit uns und durch uns und manchmal auch trotz uns, wenn wir ihm im Wege standen. So war dann auch die Nachfeier in der Schützenhalle von einer besonderen Heiterkeit geprägt. Der Helferkreis des Kindergottesdienstes lud die Kinder zum Spielen im Freien ein. Der Posaunenchor und der Gemischte Chor umrahmten die Ansprachen mit Liedvorträgen und begleitete den Gemeindegesang. Die Frauenhilfe bot einen bunten Basar an und meldete nach zwei Stunden „ausverkauft“. Und für mich und meine Familie hatte das Jubiläum noch eine persönliche Note. Ich hatte eine Berufung in die französische Hugenottengemeinde in Erlangen. Diese aber scheiterte an den unterschiedlichen Beamtenrechten in den beiden zuständigen Landeskirchen. Während der Festtage konnte ich nun bekannt geben, dass ich bleibe. Und ich muss sagen, ich sah viele strahlende Gesichter bei der Nachricht, besonders aber bei unseren Kindern. Ich weiß nicht, welche Veränderungen demnächst auf die Gemeinde zukommen. Aber wir haben im Rückblick auf eine 125jährige Geschichte viel Grund zu danken. Gott ist über all die Jahre in Höhen und Tiefen, der Gemeinde und seinem Namen treu geblieben. Frauen, Männer und Kinder haben – auch in schweren Stunden erfahren, welche Verheißung und Zusage im Namen Gottes steckt: Ich will für euch dasein! Ich will mit euch gehen! Darum dürfen wir auch getrost und voller Vertrauen in die Zukunft blicken und alle unsere Fragen Sorgen in seine Hände legen. Er erhört unsere Gebete viel gewisser als wir es in unseren Herzen fühlen. Darum: „Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen schaff ' Ehre, um deiner Gnade und Treue willen“. Mit herzlichen Grüßen, Helmut Hollenstein Nachruf Die schönste und herrlichste Gabe ist die Musica, damit man viel Anfechtung und böse Gedanken vertreibt. Martin Luther Traurig und dankbar nehmen wir Abschied von unserem langjährigen und überall beliebten Organisten Gerhard Weller aus Kellers Gott, unser barmherziger Vater, rief ihn im Alter von 76 Jahren nach Jahren schweren Leidens zu sich in die Ewigkeit. Herr Weller übernahm das Amt des Organisten von seinem Vater, dem früheren Bürgermeister Heinrich Weller, und übte es mit fröhlichem Herzen über 25 Jahre bis zu seiner Erkrankung aus. Während seiner Dienstzeit erhielt die Kirche in Wunderthausen eine neue Böttner-Orgel mit 14 Registern, die Herr Weller ebenso wie die Führer-Orgel in Diedenshausen klangvoll zu spielen wusste. In Freude und Leid, in zahllosen Gottesdiensten, bei Trauungen und Beerdigungen und festlichen Anlässen spielte er zur Ehre Gottes, zur Freude der Menschen oder zum Trost für die Trauernden. Er wusste, wie wichtig es für eine Gemeinde ist, durch die Kirchenmusik die biblische Botschaft und den Glauben zum Singen und Klingen zu bringen. Wir verlieren mit ihm einen kostbaren Menschen, ein treues Gemeindeglied, einen begabten und immer zuverlässigen Organisten und Freund der Musik. Wir fühlen uns mit seiner Familie verbunden und bitten Gott, er möchte ihr in der Zeit der Trauer besonders nahe sein und sie trösten und aufrichten. Für die Ev. Kirchengemeinde Wunderthausen -Diedenshausen Dr. Helmut Hollenstein, Pfr.i.R Ihre Ansprechpartner für Sie sind: Während der Vakanzzeit Pfarrerr Dr. Detlef Metz, Tel. 0170-8208657 Neues Bevollmächtigtengremium (anstelle des Presbyteriums): Pfarrerin Silke van Doorn, Siegen (Schulreferentin) email: [email protected]; Tel.: 016090161268 Dr. Wolfgang Pollinger, Schmallenberg, Tel. 02972-48273 Oliver Berg, Neunkirchen (Verwaltungsleiter Kreiskirchenamt Si-Wi) Frauenhilfe Wunderthausen: Infos bei Vera Goubeaud, Trambach, Tel. 0160-4290107 Renate Dienst, Tel. 02759-2147002 Frauenhilfe Diedenshausen: Infos bei Hilde Dienst, Tel. 02750-295 u. Herta Treude, Tel. 02750-353 Jugendgruppe: Ansprechpartner: Thomas Lindner vom Kompetenzzentrum für Kinder-,Jugend-,Familienarbeit des Ev. Kirchenkreises: 02751/9241-42 Kindergottesdienst: Infos bei Simone Küpper, Tel. 02750-769 Renate Althaus, Tel. 02750-627. Abendkreis: Renate Althaus, Tel. 02750-627 Friedhofsangelegenheiten: Für Wunderthausen: Karl-Ludwig Wahl, Tel. 02750-701, Für Diedenshausen: Reiner Dienst, Tel. 02750-979198 Gemeindebüro: Renate Althaus, Diedenshausen, Tel. 02750- 627 Küsterinnen: Martina Riedesel, Wunderthausen , Tel. 02750-388 Hilde Dienst, Diedenshausen, Tel. 02750-295 Diakonische Gemeindemitarbeiterin: Margit Weller, Diedensh., Tel. 02750-228
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