15. Februar 2017 Der letzte Mann Deutschland 1924 Regie: Friedrich Wilhelm Murnau Drehbuch: Carl Mayer mit Emil Jannings, Maly Delschaft, Max Wilhelm Hiller Dauer: 75 Minuten FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung Die Mighty Wurlitzer Theaterorgel des Musikinstrumenten-Museums Werner Ferdinand von Siemens, der Enkel des Firmengründers, erwarb dieses viermanualige Instrument 1929 von der Rudolph Wurlitzer Company in North Tonawanda, NY. Es ist das größte seiner Art auf dem europäischen Kontinent und verfügt über 15 ranks (Pfeifenreihen). Das komplette Pfeifenwerk und die Effektinstrumente sind in drei Kammern hinter Glas auf der Galerie des Museums untergebracht. Insgesamt besitzt die Mighty Wurlitzer 1228 Pfeifen und mehr als 200 Register. Hinzu kommt eine große Anzahl an Schlaginstrumenten. Alle Klänge werden rein akustisch erzeugt. Die Verbindung zwischen Taste und Pfeife erfolgt über Relais auf elektrischem Wege. In den 20 er Jahren diente eine Kinoorgel der musikalischen Untermalung des Stummfilms, später dann dem Auftritt von Orgelvirtuosen. Heute wird die Berliner Mighty Wurlitzer regelmäßig bei Führungen, zu Stummfilmen und in Sonderkonzerten gespielt. Mittwochskino im MIM Stummfilmklassiker mit Orgelbegleitung Organistin: Anna Vavilkina Der alte Portier des Hotels »Atlantic« verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung: Vor der Drehtür des Hotels ist er stolzer Diener, der die Gäste begrüßt, zuhause im Hinterhofmilieu ein viel bewunderter Mann. Doch eines Tages beobachtet der Geschäftsführer, wie schwer dem alten Portier das Hantieren mit den Koffern fällt: Er verbannt ihn daraufhin in den Keller, degradiert ihn zum Toilettenmann. In seinem Milieu wagt er nicht, den Abstieg einzugestehen. Als seine Tochter heiratet, stiehlt er die Uniform, um wenigstens hier den Schein zu wahren. Doch der Schwindel fliegt auf, er wird von seinen Hausbewohnern verlacht und gedemütigt, seine Verwandten wenden sich von ihm ab. Verzweifelt zieht sich der alte Mann in den Waschraum der Hoteltoilette zurück. Murnau gibt der Handlung, getrennt durch den einzigen Zwischentitel des Films, doch noch ein Happy-End: Auf der Toilette stirbt ein reicher Hotelgast in den Armen des Alten und vermacht ihm sein ganzes Vermögen. So wird aus dem »letzten Mann« ein umworbener Hotelgast. Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden Beginn: 18 Uhr Eintritt: 6 Euro Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz Tiergartenstraße 1 | 10785 Berlin Besuchereingang Ben-Gurion-Straße Das Museum ist barrierefrei. [email protected] | www.mim-berlin.de Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9–17 Uhr | Do 9–20 Uhr Sa–So 10–17 Uhr | Montag geschlossen [email protected] | Tel: 030.25481-178 23. November 2016 7. Dezember 2016 18. Januar 2017 Die Frau, nach der man sich sehnt Deutschland 1929 Regie: Kurt Bernhardt Drehbuch: Ladislaus Vajda mit Marlene Dietrich, Fritz Kortner, Uno Henning Dauer: 76 Minuten FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung Menschen am Sonntag Deutschland 1930 Regie: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer Drehbuch: Billy Wilder, Robert Siodmak mit Erwin Splettstößer, Brigitte Borchert, Wolfgang von Waltershausen Dauer: 74 Minuten FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung Das Cabinet des Dr. Caligari Deutschland 1920 Regie: Robert Wiene Drehbuch: Hans Janowitz, Carl Mayer mit Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Fehér, Lil Dagover Dauer: 71 Minuten FSK: freigegeben ab 12 Jahre Organist: Jörg Joachim Riehle Organistin: Anna Vavilkina Organist: Jörg Joachim Riehle Die Fabrik der Familie Leblanc steht dicht vor dem Bankrott, als sich Erwin Leblanc die Chance bietet, die Tochter eines reichen Industriellen zu heiraten und so das Werk zu sanieren. Auf der Hochzeitsreise begegnet Erwin der schönen Stascha, verliebt sich in sie und lässt seine Frau im Stich. Stascha lebt mit Dr. Karoff zusammen, der sie durch ein Verbrechen, das er früher mit Staschas Wissen begangen hat, an sich fesselt. Als Karoff entdeckt, dass Stascha mit Erwin fliehen will, droht er mit Selbstanzeige. Verzweifelt beichtet Stascha Erwin; dieser informiert die Polizei, die daraufhin Karoff verhaftet. Bevor er abgeführt wird, erschießt Karoff Stascha. Sie stirbt in Erwins Armen. Die Chronik eines Sonntags im Berlin der Weimarer Republik: Eine Verkäuferin, eine Filmstatistin, ein Vertreter und ein Chauffeur fahren zum Wannsee, wo sie ihre Freizeit verbringen. Eine halbdokumentarische Collage aus Spielszenen und Sozial reportage, durch Bildverismus, Darstellung und Vermittlung sozialer Realität eines der herausragenden Werke der deutschen Stummfilm-Avantgarde. Die präzisen und authentischen Beobachtungen aus dem Milieu der Angestelltenkultur, beispielhaft für die gesellschaftliche Entwicklung der späten 20 er Jahre, haben den Charakter eines historischen Dokuments; der Inszenierungsstil des Films, der seine Episoden aus dem Flair der Originalschauplätze und der spontanen Selbstdarstellung seiner Laienschauspieler entwickelt, beeinflusste den poetischen Realismus im Frankreich der 30 er Jahre und wirkte stilbildend für den italienischen Neorealismus. Die Mitglieder des Autorenkollektivs emigrierten später in die USA. Die Binnenhandlung des Films erzählt die Geschichte des wahnsinnigen Dr. Caligari, der mit Hilfe eines Schlafwandlers namens Cesare eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer merk würdigen, tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Dort sagt der hochgewachsene, dürre und blasse Somnambule den Schaulustigen die Zukunft voraus. Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluss seines Herrn furchtbare Morde. Als eines Nachts ein junger Mann ermordet wird, dem Cesare den nahen Tod prophezeit hatte, ahnt Francis, ein Freund des Toten, dass Dr. Caligari mit der Sache zu tun hat. Als Francis’ Freundin Jane von Cesare bedroht und entführt wird, wird der Verdacht zur Gewissheit. Eine aufgebrachte Menge macht sich auf die Jagd nach dem flüchtenden Doktor. In einem Irrenhaus scheint Francis den Schausteller in die Enge getrieben zu haben, da muss er eine furchtbare Entdeckung machen: der wahnsinnige Dr. Caligari ist der Direktor der Anstalt …. Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden Foto: Deutsche Kinemathek Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
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