Ich bin ein Elefant im Porzellanladen

P R E S S E M I T T E I L U N G vom 16. Oktober 2016
Anna Loos bei HIT RADIO FFH:
„Ich bin ein Elefant im Porzellanladen“
Schauspielerin und Sängerin Anna Loos (45) war am heutigen Sonntag (16.
Oktober, 9 bis 12 Uhr) zu Gast in der HIT RADIO FFH-Talkshow „Silvia am
Sonntag“. Mit FFH-Moderatorin Silvia Stenger sprach die Ehefrau von Schauspieler Jan Josef Liefers (52) über Arbeit und Familie („trenne ich“) und erzählte, dass sie ein „sehr emotionaler Typ“ sei, „ein Elefant im Porzellanladen“. Die
Sängerin der Band „Silly“ sprach über das neue Album „Wutfänger“ und die
Tour (ab 21. Oktober), warum sie Liefers nicht J. J., sondern Janni nennt und
vieles mehr.
Als Tochter einer Krankenschwester und eines Ingenieurs wuchs Anna Loos
in Brandenburg an der Havel (Brandenburg) auf, flüchtete 1988 aus DDR, ihre
erste Station war das Notaufnahmelager in Gießen. Von ihrem Taschengeld
organisierte sich Loos, als sie zwölf Jahre alt war, Gesangsunterricht bei einer
Opernsängerin, besuchte in Hamburg ab 1992 die „Stage School of Music,
Dance and Drama“, begann ein Jahr später ihr Schauspielkarriere (ausgezeichnet u.a. mit Goldener Kamera, Bayerischem Fernsehpreis). Mit ihrem
Ehemann Jan Josef Liefers und den gemeinsamen Kindern Lola (8) und Lilly
(13) lebt sie in Berlin. Im HIT RADIO FFH-Gespräch sagte Anna Loos: „Tour
und Familie sind getrennt bei mir. In Berlin kommen natürlich die Kinder und
die Familie vorbei, das ist Heimatstadt und das ist was Besonderes. Aber auf
einer Tour ist das anders. Ich will sie da nicht mitnehmen. Die Kinder brauchen feste Zeiten, Kontinuität, eine sichere Basis und das gibt es auf Tour
nicht. Wenn man arbeitet, arbeitet man. Bestimmte Sachen muss man trennen, Arbeit und Familie trenne ich.“ Loos sagte weiter bei FFH: „Dieses Um1
schalten musste ich erst lernen – mit einem Freund, der Coach ist. Ich habe
das wirklich trainiert, es war einfach zu viel für mich. Zuviel gleichzeitig gedacht, gemacht. Ich bin ein sehr emotionaler Typ, habe emotionales Temperament, bin sowieso so ein Elefant im Porzellanladen. Ich kann mich nicht gut
kontrollieren, was Emotionen angeht.“
Am 5. August 2004 heirateten Anna Loos und Jan Josef Liefers. Über ihn sagte Loos bei FFH: „Ich nenne ihn Janni. Ich bin jetzt seit 17 Jahren mit ihm zusammen und als ich ihn kennenlernte, haben ihn alle J. J. genannt. Ich dachte,
J. J., das geht nicht, das habe ich nicht über die Lippen gebracht. Das fand
ich nahezu peinlich. Ein Mann, den ich liebe, J. J. zu nennen – nein. So kam
Janni. Das passt zu ihm. Mittlerweile sagt auch keiner mehr J. J.. Ich versuche, den Janni nicht zu ändern, ich mag ihn ja so, wie er ist. Jede Medaille hat
zwei Seiten und ohne die negative gibt‘s auch die positive in dieser Form
nicht. Du kannst nicht plötzlich Dinge bemängeln, die dich vorher nicht gestört
haben. Das ist dem Menschen ungerecht gegenüber. Wenn der Alltag kommt,
dann sind die Macken doof, dann wird‘s schwierig. Jeder braucht ein Gegenüber, der einem das Gefühl gibt, das man toll ist. Gerade wir Künstler brauchen Liebe und Anerkennung. Von allen und zwar bedingungslos. Von seinen
Kindern kriegt man das und von dem Partner braucht man das auch. Wenn
das fehlt, gibt‘s auch keinen Grund mehr, zusammen zu sein.“
Anna Loos sagte bei FFH: „Bei mir ist im Kopf ganz schön viel los. Ich brauche
um mich herum eine Ordnung, sonst funktioniere ich nicht. Deshalb bin ich für
die Ordnung zuständig. Es gibt dann auch Momente, in denen es Janni zu
aufgeräumt ist. Wir suchen immer den gemeinsamen Nenner. Der eine muss
es ein bisschen aufgeräumter akzeptieren, als er es unbedingt braucht und
der andere ein bisschen unaufgeräumter. In der Mitte ist das beste Gold zu
finden und so ist es auch bei uns. Gezwungenermaßen habe ich Organisationstalent. Als ich noch keine Kinder hatte, war ich noch nicht so megaorgani2
siert, jetzt bin ich schon unglaublich organisiert und strukturiert. Das hat mir
das Leben beigebracht. Es reicht, wenn einer die Struktur hat, dafür macht
Janni anderes. Das muss man sich halt ein bisschen aufteilen.“ Auf die Frage,
ob es etwas gibt, was sie nicht gerne macht, antwortete Loos: „Eigentlich mache ich alles gerne. Doch, eine Sache gibt es: Laubharken hasse ich. Ich
mach es dann trotzdem, weil ich auch Sachen mache, die ich nicht mag. Ehrlich gesagt, habe mir letztes Jahr einen Laubpuster gekauft. Und das mag ich.
Das macht wenigstens Spaß.“
Im FFH-Gespräch sagte Anna Loos über ihr Privatleben: „Ich habe kein Problem, über mich und Janni etwas zu erzählen. Aber ich sage jetzt nicht, wo ich
wohne oder spreche über meine Kinder. Kinder sollen ganz in Ruhe aufwachsen. Solange sie nicht erwachsen sind, soll man nichts über sie erzählen in
der Presse. Aber als Künstler in einem Land, in dem ich arbeite, gehört Pressearbeit dazu. Ich interessiere mich auch dafür bei anderen Künstlern. Wenn
es zu privat wird, dann sagen wir das schon.“
Seit zehn Jahren ist Anna Loos Sängerin der Band Silly, mit dem neuen Album „Wutfänger“ treten sie ab Ende Oktober in mehreren deutschen Städten
auf (am 6. November in Frankfurt am Main, „Batschkapp“). Loos zu FFH: „Das
Tourleben ist wirklich schön, wenn ich nicht immer die Angst hätte, krank zu
werden. Ich habe alles schon probiert. Nix nutzt. Mein Geheimtipp ist: Trainieren. Ich habe einen tollen Gesangscoach, mit dem ich arbeite. Das hilft auch
gegen Macken, die sich immer wieder beim Singen einschleichen. Ich habe
schon mit allen Blessuren gedreht, die man sich vorstellen kann, irgendwie
geht dass immer – mit der Stimme ist das anders: Mit einer heiseren Stimme
kannst du nicht singen.“ Loos über die Band Silly: „Es ist nicht immer alles rosarote Zuckerwatte, immer Reibung. Vier erwachsene Menschen, wir haben
eine ziemlich klare Vorstellung von allem und das sind nicht vier gleiche Vorstellungen. Das ist ein bisschen wie in der Familie.“ Ihre Bandmitglieder, so
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Loos, sagen über sie: „Anna ist das Beste, was uns passieren konnte.“ Loos:
„Ja, das ist schön. Umgekehrt gilt das aber auch. Für mich als Mensch und
Künstler war auch die Band das Beste, was mir je passieren konnte. Uns wird
nichts mehr trennen.“
Über das neue Silly-Album und die Proteste während der Feierlichkeiten am
„Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober in Dresden sagte Anna Loos bei
FFH: „Es ist verrückt, wie aktuell das Album ist, obwohl die Texte ja vor zwei
Jahren geschrieben wurden. Es gibt einen gewissen Zeitpunkt zum Reden,
auch zwischenmenschlich. Wenn man diesen Zeitraum verpasst hat, hilft Reden nicht mehr. Das kenne ich von mir persönlich auch. Es sind ja keine Unmenschen, keine Monster, es sind auch keine Nazis. Es ist so schade, dass
man immer nur diese Bilder sieht. Meine Schwiegermutter lebt in Dresden und
andere, die ich kenne, waren dort. Es gab auch ganz, ganz viele tolle Sachen,
doch sie erscheinen nicht in der Presse. Viele, viele Feste, Leute die sich gefreut und gefeiert haben. Es gab nicht nur Leute die, die Angela Merkel angepöbelt haben. Aber genau diese kleine Gruppe, die sich sehr präsent da hinstellte, die wird überall gezeigt. All die anderen wunderschönen Feste finden
keine Beachtung. Medienvertreter müssen zu mehr Disziplin aufgerufen werden, sie schüren Unwohlsein und Polarisation. Sie machen keine gute Berichterstattung an solchen Tagen. Das kotzt mich wirklich an.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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