1210 Asyl-PM-Sep 2016 - AfD Stadtverband Troisdorf

Bundesministerium des Innern
Pressemitteilung
Berlin, 12. Oktober 2016
462.314 Entscheidungen von Januar bis September 2016 - 76.400 Asylanträge im Monat September
Entschieden hat das Bundesamt von Januar bis September 2016 über die Anträge von 462.314 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg von 164,9 Prozent
gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 (174.545 Entscheidungen). 196.862
Personen erhielten die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer
Flüchtlingskonvention (42,6 Prozent aller Asylentscheidungen). Zudem erhielten 89.325 Personen (19,3 Prozent) subsidiären Schutz im Sinne der EURichtlinie 2011/95/EU. Bei 7.144 Personen (1,5 Prozent) wurden Abschiebungsverbote nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes
festgestellt.
Der Zugang von neu eingereisten Asylsuchenden war in den ersten neun Monaten 2016 stark rückläufig: Die konsolidierte Zahl der im Kerndatensystem als
Schutzsuchende registrierten liegt wegen der bekannten Eigenschaften des
Easy-Systems niedriger: Sie liegt bei gut 213.000 Zugängen für die ersten drei
Quartale.
In den ersten neun Monaten 2016 wurden beim Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge insgesamt 657.855 Asylanträge gestellt. Dies bedeutet einen Anstieg
um 116,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Anstieg der Asylantragszahlen trotz deutlich weniger ankommender Schutzsuchender im Vergleich zum Vorjahr liegt darin begründet, dass das Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge vermehrt förmliche Asylanträge von Asylsuchenden angenommen hat, die bereits vor 2016 eingereist sind. Diese Nachmeldungen sollen im Oktober 2016 im Wesentlichen abgearbeitet sein.
Verantwortlich: Dr. Johannes Dimroth
Redaktion: Lisa Häger; Dr. Sonja Kock, Annegret Korff; Dr. Harald Neymanns, Dr. Tobias Plate
Pressereferat im Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 140, 10557 Berlin
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Die Zahlen im Einzelnen:
I.
Januar bis September 2016
In der Zeit von Januar bis September 2016 haben insgesamt 657.855 Personen
in Deutschland Asyl beantragt, davon 643.211 als Erstanträge und 14.644 als
Folgeanträge. Gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (303.443 Personen) bedeutet dies eine Erhöhung um 116,8 Prozent.
Die Hauptherkunftsländer in der Zeit von Januar bis September 2016 im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren:
Jan-Sep 2016
Jan-Sept 2015
1.
Syrien
73.615
250.554
2.
Afghanistan
16.360
115.708
3.
Irak
16.566
88.910
4.
Iran
3.167
23.086
5.
Ungeklärt
4.898
15.338
6.
Albanien
45.125
14.402
7.
Pakistan
5.290
13.672
8.
Eritrea
7.403
13.468
9.
Nigeria
4.517
10.266
10.
Russische Föderation
4.564
10.225
Die Erst- und Folgeanträge verteilten sich bei den Hauptherkunftsländern
von Januar bis September 2016 wie folgt:
Gesamt
davon:
Asylanträge davon:
Erstanträge Folgeanträge
657.855
643.211
14.644
Syrien
250.554
249.166
1.388
Afghanistan
115.708
115.342
366
Irak
88.910
88.275
635
Iran
23.086
22.851
235
Ungeklärt
15.338
15.169
169
Albanien
14.402
12.800
1.602
Pakistan
13.672
13.373
299
Eritrea
13.468
13.314
154
Nigeria
10.266
10.144
122
Russische Föderation
10.225
9.461
764
Die Zahl der Asylerstanträge im bisherigen Jahr 2016 (643.211) stieg damit
gegenüber dem Vorjahreszeitraum (274.923) um 134,0 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Afghanistan und Irak.
Die Zahl der Asylfolgeanträge im bisherigen Jahr 2016 (14.644) sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (28.520) um 48,7 Prozent. Hauptherkunftsländer
waren Serbien, Albanien und Mazedonien.
Insgesamt 196.862 Personen (42,6 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines
Flüchtlings nach dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom
28. Februar 1951 (Genfer Flüchtlingskonvention) zuerkannt. Darunter waren
1.341 Personen (0,3 Prozent), die als Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes anerkannt wurden, sowie 195.521 Personen (42,3 Prozent), die Flüchtlingsschutz nach § 3 des Asylgesetzes i. V. m. § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten.
Weitere 89.325 Personen (19,3 Prozent) erhielten subsidiären Schutz nach § 4
des Asylgesetzes im Sinne der Richtlinie 2011/95/EU. Darüber hinaus hat das
Bundesamt in den ersten neun Monaten 2016 bei 7.144 Personen (1,5 Prozent)
Abschiebungsverbote gemäß § 60 Abs. 5 und 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes
festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 110.440 Personen (23,9 Prozent). Anderweitig erledigt (z.B. durch Dublin-Verfahren und Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 58.543 Personen
(12,7 Prozent).
II. Aktueller Monat
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben 76.400 Personen im
September 2016 einen förmlichen Asylantrag gestellt, davon 74.782 als Erstanträge und 1.618 als Folgeanträge. Damit ist die Zahl der Asylbewerber gegen-
über dem Vorjahresmonat um 33.329 Personen (+77,4 Prozent) gestiegen. Der
Vergleich mit dem Vormonat jedoch zeigt, dass die monatlichen Antragszahlen
jetzt erstmals zurückzugehen beginnen (Rückgang um 14.931 Personen (-16,4
Prozent)), da jetzt nahezu alle im Jahr 2015 angekommenen Schutzsuchenden
ihren Antrag gestellt haben.
Insgesamt 5.530 (Vormonat: 4.837) Anträge wurden von Staatsangehörigen der
sechs Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien gestellt; das sind 7,2 Prozent aller in Deutschland
gestellten Asylanträge.
Hauptherkunftsländer im September 2016 (auch im Vergleich zu den zwei vorangegangenen Monaten):
Zum Vergleich
Juli 2016
August 2016
September 2016
1. Syrien
22.574
26.281
22.628
2. Afghanistan
16.229
19.880
14.483
3. Irak
9.175
11.639
9.315
4. Iran
3.640
3.829
3.374
8. Albanien
1.599
1.845
2.465
5. Pakistan
1.913
2.341
2.056
7. Eritrea
1.819
2.065
1.908
6. Nigeria
1.515
2.246
1.642
9. Somalia
1.207
1.304
1.266
10. Ungeklärt
1.292
1.687
1.252
Die Erst- und Folgeanträge bei den Hauptherkunftsländern im September
2016:
Asylanträge davon:
Erstanträge Folgeanträge
Gesamt
davon:
76.400
74.782
1.618
Syrien
22.628
22.543
85
Afghanistan
14.483
14.434
49
Irak
9.315
9.245
70
Iran
3.374
3.351
23
Albanien
2.465
2.250
215
Pakistan
2.056
2.031
25
Eritrea
1.908
1.897
11
Nigeria
1.642
1.632
10
Somalia
1.266
1.249
17
Ungeklärt
1.252
1.235
17
Die Zahl der Asylerstanträge im September 2016 (74.782) stieg damit gegenüber dem Vorjahresmonat (40.487) um 84,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat (89.703) sank die Zahl der Asylerstanträge um 16,6 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Afghanistan und Irak.
Die Zahl der Asylfolgeanträge im September 2016 (1.618) sank im Vergleich
zum Vorjahresmonat (2.584) um -37,4 Prozent und gegenüber dem Vormonat
(1.628) um -0,6 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Serbien, Mazedonien
und Albanien.
Im September 2016 hat das Bundesamt über die Anträge von 69.874 Personen
(Vorjahresmonat: 22.983, Vormonat: 57.058) entschieden. Damit hat das Bundesamt den bislang höchsten Monatswert an Entscheidungen in seiner Geschichte aus dem Vormonat nochmals übertroffen. 17.070 Personen
(24,4 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Februar 1951 (Genfer
Flüchtlingskonvention) zuerkannt. Darunter waren 130 Personen
(0,2 Prozent), die als Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes anerkannt wurden, sowie 16.940 Personen (24,2 Prozent), die Flüchtlingsschutz
nach § 3 des Asylgesetzes i. V. m. § 60 Absatz 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten.
Im September 2016 erhielten 28.370 Personen (40,6 Prozent) nach § 4 des
Asylgesetzes subsidiären Schutz im Sinne der Richtlinie 2011/95/EU.
Darüber hinaus hat das Bundesamt im September 2016 bei 2.692 Personen
(3,9 Prozent) Abschiebungsverbote nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1
des Aufenthaltsgesetzes festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 14.807 Personen (21,2 Prozent). Anderweitig erledigt (z.B. durch Dublin-Verfahren oder Verfahrenseinstellungen wegen
Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 6.935 Personen
(9,9 Prozent).
Ende September 2016 lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei
579.314, davon 563.309 als Erstanträge und 16.005 als Folgeanträge (Vormonat
567.479 anhängige Verfahren; zum 30. September 2015: 300.531 anhängige Verfahren). Auch in diesem Punkt zeichnet sich jetzt aber eine Trendwende ab: In
der letzten Septemberwoche hat das Bundesamt erstmals seit langem wieder
mehr Entscheidungen getroffen als Anträge gestellt worden sind.
III. Registrierte Zugänge im EASY-System
EASY-Zahlen weisen bekanntlich eine gewisse Überhöhung auf, da Fehl- und
Mehrfacherfassungen nicht auszuschließen sind, weil keine persönlichen Daten
erfasst werden. Dies vorweggeschickt, wurden im Monat September 2016 im
EASY-System 15.618 Zugänge von Asylsuchenden registriert (August: 18.143,
Juli 16.160, Juni: 16.335, Mai: 16.281, April: 15.941, März: 20.608, Februar
2016: 61.428, Januar 2016: 91.671). Die Hauptherkunftsländer waren:
September 2016
Insgesamt
15.618
1.
Syrien
2.190
2.
Irak
1.413
3.
Afghanistan
1.371
4.
Eritrea
1.111
5.
Nigeria
675
Von Januar bis September 2016 wurden im EASY-System 272.1854 Zugänge
von Asylsuchenden registriert. Die Hauptherkunftsländer waren:
Januar bis September 2016
Insgesamt
272.185
1.
Syrien
81.547
2.
Afghanistan
44.444
3.
Irak
41.980
4.
Iran
11.083
5.
Eritrea
7.737
Weitere Informationen finden Sie unter www.bmi.bund.de sowie unter
www.bamf.de.