Economic Research Woche im Fokus 14. Oktober 2016 EZB-Anleihenkäufe: Was passiert beim Zurückfahren? Die EZB wird ihre Anleihekäufe nicht bereits in den kommenden Monaten reduzieren, wie viele Mitte letzter Woche nach einer Agenturmeldung befürchtet hatten. Aber ab Ende 2017 dürfte die EZB nicht mehr genügend kaufbare Staatsanleihen finden. Dann wird sie die Käufe einstellen müssen. Wir zeigen, zu welch drastischen Maßnahmen die EZB greifen könnte, damit dann die Staatsschuldenkrise nicht wieder hochkocht. Seite 2 Die Woche im Fokus in 100 Sekunden Sehen Sie hier die Video-Zusammenfassung. EZB gehen allmählich die Bundesanleihen aus Öffentliche Anleihen aus Deutschland, Nennwert der von der Bundesbank bereits im Rahmen des Anleihenkaufprogramms (PSPP) gekauften und der unter den aktuellen Regeln des PSPP noch kaufbaren Anleihen 250 200 150 100 50 0 Bereits gekauft Noch verfügbar Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research EZB-Ratssitzung: Vorgeplänkel für Dezember Der EZB-Rat wird auf der Sitzung am Donnerstag wohl noch keine Entscheidungen treffen, das Anleihenkaufprogramm zu verlängern oder anzupassen. Er wird diese Punkte aber sicherlich diskutieren. Seite 5 Ausblick auf die Woche vom 17. bis 21. Oktober Konjunkturdaten: Die anstehenden US-Daten dürften bestätigen, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal wieder stärker zugelegt hat. In China dürfte die Wachstumsrate hingegen der im zweiten Quartal entsprechen. Seite 8 Rentenmärkte: Die Bundrenditen werden sich wohl weiter am oberen Ende ihrer jüngsten Spanne bewegen. Seite 11 Devisenmärkte: Die Furcht vor einem harten Brexit wird das britische Pfund weiter belasten. Seite 12 Aktienmärkte: Im kommenden Jahr dürften die Themen Restrukturierungen, höhere Zinsen, schwächerer Euro und Dividendenpolitik den deutschen Aktienmarkt bestimmen. Seite 13 Rohstoffmärkte: Die Zweifel an einer wirksamen Produktionskürzung der OPEC nehmen zu. Damit bleibt der Ölpreis unter Druck. Seite 14 Chefvolkswirt: Dr. Jörg Krämer +49 69 136 23650 [email protected] Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf den Seiten 17 und 18. Editor: Dr. Ralph Solveen research.commerzbank.com / Bloomberg: CBKR / Research APP verfügbar +49 69 136 22322 [email protected] Economic Research | Woche im Fokus Dr. Jörg Krämer Tel. +49 69 136 23650 EZB-Anleihekäufe: Was passiert beim Zurückfahren? Die EZB wird ihre Anleihekäufe nicht bereits in den kommenden Monaten reduzieren, wie viele Mitte letzter Woche nach einer Agenturmeldung befürchtet hatten. Aber ab Ende 2017 dürfte die EZB nicht mehr genügend kaufbare Staatsanleihen finden. Dann wird sie die Käufe einstellen müssen. Wir zeigen, zu welch drastischen Maßnahmen die EZB greifen könnte, damit dann die Staatsschuldenkrise nicht wieder hochkocht. Agenturmeldung überinterpretiert Mitte letzter Woche meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die EZB-Ratsmitglieder inzwischen darüber übereinstimmen, die Anleihekäufe schrittweise zurückzufahren, sobald ein Ende des Programms angezeigt sei. Einige Marktteilnehmer befürchteten zunächst, dass ein Beschluss zum Abschmelzen der Käufe kurz bevorstehe. Aber die Agenturmeldung enthielt im Kern lediglich die wenig spektakuläre Erkenntnis, dass die EZB im Falle eines irgendwann notwendigen Ausstiegs schrittweise vorgehen und die Käufe nicht abrupt beenden möchte. Wann es dazu kommt, hängt in erster Linie von der Inflation ab. Schließlich hat die EZB häufig betont, dass sie die Käufe im Umfang von monatlich 80 Mrd Euro so lange fortsetzen wird, bis der EZB-Rat „eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht“. Da die Kerninflation anders als von der EZB erhofft bei knapp 1% verharren dürfte, bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass die EZB im Dezember beschließt, über den März 2017 bis Ende 2017 Anleihen im unveränderten Umfang von 80 Mrd Euro je Monat zu kaufen. Aber ab Ende 2017 gehen der EZB die Anleihen aus Wenn die EZB die Anleihekäufe um neun Monate verlängert, wird sie schätzungsweise im Frühsommer 2017 bei den gegenwärtigen Regeln nicht mehr genügend kauffähige Bundesanleihen finden. Die EZB muss den Beschluss zur Verlängerung des Programms also ergänzen um eine Änderung der Kaufregeln. Wir erwarten nach wie vor, dass sie von der selbstverordneten Verpflichtung abrücken wird, nur Anleihen mit einer Rendite oberhalb des Einlagensatzes von -0,4% zu kaufen. Außerdem dürfte sie beschließen, dass sie nicht nur 33%, sondern 50% des Volumens einzelner Staatsanleihen mit einem sehr guten Rating (AAA oder AA) halten darf (ISIN-Obergrenze). Bestätigen dürfte sie jedoch die Regel, nicht mehr als 33% aller Anleihen eines Staates zu halten. Diese Grenze hatte sie sich selbst gegeben, um nicht ein dominanter Gläubiger von Staaten zu werden, was dem Verbot der monetären Staatsfinanzierung widersprechen würde. Alles in allem würde das neue Regelwerk den Pool der kaufbaren Anleihen so weit vergrößern, dass die EZB das Knappheitsproblem bei Bundesanleihen bis Ende 2017 mit hoher Wahrscheinlichkeit gelöst hätte (Grafik 1, siehe auch Kasten Seite 3). Aber danach steigt das Risiko kontinuierlich, dass der EZB die kaufbaren Bundesanleihen ausgehen. Deshalb dürfte die EZB von Mitte 2017 an gezwungen sein, sich auf ein schrittweises Ende der Anleihekäufe vorzubereiten und dieses auch zu beschließen. GRAFIK 1: Wann der EZB die Bundesanleihen ausgehen GRAFIK 2: Kerninflationsrate niedriger als von EZB erhofft Zeitpunkt (Monat/Jahr), bis zu dem die EZB bei unterschiedlich ausgestalteten Restriktionen noch genügend kauffähige öffentliche Anleihen Deutschlands finden wird, emittentenbezogene Ankaufobergrenze bleibt bei 33% Verbraucherpreisindex ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent, ab Oktober 2016 Prognose Commerzbank, gestrichelte schwarze Linie: EZB-Projektion 1,7 Unveränderte Parameter EZB: 1,5 1,5 EZB: 1,3 Marktgewichte statt Kapitalschlüssel 1,3 ISIN-Obergrenze von 50% für alle Anleihen ohne CAC-Klauseln 1,1 ISIN-Obergrenze von 50% für alle Anleihen 0,9 Aufhebung der EinlagenUntergrenze 0,7 9/16 12/16 3/17 6/17 9/17 12/17 3/18 0,5 2015 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 2 2016 2017 2018 Quelle: Eurostat, EZB, Commerzbank Research 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Wie wir die Knappheit an Bundesanleihen abschätzen Um abzuschätzen, wann der EZB die kauffähigen öffentlichen Anleihen Deutschlands ausgehen, haben wir zunächst den Nennwert der im Umlauf befindlichen Bundesanleihen und staatsnahen Titel wie KfW-Anleihen mit Laufzeiten von 2 bis 31 Jahren berechnet. Diesen Bestand haben wir mit Blick auf die erwarteten Neuemissionen und die Entwicklung der Restlaufzeiten Monat für Monat fortgeschrieben. Von diesem Anleihevolumen haben wir den Bestand der Anleihen abgezogen, die die Bundesbank bisher gekauft hat, wobei dieses Portfolio wegen der Anleihekäufe pro Monat um rund 15 Mrd Euro steigt, sofern die Restriktionen des Kaufprogramms nicht verletzt werden. Mit Blick auf die gegenwärtige Restriktion, nur Anleihen mit einer Rendite oberhalb des Einlagensatzes zu kaufen, sind wir von einer unveränderten Renditestrukturkurve ausgegangen. Da die EZB nur Zahlen über den fortgeschriebenen Marktwert des Bundesbank-Portfolios mit einer durchschnittlichen Laufzeit veröffentlicht, mussten wir Annahmen über die vergangenen und zukünftigen Anleihepreise sowie die exakten Laufzeiten treffen, um die Nennwerte der Anleihen und die Tilgungen zu schätzen. Drastische Ersatzmaßnahmen wahrscheinlich,… Wenn die EZB ihre Anleihekäufe ab Anfang 2018 mangels Masse herunterfährt, wird sie das durch andere expansive Maßnahmen ausgleichen wollen. Schließlich wird die EZB unter Druck bleiben, den Finanzministern der hoch verschuldeten Länder, die die Ursachen der Staatsschuldenkrisen in der Breite noch nicht gelöst haben, mit einer lockeren Geldpolitik unter die Arme zu greifen. Dies gilt umso mehr, als das Ende der Anleihekäufe die Staatsanleiherenditen dieser Länder massiv steigen lassen könnte, wenn die EZB nicht entschieden gegensteuert. Dafür spricht auch, dass die Kerninflation anders als von der EZB erhofft nicht merklich steigen wird, weil eine noch zweistellige Arbeitslosenquote den Anstieg der Lohnkosten gering halten wird (Schaubild 2). … die von Zinssenkungen bis Helikoptergeld reichen Die Liste möglicher Gegenmaßnahmen ist lang, wobei wir die folgenden einzeln oder als Kombination für möglich halten: • Kräftige Leitzinssenkung: Um die Profitabilität der Banken nicht weiter zu schwächen, wären allerdings Freibeträge notwendig. Die Banken müssten dann wie in Japan oder der Schweiz nicht mehr auf alle Überschussreserven Strafzinsen bezahlen. Die Einführung solcher Freibeträge prognostizieren wir ohnehin für das Frühjahr 2017. • Sehr langfristige Tender: Die EZB könnte auch beschließen, den Banken zielgerichtete Tender nicht nur für drei, sondern für fünf Jahre anzubieten. Dann würde es sich vor allem für Banken im Süden der Währungsunion lohnen, mit den Krediten der EZB Anleihen ihrer Staaten zu kaufen und so die ausfallende Nachfrage durch EZB-Käufe zumindest teilweise zu kompensieren. • ETF-Käufe: Denkbar ist weiter, dass die EZB dem Beispiel der japanischen Zentralbank folgt und Exchange Traded Funds (ETF) auf Aktienindizes kauft. Im Gegensatz zum direkten Kauf von Aktien müsste sie auf Hauptversammlungen keine Stimmrechte ausüben. Der Kauf von ETF erscheint auch deshalb denkbar, weil die EZB bereits Unternehmensanleihen kauft. Drastischere Maßnahmen schließen wir grundsätzlich nicht aus, halten sie aber für unwahrscheinlich: 14. Oktober 2016 • Kauf von US-Staatsanleihen: Wenn der EZB heimische Staatsanleihen ausgehen, könnte sie US-Staatsanleihen kaufen, um so weiter Euro-Liquidität in Umlauf zu bringen. Aber die anderen Zentralbanken würden das als eine Maßnahme zur Abwertung des Euro betrachten, die Interventionen gleichkommt. Das wäre ein Bruch des London-Akkords vom Februar 2013. Damals hatten die Zentralbanken versprochen, ihre Währungen nicht zum Zwecke der Abwertung zu manipulieren und für ihre Geldpolitik nur Wertpapiere zu kaufen, die in eigener Währung denominiert sind. • Helikoptergeld: Die EZB könnte dem Staat Zentralbankgeld überweisen, das dieser an seine Bürger weiterleitet. Damit wäre sichergestellt, dass das Zentralbankgeld in der Realwirtschaft ankommt. Aber Helikoptergeld bedeutet, dass die Menschen Geld geschenkt bekommen und nicht durch Arbeit verdienen müssen. Diese Erfahrung schwächt die Leistungsanreize und ändert den Politikbetrieb. Beim nächsten, völlig anders gelagerten Problem fände sich immer eine politische Partei, die fordert, den Menschen erneut Geld zu schenken. Es entstände eine riesige Unsicherheit über die Geldmenge und damit über die 3 Economic Research | Woche im Fokus künftige Inflation. Helikoptergeld gefährdet die Grundlagen der Marktwirtschaft und ist damit sicher nicht die erste Wahl der EZB. Die EZB selbst sieht massive rechtliche Probleme. • Höheres Inflationsziel: Einige Volkswirte fordern, die EZB solle ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent erhöhen, um so den Realzins deutlich zu senken. Dagegen spricht, dass die EZB schon ihr gegenwärtiges Inflationsziel nicht erreicht hat und bei einem heraufgesetzten Inflationsziel ihre Glaubwürdigkeit weiter beschädigt. Wenn die Kerninflation wider Erwarten steigt… Die bisherigen Überlegungen basierten auf unserer Prognose, dass die Kerninflation anders als von der EZB prognostiziert nicht steigt. Wenn die EZB dagegen recht behält und sich die Kerninflation in Richtung zwei Prozent bewegt, bedeutet das aber nicht, dass die EZB aus dem Schneider wäre. Vielmehr müsste sie dann Farbe bekennen und ihre Geldpolitik weniger expansiv gestalten; sie dürfte das Ende der Anleihekäufe also nicht durch andere Maßnahmen kompensieren. Aber damit geriete sie in Konflikt mit dem unausgesprochenen Ziel, den Finanzministern der hoch verschuldeten Länder zu helfen und damit die Währungsunion zusammen zu halten. Zwar würden deren Steuereinnahmen bei einer wieder höheren Inflation steigen. Aber mit Blick auf die ungelösten Probleme der Staatsschuldenkrise würde das Ende der Anleihekäufe die Staatsanleihen der Peripherieländer in der Summe wohl sehr stark belasten. … könnten sich die Falken zunächst durchsetzen Es ist schwierig zu prognostizieren, wie sich die EZB in diesem Dilemma entscheidet. Vermutlich bliebe ihr auf Druck der Falken zunächst wohl nichts anderen übrig, als bei einer steigenden Inflation das Ende der Anleihekäufe nicht durch die oben diskutierten massiven Gegenmaßnahmen zu neutralisieren. Aber dann ist das Risiko beträchtlich, dass die Anleihen der Peripherieländer unter die Räder kommen. Ähnlich erging es im Frühsommer 2013 auf Dollar denominierte Staatsanleihen der Emerging Markets, nachdem der damalige Fed-Chef Bernanke bei einer Parlamentsanhörung ein Abschmelzen der Anleihekäufe in Aussicht gestellt hatte (Grafik 3) Wiederholte sich ähnliches im Euroraum, würde die EZB wohl zu drastischen Gegenmaßnahmen greifen, auch wenn die Kerninflation wieder steigt. GRAFIK 3: Lehren aus dem Tapering der Fed Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen in % sowie Kurse von Dollar-Staatsanleihen aus Emerging Markets Fed Kommuniqué 3.0 (1 Mai) 150 Bernanke Anhörung (22 Mai) 145 2.7 140 2.4 2.1 135 Tapern beendet 1.8 130 Taper Ankündigung 1.5 Jan13 Mar13 May13 Jul13 Sep13 Nov13 Jan14 Mar14 May14 Jul14 Rendite zehnjähriger US-Treasuries (LS) 125 Sep14 Nov14 Jan15 Dollar-Staatsanleihen aus den EM (RS) Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 4 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Dr. Michael Schubert Tel. +49 69 136 23700 EZB-Ratsitzung: Vorgeplänkel für Dezember Neue Entscheidungen des EZB-Rats erwarten wir erst auf der Sitzung Anfang Dezember. Am kommenden Donnerstag dürfte lediglich die Diskussion beginnen, in welche Richtung sich der Rat bewegen wird. Ein Thema dürfte die Profitabilität der Banken sein, ein anderes die neuesten Ergebnisse des „Survey of Professional Forecasters“ (SPF). Kein Taper-Signal! Auch beim Thema „Tapering“ dürfte der EZB-Rat kaum um eine Stellungnahme herumkommen, nachdem ein Bericht einer Nachrichtenagentur eine intensive Diskussion an den Märkten ausgelöst hatte. Grundsätzlich sollte sich die Notenbank intern mit Ausstiegsszenarien beschäftigen, lange bevor ein Ausstieg wahrscheinlich wird. Um missverständliche Signale zu vermeiden, dürfte EZB-Präsident Draghi allerdings lediglich betonen, dass QE mit unvermindert 80 Mrd Euro pro Monat fortgeführt wird, bis Preisstabilität (knapp 2%) klar erkennbar ist. Bestätigt der SPF die Zuversicht der EZB? 1 Und dies ist derzeit sicherlich nicht der Fall. Denn laut SPF dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB ihr Inflationsziel langfristig nach unten verfehlt, weiterhin doppelt so hoch sein wie vor der Finanzkrise (Grafik 4). Bei den marktbasierten Inflationserwartungen sieht es noch deutlich düsterer aus. Die von der EZB bei einer steigenden Inflationsrate erhoffte Erholung ist bisher nur mit viel gutem Willen erkennbar. Ferner wurde im SPF erstmals die Kernrate abgefragt. Hier ist offen, ob der Konsens genau wie die EZB erwartet, dass die Kernrate von aktuell 0,8% auf 1,3% im Jahresdurchschnitt 2017 steigt. Wir bleiben skeptisch. Wie reagiert die EZB auf die Probleme der Banken? Anfang Oktober betonten EZB-Ratsmitglieder in drei Reden, dass die Banken-Profitabilität umso stärker leidet, je länger die Negativzinsphase dauert. EZB-Chefvolkswirt Praet deutete eine „Rekalibrierung“ der Geldpolitik an, um zu verhindern, dass die Banken ihr Kreditangebot einschränken. Möglicherweise diskutiert der Rat am Donnerstag erstmals über Freibeträge (kein Strafzins auf einen Teil der Überschussliquidität), nachdem das Thema bisher in öffentlichen Äußerungen der EZB komplett ausgeklammert worden war. QE-Parameter ein Thema für Dezember Über die QE-Parameter (z.B. Ankaufsobergrenzen, Zinsuntergrenze) dürfte der Rat zuvorderst im Dezember diskutieren. Denn laut EZB-Vizepräsident Constancio werden die mit dem Thema beauftragten Arbeitsgruppen dem Rat erst dann ihre Ergebnisse präsentieren. Grafik 4: Euroraum-Inflationserwartungen weiter ein Problem Fünfjähriger inflationsindexierter Termin-Swapsatz in fünf Jahren, Wahrscheinlichkeit laut SPF, dass die Inflationsrate in fünf Jahren unter 1,5% liegen wird (invertierte Skala) 2.9 5 2.7 10 2.5 15 20 2.3 25 2.1 30 1.9 35 1.7 40 1.5 45 1.3 50 1.1 2005 55 2006 2007 2008 2009 Markterwartung (LS) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Wahrscheinlichkeit (Inflation < 1,5%) (RS) Quelle: EZB, Bloomberg, Commerzbank Research 1 Die EZB veröffentlicht die Ergebnisse wohl am 21.10., sie dürften dem Rat auf der Sitzung aber schon vorliegen. 14. Oktober 2016 5 Economic Research | Woche im Fokus Wichtige Veröffentlichungen vom 6. –13. Oktober 2016 Economic Briefing: FOMC minutes – Many, most and Mr. Godot (nur auf Englisch) Nach dem Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktauschusses der Fed stimmten dessen Teilnehmer allgemein darin überein, dass die Argumente für eine Zinserhöhung stärker geworden seien. Doch von den vielen, die immer noch Hinweise auf eine Unterauslastung des Arbeitsmarktes sahen, wollten die meisten weitere Belege abwarten. Als „Trostpflaster“ für die Falken wurde anerkannt, dass es eine knappe Entscheidung war. mehr EM Briefing: Ungarn – Auswirkungen der Ratingheraufstufung Die Ratingagentur S&P hat Ungarn im vergangenen Monat überraschend ein Investment-GradeRating erteilt. Fitch hatte bereits zuvor eine Ratinganhebung vorgenommen, und Moody’s – das den Ausblick auf „positiv“ gesetzt hat – dürfte dies am 4. November ebenfalls tun. Aus unserer Sicht ist eine solche Heraufstufung angesichts der Entwicklung der ungarischen Fundamentaldaten gerechtfertigt. Allerdings hat der Markt bereits einen Investment-Grade-Status zum Jahresende hin eingepreist, weshalb wir nicht mit einer anhaltenden Rally rechnen. Wir sehen EUR-HUF zum Jahresende bei rund 310. mehr EM Briefing: ‘Tapering’ and CEE risks (nur auf Englisch) Anfang des vierten Quartals dürften zahlreiche Ereignisse die kurze Phase ungewöhnlich niedriger Währungsvolatilität in den Ländern Mittel- und Osteuropas beenden. mehr EM Briefing: Croatian Politics – done coalition deal (nur auf Englisch) Nach sechs Jahren Rezession ist die kroatische Wirtschaft endlich wieder auf Kurs. 2015 wuchs sie um 1,6%, hauptsächlich getrieben vom privaten Verbrauch und den Investitionen, und auch in der ersten Hälfte dieses Jahres fielen die Zahlen die BIP-Zahlen ermutigend aus. Insgesamt dürfte das BIP 2016 um ca. 2% und 2017 um 2,1% zulegen. mehr FX Hotspot: SEK – The FX market doesn't get it (nur auf Englisch) Nach überraschend niedrigen Inflationsdaten hat die schwedische Krone zuletzt massive Verluste erlitten. Diese Marktreaktion ergibt keinen Sinn. Der Devisenmarkt übersieht einen wichtigen Unterschied zwischen aktiver und passiver Geldpolitik. mehr FX Hotspot: Lehren aus dem Flash Crash in GBP Letzte Woche erlebte das britische Pfund am Devisenmarkt einen Flash Crash. Dieser dürfte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass der Devisenmarkt häufiger Liquiditäts-Löcher produziert als früher. Aber er ist auch ein Warnsignal, dass Zahlungsbilanzprobleme drohen, die zu einer weitaus heftigeren GBP-Abwertung führen könnten. Wer GBP-Positionen hält, muss sich bewusst machen, dass das Risiko dieser Positionen gestiegen ist. mehr FX Insight: ARPI² update - Unsicherheit steigt wegen Fed leicht Im Vergleich zum letzten Mittwoch stieg der ARPI² um 0,2 Indexpunkte, was insbesondere an leicht höheren Emerging-Market- und Aktien-Risiken lag. Die Unsicherheit stieg, weil der Markt der Fed nun zunehmend nicht nur einen Zinsschritt im Dezember zutraut, sondern darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt im nächsten Jahr gestiegen ist. Die Emerging-Market-Risiken stiegen nach Meldungen, dass der südafrikanische Staatsanwalt wieder gegen Finanzminister Pravin Gordhan vorgeht, so dass der Rand abstürzte. mehr Rates Radar: Heta – assessing hedging flows and funding risks (nur auf Englisch) Die Hedging-Ströme aus dem Heta-Schuldentausch belasten ultralange Swaps; der Tausch wird morgen abgewickelt, und die Stabilisierungsphase beginnt am 1. Dezember. Kapitalfluss- und Finanzierungsrisiken bestehen auch weiterhin, weil Anleger die neu emittierte Nullkuponanleihe im Gesamtvolumen von 10,3 Mrd. € während der 180-tägigen Stabilisierungsphase wieder an den Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds (KAF) verkaufen können, sodass sich der Markt mit Kapitalflussrisiken aus der Glattstellung von Hedging-Positionen im Dezember konfrontiert sieht. Das Kreditrisiko für Österreich erscheint überschaubar, da verwertete Heta-Papiere und der Beitrag Kärntens die KAF-Anleihe im Laufe der Zeit weitgehend abdecken sollten. mehr 6 14. Oktober 2016 Ausblick auf die Woche vom 17. bis 21. Oktober 2016 MESZ Land Indikator Periode Prognose Konsens Letzter Wert Montag, 17. Oktober 2016 11:00 EUR 14:30 15:15 USA Verbraucherpreise, endgültig Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel, endgültig Empire State Index Industrieproduktion Sep. Sep. Vj Vj 0,4 0,8 – – 0,4 (p) 0,8 (p) Okt. Sep. sb Vm, sb 2,0 0,1 1,0 0,2 -1,99 -0,4 Sep. Vm Vj Vm, sb Vm, sb sb 0,3 1,0 0,3 0,2 63 – – 0,3 0,2 63 0,3 0,6 0,2 0,3 65 Dienstag, 18. Oktober 2016 10:30 GBR Verbraucherpreise Verbraucherpreise Sep. Verbraucherpreise ohne Nahrungsmittel/Energie Sep. 16:00 NAHB Wohnungsmarkt Index Okt. EUR: EZB veröffentlicht Bank Lending Survey (10:00 Uhr) 14:30 USA Mittwoch, 19. Oktober 2016 4:00 CHN 10:30 GBR 14:30 USA 16:00 CAN • Industrieproduktion Bruttoinlandsprodukt Arbeitslose Durchschnittslöhne (Dreimonatsdurchschnitt) Arbeitslosenquote (ILO) Wohnungsbaubeginne Wohnungsbaugenehmigungen Zinsentscheidung der BoC Sep. 3.Q. Sep. Aug. Aug. Sep. Sep. Vj Vj Vm, Tsd, sb Vj %, sb JR, Tsd, sb JR, Tsd, sb % 6,4 6,7 5,0 2,5 4,9 1160 1165 0,50 6,4 6,7 – – – 1173 1160 0,50 6,3 6,7 2,4 2,3 4,9 1142 1152 0,50 Vm, sb Vj % Tsd, sb sb JR, Mio, sb 1,0 5,1 -0,40 250 8,0 5,35 – – – – 7,0 5,34 -0,3 5,9 -0,40 246 12,8 5,33 1,0 -7,5 – – -2,2 -8,2 Donnerstag, 20. Oktober 2016 10:30 GBR Einzelhandelsumsatz Sep. • 13:45 14:30 16:00 EUR USA Zinsentscheidung der EZB, Einlagesatz Erstanträge Arbeitslosenunterstützung Philadelphia Fed-Index Verkäufe bestehender Häuser 15. Okt. Okt. Sep. Freitag, 21. Oktober 2016 15:00 BEL Unternehmensvertrauen Okt. 16:00 EUR Verbrauchervertrauen, vorläufig Okt. EUR: EZB veröffentlicht Survey of Professional Forecasters (10:00 Uhr) sb sb # = Datum/Uhrzeit ungewiss, Vm/Vq/Vj = Veränderung gegenüber Vormonat/Vorquartal/Vorjahr in Prozent, JR = Jahresrate, sb = saisonbereinigt, ab = arbeitstagebereinigt, (p) = vorläufig. • = Daten mit größter Marktrelevanz; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research. 14. Oktober 2016 7 Economic Research | Woche im Fokus Dr. Christoph Balz Tel. +49 69 136 24889 Wochenausblick Konjunkturdaten: USA: Solides drittes Quartal In China werden nächste Woche bereits die offiziellen BIP-Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Wir erwarten ein Wachstum von 6,7%. In den USA ist man noch nicht ganz so weit. Die anstehenden Konjunkturindikatoren für September dürften aber belegen, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal an Schwung gewonnen hat. Ein kräftiger Aufschwung ist allerdings weiterhin nicht zu beobachten. Derzeit trudeln die US-Konjunkturdaten für September ein. Diese bestätigen, dass die USWirtschaft im dritten Quartal nach drei enttäuschenden Quartalen mit annualisierten Wachstumsraten von etwa 1% wieder ein über dem Trend liegendes Wachstum von etwa 2½% erzielt hat. Dies sollte reichen, um die Fed im Dezember zu einer Zinserhöhung zu bewegen. So dürfte der Wirtschaftsbau erstmals seit dem Schlussquartal 2014 zum Wachstum beitragen. Denn es wird wieder vermehrt nach Öl und Gas gebohrt, nachdem sich die Rohstoffpreise erholt haben. Entsprechend produziert die Industrie wieder etwas mehr Bohrausrüstungen (Grafik 5). Von einem neuen Boom kann zwar noch keine Rede sein, aber zumindest ist ein Belastungsfaktor weggefallen. Insgesamt rechnen wir damit, dass die Industrieproduktion im September um 0,1% zugelegt hat (Konsens 0,2%). Wichtigster Anhaltspunkt hierfür ist, dass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden im verarbeitenden Gewerbe sich gegenüber August kaum verändert hat. Im Gegensatz zu dem erfreulicheren Bild im Wirtschaftsbau verzeichnet der Wohnungsbau derzeit ein schleppendes Geschäft. Im September dürfte die Zahl der Baubeginne zwar leicht auf 1,16 Mio (Jahresrate, Konsens 1,173 Mio) zugelegt haben. Allerdings gab es im Vormonat auch einen spürbaren Rückgang, so dass der Trend wie bei der Zahl der Baugenehmigungen wohl weiter seitwärts verläuft. Zum Wohnungsbau zählen die Maklergebühren, die beim Kauf bestehender Häuser anfallen. Hier zeichnet sich ein Rückgang im dritten Quartal ab, weil weniger Immobilientransaktionen stattfanden (Grafik 6). Daran würde auch das von uns erwartete leichte Plus auf 5,35 Mio im September (Jahresrate, Konsens 5,34 Mio) nichts ändern. Gleichzeitig legen die Verbraucherpreise vor allem wegen des höheren Ölpreises wieder stärker zu. Wir erwarten einen Anstieg um 0,3% gegenüber August (Konsens 0,3%). Die Vorjahresrate würde von 1,1% auf 1,5% springen, weil der Ölpreisverfall im Jahr 2015 zunehmend aus dem Zwölfmonatsfenster herausfällt. Für die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel rechnen wir mit 0,2% gegen Vormonat und unverändert 2,3% gegen Vorjahr. China: Immobilienboom treibt Wachstum, aber Risiken bleiben Die chinesische Wirtschaft dürfte im dritten Quartal um 6,7% gegenüber Vorjahr gewachsen sein (Konsens 6,7%). Dies wäre das gleiche Tempo wie im ersten und im zweiten Quartal. Ministerpräsident Li Keqiang hat neulich bereits erklärt, dass die Wachstumsdynamik des ersten Halbjahres angehalten habe. Dabei stützt vor allem der Boom im Immobilienmarkt die Wirtschaft. Außerdem hat die Industrie sich stabilisiert. Die steigende Unternehmensverschuldung birgt mittelfristig allerdings erhebliche Risiken. GRAFIK 5: USA – Öl- und Gasgeschäft belebt sich wieder GRAFIK 6: USA – Weniger Käufe bestehender Häuser Aktive Bohrungen nach Öl und Gas, Monatsdurchschnitt; Industrieproduktion Bohrausrüstungen, Index 2012 = 100 Käufe bestehender Häuser, Jahresrate in Mio, September 2016 Prognose; horizontale Linien: Quartalsdurchschnitte für Q2 und Q3 2016 2500 120 5.6 2000 100 5.5 80 1500 5.4 5.3 60 5.2 1000 40 500 0 2014 2015 Bohrungen (LS) 2016 Industrieproduktion (RS) Quelle: Global Insight, Commerzbank Research 8 5.1 20 5.0 0 4.9 4.8 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Quelle: Global Insight, Commerzbank Research 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Zentralbank-Monitor (1) Fed Das Protokoll der FOMC-Sitzung vom 20./21. September hat bestätigt, dass die Fed kurz vor ihrer zweiten Zinserhöhung nach dem Lift-Off im Dezember 2015 steht. Die Sitzungsteilnehmer stimmten darin überein, dass sich der Arbeitsmarkt im bisherigen Jahresverlauf merklich verbessert habe. Die Argumente für eine Zinserhöhung seien daher stärker geworden. „Viele“ waren allerdings der Ansicht, dass es immer noch Hinweise auf eine Unterauslastung des Arbeitsmarktes gebe. Und die „meisten“ dieser Gruppe wollten daher weitere Belege dafür abwarten, dass ein Erreichen der Ziele der Fed näher rückt. Wichtigstes Mitglied dieser die Geldpolitik dominierenden Gruppe ist offensichtlich die Vorsitzende des Federal Reserve Board Janet Yellen. Immerhin gestanden „einige“ der sich für ein Abwarten aussprechenden Mitglieder zu, dass dies eine „knappe Entscheidung“ gewesen sei. Dazu dürfte der Fed-Vize Stanley Fischer gehören. Die Sitzungsteilnehmer stellten fest, dass es gute Argumente sowohl für eine sofortige Zinserhöhung als auch für das Warten auf zusätzliche Daten gebe. Sofern es nicht wieder zu einem Schwächeanfall bei den Konjunkturdaten kommt oder externe Risiken stark zunehmen, wird die Fed wohl auf der Sitzung im Dezember die Leitzinsen anheben. Dies ist auch als „Trostpflaster“ für die Falken zu sehen, nachdem die Tauben einen sehr flachen Zinspfad durchgesetzt haben. Bernd Weidensteiner +49 69 136 24527 GRAFIK 7: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (USD) 1.5 1.0 0.5 aktuell Dec-16 Mar-17 Jun-17 Sep-17 Dec-17 Futures 13.10.16 Commerzbank 06.10.16 TABELLE 1: Volkswirte-Konsens Obergrenze Fed Funds Q4 16 Q2 17 Q4 17 Konsens 0,75 1,00 1,25 Hoch 1,00 2,00 2,25 Tief 0,25 0,25 0,25 Commerzbank 0,75 1,00 1,25 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research EZB Dem Vernehmen nach halten es EZB-Ratsmitglieder für wahrscheinlich, dass die Notenbank im Fall von Änderungen der QE-Parameter wohl die Einschränkung aufweichen wird, nur Anleihen mit Renditen oberhalb des Einlagezinses zu kaufen, sowie die emissionsbezogene Ankaufsgrenze anheben dürfte. Entscheiden dürfte die EZB eher im Dezember, da der Rat dann auch beschließen wird, ob er die QE-Käufe verlängert. Die EZB-Vertreter sehen kleine, vorübergehende Abweichungen bei den QE-Käufen vom Kapitalschlüssel ebenfalls als eine Option an. Auszuschließen ist dies nicht, allerdings würde dadurch das Knappheitsproblem kaum gemildert. Eine grundsätzliche Abkehr vom Kapitalschlüssel sei unwahrscheinlich, da dann der Eindruck entstehen würde, die EZB wolle insbesondere den verschuldeten Staaten helfen. GRAFIK 8: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (EUR) Laut EZB-Ratsmitglied Vasiliauskas ist es „zu früh“, über eine Änderung der QE-Parameter zu diskutieren, solange die Arbeitsgruppen alle Optionen analysieren. Mit Blick auf eine mögliche erneute Zinssenkung sagte Vasiliauskas, die EZB müsse dann mögliche Finanzstabilitätsrisiken und die Folgen für die Banken bei ihrer Entscheidung berücksichtigen. Auch die Ratsmitglieder Visco und Villeroy erklärten, dem Rat sei bewusst, dass anhaltende Niedrigzinsen die Banken belasten würden. TABELLE 2: Volkswirte-Konsens EZB-Leitzins Dr. Michael Schubert +49 69 136 23700 14. Oktober 2016 0.0 -0.1 -0.2 -0.3 -0.4 -0.5 aktuell Dec-16 Mar-17 Jun-17 Sep-17 Dec-17 Futures 13.10.16 06.10.16 Commerzbank Q4 16 Q2 17 Q4 17 Konsens 0,00 0,00 0,00 Hoch 0,00 0,00 0,00 Tief -0,20 -0.25 -0,25 Commerzbank 0,00 0,00 0,00 Quelle: Reuters, Bloomberg, Commerzbank Research 9 Economic Research | Woche im Fokus Zentralbank-Monitor (2) Bank of England (BoE) Der scharfe Einbruch beim Pfund, das in der letzten Woche um 2,5% abwertete, wirkt wie eine Senkung der Leitzinsen um 50 Basispunkte. Sollte sich der Wechselkurs nicht bald erholen, würde dies zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Inflation ausüben. Vor diesem Hintergrund rechnen immer weniger Investoren mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik auf der November-Sitzung des MPC. Zudem deutet die Schnellschätzung von NIESR auf ein ordentliches Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 0,4% gegenüber dem Vorquartal hin, was deutlich mehr wäre als unmittelbar nach dem Brexit-Referendum erwartet, und die Einkaufsmanagerindizes haben sich kräftig erholt. Daher dürfte die BoE versucht sein, eine Zinssenkung im November ausfallen zu lassen, um sich etwas Pulver für den Fall einer Abschwächung in der Zukunft trocken zu halten. Eine Lektion der Marktbewegungen der letzten Tage ist, dass erhöhte Volatilität ein Charakteristikum der nächsten Jahre sein dürfte. Die Währung ist von Stimmungsschwankungen besonders betroffen. Die Reaktionsmöglichkeiten der BoE sind aber begrenzt, der Geldpolitik gehen allmählich die Mittel aus. GRAFIK 9: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (GBP) 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0.0 aktuell Dec-16 Futures 13.10.16 Mar-17 Jun-17 06.10.16 Sep-17 Dec-17 Commerzbank Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Peter Dixon +44 20 74751808 Bank of Canada (BoC) Die kanadische Wirtschaft ist im zweiten Quartal vor allem wegen schwacher Exporte stärker geschrumpft als die Bank of Canada erwartet hatte. Trotz wieder besserer Handelsdaten für Juli und August merkte die BoC in ihrer letzten Sitzung Anfang September an, dass das Wirtschaftswachstum möglicherweise schwächer ausfallen werde als noch im Juli von ihr angenommen. Entsprechend sieht die Notenbank nun Abwärtsrisiken für ihren Inflationsausblick. Tatsächlich sind die Verbraucherpreise im August gegenüber dem Vormonat gefallen, und die Inflationsrate liegt mit 1,1% am unteren Rand des Zielkorridors der BoC von 1% - 3%. Vor diesem Hintergrund wird sich die BoC bei ihrer Sitzung kommende Woche erneut vorsichtig geben und unter Umständen sogar ihre Wachstums- und Inflationsprognosen leicht nach unten revidieren. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwarten wir allerdings nicht. Vielmehr dürfte die Notenbank an ihrem grundsätzlich positiven Konjunkturausblick festhalten, da die expansivere Fiskalpolitik, die Erholung des Ölpreises und eine stärkere US-Wirtschaft das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte stützen sollten. GRAFIK 10: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (CAD) 1.5 1.0 0.5 0.0 aktuell Dec-16 Futures 13.10.16 Mar-17 Jun-17 06.10.16 Sep-17 Dec-17 Commerzbank Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Thu Lan Nguyen +49 69 136 82878 10 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Markus Koch Tel. +49 69 136 87685 Wochenvorschau Rentenmärkte: EZB überarbeitet PSPP – Entscheidung aber erst im Dezember Die Zinsmärkte des Euroraums schauen auf die EZB-Sitzung nächste Woche. Allerdings dürfte bei dieser wohl noch nicht darüber entschieden werden, wie es mit dem Anleihekaufprogramm (PSPP) der EZB weitergehen wird. Hiermit ist frühestens für den Dezember zu rechnen. Angesichts eines ziemlich hohen Nettoangebots dürften sich die zehnjährigen Bund-Renditen in der kommenden Woche weiterhin nahe dem oberen Ende ihrer nach dem Brexit-Votum üblichen Spanne bewegen. TABLE 3: Wochenausblick für Renditen und Kurven Bunds US-Treasuries Rendite (10 Jahre) Seitwärts Moderat höher Kurve (2 - 10 Jahre) Neutral Neutral Quelle: Commerzbank Research Impulsausblick für den Bund-Future, 17. – 21. Okt. Konjunktur → Inflation → Geldpolitik → Trend → Angebot ↓ Risikoaversion → Am Euroraum-Rentenmarkt dürfte im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag weiter über die Überarbeitung des EZB-Anleihekaufprogramms (PSPP) spekuliert werden. Die Entscheidung zwischen einer Reduzierung des PSPP (Tapering) oder einer Veränderung der wesentlichen Parameter (Tinkering) wird es aber wohl erst im Dezember geben. Jeder diesbezügliche noch so kleine Hinweis, den die politischen Entscheidungsträger schon nächste Woche fallen lassen, würde aufgrund seiner langfristigen Marktauswirkungen die Bund-Renditen maßgeblich beeinflussen. Denn der Anstieg der zehnjährigen Bund-Renditen in diesem Monat zeigt, wie groß die Unsicherheit derzeit ist. Schließlich würden der EZB (beim aktuellen Stand der Renditekurve) etwa ohne eine Anpassung der Stellschrauben des PSPP schon Mitte 2017 keine kauffähigen Bundesanleihen mehr zur Verfügung stehen (Grafik 11), aber auch die möglichen Änderungen an den Parametern des Kaufprogramms würden diese Frist nur einige Monate in die Zukunft schieben (siehe auch Seite 2). Da die Unsicherheit auch nach der EZB-Sitzung anhalten wird, dürften die zehnjährigen Bund-Renditen diese Woche kaum spürbar nachgeben, sondern weiter nahe am oberen Ende ihrer nach dem Brexit-Votum üblichen Spanne notieren. Gegen niedrigere Renditen spricht auch, dass das Nettoangebot im Euroraum nächste Woche aufgrund geringer Tilgungen auf etwa 21 Mrd Euro steigen wird, ehe es dann Ende Oktober wieder nachlassen sollte. Da allerdings die Aufwärtsdynamik bei den Renditen nachlässt, würden wir bei Bunds Shortpositionen glattstellen. In der Peripherie halten wir an unserer taktisch defensiveren Haltung fest, weil der optimistische Grundton der EZB bei der Sitzung nächste Woche die Tapering-Spekulationen kaum wird verringern können und die Nettoangebotssaison noch nicht vorbei ist. Innerhalb der großen Peripheriewerte ziehen wir Italien weiterhin Spanien vor. GRAFIK 11: Jüngster Renditeanstieg hat der EZB nur wenig Zeit gebracht Wann gehen der Bundesbank die für das PSPP infrage kommenden Bundesanleihen aus (unveränderte Renditekurve unterstellt)? Offizieller Endpunkt PSPP Unveränderte Parameter Markt- statt Kapitalgewichtung Erhöhung ISIN-Limit für Bonds ohne CAC auf 50% Erhöhung ISIN-Limit für alle Bonds auf 50% Ohne Depo-Untergrenze Sep 16 Dec 16 Mar 17 Jun 17 Sep 17 Dec 17 Mar 18 13. September Aktuell Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 14. Oktober 2016 11 Economic Research | Woche im Fokus Antje Praefcke Tel. +49 69 136 43834 Wochenvorschau Devisenmärkte: Risiken im Pfund steigen Die starke Abwärtsbewegung im Pfund in den letzten Tagen hat gezeigt, dass der Markt zunehmend an einer gütlichen Einigung zwischen Großbritannien und der EU zweifelt. Kurzfristig wird das Pfund deshalb unter Druck bleiben. Ein langsamer Zinserhöhungszyklus der Fed wird vom Markt mittlerweile eingepreist, so dass der US-Dollar nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial hat. TABELLE 4: Für die nächste Woche erwartete Handelsspannen Spanne Tendenz Spanne Tendenz EUR-USD 1.0850-1.1200 EUR-GBP 0.8850-0.9300 EUR-JPY 112.50-117.00 GBP-USD 1.1800-1.2500 USD-JPY 102.50-106.00 EUR-CHF 1.0850-1.1050 Quelle: Commerzbank Research Pfund-Anleger haben sehr nervös auf die Rede von Premierministerin Theresa May auf dem Parteitag der konservativen Tories reagiert, in der sie eine harte Linie bei den Austrittsverhandlungen mit der EU andeutete. Ein solcher Kurs birgt erhebliche Risiken, und die sich daraus ergebende Unsicherheit hat das Pfund zuletzt spürbar abwerten lassen (Grafik 12). Schließlich ist das Land von Kapitalimporten abhängig, und ein Abreißen dieser Zuflüsse könnte eine schmerzhafte Korrektur der Leistungsbilanz auslösen. Und je länger das Pfund unter Druck bleibt, desto größer sind die Risiken für eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale aufgrund der steigenden Unsicherheit. Allerdings hat die Bank of England (BoE) schon im Zuge des Referendums im Sommer klargestellt, dass sie im Zweifel stützend eingreifen würde. Hinweise von der BoE in diese Richtung könnten dem Pfund Unterstützung geben, aber auf kurze Sicht überwiegt mangels solcher Signale die Marktskepsis. Das Pfund wird entsprechend unter Druck bleiben. Mittelfristig sehen wir zwar Chancen auf eine gütliche Einigung und damit auf eine Erholung des Pfunds. Aber aufgrund der Risiken besteht zunächst erhebliches Verlustpotential bei ungesicherten Pfund-Positionen. Der Markt ist jetzt davon überzeugt, dass es in den USA bald eine Zinserhöhung geben wird und die Fed auch danach die Zinsen – wenn auch sehr langsam – weiter anheben wird. Offensichtlich hat das letzte Sitzungsprotokoll die Zweifler überzeugt, dass wir uns in einem (sehr graduellen) Zinserhöhungszyklus befinden. Die Marktmeinung befindet sich jetzt in der Nähe der Erwartungen der Fed-Offiziellen, nachdem zuvor die Fed kontinuierlich ihre Zinserwartungen verringert hatte (Grafik 13). Da sich an der Erwartungshaltung des Marktes – wohl ein Schritt in diesem und mindestens einer im nächsten Jahr – vorerst kaum etwas ändern wird, hat der US-Dollar in dieser Hinsicht nur noch wenig Aufwärtspotential. Dennoch bleibt er die treibende Kraft in EUR-USD. Zum einen besteht das Restrisiko eines Wahlsiegs von Donald Trump, der die Fed doch noch zögern lassen könnte. Zum anderen fehlen dem Euro die Impulse, da die EZB-Sitzung wohl kaum Überraschungen (siehe Seite 5) bringen wird. GRAFIK 12: Pfund zuletzt massiv unter Druck GRAFIK 13: Der Markt bewegt sich auf die Fed zu EUR-GBP und GBP-USD, Kassakurs, Tagesdaten 0.92 Erwartetes Niveau für die Fed Funds Rate Ende 2017: Markterwartungen (Linie) aus Fed Fund Futures, Einschätzungen der FOMC-Mitglieder (Punkte) 1.20 4.5 4.0 0.90 3.5 1.25 0.88 3.0 2.5 0.86 1.30 1.5 0.84 0.82 Jul-16 1.0 1.35 Aug-16 Sep-16 EUR-GBP (LS) Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 12 2.0 Oct-16 GBP-USD (RS, invertiert) 0.5 0.0 Mar 15 Jun 15 Sep 15 Dec 15 Mar 16 Jun 16 Sep 16 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Markus Wallner Tel. +49 69 136 21747 Wochenvorschau Aktienmärkte: Investmentthemen 2017 Am deutschen Aktienmarkt sollte die Volatilität im kommenden Jahr hoch bleiben. Dabei werden besonders Themen wie Restrukturierung bzw. M&A (ausgelöst durch das mäßige Wachstum der Weltwirtschaft), Zinssensitivität (weitere Zinserhöhungen der US Notenbank), ein anhaltend schwacher Euro (insbesondere gegenüber dem US-Dollar) und die Dividendenpolitik der Unternehmen die Kurse bestimmen. Dabei sollten Anleger das Gewinnmomentum und die bei einigen DAX-und MDAX-Unternehmen bereits recht hohe Bewertung nicht außer Acht lassen. TABELLE 5: DAX verharrt in Seitwärtsbewegung Gewinne 2016e Index Performance (%) seit Indexpunkte 30.09 30.06 30.12 aktuell 31.12 Wachstum (%) Aktuell 31.12 aktuell KGV 2016e 31.12 DAX 30 10.523 0,1 8,7 -2,1 771,5 824,3 -2,2 4,3 13,6 13,0 MDAX 21.248 -1,6 7,1 2,3 1158 1192 1,0 15,6 18,4 17,4 Euro Stoxx 50 3.008 0,2 5,0 -7,9 208,0 240,7 -1,6 5,5 14,5 13,6 S&P 500 2.139 -1,3 1,9 4,7 116,1 124,7 0,7 6,8 18,4 16,4 Quelle: Commerzbank Research, I/B/E/S Restrukturierung und M&A: Angesichts eines weiter nur mäßigen Wachstums der Weltwirtschaft werden viele deutsche Unternehmen ihre Ertragsmargen nur halten oder weiter steigern können, wenn sie ihr Geschäft restrukturieren oder andere Unternehmen übernehmen. Dabei lohnen sich Restrukturierungen insbesondere für Unternehmen, deren Erträge stark auf geringere Fixkosten reagieren. So würde bei Osram der operative Ertrag bei um 1% geringeren Fixkosten um 6% zulegen. Zudem sollten bei einigen deutsche Unternehmen weiterhin über eine Übernahme insbesondere durch chinesische Investoren spekuliert werden. Zinssensitivität: Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank 2017 ihren Leitzins weiter anheben wird. Dies sollte insbesondere die Aktien von Unternehmen mit einer hohen Verschuldung belasten. Dies gilt z.B. für die Deutsche Lufthansa, deren Nettoschulden fast viermal so hoch sind wie der operative Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Im Finanzsektor belasten höhere Zinsen besonders den Sektor Immobilien; Banken und Versicherungen konnten in der Vergangenheit hingegen von ihnen meist profitieren. Euroschwäche: Wegen der divergierenden Geldpolitik – die EZB unverändert sehr expansiv, während die Fed die Zinsen allmählich anhebt – dürfte der Euro gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren. Dies wird den deutschen Aktienmarkt unterstützen, insbesondere Unternehmen, deren Ertrag von einem steigenden US-Dollar profitiert wie etwa Daimler, Bayer oder Infineon. Dividenden: Titel mit einer hohen Dividendenrendite sollten insbesondere zu Jahresbeginn wieder im Fokus der Anleger stehen. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die Höhe der Dividendenrendite einer Aktie allein nur begrenzte Aussagekraft besitzt. Eine erfolgreiche Dividendenstrategie muss auch Kriterien wie die Nachhaltigkeit der Dividende und des Geschäftsmodells, die Ausschüttungsquote und die Verschuldung des Unternehmens berücksichtigen. Unter diesen Gesichtspunkten sollten der gesamte Versicherungssektor und dazu DAX-Unternehmen wie BASF, BMW, Daimler, Deutsche Post und Siemens wieder vermehrt auf Anlegerinteresse stoßen. Gewinnmomentum und Bewertung: Obwohl die Kurse vieler deutscher Unternehmen noch unter den Höchstständen des Jahres 2015 liegen, weisen die Aktien teilweise immer noch eine relativ hohe Bewertung auf. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger weiterhin Unternehmen bevorzugen, deren Gewinnmomentum stärker ist als das des Gesamtmarkts und deren Bewertung auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses unter oder relativ nahe am langfristigen Durchschnitt liegt. Dies gilt etwa für die Unternehmen HeidelbergCement und BMW. 14. Oktober 2016 13 Economic Research | Woche im Fokus Barbara Lambrecht Tel. +49 69 136 22295 Wochenvorschau Rohstoffe Ölpreis angezählt Der Ölpreis dürfte zunächst weiter fallen. Denn die Zweifel an der angekündigten Produktionskürzung der OPEC sind nicht aus der Welt zu räumen, während sich gleichzeitig mit zunehmenden Bohraktivitäten eine schnelle Erholung der USÖlproduktion andeutet. Kurzfristigen Aufwind für Industriemetalle versprechen robuste Konjunkturdaten für die beiden größten Absatzmärkte, China und USA. Die Korrektur am Goldmarkt sollte beendet sein: Die für Dezember erwartete Zinsanhebung der USNotenbank dürfte den US-Dollar nicht weiter beflügeln, und die EZB ihren expansiven Kurs beibehalten. Letztlich könnten die Schweizer Goldexporte eine Belebung der asiatischen Nachfrage andeuten und damit die Goldpreise sogar anschieben. TABELLE 6: Tendenzen bei wichtigen Rohstoffen Veränderung in % 13. Okt.. 1 Woche 1 Monat Tendenz Rohstoffspezifische Ereignisse 1 Jahr Kurzfristig Brent (USD je Barrel) 51,9 -1,2 10,2 5,4 Kupfer (USD je Tonne) 4781 0,5 2,8 -9,3 WBMS (19.) Gold (USD / Feinunze) 1259 0,4 -4,5 7,8 Schweizer Goldexporte Sept. (20.) Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Anfang der Woche war der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent auf ein neues Jahreshoch von knapp 54 USD geklettert. Doch die dahinter stehenden Hoffnungen, dass Russland im Einklang mit der OPEC seine Produktion kürzt, erwiesen sich schnell als trügerisch. Trotz der Bemühungen von Vertretern des Ölkartells, die Erwartung von Angebotskürzungen aufrecht zu erhalten, dürften sich zunehmend Zweifel breit machen, und ohne Produktionskürzungen würde der Markt laut den Energieagenturen bis Mitte nächsten Jahres überversorgt bleiben. Die USEnergiebehörde zeigte sich vor allem für das US-Angebot optimistischer und hat ihre Prognose für das kommende Jahr um 200 Tsd Barrel pro Tag angehoben. So steigt von Woche zu Woche die Zahl der US-Ölbohrungen (Grafik 14). Wir gehen davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Sorte Brent in den kommenden Wochen wieder unter 50 USD fallen wird. Bei den Industriemetallen geht der Rally offensichtlich die Luft aus. Der zuvor am stärksten gestiegene Zinkpreis hat im Oktober sogar 7% nachgegeben. Kurzfristig versprechen robuste Konjunkturdaten für die großen Absatzmärkte China und USA nochmals Aufwind, aber die Chancen für eine Jahresendrally sind unseres Erachtens gering. So kostet Zink trotz des jüngsten Rücksetzers fast 40% mehr als zu Jahresbeginn. Dies verbessert die Ertragslage für Anbieter, welche die Produktion, die in den ersten sieben Monaten knapp 4% hinter dem Vorjahr zurückblieb und für die Unterversorgung am Markt maßgeblich war, wieder hochfahren dürften. Die zuletzt wieder leicht gestiegenen LME-Zinkvorräte deuten auf eine Entspannung der Marktsituation hin (Grafik 15). Der Zinkpreis sollte bis Jahresende eher seitwärts tendieren. GRAFIK 14: Schnelle Erholung der US-Produktion? GRAFIK 15: Zinkvorräte zuletzt wieder gestiegen Zahl der Ölbohrungen in den USA, um sechs Monate verschoben; US-Ölproduktion, in Mio. Barrel pro Tagen An der LME registrierte Zink-Vorräte, in Tsd Tonnen 1600 1200 10 700 9 650 8 600 7 550 6 500 5 450 4 400 3 350 800 400 0 2008 2010 2012 US-Ölbohrungen (LS) 2014 2016 US-Rohölproduktion (RS) Quelle: Baker Hughes, EIA; Bloomberg, Commerzbank Research 14 300 Jan 15 Apr 15 Jul 15 Oct 15 Jan 16 Apr 16 Jul 16 Oct 16 Quelle: LME, Bloomberg, Commerzbank Research 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Commerzbank-Prognosen TABELLE 7: Gesamtwirtschaftliche Prognosen Reales BIP (%) Inflationsrate (%) 2015 2016 2017 2015 2016 2017 USA Japan Euroraum - Deutschland - Frankreich - Italien - Spanien - Portugal - Irland - Griechenland Großbritannien Schweiz China Indien Brasilien Russland 2,6 0,6 1,9 1,7 1,2 0,6 3,2 1,5 26,3 -0,3 2,2 0,9 6,9 7,2 -3,8 -3,7 1,5 0,5 1,5 1,8 1,3 0,8 3,2 1,0 3,2 0,1 1,8 1,2 6,7 7,5 -3,6 -1,0 2,0 0,5 1,5 1,3 1,3 1,0 2,6 1,2 3,6 2,0 1,0 1,6 6,5 7,3 0,8 1,3 0,1 0,8 0,0 0,2 0,0 0,0 -0,4 0,4 0,0 -1,0 0,0 -1,1 1,4 5,9 9,0 15,6 1,2 -0,2 0,2 0,4 0,2 0,1 -0,5 0,0 0,3 0,5 0,7 -0,4 1,8 5,0 9,0 8,0 2,2 0,7 1,1 1,5 0,9 1,1 1,3 1,4 1,6 1,5 2,1 0,5 2,0 5,3 6,0 7,0 Welt 2,9 2,8 3,1 • Die US-Wirtschaft hat ihre Ungleichgewichte abgebaut und wächst weiter ordentlich. • In China schwächt sich das Wachstum weiter ab, unter anderem wegen der hohen Verschuldung der Unternehmen und ihrer Überkapazitäten. • Die Wirtschaft im Euroraum wird sich weiter nur langsam erholen. • Die Währungsunion hat die Staatsschuldenkrise überlebt, wandelt sich aber zu einer „italienischen Währungsunion“. • Die deutsche Wirtschaft erlebt einen konsumgetriebenen Aufschwung, unter dessen glänzender Oberfläche allerdings die Wettbewerbsfähigkeit mehr und mehr erodiert. • Die in den meisten Ländern der Währungsunion hohe Arbeitslosigkeit hält die Inflation bis auf weiteres niedrig. • Die US-Wirtschaft nähert sich der Vollbeschäftigung, was grundsätzlich für eine Zinserhöhung spricht. Die Fed dürfte aber nach dem schwachen Wachstum im ersten Halbjahr auf bessere Daten und daher mit dem nächsten Schritt bis Jahresende warten. • Die graduellen Zinserhöhungen der Fed werden die US-Renditen am langen Ende nur moderat steigen lassen. Die Treasury-Kurve dürfte in den kommenden Quartalen flacher werden, weil die kurzfristigen Zinsen etwas stärker zulegen sollten als die langfristigen. • Weil die Kerninflation tendenziell die EZBErwartungen enttäuschen dürfte, rechnen wir damit, dass die EZB ihre Geldpolitik ab Jahresende 2016 weiter lockern wird. • Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen dürften noch einige Monate negativ bleiben, da das Kaufprogramm der EZB die Knappheitssorgen verstärkt. Bei einer sich stabilisierenden Marktstimmung und moderat steigenden US-Renditen erwarten wir erst im kommenden Jahr wieder leicht positive Renditen. • Die Risikoaufschläge von Anleihen der Peripherieländer werden durch die Maßnahmen der EZB mittelfristig weiter fallen. • Der US-Dollar sollte aufgrund der FedZinserhöhungen, die im Markt noch nicht eingepreist sind, moderat zulegen können. • Die weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik dürfte im Zeitablauf den Euro tendenziell belasten. • Das Pfund dürfte kurzfristig unter der BrexitUnsicherheit und einer lockeren BoEGeldpolitik leiden, sollte aber – sobald eine gütliche Einigung absehbar ist – wieder zulegen können. • CNY dürfte in den kommenden Quartalen gegenüber dem USD trotz nachlassenden Wirtschaftswachstums kaum abwerten, weil die Notenbank auf administrativem Weg Kapitalabflüsse eindämmt. TABELLE 8: Zinsprognosen (Quartalsendstände) 13.10.2016 Q4 16 Q1 17 Q2 17 Q3 17 Q4 17 Federal Funds Rate 0,50 0,75 0,75 1,00 1,00 1,25 3-Monats-Libor 0,88 1,00 1,00 1,20 1,25 1,40 2 Jahre* 0,84 1,00 1,10 1,30 1,40 1,60 5 Jahre* 1,27 1,40 1,50 1,70 1,85 2,00 10 Jahre* 1,74 1,65 1,75 1,90 2,00 2,10 USA Spread 10-2 Jahre 90 65 65 60 60 50 Swap-Spread 10 Jahre -16 -10 -5 -5 -5 -5 Einlagezins -0,40 -0,40 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 3-Monats-Euribor -0,31 -0,30 -0,35 -0,35 -0,35 -0,35 2 Jahre* -0,66 -0,65 -0,75 -0,70 -0,65 -0,65 5 Jahre* -0,48 -0,50 -0,55 -0,50 -0,45 -0,45 10 Jahre* 0,04 0,10 0,05 0,10 0,25 0,30 Spread 10-2 Jahre 70 75 80 80 90 95 Swap-Spread 10 Jahre 38 40 35 35 35 35 Repo-Satz 0,25 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 3-Monats-Libor 0,40 0,30 0,30 0,30 0,30 0,25 2 Jahre* 0,20 0,10 0,15 0,15 0,15 0,20 10 Jahre* 1,01 0,80 0,80 0,90 1,00 1,10 Euroraum Großbritannien TABELLE 9: Wechselkursprognosen (Quartalsendstände) 13.10.2016 Q4 16 Q1 17 Q2 17 Q3 17 Q4 17 EUR-USD 1,10 1,10 1,08 1,06 1,05 1,04 USD-JPY 104 98 95 100 105 115 EUR-CHF 1,09 1,09 1,09 1,09 1,00 1,00 EUR-GBP 0,90 0,88 0,85 0,83 0,83 0,80 EUR-SEK 9,73 9,30 9,20 9,10 9,00 8,90 EUR-NOK 9,06 9,10 9,05 9,00 8,95 8,90 EUR-PLN 4,30 4,35 4,35 4,35 4,35 4,30 EUR-HUF 307 310 315 317 320 320 EUR-CZK 27,02 27,00 27,00 27,00 27,00 27,00 AUD-USD 0,76 0,76 0,74 0,74 0,73 0,73 NZD-USD 0,71 0,71 0,70 0,70 0,69 0,69 USD-CAD 1,33 1,32 1,32 1,28 1,24 1,20 USD-CNY 6,73 6,65 6,70 6,70 6,70 6,70 Quelle: Commerzbank Research; Fettdruck Änderung gegenüber der letzten Woche; *Treasuries, Bundesanleihen bzw. Gilts 14. Oktober 2016 15 Economic Research | Woche im Fokus Research-Kontakte (E-Mail: [email protected]) Dr. Jörg Krämer Chefvolkswirt +49 69 136 23650 Economic Research Zins und Credit Research FX- & EM-Research Commodity Research Dr. Jörg Krämer (Leiter) +49 69 136 23650 Christoph Rieger (Leiter) +49 69 136 87664 Ulrich Leuchtmann (Leiter) +49 69 136 23393 Eugen Weinberg (Leiter) +49 69 136 43417 Dr. Ralph Solveen (stv. Leiter, Deutschland) +49 69 136 22322 Michael Leister (Leiter Zinsen) +49 69 136 21264 Thu-Lan Nguyen (G10) +49 69 136 82878 Daniel Briesemann +49 69 136 29158 Antje Praefcke (G10) +49 69 136 43834 Carsten Fritsch +49 69 136 21006 Esther Reichelt (G10) +49 69 136 41505 Dr. Michaela Kuhl +49 69 136 29363 Peter Kinsella (Leiter EM-Economics & EM-FX) +44 20 7475 3959 Barbara Lambrecht +49 69 136 22295 Lutz Karpowitz (stv. Leiter EM, Osteuropa) +49 69 136 42152 Christoph Dolleschal (stv. Leiter Research) +49 69 136 21255 Elisabeth Andreae (LatAm) +49 69 136 24052 Andreas Hürkamp +49 69 136 45925 Alexandra Bechtel +49 69 136 41250 Markus Wallner +49 69 136 21747 Tatha Ghose (Osteuropa) +44 20 7475 8399 Technische Analyse Achim Matzke (Leiter) +49 69 136 29138 Dr. Christoph Balz (USA, Fed) +49 69 136 24889 Peter Dixon (Großbritannien, BoE) +44 20 7475 4806 Dr. Michael Schubert (EZB) +49 69 136 23700 Eckart Tuchtfeld (Politik Deutschland) +49 69 136 23888 Dr. Marco Wagner (Deutschland, Italien) +49 69 136 84335 Bernd Weidensteiner (USA, Fed) +49 69 136 24527 Christoph Weil (Euroraum, Frankreich, Schweiz) +49 69 136 24041 Rainer Guntermann +49 69 136 87506 Peggy Jäger +49 69 136 87508 Markus Koch +49 69 136 87685 David Schnautz +44 20 7475 4756 Ted Packmohr (Leiter Cov. Bonds und Financials) +49 69 136 87571 Marco Stöckle (Leiter Credit) +49 69 136 82114 Charlie Lay (Südasien) +65 63 110111 Hao Zhou (China) +65 6311 0166 Aktienstrategie Cross Asset-Strategie Dr. Bernd Meyer (Leiter) +49 69 136 87788 Alexandra Bechtel (Balkan) +49 69 136 41250 Weitere Publikationen (in Auszügen) Economic Research: Economic Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse) Economic Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen) Konjunktur und Finanzmärkte (Chart-Buch, das monatlich unser weltwirtschaftliches Bild darstellt) Commodity Research: TagesInfo Rohstoffe (täglicher Kommentar zu Edel- und Industriemetallen sowie zum Energiemarkt) Rohstoffe kompakt (wöchentliche Analyse zu Energie-, Metall- und Agrarmärkten) Zins und Credit Research: Ahead of the Curve (Flaggschiffpublikation mit Analysen und Strategien für die globalen Rentenmärkte) European Sunrise (täglicher Marktkommentar für die Europäischen Rentenmärkte) Pfandbrief Weekly (wöchentliche Übersicht und Analysen für die Covered Bond-Märkte) Rates Radar (ad-hoc Specials und Handelsideen für die Rentenmärkte) Credit Morning Breeze (Tageskommentar für den europäischen Credit-Markt) Credit Note (Handelsempfehlungen für institutionelle Investoren) FX Strategy: Tagesinfo Devisen (Tageskommentar und -ausblick für die Devisenmärkte) FX Hotspot (zeitnahe Kommentierung wichtiger Ereignisse für den Devisenmarkt) FX Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen am Devisenmarkt) Aktienstrategie: Weekly Equity Monitor (wöchentlicher Ausblick auf die Aktienmärkte und die Quartalsberichte der Unternehmen) Monthly Equity Monitor (monatliche Publikation zu Gewinnen, Bewertung und Sentiment an den Aktienmärkten) Digging in Deutschland (Themenresearch mit dem Fokus auf den deutschen Aktienmarkt) Emerging Markets: EM Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse) Cross Asset: Cross Asset Monitor (wöchentliche Marktübersicht inklusive Sentiment- und Risikoindikatoren) Cross Asset Outlook (monatliche Analyse der globalen Finanzmärkte mit taktischer Assetallokation) Cross Asset Feature (Spezialstudien zu Assetklassen übergreifenden Themen) Für den Bezug der aufgeführten Publikationen wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenbetreuer. 16 14. Oktober 2016 Economic Research | Woche im Fokus Zur Erfüllung der MAR-Anforderungen der ESMA weisen wir darauf hin, dass diese Ausarbeitung am 14.10.2016 08:13 CEST fertiggestellt und am 14.10.2016 08:14 CEST verbreitet wurde. Für die Erstellung dieser Ausarbeitung sind der Bereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte Filialen der Commerzbank verantwortlich. Corporates & Markets ist der Investmentbereich der Commerzbank, in dem die Research-, Anleihe-, Aktien-, Zinsproduktund Devisenaktivitäten zusammengefasst sind. Sofern diese Ausarbeitung eine Analyse eines oder mehrerer Beteiligungspapiere enthält, sei darauf hingewiesen, dass die Verfasser bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) ist (sind) nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert. Solche Research-Analysten sind möglicherweise keine assoziierten Personen der Commerz Markets LLC und unterliegen daher möglicherweise nicht den Einschränkungen der FINRA Rule 2241 in Bezug auf die Kommunikation mit einem betroffenen Unternehmen, öffentliche Auftritte und den Handel mit Wertpapieren im Bestand eines Analysten. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die Kurse der in diesem Dokument erwähnten Wertpapiere auf den Schlusskurs oder Spread des letzten Handelstages, die Schwankungen unterliegen können. Mögliche Interessenkonflikte Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerzbank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundenen Unternehmen („Commerzbank“) und Mitarbeitern in Bezug auf dIe Emittenten oder Finanzinstrumente; die in diesem Dokument analysiert werden, zum Ende des dem Veröffentlichungszeitpunkt diesem Dokument vorangegangenen Monats*: Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unternehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem Link: http://research.commerzbank.com/web/commerzbank-research-portal/public-page/disclosures* *Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu 10 Tage nach Monatsende erfordern. Disclaimer Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Anleger sollten sich unabhängig und professionell beraten lassen und ihre eigenen Schlüsse im Hinblick auf die Eignung der Transaktion einschließlich ihrer wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit und Risiken sowie ihrer Auswirkungen auf rechtliche und regulatorische Aspekte sowie Bonität, Rechnungslegung und steuerliche Aspekte ziehen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind öffentliche Daten und stammen aus Quellen, die von der Commerzbank als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Die Commerzbank übernimmt keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Die Commerzbank hat keine unabhängige Überprüfung oder Due Diligence öffentlich verfügbarer Informationen im Hinblick auf einen unverbundenen Referenzwert oder -index durchgeführt. Alle Meinungsaussagen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinungen der Commerzbank wider. Die Commerzbank ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. Diese Ausarbeitung kann Handelsideen enthalten, im Rahmen derer die Commerzbank mit Kunden oder anderen Geschäftspartnern in solchen Finanzinstrumenten handeln darf. Die hier genannten Kurse (mit Ausnahme der als historisch gekennzeichneten) sind nur Indikationen und stellen keine festen Notierungen in Bezug auf Volumen oder Kurs dar. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in diesem Dokument genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Prognosen oder Kursziele für die in diesem Dokument genannten Unternehmen bzw. Wertpapiere aufgrund verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht werden. Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Commerzbank oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen. Die Commerzbank und/oder ihre verbundenen Unternehmen dürfen als Market Maker in den(m) Instrument(en) oder den entsprechenden Derivaten handeln, die in unseren Research-Studien genannt sind. Mitarbeiter der Commerzbank oder ihrer verbundenen Unternehmen dürfen unseren Kunden und Geschäftseinheiten gegenüber mündlich oder schriftlich Kommentare abgeben, die von den in dieser Studie geäußerten Meinungen abweichen. Die Commerzbank darf Investmentbanking-Dienstleistungen für in dieser Studie genannte Emittenten ausführen oder anbieten. Weder die Commerzbank noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, die in diesem Dokument erwähnt werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Commerzbank. Die Commerzbank übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt dieser Websites oder von dort aus zugängliche Informationen oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Inhalte oder Informationen. Dieses Dokument ist nur zur Verwendung durch den Empfänger bestimmt. Es darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Commerzbank auf irgendeine Weise verändert, vervielfältigt, verbreitet, veröffentlicht oder an andere Personen weitergegeben werden. Die Art und Weise, wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Mit Annahme dieses Dokuments stimmt der Empfänger der Verbindlichkeit der vorstehenden Bestimmungen zu. Zusätzliche Informationen für Kunden in folgenden Ländern: Deutschland: Die Commerzbank AG ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt unter der Nummer HRB 32000 eingetragen. Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Strasse 108, 53117 Bonn, Marie-Curie-Strasse 24-28, 60439 Frankfurt am Main und der Europäischen Zentralbank, Sonnemannstrasse 20, 60314 Frankfurt am Main, Deutschland. Großbritannien: Dieses Dokument wurde von der Commerzbank AG, Filiale London, herausgegeben oder für eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt. Die Commerzbank AG, Filiale London, ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und von der Europäischen Zentralbank amtlich zugelassen und unterliegt nur in beschränktem Umfang der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority. Einzelheiten über den Umfang der Genehmigung und der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority erhalten Sie auf Anfrage. Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“. Sie richtet sich nicht an „Retail Clients“. Ausschließlich „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“ ist es gestattet, die Informationen in dieser Ausarbeitung zu lesen oder sich auf diese zu beziehen. Commerzbank AG, Filiale London bietet nicht Handel, Beratung oder andere Anlagedienstleistungen für „Retail Clients“ an. USA: Die Commerz Markets LLC („Commerz Markets“) hat die Verantwortung für die Verteilung dieses Dokuments in den USA unter Einhaltung der gültigen Bestimmungen übernommen. Wertpapiertransaktionen durch US-Bürger müssen über die Commerz Markets, Swaptransaktionen über die Commerzbank AG abgewickelt werden. Nach geltendem US-amerikanischen Recht können Informationen, die Commerz Markets-Kunden betreffen, an andere Unternehmen innerhalb des Commerzbank-Konzerns weitergegeben werden. Sofern dieses Dokument zur Verteilung in den USA freigegeben wurde, ist es ausschließlich nur an "US Institutional Investors" und "Major Institutional Investors" gerichtet, wie in Rule 15a-6 unter dem Securities Exchange Act von 1934 beschrieben. Commerz Markets ist Mitglied der FINRA und SIPC. Die Commerzbank AG ist bei der CFTC vorläufig als Swaphändler registriert. Kanada: Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Prospekt, Anzeige, öffentliche Emission oder Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der beschriebenen Wertpapiere in Kanada oder einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium beabsichtigt. Angebote oder Verkäufe der 14. Oktober 2016 17 Economic Research | Woche im Fokus beschriebenen Wertpapiere erfolgen in Kanada ausschließlich im Rahmen einer Ausnahme von der Prospektpflicht und nur über einen nach den geltenden Wertpapiergesetzen ordnungsgemäß registrierten Händler oder alternativ im Rahmen einer Ausnahme von der Registrierungspflicht für Händler in der kanadischen Provinz bzw. dem kanadischen Territorium, in dem das Angebot abgegeben bzw. der Verkauf durchgeführt wird. Die Inhalte dieses Dokuments sind keinesfalls als Anlageberatung in einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium zu betrachten und nicht auf die Bedürfnisse des Empfängers zugeschnitten. In Kanada sind die Inhalte dieses Dokuments ausschließlich für Permitted Clients (gemäß National Instrument 31-103) bestimmt, mit denen Commerz Markets LLC im Rahmen der Ausnahmen für internationale Händler Geschäfte treibt. Soweit die Inhalte dieses Dokuments sich auf Wertpapiere eines Emittenten beziehen, der nach den Gesetzen Kanadas oder einer kanadischen Provinz bzw. eines kanadischen Territoriums gegründet wurde, dürfen Geschäfte in solchen Wertpapieren nicht durch Commerz Markets LLC getätigt werden. Keine Wertpapieraufsicht oder ähnliche Aufsichtsbehörde in Kanada hat dieses Material, die Inhalte dieses Dokuments oder die beschriebenen Wertpapiere geprüft oder genehmigt; gegenteilige Behauptungen zu erheben, ist strafbar. Europäischer Wirtschaftsraum: Soweit das vorliegende Dokument durch eine außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes ansässige Rechtsperson erstellt wurde, erfolgte eine Neuausgabe für die Verbreitung im Europäischen Wirtschaftsraum durch die Commerzbank AG, Filiale London. Singapur: Dieses Dokument wird in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Es darf dort nur von institutionellen Investoren laut Definition in Section 4A des Securities and Futures Act, Chapter 289, von Singapur („SFA") gemäß Section 274 des SFA entgegengenommen werden. Hongkong: Dieses Dokument wird in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und darf dort nur von „professionellen Anlegern" im Sinne von Schedule 1 der Securities and Futures Ordinance (Cap.571) von Hongkong und etwaigen hierin getroffenen Regelungen entgegengenommen werden. Japan: Dieses Dokument und seine Verteilung stellen keine „Aufforderung“ gemäß dem Financial Instrument Exchange Act (FIEA) dar und sind nicht als solche auszulegen. Dieses Dokument darf in Japan ausschließlich an „professionelle Anleger“ gemäß Section 2(31) des FIEA und Section 23 der Cabinet Ordinance Regarding Definition of Section 2 of the FIEA durch die Commerzbank AG, Tokyo Branch, verteilt werden. Die Commerzbank AG, Tokyo Branch, war jedoch nicht an der Erstellung dieses Dokuments beteiligt. Nicht alle Finanz- oder anderen Instrumente, auf die in diesem Dokument Bezug genommen wird, sind in Japan verfügbar. Anfragen bezüglich der Verfügbarkeit dieser Instrumente richten Sie bitte an die Abteilung Corporates & Markets der Commerzbank AG oder an die Commerzbank AG, Tokyo Branch. [Commerzbank AG, Tokyo Branch] Eingetragenes Finanzinstitut: Director of Kanto Local Finance Bureau (Tokin) Nr. 641 / Mitgliedsverband: Japanese Bankers Association. Australien: Die Commerzbank AG hat keine australische Lizenz für Finanzdienstleistungen. Dieses Dokument wird in Australien an Großkunden unter einer Ausnahmeregelung zur australischen Finanzdienstleistungslizenz von der Commerzbank gemäß Class Order 04/1313 verteilt. Die Commerzbank AG wird durch die BaFin nach deutschem Recht geregelt, das vom australischen Recht abweicht. © Commerzbank AG 2016. Alle Rechte vorbehalten. Version 9.25 Commerzbank Corporates & Markets Frankfurt London Commerzbank AG Commerzbank AG DLZ - Gebäude 2, Händlerhaus PO BOX 52715 Mainzer Landstraße 153 30 Gresham Street 60327 Frankfurt London, EC2P 2XY New York Commerz Markets LLC 225 Liberty Street, 32nd floor, New York, NY 10281-1050 Singapore Commerzbank AG 71, Robinson Road, #12-01 Singapore 068895 Tel: + 49 69 136 21200 Tel: + 1 212 703 4000 Tel: +65 631 10000 18 Tel: + 44 207 623 8000 Hong Kong Commerzbank AG 15th Floor, Lee Garden One 33 Hysan Avenue, Causeway Bay Hong Kong Tel: +852 3988 0988 14. Oktober 2016
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