Extra MM41 Gesundheit Grippeimpfung Sinnvoll oder wirkungslos? Seite 14 Bild: Dan Cermak Sturm im Kopf Wie René Lang und andere Kopfwehpatienten mit dem unsichtbaren Schmerz leben. Und welche Auswirkungen ihr Leiden auf das Umfeld hat. Seite 6 WELTNEUHEIT: Amplifon 360 Hörtest GRATIS <wm>10CAsNsjY0MDQx0TUxMDY2twAAh6GD8g8AAAA=</wm> ERLEBEN SIE JETZT DIE NEUE DIMENSION DES HÖRENS. <wm>10CFWKIQ6AMBAEX9Rmt732rpwkOIIg-BqC5v-KgkPMZpKddfUS8TEv27HsTlAkCHJW89JSFKEbNJqKo6EmsE5DlK3Qfn0QUWbW_jYBLaD2b8fRWSze5_UALdBGInIAAAA=</wm> Wir haben den Hörtest neu erfunden, damit Sie das Hören neu erleben. Häufig wird das Hörvermögen mit einem Standardhörtest gemessen. Doch Sie sind kein Standardmensch und haben kein Standardgehör. Darum haben wir einen individuellen Hörtest geschaffen, der so einzigartig und komplett ist wie Sie. 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Über den Frust, fast nichts ausrichten zu können, das Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der häufigen Attacken. 5 Der Winter kann kommen 6 Wann folgt die nächste Attacke? Ein Leben im Schatten des Schmerzes: vier Kopfwehpatienten über ihren Alltag. 14 Herbstzeit, Impfzeit Welche Viren werden uns diese Saison plagen? Sollen wir uns dagegen impfen? Das Unverständnis ausserhalb der eigenen Familie macht den Kopfwehpatienten zusätzlich zu schaffen. Schliesslich sehen die Betroffenen ja nie krank aus. «Manchmal wünschte ich mir, im Rollstuhl zu sitzen», gestand ein Patient unserem Journalisten Marc Bodmer. «Dann würden die Leute sehen, dass ich eine Behinderung habe.» 22 In der Ausdauer liegt die Kraft Wie Läufer und Velofahrer auch im Winter fit über die Runden kommen. Bilder: iStock Hans Schneeberger, Chefredaktor hans.schneeberger @migrosmedien.ch Spannende News und nützliche Tipps für die kalten Tage. 22 Impressum Sonderheft Gesundheit Migros-Magazin 41 www.migrosmagazin.ch/gesundheit Auflage: 1 567 892 Exemplare (WEMF 2015) Chefredaktor: Hans Schneeberger Redaktion: Marc Bodmer, Ben Kron, Sabine Müller, Reto E. Wild Koordination: Gerda Portner Produktion: Susi Zihler Layout: Nicole Gut Bildredaktion: Sid Hammouche Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Anzeige Wende im Einsatz gegen den Grauen Star Durch die Entwicklung der Lasertechnik hat sich in den letzten Jahren die Möglichkeit ergeben, die bisherige Standardmethode zur Behandlung des Grauen Stars deutlich zu verbessern. Mit dem Femtokatarakt-Laser «Victus» führt der Augenchirurg wesentliche Schritte des Eingriffs mit einem hochpräzis computergesteuerten Laser durch und nicht mehr mittels Skalpell. Chefarztgremium (v.l.n.r.): Prof. Dr. med. M. Müller, Prof. Dr. med. H. Gerding, Prof. Dr. med. C. Meyer raktchirurgie. «Bei vielen wurde ausserdem in ein- und demselben Eingriff nicht nur der Graue Star behandelt, sondern mittels Einsatz von Speziallinsen auch eine Fehlsichtigkeit korrigiert. Doch trotz fortschrittlichster Technik sind solides Wissen und Erfahrung in der Kataraktchirurgie nach wie vor ausschlaggebend für den positiven Verlauf des Eingriffs. Der Femtolaser und die neusten Speziallinsen ermöglichen die besten Voraussetzungen, aber der Chirurg muss auch damit umzugehen wissen.» «Die überzeugenden Resultate während der letzten drei Jahre haben dazu geführt, das High-Tech-Gerät an allen Operationsstandorten der Pallas Kliniken einzusetzen und in die Routine-Chirurgie zu übernehmen», Weitere Infos: so Prof. Dr. Carsten H. Meyer, Chefarzt und www.pallas-kliniken.ch oder Verantwortlicher des Fachbereichs Kata- Telefon 058 335 00 00 Baden leicht gemacht VitaActiva seit 2001 Der Spezialist für sicheres und unbeschwertes Badevergnügen • Schweizweit ausgezeichnete Kundenreferenzen • Schnelle und saubere Installation innert eines Tages • Umfangreiche, vielfältige Kollektion von Badewannen, Farben und Liften • Bei allen Modellen auf Wunsch Ausstattung wie z.B. wohltuender Whirlpool, Glasduschwand, Dusche... Gratistelefon: 0800 99 45 99 L Ih ift p re a Ba ßt de auf w an ne ! [email protected] | www.vitaactiva.ch Fordern Sie noch heute unsere farbige Gratis-Broschüre an! 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Denn nicht jeder kann sich einen Aufenthalt in südlichen Gefilden leisten. Aus medizinischer Sicht gibt es im Winter für Arthrose- und Arthritisgeplagte jedoch keinen Anlass zur Sorge. Werden einige Regeln beachtet, kann auch in der Heimat dem Leid getrotzt werden. Bilder: Keystone, ZVG Durch Steigerung der Körperaktivität können wir dem Kälte- schock entgegenhalten. Regelmässiges Bewegen verbessert die Durchblutung, steigert den Stoffwechsel und die Produktion der Gelenkflüssigkeit. Verbindet man diese Aktivitäten mit einem Ausflug ins Freie, wirkt sich das auch nachhaltig positiv auf die Stimmung aus. Dabei muss jedoch auf eine passende Bekleidung geachtet werden. Denn Muskeln und Gelenke sollen einerseits warm gehalten werden, andererseits bei Belastungen nicht ins Schwitzen geraten. Wem es draussen zu garstig ist, kann die grosse Anzahl von Indoorangeboten nutzen. Für Rheumatiker vorrangig zu empfehlen ist hierbei Wassergymnastik. Auch passive Wärmeanwendungen lindern Gelenks- und Muskelschmerzen, zum Beispiel in Form von Bädern oder Wärmepackungen. Helfen diese Massnahmen nicht, die Beschwerden unter Kontrolle zu bringen, kann sich die Konsultation eines Spezialisten als nützlich erweisen. Wer sich gegen die Grippe impfen lassen will, braucht dafür nicht mehr zwingend einen Termin beim Hausarzt. In den Kantonen Zürich, Freiburg, Neuenburg und Solothurn kann man sich in einer Apotheke impfen lassen. Pionier war der Kanton Zürich, der dieses niederschwellige Angebot bereits Ende 2015 zugelassen hat. «Wir hoffen, damit die Impfrate bei der jungen Bevölkerung zu erhöhen», so der kantonale Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Von den 220 Apotheken im Kanton Zürich haben sich 55 als «Impfapotheken» registrieren lassen. Die Apotheker müssen eine fünftägige Weiterbildung absolvieren, bevor sie eine Impfbewilligung der Gesundheitsdirektion erhalten. Infos und Standorte der Impfapotheken unter der offiziellen Site des Verbands Pharmasuisse www.impfapotheke.ch Dr. med. Franz Lauener, Gesundheitszentrum Medbase Abtwil SG Wie entsteht ein Grippeimpfstoff ? Reportage ab Seite 14 Anzeige Hausspezialitäten – S. + M. Wildisen Aktionspreise Das Beste aus der Natur! KRILLÖL BEST QUALITY KAPSELN Krillöl Kapsel enthält 500 mg reines, antarktisches Krillöl natürlichen Ursprungs. Krillöl ist eine Quelle der Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Der im Krillöl enthaltene Naturstoff Astaxanthin verleiht dem Krillöl die tiefrote Farbe. Die weichen Kapseln sind angenehm zum Schlucken. tellen: Portofrei bes 12 66 0 Tel. 041 37 r.ch tu www.nurna pseln, 1 Dose à 90 Ka Fr. 69.t at st 0 .5 Fr. 49 Kapseln, 1 Dose à 180 t Fr. 118.at st Fr. 94.50 Kapseln, 1 Dose à 360 5.- statt Fr. 198. 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Über eine Million Menschen im Alter von 12 bis 60 Jahren leidet in der Schweiz an Migräne. Der volkswirtschaftliche Schaden wird auf 500 Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Doch das wirklich Tragische ist, dass viele – auch schwere – Migränefälle nicht oder nicht richtig behandelt werden, weil sie von den Betroffenen nicht als solche erkannt werden. Oder weil sie vom Umfeld gar als hysterisches Getue abgekanzelt werden. Oft hilft nur eins: Ruhe «Migräne ist in den meisten Fällen eine Familiensache», sagt Reto Agosti, Gründer und Chefarzt des Kopfwehzentrums Hirslanden in Zürich. «Oft ist es so, dass ein Elternteil, Geschwister oder Grosseltern ebenfalls unter dieser wiederkehrenden Form von Kopfschmerzen leiden oder gelitten haben.» So zum Beispiel bei René Lang (61). «In meiner Kindheit hatten mein Vater und ich meist gleichzeitig Migräne. Mein Sohn (28) hat sie jetzt oft einen Tag vor mir.» Deshalb gehört das Erstellen eines Kopfweh- Stammbaums zu den ersten Schritten einer Behandlung. Unabhängig davon, ob es selber von Migräne betroffen ist, wird das Umfeld in Mitleidenschaft gezogen. Denn Migränepatienten brauchen Bilder: Dan Cermak Illustrationen: Gregory Gilbert-Lodge vor allem eins: Ruhe. «Viele Menschen ziehen sich in einen abgedunkelten Raum zurück und warten, bis der Schmerz vorbei ist», sagt Agosti. «25-mal pro Sekunde nimmt das Auge Eindrücke wahr. Kann man diese in der Dunkelheit ausblenden, trägt das zur Entspannung bei.» In schweren Fällen helfen verschreibungspflichtige Medikamente. Migränen zählen zur primären Form von Kopfschmerzen (siehe Seite 13), deren Ursache nicht klar ist. Viele Betroffene meinen aber, dass sie den Auslöser kennen. Einen zuverlässigen Trigger zu finden, erweist sich allerdings als praktisch unmöglich. So erfolgt bei Kopfschmerzen die Diagnose erst im Nachhinein, basierend auf der Beschreibung der Patienten. Die Schilderungen fallen bisweilen bildhaft aus. Da ist von Blitz und Donner die Rede, die im Kopf toben. Wenn es um glühende Dolche geht, die in den Kopf gestossen werden, handelt es sich um Cluster-Kopfschmerzen. Dieser unerträgliche Schmerz kann Stunden anhalten und bis zur Ohnmacht führen. Das Perfide: Cluster-Kopfweh kehrt – wie die Migräne – immer wieder zurück. Checkliste Wann muss ich zum Arzt oder Spezialisten? • Die Kopfschmerzen beunruhigen mich. • Die Migräne behindert mich in meinem Alltag und im Beruf. • Die Informationen meines Hausarztes genügen mir nicht. • Verschiedene Behandlungen blieben bisher erfolglos. • Ich habe trotz täglicher Medikamenteneinnahme noch Kopfweh. Quelle: «Migräne & Kopfschmerzen», Agosti/Diener/Limmroth, Verlag Karger Wer unter diesen schweren Schmerzen leidet, weiss, dass sie in zwei, drei Wochen erneut kommen. Diese Berechenbarkeit hat schon manchen Betroffenen an den Rand des Suizids getrieben. Die Heftigkeit der Attacken bringt es mit sich, dass sich Cluster-Patienten oft aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen, weil sie absolute Ruhe brauchen und nicht ansprechbar sind. Wohlgemeintes Streicheln, beruhigendes Zureden werden als zusätzliche Belastung empfunden. Für Familie, Freunde und Angehörige ist diese Ohnmacht in manchen Fällen schwer zu ertragen. «Die Bedürfnisse fallen sehr individuell aus», sagt Reto Agosti. «Manche Patienten wünschen eine Massage, während andere jede Form von Nähe zu viel ist. Das muss man respektieren.» Durch den Rückzug aus ihrem sozialen Umfeld, die Unfähigkeit, längere Reisen zu unternehmen, und aus Angst vor einer Attacke im Zug oder Flugzeug laufen die Betroffenen Gefahr zu vereinsamen. Oft stösst die abweisende Reaktion auch auf Unverständnis: «Manchmal wünschte ich mir, im Rollstuhl zu sitzen. Dann sähen die Leute, dass ich eine Behinderung habe. Nur weil der Schmerz nicht sichtbar ist, macht er nicht weniger weh», sagt ein Patient. Da die Attacken ein- bis dreimal pro Tag über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen auftreten, ist es den meisten Patienten auch nicht möglich, einer gängigen Arbeit nachzugehen. «Für Migräniker und Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen braucht es Arbeitsstellen, die auf ein Monatsziel ausgerichtet sind und nicht ein Tagesziel verfolgen», fordert der Facharzt. «Teilzeitstellen und Home-Office-Modelle helfen, diese Situationen zu entspannen. Es müssen vermehrt solche Arbeitsplätze geschaffen werden.»MM GESUNDHEIT | MM41, 10.10.2016 | 7 Gaby Frey (56) Pflegefachfrau, Zürich und Wettingen AG Haben Sie von Anfang an gewusst, dass Ihr Partner Migräne hat? Ja. Wie erleben Sie ihn im Moment einer Attacke? Bei starken Anfällen ist er unkonzentriert und weniger aufnahmefähig. Kündigt sein Verhalten eine Attacke an? In seinem Verhalten ist kein Unterschied festzustellen, ausser dass er manchmal etwas müde ist. Oft sagt er, wenn sich eine Attacke ankündigt. Ich schenke meinerseits dem Wetterbericht mehr Aufmerksamkeit und frage aufgrund der Prognosen manchmal nach. Der Schmerz ist wie ein Hammerschlag: Wenn René Lang eine Migräneattacke hat, steht ihm Partnerin Gaby Frey unterstützend zur Seite. Migränepatient «Mit einem Knacken im Nacken gehts los» René Lang (61) Inhaber einer Dekorbaufirma, Wettingen AG Sind Sie der Einzige in der Familie, der Kopfschmerzen hat? Nein. In meiner Kindheit litten mein Vater und ich meist gleichzeitig unter Migräne. Mein Sohn (28) hat sie jetzt oft einen Tag vor mir. Wie kündigt sich das Kopfweh bei Ihnen an? Ich fühle mich bereits morgens beim Aufstehen leicht benebelt und habe dann oft ein Knacken im Nacken. Wie lange dauern die Attacken, und in welchen Abständen treten sie auf? Eine Attacke kann einen halben Tag bis mehrere Tage dauern. Im Winter sind sie viel häufiger (mehrmals pro Monat) als im Sommer. Wie haben Sie den Kopfschmerz in Ihr Leben integriert? Ich versuche, ihn möglichst zu ignorieren und medikamentös zu lindern. Wenn die Medikamente nicht anschlagen, muss ich mich hinlegen. Dann helfen nur noch Ruhe, Schlaf und Dunkelheit. Inwiefern nehmen Sie Rücksicht? An solchen Tagen gehen wir es, wenn möglich, etwas ruhiger an, je nach Stärke des Anfalls. Empfinden Sie die Migräne als Belastung oder Bereicherung für Ihre Beziehung? Nicht als Belastung, nein. Es tut mir einfach leid, dass an sich schöne Tage für ihn dann nicht so geniessbar sind. 8 | MM41, 10.10.2016 | GESUNDHEIT Cluster-Kopfwehpatient «Der Schmerz bestimmt mein ganzes Leben» Stefan Vetterli (58) Lehrer, momentan IV-Bezüger, Zürich Sind Sie der Einzige in der Familie, der Kopfschmerzen hat? Ja. Wie wenn sich ein Dolch durch den Schädel ins Auge bohrt: Für Stefan Vetterli hat sich das Cluster-Kopfweh zerstörerisch auf den Alltag ausgewirkt. Wie kündigt sich das Kopfweh bei Ihnen an, und wie lange dauern die Attacken? Zuerst fühle ich einen Schmerz im Augenbereich, gefolgt von Licht- und Geräuschempfindlichkeit, kalten Schweissausbrüchen, Herzrhythmusstörungen und Wahrnehmungsunfähigkeit. Die Attacken dauern meistens 75 bis 95 Minuten. Wie haben Sie den Schmerz in Ihr Leben integriert? Der Kopfschmerz ist so dominant, dass er sich nicht in mein Leben integrieren lässt. Er hat sich bei mir vielmehr zerstörerisch auf Beruf, Sozialkontakte, Freizeit, Sport und generell auf die Lebensqualität ausgewirkt. Ich habe immer Angst vor dem nächsten Anfall. Der Schmerz bestimmt mein ganzes Leben. Was hilft Ihnen? Dunkelheit, Kälte, Ruhe und – bei rund zehn Prozent der Schmerzattacken – Sauerstoff. Anzeige IHR SPITAL IN DER REGION MEDIZINISCH TOP. MENSCHLICH NAH. 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Ich habe während ca. 30 Tagen jede Nacht einen Anfall und dann zwischen 5 und 15 Tagen eine «Pause». Während den Wochen der Anfälle kann ich das Haus kaum verlassen. Denn was ich hier so nett einen Kopfwehanfall nenne, sind vier Stunden dauernde Anfälle, bei denen meine linke Seite komplett erlahmt. Was hilft Ihnen? Termine ausser Haus sind immer schwierig. Mein Therapiehund Nelson macht es mir einfacher, das Haus zu verlassen. Daran kann ich mich auch psychisch festhalten. 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Ich bin damit aufgewachsen, Rücksicht zu nehmen und für meine Mutter einzuspringen, wenn sie krank war. Wie kündigt sich Kopfweh bei Ihnen an? Es beginnt mit einem Druck, dann folgt ein stechender Schmerz an der linken, seltener an der rechten Schläfe. Wie ein Dolchstoss, der links im Schädel eindringt: Céline Feillais springt jederzeit ein, wenn Mutter Margrit von der Migräne niedergestreckt wird. Wie lange dauert eine Attacke, und in welchen Abständen treten sie auf? Die linksseitige Attacke dauert ein bis drei Tage. Bis zu Beginn der Wechseljahre hatte ich bis zu drei Attacken pro Monat. Heute lebe ich auch mal drei Monate ohne Migräne. Wie haben Sie die Kopfschmerzen in Ihr Leben integriert? Ich habe akzeptiert, dass die Attacken oft am Wochenende oder im Urlaub auftreten, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Ich gehe nie ohne Schmerzmittel aus dem Haus. Die Angst, dass ein schöner Event durch Migräne verdorben wird, lässt mich nie ganz los. Céline Feillais (17) Schülerin, Freiburg i. Breisgau (D) Ja, sie reagiert schnell gereizt auf einfache Fragen und ist sehr lärmempfindlich. Haben Sie schon immer gewusst, dass Ihre Mutter Migräne hat? Ja, mein Bruder und ich wussten es schon von klein auf. Mama muss sich immer hinlegen, wenn sie eine Migräne hat. Deswegen waren wir in dieser Zeit immer leise und haben uns allein beschäftigt. Inwiefern nehmen Sie Rücksicht? Mein Bruder und ich vermeiden Lärm und unterstützen sie, so weit es geht. Dies beinhaltet Hilfe im Haushalt wie Kochen oder Wäsche aufbeziehungsweise abhängen. Wie erleben Sie Ihre Mutter im Moment einer Attacke? Als extrem erschöpft, müde, gereizt und oft genervt. Kündigt ihr Verhalten eine Attacke an? Empfinden Sie die Migräne als Belastung oder Bereicherung für Ihre Beziehung? Als Bereicherung nicht. Als Belastung aber auch nur dann, wenn man selbst müde ist und Zusatzarbeiten erledigen muss, statt auszuruhen. 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Auch für Männer zugänglich Ich bitte um weitere unverbindliche und kostenlose Auskünfte betreffend der Fernausbildung zur/zum ArztsekretärIn KULTUR UND AUSBILDUNG Bd de Pérolles 26, 1700 Freiburg Frau ■ Herr ■ Name, Vorname: Strasse: PLZ, Ort: Telefon / Handy: Geburtsdatum: Sind Sie interessiert? Dann informieren Sie sich: MIGROS-WELL 10/16 CF Per SMS: Geben Sie KA MIG und folgende Angaben ein: NAME, Vorname, Adresse, Telefonnummer, Handynummer Beispiel: KA MIG MUELLER Anna, Bahnhofstrasse 26, 8000 Zürich, 044.789.56.34, 079.334.74.75 Senden an die Nummer 9889 (Fr. 0.20/SMS) Max. 160 Buchstaben Per Telefon: 026 347 47 41 Per Internet: www.kultur-ausbildung.ch Beruf/Ausbildung: E-Mail: GESUNDHEIT | MM41, 10.10.2016 | 13 Kopfschmerzen Leid mit vielen Gesichtern Kopfweh ist nicht gleich Kopfweh: Die Fachwelt unterscheidet zwischen mehr als 200 Schmerztypen. Die vier wichtigsten Kategorien und ihre Symptome. Text: Marc Bodmer Migräne 1 Cluster-Kopfweh Illustrationen: Gregory Gilbert-Lodge 2 3 Spannungskopfweh 4 Andere primäre Kopfschmerzen Die Ursache bei primären Kopfschmerzen ist nach wie vor unklar, während sekundäres Kopfweh beispielsweise auf Stirnhöhlen- oder Hirnhautentzündungen zurückzuführen oder eine Folge von Ausseneinwirkungen ist. Zu den selteneren Formen von primärem Kopfweh Ausschlaggebende Symptome In der Regel treten Cluster- bei der Migräne sind nicht nur Kopfschmerzen, sondern Begleiterscheinungen wie Licht-, Lärmund Geruchsüberempfindlichkeit, aber auch Übelkeit und Erbrechen. Typischerweise treten diese Symptome selten gleichzeitig auf. Kopfschmerzen einseitig und am häufigsten nachts zwischen ein und zwei Uhr auf. Meist erleidet man innerhalb von 24 Stunden ein bis drei extrem schmerzhafte Attacken, und dies über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen. Zu den häufigsten Beschwerden am Kopf gehören Spannungskopfschmerzen. Der initiale Mechanismus der Schmerzentstehung ist unklar. Die Schmerzen umfassen den ganzen Kopf. Es tritt weder Übelkeit noch Lichtempfindlichkeit auf. Die Stärke kann variieren. gehören: stechender Kopfschmerz (kurze Dauer, diffuse Verteilung); Hustenkopfschmerz (ausgelöst durch Husten oder Pressen); Präorgasmus- und Orgasmuskopfschmerz während sexueller Aktivität; Donnerschlagkopfschmerz, der binnen einer Minute maximale Intensität erreicht. Phasen eines Migräneanfalls 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Phase 1: Prodromphase 24–48 Stunden Phase 2: Aura 15–60 Minuten Phase 3: Kopfweh 4–72 Stunden Phase 4: Postdromalphase circa 24 Stunden Mögliche Symptome: Mögliche Symptome: Mögliche Symptome: Mögliche Symptome: • Heisshunger • Stimmungsschwankungen • erhöhte Urinausscheidung • Gesichtsfeldausfälle • Flimmern in den Augen • Kribbeln in Händen und Gesicht • Sprachstörungen • Übelkeit • Erbrechen • Lichtempfindlichkeit (Photophobie) • Lärmempfindlichkeit (Phonophobie) • Stimmungsänderung • sich wie wiedergeboren fühlen Quelle: «Migräne & Kopfschmerzen», Agosti/Diener/Limmroth, Verlag Karger 14 | MM41, 10.10.2016 | GESUNDHEIT Grippetote in der Schweiz Grippeimpfung Am Anfang war das Ei Welche Viren werden diese Saison bei uns grassieren? Wie entsteht ein Impfstoff? Und ist eine Grippeimpfung überhaupt sinnvoll? Experten geben Auskunft zum brütend heissen Thema. In der Hauptrolle: ein Hühnerei. Text: Ben Kron Die Sterberate bei Influenzapatienten ist nicht annähernd so hoch, wie der Bund mit seiner Impfkampagne glauben machen möchte. 2014 50 73 2013 2012 35 22 2011 2010 11 2009 88 18 2008 64 2007 2006 8 2005 129 2004 68 2003 66 2002 2001 83 32 2000 287 Quelle: Bundesamt für Statistik M it einem Blick in die Glaskugel gehts los: Immer im Februar trifft sich eine Gruppe von Expertinnen und Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um eine Voraussage für die nächste Grippesaison abzugeben. Die Impfung muss jedes Jahr neu zusammengestellt werden, da sich die Eigenschaften der zirkulierenden Viren ständig verändern. Die Grippepropheten einigen sich dabei jeweils auf drei Stämme, gegen die das Impfserum wirksam sein soll. Die Prognose der Wissenschaftler ist indes kein Schuss ins Blaue, sondern orientiert sich an den Daten, die von 142 nationalen Influenza Centers auf der ganzen Welt zusammengetragen werden. Diese sammeln in ihrem Land das Jahr über Nasen- und Rachenabstriche und analysieren die vorgefundenen Viren. Die zahlreichen Virenstämme, welche die Forschung so im Lauf der Zeit entdeckt hat, werden wiederum in spezialisierten Labors gezüchtet und erforscht. «Die Labors stellen den Herstellern der Impfstoffe die Ausgangsviren, die sogenannten Seed Viruses, zur Verfügung», sagt US-Forscherin Julie Ledger. Wie in den vergangenen Jahren heisst das hauptverdächtige Virus für die bevorstehende Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten, Bundesamt für Gesundheit Saison «A(H1N1)California/2009», auch bekannt als Schweinegrippe. Aus den ausgewählten Viren wird in einem hochkomplexen Verfahren das Impfserum und daraus wiederum der fertige Impfstoff hergestellt, der am Ende keine lebenden Erreger mehr enthält. Die Produktion dauert insgesamt gut ein halbes Jahr, weshalb die WHOExperten schon im Februar ihre Prognose abgeben müssen. Die Verfahren sind so aufwendig, dass es weltweit nur noch sehr wenige Unternehmen gibt, die Grippeimpfstoffe herstellen. In der Schweiz ist dies schon seit einigen Jahren nicht mehr der Fall. GESUNDHEIT | MM41, 10.10.2016 | 15 Die Geschichte der Grippe Ein Virus geht um die Welt 1918, Ende des Ersten Weltkriegs, rückte die Grippe ins Bewusstsein der Menschen. Die Pandemie, der weltweite Ausbruch der Krankheit, forderte mehr Opfer als die Kriegshandlungen zuvor und war «die verheerendste Grippewelle der Moderne», so der Berliner Medizinhistoriker Wilfried Witte. Die Entdeckung des Influenzavirus’ gelang 1933, doch erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren erste Impfstoffe im Einsatz, die indes nach wenigen Jahren ihre Wirkung verloren. Bilder: iStock, ZVG Das Influenzavirus wurde 1933 entdeckt. Knackpunkt: sein schnelles Mutieren. «Als besonders schwierig erweist sich bei der Produktion der Umstand, dass diese Viren auf Hühnereiern wachsen müssen», erläutert Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Aber nicht jedes Influenzavirus, das bei uns Menschen zirkuliert, gedeiht telquel in einem Hühnerei.» Zudem sind für die Vermehrung des Virus absolut keimfreie Eier nötig, die unter extrem streng kontrollierten Massnahmen gezüchtet werden. Und es müssen viele Millionen dieser Eier gleichzeitig zur Verfügung stehen, da sich die Produktion von Grippeimpfstoffen nur noch in sehr grossem Umfang lohnt. «Erschwerend kommt hinzu, dass die drei Virenstämme zunächst getrennt voneinander in den Hühnereiern vermehrt werden müssen», so Julie Ledger. Die Eier wiederum werden zwei Mal bebrütet und die daraus gewonnenen Viren in einem vielstufigen Prozess eingesammelt und inaktiviert. Jeder Schritt wird streng kontrolliert All diese Prozesse und die gewonnenen Substanzen werden von Unternehmen und Behörden minutiös kontrolliert. Bevor er den Patienten verabreicht werden darf, durchläuft der fertige Impfstoff klinische Studien zu seiner Wirksamkeit und Aufwendiges Verfahren: Für die Herstellung von Impfstoffen werden Millionen Hühnereier mit Grippeviren beimpft. «Da erkannte man, dass die Fähigkeit des Virus zum schnellen Mutieren für dieses Versagen verantwortlich war», sagt Witte. Diese Tatsache habe auch bei der Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1948 eine Rolle gespielt, die unter anderem eine Wiederholung des «Schreckens von 1918» verhindern sollte. Im selben Jahr wurde in London das erste Welt-Influenza-Zentrum geschaffen, um die weltweit auftretenden Grippeviren zu sammeln und Gegenmittel zu erforschen. Im Winter 1948/49 gingen erste Meldungen über Grippeausbrüche in Europa ein. Kurz darauf gründete die WHO ihr erstes eigenes GrippeExpertengremium, für Wilfried Witte «der Beginn der modernen Grippeüberwachung». 16 | MM41, 10.10.2016 | GESUNDHEIT Verträglichkeit. In der Schweiz ist es die Swissmedic, welche die Sicherheit aller Impfstoffe überwacht. Der fertige Grippeimpfstoff wird den Patientinnen und Patienten mittels intramuskulärer Spritze verabreicht. Obwohl durch die Impfung nur tote Viren oder Teile davon in den Körper gelangen, bildet dieser dennoch Abwehrstoffe, die im Idealfall eine Immunität gegen die nächste Grippe bewirken. Die Versorgung der Bevölkerung mit Grippeimpfstoffen ist bei uns meistens gewährleistet, obwohl nur noch sehr wenige Pharmakonzerne die Infrastruktur besitzen, um diese in rentablen Mengen zu produzieren. In der Schweiz wurde der Impfstoff zuletzt im Herbst 2014 für einige Wochen knapp. Daniel Koch vom BAG sagt, dass der Bund kein Notfalllager an Grippeimpfstoffen besitze. «Da dieser jedes Jahr neu zusammen- gesetzt und produziert wird, ergibt dies keinen Sinn.» Der Engpass von 2014 ist auf technische Probleme bei einem der zwei grossen Hersteller des Impfserums zurückzuführen. «Davon war nicht nur die Schweiz, sondern im Grunde die gesamte nördliche Halbkugel betroffen.» Das Impfserum ist weltweit identisch Wenn diesen Herbst die Saison für die Grippeimpfung wieder beginnt, wird in der Schweiz demnach dasselbe Serum verwendet wie in Deutschland oder den USA. Von Land zu Land unterschiedlich sind hingegen die Impfempfehlungen der Behörden. «Die Gesundheitsbehörden der USA empfehlen der gesamten Bevölkerung, sich eine Grippeimpfung zu besorgen», so Daniel Koch vom BAG. «In Europa wird eine Impfung vor allem den Risikogruppen ans Herz gelegt – so auch bei uns.» In der Schweiz stagniert die Zahl der geimpften Personen in den letzten Jahren. Gemäss BAG liegt sie zwischen 1 und 1,2 Millionen, was Koch nicht glücklich macht: «Die Situation ist aus unserer Sicht nicht befriedigend. Es lassen sich zu wenig Menschen impfen, vor allem zu wenig Kontaktpersonen mit Risikogruppen.» Gemeint sind Menschen, die mit Senioren und kleinen Kindern in Kontakt kommen. «Bei einigen Patienten, gerade bei Senioren, ist es leider so, dass sie sich nicht vollständig von der Grippe erholen und danach erheblich an Lebensqualität einbüssen.» Die Gesundheitsbehörden sind vom Nutzen der Grippeimpfung überzeugt und streben eine noch bessere Durchimpfung der Bevölkerung an. Doch die Methode hat auch zahlreiche Gegner. Die Wirksamkeit der Impfung, die gemäss BAG bei Anzeige PUBLIREPORTAGE Kompetenzzentrum für moderne Liposuction Vor 18 Jahren war Dr. Schaffer weltweit der erste Arzt, der sich ausschliesslich mit der Fettabsaugung befasste. Mit der neuen Methode Lipolex®2016 macht das Center Modern Liposuction eine gute Figur. Im Stehen? Ja. Durch das Stehen zwischendurch werden Unregelmässigkeiten sichtbar, die im Liegen nicht erkennbar sind, so dass diese ausgeglichen werden können. 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Zollikerstr. 221, 8008 Zürich Telefon 043 488 61 61 [email protected] modern-liposuction.ch GESUNDHEIT | MM41, 10.10.2016 | 17 etwa 70 Prozent liegt, wird von einigen Fachleuten angezweifelt. «Eine Grippe kann bei ungenügenden Abwehrkräften zwar gefährlich werden, doch scheint das mit oder ohne Impfung gleichermassen der Fall zu sein», schreibt etwa der Mediziner Johannes G. Schmidt in einem Kommentar. Die Grippeimpfung zeige nachweislich bei älteren Menschen und Kindern unter zwei Jahren keine Schutzwirkung. Auch die Impfung des Pflegepersonals von Heimen und Spitälern sei wirkungslos. Für Daniel Koch vom BAG ist die Skepsis gegenüber der Grippeimpfung ungerechtfertigt und bedauerlich: «Es ist kein Superimpfstoff, erweist sich aber als ausgesprochen sicher und zeigt sehr wenige Nebenwirkungen. Wir haben auch schon rund 70 Jahre Erfahrung damit.» Eine Unsicherheit bleibt die eingangs erwähnte Prognose, auf der die ganze Impfung basiert. In der letzten Saison zum Beispiel hatten die WHO-Experten nicht ganz ins Schwarze getroffen. Koch: «Am Anfang der Grippesaison 2015/2016 hatten wir viele sogenannte A-Viren, die der Impfstoff gut bekämpfte.» In der zweiten Saisonhälfte brach dann aber ein B-Virus aus, den der Impfstoff unglücklicherweise nicht abdeckte. «Deshalb hatten wir eine atypische Grippewelle, die insgesamt sehr lang und relativ stark war.» Am Ende muss jede Konsumentin und jeder Konsument selber entscheiden, ob eine Impfung Sinn macht. Noch wichtiger als der Impfschutz ist aber die Vermeidung einer Ansteckung. Drei Viertel aller Infektionen lassen sich mit einer einfachen Massnahme vermeiden: So oft wie möglich die Hände mit Seife waschen – denn die Tröpfcheninfektion erfolgt meistens auf diesem Weg.MM Checkliste Wer soll sich impfen lassen? Die Grippe sucht jährlich 5–10 Prozent der Erwachsenen und bis zu 20 Prozent der Kinder heim. Todesfälle gibt es etwa 1000, die zu 90 Prozent die Über65-Jährigen betreffen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt deshalb den besonders Gefährdeten sowie Personen, die mit Risikogruppen engeren Kontakt haben, eine jährliche Schutzimpfung. Risikogruppen sind: • Personen ab dem 65. Lebensjahr • Bewohner von Pflegeheimen • Erwachsene mit schweren chronischen Krankheiten • stark übergewichtige Erwachsene • Schwangere ab circa 12. Woche • Säuglinge und Frühgeborene bis 2 Jahre Informationen zu Grippe und Impfung unter www.impfengegengrippe.ch Anzeige Mit den richtigen Mineralstoffen fit durch den Winter! 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Gründe sind teurere Arztbesuche und höhere Medikamentenkosten, wobei für viele Generika im Gegensatz zum Ausland fast so viel bezahlt werden muss wie für Originalpräparate. Also Einkaufstourismus auch im Gesundheitsbereich? Text: Sabine Müller Bild: Gaetan Bally / Keystone W ir haben uns in Apotheken der vier Schweizer Nachbarländer nach den Preisen von ein paar gängigen Medikamenten erkundigt. Und wir wollten von Ärzten und Laboren wissen, wie hoch die Kosten für bestimmte Untersuchungen sind, um zu sehen, ob es tatsächlich Unterschiede gibt. Die gibt es, wenn auch nicht so gewaltige wie zwischen den USA und Afghanistan, wo ein MRI vom Knie 2500 gegenüber 170 Dollar kostet, wie von Kollegen aus Kabul zu hören war. Deswegen fährt man nicht extra dorthin. Es geht auch näher. Der Apotheker in dem piemontesischen Örtchen gleich hinter der Grenze weiss sofort Bescheid. Er hat viele Schweizer Kunden. Schliesslich zahlen sie für Medikamente gegen Diabetes und Bluthochdruck bei ihm nur ein Fünftel von dem, was sie in der Schweiz berappen müssen. Rezept genügt. Sie sind bestens gerüstet, die Apotheken unserer Nachbarn, mehrsprachig versprechen sie auf ihren Websites, Preisauskünfte zu geben und ausländische Rezepte einzulösen. Vorab ein Foto davon schicken, damit bei der Abholung alles da ist. Schon weil manche Medikamente im Ausland anders heissen, die Packungsgrössen verschieden sind und manchmal auch die Dosierungen voneinander abweichen (siehe Tabelle Seite 20). Massnahmen des BAG Auch für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind Auslandpreisvergleiche «zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit» ein Standard. Infolgedessen konnten immerhin die Preise von 1500 Medikamenten gesenkt und 600 Millionen Franken eingespart werden. Nicht genug. Wegen des starken Frankens sind die Preise von Originalpräparaten in der Schweiz trotzdem noch höher als im Ausland, erklärt das BAG. Für 2017 sei nun eine erneute Prüfung geplant. Das oft kritisierte Versäumnis von Preisanpassungen in den letzten vier Jahren begründet das Bundesamt mit Rekursen einiger Pharmahersteller. Bei Generika, die meist nur unwesentlich günstiger als Originalpräparate sind, war das BAG bisher «weniger erfolgreich» als die Vergleichsländer, was vor allem daran liegt, dass es dort andere Preissysteme gibt. Aber derzeit, so ist zu hören, arbeitet das BAG an einem Fest- Anzeige Klinik fürBad Schlafmedizin Zurzach und Luzern Ambulante Sprechstunde | Zertifiziertes Schlaflabor |Stationärer Aufenthalt www.ksm.ch | blog.ksm.ch Guter Schlaf ist für mich Lebensqualität. 20 | MM41, 10.10.2016 | GESUNDHEIT Anmerkung zur Tabelle: Bei den Kosten für Untersuchungen und Labor handelt es sich um Durchschnittspreise, die je nach Region nach oben und unten abweichen können. Land Aspirin 500 mg Algifor 400 mg Panadol 500 mg Pantozol* 40 mg Nebilet 100 mg* (Betablocker) Fr. 7.50 20 Stück Fr. 3.45 20 Stück Generikum Fr. 9.90 10 Stück Fr. 6.20 bis 8.80 10 Stück Fr. 6.50 20 Stück Fr. 2.40 20 Stück Fr. 37.90 30 Stück Fr. 16.80 bis 34.10 30 Stück Fr. 45.95 98 Stück ca. Fr. 40.– 98 Stück Generikum Deutschland Euro 6.47 20 Stück Euro 2.– 20 Stück Generikum Österreich Euro 6.50 20 Stück Euro 3.99 20 Stück Generikum Euro 5.90 20 Stück Italien Euro 4.50 20 Stück Frankreich diverse Generika div. Generika div. Generika Bilder: iStock, Roger Hofstetter preissystem für Generika, das aber erst in drei bis vier Jahren greifen wird, weil für die Umsetzung eine Gesetzesrevision nötig ist. So lange will man die bisher angewandten Massnahmen verschärfen. Generika, rezeptpflichtig oder nicht, sind im Ausland günstiger, wie oft auch rezeptpflichtige Originalpräparate, aber nicht immer. Wenn so viele ihre Rezepte im Ausland einlösen, könnte sich das doch bei den Kosten bemerkbar machen, fragt man sich. Aber Medikamentenkosten allein sind nicht für die Prämienerhöhung verantwortlich, die Menschen gehen auch nicht häufiger zum Arzt, stellte das BAG fest. «Die Kosten pro Konsultation sind gestiegen», heisst es. Und «weiter wurde von verschiedenen Seiten festgestellt, dass in der Schweiz zahlreiche Behandlungen und Eingriffe gemacht werden, die nicht wirksam oder unnötig sind.» Zukünftig wird man die Notwendigkeit nach einem Programm namens Health-Technology-Assessment (HTA) genau prüfen. Den Anfang machen Kniearthroskopien, Wirbelsäuleneingriffe und Substitution bei Eisenmangel ohne Anämie. Weitere Themen wurden festgelegt und können auf der Website des BAG angesehen werden. Ob deshalb die Prämien in den kommenden Jahren weniger steigen, muss Spekulation bleiben.MM Ibuprofen Euro 3.80 20 Stück Euro 0.70 bis 1.53 Paracetamol Euro 2.50 20 Stück Euro 1.34 20 Stück Pantoprazol Euro 56.01 28 Stück Euro 14.32 30 Stück div. Generika Generikum Generikum Ibuprofen Euro 11.45 20 Stück Euro 3.60 bis 7.45 Paracetamol Euro 3.25 20 Stück Euro 2.40 20 Stück Pantoprazol ca. Euro 7,– 30 Stück div. Generika Generikum Euro 12.50 20 Stück Paracetamolo Euro 4.90 20 Stück Euro 3.70 20 Stück verschiedene Generika Euro 21.40 20 Stück Metohexal 100 mg Euro 13.77 100 Stück Nomexor 5 mg Euro 6.– 30 Stück Metohexal 95 mg Euro 3.55 30 Stück Atenolo 100 mg Euro 5.49 42 Stück rezeptfrei. Euro 4.70 30 Stück auf Rezept Generikum rezeptfrei Euro 7.20 20 Stück auf Rezept Advil Euro 2.71 20 Stück Paracetamole Euro 2.10 16 Stück Pantoprazole Euro 8.76 30 Stück Metoprolol 100 mg Euro 7. 60 90 Stück *rezeptpflichtig *rezeptpflichtig auf Rezept Anzeige visana.ch/service genial Wir bieten Ihnen mit Medi24 rund um die Uhr professionelle medizinische Beratung. Das ist Service. GESUNDHEIT | MM41, 10.10.2016 | 21 Marcumar 3 mg* (Blutverdünner) Voltaren Tb* 50 mg Voltaren Gel Röngen Gelenk Röntgen Lunge Ultraschall Gelenk Ultraschall Vorsorge Schwangerschaft Blutanalyse 10 Werte** Fr. 20.80 100 Stück Fr. 7.70 20 Stück ca. Fr. 6.85 20 Stück Fr. 13.40 Tube zu 60 g Fr. 7.90 bis 9.50 Tube zu 60 g Fr. 70.– bis 100.– Fr. 100.– bis 130.– Fr. 180.– bis 200.– Fr. 100.– bis 130.– Fr. 120.– Es gibt kein Generikum diverse Generika inklusive Bild Fr. 25.– pro Bild zum Mitnehmen div. Generika Euro 23.08 100 Stück Euro 15.50 30 Stück Euro 12.50 50 Stück Generikum Euro 8.46 Tube zu 60 g Euro 1.95 bis 3.09 Tube zu 100 g Euro 55.– Euro 50.– inklusive Zuschläge für digitale Bildgebung Euro 38.– Euro 22.– für Euro 26.– bis 30.– die Vergleichsuntersuchung Paketpreis für 5 Ultraschalls Euro 130.– inklusive einer Bearbeitungsgebühr Euro 43.– div. Generika Euro 14.30 100 Stück Euro 7.45 30 Stück Euro 3.05 Tube zu 40 g Euro 7.50 Tube zu 100 g Euro 120.– bis 150.– Euro 160.– Euro 120.– bis 150.– Euro 85.– Euro 45.– Clopidogrel Euro 12.40 28 Stück Ticlopidina Euro 3.25 30 Stück Euro 4.60 30 Stück Euro 8.90 Tube zu 60 g Euro 40.– bis 45.– Euro 35.– Euro 50.– Euro 35.– Euro 35.– Coumadin Euro 2.58 20 Stück à 2 mg Euro 6.48 30 Stück à 5 mg Euro 4.25 30 Stück Euro 10.90 Tube zu 60 g Euro 45.– bis 60.– Euro 45.– Euro 50.– Euro 30.– bis 40.– *rezeptpflichtig *rezeptpflichtig Sintrom 4 mg Euro 13.85 100 Stück Euro 45.– **Kleines Blutbild, Blutzucker, Cholesterin, Kreatinin, Schilddrüse, Lipase, Amylase, Hämatokrit, Leber- und Entzündungswerte. Anzeige marketingwerkstatt.ch AUS LIEBE ZU MEINEM KÖRPER. Gratismuster bestellen Retournieren Sie uns diesen Talon, und Sie erhalten kostenlos die neusten Gratismuster und Informationen zu den Biosana Nahrungsergänzungs- und Naturkosmetikprodukten. 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Zwei Experten geben Tipps, wie Jogger und Velofahrerinnen auch im Winter fit über die Runden kommen. Wasser tragen inklusive. Text: Reto E. Wild P atrik Noack (42) ist Sportmediziner bei Medbase in Abtwil SG und begeisterter Läufer. In seiner Sprechstunde berät er Hobbysportler. «Ein Teil von ihnen läuft gerne an der frischen Luft. Doch wenn es im Winter draussen eisig wird, ist es vernünftig, das Training nach innen zu verlagern.» So vermeide man Stürze. Noack rät zu Geräten wie Crosstrainer, Stepper und Laufband – oder aber zum Gang ins Schwimmbad, wo man auch Aquajogging ausüben kann. «Wenn man älter wird, ist es gar nicht schlecht, Sportarten zu betreiben, die weniger Schläge verursachen als etwa Jogging.» Der Sportmediziner verweist auf die erfolgreiche Olympiateilnehmerin Nicola Spirig, die bewusst Einheiten auf dem Laufband in den Trainingsplan einbaue, um den Bewegungsapparat zu schonen. Beim Indoortraining sollten gerade auch Läufer, Läuferinnen und Velofahrer die Rumpf- und Bauchmuskulatur nicht vernachlässigen. Passende Übungen für die warme Stube liefert Noack im Internet auf Migrosmagazin.ch «Oft empfehle ich Hobbysportlern, die Übungen als App aufs Handy zu laden.» Noack rät etwa zu «7 Min Workout», die drei Franken kostet. Die App «Bodyweight» wiederum setzt auf Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Das Programm, das sich auf dem gemütlichen Wohnzimmerteppich umsetzen lässt, dauert gut zehn Minuten. Muskelkater am Tag danach ist fast garantiert. Anzeige T S I T I E Z R E T N I W T I E Z S S E N FIT PUBLIREPORTAGE rtlich bei spo t h r e t s g wiede szeit n Jahre Fitness-Trainin e lt a k r Mit de n das Persone nn der aktiven grund. rung ka elmasse h ä n r r E e k im Vord eiweissreichen gsstarker Mus rn r n efe Mit eine d Erhalt leistu er Produkte li lle o un ns Aufbau t werden. 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Wer Kraft braucht, stemmt Baumstämme Bild: iStock Es sei zentral, die Muskulatur für den Frühling aufzubauen, «damit der Körper eine höhere Grundsubstanz an Energie aufweist, die dann überflüssige Energie wie Süsses verbrennt». Wer trainiert ist, kann Gewichte einsetzen. Diese können aus Steinen, klei- nen Baumstämmen, Kugelhanteln oder aus einem Rucksack bestehen, der mit einer 6er-Packung Aproz-Mineralwasser gefüllt ist. Im Winter schwört Tasci auf Grundlagetrainings: Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und nochmals Kraft. So haben Beinpresse oder Beinstrecker einen direkten Einfluss auf die Leistung auf dem Velo. Eine stärkere Muskulatur führe grundsätzlich zu einem besseren Schutz der Gelenke. Die Muskeln kräftigen kann man auch in den Fitnessparks beim eGym-Zirkel - elf Posten, an denen verschiedene Muskelpartien nacheinander belastet werden. Wer also fit durch den Winter gehen möchte, sollte wöchentlich je drei Kraft- und Ausdauertrainingseinheiten absolvieren. «Damit der Körper verschiedene Reize erhält, empfehle ich etwa das Spinning.» Mit Reizen meint Tasci, Ausdauer- und Intervalltrainings in allen Variationen intensiv umzusetzen – und nicht den Gang zur Guetslidose…MM Anzeige NEU EISEN BIOMED ‹ Zur direkten Einnahme ohne Flüssigkeit ‹ Für Kinder ab 10 Jahren geeignet ‹ Enthält keine tierischen Bestandteile ‹ Glutenfrei, zuckerfrei und ohne Laktose Nahrungsergänzung für einen ausgeglichenen Eisenhaushalt. Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie. Biomed AG, 8600 Dübendorf © Biomed AG. 09/2016. All rights reserved. FLUSSKREUZFAHRTEN Rhein-Kreuzfahrt zurTulpenblüte 20 17 mit MSThurgau Silencebbbb zum Superpreis! 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Wiedereinschiffung in Düsseldorf. 7. Tag Rüdesheim Schifffahrt entlang dem «Romantischen Rhein». Weinprobe* an Bord. Erkundung des pittoresken Weinstädtchens auf eigene Faust. 8. Tag Baden-Baden Busausflug* mit Rundgang durch die Bäderund Kunststadt. 9. Tag Basel Frühstück, Ausschiffung und individuelle Heimreise. MS Thurgau Silencebbbb Das Schiff bietet in 97 stilvollen und komfortablen Kabinen Platz für 194 Gäste. Es besteht aus zwei Schiffskörpern (hinterer Teil Antrieb, vorderer Teil Kabinen) und fährt praktisch vibrationsfrei und lautlos. Es ermöglicht deshalb ruhiges Schlafen. Die Kabinen (ca. 13 m2) sind mit Dusche/WC, TV/ Radio, Telefon, Safe und individuell regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. In den Standard Kabinen kann tagsüber ein Bett zur Wand geklappt werden, das andere wird zum Sofa. Die Superieur Kabinen verfügen über ein Doppelbett mit zwei Matratzen. Die Kabinen auf dem Mittel- und Oberdeck haben französische Balkone und auf dem Hauptdeck nicht zu öffnende Bullaugen. Zur Bordeinrichtung gehören Panorama-Restaurant, Panorama-Salon, Bar, Souvenir-Shop, Saunabereich mit zwei Hometrainern, Sonnendeck mit Windschutz und Sonnensegel, Liegestühlen, Stühlen und Tischen. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt). * Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | + Fak. Ausflug nur an Bord buchbar | Programmänderungen vorbehalten Partnerfirma: River Advice MS Thurgau Silencebbbb 2-Bettkabine MD/OD Superieur mit franz. Balkon (Animation) • Twin-Cruiser mit separatem Antriebsteil • Tulpenmeer im Keukenhof • Bequem ab/bis Basel Abreisedaten 2017 Es het solangs het Rabatt 09.03 700 10.04.* 300 12.05.* 200 24.10. 500 17.03. 600 18.04.* 200 20.05. 200 21.12. 600 25.03.* 500 26.04.* 200 12.09. 200 02.04.* 400 04.05.*° 200 20.09. 200 * mit Keukenhof | ° mit «Rhein in Flammen Bonn», leicht geändertes Programm Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Hauptdeck Standard 2-Bettkabine MD Standard, franz. Balkon 2-Bettkabine OD Standard, franz. Balkon 2-Bettkabine MD Superieur, franz. Balkon 2-Bettkabine OD Superieur, franz. Balkon Zuschlag Alleinbenutzung Standard Zuschlag Alleinbenutzung Superieur Ausflugspaket (8 Ausflüge) Annullations-/Extrarückreiseversicherung 1190 1390 1490 1590 1790 190 990 270 54 Kreuzfahrt inkl. Vollpension, Details zu den Leistungen im Internet oder Prospekt verlangen. Weitere Reisen mit MS Thurgau Silencebbbb Rhein, Main, Donau Basel–Miltenberg–Regensburg–Passau 9 Tage ab Fr. 990.– (Rabatt Fr. 200.– abgezogen, Hauptdeck Standard, inkl. Vollpension und Bustransfer) Glanzlichter der Donau Passau–Wien–Budapest–Passau 8 Tage ab Fr. 990.– (Rabatt Fr. 200.– abgezogen, Hauptdeck Standard, inkl. Vollpension und Bustransfer) 8-Länderfahrten zum Donaudelta Passau–Donaudelta–Budapest–Passau 15 Tage ab Fr. 1990.– (Rabatt Fr. 400.– abgezogen, Hauptdeck Standard, inkl. Vollpension und Bustransfer) Zauberhaftes Holland und Belgien Basel–Antwerpen–Amsterdam–Basel 14 Tage ab Fr. 1490.– (Rabatt Fr. 700.– abgezogen, Hauptdeck Standard, inkl. Vollpension) Online buchen und sparen Buchen oder Prospekt verlangen www.thurgautravel.ch Gratis-Nr. 0800 626 550 Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen Rathausstrasse 5 | 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 55 00 | [email protected]
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