Hongkong - Reise

Reiseinformationen Hongkong
Zwischen zwei Welten - wohin?
Chinesische Kultur und britisch-europäisches Erbe
Mit Hongkong habe ich bisher immer die Story vom Noble House im
Roman Tai Pan von James Clavell verbunden und dann mit James Bond,
der chinesische Schurken von dem gigantischen schwimmenden
Restaurant katapultiert. Zwei Welten hier wie dort, die nicht so richtig
zusammenzupassen scheinen. Seit Hongkong 1997 an China zurückgegeben wurde, verfolgt man die Doktrin Deng Xiaoping´s, wonach es
zwar “ein Land”, aber “zwei Systeme” nebeneinander geben soll. Also
wieder zwei Welten, wobei das demokratische marktwirtschaftliche
System Hongkongs noch mindestens 50 Jahre neben dem kommunistischen Systeme Chinas bestehen bleibt und seine Rolle als eines der großen Finanzzentren Asiens als gesichert gilt. Doch wer den derzeitigen
Umbruch in China verfolgt, kann schon ins Grübeln kommen, welches
der beiden System wirklich überdauern wird. Und wenn es das westlich
kapitalistische sein sollte, wofür zur Zeit einiges spricht, welche
Auswirkungen das alles auf unsere Welt haben wird. Eine Orientierung
des Riesenreiches China an westlichen Wohlstand mit dem damit verbundenen Hunger nach Rohstoffen und vor allem Energie, wird unabsehbare Folgen haben.
Heute ist Hongkong die “Sonderverwaltungszone der Volksrepublik
China”. Das “Territorium” Hongkong besteht aus 235 Inseln, ist rund
2,8 qkm groß und hat über 7 Millionen Einwohner. Die für uns unvorstellbare Bevölkerungsdichte von fast 6.700 Menschen auf einem qkm
wird bei einem Besuch der Stadt schnell deutlich und ist mehr als
gewöhnungsbedürftig. Nicht zuletzt stößt man laufend auf die Folgen
dieser Überbevölkerung - auf den Straßen und bei der Betrachtung der
Wohnverhältnisse. Einfach unvorstellbar. Kein Wunder, dass Hongkong
zu den am dicht besiedelsten Gebieten der Welt gehört. Hongkong ist
multinational und natürlich multikulturell, obwohl 95 % der Bevölkerung
ethnische Chinesen sind. Und trotz der vielen Menschen hier gilt die
Stadt als eine der grünsten Metropolregionen Asiens - auch weil ein
Großteil der Fläche hier so bergig ist, dass man an den steilen Hängen
nichts bauen kann. So konzentriert sich die Bedsiedelung auf rund 25
% der Fläche. Die wichtigsten Regionen sind Hong Kong Island, Lantau,
Cheung Chau, Lamma, Peng Chau und Tsing Yi. Aufgeteilt sind es die
Bezirke Hong Kong Island, Kowloon, New Territories und vorgelagerte
Inseln. Gemeinsam ist allen der Wunsch nach großen Ereignissen und
traditionellen Festen wie z.B. das Dragon-Boat-Festival.
Aberdeen-Floating - Kulisse für James-Bond-Filme
Kontraste aus Vergangenheit und Moderne
Menschenmengen - nicht nur bei Festivals
Hafenkulisse von Hongkong mit Ausflugsboot "Golden Star"
Dragon Boat Festival
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Zwischen zwei Welten - wohin?
Chinesische Kultur und britisch-europäisches Erbe
Das Klima in Hongkong ist tropisch feucht. Nur die kurzen Winter sind
kühl und trocken. Taifungefahr besteht im Sommer regelmäßig.
Hongkongs Geschichte reicht natürlich weit über den uns vertrauten
Abschnitt der britischen Herrschaft zurück. So leben hier schon seit rund
5 000 Jahren Menschen in diesem Gebiet. Werkzeug- und
Waffenfunde auf Lantau und Lamma beispielsweise künden davon.
Während der Han-Dynastie, dem Chinesischen Kaiserreich im 2.
Jahrhundert, waren hier Han-Chinesen am Platz. Mit Europa kam man
zunächst durch Handelsbeziehungen mit Portugal 1517 in Kontakt.
1711 gründeten die Briten ihren ersten Handelsstützpunkt in Kanton.
Waren aus China, nicht nur Opium und Tee, waren in Europa sehr
Lamma-Island
Demonstration einer klassischen Tee-Zeremonie
Ladies Market - damals wie heute beliebt - Waren aus China
gefragt. 1898 wurde dann der 100jährige Pachtvertrag geschlossen.
Wer diese 7 Millionen-Stadt besucht mit ihren 18 Distrikten, muss sich
wohl oder übel entscheiden, was er sehen und erleben will. Die Stadt
bietet alles und ist vor allem auch als supergünstige Einkaufsmöglichkeit
bekannt. Wir wollen uns deshlab in diesem Bericht auf einige der herausragenden Punkte konzentrieren.
Central & Western
Fangen wir mit “The Peak” an, dem mit 554 Metern höchsten Berg der
Insel Hongkong. Von hier hat man eine unglaubliche Aussicht auf das
Stadpanorama. Hinauf kommt man mit der “Peak Tram”, die seit 1888
- im Übrigen unfallfrei - auf 1,4 Kilometern einen Höhenunterschied von
373 Metern in nur 7 Minuten überwindet - fast wie Fahrstuhlfahren. Die
Bahnwagen stammen aus der Schweiz und sind mit einer umlaufenden
Stahlseil-Konstruktion so konzipiert, dass der abwärts fahrende Wagen
den hinauffahrenden zieht und nur wenig Kraft erforderlich ist. Auf der
Bergstation erwartet einen ein architektonisch beeindruckendes
Bauwerk mit Cafes, Einkaufszentrum und Galerien. Wer sich von dem
Anblick auf die Stadt trennen kann, der kann in einer Stunde rund um
den Berg laufen und weitere schöne Ansichten genießen.
Im Central-District trifft man auf britisches Erbe
Die Peak-Tram - in 7 Minuten 373 Meter Höhenunterschied
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Chinesische Kultur und britisch-europäisches Erbe
Der “Central District” gilt als das “Manhattan” Asiens und dürfte dem
New Yorker Vorbild in nichts nachstehen. Die Wolkenkratzer winden
sich in ungeahnte Höhen, weil jeder Quadratmeter Bauland kaum mit
purem Gold aufzuwiegen ist. Wenn abends das Lichterspiel beginnt
und sich im Wasser des Victoria Harbour spiegelt, entsteht eine ganz
eigene Atmosphäre, die an Utopia erinnert. Man erwartet , dass jeden
Moment irgendwo buntleuchtende Ufos vom Himmel gleiten.
Die höchsten Gebäude hier sind die Bank-Zentralen. Vorneweg die
Bank of China mit 70 Stockwerken. Auf dem 43. Stockwerk gibt es
eine Plattform, von der sich einem ein toller Blick über den ganzen
Hafen bietet. Der “Rivale”, die Hongkong Bank, steht am Statue
Square.
Zum Western District gehört die “Hollywood Road”, das AntiquitätenZentrum der Stadt. Hier sind die Häuser drei- bzw. vierstöckig und es
haben sich viele Handwerksbetriebe und Geschäfte angesiedelt. Der
“Commerz” beherrscht die Stadt, auch auf dem Flohmarkt in der Cat
Street. Man findet Spezialitäten der kantonesischen Küche am Bonham
Strand und im Western Market ballen sich zahlreiche Souveniergeschäfte.
Mitten drin im “Happy Valley” liegt heute die Rennbahn, weil Malaria
den britischen Siedlern das Leben dort unmöglich machte. Man legte
die Sümpfe zwar trocken, aber wohnen wollte man hier nicht mehr. Seit
1844 ziert die Pferde-Rennbahn diese Gegend und hat dadurch eine
lange Tradition, die im neuen Racing Museum vorgestellt wird.
Ebenfalls Mitten im Central District liegt der 10 ha große Hongkong
Park, eine echte Oase mit Teichen, Plätzen, Wasserfällen und Cafes.
Ein beliebter Platz für Thai-chi-Übungen liegt am Aussichtsturm. Jeder
kann das “Schattenboxen” mitmachen. Im Park findet man auch das
Flagstaff House, ehemals Residenz
des britischen Oberbefahlshabers
und heute das Museum of Teaware.
Aussicht vom “The Peak”, 550 Meter hoher Berg
St. Johns-Cathedral vor Skyline
Kowloon-District
Zum Besuch von Honkong gehört
Kowloon, das Paradies für Shopper,
ob Juwelen oder etwas aus dem
berühmten Food District. Ebenso
unvergleichlich präsentiert sich hier
der “Vogelmarkt”. Singvögel zählen
zu den beliebtesten Hausgenossen in
China. Die überwiegend älteren
MS Princess vor City District-Skyline
Von Kowloon aus bei Nacht besonders beeindruckend
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Chinesische Kultur und britisch-europäisches Erbe
Männer sind wirkliche Individualisten, die den Piepmätzen das Singen
beibringen.
Honkongs bedeutendstes Museum, das “Hong Kong Museum of Art” ist
heute Teil des “Cultural Centre”, gelegen am äußersten Punkt der
Halbinsel Kowloon. Hier werden Antiquitäten und Kunstwerke über
mehrere Jahrhunderte bis zur klassischen Moderne Hongkongs ausgestellt. Zwei große Galerien bieten wechselnde Ausstellungen, die internationalem Anspruch gerecht werden.
In Kowloon findet man drei der berühmtesten Tempel Hongkongs, den
nördlich der riesigen Wohnviertel gelegene “Wong-Tai-Sin-Tempel” mit
einer traditionellen Apotheke und zahlreichen Wahrsagern. Ein
Hirtenjunge ist der Namensgeber, der es vestanden haben will,
Krankheiten zu heilen und die Zukunft vorauszusagen.
Der Mönch Yuet Kai gründete den “Tempel der 10 000 Buddhas”. Er
besteht aus einer hohen Pagode und fast 13.000 kleinen BuddhaFiguren, die rund um drei große goldene Buddhastatuen gruppiert sind.
Unbedingt muss man dann noch zum “Kloster Po Lin” auf der Insel
Lantau. Mitten in den Bergen ragt die 23 Meter hohe Bronzefigur
Buddhas auf einem Altar heraus. Um hinauf zu kommen, muss man
260 Stufen überwinden.
Zu Kowloon gehört “Temple Street Night Market”, der um 18.00 Uhr
beginnt und eine Unzahl an Textilien, nicht immer beste Qualität,
Elektronik und Souvenirs anbietet.
Den Abend kann man dann im Amüsierviertel “Lan Kwai Fong” verbringen, etwas oberhalb des Central Districts. Jazzclubs, Bars, Discos und
Restaurants laden zum gemütlichen Ausklang eines oder mehrerer erlebnisreicher Tage ein. Stärken kann man sich dabei mit der kantonesischen Spezialität “Dim Sum” (kleine Speisen, die das Herz berühren).
In den traditionellen Dim-Sum-Lokalen fahren meist ältere Damen mit
ihren Wagen zwischen den Tischen umher.
Cultural Centre - zentrales Kulturcentrum
Flagstaff-House - heute Museum of Teaware
Alle Fotos: Hongkong-Tourist-Board
Amüsierviertel “Lan-Kwai-Fong”
Dim-Sum-Vielfalt - leckere Stärkung, inzwischen auch bei uns erhältlich
23-Meter hohe Buddha-Statue auf Lantau