Rescue Me - Kirche im WDR

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Rescue Me
Es war eigentlich schon abzusehen: Da hampelt der kleine Junge total zappelig
auf dem Kletterturm auf dem Spielplatz herum – und dann übersieht er einen
Balken und: rums, haut er sich fest den Kopf an. Heulend läuft er zu seiner
Mutter. „Mamaaaa! Auaaa, ich hab mich so doll gestoßen. Ich brauch schnell
Rescue-Tropfen!!“ Die Mutter hatte ohnehin schon angefangen, hektisch in ihrer
großen Tasche zu wühlen. Sie holt ein kleines Fläschchen raus und gibt dem
Jungen einige „Rettungstropfen“ in den Mund.
Der schnieft immer noch, fühlt sich aber offensichtlich schon mal so ordentlich
medizinisch betreut, dass er zurück auf das Klettergerüst kann. Rescue-Tropfen
bei Beulen. Erste-Hilfe-Kügelchen gegen Schrammen. Gegen jeden Schmerz
gibt’s ein Mittel. Nichts gegen sinnvolle Medikamente, aber nicht jeder blaue
Fleck muss zu einer ernsthaften „Verletzung“ erklärt werden, die „behandelt“
werden muss. Auf dem Spielplatz geht’s derweil weiter.
Das nächste Kind rennt weinend zu seinem Papa: Der wühlt auch in der
Tasche, aber holt nur ein Taschentuch zum Naseputzen für das Mädchen
heraus. Dann nimmt er das Mädchen auf den Schoß, streichelt er das
schmerzende Knie und singt leise: Heile, heile, Segen. Ruckzuck läuft sie
zurück zum Spielen. Mitleiden, Trösten, Singen und ne Portion Segen – wird
irgendwie ganz schön unterschätzt bei Beulen!
Sprecherin: Alexa Christ
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