Okt - Berenberg

Makroausblick 2016
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Volkswirtschaft, 10.10.2016
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Makroökonomischer Blick auf die Welt
EUROZONE
Die kurzfristigen Wachstumsaussichten haben nach dem
beschlossenen Brexit durch die entstandene Unsicherheit
einen kleinen Dämpfer erhalten. Wir erwarten nun ein BIPWachstum für 2016 von 1,5 % und für 2017 von 1,4 %.
Längerfristig bleiben wir verhalten zuversichtlich. Die ultralockere Geldpolitik der EZB und die leicht expansive
Fiskalpolitik stützen. Gleichwohl sind zahlreiche politische
Risiken, wie der Aufstieg populistischer Parteien und die
Gefahr von Domino-Effekten, im Auge zu behalten.
USA
CHINA
Chinas Wirtschaft stabilisiert sich auf einem Wachstumsplateau von 6,5 %. Ausschlaggebend sind die zweistellig
ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen.
Davon profitieren im Wesentlichen staatliche Unternehmen und der Immobiliensektor. Die Privatwirtschaft
bleibt zurückhaltend. Deshalb ist mit weiteren Konjunkturstützungsmaßnahmen zu rechnen.
Für den Jahresdurchschnitt 2016 erwarten wir einen BIPZuwachs von 6,6 %, gefolgt von 6,2 % in 2017.
JAPAN
Das unerwartet schwache erste Halbjahr weicht nun einer
lebhafteren Konjunkturentwicklung. Sie wird in erster Linie
von einem Umschwung bei den Lagerbeständen und leicht
anziehenden Exporten getragen. Die Erholung könnte
allerdings moderat ausfallen. Denn: Industrieproduktion,
Einzelhandelsumsätze und Geschäftsklimaindizes waren
im August niedriger als im Vormonat.
Revidierte BIP-Zahlen zeigen: Japans Wirtschaft konnte
während des zweiten Quartals doch ein Mini-Wachstum
von annualisierten 0,7 % verbuchen. Regierung und
Notenbank werden dennoch bei ihrer extrem expansiven
Politik bleiben. Denn: Der starke Yen behindert die Exporte.
Die Konsumausgaben liegen unter Vorjahr. Die Stimmung
der Unternehmen sackte auf ein Dreijahrestief.
Für das laufende Jahr erwarten wir einen BIP-Anstieg von
1,4 %. 2017 könnten es dann 2,1 % werden.
Das BIP könnte 2016 mit einigem Glück um 0,7 % und
2017 um 1,0 % steigen.
10.10.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Kleine Wachstumsdelle
Deflationssorgen lassen etwas nach
• Die Wachstumsgeschwindigkeit in der Eurozone hat sich
im 2. Quartal 2016 auf 0,3 % nach zuvor 0,5 % gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt.
• Die Preisentwicklung wird weiterhin durch die niedrigen
Ölpreise überschattet. Da die Preise für Energie aber
nicht mehr ganz so stark nachgaben (3,0 % nach 5,6 %
im August) ist die Inflationsrate im September von 0,2 %
auf 0,4 % gestiegen. Die Kernrate ohne Energie- und
Nahrungsmittelpreise verharrte allerdings bei 0,8 %.
• Die weiteren Wachstumsaussichten haben nach dem
Brexit-Entscheid durch die entstandene Unsicherheit
einen vorübergehenden Dämpfer erhalten. Nach zwei
trüben Vormonaten haben sich das Industrie- und
Verbrauchervertrauen zuletzt aber wieder aufgehellt.
• Um einem anhaltenden Preisrückgang auf breiter Front
(Deflation) vorzubeugen, kauft die EZB seit Anfang April
monatlich Wertpapiere in Höhe von 80 Mrd. Euro,
darunter seit Juni auch Unternehmensanleihen.
• Nach einem schwächeren 2. Halbjahr 2016 sollte die
Konjunktur ab dem Frühjahr 2017 wieder anziehen.
Euroland Inflation
Euroland Stimmungsindikatoren
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-15
-15
-20
-20
-25
-25
-30
-30
-35
-35
-40
Jan 99
-40
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbrauchervertrauen
Quelle: Europäische Kommission.
10.10.2016
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
in %
10
5
in Pkt.
in Pkt.
10
-1
Jan 99
Makroausblick | Oktober | 2016
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
Industrievertrauen
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2016
-1
Jan 01
Quelle: Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2016
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Brexit scheint weitestgehend verdaut
Preisauftrieb bleibt gedämpft
• Nach dem kräftigen Wachstum zu Jahresanfang (+0,7 %
QoQ) ist das BIP auch im 2. Quartal stärker als erwartet
gestiegen (+0,4 %). Wir haben unsere Wachstumsprognose für 2016 von 1,5 % auf 1,8 % revidiert.
• Die Verbraucherpreise ziehen wieder etwas stärker an:
im September lag die Inflationsrate bei +0,7 % nach
jeweils 0,4 % in den beiden Vormonaten.
• Das Ifo Geschäftsklima ist im September nach zwei
Rückgängen in Folge wieder deutlich gestiegen. Auch
die Industrieproduktion und die Auftragseingänge haben
kräftig zugelegt. Das Brexit-Votum hat in der deutschen
Wirtschaft offenbar nur kurz für Verunsicherung gesorgt.
3,00
3,00
110
2,50
2,50
2
100
2,00
2,00
0
90
1,50
1,50
-2
80
1,00
1,00
-4
70
0,50
0,50
-6
60
0,00
0,00
-8
Mrz 00
50
6
120
4
Mrz 02
Mrz 04
Mrz 06
BIP (YoY)
Quellen: Destatis, Ifo Institut.
10.10.2016
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 12
Mrz 14
Mrz 16
in %
3,50
130
in Pkt.
3,50
8
-0,50
Jan 99
-0,50
Jan 01
Jan 03
Makroausblick | Oktober | 2016
Jan 05
Jan 07
Inflation
Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2000 – 30.09.2016
in %
Deutschland Inflation (YoY)
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima
in %
• So gaben die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe im August nicht mehr ganz so stark nach (3,6 %
nach 5,9 % im August) und auch Nahrungsmittel
verteuern sich weniger (0,4 % nach 0,9 % im August).
Die Preise für Dienstleistungen zogen unverändert um
1,3 % an.
Quelle: Destatis, Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09./31.08.2016
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Besseres zweites Halbjahr
Fed hält vorerst still
• Das unerwartet schwache erste Halbjahr weicht nun
einer lebhafteren Konjunkturentwicklung. Sie wird in
erster Linie von einem Umschwung bei den Lagerbeständen und leicht anziehenden Exporten getragen.
• Der Preisauftrieb hat sich im August leicht beschleunigt.
Im Vormonatsvergleich stieg die Inflationsrate um 0,2 %.
Den Vorjahresstand übertraf sie um 1,1 %. Die Kernrate
(+0,3 % gegenüber Vormonat) lag zuletzt mit 2,3 %
allerdings bereits über der Notenbankzielvorgabe von 2
Prozent.
• Die Erholung könnte allerdings moderat ausfallen. Denn:
Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und
Geschäftsklimaindizes waren im August niedriger als im
Vormonat.
• Für das laufende Jahr erwarten wir einen BIP-Anstieg
von 1,4 %. 2017 könnten es dann 2,1 % werden.
USA Inflation
4
60
2
50
0
40
-2
30
-4
20
10
Dez 00
BIP (YoY)
Quellen: BEA, ISM.
10.10.2016
Dez 05
Dez 10
Dez 15
6
6
3
3
0
0
in %
70
in %
6
in Pkt.
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex
-6
Dez 95
• Die Fed ließ ihre Leitzinsen zuletzt unverändert, variierte
aber erneut ihre Zinsrhetorik: eine Zinserhöhung noch
zum Ende dieses Jahres ist nun wahrscheinlicher
geworden.
-3
Jan 99
Makroausblick | Oktober | 2016
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)
Zeitraum: 29.12.1995 – 30.09.2016
-3
Jan 01
Quelle: BLS.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.08.2016
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur stabilisiert sich
Notenbank bleibt expansiv
• Chinas Wirtschaft stabilisiert sich auf einem Wachstumsplateau von 6,5 %. Ausschlaggebend sind die zweistellig
ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen.
Davon profitieren im Wesentlichen staatliche Unternehmen und der Immobiliensektor. Die Privatwirtschaft
bleibt zurückhaltend. Die Geschäftsklimaindizes
oszillieren um die 50-Punkteschwelle. Deshalb ist mit
weiteren Konjunkturstützungsmaßnahmen zu rechnen.
• Die Bank of China wird trotz nachgebender Inflationsdynamik ihre Leitzinsen auf Sicht unverändert lassen. Sie
fürchtet einen zu starken Druck auf den Außenwert des
Yuan. Dieser wertet sich kontinuierlich ab, gegenüber
dem Referenzwährungskorb seit Jahresbeginn um 9 %,
zum US-Dollar um 2,7 %. Die Liquiditätssteuerung
erfolgt daher über eine Ausweitung der Kreditmenge.
• Für 2016 erwarten wir insgesamt einen BIP-Zuwachs
von 6,6 %, gefolgt von 6,2 % in 2017.
14
60
12
55
50
8
45
6
40
in %
in Pkt.
10
35
Mrz 07
BIP (YoY)
Quellen: NBS, CFLB.
10.10.2016
Mrz 09
Mrz 11
Mrz 13
Mrz 15
in %
China Inflation (YoY)
China BIP-Wachstum und PMI
4
Mrz 05
• Im August ermäßigte sich der Anstieg der Verbraucherpreise zum vierten Mal in Folge (auf eine Jahresrate von
1,3 %). Das Notenbankziel liegt bei 3 %.
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
Sep 01
PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2005 – 30.09.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
-10
Sep 03
Sep 05
Sep 07
Inflation
Quelle: NBS.
Sep 09
Sep 11
Sep 13
Sep 15
Nahrungsmittelinflation
Zeitraum: 30.09.2001 – 31.08.2016
Japan
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Kaum mehr als Stagnation
BoJ fokussiert sich künftig auf die Zinskurve
• Revidierte BIP-Zahlen zeigen: Japans Wirtschaft konnte
während des zweiten Quartals doch ein Mini-Wachstum
von annualisierten 0,7 % verbuchen. Regierung und
Notenbank werden dennoch bei ihrer extrem expansiven
Politik bleiben. Denn: Der starke Yen behindert die
Exporte. Die Konsumausgaben liegen unter Vorjahr. Die
Stimmung der Unternehmen sackte auf ein
Dreijahrestief. Das offizielle Wachstumsziel für 2016
wurde von 1,7 % auf 1 % reduziert.
• Die Notenbank hat ihrer ultraexpansiven Geldpolitik eine
neue Richtung gegeben: die Kontrolle der Langfristzinsen soll künftig eine zentrale geldpolitische Rolle
spielen. Festhalten wird sie an ihrem Wertpapierankaufprogramm von jährlich 80 Bio. Yen, dabei die Käufe von
Staatsanleihen künftig aber flexibler gewichten.
• Wir erwarten einen BIP-Anstieg von 0,7 % in 2016 und
eine leichte Beschleunigung auf 1,0 % im Folgejahr.
60
4
40
2
20
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
-60
-8
-80
in Pkt.
in %
6
in %
Japan Inflation (YoY)
Japan BIP-Wachstum und Tankan Index
-10
Mrz 95
• Ferner will sie nun nicht nur eine Inflation von 2 %
erreichen, sondern spricht auch von einem
„Überschießen“ dieser Marke. Die Verbraucherpreise
lagen im Juli um 0,4 % unter Vorjahr (Kernrate +0,3 %).
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
-100
Mrz 00
BIP (YoY)
Quellen: ESRI, BoJ.
10.10.2016
Mrz 05
Mrz 10
Mrz 15
Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.1995 – 30.06.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
-3
Okt 96
Quelle: MIC.
-3
Okt 01
Okt 06
Okt 11
Zeitraum: 31.10.1996 – 31.08.2016
Osteuropa
Konjunktur- und Preisentwicklung
Russland
Türkei
• Der russische Finanzminister hat angedeutet, im
nächsten Jahr mehr Staatsanleihen im Ausland
platzieren zu wollen – die Betonung lag auf China.
• Der Ausnahmezustand nach dem Putschversuch wurde
nun verlängert. Präsident Erdogan kann also weiter
durchregieren ohne ernsthafte demokratische Kontrolle.
• Derweil haben Russland und die OPEC sich noch
einmal zusammen gerauft und beschlossen, ihre
Ölfördermengen zu begrenzen. Wir erwarten aber
mittelfristig keine größeren Effekte auf den Ölpreis
(siehe Rohstoffsektion).
• Die „Säuberungen“ gehen ohne große Schlagzeilen
weiter. Immer deutlicher wird nun der Bankensektor und
vor allem die Notenbank ins Fadenkreuz genommen.
• Dennoch profitierte der Rubel und stieg zuletzt wieder.
• Die Ratingagentur Moody‘s reagiert: Sie senkte ihr
Türkei-Rating auf „Junk“ (von Baa3 auf Ba1). Nur für
Fitch ist die Türkei nun noch „Investment Grade“.
Türkei Leitzinsen und Verbraucherpreise (YoY)
120
100
100
80
80
60
60
40
Okt 11
40
12
9
9
6
6
3
Okt 11
Quelle: Bloomberg.
10.10.2016
Okt 12
Okt 13
Okt 14
Okt 12
Okt 13
Leitzinsen
Okt 15
Zeitraum: 10.10.2011 – 10.10.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
12
in %
120
in %
Rubel in US-Dollar (Index = 100 zu Beginn)
Quellen: TCMB, TUIK.
Okt 14
Okt 15
3
Okt 16
Verbraucherpreise
Zeitraum: 29.09.2011 – 29.09.2016
Marktentwicklung
Zinsen
EZB bleibt weiter in Warte-Position
Renditen bleiben niedrig
• Die EZB bleibt im Wait-and-See Modus, hält sich aber
die Tür offen, ihre „außerordentlich expansive“
Geldpolitik wenn nötig noch weiter zu lockern. „Vorerst“
will sie unverändert bis März 2017 monatlich Wertpapiere für 80 Mrd. Euro ankaufen. Wahrscheinlich wird
sie im Dezember eine Verlängerung über diesen
Zeitpunkt hinaus beschließen.
• Nach Gerüchten, die EZB befasse sich mit einer
Reduzierung ihrer Anleihekäufe („Tapering“) sind die
Zinsen leicht gestiegen. Die Rendite 10-jähriger
Staatsanleihen sind dadurch aus dem Minusbereich auf
rund 0 % geklettert.
• Auch die Fed will die kommenden Wirtschaftsdaten noch
abwarten, dürfte Ende 2016 aber einen weiteren
Zinserhöhungsschritt um 25 Basispunkte beschließen.
Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
Leitzinsen
7
7
6
6
6
6
5
5
5
5
4
4
4
4
3
3
3
3
2
2
2
2
1
1
1
1
0
0
0
0
-1
Feb 99
-1
Feb 01
Feb 03
Feb 05
Feb 07
EZB
Quelle: Bloomberg.
10.10.2016
Feb 09
Feb 11
Feb 13
Feb 15
in %
in %
• Eine nachhaltige Trendwende zu steigenden Renditen
zeichnet sich weiterhin nicht ab. Deutsche
Staatsanleihen werden als sicherer Anlagehafen gefragt
bleiben und die Zinsen unter Schwankungen nur
moderat steigen.
-1
Okt 06
Makroausblick | Oktober | 2016
Okt 10
Deutschland
Fed
Zeitraum: 01.02.1999 – 10.10.2016
Okt 08
Quelle: Bloomberg.
Okt 12
Okt 14
-1
Okt 16
USA
Zeitraum: 10.10.2006 – 10.10.2016
Marktentwicklung
Rohstoffe
Öl: OPEC signalisiert Förderkürzung
Gold: Leichter Preisrückgang
• Zum Jahresende wollen die OPEC-Staaten ihre
Tagesförderung von aktuell 33,2 Mio. Fass auf 32,5 bis
33,0 Mio. Fass kürzen. Wer welchen Anteil übernimmt
bleibt unklar. Nigeria und Libyen bleiben außen vor. Sie
dürfen ihren Ausstoß sogar erhöhen. Deren Potential ist
größer als die beschlossenen Kürzungen der anderen.
• Daher bleibt es auf absehbare Zeit bei einem globalen
Überschussangebot. Wir sehen den Ölpreis trotz des
jüngsten Preisanstiegs mittelfristig weiter zwischen 50
und 40 US-Dollar je Fass schwanken.
• Derzeit bestimmen die sich regelmäßig verändernden
US-Zinserwartungen und ein entsprechend schwankender Dollar die Richtung der Goldpreise. Die Zuflüsse in
goldgeckte Fonds haben nachgelassen. Daher sind die
Notierungen zuletzt unter die Marke von 1.300 USDollar je Feinunze gefallen.
• Die Preise der meisten Industriemetalle stehen aufgrund
Chinas trendmäßig nachlassender Nachfrage weiter
unter Druck und dürften volatil bleiben.
Goldpreis gegenüber globalen Gold-ETF-Beständen
in US-Dollar
Öl (Brent)
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
60
40
40
20
Okt 06
Quelle: Bloomberg.
10.10.2016
Okt 08
Okt 10
Okt 12
Okt 14
20
Okt 16
Zeitraum: 10.10.2006 – 10.10.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
2100
85000
1750
75000
1400
65000
1050
55000
700
45000
350
35000
0
Jan 08
25000
Jan 10
Goldpreis je Unze
Quelle: Bloomberg.
Jan 12
Jan 14
Jan 16
Gold-ETF-Bestände in Tausend Unzen (rechte Achse)
Zeitraum: 01.01.2008 – 10.10.2016
Marktentwicklung
Währungen
US-Dollar: Volatil seitwärts
Britisches Pfund fällt: Angst vor dem „Hard Brexit“
• Die amerikanische Notenbank setzt ihren zögerlichen
Kurs fort. Auch die heute veröffentlichten USArbeitsmarktdaten werden daran nichts ändern.
• Das britische Pfund geht erneut auf Tauchstation. Nach
den Äußerungen von Premierministerin Theresa May
zum EU-Austritt ist die Sorge vor einem „Hard Brexit“
spürbar gestiegen. Das Pfund ist deshalb gegenüber
dem Euro auf den tiefsten Wert seit über fünf Jahren
gefallen.
• Es bleibt dabei: Ohne echte Perspektive auf mehrere
Zinsschritte wird der US-Dollar seinen Aufwärtstrend
nicht wieder aufnehmen können. Und da dem Euro
kurzfristig ebenfalls Impulse für höhere Notierungen
fehlen, wird sich die Seitwärtsbewegung bei EUR/USD
unter Schwankungen vorerst weiter fortsetzen.
in US-Dollar
1,50
1,50
1,40
1,40
1,30
1,30
1,20
1,20
1,10
Quelle: Bloomberg.
10.10.2016
in Britischem Pfund
Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
Wechselkurs Euro/US-Dollar
1,00
Okt 11
• Angesichts dieser neuen Gemengelage passen wir
unsere Pfund-Prognose nach unten an. Bis Mitte 2017
dürfte das Pfund Schwierigkeiten bekommen, sich
nennenswert von dem jetzigen Niveau zu erholen.
0,95
0,95
0,85
0,85
0,75
0,75
1,10
Okt 12
Okt 13
Okt 14
Okt 15
1,00
Okt 16
Zeitraum: 29.09.2011 – 29.09.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
0,65
Okt 11
Quelle: Bloomberg.
Okt 12
Okt 13
Okt 14
Okt 15
0,65
Okt 16
Zeitraum: 10.10.2011 – 10.10.2016
Kapitalmarktprognosen
AKTUELL
PROGNOSE
06.10.2016
31.12.2016
30.06.2017
S&P 500
2161
2150
--
DAX
10569
10500
--
EURO STOXX 50
3022
3050
--
FTSE 100
7000
6600
--
Fed Funds
0,50
0,75
1,25
10 Jahre
1,74
1,80
2,10
Hauptrefin.-Satz
0,00
0,00
0,00
10 Jahre*
-0,02
0,20
0,50
Bank Rate
0,25
0,10
0,10
10 Jahre
0,87
0,80
0,90
USA
EUR/USD
1,12
1,11
1,12
Schweiz
EUR/CHF
1,09
1,09
1,10
Großbritannien
EUR/GBP
0,88
0,89
0,90
Japan
EUR/JPY
116
115
121
Öl (Brent)
52,51
55
--
Gold
1254
1400
--
USA
Aktienmärkte
Europa
USA
Rentenmärkte
Euroland
Großbritannien
Währungen
Rohstoffe
*Bundesanleihen.
10.10.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
Wirtschaftliches Umfeld
BIP
WELT*
Inflation
Anteil
2014
2015
2016
2017
Arbeitslosenquote
Saldo Staatshaushalt
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
100,0
2,4
2,5
2,2
2,4
USA
22,5
2,4
2,6
1,4
2,1
1,6
0,1
1,1
2,1
6,2
5,3
4,9
4,7
-2,8
-2,4
-2,2
-2,1
China
13,4
-0,1
0,6
6,6
6,2
2,7
0,8
1,9
2,1
3,6
3,4
4,2
4,3
-7,8
-6,5
-3,0
-3,0
Japan
6,0
7,3
6,9
0,7
1,0
2,0
1,4
-0,2
0,4
4,1
4,0
3,1
3,0
-1,8
-2,3
-6,3
-5,0
Indien
2,7
7,2
7,5
7,5
7,5
6,8
4,5
4,5
4,5
-6,9
-6,5
-6,5
-4,0
Lateinamerika
6,0
6,0
28,3
20,8
-3,5
-4,0
-6,9
-6,2
7,5
1,1
0,0
-1,3
1,9
EUROPA
29,8
1,4
1,3
1,3
1,4
Eurozone
17,3
1,1
1,9
1,5
1,4
0,4
0,0
0,2
1,3
11,6
10,9
10,1
9,7
-2,6
-2,1
-2,0
-1,8
Deutschland
5,0
1,6
1,5
1,8
1,5
0,8
0,1
0,3
1,4
5,0
4,6
4,3
4,5
0,3
0,7
0,6
0,3
Frankreich
3,7
0,7
1,2
1,2
1,1
0,6
0,1
0,3
1,2
10,3
10,4
10,4
10,1
-4,0
-3,5
-3,3
-3,1
Italien
2,8
-0,3
0,6
0,7
0,8
0,3
0,1
0,0
1,0
12,6
11,9
11,5
11,0
-3,0
-2,6
-2,6
-2,5
Spanien
1,8
1,4
3,2
3,1
2,4
-0,2
-0,6
-0,4
1,3
24,5
22,1
19,8
18,0
-5,9
-5,1
-4,1
-3,4
Portugal
0,3
0,9
1,5
1,0
1,2
-0,2
0,5
0,7
1,5
14,1
12,6
11,3
10,4
-7,2
-4,4
-2,9
-2,6
Großbritannien
3,8
3,1
2,2
2,0
1,5
1,5
0,1
0,7
1,9
6,1
5,3
5,0
5,3
-5,6
-4,4
-3,8
-3,6
Schweiz
0,9
2,0
0,9
1,1
1,3
0,1
-1,1
-0,4
0,3
3,2
3,4
3,4
3,6
0,5
-0,2
-0,2
-0,1
Schweden
0,7
2,4
3,8
3,1
2,4
0,2
0,8
1,0
1,6
7,8
7,6
6,9
6,7
-1,8
-1,3
-0,5
-0,5
Russland
2,4
0,6
-3,7
-0,8
0,6
7,8
15,6
7,5
6,2
5,2
5,6
6,5
6,2
-0,7
-2,8
-4,0
-3,3
Türkei
1,0
2,9
4,0
3,1
3,0
8,9
7,7
8,1
8,4
10,0
10,6
10,8
10,7
-1,3
-1,7
-2,4
-2,3
ANDERES WESTEUROPA
OSTEUROPA
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.
10.10.2016
Makroausblick | Oktober | 2016
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Stand 10.10.2016
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