Mit Sprache Realität gestalten

Dienstag, 25. Oktober 2016 – 19:30 Uhr
Literaturhaus Lettrétage
Mehringdamm 61, 10961 Berlin
„Mit Sprache Realität gestalten“
Indonesische Gegenwartslyrik in der Lettrétage
mit Dorothea Rosa Herliany, Hanna Fransisca und Nenden Lilis Aisyah
Mit sprachlicher und performativer Wucht erzählen die drei Lyrikerinnen von
gesellschaftlicher Gewalt aus weiblicher Perspektive ebenso wie von den Konflikten einer
religiös und geografisch komplexen Gesellschaft. Indonesische Literatinnen können „mit
Sprache Realität gestalten“ formuliert es Dorothea Rosa Herliany, Indonesiens
renommierteste Lyrikerin der Gegenwart, die bereits zum wiederholten Mal zu Gast in
Berlin sein wird.
Dorothea Rosa Herliany wurde 1963 in Magelang, ZentralJava geboren. Sie gilt als stilbildend für die postmoderne Lyrik
ihres Landes. Für ihre teils in mehrere Sprachen übersetzten
27 Publikationen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2009 war
sie Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung, 2013 des DAAD und
2014 der niederländischen Poets of All Nations. Ein wichtiges
Thema ihrer Lyrik ist gesellschaftliche Gewalt aus weiblicher
Perspektive. Nicht zuletzt deshalb wurde Herlianys Werk von
der Literaturkritik immer wieder als „feministisch“ oder
„antipatriarchalisch“ verstanden, was sie selbst jedoch
ausdrücklich nicht für sich in Anspruch nimmt.
Im Herbst 2015 erschien Dorothea Rosa Herlianys Band
„Hochzeit der Messer“ im Verlagshaus Berlin – übersetzt von
Brigitte Oleschinski und Ulrike Draesner. Damit liegt zum
ersten Mal eine zweisprachige Sammlung ihrer wichtigsten
Gedichte vor. Eigens angefertigte Zeichnungen der Berliner Illustratorin Doro Petersen und
ansprechende Typographie lassen die Übersetzungen der Texte in einem Gewand erscheinen, das
dem hohen Anspruch des Textes gerecht wird.
www.dorothearosaherliany.com
© Foto: Dorothea Rosa Herliany
© Foto: Hanna Fransisca
© Foto: Nenden Lilis Aisyah
Hanna Fransisca wurde 1979 in Singkawang, WestKalimantan, geboren. Die chinesisch-stämmige Autorin
ist Lyrikerin, Essayistin und Journalistin. Sie
veröffentlicht in Tageszeitungen sowie in literarischen
Magazinen und Zeitschriften wie Pusat, Horison, Jurnal
Sajak, Jurnal Sastra. Zuletzt publizierte die Lontar
Foundation den dreisprachigen Lyrikband „Der badende
Mann und andere Gedichte“ (2015). Weitere
Veröffentlichungen sind ihre Gedichtbände „Benih Kayu
Dewa Dapur“ (2012) und „Konde Penyair Han“ (2010)
sowie den Erzählband „Sulaiman Pergi ke Tanjung Cina
(2012)“ und das Drama „Kawan Tidur“ (2012). Ihr Debüt
wurde 2011 vom Magazin Tempo als „Best Poetry Book"
prämiert. Hanna Fransisca beschäftigt sich in ihren
Texten insbesondere auch mit der Rolle der
wirtschaftlich wichtigen chinesischen Minderheit in
Indonesien sowie deren gesellschaftlicher
Diskriminierung.
Nenden Lilis Aisyah, geboren 1971 in
Garut, West-Java, schreibt und
veröffentlicht Lyrik, Erzählungen, Essays
und journalistische Arbeiten in nationalen
und internationalen Medien - unter
anderem die Gedichtbände „Negeri Sihir“
(„Magical Land“), „Maskumambang Buat
Ibu“ („Maskumambang for Mother“). Für
ihre Erzählung in der Soloanthologie
„Ruang Belakang“ („Backroom“, Kompas,
2003) erhielt sie den Pusat Bahasa
Award. Wie Dorothea Rosa Herliany war
sie 2015 Teil der Autorendelegation
anlässlich des indonesischen
Ehrengastauftritts auf der Frankfurter
Buchmesse.
Die Dichterinnen folgen der Einladung des diesjährigen 3. Schamrock-Festivals der
Dichterinnen in München mit dem Länderschwerpunkt Indonesien, welches vom 28. bis 30.
Oktober 2016 in der Pasinger Fabrik stattfindet (www.schamrock.org/festival), unterstützt
durch den Attaché für Bildung und Kultur der Botschaft der Republik Indonesien in Berlin.
Eine Veranstaltung der Botschaft der Republik Indonesien in Kooperation mit dem
Verlagshaus Berlin.
Botschaft der Republik Indonesien
Berlin